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Mitteilungen 2004-02.pdf - Donauschwaben in Oberösterreich

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Unsere FESTSCHRIFT – Unsere GESCHICHTEWir haben unsere Dank- und Gedenkveranstaltung„60 Jahre <strong>Donauschwaben</strong><strong>in</strong> Oberösterreich“am 23. Oktober <strong>2004</strong> <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>gzum Anlass genommen, um die rund 300-jährigeGeschichte unseres Volksstammes <strong>in</strong> geraffterForm von der Ansiedlung unserer Vorfahrenim mittleren Donauraum bis zu unserer „Rückkehr“<strong>in</strong> das Mutterland, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Festschrift imUmfang e<strong>in</strong>es Büchle<strong>in</strong>s für die Nachwelt festzuhalten.Die beiden Historiker Prof. Dr. Georg Wildmannund Konsulent Oskar Feldtänzer, die beide demVorstand unserer Landsmannschaft <strong>in</strong> Oberösterreichangehören, s<strong>in</strong>d sicherlich diebesten Kenner unserer Geschichte unter dennoch lebenden Zeitzeugen und beschäftigensich schon seit Jahrzehnten mit dieser Materie.Die e<strong>in</strong>schlägigen Darstellungen <strong>in</strong> dieser Festschriftbeschreiben den Weg, oder wenn manwill, den geschichtlichen Ablauf der <strong>Donauschwaben</strong>während des Zeitraums von runddrei Jahrhunderten.In e<strong>in</strong>em damals riesigen Kaiserreich mit denverschiedensten Völkern, Sprachen und Kulturen,wurden unsere Ahnen planmäßig für denpolitischen, kulturellen und wirtschaftlichenWiederaufbau des von den Türken befreitenLandes von „A nach B“ angesiedelt, als Bauernund Handwerker vor allem zur Urbarmachungund die Wiederaufrichtung des verwüstetenLandes. Später haben die bekannten politischenund nationalistischen Bewegungen e<strong>in</strong>gesetztund ihren Lauf genommen. Das Gebiet,das unsere Vorfahren besiedelten, wurde nachdem Ersten Weltkrieg auf mehrere Staaten aufgeteilt,unsere E<strong>in</strong>heit zerrissen. Ohne ihrenWohnort jemals verlassen zu haben, wurdenunsere Väter und Großväter <strong>in</strong> drei, ja sogar <strong>in</strong>vier Uniformen gesteckt, ohne dass sie nur dasGer<strong>in</strong>gste dagegen tun konnten. Unsere Volksgruppewurde zum „Spielball“ der Mächte wiekaum e<strong>in</strong>e andere.Die Katastrophe ereilte uns <strong>Donauschwaben</strong>jedoch im Oktober 1944, als die PartisanenTitos die Macht ergriffen. Nur andeutungsweisekann das unmenschliche Vorgehen gegenunsere zurückgebliebenen alten Menschen,Frauen und K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> dieser Festschrift dargestelltwerden, die „ethnische Säuberung Jugoslawiensvon deutschen Bürgern“. Ebensoauch die unmenschlichen Leiden jenes Teilsunserer Volksgruppe, dem die Flucht vor derRoten Armee und dem Partisanenregime gelang.Darüber geben mehrere Dokumentationen,vorwiegend im Rahmen der Veröffentlichungender „Donauschwäbischen Kulturstiftung“<strong>in</strong> München – unter maßgebender Mitwirkungunserer Historiker Dr. Wildmann undKons. Oskar Feldtänzer – detaillierte und umfassendeAuskunft.Als im Oktober 1944 die ersten aus politischenGründen geflüchteten bzw. vertriebenen Menschenunserer Volksgruppe <strong>in</strong> Oberösterreiche<strong>in</strong>trafen, herrschten bekanntlich auch hier,bed<strong>in</strong>gt durch die Kriegsereignisse große Notund Ungewissheit. Trotz der Unterschiede <strong>in</strong>Tradition, Mundart und der seit 1918 getrenntverlaufenen staatlichen und politischen Entwicklung,die die Verständigung und gegenseitigeAnpassung erschwerten, und auch trotzder heute kaum vorstellbaren wirtschaftlichenSchwierigkeiten haben sehr viele unsererLandsleute hier Aufnahme gefunden und s<strong>in</strong>dheute glücklich, als österreichische Bürger <strong>in</strong>diesem Lande leben zu dürfen.Wir als letzte Zeitzeugen dieses dramatischenLebensabschnittes von Krieg, Flucht, Vertreibungund Vernichtung hätten genauso alsOpfer auf der Strecke bleiben können.Als Überlebende dieser Schreckenszeit habenwir daher die moralische Verpflichtung, unseremAufnahmeland Oberösterreich den gebührendenDank zu erweisen. Dies ist auch derHauptgrund unserer Großveranstaltung „60Jahre <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreich“.Wir wollen daher <strong>in</strong>sbesondere allen Landeshauptleutenund den Landesregierungen vonOberösterreich, der Kirche sowie den Bürgermeisternjener Geme<strong>in</strong>den danken, welche dieSesshaftmachung unserer Landsleute ermöglichtbzw. erleichtert haben.Ich glaube aber sagen zu können, dass wir uns<strong>in</strong> vorbildlicher Weise und mit ganzer Kraft amWiederaufbau Österreichs beteiligt und nebenFleiß und Bescheidenheit nicht zuletzt auchToleranz und Integrationsfähigkeit bewiesenhaben.60 Jahre leben wir, die Zeitzeugen unter unserenLandsleuten, nun schon <strong>in</strong> dem schönen3


Die GESCHEITERTE EVAKUIERUNG derWESTBANATER SCHWABENE<strong>in</strong> Teilaspekt der Tragödie der <strong>Donauschwaben</strong>von Dr. Georg Wildmann – Fortsetzung von Heft 1/<strong>2004</strong>Die SchuldfrageDie Frage, wer an dem Desaster die Schuldoder die Hauptschuld trägt, ist nach gegenwärtigerDokumentenlage und den Berichten derdamaligen Akteure und Augenzeugen von unsnicht vollständig zu klären. 17 Es kann sich also <strong>in</strong>den folgenden Überlegungen nur um den Versuchhandeln, e<strong>in</strong>iges Licht <strong>in</strong> die Schuldfrage zubr<strong>in</strong>gen.Man muss <strong>in</strong> Anbetracht des geschildertenAblaufs davon ausgehen, dass die Hauptschuldan dem Scheitern der Flucht der Westbanaterdas Evakuierungsverbot trägt, das der HöhereSS- und Polizeioffizier Behrends bis zuletztverbissen aufrecht erhielt. Somit darf man dieHauptschuld demjenigen zuschreiben, der dasEvakuierungsverbot erlies. Dieser Frage ist also<strong>in</strong> den folgenden Ausführungen nachzugehen.Es trafen sich vermutlich zwischen 7. und 9. Oktober1944 <strong>in</strong> Sombor, dem Sitz der BatschkaerGebietsführung des Volksbundes der Deutschen<strong>in</strong> Ungarn (VDU), der Volksgruppenführer derUngarndeutschen, Dr. Franz Basch, Dr. SeppJanko und SS-Obergruppenführer WernerLorenz, Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle(VOMI) im SS-Hauptamt <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Hier erklärteLorenz Janko gegenüber, der Höhere SS- undPolizeiführer Hermann Behrends habe den Führerbefehlgefälscht, denn der eigentliche Führerbefehlhabe auf Erlaubnis zur Evakuierung desBanates gelautet. 18Es behauptete also der oberste die Belange der<strong>Donauschwaben</strong> wahrnehmende SS-Offizier ausBerl<strong>in</strong> vor den Volksgruppenführern und ihrenGebietsführern, se<strong>in</strong> Untergebener <strong>in</strong> Belgradhabe e<strong>in</strong>en „Führerbefehl“ gefälscht und deshalbseien Zehntausende Banater Schwaben <strong>in</strong> dieGewalt der Sowjetarmee und der Tito-Partisanengeraten. Diese Aussage hat Dr. Janko soaufgebracht, dass er Dr. Basch dr<strong>in</strong>gend riet, aufniemanden mehr zu hören, auch auf die anwesendenSS-Offiziere der Volksdeutschen Mittelsstelle(VOMI) nicht, sondern sofort den Auftragzur Evakuierung bzw. den Aufruf zur Fluchtdurchzugeben, damit es den Batschkaer Schwabennicht so ergehe wie den Banatern. WoraufDr. Basch dem Gebietsführer des Volksbundesder Batschka, Sepp Spreitzer, die Weisung gab,den Aufruf zur Evakuierung an die Ortsgruppenführerh<strong>in</strong>auszugeben, was nach den Ortsberichten<strong>in</strong> der Hauptsache am 9. Oktober 1944 telefonischgeschah, mancherorts auch schonfrüher. 19Geflüchtet s<strong>in</strong>d bzw. evakuiert wurden rund70.500 Batschkaer Schwaben, <strong>in</strong> manchen Ortennur e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> anderen bis zu neunzig Prozent,als die Rote Armee und die Partisanen um den4. Oktober 1944 sich anschickten, die Theiß zuüberschreiten.Nun zu den unterschiedlichen Antworten aufdie Frage, wer die Hauptschuld dafür trägt, dassdie Evakuierung der Westbanater Schwabennicht rechtzeitig <strong>in</strong> die Wege geleitet wurde.Josef Beer, der Stabschef von Dr. Janko, hatse<strong>in</strong>e Sicht der D<strong>in</strong>ge im Laufe der 1990er Jahregeändert. Noch im Band I, Leidensweg derDeutschen im kommunistischen Jugoslawien,erschienen 1991, nahm er an, Hitler habe denklaren Aufbruchsbefehl nicht gegeben, weil er fürMitte Oktober 1944 e<strong>in</strong>e entscheidende Wendeder strategischen Lage zugunsten der Deutschenerwartet habe 20 und daher die Kampfmoralder verbündeten Truppen nicht durch„vorzeitige“ Evakuierungsmaßnahmen habe erschütternwollen. 21Man habe im Führerhauptquartier auch feststellenkönnen, dass die Sowjettruppen <strong>in</strong> Rumäniendie deutsche Bevölkerung nicht besondersverfolgt hätten 22 , also habe man geme<strong>in</strong>t, dies17 Vgl. Arbeitskreis Dokumentation, Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band I: Ortsberichte, Verlag Donauschw.Kulturstiftung, München 1991, S. 404–407, Abkürzung: LW; auch Adam Krämer, Die Evakuierung der Batschkadeutschen im Herbst1944, <strong>in</strong>: Josef V. Senz (Red.), E<strong>in</strong> Freundschafts- und Partnerschaftsbeispiel. Festschrift zum 70. Geburtstag von Friedrich B<strong>in</strong>der undFriedrich Kühbauch, S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen 1986, 90–95.18 Janko, Weg und Ende der deutschen Volksgruppe <strong>in</strong> Jugoslawien, Graz-Stuttgart 1982, S. 287f.19 Näheres dazu <strong>in</strong> LW I, bes. 404–407, und <strong>in</strong> den Ortsberichten der Batschka, ebenfalls <strong>in</strong> LW I, 367–618.20 E<strong>in</strong> sowjetisch-britischer Konflikt am Bosporus und e<strong>in</strong>e entsprechende Blockierung der sowjetischen Kräfte im trakischen und jugoslawischenRaum durch britische Kräfte. Vgl. LW I, S. 9021 Vgl. LW I, S. 8822 Vgl. LW I, 89. Nur die Amtswalter wurden e<strong>in</strong>gesperrt.6


