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Handbuch für Kinder-, Jugend - Magdeburger Platz Quartier

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Vorwort»Papa, warum haben die so kurze Röcke an?«– Ein <strong>Quartier</strong> entwickelt seine eigeneFortbildung zu einem Tabu-Thema!Der Kiez rund um die Kurfürstenstraße ist ein Wohnquartier unweitdes Berliner Zentrums. Dazu gehören auch Kitas, <strong>Jugend</strong>freizeiteinrichtungen,Schulen, Nachbarschaftstreffpunkte, Religionsgemeindenund andere soziale Einrichtungen genauso wieLäden, große Geschäfte und Büros. Eine bunte Mischung, wie sietypisch ist für Berlin. Was dieses <strong>Quartier</strong> jedoch von anderen unterscheidet,ist die Straßenprostitution, die seit über 100 Jahrenhier tagsüber und nachts stattfindet. Und das stellt die Nachbarschaftimmer wieder vor neue Herausforderungen.Anders als in anderen Nachbarschaften wird Prostitution von<strong>Kinder</strong>n, <strong>Jugend</strong>lichen und ihren Familien und den Mitarbeiter/innen sozialer Einrichtungen vor Ort deutlich wahrgenommen.Was also tun, wenn <strong>Kinder</strong>, <strong>Jugend</strong>liche und Eltern fragen, sichbeschweren, sich verunsichert fühlen, Menschen aus dem Prostitutionsgewerbeabwerten oder auch beschimpfen – wie könnenErzieher/innen, Sozialarbeiter/innen und Lehrer/innen zumThema Prostitution pädagogisch sinnvoll reagieren? Wie könnensie – einzeln und auch als Einrichtung insgesamt – zu einer Atmosphäreder gegenseitigen Achtung beitragen?Diese Fragen bildeten den Kern eines Workshops von Vertreter/innen der beiden <strong>Quartier</strong>smanagement-Teams und Bezirksämtermit den Fachkräften der verschiedenen <strong>Kinder</strong>-, <strong>Jugend</strong>- undFamilieneinrichtungen, einer Grundschule und Einrichtungen zurBeratung von Prostituierten und Drogenabhängigen im Oktober2010. Es wurden gemeinsam Informationsbedarfe und Hilfestellungsangebotediskutiert. Im Ergebnis konnte das Projekt „Qualifizierungzum Thema Straßenprostitution für Erzieher/innen,Sozialarbeiter/innen und Lehrer/innen vor Ort – ein Pilotprojekt“2011/ 2012 erfolgreich durchgeführt werden.Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> bildet den Abschluss des Projekts.Die Inhalte wurden gemeinsam mit den beteiligten Referent/innensowie den Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen vor Orterarbeitet und bilden die wichtigsten Themenschwerpunkte derQualifizierung ab. Es enthält nicht nur Informationen rund um dasThema Prostitution, sondern bietet darüber hinaus auch qualifizierteHilfestellungen zum Umgang mit Eltern, <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichenzu diesem Thema an.Mit diesem <strong>Handbuch</strong> – und das ist neu in Berlin – steht den Einrichtungenvor Ort ein besonderes Nachschlagewerk zur Verfügung.Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden und wünscheIhnen viel Erfolg in Ihrer weiteren Arbeit vor Ort.Ihre Sibyll Klotz


InhaltEinleitungI. Informationen zur AusgangslageA. Situation der (Straßen-)Prostitution rund um dieKurfürstenstraße in Berlin1. Zahlen und Herkunft2. Zeiten3. Orte4. Trans*Prostitution4.1. Transgeschlechtlichkeit5. Drogenabhängigkeit6. Menschenhandel/Zuhälterei7. Kunden der Prostituierten7.1. Was suchen Männer bei Prostituierten?7.2. Gesundheit - Freierarbeit/-kampagnenWeiterführende LinksB. Gesetzliche Rahmenbedingungen der Prostitution1. Grundhaltung2. Relevante Gesetze im ÜberblickWeiterführende LinksII. Eine emanzipatorische SexualaufklärungA. Entwicklung im <strong>Kinder</strong>- und<strong>Jugend</strong>alter – ein kurzer Überblick1. Vom 1. Lebensjahr bis zur Einschulung2. Zwischen Einschulung und Pubertät3. Die Zeit der Pubertät3.1. Daten und Fakten4. BeispielWeiterführende LinksB. Umgang mit Eltern1. Haltung zur Arbeit mit Eltern1.1. Eigene Rolle2. Elternabend erfolgreich planen und gestalten2.1. Moderation und/oder Input/Vortrag?3. Der ElternabendC. MethodenWeiterführende LinksIII. Kleiner Ausschnitt und ÜberblickWichtigste Links und LiteraturWeiterführende LiteraturIV. Kurzbeschreibung der Institutionen undBeratungsstellen2334556677889111113151516171718201721212122222426262732Impressum401


EinleitungDie Prostitution rund um den Bülowbogen im SchönebergerNorden Berlins besteht seit 1885. Das Gewerbe unterlag vielfältigenVeränderungen und Verdrängungen. Inzwischen umfasstder nördliche Bereich um die Kurfürstenstraße das größte zusammenhängendeStraßen-Prostitutionsgebiet in Berlin. Seit mehr als30 Jahren prostituieren sich hier auch drogenabhängige Frauen.Daneben befinden sich in diesem Gebiet viele verschiedene<strong>Kinder</strong>-/ <strong>Jugend</strong>- und Familieneinrichtungen, Schulen und Religionsgemeinden.<strong>Kinder</strong>, Mädchen, Jungen und ihre Familien,aber auch Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen und Lehrer/innenwerden täglich mit dem (Tabu)Thema „Sexarbeit auf der Straße“konfrontiert. Es kommt auch zu direkten Ansprachen und Kontaktender dort arbeitenden Mitarbeiter/innen durch Freier oder/und Prostituierte.Es bestehen viele vernetzte Maßnahmen unter den zuständigenBehörden und Akteur/innen, um das Gleichgewicht zwischenden unterschiedlichen Nutzungen und Auswirkungen der vor Ortlegal ausgeübten Prostitution und dem Leben im Stadtteil herzustellenund in einem einigermaßen ausgewogenen Verhältnis zuhalten.Von Seiten der pädagogischen Einrichtungen wird in unterschiedlicherArt und Weise mit dem Thema umgegangen und darübergesprochen. Dementsprechend wird es an <strong>Kinder</strong>, <strong>Jugend</strong>licheund Eltern weiter vermittelt. Unwissenheit und Unsicherheit bestimmenvielfach das Verhalten der pädagogischen Fachkräfte imArbeitsalltag:Wie antworte ich altersgemäß auf <strong>Kinder</strong>fragen zur Prostitution?Wie spreche ich über Sexualität?Welche Einstellung vermittelt meine Einrichtung den fragendenEltern? Wie reagiere ich auf <strong>Jugend</strong>liche, die Prostituierte beschimpfen?Was rate ich den von Freiern belästigten Kolleginnenoder Müttern oder größeren Geschwistern? Wie gehe ich speziellmit den Vätern um?Was rate ich Ihnen? Wo bekomme ich Unterstützung?Unterschiedliche familien- und sozio-kulturelle sowie religiöseWerte werden von Eltern wie Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innenetc. transportiert. Sowohl Verhalten, Einschätzungen und Bewertungen,als auch Stigmatisierungen im nachbarschaftlichenMiteinander basieren darauf und fallen sehr unterschiedlich aus.1 Das Projekt lief von September 2011-2012.Die Termine für die sieben Qualifizierungsmodulewurden in Absprache mit den Einrichtungen festgelegt.Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln desProgramms „Soziale Stadt“, QM Schöneberger Norden.Initiiert durch Mitarbeiter/innen der Bezirksämter und der <strong>Quartier</strong>smanagement(QM)-Teams Schöneberger-Norden und Tiergarten-Südwurde Ende 2009 eine Arbeitsgruppe gegründet, diesich regelmäßig zum Thema „Miteinander von sozialen Einrichtungenund Straßenprostitution“ austauscht und berät. Aus diesemKreis entstand im Oktober 2010 ein Workshop für Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen, Lehrer/innen aus dem Gebiet. Hierwurden die Idee der Qualifizierung von Mitarbeiter/innen in densozialen Einrichtungen und Schulen zum Thema weiterentwickeltund erste inhaltliche Punkte für eine Fortbildung erarbeitet.Erneut zeigten sich dabei deutlich die Belastungen, die durch dieKomplexität und Vielschichtigkeit des Themas Straßenprostitutionund Nachbarschaft entstehen. Im Jahre 2011/2012 wurdedann eine Fortbildungsreihe für rund 25 Mitarbeiter/innen sozialerEinrichtungen und Schulen rund um die Straßenprostitution2


Informationen zur Ausgangslagein der Kurfürstenstraße in Berlin ausgearbeitet und durchgeführt.Die Konzeption umfasste Informationen in Form von Vorträgenund Inputs zu den Themen Situation der Straßenprostitution,Trans*Prostitution, Trans*Gender, Freier sowie Inputs und methodischeÜbungen zur Sexualpädagogik, Psychosexuellen Entwicklungvon <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen, den Umgang mit Eltern undder Planung und Gestaltung von Elternabenden.Mit dieser Fortbildung wurde das Wissen über die Situation vorOrt - sozial, gewerblich, rechtlich – überprüft und erweitert. Zielsetzungwar vor allem, Kind und <strong>Jugend</strong> gerechte sowie Elternspezifische Antworten auf die Fragen im Zusammenhang mit Sexualitätund Prostitution gemeinsam auszuarbeiten sowie mehrSicherheit durch Übungen und erweiterte Methodenkenntnisseim Umgang mit dem Thema und bei der Diskussion mit Mütternund Vätern zu entwickeln.Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> ist als eine erste Orientierungshilfeaus dieser Qualifizierungsreihe heraus entstanden.I. Informationen zur AusgangslageDie nachfolgenden Daten und Informationen sind aus den Vorträgenentnommen, die von Vertreter/innen der jeweiligen Beratungs-und Anlaufstellen zu den entsprechenden Themen imRahmen der Fortbildung gehalten wurden. Diese finden sich alsweiterführende Links jeweils am Ende der kurzen Darstellungen.A. Situation der (Straßen-)Prostitution in BerlinDas Gebiet rund um die Kurfürstenstraße, in dem die Prostitutionausgeübt wird, befindet sich in zentraler stadträumlicher Lage,südlich des Potsdamer <strong>Platz</strong>es, unweit des Tiergartens und östlichzur City-West mit Wittenbergplatz, Kaufhaus des Westens (KaDe-We) und Kurfürstendamm.Das Viertel durchzieht in der Mitte entlang der Kurfürstenstraßedie Grenze zweier Verwaltungsbezirke (Tempelhof-Schönebergund Mitte), die als politische und verwaltende Einheitengetrennt sind. Zur Entwicklung der beiden Stadtteile wurden imJahre 1999 zwei <strong>Quartier</strong>smanagements (QM) im Rahmen desBund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ eingerichtet: QM Schöneberger-Nordenund QM Tiergarten-Süd.Die „äußeren Ränder“ des Viertel haben sich seit dem Mauerfallin den letzten 20 Jahren stark verändert. An das Gebiet schließensich im Norden ein Diplomatenviertel und der Potsdamer <strong>Platz</strong> an– ein Gelände, das früher Brachland war und an die Mauer grenzte.Im Westen befinden sich gehobenere Wohnviertel. Östlich desViertels entsteht zurzeit der Gleisdreieck Park, früher eine brachliegendeÖdnis mit einigen wenigen Schrebergärten. An den entstehendenPark angrenzend werden sichtbar teure Wohneinheitengebaut.Situation der (Straßen-)Prostitutionin BerlinNäheres dazu siehe Integrierte Handlungs-und Entwicklungskonzepte 2011(mit Jahresbilanz 2010) der beiden QMsunter: www.schoeneberger-norden.deund www.tiergarten- sued.de.3


Informationen zur AusgangslageDie Fläche des Gebiets, in dem die Prostitution inzwischen stattfindet,ist recht überschaubar. Sie geht in Tiergarten-Süd vom<strong>Magdeburger</strong> <strong>Platz</strong> über die Genthinerstraße bis zur Bezirksgrenzeentlang der nördlichen Kurfürstenstraße. Im SchönebergerNorden, der daran direkt anschließt, sind die Frauen vorrangig inder südlichen Kurfürsten- und der nördlichen Frobenstraße, zunehmendaber auch in der Bülow- und in geringerem Maße inder Potsdamer Straße unterwegs. In der südlichen Frobenstraßestehen die Trans* Prostituierten. Südwestlich dieses „Straßenprostitution“-Gebietsbefindet sich - spätestens seit den 1920er Jahren- die Schöneberger Homosexuellenszene. Sie ist eine der größtenEuropas und über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.Buchempfehlung: Langer, Antje (2003):Klandestine Welten. Mit Goffman auf demDrogenstrich beschreibt wunderbar, wie derStraßenstrich funktioniert.Der Straßenstrich rund um die Kurfürstenstraße ist sehr heterogen.Es arbeiten hier neben Frauen (von Geburt an weiblichenGeschlechts), auch Trans-Frauen (Mann-zu-Frau-Transgender,„Transvestiten“ oder „Transen“). Fast alle sind zwischen 18 und 35Jahre alt, nur ganz vereinzelt minderjährig und selten älter als 50Jahre. Sie sind unterschiedlicher Herkunft (meist aus Deutschlandund Mittel-/ Osteuropa).Manche arbeiten zum Nebenerwerb, einige professionell, manche,um sich darüber ihren Drogenkonsum zu finanzieren, d.h.manche sind selten, andere häufiger bis täglich anzutreffen. DieProstituierten arbeiten mit oder ohne (unterstützenden bis ausbeutenden)„Zuhälter“. Einige der Frauen sind „professionell“ gekleidet,andere im Freizeitlook.Trotz der Heterogenität ist der Straßenstrich räumlich nach Angebotund teilweise Herkunft abgegrenzt und aufgefächert: Zumeinen stehen Frauen mit gleichem Herkunftsland häufig gernezusammen und zum anderen arbeiten diejenigen, die einespezifische Nachfrage bedienen, z.B. die älteren Frauen oder dieTrans-Frauen, in jeweils eigenen Straßenabschnitten.Zahlen und Herkunft1. Zahlen und HerkunftInsgesamt existieren in Berlin laut Schätzungen von Hydra 600-800 bordellartige Betriebe. Sie sind über die ganze Stadt verteiltund finden sich in jedem Bezirk. 8.000-10.000 Frauen sind in derSexarbeit tätig, überwiegend in Wohnungsbordellen, Clubs undMassagesalons. Nur ein ganz geringer Anteil (etwa 5-8%) der Prostituiertenarbeitet auf der Straße.Rund um die Straßen Kurfürsten/Froben/Genthiner/Bülow sindlaut Schätzung der Expert/innen der sozialen Projekte täglichmindestens 20, durchschnittlich meist 40 bis 50 weibliche Prostituierte,in Spitzenzeiten bis zu 100 Prostituierte tätig.Davon sind zurzeit etwa 25% Ungarinnen, 25-30% Bulgarinnen,die andere Hälfte stellen deutsche, polnische, tschechische, ukrainischeProstituierte und ein paar wenige Frauen aus anderenLändern. Es besteht eine gewisse Fluktuation: etwa die Hälfte derFrauen arbeitet seit längerer Zeit, d.h. ein halbes Jahr bis zu zehn,zwanzig Jahren auf diesem Straßenstrich, die andere Hälfte bleibtnur kurz, bis zu zwei bis drei Monate.4


