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Zielplanung in der personenzentrierten Betreuung - Schlichthorster ...

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In <strong>der</strong> Praxis können wir zwischen Erhaltungsziele – Was muss getan werden, damit die Leistung/<strong>der</strong> Status des Betroffenenso gut bleibt wie bisher? Verän<strong>der</strong>ungsziele – Was muss verän<strong>der</strong>t werden, damit <strong>der</strong> Betroffene se<strong>in</strong>e formuliertenErgebnisse erreicht? Innovationsziele – Welche neuen D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d für die Umsetzung <strong>der</strong> Hilfebedarfe wichtig?Was sollte ausprobiert werden? Welche neuen Aufgaben zur weiteren Bewältigung se<strong>in</strong>esLebensalltags soll <strong>der</strong> Betroffene übernehmen?unter-/entscheiden.Ziele als Motivationsformeln formulieren – Die sechs wichtigsten Regeln:1. Entwickeln Sie nur Ziele, die wirklich wichtig s<strong>in</strong>d.2. Formulieren sie die Ziele so konkret wie möglich und zwar schriftlich.3. Vere<strong>in</strong>baren Sie Ziele, die <strong>der</strong> Psychiatrieerfahrene (aus eigener Kraft) erreichen kann.4. Geben Sie Kriterien an, anhand <strong>der</strong>er Sie und <strong>der</strong> Psychiatrieerfahrene e<strong>in</strong>deutig feststellenkann, ob das Ziel erreichbar ist.5. Geben Sie den Zeitraum an, an dem das Ziel erreicht werden soll.6. Formulieren Sie positiv und verb<strong>in</strong>dlich, nicht „könnte/sollte“ – also formulieren Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gegenwart, so als ob <strong>der</strong> gewünschte Zustand schon e<strong>in</strong>getreten wäre.Sieben Tipps, wie Sie Ziele für den Psychiatrieerfahrenen erstrebenswert machen:1. E<strong>in</strong> Ziel erreichen ist meistens damit verbunden, auf etwas zu verzichten. Der Psychiatrieerfahrenemuss daher den Nutzen, den er hat, wenn er das Ziel erreicht, geradezufühlen. Formulieren Sie daher das Ziel immer so, als ob es schon erreicht wäre.2. Machen sie dem Psychiatrieerfahrenen deutlich, dass er das Ziel mit <strong>der</strong> Hilfe an<strong>der</strong>eraus eigener Kraft erreichen kann.3. Weisen Sie den Psychiatrieerfahrenen daraufh<strong>in</strong>: den ersten Schritt auf dem Weg zumZiel muss er gehen – auch wenn er noch so kle<strong>in</strong> ist. Anfangen ist wichtig, das motiviertungeme<strong>in</strong>.4. Zeigen sie dem Psychiatriebetroffenen, dass se<strong>in</strong>e Ziele auch für Sie wichtig s<strong>in</strong>d. GebenSie ihm laufend gezielte Rückmeldungen! Aber nicht, um ihn zu kontrollieren, son<strong>der</strong>n umihm zu zeigen, dass Sie Interesse an se<strong>in</strong>em Handeln und se<strong>in</strong>em Erfolg haben.5. Vermeiden Sie jede Art <strong>der</strong> Unter- und Überfor<strong>der</strong>ung. Ziele müssen erreichbar se<strong>in</strong>!6. „Feiern“ Sie die Erfolge des Psychiatrieerfahrenen. Wenn e<strong>in</strong> Psychiatrieerfahrener se<strong>in</strong>eZiele erreicht hat, ist das e<strong>in</strong> Grund sich zu freuen.7. Arbeiten Sie mit dem Psychiatrieerfahren heraus, woran es gelegen hat, wenn e<strong>in</strong> Zielnicht erreicht wurde. Ermutigen Sie ihn, es noch e<strong>in</strong>mal zu versuchen, e<strong>in</strong>fach dran zubleiben.Denken Sie daran: Ziele s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abzustimmen! Ziele müssen e<strong>in</strong>e gewisseKonstanz haben und dürfen nicht von Zeit zu Zeit <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Richtungen wechseln.Ziele müssen lösungsorientiert se<strong>in</strong>:a. Was soll getan werden, um das Ziel zu erreichen?b. Wer soll es tun?c. Welche Hilfen s<strong>in</strong>d notwendig, um das Ziel zu erreichen?d. Wozu soll was getan werden?e. Wie soll was getan werden?f. Bis wann soll es getan werden?Seite 2 von 4


