ökumenischen Gedenkfeier für verstorbene Kinder - Spes Viva
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,,Advent-Zeit ,,<br />
Gemeinsamkeit in stimmungsvoller<br />
Atmosphäre<br />
Marion Feldscher<br />
Im vergangenen Jahr verbrachten wir auf der Palliativstation<br />
gemeinsam mit unseren Patienten einen gemütlichen<br />
Adventnachmittag. Im Wintergarten wurde der<br />
Kaffeetisch geschmückt und eine stimmungsvolle Atmosphäre<br />
mit adventlicher Beleuchtung gezaubert, die bei<br />
Einbruch der Dämmerung gewann. Dass dieser Nachmittag<br />
zu etwas Besonderem wurde, war dann aber vor<br />
allem Frau Ina Siekemeyer aus Bissendorf zu verdanken,<br />
die als Sopranistin adventliche und weihnachtliche Lieder<br />
zu eigener Klavierbegleitung vortrug und später zum<br />
gemeinsamen Singen einlud. Für die Patienten, die ihr<br />
Zimmer aufgrund ihrer Erkrankungen nicht verlassen<br />
konnten, wurden auf Wunsch die Zimmertüren geöffnet,<br />
so dass ihnen und ihren Angehörigen dennoch die<br />
Teilnahme möglich war.<br />
Für einige Patienten sollte dies das letzte Weihnachtsfest<br />
sein, und doch war später bei den Gesprächen in<br />
den Zimmern Dankbarkeit und Freude zu spüren, und<br />
so bot der Nachmittag Anlass, um über das Leben zu<br />
sprechen und Erinnerungen auszutauschen.<br />
,,Stütz-Pfeiler ,,<br />
„Die Stützen der Gesellschaft?“<br />
Ehrenamt zwischen Ausbeutung und<br />
Wertschätzung<br />
Brigitte Pavic<br />
2011 ist das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit. Grund<br />
genug, auch an dieser Stelle einen Blick auf das Engagement<br />
Ehrenamtlicher zu werfen, die auf vielfältige Weise die Organisation<br />
SPES VIVA unterstützen und mittragen.<br />
Es gibt, so zeigen Erhebungen, ganz unterschiedliche Gründe,<br />
warum Menschen freiwillig ihre Zeit und Arbeitskraft einsetzen<br />
in den örtlichen Sportvereinen, in den Schulen ihrer<br />
<strong>Kinder</strong>, in der Fürsorge <strong>für</strong> Kranke, Sterbende und Trauernde,<br />
in Verbänden oder in ihrer Kirchengemeinde. Sie tun dies,<br />
weil sie Kontakt suchen zu anderen Menschen, weil sie sich<br />
weiterqualifizieren möchten, weil sie selbst Hilfe erfahren<br />
haben und daher wissen, wie gut Anteilnahme über das professionelle<br />
Engagement hinaus tut – oder einfach, weil es<br />
ihnen Spaß macht. Leider gibt es gelegentlich auch durchaus<br />
berechtigte Vorbehalte, selbst ein Ehrenamt zu übernehmen.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es zweierlei Gründe: Ehrenamt ist manchmal auch<br />
mit finanziellen Kosten verbunden; das sollten die Organisationen<br />
wissen und diese auffangen. Zum anderen erleben es<br />
Ehrenamtliche sehr oft, dass das eine Ehrenamt ein weiteres<br />
nach sich zieht. Es gibt nicht wenige Menschen, die bis zu<br />
fünf solcher Freiwilligendienste leisten und letztendlich zeitlich<br />
überfordert sind.<br />
Was aber macht das Ehrenamt aus im Vergleich zur hauptamtlichen<br />
und bezahlten Arbeit? Unter der provokativen<br />
Überschrift „Zwischen Ausbeutung und Wertschätzung“ beschäftigte<br />
sich auch ein Workshop beim Tag der Ehrenamtlichen,<br />
zu dem der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode<br />
im September eingeladen hatte, mit dieser Frage. Sind Ehrenamtliche<br />
Lückenstopfer und Handlanger oder Reformer und<br />
Entscheidungsträger?<br />
Zur Erhellung dieser Frage muss man einen Blick werfen auf<br />
die Anfänge ehrenamtlicher Tätigkeit in Deutschland.<br />
Ursprünglich war das Ehrenamt nämlich ein Zugeständnis<br />
an die Bürger vonseiten des Staates. Man <strong>für</strong>chtete, dass die<br />
Französische Revolution auch nach Preußen überschwappen<br />
könnte. Um dem vorzubeugen, gab die preußische Regierung<br />
im Jahr 1808 einige kommunale Gestaltungskompetenzen<br />
an das Volk ab. So verstanden, gewinnt das Ehrenamt eben<br />
einen anderen Status als den einer bloßen Ersatzfunktion an<br />
den Stellen, an denen der Staat personell und finanziell an<br />
seine Grenzen gerät.<br />
Immer wieder erhebt sich auch unter Ehrenamtlichen selbst<br />
der Verdacht, mit dem eigenen freiwilligen Engagement vor-