Informationen zur Ausgangslage2. ZeitenZeitenDie Frauen arbeiten vereinzelt ab dem Vormittag, zunehmendab dem späten Nachmittag bis in die späten Nachtstunden unddann wieder vereinzelt in den frühen Morgenstunden auf derStraße. An manchen Tagen, Abenden oder in mancher Nacht istkaum etwas los, manchmal ist nachts um 1 Uhr keine der Frauenmehr in der Kurfürstenstraße anzutreffen, an anderen Tagenwiederum sehr viele. Das gestaltet sich sehr unterschiedlich undhängt offensichtlich von vielen Faktoren (Wetter, Nachfrage derFreier, Notwendigkeit des Geldverdienens seitens der Frauen etc.)ab. Im Sommer, bei gutem Wetter und am Freitag/Samstag erhöhtsich die Anzahl der Frauen. Sie werden sichtbarer, vor allemim Sommer durch ihre freizügige Kleidung und hörbarer durchdie geöffneten Fenster.3. OrteOrteFür die sexuellen Dienstleistungen rund um die Kurfürstenstraßestehen nur nachfolgende Orte zur Verfügung:– Bestimmte öffentliche Plätze in der näheren Umgebung,ausgewählte Orte (ruhig, nicht gut einsehbar)– Zwei kleine Stundenhotels– Kabinen im LSD (Erotik-Shop)– Zwei City Toiletten– Räume von Anwohnern– Nachts auch mal mehr oder weniger in der direktenUmgebung.Durch die veränderte Lage des Viertels, von der Stadtrandlage zuMauerzeiten zum Stadtteil der zentralen Innenstadt, verschwindenzunehmend die Brachflächen und Möglichkeiten, das Geschäftdiskret am Rande abzuwickeln. Es verlagert sich deshalbzunehmend in die bewohnten Gegenden. Es sind insgesamt nur(noch) wenige Orte vorhanden, an denen die verabredete sexuelleDienstleistung vollzogen werden kann.Nach Aussagen der Prostituierten und der Expert/innen der sozialenProjekte gehen sie, wenn möglich und am liebsten, mit denKunden in ein Stundenhotel.Die Prostituierten können sich neben den Cafés der sozialen Projekte(Olga, Neustart) in „einschlägigen Kneipen“ vor Ort aufhalten(Adler, Adler II sowie gegenüber liegenden in der Kurfürstenstraßeund im Spätkauf an der Ecke Froben/Bülowstraße). Auch indiesen „Kneipen“ können sie sich ausruhen, aufwärmen oder maldie Toilette benutzen. Diese „Kneipen“ sind jedoch unter der Anwohnerschaftumstritten, da sich dort vor allem Freier, Zuhälter,Alkoholiker/innen, teilweise auch obdachlose Menschen aufhalten,die mitunter sehr laut sind.Mehr dazu:www.hydra-berlin.de und www.drogennotdienst.org/angebote/Frauentreff-OIga5


Informationen zur AusgangslageTrans*Prostitution4. Trans*ProstitutionDie nachfolgenden Informationen zur Trans*Prostitution sinddem Vortrag entnommen, der von einem Vertreter von subwaye.V. im Rahmen der Fortbildung gehalten wurde..Im südlichen Teil der Frobenstraße (südlich der Bülowstraße)prostituieren sich ausschließlich Trans-Frauen (Mann-zur-Frau-Transgender), die sogenannten „Transen“. Sie beginnen mit ihrerArbeit mit Anbruch der Dunkelheit und arbeiten bis in die Morgenstunden.Es stehen dort täglich mindestens 3 und bis zu 10Prostituierte. Sie sind meist aus Bulgarien und Lateinamerika undhaben keine Zuhälter, sind jedoch häufig Pöbeleien und Angriffenseitens der männlichen Bevölkerung v.a. von <strong>Jugend</strong>lichen,aber auch von Kunden, ausgesetzt.Die meisten von ihnen haben im Brustbereich eine Geschlechtsangleichungvollzogen, nur ganz vereinzelt vollziehen sie dieseumfassend. Die Mehrheit tritt im weiblichen Dresscode auf (Perücke,entsprechend geschminkt und gekleidet).Mehr dazu:www.subway-berlin.deIn dem südlichen Teil der Frobenstraße sind keinerlei Orte undMöglichkeiten vorhanden, um auf die Toilette zu gehen, sichumzuziehen oder zu schminken. Dazu müssen die dort tätigenTrans-Frauen eine Straße – die Bülowstraße - überqueren, um zueinem Spätkauf/Kiosk oder zum weiter entfernten Café Olga zugelangen. Orte um sexuelle Handlungen zu vollziehen, gibt esauch für sie kaum.Transgeschlechtlichkeit4.1. TransgeschlechtlichkeitTrans, eine aus dem Lateinischen stammende Vorsilbe, bedeutet„darüber hinausgehend“ und meint in diesem Zusammenhang,dass die anatomischen Merkmale eines Mannes oder einer Fraunicht mit dem eigenen Empfinden übereinstimmen. TransgeschlechtlicheMenschen (auch: Transgender) sind alle die, dienicht in dem Geschlecht leben können oder wollen, welchem siebei ihrer Geburt zugeordnet wurden. Hierzu zählen Transsexuelle,Drags, Transidente, Cross-Dresser und viele mehr.Intergeschlechtliche Menschen (auch: Intersexuelle, Zwitter, Hermaphroditen)sind Personen, die mit körperlichen Merkmalen geborenwerden, die medizinisch als „geschlechtlich uneindeutig“gelten.Von medizinischer Seite wird inzwischen und zunehmend dieBezeichnung “DSD” (engl: “Disorders of Sexual Development”)verwendet, was von vielen Initiativen intergeschlechtlicher Menschenjedoch stark kritisiert wird. Der Überbegriff Inter* ist ein Begriff,der sich aus der Community selbst entwickelt hat, und derals ein emanzipatorischer und identitärer Überbegriff die Vielfaltintergeschlechtlicher Realitäten und Körperlichkeiten bezeichnet.Mehr dazu:www.transinterqueer.org,www.mari-guenther.de,www.abqueer.deAls queer lebende Menschen bezeichnet sich potentiell alle, derenGeschlecht (treffender ist hier der im Englischen gebräuchlicheBegriff gender expression, zu Deutsch etwa “Geschlechtsausdruck”)oder Sexualität sich nicht mit den gängigen Kategorien6


Informationen zur Ausgangslageder (heterosexuellen) Zwei-Geschlechter-Ordnung erfassen lassen.Sie müssen sich nicht zwangsläufig als trans- oder intergeschlechtlichdefinieren.5. DrogenabhängigkeitDie Vertreterin der Frauenberatungsstelle Olga beschreibt, dasssich zwar das äußerliche Erscheinungsbild der Drogen-Konsumentinnenund Sex-Arbeiterinnen gewandelt hat. Früher warenes mehr die „klassischen Junkie-Frauen á la Christiane F.“, die deutlichersichtbar waren. Heute würden mindestens zwei Drittel derProstituierten Drogen gebrauchen, was man ihnen aber nichtmehr unbedingt ansieht.Etwa 70% der Prostituierten im Kiez suchen die FrauenberatungsstelleOlga auf. Etwa 60% dieser Klientinnen von Olga nehmenHeroin/Kokain in verschiedener Form (intravenös, Folie, Cracketc.), um die 30% sind von rezeptpflichtigen (Schmerz-, Beruhigungs-,Aufputschmittel) und illegalen Drogen (z.B. Metamphetamin/Amphetaminzum Durchhalten, Cannabis zum Abschalten)abhängig. Daneben gibt es noch die klassischen Alkoholikerinnenoder Alkohol abhängigen Frauen, die zusätzlich noch das einoder andere dazu konsumieren. Höchstens 5-10% der Frauen, dieOlga aufsuchen, sind nach Einschätzung der Expertin relativ „cleanoder sehr selbstbeherrscht, was den Konsum oder auch dasZeigen von Konsum/Sucht angeht“.Die Mehrzahl der Klientinnen von Olga - und damit mindestens65% der Prostituierten insgesamt - sind somit von illegalen Substanzenabhängig, ein Teil auch von legalen Drogen, wie Alkohol.Die meist jahrelange Drogenabhängigkeit führt oft zu Schulden,Wohnungslosigkeit und familiärer Isolation.DrogenabhängigkeitMehr dazu:www.drogennotdienst.org/angebote/Frauentreff-OIga6. Menschenhandel/ZuhältereiRund um die Frauen existieren mehr oder weniger sichtbar unterschiedlicheFormen des „Kümmerns“ und „Managements“. Wiestark die Zuhälterei, auch in größerem Ausmaß, vertreten ist, lässtsich nicht genau feststellen. Die drogenabhängigen Frauen, diesich prostituieren, scheinen für die Zuhälter relativ uninteressantzu sein. Ihnen wird Unzuverlässigkeit und ein hoher Finanzierungsbedarfaufgrund ihres Drogenkonsums zugeschrieben. EineZuhälter ähnliche Rolle übernehmen offenbar häufig die drogenkonsumierendenPartner oder andere männliche Konsumenten,die dafür bezahlt werden, dass sie einen gewissen Schutz währenddes Anschaffens bieten (vgl. Langer 2010:188).Manche ExpertInnen sagen, dass die Zuhälterei etwa die Hälftealler Frauen rund um die Kurfürstenstraße betrifft, manche schätzen,dass es mehr sind und ohne Zuhälter insgesamt nicht sehrviel läuft. Sichtbar sind momentan vor allem ungarischen Männer,da sie sich dort mit ihren Autos (mit ungarischen Kennzeichen)bewegen.So gut wie alle Prostituierte in dem Viertel rund um die Kurfürstenstraßeleben legal in Deutschland und haben eine Steuernummer,sind also beim Finanzamt angemeldet. Dies wird lautAussagen einiger Expert/innen regelmäßig überprüft.Menschenhandel/ZuhältereiMehr dazu:www.ban-ying.de,www.kok-buero.de7


Informationen zur AusgangslageKunden der ProstituiertenKleine Geschichte des FreiertumsUrsprünglich war Freier die Bezeichnungfür einen Mann, der auf der Suche nacheiner Ehefrau war. Heute ist es ein Begrifffür den Mann, der sexuelle Dienste einerProstituierten gegen Geld in Anspruchnimmt.Im alten Griechenland war die bezahlteGefährtin eines Mannes, die Hetäre eineangesehene Frau z.B. war Aspasia dieHetäre von Sokrates, Diotima die Hetärevon Plato, d.h. Sokrates und Plato warenFreier. In der Renaissance (1420 – 1630)nannte man diese Gefährtinnen Kurtisane.Auch sie waren selbstständige,gebildete Frauen, die sich von reichenMännern gegen gute Bezahlung für Unterhaltungund Sex einstellen ließen. Im19. Jahrhundert war es dann die Kokotte,eine Frau, die sehr großen Wert aufihr Äußeres legte. Sie zu erringen, warfür reiche Männer ein Statussymbol, d.h.Freier zu sein war ein Statussymbol. ImUnterschied zur Mätresse hatte eine Kokottenicht nur einen Liebhaber, sondernmehrere (gleichzeitig oder hintereinander).*Was suchen Männer bei Prostituierten?* (Entnommen aus dem Fortbildungsmodul 5: „Freier“-Referentin: Wiltrud Schenk, Zentrum für sexuelle Gesundheitund Familienplanung, Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf,Berlin)7. Kunden der ProstituiertenWie viele und welche Männer sexuelle Dienstleitungen von Frauenin Anspruch nehmen, wurde immer mal wieder untersucht.Die umfangreichste Studie ist von Velten und Kleiber aus demJahre 1994. Sie gehen davon aus, dass 18% der geschlechtsaktivenMänner prostitutionsaktive Männer sind. Andere Studienbestätigen die Zahlen bzw. gehen von noch höheren Zahlen aus.Ein Durchschnitt, errechnet aus den letzten fünf Untersuchungenzu Freiern (Hydra 1991 /Kleiber 1994 / Velten 1994 / Rothe 1997/ Grenz 2005), liegt bei etwa 20%. Kunden von Prostituierten sinddiejenigen, die relativ regelmäßig, d.h. zwischen ein Mal im Jahrbis zu zwei Mal wöchentlich Prostituierte aufsuchen. Männer, dieProstituierte aufsuchen, sind bezüglich ihrer sozio-demographischenDaten (Alter, Bildungsstand, Schicht, Einstellungen, Verhaltensweisen)unauffällig, das heißt:– Männer jeden Alters gehen zu Prostituierten.– Männer aus allen gesellschaftlichen Schichten gehen insBordell.– Freier sind ganz normale Männer.Auch die aktuellste und bisher letzte Arbeit dazu (Gerheim 2012)belegt mit Tiefeninterviews, die zwischen 1999 und 2003 mit Freierngeführt wurden, diese „Jedermann Theorie“.Rund um die Kurfürstenstraße kann bei durchschnittlich 40 Prostituierten,die durchschnittlich 5 Freier am Tag bedienen, davonausgegangen werden, dass dann täglich rund 200 Freier im Viertelunterwegs sind.7.1. Was suchen Männer bei Prostituierten(Frauen und Trans*Frauen)?Sexuelle Motive können z.B. sein:– derzeit ist kein/e Partner/in vorhanden– die sexuelle Unzufriedenheit soll minimiert werden– sie können ihre Sexualität mit ihrem/r Partner/in nicht ausleben.Die Kleiber/Velten Studie führt zur Präferenz von heterosexuellenFreiern aus, dass sich der Koitus mit Prostituierten (78%) und/oderPartnerin (87%) zwar einer überproportionalen Beliebtheit erfreut,die Vergleiche zwischen Prostitutions- und Partnerschaftskontaktenaber aufzeigen, was Freiern offensichtlich am meistenfehlt. Deutlich wird dies im Bereich des Oralverkehrs/Frau aktiv(71% mit Prostituierten zu 48% mit Partnerin), des Analverkehrs(10% zu 3 %) und der Sado–Maso-Spiele (18% zu 3%) sowie desGruppensexes (5% zu 1%).Soziale Motive können u.a. sein:– sie sind zu schüchtern, auf anderem Wege eine Frau kennenzu lernen,– sie wollen das Ganze darum herum, wie flirten, zum Esseneinladen usw. nicht– Sex im Bordell ist eine Art Entspannung wie ein Saunabesuchoder ein Besuch im Fitness Studio.8


