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entwässerung | <strong>http</strong>://<strong>te<strong>ch</strong>nikseiten</strong>.<strong>hsr</strong>.<strong>ch</strong><strong>Einleitung</strong> 1Planungsgrundsätze 1Trenn- und Mis<strong>ch</strong>system 2Oberflä<strong>ch</strong>enentwässerung 3Gefälle 3Abläufe und S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>te 4S<strong>ch</strong>lammsammler (SS) 4Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t (ES) 5Kastenrinnen 5Leitungen 7Drainageleitungen (Sickerleitungen) 7Hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>es Leitungsnetz 7Leitungsführung 8Gefälle 8Dimensionierung 10Regenwasserabfluss 10Abflussbeiwert C 11Dimensionierung von Leitungen und S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten 12S<strong>ch</strong>luckverhalten von Rinnen 14Darstellung im Werkplan 15Plandarstellung na<strong>ch</strong> sia 405 15Beispiele zur Plandarstellung des Entwässerungsplans 16Literatur 17


entwässerung | 1<strong>Einleitung</strong>Der Prozess der Wasserzirkulation im atmosphäris<strong>ch</strong>en System wird als hydraulis<strong>ch</strong>er Kreislauf bezei<strong>ch</strong>net.Die Menge des Wassers, die auf die Erdoberflä<strong>ch</strong>e fällt, ist der Nieders<strong>ch</strong>lag. Ein Teil des Regens versickert imBoden, der Rest läuft über die Bodenoberflä<strong>ch</strong>en, bis si<strong>ch</strong> das Wasser in natürli<strong>ch</strong>en oder von Mens<strong>ch</strong>enhandges<strong>ch</strong>affenen Wasserläufen, Seen, Reservoirs und Tei<strong>ch</strong>en sammelt und langsam wieder verdunstet. DiesesWasser, das ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> versickert, wird als Abfluss bezei<strong>ch</strong>net. Dur<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Eingriffe wird der natürli<strong>ch</strong>eWasserkreislauf un terbro<strong>ch</strong>en. Eine immer stärkere Versiegelung von Flä<strong>ch</strong>en verhindert die natürli <strong>ch</strong>e Infiltrationdes Wassers. Dieser vermehrte Abfluss muss künstli<strong>ch</strong> gesammelt werden und dem natürli<strong>ch</strong>en Wasserkreislaufzugeführt werden. Mit dem Abfluss dieses Oberflä<strong>ch</strong>enwassers muss si<strong>ch</strong> der Lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itekt intensivbefassen, idealerweise natürli<strong>ch</strong> am Anfang des Versiege lungsprozesses dur<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st angepassteEntwurfskonzepte und Materialwahl. Aber au<strong>ch</strong> bei bereits versiegelten Flä<strong>ch</strong>en sind no<strong>ch</strong> Lösungen mögli<strong>ch</strong>, mitdenen Wasser sinnvoll und naturs<strong>ch</strong>onend wieder dem natürli<strong>ch</strong>en Wasserkreislauf zugeführt werden kann.Allgemein kann man den Prozess in drei Teile aufteilen:- Sammlung des Wassers (in Sickermulden, Abläufen etc.)- Leitung des Wassers- Zurückführung in den natürli<strong>ch</strong>en Wasserkreislauf (in Filter- und Absetzbecken, über Kanalisation)Bei der Leitung des Wassers gibt es mehrere Mögli<strong>ch</strong>keiten der Wasserführung:- im ges<strong>ch</strong>lossenen System (Drain- und Vollrohre)- im offenen System (Gräben, Rinnen, Erdmodellierungen)- im kombinierten System- im Trennsystem (Regenwasser, S<strong>ch</strong>mutzabwasser)- im Mis<strong>ch</strong>system>> www.regenewassermanagement.