auch für das serbische Banat annehmen zu dürfen.Dass man es hier jedoch mit den PartisanenTitos zu tun haben würde, hat man offenbar nichtbedacht. Auch habe man die wenigen festenStrassen der Tiefebene für deutsche Truppenbewegungenfreihalten wollen, lange Treckkolonnenwären e<strong>in</strong> großes H<strong>in</strong>dernis gewesen. 23Alle diese Gründe hätten aber <strong>in</strong> den AugenBeers ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis se<strong>in</strong> dürfen, im unmittelbardrohenden Ernstfall die Evakuierungserlaubniszu geben. So folgert also Beer: „Es steht daherfür den Verfasser fest, dass die Hauptschuld fürdas Zurückbleiben der überwiegenden Mehrheitder Deutschen im serbischen Banat Behrendsträgt. Bis Kriegsende ließ es sich nicht mehr e<strong>in</strong>deutigklären, ob Behrends e<strong>in</strong>e ausdrücklicheWeisung von Hitler selbst erhalten oder sich nurauf ihn aufgrund erhaltener Vollmachten berufenhat.“ 24Nach der Interpretation jedoch, die Beer 1995gegeben hat, 25 trägt Hermann Behrends dieHauptschuld an der Nichtevakuierung der Deutschendes Banates aus e<strong>in</strong>em weiteren, moralischverwerflicheren Grund: er habe <strong>in</strong> Wirklichkeite<strong>in</strong>en echten geheimen Führerbefehl gehabt,der auf Evakuierungserlaubnis lautete, er habeihn aber auf Evakuierungsverbot umgefälscht!Dr. Sepp Janko gibt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Weg undEnde der deutschen Volksgruppe <strong>in</strong> Jugoslawien“(erschienen 1982), ebenfalls Behrends dieHauptschuld, bemerkt aber, der von Behrends<strong>in</strong>s Spiel gebrachte „Führerbefehl“ stamme vonReichsführer SS He<strong>in</strong>rich Himmler. Laut Jankohabe Hitler die Anweisung gegeben, die DeutschenSiebenbürgens und beider Banate vor derRoten Armee <strong>in</strong> Sicherheit zu br<strong>in</strong>gen. Der mitder Evakuierung Siebenbürgens beauftragte siebenbürgischeSS-General Phleps habe abermehr Deutsche aus Siebenbürgen evakuiert, alsihm Himmler zugebilligt hatte. Darauf sei Himmlerverärgert gewesen und habe am 10. September1944 für das serbische Banat e<strong>in</strong> Evakuierungsverbotverfügt. 26Folgt man der Darstellung Jankos, dass derFührerbefehl mit dem Evakuierungsverbot vonHimmler stammte, dann missbrauchte desReichsführers SS se<strong>in</strong>en Untergebenen, den HöherenSS- und Polizeiführer Behrends, als Werkzeugse<strong>in</strong>es Zorns. Darauf deutet auch die Tatsacheh<strong>in</strong>, dass die Evakuierungsersuchen, dieJanko unter Umgehung Behrends’ direkt anHimmler richtete, von diesem abschlägig beantwortetwurden. 27 Damit läge also die Hauptschuldam Scheitern der Evakuierung der BanaterDeutschen eigentlich mehr bei Himmler alsbei Behrends. 28Wenn Janko Recht hat und der angebliche Führerbefehlvon Himmler stammt, dann ist Behrendszwar nicht der Hauptschuldige an demVerhängnis, unschuldig ist er aber auch nicht,weil er und se<strong>in</strong>e Mitarbeiter von Belgrad aus e<strong>in</strong>viel zu optimistisches Bild der Lage nach Berl<strong>in</strong>durchgegeben haben. Behrends hatte den Ehrgeiz,als Eroberer von Temeswar berühmt zuwerden, blieb daher stur bei se<strong>in</strong>er Weigerung,das Evakuierungsverbot aufzuheben, als esschon s<strong>in</strong>nlos geworden war, fühlte sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erHaltung durch Himmler gedeckt und schlussendlichliebte er die Banater nicht. Es ist gutbezeugt, dass er <strong>in</strong> der fraglichen Zeit gesagthat: Ich br<strong>in</strong>ge den Janko wegen se<strong>in</strong>er Widerspenstigkeitnoch <strong>in</strong>s KZ. 29Johann Wüscht, unser Landsmann und besterKenner der Dokumente, bleibt <strong>in</strong>des bei se<strong>in</strong>erBehauptung, dass der „Führerbefehl“, der dieEvakuierung verbot, echt war. Er ist fest überzeugt,dass Obergruppenführer Lorenz e<strong>in</strong> falschesSpiel gespielt hat. Lorenz habe <strong>in</strong> Somborvor Janko gegen besseres Wissen Behrends derFälschung des Führerbefehls bezichtigt. Warumhabe er das getan? Er habe das getan, „um denGlauben der Volksdeutschen an den Führer nichtzu erschüttern.“ 30 Janko und die Anwesendensollten also glauben, dass der Führer Adolf Hitlerdie Deutschen Jugoslawiens, speziell des Banats,davor bewahren wollte, unter kommunistischeHerrschaft zu geraten. – Aber Behrends <strong>in</strong>se<strong>in</strong>er verwerflichen Eigenmächtigkeit habe dash<strong>in</strong>tertrieben.Lorenz wollte also – so Wüscht – Hitler <strong>in</strong> denAugen der Volksgruppenführer re<strong>in</strong>waschen undhabe daher die Schuld am Desaster der BanaterSchwaben auf Behrends geschoben. Tatsacheist aber, dass Lorenz schon zwei Monate später,23 Vgl. LW I, S. 9024 LW I, S. 116f.25 Josef Beer, Die Vorbereitungen zur Evakuierung der Deutschen aus dem serbischen Banat 1944, Donautalmagaz<strong>in</strong> vom 1. Juli 1995. E<strong>in</strong>eausführliche Darlegung der Missgeschicke, die bei der geplanten Evakuierung der Banater Schwaben auftraten, lieferte Josef Beer <strong>in</strong> LWI, 113–124, wobei auch die Gründe für die fehlende Bereitschaft der Banater zur Flucht aufgezählt werden., vgl. bes. 119f.26 Janko, Weg und Ende, 255. E<strong>in</strong>er der gegenwärtig besten Historiker der <strong>Donauschwaben</strong>, Dr. Anton Scherer, hält die Ausführungen Jankoszwar als e<strong>in</strong>e Rechtfertigung, sie kl<strong>in</strong>ge aber glaubwürdig. Vgl. dazu Anton Scherer (unter dem Pseudonym Michael Hott<strong>in</strong>ger), Die<strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Jugoslawien, <strong>in</strong>: Ernest Erker u.a., Der Weg <strong>in</strong> die neue Heimat. Die Volksdeutschen <strong>in</strong> der Steiermark, Graz-Stuttgart1988, S. 134.27 Janko, Weg und Ende, S. 25328 Behrends wurde an Jugoslawien ausgeliefert und dort h<strong>in</strong>gerichtet. Es wäre zu prüfen, ob Gerichtsprotokolle erhalten s<strong>in</strong>d, die möglicherweiseAufschluss <strong>in</strong> dieser Frage geben könnten.29 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 128.30 Johann Wüscht, Beitrag, S. 132.7