Informationen zur Ausgangslage7.2. Gesundheit - Freierarbeit/-kampagnenDas Thema Gesundheit, hier insbesondere die Kondomnutzung,ist eines der zentralsten in der Arbeit mit Freiern. Es gibtoffensichtlich immer wieder Situationen, die eher dazu führen,dass kein Kondom benutzt wird. Laut Wiltrud Schenk gibt esbestimmte Männergruppen, die als Kondommuffel bezeichnetwerden können. Durch die Gespräche mit diesen Männern undaus den Studien, die es über Freier gibt, lässt sich ihrer Einschätzungnach folgendes zusammenfassen:„Die Bereitschaft, Kondome zu verwenden, nimmt mit zunehmenderPrivatheit ab, d. h. beim Sex im Auto werden Kondomehäufiger benutzt als in der privateren Atmosphäre eines Hotelsoder Clubs. Im Urlaub verwenden Freier weitaus seltener Kondomeals sonst, egal, ob sich der Urlaubsort in Deutschland oderin klassischen Gebieten des Sextourismus befindet. Je mehr dieProstituierte der idealen Wunschpartnerin gleicht, umso seltenerwird ein Kondom benutzt. Auch Dauerfreier sind eher Kondomverweigererals Gelegenheitsfreier.“Auch die Studie zum Thema Prostitutionskunden von Kleiber/Velten stellt dazu fest:– dass Väter und Ehemänner in der Prostitution die größtenKondommuffel sind,– dass die Kondombenutzungsrate mit der <strong>Kinder</strong>zahl einesMannes sinkt,– je höher das Einkommen des Freiers, umso niedriger die Kondombenutzungsrate,– und dass Angestellte häufiger ein Kondom benutzen alsBeamte.Beispiel einer Berliner Kampagne: AG Gesunder KundeFür die Aktionen, die vom Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorffederführend und regelmäßig durchgeführt werden, isteine zentrale Voraussetzung, dass sie auf fallen. Dies wird durchKondomkostüme, gleiche T-Shirts und Taschen mit entsprechendemLogo erreicht. Da die Aktivistengruppe dadurch schon vonweitem gesehen wird, können sich die Menschen darauf einstellen.Häufig wird gelacht oder fragend geschaut. Dann kann aufdie Menschen zugegangen werden. Informationsmaterial kanndann leichter verteilt werden.Aufgabe ist es nicht, möglichst viele Kondome an den Mann zubringen, sondern mit den Männern ins Gespräch zu kommen, siezum Nachdenken anzuregen (zumindest über die Kondombenutzung)und die Beratungsstelle bekannt zu machen.Gesundheit - Freierarbeit/-kampagnenKennen Sie persönlich Freier?Ist in Ihrem Bekanntenkreis jemand, dersich dazu bekennt, Freier zu sein?Selbst im Zentrum für sexuelle Gesundheitund Familienplanung in Charlottenburg-Wilmersdorfsind Freier fast nur imHIV Testgespräch zu erkennen, wenn sieden Besuch bei einer Prostituierten alsGrund für den Test angeben. „Wir erleben,dass sie voller Scham sind und hörenSätze wie: `Ich weiß auch nicht, wasin mich gefahren ist´, so Wiltrud Schenkvom Gesundheitsamt. „Die Männer könnenes oft kaum fassen, wenn wir sie fragen,ob sie die Frau fair behandelt undein Kondom benutzt haben. Wenn siedies bejahen, fragen wir sie, wofür siesich schämen. Oft entwickeln sich danngute Gespräche über das Freier-Sein.“Die Prostituiertenberatungsstelle Hydrastellt hierzu fest: „Das gesamtgesellschaftlichenegative Bild von Huren wirdauf die Freier übertragen und fällt auf siezurück – auch das verhindert darüber zureden.“Leider gibt es laut Schenk wenige bis garkeine Angebote für Freier-Beratungen– sie bräuchten dringend persönlicheGesprächsangebote, nicht nur die anonymenInternet Foren. Das Zentrum fürSexuelle Gesundheit und Familienplanungversucht gerade, Männerprojektedafür zu gewinnen.(Gespräch während des Fortbildungsmodul 5: „Freier“- Referentin:Wiltrud Schenk, Zentrum für Sexuelle Gesundheitund Familienplanung des Gesundheitsamtes Charlottenburg-Wilmersdorf,Berlin)9


Informationen zur AusgangslageZum A und O dieserPräventionsaktionen gehören:Mehr dazu:www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/gesundheit/beratungsstelle_fuer_geschlechtskrankheiten.htm,lwww.sexsicher.de,www.pflege-deinen-schwanz.deZum A und O dieser Präventionsaktionen gehören:– klare Botschaften – der „Knigge für Freier“– ansprechendes, das Verhalten akzeptierendes Informationsmaterial– Adressen für spätere Kontaktaufnahmen (Postkarte, auch fürTouristen interessant, sie verschicken sie und verbreiten damitdie „Botschaft“)– Gesprächsangebote– gute Qualität der Geschenke, z.B. Markenkondome mit entsprechendemHaltbarkeitsdatum.Die bisherigen Erfahrungen laut Schenk zeigen: „Wir sind nochnie angepöbelt worden, häufig ernten wir Lachen, Nachfragen.Viele ermuntern uns, weiter zu machen. Bei den Aktionen ist derWiedererkennungseffekt wichtig, deshalb gehen die Aktiven zubestimmten Zeiten wieder an denselben Ort, ab und an auch indie Kurfürstenstraße. Dort, wo sie schon öfter Aktionen durchgeführthaben, werden sie inzwischen von den Prostituierten z.B.am Welt Aids Tag, am Welt Hurentag (2.Juni) oder zur Venus Messeerwartet. Auch zu bestimmten Fußball-Ereignissen sind sie vorOrt und fahren mit den Kostümen auch in der U- Bahn. ÄhnlicheKampagnen gibt es auch in anderen Städten so z.B. Dortmund,Frankfurt, Bochum, Bremen, Kiel, Nürnberg.10


Informationen zur AusgangslageI Informationen zur AusgangslageB. Gesetzliche Rahmenbedingungender ProstitutionGesetzliche Rahmenbedingungender ProstitutionRechtliche Stellung der Prostitutionin Europa:Prostitution legal und durch denGesetzgeber reglementiertProstitution legal, aber organisierteAktivitäten wie Bordelle illegal;Prostitution nicht gesetzlichreglementiertProstitution illegalkeine DatenQuelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution, 2012,Kroum1. GrundhaltungGrundhaltungDie Verabschiedung des Prostitutionsgesetzes war, laut Berichtder Bundesregierung, d.h. des Bundesministeriums für Familie,Senioren, Frauen und <strong>Jugend</strong> (BMFSFJ) aus dem Jahre 2007, „dasErgebnis eines schwierigen politischen Prozesses, der über einenZeitraum von ca. 30 Jahren immer wieder Impulse aus unterschiedlichenRichtungen und Anlässen erhalten hat, ohne in einenbreiten, abschließenden gesellschaftlichen Konsens hinsichtlichdes richtigen Umgangs mit der gesellschaftlichen Realität derProstitution zu münden“ (BMFSFJ 2007:5).Unterschiedliche ethische Grundhaltungen beeinflussten dabeistark die Diskussionen im Zusammenhang mit dem Gesetzgebungsverfahren.Dabei wurden „Kategorien wie Menschenwürde,individuelle Handlungsfreiheit, sexuelle Selbstbestimmungund Gleichberechtigung von Mann und Frau in unterschiedlicherWeise inhaltlich gefüllt und gegeneinander abgewogen“ (BMFSFJ2007:9). Auch innerhalb der verschiedenen politischen Parteiengab es teilweise unterschiedliche Positionen dazu.Vier mögliche Bewertungen der Prostitution lassen sich darausableiten:– Prostitution als Verletzung der Menschenwürde,– Prostitution als – lediglich – Verstoß gegen die Moral bzw.gegen die guten Sitten,– Prostitution als autonome Entscheidung zu einer riskantenTätigkeit,– Prostitution als Beruf wie jeder andere.(BMFSFJ - Renzikowski 2007)Mehr dazu:www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste.html,dann Stichwort ProstG eingeben, dortkönnen die Gutachten des BMFSFJkostenlos herunter geladen werden.11


Informationen zur AusgangslageGrundhaltungDeutschland ordnet sich - laut Aussage des Berichts der Bundesregierung– durch das Prostitutionsgesetz und den damit politischeingeschlagenen Weg dem Punkt drei zu: Prostitution ist also alseine vom Recht zu respektierende autonome Entscheidung aufzufassen,die aber mit erheblichen Gefahren und Risiken behaftetist. „Dazu gehören etwa psychische und physische Auswirkungenauf die betroffene Person. Diese Risiken und Gefahren sind abernicht mit allen Formen der Prostitution in gleichem Ausmaß verbunden,sondern sie hängen wesentlich von den Bedingungenab, unter denen sie ausgeübt wird“ (BMFSFJ 2007:6).Dabei besteht die grundsätzliche Haltung darin, dass ein Kennzeichendes freiheitlichen Rechtsstaates die Respektierung der autonomenEntscheidung der Einzelnen ist – so lange keine rechtlichgeschützten Interessen anderer verletzt werden. Die eigenverantwortlichausgeübte Prostitution verstößt somit nicht automatischgegen die Menschenwürde der Prostituierten.„Da die freie Selbstbestimmung Ausdruck der Menschenwürdeist, bestimmen der oder die Einzelne zuallererst selbst, was ihreWürde ausmacht. Selbst durch moralisch unwürdiges Verhaltenwürde die Menschenwürde nicht verloren gehen. Die individuelleFreiheit stößt erst dann an ihre Grenzen, wenn rechtlich geschützteInteressen anderer oder der Allgemeinheit beeinträchtigtwerden“ (BMFSFJ 2007:9).Und weiter sagt der Bericht deutlich: Es ist auch nicht die Aufgabeeines Staates, „Menschen vor den Folgen ihrer Lebensentscheidungenzu bewahren, die sie in freier Selbstverantwortunggetroffen haben. Freiwilligkeit bedeutet im Zusammenhang mitdem sexuellen Selbstbestimmungsrecht, dass Individuen freiüber das „Ob“, das „Wann“ und das „Wie“ einer sexuellen Begegnungentscheiden können.Die Prostitution fällt daher heute wie jede andere auf Dauer angelegteTätigkeit zur Schaffung und Erhaltung einer Lebensgrundlageunter die Garantie des Art. 12 Abs. 1 des Grundgesetzes“ (BM-FSFJ 2007:9).Selbstverständlich steht dabei außer Frage, „dass Kriminalität imUmfeld von Prostitution sowie sozial schädliche und menschenrechtswidrigeFormen von Prostitution wie Zwangsprostitution,Menschenhandel und sexueller Missbrauch Minderjähriger mitallen Mitteln des Rechtsstaats, d. h. mit den Mitteln des Strafrechts,durch ordnungsbehördliche Überwachung, durch präventiveund repressive Maßnahmen sowie durch Schutz und Hilfefür die Opfer bekämpft werden müssen“ (BMFSFJ 2007: 9/10).Abschließend wird festgehalten, dass den mit der Prostitutionverknüpften Risiken nicht dadurch begegnet werden kann, „dassProstitution durch repressive Maßnahmen in ein Dunkelfeld abgedrängtwird; vielmehr lassen sich die problematischen Aspektebesser dadurch begrenzen, dass Prostitution möglichst in einHellfeld überführt wird und die Bedingungen, unter denen siepraktiziert wird, in rechtsstaatlicher Weise kontrolliert werden“(BMFSFJ 2007:11).12


