Planet Hannover - RegJo Hannover
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Bilder (Doppelseite) © Ringfoto Steindorf-Sabath<br />
46 PaRtneRStädte REgJo HAnnoVER REgJo HAnnoVER PaRtneRStädte 47<br />
Direkt an der Müritz, dem größten Binnensee Deutschlands, liegt der Luftkurort Waren (Müritz). Die Müritz ist Teil der Mecklenburgischen Seenplatte,<br />
dem größten zusammenhängenden Seengebiet Mitteleuropas. Der name Müritz kommt aus dem Slawischen und bedeutet „Kleines Meer“.<br />
„Kleines Meer“<br />
Woran Leipzig derzeit noch mit Hochdruck arbeitet, steht Waren<br />
(Müritz) bereits von Natur aus zur Verfügung: die Anbindung an<br />
das europäische Wasserstraßennetz. Im Zentrum der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte und des Müritz-Nationalparks gelegen, ist<br />
Waren (Müritz) über unzählige Seen, Flüsse und Kanäle an alle<br />
Weltmeere angeschlossen. Der größte der Mecklenburger Seen und<br />
gleichzeitig auch Deutschlands größer Binnensee ist die Müritz,<br />
das „Kleine Meer“. Wer den 117 Quadratmeter großen See einmal<br />
in seiner Gänze umrunden möchte, der muss beachtliche 87 Kilometer<br />
zurücklegen. Schneller geht es da natürlich mit dem Kajak<br />
oder Kanu quer über das Wasser. Doch Achtung: Bei rauem Wetter<br />
kann es durchaus auch mal richtig stürmisch werden. Seekranke<br />
sollten sich daher lieber auf festen Boden begeben. Den bietet –<br />
zumindest teilweise – eine Wanderung durch den Müritz-Nationalpark<br />
am Ostufer des „Kleines Meeres“. Mehr als 700 Farn- und<br />
Blütenpflanzenarten, über 800 Schmetterlings- und 43 Libellenarten<br />
sind in den weiten Wäldern, den geheimnisvollen Mooren und<br />
den zahlreichen Seen zuhause. Nirgendwo sonst in Deutschland<br />
brüten mehr See- und Fischadler sowie Kraniche – ein einzigartiges<br />
Landschaftsparadies mit noch weitgehend unberührter Natur.<br />
Tor zum Müritz-Nationalpark ist Waren (Müritz) am Nordufer<br />
des „Kleinen Meeres“. Die 21.000-Einwohnerstadt mit<br />
maritimen Flair, historischer Altstadt, liebevoll sanierten Fachwerkhäusern,<br />
Uferpromenaden und verwinkelten Gassen ist<br />
touristisches und wirtschaftliches Zentrum der Region. „Baden,<br />
wandern, Wasser fahren – nirgends schöner als in Waren“ –<br />
mit diesem Slogan warb die Müritzstadt bereits in den 1920er<br />
und 1930er Jahren. Den damaligen Erfolg als Kurbad verdankt<br />
Waren (Müritz) nicht zuletzt auch Theodor Fontane, der nach<br />
seinem Aufenthalt 1896 in seinem Berliner Bekanntenkreis kräftig<br />
die Werbetrommel rührte. Und auch heute bringt die alte<br />
Reklame noch immer auf den Punkt, was die Region ausmacht.<br />
Davon war im Jahre 1990 auch die Stadt Springe begeistert, mit<br />
der Waren (Müritz) seitdem eine angeregte Städtepartnerschaft<br />
pflegt. Bürgermeister Günter Rhein: „In Springe stand man vor<br />
der Wahl, mit welcher ostdeutschen Stadt man zusammenarbeiten<br />
wollte. Die Entscheidung fiel auf Waren (Müritz). Sicher<br />
gab das damals schon zu erkennende Potenzial der Müritzstadt<br />
den Ausschlag für diese Entscheidung.“ Anlässlich des Müritzfestes,<br />
das sich 2011 bereits zum 58. Mal jährt, wurden die damals<br />
noch jungen Beziehungen mit Tinte und Siegel schriftlich festgelegt.<br />
In den folgenden Jahren griff Springe seiner ostdeutschen<br />
Partnerstadt Waren (Müritz) insbesondere bei der Entwicklung<br />
demokratischer Strukturen unter die Arme. Auch heute, nach<br />
20 Jahren Freundschaft, ist das Müritzfest Treffpunkt für Springer<br />