<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erhalten gebliebenen, an Himmler persönlichgerichteten Schreiben vom 11.12.1944bestätigte, dass Behrends ke<strong>in</strong>e Fälschung unternommenund richtig gehandelt habe. 31 Alsohat Lorenz vor den Volksgruppenführern <strong>in</strong> Sombornicht die Wahrheit gesagt. Wüscht ist alsoüberzeugt, dass Hitler selbst bzw. se<strong>in</strong> Hauptquartierdie Evakuierung verboten hat.Es bleibt aufgrund dieser widersprüchlichenAussagen der Quellen, die e<strong>in</strong>em heute zur Verfügungstehen, die Frage: Stammt das Evakuierungsverbotvon Hitler, von Himmler oder vonBehrends? – Beer sagt: von Behrends, Janko:von Himmler und Wüscht: von Hitler.Fortsetzung folgt31 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 131f.10 Jahre <strong>Donauschwaben</strong>-Heimatstube BraunauIm E<strong>in</strong>vernehmen mit der Stadtgeme<strong>in</strong>de Braunau,namentlich mit Bürgermeister GerhardSkiba, haben unsere Landsleute <strong>in</strong> Braunauund Umgebung mit der Errichtung der <strong>Donauschwaben</strong>-Heimatstubee<strong>in</strong>e zeitgeschichtlicheDokumentation geschaffen, welche sie1994 der Stadt übergeben haben.Anlässlich des 10. Jahrestages war neben dem„Tag der offenen Tür“ am 30. April <strong>in</strong> der Herzogsburgauch e<strong>in</strong> Vortrag von dem HistorikerKonsulent Oskar Feldtänzer angesetzt.Das sehr spannende Referat „Weg der <strong>Donauschwaben</strong>“war so aufschlussreich, dass wir esauch allen Mitgliedern zur Kenntnis br<strong>in</strong>genwollen. Wir werden daher ab dem nächstenMitteilungsblatt den Text <strong>in</strong> Fortsetzungen voll<strong>in</strong>haltlichbr<strong>in</strong>gen.Blick <strong>in</strong> den SaalLandesobmann Ellmer nahm diese Gelegenheitwahr, um auch namens der Landesleitungzu danken. Er führte u.a. aus:„Obwohl me<strong>in</strong> Kollege Josef Frach schon alljenen Personen und Institutionen, welche dieErrichtung dieser Kulturstätte ermöglicht bzw.zu deren Errichtung beigetragen haben, mehrfachse<strong>in</strong>en Dank ausgesprochen hat, obliegtes mir als Landesobmann, auch im Namen derLandsmannschaft der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong>Oberösterreich unseren gebührenden DANK zuentrichten. Besonders muss ich aber den beidennimmermüden Landsleuten Evi undSepp Frach für ihre unermüdliche Tätigkeit imS<strong>in</strong>ne unsere Volksgruppe danken.Vor allem auf ihre Initiative wurde im RaumeBraunau viel Sehenswertes, Bleibendes undich me<strong>in</strong>e, auch die Stadt und deren UmgebungBereicherndes geschaffen, damit sichauch künftige Generationen von der Lebenswelt,dem Brauchtum und der donauschwäbischenKultur e<strong>in</strong> Bild machen können. Kulturgütervon bleibendem Wert.E<strong>in</strong> Kulturvolk lebt bekanntlich mit se<strong>in</strong>er Kultur,lebt mit se<strong>in</strong>er Kunst und lebt mit se<strong>in</strong>erGeschichte.Möge die Jugend von Braunau und Umgebung,als die Kulturträger von morgen dies <strong>in</strong>ihrer Tragweite erfassen, bewahren und ihrerseitszur gegebenen Zeit an künftige Generationenweitergeben.“Tag der offenen TürDer im letzten Mitteilungsblatt angekündigte„TAG DER OFFENEN TÜR“ war e<strong>in</strong> voller Erfolgund wurde auch <strong>in</strong> der lokalen Presse sehrpositiv bewertet.Unsere bewährten Vorstandsmitglieder Eva undJosef Frach standen den <strong>in</strong>teressierten Besuchernvom 1.bis 8. Mai, täglich von 9 bis 17 Uhrmit ihrem Wissen Rede und Antwort. Über 200Personen, im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes ausNah und Fern (von Stuttgart bis Wien), darunterdrei Schulklassen besuchten während dieserWoche die Heimatstube und <strong>in</strong>formierten sichüber das Schicksal unserer Volksgruppe vonder Ansiedelung bis zur widerrechtlichen Enteignungund Vertreibung. Über den beschwer-8


lichen Weg der gefahrvollen Flucht und überden Leidensweg jenes Teiles unserer Landsleute,die den Tito-Partisanen <strong>in</strong> die Hände fiel.Sowohl die „Braunauer Rundschau“ als auchder „Grenzland Anzeiger“ brachten ausführlicheBerichte darüber und <strong>in</strong>formierten so e<strong>in</strong>en weiterengroßen Personenkreis. Interessant warendie Motive des Besuches e<strong>in</strong>iger Ärzte, dieberichteten, dass sie viele unserer Landsleuteals Patienten haben und sich daher e<strong>in</strong>malnäher über deren Herkunft <strong>in</strong>formieren wollten.Anita LehmannDie Redakteur<strong>in</strong> der „Braunauer Rundschau“, Frau Herm<strong>in</strong>eAigner lässt sich von LO Stv. Josef Frach <strong>in</strong>formierenGoldene Verdienstmedaille für verdienstvolle PersönlichkeitenDer Rahmen dieser Veranstaltung und dasThema des Vortrages von Konsulent Feldtänzerboten sich an, auch zwei Persönlichkeiten zuehren, die unser Landesobmann Ellmer vornahmund u.a. folgendes ausführte:„Hohe Festgäste, sehr verehrte Damen und Herren,das Wort DANKE steht laut Statistik <strong>in</strong> der Häufigkeitder Verwendung zwar erst an sechsterStelle, ich f<strong>in</strong>de das etwas ungerecht und möchtees heute und jetzt <strong>in</strong> den Mittelpunkt me<strong>in</strong>erkurzen Ausführungen stellen.Wir, die <strong>Donauschwaben</strong> haben zu danken. Wirhaben vielfachen Dank an die verschiedenstenMenschen, Institutionen usw. auszusprechenund tun dies auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit.Heute wollen wir daher zwei Persönlichkeitenehren, denen wir ebenfalls zu Dankverpflichtet s<strong>in</strong>d. Zwei Herren, die irgendwann <strong>in</strong>der Vergangenheit zur Erkenntnis gekommens<strong>in</strong>d, wenn wir nicht mithelfen, geht vielleicht e<strong>in</strong>wesentlicher Teil der Geschichte der <strong>Donauschwaben</strong>verloren.Die es nicht verstehen konnten, dass e<strong>in</strong>e ganzeVolksgruppe, deren Tugenden eigentlich Fleiß,Korrektheit, Bescheidenheit aber auch Integrationsfähigkeits<strong>in</strong>d, deren Ahnen weit über 200Jahre im Dienste des Österreichischen Kaiserhausesvorbildliche Kulturarbeit geleistet haben,auf unmenschlichste Art widerrechtlich von Hausund Hof vertrieben wurden.Die erkannt haben, dass die Tragödie der <strong>Donauschwaben</strong>viel zu groß war, um sie dem Vergessenpreisgeben zu dürfen. Sie halfen daherselbstlos und ohne jeden Kostenersatz mit,Dokumentationsmaterial zu erstellen, um auchkünftigen Generationen authentisches Materialan die Hand zu geben, um der Wahrheit die Ehrezu geben.Leider ist es heute so, dass man über verschiedeneGegebenheiten nicht spricht, oder vielleichtbesser ausgedrückt, NOCH nicht spricht.Aber e<strong>in</strong> so wesentlicher Teil der Geschichtekann nicht negiert werden. Wir wissen aus derGeschichte, dass e<strong>in</strong> friedliches Mite<strong>in</strong>ander, umdas es uns allen geht, auf e<strong>in</strong>er fundierten Kenntnisder historischen Ereignisse basiert. Die Arbeitder beiden Herren Adam Albecker und Ing.Franz Schwarz wird auch dann, wenn ke<strong>in</strong>ervon uns Anwesenden mehr se<strong>in</strong> wird, Zeugnisgeben, wer die <strong>Donauschwaben</strong> waren und wassie geleistet haben.Während Herr Ing. Schwarz unzähligen DIA’sund Fotos für die Heimatstube, für das Archivund für e<strong>in</strong>en donauschwäbischen Film, machte,hat Herr Albecker mit sehr, sehr viel Aufwande<strong>in</strong>en Film gemacht, der äußerst aussagekräftigist und künftigen Generationen unseren Volksstammnäher br<strong>in</strong>gen wird.Daher hat die Landesleitung der <strong>Donauschwaben</strong><strong>in</strong> Oberösterreich <strong>in</strong> ihrer Sitzung am 16.April <strong>2004</strong> auf Antrag des Obmann StellvertretersJosef Frach beschlossen, den beiden HerrenADAM ALBECKER und ING. FRANZ SCHWARZ<strong>in</strong> sichtbarer Würdigung ihrer Leistungen fürunsere Volksgruppe die Verdienstmedaille <strong>in</strong>Gold zu verleihen“.Eva FrachLO Stv. Frach, Kons. Feldtänzer, Ing. Schwarz,A. Albecker, Bgm. Skiba, LO Ellmer9


Die DONAUSCHWABEN<strong>in</strong> Oberösterreichvon Konsulent Oskar FeldtänzerFortsetzung und Schluss von Heft Nr. 1/<strong>2004</strong>G) Die großen Flüchtl<strong>in</strong>gslagerDas Wohnlager 121 –Haid bei AnsfeldenDas größte und volkreichste der oberösterreichischenFlüchtl<strong>in</strong>gslager war jenes <strong>in</strong> Haid,Geme<strong>in</strong>de Ansfelden, nach 1945 hatte es dieamtliche Bezeichnung DP Siedlung 121, Haid.In den Jahren 1940 bis 1942 wurden dort fürdie Arbeiter der Reichsautobahn über 162 Barackenaufgestellt. Bald musste jedoch derBau der Autobahn e<strong>in</strong>gestellt werden. Am 5.und 6. Dezember 1946 wurden die ersten Heimatvertriebenen<strong>in</strong> das Barackenlager Haide<strong>in</strong>gewiesen. Am 15. August 1947 kam der <strong>in</strong>Neu-Palanka (Batschka) geborene PriesterPaul Wagner als kath. Lagerseelsorger nachHaid, wo er bis zu se<strong>in</strong>em Tod im August 1989lebte. 1947 wird e<strong>in</strong>e Herrenkleider- und e<strong>in</strong>eBaumasch<strong>in</strong>enfabrik im Lager gegründet.1948: Errichtung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens, <strong>in</strong> derVolksschule unterrichten 22 Lehrkräfte 900Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, Errichtung e<strong>in</strong>esTextilwerkes durch Maximilian Tremer KG miteigenen Mitteln. 1949: Im Januar Gründunge<strong>in</strong>er Musikschule im Lager, im Frühjahr Beg<strong>in</strong>nder Auswanderung, Schaffung e<strong>in</strong>esGottesdienstraumes für die evangelischeGlaubensgeme<strong>in</strong>de (Frau Vikar<strong>in</strong> Dr. MargaretheHoffer aus Graz betreut die evangelischenGläubigen). Erster Konzert- und Dichterabend,am 15. August erstes Kirchweihfestim Lager Haid nach altem heimatlichenBrauchtum. 1951: Nach Angaben der Siedlungsleitunglebten im Lager am 31. Dezember4.251 Menschen <strong>in</strong> 1.440 Haushalten. 1953:Im Rahmen der kath. Arbeiterjugend entstehtder Fußballvere<strong>in</strong> „KJ Union Haid“. Errichtunge<strong>in</strong>es Mahnmals zum Gedenken für die „Totenim Schoße der Heimat und Fremde“ und dessenEnthüllung am 11. November durch denBürgermeister von L<strong>in</strong>z, Dr. Ernst Koref. 1960:Kath. Lagerseelsorgestelle wird eigene Pfarre.1964: Die Wohnsiedlung Lager Haid geht <strong>in</strong>die Verwaltung der Geme<strong>in</strong>de Ansfelden über.Die ds. Zeitung Neuland berichtet <strong>in</strong> ihrer Ausgabevom 7.7.1962 über e<strong>in</strong>e vom britischenBerichterstatter Conrad Wilson verfasste Bildreportage<strong>in</strong> der Zeitung „The Scotsman“über die Wohnsiedlung Haid. Die SiedlungHaid wird, so heißt es <strong>in</strong> dem Bericht, <strong>in</strong> dieGeschichte e<strong>in</strong>gehen, denn es war e<strong>in</strong>mal dasgrößte Flüchtl<strong>in</strong>gslager <strong>in</strong> Österreich und istheute die größte Flüchtl<strong>in</strong>skolonie Europas.Mit den Worten „Das Lager Haid war nebendem Salzburger Rosittenlager und mehrerenGroßlagern im Wiener Raum das größte Volksdeutschen-Lagerder Nachkriegszeit. Mitstaatlicher und <strong>in</strong>ternationaler Hilfe und <strong>in</strong> letzterZeit auch mit Zuwendungen der BRD konntedas Lager aufgelöst und die Insassen <strong>in</strong>zeitgemäßen Wohnungen untergebracht werden.Das e<strong>in</strong>stige Barackenlager ist e<strong>in</strong>ermodernen Siedlung gewichen, die zwar nochke<strong>in</strong> ausgeprägtes Profil hat, aber dennoch alsglückliche Lösung angesehen werden kann“,ergänzt das Neuland den Bericht von „TheScotsman“.Das Wohnlager 65 –L<strong>in</strong>z NiedernhartDieses Lager war wegen se<strong>in</strong>er zentralenLage, se<strong>in</strong>er regen Vere<strong>in</strong>stätigkeit, der gutenAusstattung mit Kaufläden und Handwerkern,den Lagerschulen, über die es verfügte, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>ergesellschaftlichen Bedeutung e<strong>in</strong>es derwichtigsten Wohnlager der <strong>Donauschwaben</strong>auf dem Boden der Stadt L<strong>in</strong>z. Im Oktober1948 beherbergte es 2.904 und am 1.9.19532.078 Personen. Es war demnach e<strong>in</strong>es dervolkreichen Wohnlager im Raume von L<strong>in</strong>z.Auf se<strong>in</strong>e Rolle bei der Auswanderungsaktionnach Frankreich wurde bereits h<strong>in</strong>gewiesen,doch muss andererseits auch se<strong>in</strong>e führendeRolle bei der Knüpfung von Verb<strong>in</strong>dungen zure<strong>in</strong>heimischen Bevölkerung und damit bei dergesellschaftlichen Integration <strong>in</strong> den neuen10