<strong>ch</strong>GrundstücksentwässerungPlanungsgrundsätzeDie Hauptaufgabe der Entwässerungsplanung besteht darin, den Abfluss von Oberflä<strong>ch</strong>enwasser so zukontrollieren, dass keine Übers<strong>ch</strong>wemmungen entstehen und das Wasser mögli<strong>ch</strong>st sinnvoll in den natürli<strong>ch</strong>enWasserkreislauf zurückgeführt wird.Zur Grundstücksentwässerung gehören:- die Grundstückans<strong>ch</strong>lussleitung- der S<strong>ch</strong>lammsammler- der Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t- die Versickerungsanlage- die Abwasserförderanlage- der Abs<strong>ch</strong>eider- andere Einri<strong>ch</strong>tungen, die der Abwasservorbehandlung dienen(Verband S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Ab wasserfa<strong>ch</strong>leute VSA, 2002)<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 2Trenn- und Mis<strong>ch</strong>systemDie Grundstückentwässerung dient der Ableitung des Abwassers von der Gebäudeentwässe rungsanlagesowie des übrigen auf dem Grundstück anfallenden Abwassers zur Kanalisation, zum Vorfluter oder zu einerVersickerungsanlage. Aus privaten Grundstücken darf kein Abwasser oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf den öffentli<strong>ch</strong>en Grundabgeleitet werden.Regen- und S<strong>ch</strong>mutzabwasser müssen getrennt abgeleitet werden. In Gebieten mit Mis<strong>ch</strong>systemen dürfen sieausserhalb des Gebäudes in der Grundleitung (Grundstückans<strong>ch</strong>lussleitung) zusam mengeführt werden.Abwasserart Trennsystem Mis<strong>ch</strong>systemReinabwasserleitungVersickerungMis<strong>ch</strong>wasserkanalS<strong>ch</strong>mutzabwasserkanalRegenabwasserkanalVersickerungS<strong>ch</strong>mutzwasser:- Häusli<strong>ch</strong>es Abwasser (WAS-H) 0 0 X0 0 X- Industrielles Abwasser (WAS-I) 0 0 X0 0 X- Kühlwasser aus Kreislaufsystemen(WAS-K)0 0 X0 0 XRegenwasser (A) :- vers<strong>ch</strong>mutzt (WAS-R)- ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>mutzt (WAR-R)0 0 X0 0X1 2 012 3Abwasser von Ums<strong>ch</strong>lagplätzenund Arbeitsflä<strong>ch</strong>enEntwässerungskonzept na<strong>ch</strong> Ziffer 7.4(B)Reinwasser:- Brunnenwasser (WAR-B)- Sickerwasser (WAR-S)- Grund- undQuellwasser (WAR-G)- Kühlwasser aus Dur<strong>ch</strong>flusssystemen(WAR-K)(C)12(C)0(C) (C)12(C) (D)0120120120(D) (D) (D) (D)120120(D)120Quelle: VSALegende:x0123Ans<strong>ch</strong>luss obligatoris<strong>ch</strong>Ans<strong>ch</strong>luss ni<strong>ch</strong>t gestattet1. Priorität (anzustrebende Lösung)2. Priorität (nur gestattet, wenn die Versickerung auf Grund der hydrologis<strong>ch</strong>en Verhältnisse,der Havarierisiken usw. ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> ist)3. Priorität (nur gestattet, wenn die 1. und 2. Priorität ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> bzw. ni<strong>ch</strong>t zumutbar sind)(A)(B)(C)(D)Die Zuordnung des Regenwassers zum vers<strong>ch</strong>mutzten bzw. ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>mutzten Abwassererfolgt dur<strong>ch</strong> die zuständige Stelle unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Bestimmungen derGewässers<strong>ch</strong>utzverordnungBetreffend wassergefährdende Flüssigkeiten vgl. "Verordnung über den S<strong>ch</strong>utzder Gewässer vor wassergefährdenden Flüssigkeiten"Bei Reinigung des Brunnens mit Einsatz von Chemikalien ist für das Reinigungswasserein Ans<strong>ch</strong>luss an den S<strong>ch</strong>mutzwasser- bzw. Mis<strong>ch</strong>kanal zu erstellenNur bei kleinem Abwasseranfall und nur mit Bewilligung der zuständigen StelleAbb. 