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Agrargemeinschaften - Tiroler Bauernbund

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23. Oktober 2008/43 B ä u E R I N N E N<br />

Seite 7 BZ<br />

Eine gesunde Vaginalflora während der Schwangerschaft schützt das ungeborene Kind<br />

Ein richtiges Milieu schützt<br />

vor Krankheitserregern<br />

Bei der täglichen Pflege<br />

des Intimbereichs herrschen<br />

unter Frauen immer<br />

noch zahlreiche Missverständnisse.<br />

Die Extreme schwanken<br />

zwischen der Auffassung,<br />

dass Waschen in<br />

dem Bereich ungesund sei, und<br />

der häufigen Anwendung aggressiver<br />

Reinigungsmittel.<br />

Fest steht: Weniger ist in diesem<br />

Bereich mehr. Das heißt,<br />

regelmäßiges Waschen und<br />

Wechseln der Unterwäsche<br />

wird vorausgesetzt, übertriebener<br />

Einsatz von Spezialprodukten<br />

bei der Intimpflege aber<br />

ist kontraproduktiv.<br />

Funktionierende<br />

Scheidenflora<br />

Der natürliche Scheidenausfluss<br />

hat eine ganz wichtige<br />

Funktion, nämlich Pilze und<br />

Bakterien aus der Scheide zu<br />

spülen und die zarte Intimregion<br />

feucht zu halten. Wenn er<br />

manipuliert wird, wird die<br />

Scheide leicht zu trocken und<br />

damit anfällig für Entzündungen.<br />

Im Auftrag des PharmaunternehmensCSC-Pharmaceuticals<br />

wurden 500 Frauen im<br />

Alter zwischen 16 und 42 Jahren<br />

befragt, um zu erforschen,<br />

wie hoch das Bewusstsein über<br />

die Wichtigkeit einer funktionierenden<br />

Scheidenflora ist.<br />

Denn jede zweite Frau leidet<br />

mindestens einmal im Monat<br />

unter den Auswirkungen eines<br />

gestörten Vaginalklimas (z. B.<br />

unangenehmer Juckreiz). Laut<br />

Studie hatte besonders die<br />

Gruppe der unter 20-Jährigen<br />

keine Erklärung für solche<br />

Symptome.<br />

Ein Widerspruch war bei der<br />

Auswertung der Befragung<br />

besonders auffallend: Obwohl<br />

sieben von zehn Frauen bewusst<br />

ist, dass sich hinter den<br />

Symptomen auch ernsthafte<br />

Erkrankungen verbergen können,<br />

begibt sich nur ein Drittel<br />

der Betroffenen in ärztliche<br />

Die Einnahme von Antibiotika schwächt die Vaginalflora.<br />

Behandlung. Der Rest sucht<br />

entweder Rat bei einer gleichaltrigen<br />

Freundin, der Mutter<br />

oder verdrängt das Problem.<br />

Übertriebene<br />

Hygiene schadet<br />

Die Schleimhaut des Intimbereichs<br />

ist mit unzähligen<br />

Mikroorganismen besiedelt,<br />

von denen einige für ein saures<br />

Milieu sorgen und eine wichtige<br />

Schutzfunktion ausüben.<br />

Milchsäurebakterien sorgen<br />

für ein saures Milieu und verhindern<br />

so das Eindringen von<br />

Krankheitserregern. Von den<br />

500 befragten Frauen wussten<br />

dies gerade einmal 22; das sind<br />

Foto: Wodicka (3)<br />

4,4 Prozent. 80 Prozent gaben<br />

von vornherein an, überhaupt<br />

keine Antwort zu kennen.<br />

Vor allem können übertriebene<br />

Hygiene, aber auch Stress<br />

das Klima im Intimbereich negativ<br />

beeinflussen. Viele Ärzte<br />

empfehlen, zur Intimpflege<br />

ausschließlich Wasser zu verwenden.<br />

Die Beschränkung auf<br />

Wasser verhindert die Zerstörung<br />

der natürlichen Genitalflora<br />

durch aggressive Waschsubstanzen.<br />

Der pH-Wert im Scheideneingangsbereich<br />

liegt deutlich<br />

unter dem pH-Wert der normalen<br />

Köperhaut. Ein geeignetes<br />

modernes Intimpflegemittel<br />

soll daher frei von Seife, Parfum<br />

und Alkohol sein und den<br />

natürlichen pH-Wert des äußeren<br />

Intimbereichs erhalten.<br />

Normalerweise reicht es vollkommen<br />

aus, sich ein- bis zweimal<br />

täglich den Genitalbereich<br />

mit klarem, lauwarmem Wasser<br />

zu waschen oder maximal<br />

eine milde, pH-neutrale Waschlotion<br />

zu verwenden.<br />

Am besten ist ein kurzes<br />

Duschbad, denn die Scheide<br />

hat eine selbstreinigende Funktion,<br />

zu der sie Milchsäurebakterien<br />

braucht. Wenn man die<br />

„wegwäscht“, stört man die<br />

natürliche Reinigungsfunktion<br />

und bringt den gesunden Bakterienhaushalt<br />

durcheinander.<br />

Intimlotionen, Feuchttücher<br />

und normale Seife können Allergien<br />

und Hautreizungen<br />

auslösen, Scheidenspülungen<br />

zerstören die natürliche Scheidenflora.<br />

Bei vielen Frauen<br />

weist die Vaginalflora generell<br />

zu wenig Lactobazillen auf.<br />

Dieser so genannte „Laktobazillen-Schutzwall“<br />

kann durch<br />

unterschiedliche Einflüsse geschwächt<br />

werden, beispielsweise<br />

durch die Einnahme von<br />

Antibiotika, bei Hormonbehandlungen<br />

oder während der<br />

Menstruation, besonders bei<br />

jungen Frauen. Acht von zehn<br />

Frauen kennen diese Situation.<br />

Das muss nicht immer zu Infektionen<br />

führen, aber oft leiden<br />

die Betroffenen unter vermehrtem<br />

Ausfluss, Juckreiz<br />

oder Brennen.<br />

Symptome nicht<br />

ignorieren<br />

Jede zweite Frau hat sogar<br />

mindestens einmal im Monat<br />

oder öfter mit diesen Symptomen<br />

zu kämpfen. Nur 37<br />

Prozent der befragten Frauen<br />

suchen aber deswegen den Gynäkologen<br />

auf, obwohl 70 Prozent<br />

bewusst ist, dass diese<br />

auch Ursache ernster Erkrankungen<br />

sein können.<br />

Jede Frau sollte die Wichtigkeit<br />

einer funktionierenden<br />

Scheidenflora kennen und bei<br />

Auffälligkeiten einen Gynäkologen<br />

aufsuchen. L.A.<br />

Gute Blutdruck-, Blutfett- Blutzucker- und Bauchumfangwerte schonen das Herz<br />