Lebensraum hervorgehoben werden. Das warmöglich, da dieses Wohnlager e<strong>in</strong> sehr regesVere<strong>in</strong>swesen vor allem auf dem sportlichenSektor entwickelte, der durch die schönenErfolge des Sportvere<strong>in</strong>s Union Edelweiß allgeme<strong>in</strong>eAnerkennung fand. Beherzte, sportbegeisterteMänner hatten im März 1946,noch unter den schwierigen Bed<strong>in</strong>gungen derunmittelbaren Nachkriegszeit e<strong>in</strong> Proponentenkomiteegebildet mit dem Ziel, e<strong>in</strong>en Sportvere<strong>in</strong>zu gründen, der alsbald als „Sportvere<strong>in</strong>Lager 65“ se<strong>in</strong>e Tätigkeit aufnahm, zunächstmit e<strong>in</strong>er Fußball- und e<strong>in</strong>er Handball-Sektion.E<strong>in</strong>e Damenhandball-, e<strong>in</strong>e Schach- und e<strong>in</strong>eTischtennis-Sektion folgten. Am 20. Mai 1948erfolgte die Neugründung und Umbenennungder Vere<strong>in</strong>s unter der Bezeichnung Union SV-Edelweiß L<strong>in</strong>z, der se<strong>in</strong>en großen Bekanntheitsgradund Ansehen vor allem den überragendenErfolgen se<strong>in</strong>er Handballer verdankte.Se<strong>in</strong>e Spitzenleistung erreichte der Vere<strong>in</strong>durch die Err<strong>in</strong>gung des österreichischenStaatsmeistertitels im Feld- und Hallenhandball.1970 nahmen die Handballer als VertreterÖsterreichs am Europa-Cup teil und spielten<strong>in</strong> Steyr gegen Maj Moskau.Die Adam-Müller-Guttenbrunn-Siedlung <strong>in</strong> Stadl-Paurabei LambachIn Stadl-Paura entstand auf ehemaligemLagergelände e<strong>in</strong>e der mustergültigsten Neugründungender <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreich,die Adam-Müller-Guttenbrunn-Siedlung. Auf ihre Entstehung und Gestaltungwird daher hier näher e<strong>in</strong>gegangen. 1938 entstanden<strong>in</strong> Stadl-Paura mehrere Barackenlagerfür diverse Belegschaften. Nach demKrieg wurden zunächst Flüchtl<strong>in</strong>ge aus dendeutschen Ostgebieten und etwas spätervertriebene <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> die Notunterkünftee<strong>in</strong>gewiesen.Über mehrere Jahre herrschte e<strong>in</strong> Kommenund Gehen. Die Auswanderungswilligen suchtensich <strong>in</strong> Deutschland oder <strong>in</strong> Überseeländerne<strong>in</strong>e neue Heimat. Die Menschen, diebleiben wollten, ertrugen noch mehrere Jahredas beengte Wohnen <strong>in</strong> den Baracken, dochbildete sich bald e<strong>in</strong> kulturelles Zentrum mitBehelfskirche, Geme<strong>in</strong>schaftsbaracke, Schuleund K<strong>in</strong>dergarten. Diejenigen, die e<strong>in</strong>en Arbeitsplatzgefunden hatten, verwendeten ihrerspartes Geld als Eigenkapital, um aus Notunterkünftenherauszukommen und Eigenheimezu errichten. Die ersten Baugründe stelltedas Stift Lambach zu günstigen Bed<strong>in</strong>gungenzur Verfügung. 1956 war die Bautätigkeitbereits voll im Gange, wobei Oberlehrer JakobKessler <strong>in</strong> den Jahren 1954 bis 1959 die treibendeKraft war. Nach dessen Abtreten wurdean die Spitze der Siedlergeme<strong>in</strong>schaft Mart<strong>in</strong>König gewählt. E<strong>in</strong> neues Jugendheim entstandund auch der Plan zum Bau e<strong>in</strong>es neuenGeme<strong>in</strong>schaftshauses mit Gottesdienstraum,Festsaal und K<strong>in</strong>dergarten wurde gefasst unddas f<strong>in</strong>anziell aufwendige Vorhaben mit bescheidenemAnfangskapital, Eigenleistungenund Hilfe des Bauordens <strong>in</strong> Angriff genommen.Spenden aus England, der Schweiz und e<strong>in</strong>eSubvention der Landesregierung ermöglichtenes, das Bauvorhaben fortzuführen und 1962konnte der K<strong>in</strong>dergarten im Rahmen e<strong>in</strong>erschönen Feier eröffnet werden. Noch war aberdie endgültige Fertigstellung des Projektesnicht abzusehen, da oft die Geldmittel zumWeiterbau fehlten. 180 Siedler leisteten denversprochenen Robot, e<strong>in</strong>ige brachten es aufüber 1.000 Arbeitstunden und der Bauausschusssetzte alle Hilfsquellen e<strong>in</strong>, um dasWerk voranzutreiben. Am 2.10.1966 konntenach sechsjähriger Bauzeit und Überw<strong>in</strong>dungunendlicher Schwierigkeiten das ganze Bauvorhabenfertig gestellt und e<strong>in</strong>geweiht werden.E<strong>in</strong>e Urkunde im Turmkreuz und e<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>gemauert im Stiegenhaus würdigen denPioniergeist der donauschwäbischen Siedlerdes ehemaligen Barackenlagers.Mart<strong>in</strong> König hat als Vorsitzender des Bauausschussesdafür gesorgt, dass die Herkunft undIdentität der Siedler durch mehrere Gedenkmälerund Mahnmale <strong>in</strong> Stadl-Paura und imBereich der Siedlung selbst auch für jedermannsichtbar bekundet werden, es s<strong>in</strong>d ihrer<strong>in</strong>sgesamt 6 an der Zahl, unter ihnen herausragenddas Bronzerelief, das die 300-jährigeGeschichte der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> acht Bilderndarstellt (Schifferbrunnen vor dem RathausStadl-Paura).◆Fotonachweis: R. Deckert, J. Habenschuß, F. Schall, E. Frach11