1Ans<strong>ch</strong>luss an Kanalisation bei Trenn- bzw. Mis<strong>ch</strong>system<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 3Oberflä<strong>ch</strong>enentwässerungGefälleAlle zu entwässernden Verkehrsflä<strong>ch</strong>en sollen mit einem Gefälle ausgebildet werden. Neben ästhetis<strong>ch</strong>enGründenkann stehendes Wasser die Unterbaukonstruktion beeinträ<strong>ch</strong>tigen und u. a. zu Frosts<strong>ch</strong>äden im Winter führen.Es sind Längsgefälle und Quergefälle mögli<strong>ch</strong>. Bei Quergefällen kann man zwis<strong>ch</strong>en Einseitneigung, Da<strong>ch</strong>profilund gewölbtem Profil wählen.Es gelten folgende Standards für Gefälle:- Beton- und Asphaltdecken 1.5 - 2.0%- Betonpflaster 2.0 - 2.5%- Natursteinpflaster 2.5 - 3.0%- ungebundene Decken 3.0%Bei Platzflä<strong>ch</strong>en werden zwei Arten der Gefälleausbildung verwendet (Niesel, 1990, S. 265):- die Tri<strong>ch</strong>terform- die Da<strong>ch</strong>formBei der Entwässerungsplanung sollte man darauf a<strong>ch</strong>ten, dass kein Oberflä<strong>ch</strong>enwasser, das dur<strong>ch</strong> Versiegelungauf dem Grundstück entsteht (Da<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en, Wege und Parkplätze) auf bena<strong>ch</strong>barte Grundstücke oder auföffentli<strong>ch</strong>e Flä<strong>ch</strong>en läuft. Dur<strong>ch</strong> geeignete Bodenmodellierung gelangt au<strong>ch</strong> kein zusätzli<strong>ch</strong>es Wasser auf dieVerkehrsflä<strong>ch</strong>e innerhalb des Grundstückes.GefälleartenEinseitneigungDa<strong>ch</strong>formGewölbtes ProfilTri<strong>ch</strong>terformDa<strong>ch</strong>profilAbb. 2Gefälle<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 4Abläufe und S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>teS<strong>ch</strong>lammsammler (SS)„Ausserhalb der Gebäude (Vorplätze usw.) anfallendes Regenwasser, das in die Kanalisation abgeleitet wird,muss über S<strong>ch</strong>lammsammler geführt werden. Die Tiefe des S<strong>ch</strong>lammraumes muss mindestens0,5 m betragen. Die unter der Frostgrenze anzuordnende Ab laufleitung ist mit einem abnehmbaren Tau<strong>ch</strong>bogenoder Geru<strong>ch</strong>vers<strong>ch</strong>luss von mindestens 0,1 m Eintau<strong>ch</strong>tiefe auszurüsten. In kalten Gegenden, wo Eisbildung imS<strong>ch</strong>lammsammler zu erwarten ist, kann im Freien auf einen Tau<strong>ch</strong>bogen verzi<strong>ch</strong>tet werden. Grösse und Anzahlder S<strong>ch</strong>lamm sammler ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Ausmass der zu entwässernden Flä<strong>ch</strong>e.Die Austrittsleitung soll mit einem kurzen horizontalen Rohrstück beginnen, damit si<strong>ch</strong> der Tau<strong>ch</strong>bogen ri<strong>ch</strong>tigeinsetzen lässt. Bei Verwendung von Kunststoffrohren ist beim Ans<strong>ch</strong>luss an den S<strong>ch</strong>lammsammler ein S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tfuttermit ans<strong>ch</strong>liessendem Fixpunkt zu verwenden“ (VSA, 1990, S. 91)5Ablauf:30 cm horizontal1024602110801515100100199152019535 60 1717 35 35 17LW = 70, Nutztiefe 100 cmUmhüllung: Kiessand I 0/63Sohlenbeton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1LW = 60, Nutztiefe 100 cmUmhüllung: Kiessand I 0/63Sohlenbeton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1Abb. 3 S<strong>ch</strong>lammsammler (links der "Zür<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t", re<strong>ch</strong>ts S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t aus einem Baustoffkatalog,bei beiden S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten ist die Nutztiefe na<strong>ch</strong> VSA verändert worden)<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 5Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t (ES)Der Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t ist au<strong>ch</strong> bekannt unter seiner alten Bezei<strong>ch</strong>nung Kontrolls<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t (KS).Einsteigs<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>te werden ungefähr alle 30-40 m zur Kontrolle und Reinigung der Leitungen eingebaut. Zusätzli<strong>ch</strong>sind sie bei wi<strong>ch</strong>tigen Leitungszusammens<strong>ch</strong>lüssen, Ri<strong>ch</strong>tungsänderungen oder bei starken Gefäl leänderungeneinzuordnen. Bei einer S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ttiefe von über 1.2 m sind eine Steigleiter oder Steigei sen anzubringen.AA'GrundrissAbb. 4Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t in Grundriss und S<strong>ch</strong>nittWegen der Vielzahl der Variationsmögli<strong>ch</strong>keiten bei S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten sollte man die Kataloge der han delsübli<strong>ch</strong>enFirmen konsultieren.Ein Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t setzt si<strong>ch</strong> aus folgenden variablen Elementen zusammen:- Bodenstück (mit Dur<strong>ch</strong>laufrinne, 5% Gefälle)- S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tring- Steigeisen- S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>thals (S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tkonus von 0,6 m)- Auflagering- S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>taufsatz- und abdeckung für vers<strong>ch</strong>iedene Verwendungsklassen (Grünflä<strong>ch</strong>en bis Flug plätze, zuerwartende Radlast ist für die Tragfähigkeit des Deckels von Bedeutung)Im Entwässerungsplan werden immer die Art des Ablaufes (ES o. SS), die Höhen der Ober-Kante des Aufsatzes(D), des Einlaufs (E), des Auslaufs (A) und der Sohle (S) angegeben.Abs<strong>ch</strong>eiderAuf Stellplätzen sind alle Abläufe von Flä<strong>ch</strong>en, auf denen Kraftfahrzeuge gewas<strong>ch</strong>en, gewartet oder betanktwerden über Abs<strong>ch</strong>eider (Benzin, Heizöl) an das Entwässerungsnetz anzus<strong>ch</strong>liessen. Bei reinen Abstellplätzenist dies ni<strong>ch</strong>t notwendig.<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 6KastenrinnenSammlung von Wasser auf Flä<strong>ch</strong>en ohne punktförmige Entwässerungsmögli<strong>ch</strong> keit. Es gibt gute unds<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Beispiele für die Anwendung von Kastenrinnen. Grundsätzli<strong>ch</strong> sollte man jedo<strong>ch</strong> auf eine hoheStabilität a<strong>ch</strong>ten, gerade auf Flä<strong>ch</strong>en die dur<strong>ch</strong> fahrenden Verkehr beanspru<strong>ch</strong>t werden. Dimensionierungna<strong>ch</strong> Herstellerangaben. Als Material werden Gusseisen, Polyesterbeton, verzinkter Stahl und Kupfer undvers<strong>ch</strong>iedene Öffnungen (Mas<strong>ch</strong>en, S<strong>ch</strong>litze, Stege, kreisförmige Öffnungen) verwendet.Abb. 5 Rinnensystem ACO<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 7LeitungenDrainageleitungen (Sickerleitungen)Lehr definiert Drainung als„Beseitigung bauten- oder pflanzens<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>er Bodennässe dur<strong>ch</strong> un terirdis<strong>ch</strong>e Abzüge“(Lehr, 1981, S. 376)Drainrohrleitungen können aus Kunststoff-, Beton- oder Tonfilterrohren bestehen. Bei Teilsickerrohren ist dieuntere Rohrs<strong>ch</strong>ale ohne Öffnungen ausgebildet.Drainleitungen sollten ein minimales Gefälle von 0.5 % haben und in dur<strong>ch</strong>lässigem Material (z.B. Filterkies)gebettet werden (10 cm Rohrauflager und 20 cm über Rohrs<strong>ch</strong>eitel).Im Lands<strong>ch</strong>aftsbau werden meist die flexiblen Hartplastik-Sickerleitungen verwendet. Die Nennweiten lassen si<strong>ch</strong>über die anfallende Wassermenge V ermitteln (Minimum LW 50).Alle 100 m sollten ein Spülstutzen und alle 500 m ein