Informationen zur Ausgangslage2. Relevante Gesetze im ÜberblickRelevante Gesetze im ÜberblickGesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten(Prostitutionsgesetz-ProstG)Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 19. Oktober 2001das Prostitutionsgesetz, das mit Wirkung vom 1. Januar 2002in Kraft trat. Prostitution wurde dabei als gegeben angesehen,weder eine Abschaffung noch eine Aufwertung stand im Mittelpunkt.Zentral waren die Verbesserungen der sozial- und zivilrechtlichenVerhältnisse in der Prostitution zugunsten derjenigenFrauen und Männer, die freiwillig ihren Lebensunterhalt durchProstitution bestreiten (vgl. BMFSFJ 2007).Rechtspolitisches Ziel war es, die rechtliche Benachteiligung vonProstituierten zu beseitigen, die aus der Bewertung der Prostitutionals sittenwidriges und damit unwirksames Rechtsgeschäft (§138 BGB) entstanden war.Mit der Rechtswirksamkeit des Geschäfts, d.h. der Vereinbarung,sexuelle Handlungen gegen Entgelt zu leisten, und der Möglichkeit,eine abhängige Beschäftigung anzunehmen, wurde derZugang zur gesetzlichen Sozialversicherung (Kranken-, Arbeitslosen-und Rentenversicherung) eröffnet.Zugunsten des sexuellen Selbstbestimmungsrechts von Prostituiertenwurde es als notwendig erachtet, das Weisungsrecht vonArbeitgebern weitgehend einzuschränken. Keine Prostituiertesollte aufgrund dieses Weisungsrechts dazu verpflichtet werdenkönnen, gegen ihren Willen einen bestimmten Kunden zu bedienenoder bestimmte Sexualpraktiken auszuüben.Zudem ist grundsätzlich Prostitution mit unter 18-Jährigen 2 fürdie Kunden strafbar. Personen aus den alten EU-Ländern könnenin allen Bereichen des Sexgewerbes und in jeder Art von Arbeitsverhältnis,Personen aus den neuen EU-Beitrittsländern jedochnur als Selbständige legal arbeiten. Personen aus Nicht EU-Ländernbrauchen einen entsprechenden Aufenthaltsstatus mit Arbeitserlaubnis.Zuhälterei (§ 181a Abs. 1 Nr. 2 StGB)Nicht verändert wurde das Verbot der sogenannten dirigistischenoder auch dirigierenden Zuhälterei. Für die Strafbarkeit ist Voraussetzung,dass die Prostituierte vom Zuhälter in Abhängigkeitgehalten und in ihrer Selbstbestimmung beeinträchtigt wird. Siemuss zu nachhaltiger Prostitutionsausübung angehalten werden(Arbeitszwang) oder in ihrer Entscheidungsfreiheit in sonstigerWeise nachhaltig beeinflusst werden.Menschenhandel zum Zweck der sexuellenAusbeutung (§ 232 StGB)Menschenhandel liegt vor, wenn Frauen mittels Täuschung, Drohungen,Gewaltanwendung angeworben werden und im Ziellandzur Aufnahme und Fortsetzung von Dienstleitungen undTätigkeiten gebracht oder gezwungen werden, die ausbeuterisch2 Mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafebedroht sind Personen über 18 Jahren, die mit einerPerson unter 18 Jahren gegen Entgelt sexuelle Handlungenausüben (§182 Abs. 1 Nr. 1 StGB). Eine 16- oder17-jährige Person für sexuelle Dienstleistungen zu entlohnen,ist dabei erst seit dem 6. November 2008 strafbar,als in Deutschland das diesbezügliche Schutzaltervon 16 auf 18 Jahre angehoben wurde.(EU-Anpassung)13


Informationen zur AusgangslageRelevante Gesetze im Überblickoder sklavenähnlich sind, d.h. ihre Menschenrechte verletzen.Zur Erfüllung des Tatbestands Menschenhandel sind Nötigung,Zwang und Täuschung als Kernelemente notwendig. Der Zwangkann verschiedene Formen annehmen. Er kann durch direktephysische Gewalt oder durch Androhung derselben, Erpressung,unrechtmäßiges Einbehalten von Dokumenten und verdientemGeld, Raub, Isolation und Betrug ausgeübt werden. Auch dasAusnutzen einer hilflosen Lage, der Autoritätsmissbrauch und dieSchuldknechtschaft sind Formen des Zwangs.Auch hier ist Menschenhandel allerdings nur nachweisbar, wennsich die betroffenen Frauen zu entsprechenden Aussagen entschließenund als Zeuginnen zur Verfügung stehen.Verbot der Prostitution (Sperrgebiet - § 184e StGB)Unverändert geblieben sind nach Einführung des ProstG auchdie Sperrbezirke und Sperrzeiten, also das Verbot der Ausübungvon Prostitution an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten.Sie müssen durch die Landesregierungen klar bestimmt sein.Die geltenden Sperrgebietsverordnungen anderer deutscherStädte umschreiben die Sperrbezirke und/oder Toleranzzonenoder auch Sperrzeiten durch Aufzählung der betroffenen Straßenund Wege.Die einzigen Städte in Deutschland, die keine Sperrgebietsverordnungenbesitzen, sind Berlin und Rostock. Die Prostitution ansich ist kein Regelungsgegenstand in Berlin.<strong>Jugend</strong>gefährdende Prostitution (§ 184f StGB)Um den Tatbestand der jugendgefährdenden Prostitution zu erfüllen,müssen zum einen die Prostituieren vor der Schule, der<strong>Jugend</strong>einrichtung oder <strong>Kinder</strong>tagesstätte in gröblich und erheblichsittlich gefährdender Art und Weise auftreten und zumanderen müssen sie durch ihr Auftreten und Verhalten die Persönlichkeitsentwicklungvon <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen beschädigenbzw. deren Herausbildung ver- oder behindern. Beides istvon Belang und muss in jedem Einzelfall nachgewiesen werden.Ordnungswidrigkeiten:Verstöße gegen die öffentliche Ordnung (OWiG)Unter öffentlicher Ordnung versteht man den Inbegriff von Regeln,deren Befolgung nach den allgemeinen Sitten- und Moralvorstellungenfür ein gedeihliches Zusammenleben der Menschenunabdingbar ist.Unzulässiger Lärm (OWiG § 117) bedeutet, ohne berechtigtenAnlass oder in einem unzulässigen oder nach den Umständenvermeidbaren Ausmaß Lärm zu erregen, der geeignet ist, die Allgemeinheitoder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen oderdie Gesundheit eines anderen zu schädigen.Mehr dazu:www.www.bufas.net,www.hydra-berlin.de,www.kok-buero.de,http://dejure.orgAnstößige und belästigende Handlungen (OWiG § 119) nimmtvor, wer öffentlich in einer Weise, die geeignet ist, andere zu belästigen,oder in grob anstößiger Weise Gelegenheit zu sexuellenHandlungen anbietet, ankündigt, anpreist oder Erklärungen solchenInhalts bekannt gibt.14


Eine emanzipatorische SexualaufklärungII Eine emanzipatorische SexualaufklärungZentrale Grundannahmen einer emanzipatorischen Sexualaufklärungsind, dass– Sexualität ein integraler Bestandteil des Menschseins ist,– es auch hier ein Recht auf Informationsfreiheit gibt.Zudem ist die informelle und formelle Sexualaufklärung unzureichend.Junge Menschen sind vielen neuen Informationsquellenausgesetzt, die neue Kompetenzen erfordern.Grundlegender Ausgangspunkt einer modernen und emanzipatorischenSexualaufklärung – inzwischen spricht man eher vonSexueller Bildung – ist, dass sexuell-sinnliche Tätigkeiten keinerRechtfertigung mehr bedürfen und dafür Kompetenzen und Wissennotwendig sind. <strong>Kinder</strong>, <strong>Jugend</strong>liche und auch Erwachsenebrauchen diese, um in die verschiedenen Funktionen von Sexualitätund ihre Ausdrucksformen, die sich im Laufe eines Lebensauch verändern, hinein zu wachsen. Sie brauchen diese Kompetenzen,um sich entsprechend ausdrücken zu können und sexuelleErlebnisfähigkeit sowie Impulskontrolle zu lernen (vgl. Valtl2011).A. Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und<strong>Jugend</strong>alter – Ein kurzer ÜberblickÜber Sex zu sprechen fällt den meisten von uns nicht leicht – trotzder Aufgeklärtheit unserer Gesellschaft und der Allgegenwartvon Sexuellem. Mit <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen über Sex zu redenist noch viel schwieriger. Wie spreche ich das Thema an, ohne siezu verschrecken? Wie viel von meiner eigenen Sexualität muss ichoffenbaren? Welche Einstellung habe ich eigentlich selbst dazu,auch zu Pornos, zu Prostitution? Was sagen die Kolleginnen unddie Kollegen, wenn ich diese Themen behandele?Darum geht es letztlich: Wir, die Erwachsenen, müssen mit <strong>Kinder</strong>nund <strong>Jugend</strong>lichen reden. Wir müssen mit Ihnen über Sexualität,Pornografie und Prostitution reden, damit z.B. Pornos nichtzu „heimlichen Aufklärern“ werden. Und wir müssen über Sexualitätreden, über Medien, über das Leben.Um das entsprechend kompetent tun zu können, müssen wir unsselbst mit diesen Themen immer wieder auseinandersetzen, unsinformieren und lernen, unsere eigenen Anschauungen zu hinterfragen.Eigene Haltungen und Positionen sind zentral und notwendig,erst sie ermöglichen uns einen kompetenten Umgangmit diesen Themenfeldern.Brainstorming im Rahmen der Fortbildung zu den Fragen:Was fällt Ihnen zu Frauen und Sex ein, was zu Männernund Sex?Dabei gibt es keine standardisierten Antworten auf die vielfältigenFragen der <strong>Kinder</strong> und Eltern. Die Antworten müssen bei<strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen altersgemessen ausfallen. Dafür ist esnotwendig, sich über die psychosexuellen Entwicklunglinien entsprechendzu informieren. Auch bei Eltern muss in Gesprächenzum Thema Sexualität und Prostitution ihr Hintergrund und ihreje eigene Familienkultur berücksichtigt werden. Nicht zuletztmuss jede/r Erzieher/in und jede/r Pädagoge/in die Antwortenund den Umgang mit diesem Themenfeld finden, der ihr per-15


Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und <strong>Jugend</strong>altersönlich entspricht. Das ist nur möglich durch fundierte Informationen,gemeinsame Diskussionen und gute methodische Einübungen.Sie haben in einem ersten Schritt in dieser Fortbildungstattgefunden.Bei Sexualität denken viele zunächst an Geschlechtsverkehr, andie genitale Sexualität Erwachsener. Menschen sind jedoch vonAnbeginn an sexuelle Wesen mit altersspezifischen Bedürfnissenund individuellen Formen. So haben z.B. <strong>Kinder</strong>n von dreibis sieben Jahren wenig Schamgrenzen, eine großen Neugierauf den eigenen und andere Körper, spielen und probieren lustvoll-sexuellaus (siehe Doktorspiele) und fragen ungeniert nach.Diese recht egozentrischen Ausdrucksformen (früh-) kindlicherSexualität werden von den Erwachsenen häufig als problematischwahrgenommen – vor allem dann wenn sie nur durch dieBrille der Erwachsenen-Sexualität betrachtet werden. Es brauchtaber gerade Erwachsene, die über die kindliche und jugendlicheSexualität so informiert sind, dass sie diese in ihrer psychosexuellenEntwicklung gut begleitet können. Nachfolgend sind einpaar Punkte dieser Entwicklung für eine erste Orientierung zusammenfassendaufgeführt (entnommen aus dem Modul 2),.Siestellen eine hilfreiche eine Richtschnur dar, manche <strong>Kinder</strong> sindweiter in ihrer Entwicklung, manche langsamer. WeiterführendeInformationen sind abschließend beschrieben.Vom 1. Lebensjahr bis zur Einschulung1. Vom 1. Lebensjahr bis zur EinschulungAlterAusdrucksformen der psychosexuellen Entwicklung0 - 1 Mit Mund und Händen wird der Körper spielerisch erforscht.Das erste Feuchtwerden der Vagina bei Mädchen.Die erste Erektion der Jungen.1 - 2 Die Körperausscheidungen sind faszinierend.Bei den Mädchen kann ein „Penisneid“ entstehen.<strong>Kinder</strong> kennen erste Begriffe für die Genitalien.2 - 3 Das Interesse an den eigenen und fremden Geschlechtsorganen steigt.Die <strong>Kinder</strong> merken, dass sie männlich oder weiblich sind.Schau- und ZeigelustEinsetzen des SchamgefühlsBewusste Selbstbefriedigung mit Orgasmusfähigkeit3 - 4 <strong>Kinder</strong> untersuchen sich gegenseitig im Rahmen von Doktorspielen.Mädchen und Jungen fühlen sich in ihrer Geschlechterrolle sicherer.Erotische Interessen an den Eltern.Erste Fragen nach Zeugung und Geburt.4 - 5 <strong>Kinder</strong> lösen allmählich die starke Beziehung zu den Eltern.Das Interesse an gleichgeschlechtlichen Kontakten wächst. Erste innige Freundschaftenentstehen.Erste Kenntnisse über Geburt und Entstehung eines Babys.5 -6 <strong>Kinder</strong> bilden eine klare Geschlechtsidentität, meist mit der Ablehnung desanderen Geschlechts.Das Interesse, den eigenen Körper zu entdecken, tritt etwas in den Hintergrund.Häufiger Wechsel der Freundschaften, auch mit Liebesgefühlen verbunden.16


Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und <strong>Jugend</strong>alter2. Zwischen Einschulung und Pubertät„Woran merkt man, dass ein anderer in einen verliebt ist?Wieso müssen Frauen und Männer Sex machen?“Was bedeutet der Ausdruck „geil“?“(Einige Fragen an den Herzfunk/Lillipuz, das Radio für <strong>Kinder</strong> in WDR5. Die Antworten können dort gehört werden. )Zwischen Einschulung und Pubertätwww.wdr5.de/lilipuz/programm/herzfunk.Sehr empfehlenswert.AlterAusdrucksformen der psychosexuellen Entwicklung6 -8 Berührungen werden bewusst ausprobiert und als angenehm oder unangenehmwahrgenommen.Lustvolle Berührungen werden aktiv gesucht.8 - 11 Es entwickeln sich erste hormonelle und körperliche Veränderungen.Mädchen und Jungen grenzen sich stark von Mutter und Vater ab.Beziehungsmodelle werden ausprobiert.Geheimnisse werden sehr wichtig. Aufbau einer eigenen Intimsphäre.3. Die Zeit der PubertätDie Zeit der PubertätAlterAusdrucksformen der psychosexuellen Entwicklung11 - 15 Es vollzieht sich eine vorläufige Klärung der sexuellen Orientierung.<strong>Jugend</strong>liche gehen selbstbestimmte persönliche Bindungen ein.Erste Berührungen mit gewählten Partner/innen (küssen, streicheln, Händchenhalten).15 - 18 Liebesbeziehungen werden gelebt. Dazu gehören Schmusen und Petting.Erste Erfahrungen mit Geschlechtsverkehr.Das erworbene Selbstbewusstsein in Bezug auf sexuelle Orientierung wird inFrage gestellt. Wer bin ich, Frau oder Mann? Zu welchem Geschlecht fühle ichmich hingezogen? Wie attraktiv bin ich wirklich?18 - 25 Es werden erste ernsthafte Liebesbeziehungen eingegangen.Enttäuschungen in der Beziehung verursachen SchmerzenErwartungen an neue Beziehungen entstehen.Über die Entwicklungen kann ausführlich nachgelesen werdenin den drei Ratgebern der Bundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung (BZgA) :– „Liebevoll begleiten... Körperwahrnehmung und körperlicheNeugier kleiner <strong>Kinder</strong>“(Vom 1. Lebensjahr bis zur Einschulung)– „Über Sexualität reden...“ (Zwischen Einschulung und Pubertät)– „Über Sexualität reden...“ (Die Zeit der Pubertät)Im Anhang sind jeweils entsprechend der Altersabschnitteausführlich Bücher, Broschüren, Beratungsadressen undWebseiten aufgeführt.17


Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und <strong>Jugend</strong>alterEine sehr gute und weitaus ausführlichere Darstellung derEntwicklungen in Form einer Matrix findet sich in der Broschüreüber die Standards für Sexualpädagogik in Europa,herausgegeben von der BZgA und der WHO (World HealthOrganisation). Diese Matrix ist nochmal unterteilt in Informationen,die <strong>Kinder</strong> je nach Altersstufe benötigen undabfragen und was ihre jeweiligen Fähigkeiten und Entwicklungspotentialeumfasst. Zudem sind mehrere Ebenender Entwicklung aufgeschlüsselt: Körperwissen, Sexualität,Emotionen, Beziehungen, Rechte etc.Alle vier Broschüren sind sehr empfehlenswert für die Arbeit mit<strong>Kinder</strong>n, <strong>Jugend</strong>lichen und Erwachsenen in diesen Themenfeldernund können kostenlos über die BZgA bezogen werden:www.bzga.deDaten und Fakten3.1. „Sie sehen Pornos mit 12, haben Sex mit 13,sind schwanger mit 14.“Daten zur <strong>Jugend</strong>sexualitätKoituserfahrungenEin paar Daten zur <strong>Jugend</strong>sexualitätDas erste Mal / Daten zum GeschlechtsverkehrDer größte Sprung fand Ende der 60er und Anfang der 70er Jahrestatt. In vergleichsweise kurzer Zeit, d.h. in einem Zeitraumvon etwa fünf Jahren, verlagerte sich der Zeitpunkt des erstenGeschlechtsverkehrs um drei bis vier Jahre nach vorne, von ca.durchschnittlich 21 auf 16/17 Jahre. Und seitdem haben Frauenfrüher als Männer den ersten Geschlechtsverkehr, vorher war esnoch umgekehrt. Seit dieser Zeit hat sich dies kaum verändert.Koituserfahrungen junger Frauen und Männer (BZgA 2010):Frauen bis 15 Jahre: 20% Männer bis 15 Jahre: 17 %Frauen bis 17 Jahre: 66 % Männer bis 17 Jahre: 65 %Eine Vergleichsstudie jugendlicher Wert- und Moralvorstellungenvon 1970 und 1990 stellt eine Re-Romantisierung der<strong>Jugend</strong> fest: Treue gilt als wichtigster Wert. Fremdgehen wirdselbstverständlich als Grund für eine Trennung angenommenund akzeptiert, danach folgt oft eine nächste Paarbeziehung(serielle Monogamie).<strong>Jugend</strong>liche zwischen 13 – 18 Jahre leben zu ca. 50 % in festenBeziehungen und hatten bisher etwa zwei bis drei Partnerschaften(serielle Beziehungen). (Qualitative Erhebung, siehe HH – Eppendorf2009)PornografiePornografie96 % aller <strong>Jugend</strong>lichen sind im Internet präsent und fast allekennen Pornos. Es besteht hinsichtlich des Konsums von Pornografieallerdings ein großer Geschlechterunterschied (gendergap): Jungen konsumieren Pornos deutlich häufiger als Mädchen.Jungen Mädchen13 Jahre 50 % 15%14 Jahre 68 % 29%15 Jahre 85 % 41%16 Jahre 89 % 63%18


Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und <strong>Jugend</strong>alterHäufigkeit des Konsums in den letzten 4 Wochen(17 – 18 Jahre alt)Mädchen Jungenkein Mal 92 % 20 %1 -3 Mal 8% 23%4 -7 Mal 0% 24%8 Mal und mehr 0% 33%Der Pornografiekonsum lässt in einer festen Partnerschaft nach.Gründe hierfür sind, dass sich Jungen dann mehr auf die Erinnerungeneigener Erfahrungen (Masturbation) verlassen undweniger Langeweile als früher haben.„In der Zeit, in der ich Pornografie geguckt habe, habe ich michandauernd selbst befriedigt. Das ist der Grund, warum ich keinePornografie mehr gucke. Für mich war das immer eine sehr starkeVerlinkung.“ Chris, 19 JahreDies ist der einzige <strong>Jugend</strong>liche von 168 qualitativ Befragten, beidem das Thema Sucht tangiert wurde. Das problematische Verhaltenwurde selbst erkannt und abgestellt.What do boys do with porn?zur Masturbation alleine 91%mit einem Freund ansehen 56%mit der Partnerin 24%in der Gruppe 8%What do girls do with porn?alleine (ohne Masturbation) 35%mit einer Freundin 33%mit dem Partner 23%mit Freunden (Gruppe) 23%Mädchen finden (subjektiv) Pornos kaum erregend, sie werdenso gut wie nie zur Masturbation genutzt.HäufigkeitDie BZgA veröffentlicht in regelmäßigenAbständen ihre Ergebnisse aktuellerRepräsentativbefragungen zum Thema<strong>Jugend</strong>sexualität (14- bis 17-Jährige).Damit sollen zuverlässige Aussagen überEinstellungen und Verhalten von <strong>Jugend</strong>lichenin Fragen der Aufklärung, Sexualitätund Kontrazeption ermittelt werden.Diese sind zu finden auf: www. forschung.sexualaufklaerung.de www.bzga.de,www.sexualazfklaerung.de und werdenkostenlos vergeben.What do boys do with porn?What do girls do with porn?Die Daten zu <strong>Jugend</strong>schwangerschaften werden erst seit 1996erhoben. Im Durchschnitt sind 0,8-1% der Mütter minderjährig.Die Tendenz ist sinkend.Zusammenfassung1) Beziehungen von <strong>Jugend</strong>lichen sind heute romantisch unddurch Ideale wie Liebe und Treue geprägt.2) <strong>Jugend</strong>liche haben in der Regel eine hohe Beziehungsdichteund serielle monogame Beziehungsmuster.3) Das Interesse an Pornografie ist stark geschlechtsspezifischkodiert. Jungen sehen Pornos früher und nutzen sie häufiger fürMasturbation.4) Die hohe Verfügbarkeit von Pornografie führt zu ihrer Normalisierung,nicht zu Verrohung und Verwahrlosung.FazitDer Umgang der allermeisten <strong>Jugend</strong>lichen mit Pornos ist einsouveräner Ausdruck gesellschaftlicher Zivilisierung.ZusammenfassungFazitZusammenfassung von Studienergebnissen der BZgA und Hamburg-Eppendorf(Matthiesen et al) von Jörg Nitschke19


Psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und <strong>Jugend</strong>alterÜber Sexualität(en) reden –Beispiel zur Umsetzung<strong>Jugend</strong>sexualität4. Beispiel zur Umsetzung<strong>Jugend</strong>sexualitätIn der Fortbildung wurden mehrere Methoden vorgestellt undgemeinsam ausprobiert und eingeübt. Ein methodisches Beispielsei hier angeführt. Es kann ebenso für den Elternabend genutztwerden.Weitere Hinweise siehe unter Methoden. Dort sind auch weiterführendeLinks aufgelistet.Speed-Dating zum Thema (sexuelle) Sozialisation und Hinführungzum ThemaEs stellen sich pro Gruppe jeweils zwei Kreise, ein innerer und einäußerer so auf, dass sich immer zwei Personen gegenüberstehen.Sie können bei Bedarf auch geschlechtergetrennte Gruppen(eine mit Mädchen, eine mit Jungen) aufgestellt werden.Pro Frage sind 6 Minuten Zeit für die Antwort und den Austausch(3 Minuten pro Person). Danach bewegt sich der äußere Kreis imUhrzeigersinn weiter zum nächsten Gegenüber.Mögliche Fragen können sein:1) Was erwarten Sie zum Abschluss dieses Fortbildungsmoduls(Wünsche, offene Fragen etc.)?2) Wie geht mein soziales Umfeld mit dem Thema Sexualitätum? In welcher Art und Weise beeinflusst mich das?3) Was hat Sie in Ihrer sexuellen Entwicklung behindert oderunterstützt?4) Was hätten Sie sich von Ihrem Umfeld (Familie, Schule etc.)bezüglich des Themenbereichs Sexualität gewünscht?5) Sie sehen Pornos mit 12, haben Sex mit 13, sind schwangermit 14“ (Magazin SZ August 2009). Diskutieren Sie diese Aussage!6) Erzählen Sie sich einen sexuell gefärbten Witz!(Entnommen aus dem Fortbildungsmodul 6: <strong>Jugend</strong>liche und Sexualität- Methoden in der sexualpädagogischen Arbeit mit <strong>Jugend</strong>lichen– Referent: Jörg Nitschke, pro familia Berlin)20


Umgang mit ElternB. Umgang mit Eltern1. Haltung zur Arbeit mit Eltern(entnommen aus dem Vortrag im Fortbildungsmodul 5 von RingoStephan, Sexualpädagoge, pro familia Berlin)Haltung zur Arbeit mit ElternEinige wichtige Grundvoraussetzungen im Hinblick auf eine erfolgreicheGestaltung von Elternabenden sollte man sich immerwieder ins Gedächtnis rufen. Sie bestimmen die eigene Haltungzur Elternarbeit und seien deshalb hier nochmal aufgeführt:– Jede Familie hat ihre eigenen Erziehungsvorstellungen.– Es besteht aus diesem Grund immer ein ambivalenterWunsch nach Hilfestellung, den man in seiner Ambivalenzakzeptieren sollte.– Es sollte eine Erziehungspartnerschaft angestrebt und– sich dabei an den elterlichen Kompetenzen orientiertwerden.– Es sollte eine gleiche Augenhöhe bestehen.– Mut machen für neue Wege.1.1. Eigene RolleEltern haben oft den Wunsch nach Patentrezepten.Man kann/sollte Verständnis für diesen Wunsch zeigen, sehrwichtig ist aber:– Die konkreten Empfehlungen sollten immer vor demHintergrund vermittelt werden, dass jede Familie diese anihre eigenen Lebensumstände anpassen muss.– Die eigene Position und das eigene Wissen haben keinenHoheitsanspruch.– Eltern haben Alltagswissen und sind Expert/innen für ihrUmfeld und ihre Familie.– Der Dialog mit und unter den Eltern sollte unterstütztwerden, vielleicht haben einige schon einschlägige Problemsituationengemeistert.– Ziel ist ein Annähern im Dialog.Eigene Rolle2. Elternabende erfolgreich planen und gestaltenDie Terminwahl ist wichtig. Der Termin für den Elternabend solltenicht auf potenziell lange Wochenenden, zu lokalen Festivitätenoder womöglich wichtigen politischen oder sportlichen TV-Ausstrahlungengelegt werden.Der zeitliche Umfang sollte etwa 1,5 – 2 Stunden betragen, dieTeilnehmerzahl maximal 25. Wichtig ist es, vorab zu klären, obsich die teilnehmenden Eltern kennen.Die Raumgestaltung und Technik sollte geplant werden:– Wie sitzen die Teilnehmenden? In Kreis-, U-Form etc.?– Eventuell sind Namensschilder angebracht?– Broschüren- oder Informationstisch?– Technik: Beamer, Rechner, Kabel, Verlängerungen!– Zeit für einen Test der Technik einplanen!Elternabende erfolgreich planenTerminwahlZeitlicher UmfangRaumgestaltung und Technik21