Das eigene Herz entlasten<br />

Für ein gesundes Herz<br />

kann man jede Menge<br />

tun. Dazu muss man<br />

zunächst über die Blutfett-,<br />

Blutzucker-, Blutdruck-<br />

und Bauchumfangwerte<br />

Bescheid wissen.<br />

Bei Übergewichtigen muss<br />

das Herz eine größere Blutmenge<br />

durch den Körper pumpen<br />

als bei schlanken Menschen,<br />

deshalb steigt oft der Druck in<br />

den Gefäßen. Liegt der Bauchumfang<br />

bei Männern bei über<br />

102 Zentimeter und bei Frauen<br />

über 88 Zentimeter, besteht ein<br />

erhöhtes Herzinfarkt- und<br />

Schlaganfallrisiko. Allerdings<br />

sind auch Modellmaße keine<br />

Garantie für einen gesunden<br />

Gute Blutwerte sind wichtig<br />

für ein gesundes Herz.<br />

Blutdruck im Normbereich.<br />

Auch Rauchen oder Dauerstress<br />

können beispielsweise den Blutdruck<br />

in die Höhe treiben. Neben<br />

Bauchumfang und Blut-<br />

druck sollten Sie auch über<br />

Ihre Blutfett- und Blutzuckerwerte<br />

Bescheid wissen. Ungünstige<br />

Blutwerte schädigen<br />

die Gefäße und das Herz. Dies<br />

passiert schleichend und meist<br />

unbemerkt, daher ist es wichtig,<br />

seine Werte bestimmen zu<br />

lassen.<br />

Blutfette gibt es in unserem<br />

Körper sowohl in „guter“ (HDL)<br />

als auch in „schlechter“ (LDL)<br />

Form. Zu viel LDL führt zu Ablagerungen<br />

in den Gefäßen.<br />

Dann können in den engen<br />

Gefäßen Nährstoffe und Sauerstoff<br />

nur noch eingeschränkt<br />

zirkulieren. HDL dagegen<br />

nimmt das überschüssige LDL<br />

auf und bringt es zum Abbau<br />

in die Leber. Aus diesem Grund<br />

ist es gut fürs Herz, wenn die<br />

Werte für LDL möglichst niedrig<br />

und die für HDL hoch<br />

sind.<br />

Ist der Kohlenhydrat-Stoffwechsel<br />

beeinträchtigt, kommt<br />

es zu erhöhten Zuckerwerten,<br />

die die Organe gefährden. Zu<br />

erhöhten Blutwerten führen<br />

viele – individuell unterschiedliche<br />

– Wege wie familiäre<br />

Belastung, beruflicher Stress,<br />

Rauchen oder falsche Ernährung<br />

und zu wenig Bewegung.<br />

Die Anstrengungen, die notwenig<br />

sind, (Herz-)gesünder zu<br />

leben, beginnen dabei, die Blutwerte<br />

bestimmen zu lassen.<br />

Ausgehen davon können optimale<br />

Ernährungs- und Bewegungspläne<br />

erstellt werden.<br />

Was mich bewegt<br />

Margit Lashofer<br />

Bäuerin in Wald, NÖ<br />

margit.lashofer@tele2.at<br />

Sparen, sparen, sparen<br />

Die Weltsparwoche ist wieder herangerückt. Alle Banken<br />

verteilen wieder kleine Geschenke oder veranstalten<br />

Gewinnspiele. Ich erinnere mich gerne an meine<br />

Kindheit. Es war immer etwas Besonderes für uns,<br />

während der Weltsparwoche mit der Spardose zur<br />

Bank zu gehen. Auch mit unseren Kindern habe ich es<br />

immer so gehalten, um sie ein bisschen fürs Sparen zu<br />

begeistern. Als kleine Belohnung fürs Sparen gibt es<br />

immer wieder nette Geschenke zum Aussuchen für die<br />

Kinder. Auch wir Erwachsene sollten mit gutem Beispiel<br />

beim Sparen vorangehen.<br />

Es soll aber nicht nur gespart werden. Kinder sollen<br />

auch lernen, dass man sich über das freut, was man<br />

sich gekauft bzw. gegönnt hat. Gerade in der heutigen<br />

Zeit, in der das Angebot beim Einkaufen so groß ist<br />