Unseren Verstorbenenwidmen wir <strong>in</strong> Ehrfurcht und Dankbarkeit e<strong>in</strong> christliches AndenkenAlois Urdl †Der ehemalige, sehr beliebte und auch sehr erfolgreiche Edelweiß-Fußballer wurde 1930 <strong>in</strong>Risan bei Mostar geboren. Er erlernte <strong>in</strong> der VOEST den Beruf e<strong>in</strong>es Drehers, bildete sichdanach aber laufend weiter und legte 1965 erfolgreich die Werkmeisterprüfung ab und warab diesem Zeitpunkt als Angestellter <strong>in</strong> verschiedenen Abteilungen der VOEST-ALPINE erfolgreichbeschäftigt. Ob se<strong>in</strong>er Bescheidenheit und Tüchtigkeit war Lois allseits sehr beliebt.Er war Gründer der HPE Oberösterreich und Träger des Silbernen Verdienstzeichens desLandes Oberösterreich. Er verstarb am 24. Februar <strong>2004</strong> nach langer schwerer Krankheittrotzdem unerwartet.Um ihn trauern die H<strong>in</strong>terbliebenen.Jakob MICHL †wurde am 3. August 1914, dem ansonsten verhängnisvollen Jahr (Sarajewo; Ausbruch desErsten Weltkrieges) <strong>in</strong> Rudolfsgnad geboren. Als Bauer g<strong>in</strong>g er den bekannten Weg allerMänner der <strong>Donauschwaben</strong> über die Selbständigkeit, Soldat <strong>in</strong> serbischer und deutscherUniform und schließlich Gefangenschaft (<strong>in</strong> BOR), aus welcher er erst 1950 nach Österreichkam. Auch hier unterschied sich se<strong>in</strong> Weg kaum von jenem se<strong>in</strong>er Landsleute: Beschäftigungam Bau, wo er Anfangs am Wiederaufbau Oberösterreichs, später an Neubauten bis zumBrucknerhaus mit von der „Partie“ war. Am 8. Februar feierte er noch im Kreise se<strong>in</strong>erFamilie den 66. Hochzeitstag bei verhältnismäßiger Frische, aber nur 11 Tage später, am19. Februar verstarb er jedoch nach kurzem schweren Leiden.Um ihn trauern se<strong>in</strong>e Frau Magdalene, die K<strong>in</strong>der und Schwiegerk<strong>in</strong>der Peter und Anna sowieMaria und Josef nebst Enkel Peter, Günter, Andrea und Franz und den Urenkel Fiola, Florianund Michaela.Peter Heidecker †Unser langjähriges Mitglied Peter wurde am 12. Februar 1928 <strong>in</strong> Sackelhausen, rum. Banat,geboren. Mit 17 Jahren kam er nach der Flucht mit se<strong>in</strong>er Familie nach Oberösterreich, wo erden erlernten Beruf e<strong>in</strong>es Maurers bis zu se<strong>in</strong>er Pensionierung ausübte. Hier lernte er auchse<strong>in</strong>e spätere Frau Marie Kle<strong>in</strong> aus Rudolfsgnad kennen, mit der er geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> schönesHaus <strong>in</strong> Traun erbaute. Der glücklichen Ehe entstammt die Tochter Inge. Se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Marieverstarb bereits 1981 allzu früh. Mit se<strong>in</strong>er späteren Lebensgefährt<strong>in</strong> verbrachte er noch 20geme<strong>in</strong>same Jahre. Nach se<strong>in</strong>er Pensionierung verbrachte er sehr viel Zeit am Wasser, umse<strong>in</strong>em Hobby, dem Fischen, zu fröhnen.Um ihn trauern se<strong>in</strong>e Lebensgefährt<strong>in</strong> Resi, Tochter Inge, Schwiegersohn He<strong>in</strong>z, Enkelk<strong>in</strong>derSusanne und Arno sowie die Urenkel Susanne und Niklas.He<strong>in</strong>rich Tessl<strong>in</strong>g †wurde am 23. März 1932 <strong>in</strong> Rudolfsgnad geboren und kam bereits 1944 nach Oberösterreich,wo er nach der Schule den Beruf e<strong>in</strong>es Schweißers <strong>in</strong> der VOEST erlernte und dort auch ausübte.He<strong>in</strong>rich war e<strong>in</strong> typischer sogenannter „Schmähbruder“ der immer etwas Lustiges aufLager hatte, auch wenn es e<strong>in</strong> Streich war. Als Fußballer, Kartenspieler und Musiker war erdadurch auch sehr beliebt und immer unter Menschen, um se<strong>in</strong>en Humor zu versprühen.In der Familie war er e<strong>in</strong> sehr fürsorglicher Gatte und als Vater von drei Töchtern sowieso der„Hahn im Korb“, wie se<strong>in</strong>e Frau zu sagen pflegte. Leider musste er <strong>in</strong> letzter Zeit sehr vielleiden, ohne dass e<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> Aussicht war.Um ihn trauern se<strong>in</strong>e Frau Eva, die Töchter Henriette, Gitta und Sab<strong>in</strong>e, die SchwiegersöhneHans, Dietmar und Andreas sowie die Enkel Thomas und Sandra.12


Unseren Verstorbenenwidmen wir <strong>in</strong> Ehrfurcht und Dankbarkeit e<strong>in</strong> christliches AndenkenAdam Engst †wurde am 22. August 1923 als erstes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ofsenitza/Rumänisch Banat geboren. Se<strong>in</strong>eJugendzeit verbrachte er auf dem elterlichen Bauernhof. Ab se<strong>in</strong>em 12. Lebensjahr spielte erbei der Knabenmusikkapelle. Nach dem Krieg kam er <strong>in</strong>s Innviertel, wo er se<strong>in</strong>e Frau Helenekennenlernte und im Januar 1954 heiratete. Sie ließen sich zunächst <strong>in</strong> Ried im Innkreisnieder, wo auch ihre beiden Söhne geboren wurden. 1963 zog die Familie nach Wels <strong>in</strong>sselbst erbaute Haus. Adam Engst war <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben arbeitsam und fleißig. Er verstarb amKarfreitag, 9. April <strong>2004</strong> nach tapfer ertragener Krankheit.Um ihn trauern se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Helene sowie se<strong>in</strong>e beiden Söhne mit Familie.Franz Raab †wurde am 9. August 1924 <strong>in</strong> Großdorf, Rumänien geboren und erlernte im elterlichen Betriebden Beruf e<strong>in</strong>es Müllers. Wie alle Männer se<strong>in</strong>es Alters musste auch er zum Militär und kam<strong>in</strong> russische Gefangenschaft. Nach se<strong>in</strong>er Entlassung kam er nach Österreich, wo er im LagerEbelsberg se<strong>in</strong>e Verwandten traf. Hier fand er <strong>in</strong> der Strobl-Mühle auch Arbeit als Müller, woer dann bis zu se<strong>in</strong>er Pensionierung blieb. In dieser Zeit lernte er auch se<strong>in</strong>e spätere FrauGertrude kennen, die er 1950 heiratete. 1954 kam Sohn Robert zur Welt, 1955 wurde e<strong>in</strong>Haus <strong>in</strong> Doppl erbaut, wo er mit se<strong>in</strong>er Familie bis 1999 lebte, dann aber krankheitsbed<strong>in</strong>gt<strong>in</strong> das Pflegeheim Leond<strong>in</strong>g übersiedeln. Dort verstarb er am 25. März <strong>2004</strong>.Anna Angebrandt †Frau Anna Angebrandt, geboren am 24. April 1913 <strong>in</strong> Batschki Brestowatz (Batschka), wohnhaft<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z/Neue Heimat, Melissenweg 8a, ist am 26. Februar <strong>2004</strong> nach längerer Krankheitverstorben. Das Begräbnis fand am 2. März <strong>2004</strong> am Waldfriedhof L<strong>in</strong>z statt.Um die Verstorbene trauern ihr Gatte, die Tochter mit Schwiegersohn, die zwei Enkel, dreiUrenkel und alle Verwandten.Karl Ste<strong>in</strong> †Herr Karl Ste<strong>in</strong>, geboren am 18. Februar 1915 <strong>in</strong> Keglewichhausen, Rumänien, von dessenFest der „Eisernen Hochzeit“ wir noch <strong>in</strong> unserem letzten Mitteilungsblatt berichteten, verstarbam 13. März <strong>2004</strong> nach langem, schweren Leiden im 90. Lebensjahr.Um ihn trauern se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Helene, die drei K<strong>in</strong>der und Schwiegerk<strong>in</strong>der, fünf Enkel und dreiUrenkel.Frau Theresia Bogdan †Herr, gib ihr die Fülle desLebens, und das Licht de<strong>in</strong>erHerrlichkeit leuchte ihrgeboren am 1. September 1912 <strong>in</strong> India/Jug., kam nach der Flucht 1944 mit Mutter undSchwester nach Grieskirchen OÖ. Theresia. In lndia unter dem Namen „Therusch“ bekannt,war von K<strong>in</strong>dheit an durch K<strong>in</strong>derlähmung schwer beh<strong>in</strong>dert und so blieb ihr nach dem Todihrer Mutter und danach, als auch ihre Schwester, Frau Pfeiffer, verstarb, nur die Wahl e<strong>in</strong>esPflegeheimes. – 16 Jahre verbrachte sie im St. Pius-Heim <strong>in</strong> Peuerbach.Nach längerem Leiden verstarb sie am 10. Mai <strong>2004</strong> im 92. Lebensjahr. Zu ihrem Begräbniswar ihr Großneffe mit se<strong>in</strong>er Gatt<strong>in</strong> aus England angereist, nicht ahnend, dass se<strong>in</strong> Besuchvier Wochen zuvor sich so bald wiederholen würde. Sie war jahrzehntelang Mitglied derLandsmannschaft der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> 00.13