Umgang mit ElternEinladungDie Themenwahl des Abends und die Einladung sind entscheidend.Vermeiden von– pädagogischem Zeigefinger– mit „Rat-Schlägen“ drohen– Eingriff in die Erziehungssouveränität der Eltern.Die Einladung sollte zeigen, dass es um einen Austausch geht.Keine tendenziell überfordernden Slogans verwenden, wie z.B.„Eltern in der Verantwortung! Gespräche über den richtigen Umgangmit Prostitution in der Nachbarschaft!“.Die Einladung sollte zeigen, dass es um einen Austausch geht.Die Einladung positiv formulieren: „Prostitution im Kiez? Hat sieeinen Einfluss auf unsere <strong>Kinder</strong> und was können wir Eltern tun?“Moderation und/oder Input/Referat?Input/ReferatDer ElternabendEinstieg2.1. Moderation und/oder Input/Referat?Hier besteht oft eine Doppelrolle.Moderation beinhaltet:– „Eigentlich nicht“ inhaltlich Stellung zu beziehen.– Sie hilft, Inhalte zu bearbeiten, Wissen zu strukturieren,Probleme zu lösen, Gespräche in der Gruppe zu leiten.– Beim Umgang mit „Störern“ sachlich bleiben, dennmeist ist das kein persönlicher Angriff.– Die Meinungen sind einzubinden, notfalls ist auch einBeitrag zu unterbrechen und auf den „Punkt zu bringen“.Elternabende sollen für alle Teilnehmenden konstruktiv sein, d.h.auch für die eher Zurückhaltenden!Input/Referat– Grenzen erkennen und Kompetenzen nutzen.– Referent/innen können nicht alles wissen.– Mut zur Lücke: andere Kompetenzen im Raum wertschätzen– Wissen um andere Quellen– authentisch agieren, um eine Brücke zu den Eltern zu schlagen(kann z.T. über Berichte von persönlichen Erfahrungenerreicht werden)– Immer mit Ich-Botschaften agieren! z.B. „Wie bin ich damitumgegangen?“, „Was habe ich daraus gelernt?“3. Der ElternabendDer Elternabend besteht meist aus drei Teilen: „Einstieg“ - „Hauptteil“- „Abschluss“:„Einstieg“Begrüßung• positiver Einstieg „Schön, dass Sie da sind …“ und nicht „Schade,dass bei einem so wichtigen Thema nur so wenig Eltern gekommensind, dabei hätten es doch einige sehr nötig …“.Ablauf: Ende, Pausen, Referent/innen etc...Erwartungsabfrage: Erwartungen sammeln, eingrenzen, was andem Abend erfüllt werden kann,Eltern zum Mitmachen einladen und ermutigen, andere an ihremWissen teilhaben zu lassen.22


Umgang mit ElternInhaltlicher Einstieg:Der Einstieg sollte eine Aktivierung/Hinführung zum Thema sein,nachfolgend sind ein paar Methoden, die auch in der <strong>Jugend</strong>arbeitverwandt werden können, aufgeführt. Mehr dazu und ausführlichereBeschreibungen gibt es auf den am Schluss genanntenWebsiten.Inhaltlicher Einstieg„Hauptteil“• Kurzvortrag/Referat (mit Folien/ Power-Point-Präsentation,Filmausschnitt etc.)• Weniger ist mehr! Was ist für meine Zielgruppe von Interesseund wie kann ich dies verständlich vermitteln?• Diskussion/Austausch/Vertiefung• Was habe ich nicht verstanden?Was hat mich überrascht?Was löst Widerspruch in mir aus?• Frage(n) diskutieren – z.B. mit Methode: Murmelgruppen zufestgelegten FragenHauptteil„Abschluss“• Wie geht’s weiter? - Vernetzung• Informationsmaterialien• Feedback• VerabschiedungAbschluss23


Umgang mit ElternMethodenC. MethodenMethoden, die insgesamt gut verwendet werden können, sind:Namensrunde mit Erfahrungen zum ThemaSpeed-DatingBeschreibung siehe oben,Thema: eigene (sexuelle) SozialisationReduktionEs werden Begriffe zum Thema spontan aufgelistet und aus jezwei Begriffen jeweils einer gebildet, bis zum Schluss einer übrigbleibt.Die Diese und weitere Methoden sindhier zu finden: www.klicksafe.de undwiki.landeselternausschuss.deBrainstormingAuf Zuruf oder per Metaplan-KartenJa/Nein PositionsspielStimmungsbarometer - Punkten24


Mehr dazuMehr dazu:Bundeszentrale für gesundheitliche AufklärungInformationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärungsowie die Möglichkeit, (meist kostenlos) Broschüren, Expertisenund weitere Materialien und methodische Hinweise zu bestellen,finden Sie unter anderem unter den Adressen:www.sexualaufklaerung.deund www.bzga.depro familiaDie Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualberatungund Sexualpädagogik ist mit einem umfangreichen Angebot imInternet vertreten. Fachtexte können eingesehen und Broschürensowie methodische Hinweise zu Themen wie Sexualität undVerhütung (meist kostenlos) bestellt werden: www.profamilia.deEine sexualpädagogische Beratung für <strong>Jugend</strong>liche und Erwachseneper e-mail von Mitarbeiter/innen der pro familia wirdhier angeboten: www.sextra.deFolgende Seiten sind insbesondere für <strong>Jugend</strong>liche undjunge Erwachsene interessant:www.loveline.de undwww.machsmit.deMedienprojekt WuppertalDas Medienprojekt konzipiert und realisiert seit 1992 erfolgreichModellprojekte aktiver <strong>Jugend</strong>videoarbeit unter dem Motto “dasbestmögliche Video für das größtmögliche Publikum” - natürlichauch und sehr authentisch zum Thema Sexualität: www.medienprojekt-wuppertal.de/home.phpFolgende Seiten sind insbesondere für <strong>Kinder</strong> interessant:Lilipuz – HerzfunkDie WDR-Radiosendung Lilipuz für <strong>Kinder</strong> im Grundschulalterwidmet sich unter dem Titel “Herzfunk” wöchentlich den ThemenKörper, Liebe, Sexualität. Das Internetangebot bietet ein Archivmit den Radiofeatures zu vielen Original-<strong>Kinder</strong>fragen. FürSexualpädagog/innen (und Eltern) eine wahre Schatzgrubevon Antworten zu: “Wie sag ich‘s meinem Kinde?”:www.wdr5.de/lilipuz/programm/herzfunk25


Links und LiteraturAusschnitt und ÜberblickLinksIII.LinksKleiner Ausschnitt und ÜberblickWichtigste Links und LiteraturSexuelle Bildung/SexualpädagogikSexuelle Bildung/Sexualpädagogik (<strong>Kinder</strong>, <strong>Jugend</strong>liche undErwachsene / Materialien/Methoden)www.profamilia.de/angebote-vor-ort/berlin.htmlwww.profamilia.dewww.sextra.dewww.fpz-berlin.dewww.sexualaufklaerung.dewww.bzga.dewww.loveline.dewww.machsmit.dewww.isp-dortmund.de/institut-sexualpaedagogikwww.klicksafe.dewiki.landeselternausschuss.deProstitutionProstitutionwww.drogennotdienst.org/angebote/Frauentreff-OIga/www.hydra.dewww.ban-ying.dewww.bufas.netTrans*Prostitution/Trans*GenderTrans*Prostitution/Trans*Genderwww.subway-berlin.dewww.mari-guenther.dewww.transinterqueer.orgwww.abqueer.dewww.berlin.de/imperia/md/content/lb_ads/gglw/themen/lesbische_und_schwule_lebensweisen_2010_ohne_cartoons.pdf?start&ts=1304514055&file=lesbische_und_schwule_lebensweisen_2010_ohne_cartoons.pFreierFreierwww.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/gesundheit/beratungsstelle_fuer_geschlechtskrankheiten.htmlwww.sexsicher.dewww.pflege-deinen-schwanz.deMenschenhandelMenschenhandelwww.kok-buero.dewww.ban-ying.deWeitere allgemeineHintergrundinformationenNachhaltige soziale EntwicklungWeitere allgemeine HintergrundinformationenNachhaltige soziale Entwicklungwww.nachhaltigkeitsrat.de Die Internetpräsenz des von der Bundesregierung2001 berufenen Rates für nachhaltige Entwicklung.www.isoe.de Die Internetseite des Instituts für sozial-ökologischeForschung.26


Weiterführende LiteraturWeiterführende LiteraturSexualwissenschaft/-pädagogikSexualwissenschaft/-pädagogikBurger, Doris (2005): Der Sex-Knigge. Davor – dabei – danach.München/Zürich: PiperDannenbeck, Clemens / Stich, Jutta (2002): Sexuelle Erfahrungenim <strong>Jugend</strong>alter. Aushandlungsprozesse im Geschlechterverhältnis.Studie aus der Reihe „Forschung und Praxis der Sexualaufklärungund Familienplanung“, Köln: Bundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung (BZgA)Edelsteine, Wolfgang / Oser, Fritz / Schuster, Peter (Hg.) (2001):Moralische Erziehung in der Schule. Entwicklungspsychologieund pädagogische Praxis, Weinheim und Basel: BeltzHentig, Hartmut von (2004): Bildung. Ein Essay, 5. Aufl., Weinheim/Basel: BeltzJannides, Paul (2002): Wild Thing. Sextipps for Boys and Girls. Derheimliche Bestseller aus Amerika. München: Goldmann.Kahl, Reinhard (2006): Lernen – Vorfreude auf sich selbst. In: DieEntdeckung der frühen Jahre. Die Initiative McKinsey bildet zurfrühkindlichen Bildung, Archiv der Zukunft, S. 9-14Koch, Friedrich (1995): Sexuelle Denunziation. Die Sexualität inder politischen Auseinandersetzung, Hamburg: Europäische VerlagsanstaltLiekens, Goedele (2012): Das Penis Buch.Liekens, Goedele (2012): Das Vagina Buch.Otto, Hans-Jürgen / Oelkers, Jürgen (Hg.) (2006): ZeitgemäßeBildung. Herausforderung für Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik,München/Basel: ReinhardtQuindeau, Ilka / Brumlik, Micha (Hrsg. 2012): Kindliche SexualitätSchmauch, Ulrike (1998): Was geschieht mit kleinen Jungen? Derweibliche Blick auf Männlichkeit und das Konzept der „sicherenweiblichen Identität“. In: S. Düring / M. Hauch (Hg.): HeterosexuelleVerhältnisse. Stuttgart: Thieme, S. 27-38Schmidt, Gunter (1973): Sexuelle Motivation und Kontrolle. In: Fischer,Wolfgang / Ruhloff, Jörg / Scarbath, Horst / Schulze, Theodor(Hg.): Sexualpädagogik II: Inhaltsprobleme der Sexualpädagogik.Heidelberg: Quelle & Meyer, S. 45-61Schmidt, Gunter (1988): Das große Der-Die-Das. Über das Sexuelle,Reinbek: RowohltSchmidt, Renate-Berenike / Sielert, Uwe (Hrsg. 2012): Sexualpäd-27


Weiterführende Literaturagogik in beruflichen Handlungsfeldern. (Dieses Buch bereitet Erzieherinnenund Erzieher durch die Vermittlung fundierter theoretischerKenntnisse und praktischer Methoden aus dem Bereichder Sexualpädagogik auf professionelles berufliches Handeln vor.Dabei orientiert es sich zum einen an der Klientel zum anderen anspezifischen Themen und Situationen.)Schmidt, Renate-Berenike/Sielert Uwe (Hg.): <strong>Handbuch</strong> Sexualpädagogikund sexuelle Bildung. Weinheim und Basel 2013. (2.erweiterte und überarbeitete Auflage)Sielert, Uwe / Herrath, Frank / Wendel, Heidrun u.a. (1993): SexualpädagogischeMaterialien für die <strong>Jugend</strong>arbeit in Freizeit undSchuleStaeck, Lothar (Hrsg.) (2012): Sexualerziehung konkret: Unterrichtsmaterialienfür die Klassen 4-10 (2. erweiterte und überarbeiteteAuflage)Stein-Hilbers, M. (2000): Sexuell werden. Sexuelle Sozialisationund Geschlechterverhältnisse. OpladenTuider, Elisabeth et al (Hrsg.) (2012): Sexualpädagogik der Vielfalt:Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Präventionfür Schule und <strong>Jugend</strong>arbeit (2. erweiterte und überarbeiteteAuflage)Valtl, Karlheinz (2004): Tantra: Vision einer ganzheitlichen Sexualitätund Anregung zu einer neuen Sexualpädagogik. In: S. Timmermanns/ E. Tuider / U. Sielert (Hg.), Sexualpädagogik weiterdenken. Postmoderne Entgrenzung und pädagogische Orientierungsversuche,Weinheim/München: Juventa, S. 161-178Valtl, Karlheinz (2011): Was unterscheidet sexuelle Bildung von Sexualpädagogik?In: pro familia Magazin 2/2011, S.4-6ProstitutionProstitutionBericht der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Gesetzeszur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten (Prostitutionsgesetz- ProstG), Berlin 2007:Wissenschaftliche Gutachten zum Bericht der Bundesregierungzu den Auswirkungen des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisseder Prostituierten (Prostitutionsgesetz – ProstG),Berlin 2007Teil A: Vertiefung spezifischer Fragestellungen zu den Auswirkungendes Prostitutionsgesetzes (Ausstieg und Kriminalitätsbekämpfung/ Heleferich, Cornelia und Kavemann, Barbara etal) undTeil B: Reglementierung von Prostitution: Ziele und Probleme- eine kritische Betrachtung des Prostitutionsgesetzes (Renzikowski.,Joachim)28