E<strong>in</strong> Problemlösungsschema kann se<strong>in</strong>:1. Identifizieren und def<strong>in</strong>ieren Sie die Situation, d.h. benennen Sie die Situation, also Aufgaben,Probleme, Konflikte, Ressourcen, möglichst exakt.2. Entwickeln Sie Lösungsmöglichkeiten, ohne diese zu bewerten, d.h. suchen Sie möglicheLösungen für die Aufgabenstellung.3. Bewerten sie Alternativlösungen kritisch, sortieren Sie nach Umsetzbarkeit, kurz-, mittelo<strong>der</strong>langfristige Umsetzbarkeit, Berücksichtigung <strong>der</strong> Bedürfnisse.4. Entscheiden Sie sich mit dem Psychiatriebetroffenen (<strong>in</strong> Situationen mangeln<strong>der</strong> Mitarbeitdes Psychiatriebetroffenen, für ihn) geme<strong>in</strong>sam für die beste Lösung.5. Setzen Sie mit/für den Psychiatriebetroffenen die Entscheidung für die gefundene Lösungzügig um.6. Werten Sie zum Schluss <strong>der</strong> Maßnahme mit dem Psychiatriebetroffenen das Ergebnisaus. Bei längerfristigen Lösungen sollten Sie Meilenste<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>ieren, an denen Sie geme<strong>in</strong>samüber die Fortschritte und die weiteren Vorgehensweisen beraten. Kommen Siemit dem Ergebnis nicht weiter, sollten Sie prüfen, ob alle Beteiligten wirklich an <strong>der</strong> Lösung<strong>in</strong>teressiert waren o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Schritte zur Problemlösung richtig def<strong>in</strong>iert worden.ProblemlösungszirkelE<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong> zielorientiertes Arbeiten besteht <strong>in</strong> aller Regel dar<strong>in</strong>, dasgeme<strong>in</strong>same Handeln zu präzisieren. Hierzu ist auf den Problemlösungszirkel (auf <strong>der</strong>Grundlage des kybernetischen Regelkreises) zurück zugreifen.ZielformulierungDie Ermittlung und Abstimmung e<strong>in</strong>es angestrebten(realisierbaren) Hilfeziels, das <strong>in</strong>nerhalbe<strong>in</strong>es überschaubaren und zu vere<strong>in</strong>barendenZeitraumes erreicht werden soll.Überprüfung <strong>der</strong> Zielerreichung(Ergebnis) Abschluss e<strong>in</strong>es Problemlösezirkelszum Abschluss e<strong>in</strong>er Maßnahme bzw.zum Ende e<strong>in</strong>es vere<strong>in</strong>barten Zeitraumes alsGrundlage für den nächsten Problemlösungszirkel.RessourcenAlltagspraktisches Handeln, lebensfeldbezogeneFähigkeiten, Umgang mit situativenFaktoren, Krankheitsbewältigungsfähigkeiten,s<strong>in</strong>nvoller Umgangmit ärztlich/mediz<strong>in</strong>ischen Verordnungen.Aktuelle Problemlage, z.B.Lebensfeldbezogene Fähigkeitsstörungen,belastende Lebenssituation, situativeFaktoren, Krankheitsbewältigung.Mittel zur Zielerreichung (Maßnahmen)Die Festlegung von geeigneten und notwendigen Maßnahmenzur Zielerreichung.In <strong>der</strong> betreuerischen – psychiatrisch-pflegerischen Begleitung muss zwischen gegensätzlichenPr<strong>in</strong>zipien für die jeweilige Person <strong>in</strong> ihrer beson<strong>der</strong>en Situation immer wie<strong>der</strong> neu <strong>der</strong>Schwerpunkt von Hilfebedarfe und damit auch von Zielen gesetzt werden.Seite 3 von 4

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