GEDENKSTÄTTEN1.000 Menschen trauern imserbischen GAKOVO(Wien,vlö) Die E<strong>in</strong>weihung der Gedenkstätte desTodeslagers Gakovo fand unter den <strong>Donauschwaben</strong>und den Serben große Beachtung.Dies schlug sich auch medial nieder. Es berichtetender ORF und etliche Tageszeitungendarunter die „Süddeutsche Zeitung“, „Die Presse“,und die „Kronenzeitung“. Über tausend Personenverfolgten die würdige E<strong>in</strong>weihung dessechs Meter hohen Großkreuzes. Fast sechzigJahre nach der Internierung der <strong>Donauschwaben</strong><strong>in</strong> diesem grauenhaften Vernichtungslagerder „Titopartisanen“ <strong>in</strong> Jugoslawien wird denzahlreichen donauschwäbischen Todesopfern –zumeist K<strong>in</strong>der und Alte – erstmals <strong>in</strong> Gakovogeme<strong>in</strong>sam mit höchsten serbischen Vertreternam Ort des Grauens gedacht.Gakovo war ziviles TodeslagerBei diesem Lager handelte es sich um e<strong>in</strong> Vernichtungslager<strong>in</strong> dem nur e<strong>in</strong>heimische deutscheZivilpersonen – großteils K<strong>in</strong>der und Alte –<strong>in</strong>terniert waren.Als krönender Abschluss dieser Feierlichkeitenzum Gedenken an die Toten <strong>in</strong> der Vojvod<strong>in</strong>astand e<strong>in</strong>e feierliche Messe <strong>in</strong> deutscherSprache <strong>in</strong> der Karmelitenkirche St.Stephan <strong>in</strong>Sombor mit Prälat Eich<strong>in</strong>ger und örtlichen kirchlichenWürdenträgern. Für hundert tote <strong>Donauschwaben</strong>dieses Lagers wurde jeweils e<strong>in</strong>eKerze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Gestell entzündet. Für dieDauer der gesamten Messe war dadurch dieKirche hell erleuchtet.RudolfsgnadDer Vere<strong>in</strong> Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V. mitSitz <strong>in</strong> Kirchheim unter Teck (D) gibt folgendesbekannt:1. TELETSCHKA:Gedenktafeln: Wie bereits <strong>in</strong> der Heimatpressezu lesen war, haben unsere Landsleute die Möglichkeit,beim Vere<strong>in</strong> Gedenkstätten Rudolfsgnade.V. Gedenktafeln zu bestellen. Zuständighierfür ist Frau Helga Baron, Tel.: 07021/55569.Die Gedenktafeln werden von Angehörigen undOrtsgeme<strong>in</strong>schaften gut angenommen.Privatkreuze: Unsere beiden grenzüberschreitendenVere<strong>in</strong>e weisen darauf h<strong>in</strong>, dass vor demSetzen von Privatkreuzen e<strong>in</strong>e Genehmigung beiden Vere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zuholen ist und e<strong>in</strong>e Gebühr <strong>in</strong>Höhe von EUR 350,– anfällt. Für diese genehmigungspflichtigenKreuze ist e<strong>in</strong>e im Gestaltungsplander Gartenbauarchitekt<strong>in</strong> Gräf<strong>in</strong> Schönbornausgewiesene Fläche vorgesehen, die pro Kreuz2 m auf 2 m beträgt.Pumpbrunnen: Es wurde beschlossen, dass imvorderen rechten Bereich des Gräberfeldes, <strong>in</strong>weiter Entfernung von den Massengräbern, e<strong>in</strong>Pumpbrunnen gebohrt wird, damit das Wachstumder anstehenden Bepflanzung gesichertwerden kann.2. FRIEDHOF:Der Vorsitzende des Knican<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>svorstandes,Herr Radosav Jocić, <strong>in</strong>formierte LorenzBaron, dass man sich darüber e<strong>in</strong>ig sei, denalten Friedhof zu erhalten und die eigenen Totenauch dort zu beerdigen. Man ist sich darüberklar, dass dieses Verhalten, diese Entscheidunge<strong>in</strong> Zeichen der serbisch-deutschen Freundschaftdarstellt und die Knican<strong>in</strong>er sich über diehistorische Wertigkeit sehr bewusst s<strong>in</strong>d.*Dank: An dieser SteIle sagen wir unseren herzlichenDank an alle Spender, die unsere Arbeitunterstützen! Die Namensveröffentlichung erfolgt<strong>in</strong> der nächsten Ausgabe.Wer se<strong>in</strong>e Spende dem Mahnmal <strong>in</strong> Rudolfsgnadwidmen will, möge sie auf das Konto des „Vere<strong>in</strong>Gedenkstätten Rudolfsgnad e.V.“ e<strong>in</strong>zahlen:Raiffeisenbank Oberösterreich, BLZ 34000,Kto.-Nr. 6.830.590. In Deutschland auf KreissparkasseEssl<strong>in</strong>gen, BLZ 611 50020, Kto.-Nr.7408777.* Anmerkung: Wenn sich die derzeitigenGeme<strong>in</strong>debürger von Rudolfsgnad, bzw. derenVertretung tatsächlich offiziell dazu entschließensollten, unseren alten (deutschen) Friedhof zuerhalten, dann kann das <strong>in</strong> der heutigen Zeitnicht hoch genug e<strong>in</strong>geschätzt werden und istnicht zuletzt e<strong>in</strong> Verdienst der guten, freundschaftlichenBeziehungen, die e<strong>in</strong>ige RudolfsgnaderLandsleute, über viele Jahre h<strong>in</strong>weg systematischauf- und ausgebaut haben. Allenvoran Lorenz Baron, der unermüdliche Vorkämpferseit vielen Jahren <strong>in</strong> Sachen Gedenkstätten –auch wenn man das mancherorts nicht gerne zurKenntnis nehmen will. Der heutigen Bevölkerungvon Rudolfsgnad aber muss unser Dank undunsere Hochachtung ausgesprochen werden.Es wäre daher an der Zeit und mehr als angebracht,wenn sich die „Herren des Weltdachverbandes“auch e<strong>in</strong>mal wenigstens zu e<strong>in</strong>er„Empfehlung zu e<strong>in</strong>em Spendenaufruf“ für dieGedenkstätte(n) <strong>in</strong> Rudolfsgnad entschließenkönnten, handelt es sich doch um das größteLager, <strong>in</strong> welchem auch die meisten unsererLandsleute zu Tode gekommen s<strong>in</strong>d.Anton Ellmer14


ENTSCHÄDIGUNG – KROATIENWie aus den Vor<strong>in</strong>formationen bekannt, s<strong>in</strong>dunsere betroffenen Landsleute erst dannantragsberechtigt, wenn zwischen Österreichund Kroatien e<strong>in</strong> diesbezügliches zwischenstaatlichesAbkommen abgeschlossen und <strong>in</strong>Kraft gesetzt wurde.Weil für uns als Vertreter unserer Landsleuteke<strong>in</strong>e sichtbaren Erfolge erkennbar waren,haben wir (DI Reimann, DI Neller, M<strong>in</strong>.Rat Dr.Scheer und der Verfasser dieses Artikels) am22. Dezember des Vorjahres im Außenm<strong>in</strong>isteriumvorgesprochen und den Verhandlungsführerfür Entschädigungsfragen, GesandtenDr. Buxbaum, auf den Unmut, der nach e<strong>in</strong>eranfänglichen Euphorie bei unseren Landsleutenaufgetreten ist, <strong>in</strong>formiert.In unserem letzten Mitteilungsblatt Mitte Märzd.J. haben wir über dieses Gespräch imAußenm<strong>in</strong>isterium berichtet. Der Verhandlungsführerder österreichischen Delegationberichtete uns damals, dass sowohl die Gesprächsatmosphäreunter den Verhandlungsteilnehmernals auch die Fortschritte sehr gutseien und noch im ersten Halbjahr <strong>2004</strong> mite<strong>in</strong>em Abschluss der Gespräche gerechnetwerden könne.Um Sie <strong>in</strong> diesem Mitteilungsblatt über denneuesten Stand <strong>in</strong>formieren zu können, habenwir vor Drucklegung dieses Heftes Herrn Dr.Buxbaum und unseren kroatischen Rechtsanwaltkontaktiert. Darüber h<strong>in</strong>aus ist unsereRechtsberater<strong>in</strong>, die frühere kroatische Richter<strong>in</strong>Frau Katzenberger mit ihrem Gatten(österreichischer und kroatischer Staatsbürger)nach Kroatien gefahren, um bei ihren früherenKollegen persönliche Erkundungen vorOrt e<strong>in</strong>zuholen.Der österreichische Verhandlungsführer,Gesandter Dr. Buxbaum, vertritt nach wievor die Ansicht, dass „NOCH VOR DEMSOMMER“ mit dem Abschluss des zwischenstaatlichenAbkommens gerechnetwerden könne.Unser Rechtsanwalt und unsere Richter<strong>in</strong>konnten <strong>in</strong> Kroatien selbst ke<strong>in</strong>erlei neue Erkenntnisse<strong>in</strong> Erfahrung br<strong>in</strong>gen. Bleibt nur zuhoffen, dass die kroatische Regierung nichtKatz- und Maus spielt mit unserem Außenm<strong>in</strong>isteriumbzw. unserer Regierung.Für die betroffenen Landsleute gilt daherweiterh<strong>in</strong>:– Wir beobachten den weiteren Verlauf diesesfür so viele Menschen immens wichtigeAnliegen sehr genau. Wie schon im letztenMitteilungsblatt angemerkt, <strong>in</strong>formieren wirunsere Mitglieder sofort, so es die Situationerfordert. Wenn notwendig auch mit e<strong>in</strong>erSonderausgabe unseres Mitteilungsblattes.Anton EllmerAus Omas KuchlKochrezepte aus Österreich, aus dem Donauschwäbischen,dem jugoslawischen Banatund aus Amerika sammelte die aus dem Donauschwäbischenstammende Edith Strauch40 Jahre lang.In dem soeben im Ennsthaler-Verlag erschienenenBuch „Aus Omas Kuchl“, das als Projektarbeitim Rahmen der AusbildungsmaßnahmeJOB & GO der Basar Handels G.m.b.H.<strong>in</strong> monatelanger Arbeit von Jugendlichen mitBeh<strong>in</strong>derungen <strong>in</strong> Form gebracht wurde, werdendiese kul<strong>in</strong>arischen Er<strong>in</strong>nerungen an dieVergangenheit der Öffentlichkeit präsentiert.Ob „Schupfnudeln“, „Tepsikrumpirn“ oder„Schusterfränzl“ – Rezepte vieler Köstlichkeitenwarten auf <strong>in</strong>teressierte Köche undKöch<strong>in</strong>nen.Die Autor<strong>in</strong>, Frau Edith Strauch, wurde im jugoslawischenBanat geboren. Im ZweitenWeltkrieg zusammen mit ihrem Mann, ihrenEltern und Geschwistern aus dem Banat vertrieben,war die Familie <strong>in</strong> der Folge im „Lager45“ <strong>in</strong> Haid, Oberösterreich, untergebrachtund starteten nach Kriegsende e<strong>in</strong>en Neuanfang.Der Sohn Edith Strauchs, Herr Peter Strauch,der ebenfalls maßgeblich am Entstehen desBuches beteiligt war, bezeichnet sich selbstals letzte Generation echter <strong>Donauschwaben</strong>.15