Weiterführende LiteraturFeige, Marcel 2003: Das Lexikon der Prostitution. Das ganze ABCder Ware Lust – Die käufliche Liebe in Kultur, Gesellschaft und Politik.Berlin.ProstitutionGirtler, R. (1994): Der Strich. Erotik der Straße. WienHowe, Christiane/Haug, Gerhard/Hemmerich, Rolf (2012): Reisedurch ein Viertel – 30 Menschen erzählen. Nachbarschaft undStraßenprostitution – Wie geht das? Hrsg.: Bezirksamt Tempelhof-Schönebergvon Berlin, Abt. Gesundheit, Soziales, StadtentwicklungJäkl, R. 1987: Vergnügungsgewerbe rund um den Bülowbogen.Berlin.Langer, Antje 2003: Klandestine Welten. Mit Goffman auf demDrogenstrich. Königstein/Taunus.Schuster, Martina (2003): Kampf um Respekt. Eine ethnographischeStudie über Sexarbeiterinnen. TübingenGesetzeArbeitsgruppe Milieu, Prostitution, Menschenhandel des KommunalenKriminalpräventionsrates Hannover (September 2007):Erlaubnispflicht für Bordelle Prostitution als gewerbliche Tätigkeit.HannoverGesetzeAG-Recht der deutschen Hurenbewegung (2004): Stellungnahme:Zwei Jahre ProstG. NürnbergBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und <strong>Jugend</strong>(BMFSFJ, Hrsg.) (2007): Bericht der Bundesregierung zu den Auswirkungendes Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse derProstituierten (Prostitutionsgesetz - ProstG). BerlinBundesverband sexueller Dienstleistungen (2005): Gute Geschäfte– rechtliches ABC der Prostitution (Broschüre). BerlinDeutscher Bundestag Drucksache 14/7174 - 14. Wahlperiode2001: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie,Senioren, Frauen und <strong>Jugend</strong> (13. Ausschuss). BerlinFinanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (2005):Grundlegende Informationen zur Besteuerung für ein verschwiegenesGewerbe. DüsseldorfFrommel, Monika (2006): Menschen- und Frauenhandel - welcheInterventionsmöglichkeiten wären aus kriminologischer Sichtsinnvoll? (Verschrifteter Vortrag, Prof. Dr. Monika Frommel ist seit1992 Direktorin des Kriminologischen Instituts der CA- Universität)KielHydra (2007): Rechtliche Situation. Berlin. Website: http://www.hydra-ev.org29


Weiterführende LiteraturFreierFreierDannecker, Martin (1992): Das Drama der Sexualität, HamburgDöge, P./Meuser, M. (Hrsg.) (2001): Männlichkeit und soziale Ordnung.Neuere Beiträge zur Geschlechterforschung, OpladenGerheim, Udo (2012): Die Produktion des Freiers. BielefeldGrenz, Sabine (2005): (Un)heimliche Lust. Über den Konsum sexuellerDienstleistungen. WiesbadenHowe, Christiane (2003): Zwielichtiges. Bilderwelten, Innenwelten.In: Dokumentation der Tagung Männer und Sex(ualität)der Heinrich Böll Stiftung, Berlin, S. 34-55 (unter: www.boell.de/downloads/gd/maenner_ sex.pdf )Howe, Christiane (2006): Bilderwelten – Innenwelten. Prostitutionund das Verhältnis der Geschlechter. In: Mythos Europa - Prostitution,Migration, Frauenhandel. Osteuropa, 56 Jg., Heft 06/2006, S.67-85 (unter: http://osteuropa.dgo-online.org/309.0.html#1343)Hydra (Hrsg.) (1991): Freier. Das heimliche Treiben der Männer.HamburgKleiber, Dieter (1991): AIDS und Sextourismus, HannoverKleiber, Dieter/Velten, Doris (1994): Prostitutionskunden. Eine Untersuchungüber soziale und psychologische Charakteristika vonBesuchern weiblicher Prostituierter in Zeiten von AIDS. BonnLöw, Martina/Ruhne, Renate 2012: Prostitution. Frankfurt amMain. IMay, Michael (2003): Konstruktionen von Männlichkeiten – einetheoretische Einführung und Überblick. In: agisra (Hrsg.): Dokumentationder Fachtagung „Prostitutionskunden“, Frankfurt/MainMeuser, M.: Geschlecht und Männlichkeit (1998). SoziologischeTheorie und kulturelle Deutungsmuster, OpladenRothe, Andrea (1997): Männer, Prostitution, Tourismus, Wenn Herrenreisen... MünsterSchnack, D./Neutzling, R. (1993): Die Prinzenrolle. Über die männlicheSexualität. HamburgVelten, Doris (1994): Aspekte der sexuellen Sozialisation. Eine Analysequalitativer Daten zu biografischen Entwicklungsmusternvon Prostitutionskunden. BerlinMenschenhandelMenschenhandelBundesweiter Koordinationskreis gegen Frauenhandel und Gewaltan Frauen im Migrationsgrozess (KOK), FrauenhandelN inDeutschland - vergriffen, als PDF erhältlich unter:www.kok-buero.de/fileadmin/user_upload/medien/studien/30


Weiterführende LiteraturKOK_Brosch_2008_deutsch.pdfMenschenhandelBMFSFJ/KOK (2007): Bund-Länder-Arbeitsgruppe Frauenhandel:Arbeitspapier zur Standardisierung der Aus- und Fortbildung imDeliktsbereich Menschenhandel zur sexuellen AusbeutungBMFSFJ/KOK (2007): Bund-Länder-Arbeitsgruppe Frauenhandel:Broschüre zur Geltendmachung von Ansprüchen nach demGesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsgesetz)für Opfer von Menschenhandel zumZweck der sexuellen AusbeutungBMSFJ/KOK (2007): Bund-Länder-Arbeitsgruppe Frauenhandel:Kooperationskonzept für die Zusammenarbeit von Fachberatungsstellenund Polizei für den Schutz von Opferzeug/innen vonMenschenhandel zum Zweck der sexuellen AusbeutungBosse, Rolf/Schmidt, Anette (2007): Leistungen nach SGB ii/Xii fürAngehörige eines EU-8-Mitgliedsstaates, Bulgariens oder Rumäniens,bei denen konkrete hinweise vorliegen, dass sie Opfer vonMenschenhandel geworden sind – Gutachten im Auftrag der KoordinierungsstellegegenCyrus, Norbert (2006): Menschenhandel und Arbeitsausbeutungin Deutschland, Internationale Arbeitsorganisation (ILO), GenfFollmar-Otto, Petra/Rabe, Heike /2009): Menschenhandel inDeutschland, Die Menschenrechte der Betroffenen stärken, DeutschesInstitut für MenschenrechteHerz, Anette (2005): Menschenhandel, eine empirische Untersuchungzur Strafverfolgungspraxis, Hrsg: Max-Planck-Institut fürausländisches und internationales Strafrecht, Duncker-Humboldt,EttenheimHerz, Anette / Minthe, Eric (2006): Straftatbestand Menschenhandel,Verfahrenszahlen und Determinanten der Strafverfolgung,Hrsg: Bundeskriminalamt und Kriminalistisches Institut, WoltersKluwer Deutschland Gmbh, MünchenKOK (2007): Internationale und europäische Rechtsinstrumentezur Bekämpfung des Menschenhandels, BerlinSierck, Gabriela M./ Krennerich, Michael/ Häussler, Peter (Hrsg.)(2007): <strong>Handbuch</strong> der Menschenrechtsarbeit, 3. aktualisierte AusgabeWeitere allgemeine HintergrundinformationenSoziale nachhaltige EntwicklungEmpacher, C. und Wehling, P. (2002): Soziale Dimensionen derNachhaltigkeit. Theoretische Grundlagen und Indikatoren. Frankfurtam Main, ISOE-Studientext Nr. 11 (Mai 2011Weitere allgemeineHintergrundinformationenSoziale nachhaltige Entwicklung31


Institutionen/BeratungsstellenKurzbeschreibungen(Drogenabhängige) ProstitutionFrauentreff OlgaIV. Kurzbeschreibung der Institutionen undBeratungsstellen mit Ansprechpartner/innenin Berlin(Drogenabhängige) ProstitutionFrauentreff OlgaWebsite: www.drogennotdienst.org/angebote/Frauentreff-OIga/Email: olga@notdienstberlin.deTelefonnummer: 030 / 262 89 59Olga ist Teil des Berliner Notdienstes für Suchtmittelgefährdeteund – abhängige Berlin e.V., ein Träger, der drogengefährdeteund drogenabhängige Menschen betreut.Zielgruppe von Olga sind vor allem „drogenabhängige Frauen,die der Beschaffungsprostitution nachgehen, sowie andereProstituierte mit unterschiedlichen Problemlagen: z.B. anderenSüchten, psychischen Erkrankungen, Obdachlosigkeit, fehlendemKrankenversicherungsschutz, Gewalterfahrungen etc. sowieFrauen mit Migrationshintergrund (insbesondere Frauen aus Osteuropa)“.Olga ist mit einem Kontaktladen in Form eines Cafés direkt an derKurfürstenstraße vertreten. Neben der klassischen beratendenSozialarbeit im Einzelfall bestehen hier Projekte und Angebote fürdie Frauen, so z.B. Kunst-, Näh- und Hauswirtschaftsprojekte, eineRechtsberatung und eine Polizeisprechstunde.Die Frauen können hier auch ihre Spritzen tauschen, Kondomeerhalten, duschen und sich ausruhen. Zudem ist eine medizinischeGrundversorgung durch eine Ärztin, die zu bestimmtenStunden vor Ort ist, gegeben. Als ein weiterer wichtiger Schwerpunktbesteht das Pilotprojekt Osteuropa, dessen Zielgruppe insbesonderedie Prostituierten aus Mittel- und Osteuropa sind. InStreetwork-Projekten werden diese mit Angeboten und Hilfen inden verschiedenen Landessprachen der Frauen unterstützt.Café NeustartCafé NeustartWebsite: www.neustart-ev.deEmail: info@neustart-ev.deTelefonnummer: 030 / 26 36 74 58Das Café Neustart versteht sich als christliche Lebenshilfe. Anvier Wochentagen ist es für die sich prostituierenden Frauen undDrogenabhängigen geöffnet. Mitarbeiter/innen stehen dann „fürpersönliche und geistliche Gespräche zur Verfügung“, darüber hinauswerden auch Begleitungen bei der Bewältigung schwierigerLebenssituationen angeboten und regelmäßig Streetwork rundum die Kurfürstenstraße (und auf der Oranienburger Straße) unternommen.GangwayGangwayWebsite: www.gangway.deEmail: streetworkBP@gangway.deTelefonnummer: 030 / 28 30 23 3332


Institutionen/Beratungsstellenwohner zu verbessern. Nicht zuletzt aufgrund der weiterhin angespanntenSituation rund um die Kurfürstenstraße setzt sich dieMittwochs-Initiative e. V. für neue Wege in der Drogenpolitik ein,beispielsweise für die Einrichtung von Druckräumen“.Berliner Beratungsstelle für ProstituierteHydra e.V.Berliner Beratungsstelle für ProstituierteHydra e.V.Website: www.hydra-berlin.deEmail: kontakt@hydra-ev.orgTelefonnummer: 030 / 611 00 23Hydra ist als Treffpunkt und Beratungsstelle für Prostituierte fürGesamt-Berlin zuständig und arbeitet nicht explizit mit drogengebrauchendenFrauen. Auf Grund dessen sind sie nur teilweisebis wenig in und rund um die Kurfürstenstraße präsent.Hydra ist die erste autonome Hurenorganisation in Deutschland,die 1980 von sozial engagierten Frauen aus unterschiedlichen Berufsspartenins Leben gerufen wurde. Die Mitarbeiterinnen habenteilweise eigene Prostitutionserfahrungen. Sie engagieren sichfür ein größeres Verständnis von Prostituierten in der Bevölkerungund arbeiten für die rechtliche und soziale Gleichstellung vonProstituierten mit anderen Erwerbstätigen. Bei Hydra wird umfangreichesWissen zum Thema Gesundheit insbesondere AIDS,HIV-Infizierung und anderen sexuell übertragbaren Krankheitenvermittelt. Der Verein arbeitet auch zur Situation von Migrantinnen(rechtliche Bedingungen und das Thema Frauenhandel). DieMitarbeiterinnen von Hydra bieten Schulungen für Multiplikator/innen (Pädagog/innen, medizinisches Fachpersonal, MitarbeiterInnenvon Behinderteneinrichtungen, Jurist/innen, Polizist/innen und andere Berufsgruppen) an. Sie sind bundesweit undinternational mit anderen Organisationen vernetzt.TransgeschlechtlicheBeratungsangeboteSubway e.V.Transgeschlechtliche BeratungsangeboteSubway e.V.Website: www.subway-berlin.deEmail: jungs@subway-berlin.deTelefonnummer: 030 / 215 57 59Subway ist ein Projekt „nur für Jungs, die anschaffen“, ein Projektfür mann-männliche Prostituierte unter 27 Jahren. In den Räumender Beratungsstelle befinden sich eine Kleiderkammer, Duschen,Waschmaschinen und Ruheräume, die jugendliche Stricher nutzenkönnen. Zudem werden Gespräche, Freizeitangebote undärztliche Hilfe angeboten. Die Mitarbeiter der Beratungsstellesuchen dankenswerter Weise nach Beendigung ihrer üblichenStreetwork im Rahmen der von ihnen regelmäßig geleisteten aufsuchendenSozialarbeit zusätzlich ein bis zwei Mal in der Wochedie Trans* Prostituierten in der Frobenstraße auf. Hierfür stehenihnen bis heute keine Gelder zur Verfügung.34