Kontrolls<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t angebra<strong>ch</strong>t werden. Nur über einenS<strong>ch</strong>lammsammler (Nutztiefe 0.5 m unter Rohrsohle Drainleitung) werden Drainleitungen an die weitereGrundstücksent wässerungsleitung oder die Kanalisation anges<strong>ch</strong>lossen.Ein ausrei<strong>ch</strong>ender Abstand zu Bäumen und Sträu<strong>ch</strong>ern wie Birken, Pappeln, Es<strong>ch</strong>en und Weiden verhindert dasVerstopfen der Leitungen.Hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>es LeitungsnetzHierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>es Leitungsnetz:1. Sammelstränge: Hauptleitungen eines Entwässerungsnetzes2. Äste: Nebenleitungen im System3. Vorflut: Gewässer oder Abwasserleitung von der die Abflussspende aufgenommen wirdLeitungsmaterialien:- Steinzeugrohre- Betonrohre- Kunststoffrohre (PVC, PE-h)- Faserzementrohre Leitungsführung<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 8LeitungsführungGefälleBei der Leitungsführung ist auf einen geradlinigen, mit glei<strong>ch</strong>mässigem Gefälle abnehmenden Ver lauf der Leitungzu a<strong>ch</strong>ten (minimales Gefälle 1:100, maximales Gefälle 1:20). Die Leitungen müssen frostfrei (70-90 cm) liegen,bei grossen Verkehrslasten sogar no<strong>ch</strong> tiefer (1.50 m). Alle Leitungen sind mit Beton 0-16mm CEM I 42.5 200kg/m3 C1 einzubetonieren (10 cm Rohrauflager und 10 cm über Rohrs<strong>ch</strong>eitel).Signaturev.FarbeviolettLeitungstypAbwasserrotKanalisationSturzgefälleBei Höhendifferenzen, die ni<strong>ch</strong>t mit den übli<strong>ch</strong>en Leitungsgefällen überwindbar sind, werdenSturzgefälle eingebaut.Der Absturzs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t bietet wesentli<strong>ch</strong>e Vorteile beim Unterhalt und ist dem Sturzgefälle vorzuziehen.Bogen 45Sohle abgetrepptAbb. 6SturzgefälleAbb. 7Absturzs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tAbzweiger (Einmündungen von zusätzli<strong>ch</strong>en Leitungen)Einmündungen von zusätzli<strong>ch</strong>en Leitungen (Abzweiger) sind nur im Winkel von 45 Grad oder 90 Grad(bei Kanalans<strong>ch</strong>luss) mögli<strong>ch</strong>. Im Entwässerungsplan ist die Nennweite (DN 100) und die Weitenänderung(DN 100/150) über der Leitung anzugeben. Ein We<strong>ch</strong>sel der Rohrweite ist, sofern kein S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t vorgesehen ist,ober halb eines seitli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>lusses vorzusehen<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 9BögenBei horizontalen 90°- Ri<strong>ch</strong>tungsänderungen ohne S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t dürfen zwei 45°-Bögen (empfohlen) oder ein 90°-Bogen (ni<strong>ch</strong>t empfohlen) verwendet werden.mind. 2 DNmind. 2 IDAbb. 8BogenstückGrabentiefenLaut Verordnung der SUVA (S<strong>ch</strong>weizer Unfallversi<strong>ch</strong>erungsanstalt) müssen aus Gründen der Un fallverhütungfolgende Grabentiefen und Grabenbreiten eingehalten werden:GrabentiefeGrabenbreiteMinimumGrabentiefeGrabenbreiteMinimum...1.001.50- 1.00m- 1.50m- 2.00m0.65m0.65m0.75m2.00 -3.00 -4.00 -3.00m4.00m...0.80m0.90m1.00mDie Grabenwände können entweder senkre<strong>ch</strong>t oder abgebös<strong>ch</strong>t ausgebildet werden. Gräben ab ei ner Tiefevon 1.50 m sind zu verspriessen (Holzbretter, Bohlen oder Spundwände). Die Verspriessung von Gräben mussausges<strong>ch</strong>rieben werden. Die Grabensohle darf bei Aushubarbeiten ni<strong>ch</strong>t gelockert werden.Die Grabensohle ist bei Handaushub auf +/- 3 cm und bei mas<strong>ch</strong>inellem Aushub auf +/- 5 cm Genauigkeit zuplanieren. (sia 318)Beim Leitungsbau ist auf vorhandene Werkleitungen zu a<strong>ch</strong>ten. Erkundigungen bei den zuständi gen Ämtern undStellen, sowie Sondiergräben s<strong>ch</strong>ützen vor kostspieligen Zwis<strong>ch</strong>enfällen.