50 JAHRE EVANGELISCHE KIRCHE H.B.Schon <strong>in</strong> den Jahren um 1950 suchte PfarrerHe<strong>in</strong>rich Bolz, selbst Vertriebener, Kontakte zuden protestantischen volksdeutschen Flüchtl<strong>in</strong>gen<strong>in</strong> den umliegende Geme<strong>in</strong>den undStädten um L<strong>in</strong>z.So entstand auch die Grundidee, ob man nichtdie verstreuten Protestanten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>dezentrumzusammenfassen könnte.Um dieses Ziel zu erreichen, setzte PfarrerBolz alles <strong>in</strong> Bewegung – im Inland wie imAusland und so konnte bereits am 18. Oktober1953 der erste Gottesdienst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überfülltenKirche des damals gegründeten Geme<strong>in</strong>dezentrumsgefeiert werden.Der Prediger und spätere Pfarrer He<strong>in</strong>richBenz hatte <strong>in</strong> der Zwischenzeit e<strong>in</strong>en Kirchenchor<strong>in</strong>stalliert, mit dem gleichsam die weiterenAktivitäten der Geme<strong>in</strong>de begannen, dennneben dem Chor, der heute noch äußerst aktivist, kam die K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit, dieFrauen- und die geschickten Hände der Handarbeitsrundedazu, welche von unserer Vorstandskolleg<strong>in</strong>Kathar<strong>in</strong>a Weitmann geleitetwird.Am 18. Oktober 1992 wurde der nunmehrigePfarrer Mag. Richard Schreiber <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Amte<strong>in</strong>geführt. Se<strong>in</strong>e Aktivitäten ist es zu danken,dass nun auch der Glockenturm errichtet werdenkonnte und das Geme<strong>in</strong>dezentrum endgültigfertig gestellt ist.Im Rahmen unserer Dank- und Gedenkveranstaltung„60 Jahre <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong>Oberösterreich“ am 23. Oktober <strong>2004</strong> istauch um 10 Uhr e<strong>in</strong> Gottesdienst <strong>in</strong> der evangelisch-reformiertenKirchengeme<strong>in</strong>de – eben<strong>in</strong> dieser Kirchengeme<strong>in</strong>de – <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>g-Hart,Haidfeldstraße 6, mit OKR Pfr. Mag. RichardSchreiber.Herzliche E<strong>in</strong>ladung mit der Bitte um baldige Anmeldung zur45. Gelöbniswallfahrtder <strong>Donauschwaben</strong> nach Altött<strong>in</strong>gSonntag, 11. Juli <strong>2004</strong>Diesjähriges Leitwort:„Getauft und Gott geweiht“.Programm:9:00 Uhr: E<strong>in</strong>zug der Pilger- und Trachtengruppen <strong>in</strong> die Basilika.10:00 Uhr: Pontifikalamt mit Erzbischof Dr. Zollitsch, Freiburg/Breisgau14:00 Uhr: Marienfeier <strong>in</strong> der Basilika mit dem Visitator der <strong>Donauschwaben</strong>,Geist.Rat Andreas StraubEs s<strong>in</strong>gt der Chor der Banater Schwaben aus München unter der Leitung von Dr. Franz Metz.Für die Geme<strong>in</strong>schaftsfahrt bitten wir um umgehende Anmeldung an nachstehende Adressen:Himmelsbach Hans, Pasch<strong>in</strong>g, 07229 / 64 722 Kungel Elisabeth, Leond<strong>in</strong>g-Doppl, 0732 / 37 96 51Büro der Landsmannschaft, Wels, 07242 / 45 2 78Der Fahrpreis beträgt Euro 15,–.Abfahrt: 5:45 Uhr von der Kirche Doppl-Leond<strong>in</strong>gZusteigmöglichkeiten: 6:00 Uhr Langholzfelderhof 6:35 Uhr Wels, Ecke Boschstr./Negrellistraße6:20 Uhr Marchtrenk – Holland-Blumen 6:38 Uhr Wels, Ecke Römerstr./Puchbergstraße16


DR. WILDMANN wurde 75Am 29. Mai d.J. konnte OStR Dr. Georg Wildmann,Obmann-Stellvertreter der Landsmannschaftder <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreichse<strong>in</strong>en 75. Geburtstag begehen und auf e<strong>in</strong>elangjährige, fruchtbare Tätigkeit im Dienste unseresso schwer geprüften Volksstammes zurückblicken.Dr. Georg Wildmann entstammt der donauschwäbischenGeme<strong>in</strong>de Filipowa <strong>in</strong> der jugoslawischenBatschka, die zur Zeit der RegierungMaria Theresias mit Kolonisten aus verschiedenendeutschen Territorien angesiedeltworden war. Charakteristisch war nicht nur dergroße K<strong>in</strong>derreichtum se<strong>in</strong>es Heimatortes, sondernauch die außergewöhnlich große Zahl vonPriestern und Intellektuellen, die aus ihm hervorg<strong>in</strong>gen.In e<strong>in</strong>e Zeit großer politischer Spannungenund des Krieges h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren, wurdeauch Dr. Wildmann nach 1944 von den Verfolgungsmaßnahmengetroffen, von der se<strong>in</strong>eVolksgruppe durch die Rache- und Vernichtungsmaßnahmendes kommunistischen Tito-Regimes heimgesucht wurde. Im Alter von 16Jahren wurde er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lager für Volksdeutschezwangs<strong>in</strong>terniert. Vor der Internierungkonnte er se<strong>in</strong>e Mittelschulausbildung am deutschenGymnasium <strong>in</strong> Neu-Werbaß beg<strong>in</strong>nen.Es gelang ihm, aus dem Internierungslager zufliehen und über Ungarn nach Österreich zugelangen. Nach dem Abschluss der Mittelschule<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z absolvierte er das Universitätsstudium<strong>in</strong> den Fächern Philosophie und Theologie ander Gregoriana <strong>in</strong> Rom, das er mit e<strong>in</strong>er Dissertationüber den „Solidarismus“ abschloss, e<strong>in</strong>erRichtung der Christlichen Gesellschaftslehre,die vor allem von deutschen Jesuiten zwischen1900 und 1960 vertreten wurde. Wildmannwirkte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er aktiven Zeit als Lehrer für Religionund Philosophie an Höheren Schulen undauch als Hochschullehrer für Philosophie.Die schmerzlichen Erfahrungen der Vergangenheitveranlassten ihn zunehmend, sich <strong>in</strong>tensivmit der Geschichte se<strong>in</strong>es Volksstammes zubefassen, vor allem auch mit dem zeitgeschichtlichemVerlauf des letzten halben Jahrhunderts.Die grundsätzliche und schicksalsbezogeneFrage nach dem S<strong>in</strong>n der donauschwäbischenGeschichte bewegte ihn zutiefst,e<strong>in</strong>e Frage auf die er e<strong>in</strong>e Antwort zu f<strong>in</strong>den versuchtedurch die Berücksichtigung der geistesgeschichtlichenErkenntnisse der letzten Jahrzehnte.Se<strong>in</strong>em Heimatort mit se<strong>in</strong>en etwa 5.300 deutschenE<strong>in</strong>wohnern hat er und die zwei weiterenMitherausgeber, Paul Mesli und Franz Schreiber,durch die siebenbändige Ortsmonographiemit <strong>in</strong>sgesamt etwa 1.680 Seiten „Filipowa –Bild e<strong>in</strong>er donauschwäbischen Geme<strong>in</strong>de“ e<strong>in</strong>bleibendes Denkmal gesetzt, auch wenn diee<strong>in</strong>stige Dorfgeme<strong>in</strong>schaft heute über die ganzeWelt zerstreut ist. Wesentliche Teile dieser Riesenarbeitverfasste er selbst und besorgte auchdie Gesamtredaktion.Überboten wird diese Leistung wahrsche<strong>in</strong>lichnoch durch se<strong>in</strong> maßgebliches Mitwirken an derHerausgabe des umfangreichen vierbändigenDokumentationswerkes „Leidensweg der Deutschenim kommunistischen Jugoslawien“, vondem jeder Band über 1.000 Seiten umfasst.Dar<strong>in</strong> wird der Völkermord an den <strong>Donauschwaben</strong>Jugoslawiens <strong>in</strong> den Jahren 1944 bis1948 bezeugt.Auf die umfangreiche publizistische TätigkeitDr. Wildmanns <strong>in</strong> verschiedenen Zeitschriftenund se<strong>in</strong>e Vortragstätigkeit <strong>in</strong> Österreich undDeutschland kann abschließend nur summarischh<strong>in</strong>gewiesen werden. Die Vielzahl der Titelund Themen ermöglicht es nicht, hier näherdarauf e<strong>in</strong>zugehen. Das Mitteilungsblatt se<strong>in</strong>erHeimatgeme<strong>in</strong>de redigiert er seit fast 40 Jahren.In Würdigung se<strong>in</strong>er Lebensarbeit wurde ihmdurch Beschluss der OÖ. Landesregierungschon vor e<strong>in</strong>igen Jahren der Ehrentitel „Konsulentder oberösterreichischen Landesregierungfür Wissenschaft“ verliehen.Dr. Georg Wildmann musste sich kürzlich e<strong>in</strong>erHerzoperation unterziehen, die er gut überstandenhat und von der er sich derzeit noch erholenmuss. Anlässlich se<strong>in</strong>es 75. Geburtstagesentbietet ihm unsere Landsmannschaft dieherzlichste Gratulation und wünscht ihm vorallem gesundheitlich weiterh<strong>in</strong> alles Gute, damiter nach voller Genesung se<strong>in</strong>e für die <strong>Donauschwaben</strong>so wichtige und fruchtbare Tätigkeitwieder aufnehmen kann.Oskar FeldtänzerOStR Dr. Georg Wildmann mit Gatt<strong>in</strong> Erika17