und Warener zugleich. Eines der beliebtesten Ausflugsziele<br />
auch bei den niedersächsischen Gästen ist das Müritzeum – das<br />
Das 2007 in Waren (Müritz) eröffnete Müritzeum ist ein Informations- und naturerlebniszentrum für den Müritz-nationalpark und die Mecklenburgische<br />
Seenplatte. Highlight im Haus der 1.000 Seen ist das mit 100.000 Litern größte Aquarium Deutschlands für einheimische Süßwasserfische.<br />
Haus der 1.000 Seen – am Rand der Altstadt, ein Informations-<br />
und Naturerlebniszentrum für den Müritz-Nationalpark und die<br />
Mecklenburgische Seenplatte. Zu den Highlights des interaktiven<br />
Erlebnismuseums gehören das mit 100.000 Litern größte Aquarium<br />
Deutschlands für einheimische Süßwasserfische und das<br />
Fenster in den Herrensee, durch das man die heimische Fischwelt<br />
in freier Wildbahn beobachten kann.<br />
Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen (unter<br />
anderem Käsehersteller, Fischerei, Backwaren, Wildlachs-Verarbeitung,<br />
Teigwaren und einer der weltweit größten Schiffspropellerhersteller)<br />
ist der Tourismus Hauptwirtschaftszweig in der<br />
Region. Seit 1999 ist Waren (Müritz) „staatlich anerkannter<br />
Luft kur ort“. Damit nicht genug, die Müritzstadt hat noch Großes<br />
vor. Angestrebtes Ziel ist der Titel „Soleheilbad“. Die Warener<br />
Thermalsole, gefördert aus einer Tiefe von 1.550 Metern, ist<br />
bereits als staatliche Heilquelle anerkannt. Was noch fehlt und<br />
woran Waren (Müritz) gerade arbeitet, ist die Anerkennung als<br />
ortsgebundenes Heilmittel und der weitere Ausbau der bereits<br />
bestehenden Einrichtungen für die medizinisch-therapeutische<br />
Anwendung der heilenden Sole.<br />
Drei Autostunden Richtung Südosten an Berlin vorbei liegt<br />
an der polnischen Grenze eine weitere Partnerstadt der Region<br />
<strong>Hannover</strong>: das brandenburgische Guben mit seinem polnischen<br />
„Zwilling“ Gubin steht seit 20 Jahren mit Laatzen in freundschaftlichem<br />
Kontakt und Austausch.<br />
Weißes gold<br />
Anders als Waren (Müritz) kann Schönebeck an der Elbe längst<br />
den Titel „Soleheilbad“ im Namen führen. Vielmehr noch: Die<br />
Elbestadt ist das Ur-Soleheilbad. Der Geruch von Salz liegt in der<br />
Luft, leise rinnt das Wasser über die Reisigzweige – das 320 Meter<br />
lange Schönebecker Gradierwerk ist Zeugnis der fast 800-jährigen<br />
salzigen Geschichte der Elbestadt. Das weiße Gold hat Schönebeck<br />
wohlhabend und weit über die Stadtgrenzen bekannt gemacht.<br />
Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der Arzt Dr. Johann Tolberg.<br />
Als einer der Ersten entdeckte er, dass das in der Saline geförderte<br />
Mineralwasser mit seinem hohen Salzgehalt bei erkrankten<br />
Arbeitern des Salzbergwerkes wahre Wunder bewirkte und<br />
gründete 1802 das erste Soleheilbad Deutschlands. Schnell sprach<br />
sich die heilende Wirkung der Sole herum und weitere Kurbäder<br />
nach Schönebecker Vorbild wurden ins Leben gerufen. Dreh- und<br />
Angelpunkt des Salzabbaus und -handels war der heutige Stadtteil<br />
Bad Salzelmen, historischer Kern Schönebecks und seit 2005<br />
staatlich anerkannter Kurort. Verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser,<br />
prachtvolle barocke Kirchen – in Bad Salzelmen ist der Geist<br />
der alten Salzstadt an jeder Häuserecke wahrnehmbar. Wer das Salz<br />
dagegen direkt auf der Haut spüren will, der findet im „Solepark“<br />
Erholung und Entspannung. Immer wieder trifft man dort auch<br />
auf Garbsener Bürger. Nur rund 200 Kilometer liegen zwischen