und gerade Kinder sehr überhäuft werden, ist es wichtig,<br />

öfters auch Nein zu sagen. Das ist nicht immer<br />

leicht, aber wenn man immer alles bekommt, kann<br />

man sich nicht mehr so sehr über einen Kauf oder ein<br />

Geschenk freuen. Sich ab und zu mit etwas verwöhnen<br />

und sich dieses oder jenes zu gönnen, hat seine<br />

Reize. Aber hier gilt wohl auch der alte Grundsatz:<br />

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“<br />

Nicht nur Schokolade macht glücklich<br />

Gute Laune zum Essen<br />

Müsli mit Milch oder Joghurt hilft gegen Abgeschlagenheit.<br />

Schokolade gilt als allgemein<br />

bekanntes Hilfsmittel<br />

gegen Stimmungstiefs.<br />

Doch es muss nicht immer<br />

Süßes sein, denn neben<br />

Schokolade, Torten und<br />

Eiscreme gibt es jede<br />

Menge anderer natürlicher<br />

Stimmungsaufheller.<br />

Auf unser Gefühlsleben hat<br />

das „Glückshormon“ Serotonin<br />

wesentlichen Einfluss. Der Botenstoff<br />

wird für die Signalübertragung<br />

zwischen den<br />

Nervenzellen benötigt und beeinflusst<br />

auch die Stimmung<br />

eines Menschen. Inwiefern genügend<br />

Gute-Laune-Stoffe erzeugt<br />

werden, hängt entscheidend<br />

davon ab, was wir essen.<br />

In Vollkornbrot, Reis, Getreide<br />

oder Kartoffeln sind wertvolle<br />

komplexe Kohlenhydrate<br />

enthalten, die die Gehirnfunktion<br />

und Leistungsfähigkeit<br />

steigern. Darüber hinaus ist der<br />

Eiweißbaustein Tryptophan<br />

enthalten, der wichtig für die<br />

Produktion des „Glückshormon“<br />

Serotonin ist. In eiweißreichen<br />

Lebensmitteln wie<br />

Fleisch, Fisch, Milch und<br />

Milchprodukten, aber auch<br />

Hülsenfürchten ist es enthalten.<br />

Besonders gute Tryphtophanlieferanten<br />

sind Bananen, Mandeln<br />

und Sonnenblumenkerne,<br />

die man gut nebenher essen<br />

kann. Am besten gelangt der<br />

Eiweißbaustein ins Gehirn,<br />

wenn gleichzeitig kohlenhydrathältige<br />

Nahrungsmittel aufgenommen<br />

werden. Deshalb<br />

sind Kombinationen wie Joghurt<br />

mit Getreideflocken,<br />

Fisch mit Kartoffeln oder Nudeln<br />

mit Fleisch günstig. Fette<br />

sind nicht nur Geschmacksträger,<br />

sondern kurbeln auch die<br />

Serotoninproduktion an.<br />

B-Vitamine in Vollkorngetreide,<br />

Nüssen und Hülsenfrüchten<br />

schützen ebenfalls vor Lustlosigkeit,<br />

Abgeschlagenheit und<br />

Müdigkeit. Bei den Mineralstoffen<br />

kann sich ein Mangel<br />

an Eisen und Selen aufs Gemüt<br />

schlagen. Deshalb sind Soja,<br />

Sesam, rotes Fleisch und rote<br />

Rüben günstige Eisenlieferanten<br />

und Selen findet sich in<br />

Fisch, Vollkorngetreide, Sojabohnen<br />

und Steinpilzen.<br />

In Maßen genossen, ist gegen<br />

Schokolade nichts einzuwenden.<br />

Die positive Wirkung auf<br />

die Seele ist aber auf den besonders<br />

hohen Fett-, Zucker-<br />

und Tryptophangehalt zurückzuführen.<br />

Gesunde Nahrung<br />

kann glücklich machen, besonders<br />

wenn man auch öfters in<br />

die frische Luft geht, denn ein<br />

Spaziergang kurbelt nicht nur<br />

den Kreislauf an, sondern steigert<br />

auch die Produktion des<br />

Glückshormons Serotonin. aid<br />

Foto: Privat

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