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Der „Satan“ von Lt. Walter Köhne, 6./JG 11

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PERSÖNLICHE EMBLEME Personal Emblems<br />

<strong>Der</strong> <strong>„Satan“</strong> <strong>von</strong> <strong>Lt</strong>. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong>, <strong>6.</strong>/<strong>JG</strong> <strong>11</strong><br />

<strong>Lt</strong>. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong>’s “Satan”, <strong>6.</strong>/<strong>JG</strong> <strong>11</strong><br />

<strong>von</strong> Axel Urbanke<br />

Wie hinlänglich bekannt, wurden persönliche Embleme an deutschen Jagdmaschinen<br />

zwischen Sommer 1944 und Kriegsende immer seltener. Zwar fand man immer<br />

noch Schriftzüge auf Motorhauben oder unter Kabinen, aber üppigere Zeichnungen<br />

wurden zur Ausnahme. Das es noch einzelne Ausnahmen gab, wollen wir diesmal<br />

am Beispiel der Bf 109 G-14/AS <strong>von</strong> <strong>Lt</strong>. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong> zeigen.<br />

Als Uffz. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong> Anfang April 1943 <strong>von</strong> der 4./<strong>JG</strong> 52 aus Rußland zur der im<br />

Reichsgebiet liegenden I./<strong>JG</strong> 1 versetzt wurde, war er schon kein unbeschriebenes<br />

Blatt mehr. Beim <strong>JG</strong> 52 hatte er bereits 12 Abschüsse erzielt und auch beim <strong>JG</strong> 1 zeigte<br />

er schnell, daß er im Luftkampf bestehen konnte. Die Umstellung <strong>von</strong> Rotten- und<br />

Foto/Photo 20<br />

As we know, personal emblems on German fighter aircraft became less common<br />

between the summer of 1944 and the end of the war. While names or slogans<br />

were still seen on engine cowlings or beneath cockpits, more elaborate markings<br />

became much less common. That there were exceptions is illustrated by our<br />

example of <strong>Lt</strong>. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong>’s Bf 109 G-14/AS.<br />

When Uffz. <strong>Walter</strong> <strong>Köhne</strong> was transferred from 4./<strong>JG</strong> 52 in Russia to I./<strong>JG</strong> 1 based<br />

in the Reich, he was already a veteran fighter pilot. He had scored 12 victories<br />

with <strong>JG</strong> 52, and after joining <strong>JG</strong> 1 he soon demonstrated that he could hold his<br />

own in aerial combat. It took time for <strong>Köhne</strong> to make the adjustment from<br />

18 LUFTWAFFE im Focus · Edition 17/ 2010


MASCHINE IM FOCUS Aircraft in Focus Aircraft in Focus MASCHINE IM FOCUS<br />

Foto 27<br />

<strong>Der</strong> Stab des N<strong>JG</strong> 3 wurde Ende September 1941 aus dem Stab ZG 26 gebildet. Die<br />

im ZG 26 übliche Markierungspraxis für die Stabsmaschinen behielt man beim N<strong>JG</strong> 3<br />

offensichtlich bei. Kommodore des ZG 26 zum Zeitpunkt der Umbenennung war<br />

Major Johann Schalk. Er führte dann ab 29.9.1941 das neu aufgestellte N<strong>JG</strong> 3. Unsere<br />

Aufnahme zeigt Schalk im August 1941 noch als Kommodore des ZG 26 an der<br />

Ostfront auf seiner Maschine. Gut zu sehen ist, daß Schalks Bf <strong>11</strong>0 E eine identische<br />

Kommodoremarkierung in Form eines überlangen Horizontalbalkens mit Winkel<br />

trägt, wie sie zwei Jahre später an der Bf <strong>11</strong>0 <strong>von</strong> Helmut Lent auftaucht. An der<br />

<strong>von</strong> Schalk in Rußland geflogenen Maschine scheinen Winkel und Balken in rot mit<br />

schwarzer Einfassung aufgebracht zu sein.<br />

Die in Leeuwarden liegende IV./N<strong>JG</strong> 1 war im Herbst 1942 mit einer bunten Mischung<br />

<strong>von</strong> Maschinen ausgerüstet. Neben Bf <strong>11</strong>0 E-1 und F-4 wurden Do 215 B-5,<br />

Ju 88 C-2 und C-6 sowie Fw 190 A-2 geflogen. Lent blieb als Gruppenkommandeur<br />

immer seiner geliebten Bf <strong>11</strong>0 treu. Am 1. Januar 1943 zum Major befördert, erzielte<br />

Lent am 21. Januar seinen 50. Nachtjagdabschuß. Er war damit der erste Nachtjäger,<br />

der diese Marke erreichte. Im Februar 1943 erhielt die Gruppe die ersten<br />

Bf <strong>11</strong>0 G-4. Lent flog sofort eine dieser neuen Maschinen. Am 20. April konnte er mit<br />

seiner Bf <strong>11</strong>0 G-4 um 3.38 Uhr bei Den Oever/Niederlande sogar eine der schnellen<br />