Über Elektro-, Gas- und Wasserleitungen liegen mindestens 20 cm über der verlegten Leitung Warnbänder.Farben (Kant. Tiefbauamt ZH):- Elektro., Tel., TV rot/weiss- Wasser blau/weiss- Gas gelb/s<strong>ch</strong>warz (S<strong>ch</strong>mid, 1990, S. 93)<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 10DimensionierungRegenwasserabflussDie Formel, die zur Bere<strong>ch</strong>nung des massgebender Regenwasserabflusses verwendet wird, lautet:Q R = r x S F x A x CQ R Regenwasserabfluss pro Teil- oder Gesamtflä<strong>ch</strong>e in l/s(früher anfallende Wassermenge V2)r Regenspende l/sm 2Für s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Verhältnisse ist bei der Liegens<strong>ch</strong>aftsentwässerungmit einem Wert von r = 0.03 l / s . m 2 zu re<strong>ch</strong>nen.S F Si<strong>ch</strong>erheitsfaktor (dimensionslos)Kann in Gebäude eindringendes Wasser zu hohen S<strong>ch</strong>äden führen, ist dieRegenspende r mit einem Si<strong>ch</strong>erheitsfaktor S F zu multiplizieren:1.0 = keine zusätzli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit (z.B. kein Gebäude)1.5 = Wasser verursa<strong>ch</strong>t grössere S<strong>ch</strong>äden (z.B. Einkaufszentren, Fabriken etc.)2.0 = aussergewöhnli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>utz notwendig (Spitäler, Museen etc.)A wirksame beregnete Flä<strong>ch</strong>e (Horizontalprojektion, m 2 )C Abflussbeiwert (dimensionslos) (früher Alpha-Wert)Berücksi<strong>ch</strong>tigt die Bes<strong>ch</strong>affenheit der beregneten Flä<strong>ch</strong>e und die darausresultierende Abflussverzögerung.<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 12Dimensionierung von Leitungen und S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>tenLeitungenGefälleNennweite1.0%1.5%2.0%2.5% 3.0% 3.5% 4.0% 4.5% 5.0%DN4.25.15.96.77.37.98.48.99.41006.88.39.610.811.812.813.714.515.312512.815.718.220.322.324.125.827.328.815023.729.133.637.641.244.547.650.553.320037.646.253.359.765.470.675.580.184.522544.955.063.671.177.984.290.095.5100.725080.698.8114.2127.7140.0151.2161.7171.5180.8300ZULÄSSIGE ABFLUSSBELASTUNG Q max l/sQuelle: VSA 2002S<strong>ch</strong>lammsammler (SS)Die Bemessungstabellen stehen in Abhängigkeit deszulässigen Zuflusses in l/s.Bei den S<strong>ch</strong>lammsammlern wird zwis<strong>ch</strong>en zweiBemessungsarten unters<strong>ch</strong>ieden (VSA-Norm 59200):- für übli<strong>ch</strong>e Einsätze mit normalen Anforderungen(mind. 30s Aufenthaltszeit im Abs<strong>ch</strong>eideraum)- für spezielle Einsätze mit erhöhten Anforderungen;z.B. Ums<strong>ch</strong>lag-, oder Was<strong>ch</strong>plätze(mind.120s Aufenthaltszeit im Abs<strong>ch</strong>eideraum)Abb. 9 S<strong>ch</strong>lammsammlerZufluss S<strong>ch</strong>lammsammler Einlaufrostl/sDur<strong>ch</strong>messerin mNutztiefe ab Dur<strong>ch</strong>messerUK Auslauf in m in m3.34.76.413.421.00.5 (SS 50)0.6 (SS 60)0.7 (SS 70)0.8 (SS 80)1.0 (SS 100)1.01.01.01.31.30.50.60.60.60.6SCHLAMMSAMMLER (SS) FÜR NORMALE ANFORDERUNGENQuelle: VSA 2002<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 13Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t ES (Kontrolls<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t)GrundrissAbb. 