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Kooperation von Lehrkräften: Kooperatives Lernen kooperativ lernen

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7Für die Praxis <strong>kooperativ</strong>er Lernarrangements werden daher verschiedene Möglichkeitenempfohlen, Belohnungen, Noten, positive Rückmeldungen für die Gruppenmitgliedervom Erfolg der gesamten Gruppe abhängig zu machen. Unterstützung für andereTeammitglieder zahlt sich so für alle aus: Je besser die einzelnen ihre Aufgabe bewältigen,um so höher die Chance für alle Gruppenmitglieder, in den Genuß <strong>von</strong> Gruppenbelohnung zukommen.(3) Individuelle Verantwortlichkeit für die GruppenleistungWenn die positive Interdependenz nur <strong>von</strong> der Qualität der Gruppenprodukte abhängt, z.B.<strong>von</strong> Lösungsblättern oder Arbeitsberichten, die das Team gemeinsam gestaltet haben, tretenallerdings häufig leistungsmindernde Effekte auf (vgl. Renkl, Gruber & Mandl, 1995).Verbreitet und bekannt sind besonders das "Trittbrettfahren" (social loafing; Latané, Kipling& Harkins, 1979) und der dadurch bedingte "Motivationsverlust der Leistungsträger" (suckereffect; Kerr, 1983).Es wird daher empfohlen (z.B. <strong>von</strong> Slavin, 1990, 1993), das Gruppenprodukt alssekundär zu betrachten und die Belohnung der Gruppe und ihrer einzelnen Mitglieder primärda<strong>von</strong> abhängig zu machen, was und wie gut jedes einzelne Mitglied bei der Arbeit an diesemProdukt gelernt hat. Beispielsweise werden die individuellen Verbesserungen (gegenüberfrüheren Tests) aller Gruppenmitglieder in einem individuellen Lerntest zusammengefaßt undals Kriterium der Gruppenbelohnung verwendet. So zahlt es sich nicht aus, wenn einzelneGruppenmitglieder sich <strong>von</strong> der gemeinsamen Arbeit zurückziehen - sei es ausBequemlichkeit, sei es als Reaktion auf Trittbrettfahrer in der Gruppe.Vor allem aber sind Maßnahmen zur Stärkung individueller Verantwortlichkeit für den<strong>Kooperation</strong>sprozeß wichtige Voraussetzungen, den Gruppenmitgliedern Erfahrungen derSelbstwirksamkeit (Bandura, 1997) zu vermitteln: Gerade die Kleingruppe ermöglicht invielen Fällen erst frühen Erfolg im Lernprozeß - bzw. verhindert den für dieSelbstwirksamkeitserwartung besonders schädlichen frühen Mißerfolg. Das Lernteam bietetdie Möglichkeit, die eigenen Vorschläge oder Versuche auch nachträglich aus unterschiedlichenBlickwinkeln zu analysieren und die dabei erlebten Emotionen neu zu bewerten.Schließlich können die anderen Gruppenmitglieder als Modelle oder durch direkteBeeinflussung das eigene <strong>Lernen</strong> fördern. In jedem Fall aber muß man selbst aktiv amGruppenprozeß teilnehmen, um <strong>von</strong> diesen Möglichkeiten zu profitieren.1.2 Unterschiedliche Organisationsformen <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>sAus der Vielzahl der Arrangements für das <strong>Lernen</strong> in Kleingruppen, die in der Literatur oftrelativ theoriefern für die Praxis vorgeschlagen werden, sollen im folgenden zunächst vierAnsätze nach zunehmender Komplexität sowohl der Aufgabenstellung für die Lerngruppenwie des Organisationsbedarfs für die Lehrenden bzw. die gesamte Schule nur skizziertwerden. Einzelheiten werden dann im Abschnitt 3 dargestellt und im Übungsteil für<strong>kooperativ</strong>e Erarbeitung aufbereitet.PartneransatzEine Übersicht u.a. über gebräuchliche Partnermodelle des <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>s und ihreEffekte findet sich bei A. Huber (1999). Die Autorin stellt darin die sog. Tutoring-Ansätze der<strong>Kooperation</strong> als besonders interessant heraus. Generell gilt, daß beim Tutoring die <strong>Lernen</strong>denabwechselnd selbst andere <strong>Lernen</strong>de unterweisen und dann wieder <strong>von</strong> diesen unterwiesenwerden, indem sie Aufgaben stellen, Antworten überprüfen und Hilfestellung bzw.

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