Institutionen/BeratungsstellenMari GüntherWebsite: www.mari-guenther.deEmail: info@mari-guenther.deTelefonnummer: 0173 / 621 12 65Mari GüntherMari Günther ist Dipl. Gemeindepädagogin FH (ev. Theologie, Sozialpädagogik),systemische Therapeutin und Beraterin (SG) undFamilientherapeutin (BIF Berlin). Sie war langjährig in der <strong>Kinder</strong>und<strong>Jugend</strong>hilfe, der Arbeit mit Familien, verschiedenen beratendenKontexten auch für transidente Menschen und ihre Angehörigentätig. Sie ist Mitbegründerin des Runden Tisches Trans- undIntersexualität im Land Berlin und leitet den SHG „TransAnders“.Sie ist zudem bei TransinterQueer e.V. aktiv.TransinterQueer e.V.Website: http://www.transinterqueer.orgEmail: triq@transinterqueer.orgTelefonnummer: 030 / 616 75 29 16TransinterQueer ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturellund im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-,intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin unddarüber hinaus einsetzt. Angeboten werden u.a. psychosozialeund rechtliche Beratung, Gruppentreffen, Fort- und Weiterbildungsangebote.TransinterQueer e.V.ABqueer e.V.Website: www.abqueer.deEmail: info@abqueer.deTelefonnummer: 030 / 92 25 08 44ABqueer e.V.Abqueer bietet Aufklärung von <strong>Jugend</strong>lichen in Schulklassenund <strong>Jugend</strong>clubs durch geschulte junge Erwachsene an und bildetMultiplikator/innen und professionelle Pädagog/innen ausSchule und <strong>Jugend</strong>freizeitbereich zum Thema fort. Sie beratenindividuell und erstellen Methoden für Unterricht und <strong>Jugend</strong>freizeitarbeit.Zudem bieten sie Beratung und Information zumThema Transgender und Transsexualität an.Sexualpädagogische Angebote und Psychosexuelle Beratungpro familia – Landesverband BerlinWebsite: www.profamilia.de/angebote-vor-ort/berlin/landesverband-berlin.htmlEmail: lv.berlin@profamilia.deTelefonnummer: 030 / 39 84 98 98 und 213 90 20Sexualpädagogische Angebote undPsychosexuelle BeratungPro familia – Landesverband Berlin.Die pro familia Beratungs- und Geschäftsstelle liegt im Nordenvon Schöneberg. Folgende Themenschwerpunkte und Bereichewerden abgedeckt: Familienplanung, Medizinische Dienstleistungen,Schwangerschaftskonfliktberatung, Sexualberatung, Sexualpädagogik,Sexualisierte Gewalt, Sozial- und Familienrecht,Verhütung, Vorgeburtliche Untersuchung, Wechseljahre.35


Institutionen/BeratungsstellenDie Sexualpädagogik bei pro familia Berlin klärt auf, indem sieFakten zu Sexualität vermittelt, wie z.B. zur körperlichen Entwicklung,Verhütung und Schwangerschaft oder AIDS. Sie ermöglichtSelbsterfahrung und Selbstreflexion zu Sexualität und Partnerschaftin den Themenbereichen sexuelle Selbstbestimmung,Schutz vor sexueller Gewalt, männliche und weibliche Identität,Elternkonflikte oder Homosexualität. Das Angebot umfasst diesexualpädagogische Gruppenarbeit mit Schulklassen, mit <strong>Jugend</strong>lichenaus dem außerschulischen Bereich, mit jugendlichenAuszubildenden, in Krankenpflegeschulen und mit jungen Menschenmit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung.Einzelberatung werden für Mädchen, Jungen und jugendlichePaare angeboten sowie Fortbildungen für Lehrer/innen und Erzieher/innen.Die Beratungen und Fortbildungen finden in Formvon Elternabenden, Seminaren, Workshops und Gruppengesprächenstatt und können individuell mit dem sexualpädagogischenTeam vereinbart werden.Pro familia Berlin bietet auch Männer-/Jungenberatung vonMann zu Mann an sowie Sexual- und Partnerschaftsberatung.Familienplanungszentrum BalanceFamilienplanungszentrum BalanceWebsite: www.fpz-berlin.deEmail: balance@fpz-berlin.deTelefonnummer: Tel 030 / 236 236 820Das Familienplanungszentrum Balance liegt in Lichtenberg undbietet sowohl Beratung als auch medizinische Hilfe an. Die Beratungbeinhaltet die Sexualberatung (auch Männerberatung),Sexualpädagogik, die psychologische Beratung zur Familienplanung,Sexualität und Partnerschaft. Die medizinischen Hilfenumfassen die Versorgung im Bereich der Frauengesundheit undFamilienplanung. Die Einrichtung steht allen Interessent/innenzur Nutzung offen, auch denen, die im herkömmlichen Gesundheitssystemnicht ausreichend versorgt werden.Es werden altersgerechte Veranstaltungen in unterschiedlichenInstitutionen angeboten. Im direkten Kontakt mit den <strong>Kinder</strong>nund <strong>Jugend</strong>lichen werden ihre spezifischen Informationsbedürfnisseaufgenommen und bearbeitet. Die Einrichtung bietet Fortbildungenfür Muliplikator/innen an, diese umfasst Beratungenfür Eltern, berufliche Beratung, Fortbildung und Supervision fürEinzelpersonen, Teams und pädagogische Fachkräfte rund umdie Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft. AuchMöglichkeiten einer zeitgemäßen Sexualerziehung können aufgezeigtwerden. Die Beratungen und Fortbildungen finden inForm von Elternabenden, Seminaren, Workshops und Gruppengesprächenstatt und können individuell mit dem sexualpädagogischenTeam vereinbart werden.36


Institutionen/BeratungsstellenGesundheitsämterZentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung BezirksamtMitte Standort Tiergarten Beratungsstelle für sexuelleGesundheit (STI/HIV)Website: www.berlin.de/ba-mitte/org/gesundheitsamt/sti.htmlEmail: sti-hiv-bera@ba-mitte.verwalt-berlin.deTelefonnummer: : (030 / 26 39 669 – 30GesundheitsämterZentrum für sexuelle Gesundheit undFamilienplanung BezirksamtMitte Standort TiergartenBeratungsstelle für sexuelle Gesundheit(STI/HIV)Das Team des Gesundheitsamtes besteht aus Ärzt/innen, Arzthelfer/innen,Sozialarbeiter/innen, und Verwaltungskräften sowieSprachmittlerinnen für Thai, Polnisch, Russisch, Vietnamesisch,Bulgarisch. Sie unterliegen der Schweigepflicht und dem Datenschutz.Das Angebot umfasst medizinische Beratungen (u.a.Beratungen zu STI und AIDS und Kondomen, Untersuchungen– auch anonym – bei sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI),ggf. Behandlungen oder auf Hepatitis (Gelbsucht) und Impfberatung,ggf. Hepatitisimpfung mit Kostenbeteiligung, Schwangerschaftstests)und soziale Beratungen zu Ämtern und anderenEinrichtungen, zu gesundheitlichen Fragen muttersprachlich inThai, Polnisch, Russisch, Vietnamesisch, Bulgarisch und in Krisensituationen.Außerdem bietet diese Einrichtung Informationsveranstaltungenzu Sexualität in Schulen, <strong>Jugend</strong>einrichtungen und für Multiplikator/innenin den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg undSteglitz-Zehlendorf an. Dabei haben Mädchen und Jungen getrennt,die Möglichkeit, sich in ihrer Gruppe über Themen wieFreundschaft, Beziehung, Sexualität, Verhütungsmittel, Schutz vorHIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) auszutauschen.Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Familienplanung desGesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf (auch Freierberatung/-kampagnen)Website: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/gesundheit/fachbereich_4.htmlEmail: zentrum@charlottenburg-wilmersdorf.deTelefonnummer: 030 / 9029-16880Das Gesundheitsamt bietet medizinische Beratung, Untersuchungund ggf. Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten,auch anonym, und Beratung zum Themenkreis HIV/AIDS an sowiebei Schwangerschaft/zu Schwangerschaftskonflikten und zursexuellen Gesundheit.Zudem werden Informationen zu Kondomen und deren Größeangeboten.Darüberhinaus werden Paar- und Einzelberatung, Beratung beiPaarkonflikten/Ehekrisen, Lebenskrisen sowie Beratung von Frauenund Männern im Sexbusiness, d.h. aufsuchende Beratung inBordellen, Bars, Sexkinos etc. in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf,Spandau und Reinickendorf angeboten und durchgeführt.Hier ist auch die AG Gesunder Kunde (ein Präventionsangebotspeziell für Kunden sexueller Dienstleistungen) angebunden.Die Angebote sind kostenlos und die Mitarbeiter/innen unterliegender Schweigepflicht.Zentrum für Sexuelle Gesundheit undFamilienplanung des GesundheitsamtCharlottenburg-WilmersdorfJeder Mann ist anders.aus: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/gesundheit/fachbereich_4.html37


Institutionen/BeratungsstellenDer Bereich Sexualpädagogik umfasst die sexualpädagogischeGruppenarbeit für <strong>Jugend</strong>liche und Erwachsene sowie Elternabendein Kitas und Schulen mit den Themenkreisen u.a.: Sexualität,Pubertät, Liebe, Schwangerschaftsverhütung, HIV/AIDS, sexuellübertragbare Krankheiten, Homosexualität. Termine könnendirekt vereinbart werden unter: Tel.: 9029-16886 oder Tel. 9029-16894.MenschenhandelBan Ying e.V.MenschenhandelBan Ying e.V.Website: www.ban-ying.deEmail: info@ban-ying.deTelefonnummer: 030 / 440 63 73/74Ban Ying ist Träger von zwei Projekten, einer Zufluchtswohnungfür Frauen aus Südostasien und einer Beratungs- und Koordinationsstellegegen Menschenhandel. Die Beratungs- und Koordinationsstellebefasst sich mit Gewalterfahrungen von Frauen in derMigration - zum einen auf der praktischen Ebene durch Beratungund psychosoziale Unterstützung und zum anderen auf der theoretischen,wissenschaftlichen und politischen Ebene. Der Schwerpunktder Arbeit liegt in der Bekämpfung des Menschenhandels.Die Einrichtung stellt umfangreiche Materialien und Hintergrundinformationenzum Themenschwerpunkt auf ihrer Website zurVerfügung.KOK- Bundesweiter Koordinierungskreisgegen Frauenhandel und Gewaltan Frauen im Migrationsprozess e .V.KOK- Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandelund Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e .V.Website: www.kok-buero.deEmail: info@kok-buero.deTel.: 030 / 263 911 76Der bundesweite Koordinierungskreis gegen Frauenhandel undGewalt an Frauen im Migrationsprozess vereint 37 Mitgliedsorganisationenunter seinem Dach. Mitgliedsorganisationen sind u.a.Frauenberatungsstellen, Migrantinnen-Projekte, Frauenhäuser,Prostituiertenberatungsstellen und einzelne Frauen. GemeinsamesZiel ist es, für eine wirksame, verbessernde Veränderung derbestehenden Verhältnisse im Bereich von Menschenrechtsverletzungenan Frauen einzutreten.Als einziges bundesweites Netzwerk mit diesem Fokus bilden siesowohl national auch als international die Schnittstelle zwischenFachberatungsstellen, Politik und Öffentlichkeit sowie relevantenKooperationspartnern.Weitere Links zum Thema in Berlin:Weitere Links zum Thema in Berlin:http://www.frauen-gegen-gewalt.dewww.big-hotline.de/www.hydra-ev.org/www.invia-berlin.dehttp://ona-berlin.orghttp://www.zonta-berlin-mitte.de/www.kub-berlin.org38


ImpressumProjektträgerin:Christiane Howe, Diplom SoziologinZentrum Technik und Gesellschaftder Technischen Universität BerlinHardenbergstr. 16-1810623 BerlinIdee:AG ProstSoz., QM Schöneberger-Norden, QM Tiergarten-SüdKonzeption und Durchführung der Qualifizierung:Christiane HoweAutorin:Christiane HoweLektorat:Dr. Britta Schmitt, Alexander Meyer, Corinna LippertGestaltung und Fotografie (Titel):Gerhard Haug, Berlinwww.haug-art-berlin.deDruck:www.druckdiscount24.deHerzlichen Dank:Ich danke allen Teilnehmer/innen und Referent/innen, diediese Qualifizierung unterstützt und mir ihr Material zur Verfügunggestellt haben:Lutz Drefahl (Balance), Mari Günther (TransInterQueer), MichaelaKlose (Olga), Petra Kolb (Hydra), Jörg Nitschke (pro familia Berlin),Katrin Putschbach (Balance), Wiltrud Schenk (AG Gesunder Kunde– Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf), Ringo Stephan(pro familia Berlin), Helmut Wanner (subway).© Alle Rechte vorbehalten: Christiane Howe1. Auflage: 120, Berlin Februar 2013Kontakt:<strong>Quartier</strong>smanagement Schöneberger NordenPallasstraße 510781 BerlinTel: 030/ 23 63 85 85Fax: 030/ 23 63 85 87email: qm@ag-spas.deDas Projekt wurde gefördert durch die Europäische Union, dieBundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmendes Programms „Zukunftsinitiative Stadtteil“ Teilprogramm„Soziale Stadt“.40


Sex: Wer darf mit wem in welchem Alter?Die Liste orientiert sich am deutschen Strafgesetzbuch (StGB), die Paragraphen sindnachfolgend entsprechend aufgeführt.In der Tabelle ist nur einvernehmlicher Sex berüchsichtigt.Das Gesetz macht keinen Unterschied zwischen Hetero- und HomosexualitätPartner/in hat ein Alter von ...0 -131415161718192021 und älterPartner/in hat ein Alter von ...0 -13 14 15 16 17 18 19 20 21 und älterDie/der ältere Partner/in macht sich strafbar.(§ 176 StGB - Sexueller Mißbrauch von <strong>Kinder</strong>n)Strafbar nur, wenn der/die Ältere die fehlende sexuelle Selbstbestimmung des/derJüngeren ausnutzt oder wenn Geld gezahlt oder eine Zwangslage ausgenutzt wird.(§182 StGB - Sexueller Mißbrauch von <strong>Jugend</strong>lichen)Strafbar nur, wenn Geld gezahlt oder Zwangslage ausgenutzt wird. (§182 Abs. 3 StGB)ErlaubtSex mit dem einer der beiden Partner/innen nicht einverstanden ist, ist immer verboten.(13. Abschnitt des StGB - Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung)Mehr dazu:http://www.gutefrage.net/tipp/sex-wer-darf-in-welchem-alter-mit-wemhttp://www.kronos-net.de/alters-tabelle-wer-gesetzlich-mit-wem-sex-haben-darf.html


Das Projekt wurde gefördert durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und dasLand Berlin im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative Stadtteil“ Teilprogramm „Soziale Stadt“.

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