10 Einsteigs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t (ES)Quers<strong>ch</strong>nittS<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ttiefe 1 Einlauf 2 Einläufe 3 Einläufebis 0.6m 0.8m 0.8m 0.8m0.6m bis *1.5m 0.8m 0.8m 1.0m0.9/1.1m*über 1.5m 1.0m0.9/1.1m1.0m0.9/1.1m1.0m0.9/1.1m*) über 1.2m S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ttiefe sind Einstiegshilfen vorzusehenMINDEST-INNENDURCHMESSER EINSTEIGSCHÄCHTE (ES)Quelle: VSA 2002<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 14S<strong>ch</strong>luckverhalten von RinnenBere<strong>ch</strong>nungsbeispielEin Platz von 100 m 2 Asphaltfl ä<strong>ch</strong>e wird mit einer Rinne ACO V 100 Drainlock, NW 100 Länge 5 oder 10 Meter Längeentwässert.100 m 2 x 0.03 l/s m 2 x 1 (Asphalt) = 3 l/sBei einer Länge von 10 Metern:3 l/s : 10 m = 0.3Bei einer Länge von 5 Metern:3 l/s : 5 m = 0.6Dabei ist ein Verhältnis über 0.5 als kritis<strong>ch</strong> anzusehen, und es ist in diesem Fall eine Lösung mit einer Rinne von 10Metern zu re<strong>ch</strong>nen.<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 15Darstellung im WerkplanPlandarstellung na<strong>ch</strong> sia 405Kanal bis 4990.50Kanal 500 - 999massstäbli<strong>ch</strong>alle 25mm ein Querstri<strong>ch</strong>Kanal ab 1000massstäbli<strong>ch</strong>alle 25mm ein Querstri<strong>ch</strong>Lage ungenau0.350.350.25Sicker- oderMeliorationsleitung0.50S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t ovalExzentris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tAbsturzs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tS<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t mit KlappeS<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>t mit S<strong>ch</strong>ieberRöhrens<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tBenzin-Oel-Abs<strong>ch</strong>eiderS<strong>ch</strong>lammsammlerEinlaufs<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tSpülstutzenKaliberwe<strong>ch</strong>sel400 300SonderbauwerkeKammer mit EinstiegGefällsbru<strong>ch</strong>GeleiseentwässerungGefälle undFliessri<strong>ch</strong>tung8.5 %Abb. 11 sia 405<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


1 %1 %entwässerung | 16Beispiele zur Plandarstellung des EntwässerungsplansSammelleitungenPE Ø 150- 12.35 -3 %( 25.58 l/s )SickerleitungenSickerleitung PE Ø 100- 21.64 -0.5 %( 3.2 l/s )SpülstutzenSPST, NW 100D = 446.19S = 445.69SPSTS = 444.30PE Ø 150( 13.85 l/s )Reduktionen / Abzweiger2 %PE Ø 125( 12.30 l/s )125 / 150PE Ø 1504 %( 26.15 l/s )S = 447.20SturzgefälleSTGFS = 445.30 S = 444.30PE Ø 150( 13.85 l/s )Einsteigs<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>te (ES)PE Ø 200( 26.15 l/s )1 %E1E2Al3 %PE Ø 200( 40.0 l/s )ES 1000/600D = 478.85E1= 477.12E2A==477.19477.14S<strong>ch</strong>lammsammler (SS)Bund-/Wasserstein, Granit 8/11 cmS = 478.702 % 2 %S = 478.70SS 800/600PE Ø 150DA==478.60477.80( 13.85 l/s )1 %Beispiel Planauss<strong>ch</strong>nitt2 %S=476.50Flä<strong>ch</strong>e: 350 m2Sickersteine (Abflussbeiwert 0.2)kein Si<strong>ch</strong>erheitsfaktorQ R = 2.1 l/sAbb. 12 Planbeispiele<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


entwässerung | 17Literatur- Friedri<strong>ch</strong>, Wilhelm. Tabellenbu<strong>ch</strong> Bau und Holzte<strong>ch</strong>nik. Bonn: Dümmlers Verlag, 1983.- Lehr, R. Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> für den Garten- und Lands<strong>ch</strong>aftsbau. Berlin: P. Parey, 1981- Niesel, A. Bauen mit Grün. Berlin: P.Parey, 1990- Tiefbauamt der Stadt Züri<strong>ch</strong>. Normalien für den Bau von Entwässerungsanlagen und Strassen. Züri<strong>ch</strong>:Tiefbauamt (Tel. 01/216 27 01), 1996.- Verband S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Abwasserfa<strong>ch</strong>leute (VSA). Norm für Liegens<strong>ch</strong>aftsentwässerung. Züri<strong>ch</strong><strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek

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