„Mosquito“ abschießen, die der 410. Squadron der RAF angehörte. Es war der erste<br />

Abschuß einer „Mosquito“ durch einen Nachtjäger überhaupt und gleichzeitig Lents<br />

64. Erfolg. Ein Satz, den er anschließend darauf bezugnehmend an seine Eltern<br />

schrieb, sagt beinahe alles über diesen Offizier aus: „Doch will ich Gott bitten, daß<br />

er mich möglichst bescheiden erhält.“<br />

Am 14. Mai 1943 um 2.54 Uhr fiel Helmut Lents 67. Gegner, der 59. Nachtjagdabschuß,<br />

eine Halifax der 78. Bombgroup der RAF. Aus den Tagen danach existiert<br />

ein Foto des Heckteils <strong>von</strong> Lents Bf <strong>11</strong>0 G-4 mit der Abschußbilanz. Er blieb dieser<br />

Maschine auch in der Folge treu. Am 1. August flog er mit dem Flugzeug <strong>von</strong> Leeuwarden<br />

nach Stade zum N<strong>JG</strong> 3, um dort seine neue Funktion als Geschwaderkommodore<br />

anzutreten. Er löste damit Major Johann Schalk ab. Am folgenden Tag wurden Major<br />

Helmut Lent als 32. Soldaten der Wehrmacht die Schwerter zum Eichenlaub des<br />

Ritterkreuzes verliehen. Diese Auszeichnung erfolgte nach 65 Nachtjagd- und 8<br />

Tagesabschüssen.<br />

Foto/Photo 27<br />

Photo 27<br />

The Stab of N<strong>JG</strong> 3 was formed from the Stab of ZG 26 at the end of September<br />

1941, and N<strong>JG</strong> 3 obviously retained ZG 26’s marking practices for staff machines.<br />

In command of ZG 26 when the unit was renamed was Major Johann Schalk. He<br />

remained as Kommodore when N<strong>JG</strong> 3 was created on 29/9/1941. Our photo shows<br />

Schalk with his aircraft in August 1941 as Kommodore of ZG 26 on the Eastern<br />

Front. His Bf <strong>11</strong>0 E wears a Kommodore marking in the form of an unusually<br />

long horizontal bar with chevron, identical to the one that appeared on Lent’s<br />

Bf <strong>11</strong>0 two years later. The chevron and bar on Schalk’s aircraft in Russia appear<br />

to be red with a black outline.<br />

21 January he scored his 50th night victory, becoming the first<br />

night-fighter pilot to reach this milestone. In February 1943 the<br />

Gruppe received its first Bf <strong>11</strong>0 G-4s. Lent immediately began<br />

flying one of the new aircraft. While flying his Bf <strong>11</strong>0 G-4, on<br />

20 April he even succeeded in shooting down a speedy Mosquito<br />

over Den Oever, The Netherlands. The Mosquito, an aircraft of<br />

No. 410 Squadron, RCAF, fell at 03:38 hours. It was the first<br />

victory ever by a German night-fighter over a Mosquito and<br />

Lent’s 64th. A sentence that he wrote in a letter to his parents<br />

about his success says almost everything there is to say about<br />

this officer: “I will, however, ask God to keep me as humble as<br />

possible.”<br />

Helmut Lent shot down his 67th enemy aircraft, his 59th night<br />

victory, at 02:54 hours on 14 May 1943. His victim was a Halifax<br />

of the RAF’s No. 78 Bomb Group. There is a photo of the tail section<br />

of Lent’s Bf <strong>11</strong>0 G-4 with victory scoreboard taken in the following<br />

days. He continued flying this aircraft. On 1 August 1943 Lent<br />

flew from Leeuwarden to Stade to take over as Geschwaderkommodore<br />

of N<strong>JG</strong> 3, relieving Major Johann Schalk. The next day<br />

Lent became the 32nd member of the German Armed Services to<br />

receive the Knight’s Cross with Oak Leaves and Swords. He was<br />

awarded the decoration after 65 night and 8 day victories.<br />

© by Claes Sundin<br />

Foto 28<br />

Helmut Lent als Gruppenkommandeur der<br />

IV./N<strong>JG</strong> 1. Das Eichenlaub, das er hier bereits<br />

trägt, wurde ihm am <strong>6.</strong> Juni 1942 als Hauptmann<br />

verliehen.<br />

Photo 28<br />

Helmut Lent as Gruppenkommandeur of<br />

IV./N<strong>JG</strong> 1. He is seen wearing the Oak Leaves<br />

awarded to him on 6 June 1942 when he held<br />

the rank of Hauptmann.<br />

26 LUFTWAFFE im Focus · Edition 17/ 2010 LUFTWAFFE im Focus · Edition 17/ 2010<br />

27<br />

Foto/Photo 28

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