Unsere ARGENTINIERIN ist 80Frau Kathar<strong>in</strong>a Merlefeierte den „80-er“Frau Kathar<strong>in</strong>a MERLEaus Ernsthausen lebt <strong>in</strong>Argent<strong>in</strong>ien, ist argent<strong>in</strong>ischeStaatsbürger<strong>in</strong>,sieht aber Österreich alsihre zweite Heimat. „Nirgendwo<strong>in</strong> der Welt istes so schön wie <strong>in</strong>Österreich“ ist ihr Ausspruch(den jeder welterfahreneMensch nurbestätigen kann).Sie war nun schon zum 9. Mal <strong>in</strong> Österreich, wosie sehr viele Freunde hat. Dazu gehört auch,dass man bei soviel Heimatbezogenheit auchMitglied der Landsmannschaft der <strong>Donauschwaben</strong><strong>in</strong> Oberösterreich ist. Das ist dieargent<strong>in</strong>ische Staatsbürger<strong>in</strong> nunmehr seit vielenJahren. Frau Merle war mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>zwischenverstorbenen Landsmann aus Kik<strong>in</strong>da verheiratetund ist Mutter von drei Söhnen.Die Landesleitung der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreichdankt Frau Merle für ihre Treue zurLandsmannschaft, die damit e<strong>in</strong>e ehrliche Verbundenheitzu unserer Volksgruppe über dieGrenzen h<strong>in</strong>aus beweist, gratuliert zur Vollendungdes achtzigsten Lebensjahres undwünscht weiterh<strong>in</strong> Gesundheit, Zufriedenheitund Wohlergehen.Die vielen Freunde <strong>in</strong> Österreich schließen sichdiesen Glückwünschen an.E. KungelNÖ-Landesausstellung mit Beteiligung der VertriebenenDas Land Niederösterreich veranstaltet anlässlich der 50-Jahrfeier österreichischer Staatsvertragund 60 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg vom 15. April bis 1. November 2005 auf der Schallaburgdie Ausstellung „Osterreich ist frei.“ Der <strong>in</strong>haltliche Zeitraum der Ausstellung konzentriert sich auf dieJahre 1945 –1955.Die Ausstellung benötigt:Gegenstände, die auf der Flucht und bei derAussiedlung notwendig waren.Dokumente, die mit der Fucht und Aussiedlungim Zusammenhang standen.Dokumente, die man bei der Ankunft <strong>in</strong>Österreich von den Behörden erhielt.Gegenstände und Dokumente, die dasLeben und den Alltag der volksdeutschenHeimatvertriebenen <strong>in</strong> den Lagernbestimmten.Objekte und Dokumente, die die sozialeE<strong>in</strong>gliederung und rechtliche Gleichstellungder volksdeutschen Heimatvertriebenen mitder österreichischen Bevökerung aufzeigen.Alle Interessenten werden gebeten, ihreObjekte und Dokumente <strong>in</strong> schriftlicher Formvorzustellen – bei Objekten bitte mit Angabenzu Höhe, Breite und Gewicht sowie e<strong>in</strong>embeigelegten Foto. Jeder Brief wird beantwortetund jeder Leihgeber wird bei der Ausstellungauch namentlich angeführt.Die Unterlagen s<strong>in</strong>d zu senden an:Mag. Peter Wassertheurer – Kummer Institut, Ebendorferstr. 6/4, A-1010 Wien, Tel.: 405 26 74VLÖ – Haus der Heimat, Ste<strong>in</strong>gasse 25, A-1030 Wien, Tel.: 718 59 05Die Landesleitung danktallen Mitgliedern, welche ihren Mitgliedesbeitrag bereits bezahlt haben. Ganz besonders herzlichen Danksagen wir darüber h<strong>in</strong>aus allen unseren Gönnern und jenen Mitgliedern, welche neben ihrem Mitgliedsbeitragnoch e<strong>in</strong>e Spende überwiesen haben und durch ihre Großzügigkeit es ermöglichen, dass wir auchjene Landsleute weiterh<strong>in</strong> betreuen können, welchen es f<strong>in</strong>anziell nicht so gut geht und die wirklich jedene<strong>in</strong>zelnen Euro zweimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben.Künftig f<strong>in</strong>den Sie unsere Bankverb<strong>in</strong>dung auf der letzten Seite des jeweiligen Mitteilungsblattes, damitauch bei ev. verlegten Erlagsche<strong>in</strong>en der Mitgliedsbeitrag bzw. e<strong>in</strong>e Spende e<strong>in</strong>gezahlt werden kann. JeneMitglieder, welche, aus welchen Gründen auch immer, für <strong>2004</strong> noch ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zahlung vorgenommenhaben, sich aber <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Notsituation bef<strong>in</strong>den, können die E<strong>in</strong>zahlung jederzeit vornehmen.Darum ersuchen wir auch. Unsere Bankverb<strong>in</strong>dung lautet: Sparkasse OÖ, BLZ 20 320 Konto10000 017 286. Wir danken für jede E<strong>in</strong>zahlung recht herzlich.18


Am Sonntag, dem 23. Mai <strong>2004</strong> erfolgte diefeierliche Übergabe der Lager-Gedenkgrotteaus der Siedlung 65 <strong>in</strong> die Obhut der PfarreSt.Peter am Spallerhof.E<strong>in</strong>weihung der LagergrotteDie Übergabe der Grotte erfolgte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emfestlichen Rahmen <strong>in</strong> Anwesenheit von zahlreichenGästen, darunter viele ehemalige Bewohnerder Siedlung 65, voran Pfarrer PeterFischer, der die Gläubigen der Siedlung bis zuihrem Abriss im Jahre 1962 betreute. Als besondereEhre für den Veranstalter muss dieAnwesenheit von Frau Nationalrat NotburgaSchiefermair gelten, die <strong>in</strong> Vertretung von LandeshauptmannDr. Pühr<strong>in</strong>ger anwesend war.Die feierliche E<strong>in</strong>weihung der Grotte wurdevon Herrn Pfarrer Franz Zeiger vom SpalIerhof,von Herrn Pfarrer Peter Fischer, L<strong>in</strong>z und DiakonandJosef Kle<strong>in</strong>er, Diözese Rottenburg-Stuttgart vorgenommen. Die Weihe war vone<strong>in</strong>em festlichen Rahmen umgeben. Geme<strong>in</strong>deratHerbert Terbuch begrüßte die erschienenenGäste. Herr Prof. Franz Hanz und HerrOSR Bürgermeister Robert Pill haben <strong>in</strong> Kurzreferatendie Geschichte der Grotte und derSiedlung 65 geschildert.Prof. Hanz, Diakonand Kle<strong>in</strong>er, Pfarrer Fischer, Pfarrer Zeiger,OSR Pill, Nationalrät<strong>in</strong> Notburga SchiefermairDiakonand J. Kle<strong>in</strong>erTiefempfunden waren die Fürbitten von FrauGlara Walter und von Herrn Stefan Klauser, dieu.a. lauteten:„Wenn <strong>in</strong> Zukunft Landsleute aus allen Himmelsrichtungen<strong>in</strong> diese Gegend pilgern um zusehen, was aus ihrem geliebten Lager 65geworden ist, lass sie bei dieser Grotte Haltmachen und neue Kraft tanken, um ihr irdischesLeben zu meistern“.Zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Darbietungen spieltedas Bläserqu<strong>in</strong>tet der Stadt Leond<strong>in</strong>g. Abschließendsang die Festgeme<strong>in</strong>de mit Bläserbegleitung„Großer Gott, wir loben dich“. Hernachbegaben sich die Teilnehmer der Feier <strong>in</strong>den Pfarrhof der Pfarre St.Peter, wo Herr Lange<strong>in</strong>e umfangreiche Fotoausstellung über Aktivitätenaus der Siedlung vorbereitet hatte.Die Bilder wurden mit großem Interesse aufgenommen.Beim gemütlichen Beisammense<strong>in</strong>(es spielten die Bläser), wurden zwischenden Anwesenden noch viele Er<strong>in</strong>nerungenwachgerufen. So fand der festliche Nachmittagse<strong>in</strong>en Ausklang.Hanz FranzFranz Hanz, Georg Lang und Wendel<strong>in</strong> Wes<strong>in</strong>gerFürbitten: Stefan Klauser, Klara Walter und Pfarrer Zeiger19


Gedenktreffen – „60 Jahre Seml<strong>in</strong>-Franztaler <strong>in</strong> aller Welt“Der E<strong>in</strong>ladung der Franztaler Ortsgeme<strong>in</strong>schaftund der Marktgeme<strong>in</strong>de Mondsee zum Gedenktreffen„60 Jahre Seml<strong>in</strong>-Franztaler <strong>in</strong> aller Welt“,welches am Pf<strong>in</strong>gstsamstag, dem 29. Mai <strong>2004</strong><strong>in</strong> der Patenstatt der Franztaler, Mondsee, stattfand,folgten hunderte Landsleute. ObmannRegierungsrat Ing. Johann Schwarz konnte aberauch zahlreiche Persönlichkeiten aus demöffentlichen Leben von Mondsee und Umgebungbegrüßen.Besonders ausgezeichnet wurde die Veranstaltungdurch den Besuch unseres Herrn LandeshauptmannesDr. Josef Pühr<strong>in</strong>ger. ObmannSchwarz gab e<strong>in</strong>en kurzen geschichtlichenRückblick von der Zeit der Türkenkriege bis zudem E<strong>in</strong>treffen der Franztaler im Mondseerlandund hob das große Verständnis der heimischenBevölkerung für die verzweifelte Situation derFlüchtl<strong>in</strong>ge hervor und dankte im Namen allerBetroffenen aus tiefstem Herzen.Landeshauptmann Dr. Pühr<strong>in</strong>ger sprach <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erFestrede se<strong>in</strong>erseits der gesamten Volksgruppeder sesshaft gewordenen Volksdeutschen se<strong>in</strong>enDank und se<strong>in</strong>e Anerkennung für ihren Beitragsowohl zum Wiederaufbau als auch zurStärkung der Wirtschaft Oberösterreichs, aus.Bei dieser Gelegenheit ehrte der Landeshauptmannden Obmann der Franztaler Ortsgeme<strong>in</strong>schaft,Regierungsrat Ing. Johann Schwarzdurch Überreichung des „Silbernen Ehrenzeichensdes Landes Oberösterreich“ für se<strong>in</strong>eerfolgreiche Vere<strong>in</strong>stätigkeit.Im Rahmen der Veranstaltung ehrte der Bürgermeistervon Mondsee, Komm.-Rat Dipl. Ing.Mierl auch zwei verdienstvolle Mitglieder desVorstandes. Frau Roswitha Mamoser, die„Mutter der Muttergottesmädchen im wahrstenS<strong>in</strong>ne des Wortes“ überreichte er die Verdienstmedailleder Marktgeme<strong>in</strong>de Mondsee <strong>in</strong> Silberund dem Leiter der Trachtengruppe, Herrn FranzSchall die Verdienstmedaille <strong>in</strong> Bronze.Die sehr gelungene Veranstaltung, die mit e<strong>in</strong>erHeiligen Messe mit Herrn Konsistorialrat PfarrerEdl<strong>in</strong>ger begann und ebenso wie die anschließendeKranzniederlegung bei der Gedenkstätteder Franztaler von den Muttergottesmädchenwürdevoll bereichert wurde, schloss den offiziellenTeil mit dem Festakt im Kultur- und Veranstaltungszentrumdes Schlosses Mondsee. Anschließendlud die Marktgeme<strong>in</strong>de zu e<strong>in</strong>emImbiss e<strong>in</strong>.Die Landesleitung der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreichfreut sich über die Aktivitäten derFranztaler Ortsgruppe und begrüßt es, das sieauch bei dergroßen Dank- und Gedenkveranstaltung„60 Jahre <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> Oberösterreich“am 23. Oktober <strong>2004</strong> <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>gaktiv dabei se<strong>in</strong> werden.Frau Roswitha Mamoser, Herr Johann Hefnerund Herr Franz Schall haben neben dem HerrnObmann die Teilnahme mit den Muttergottesmädchenund der Trachtengruppe verb<strong>in</strong>dlichzugesagt.v.l. Obmann Ing. Schwarz, LH Dr. Pühr<strong>in</strong>ger, Bgm. D.I.MierlObmann Ing. Schwarz, Kons.-Rat Pfarrer Edl<strong>in</strong>ger, l<strong>in</strong>ks undrechts, daneben e<strong>in</strong>ige MuttergottesmädchenSPRECHTAGE:Jeder 1. und 3. Samstag im Monat von 9.00 bis 11.00 Uhr oder nach telefonischer Vere<strong>in</strong>barungim Büro des „Vere<strong>in</strong>szentrums Herm<strong>in</strong>enhof“, Maria-Theresia-Straße 33, A-4600 WelsEigentümer, Herausgeber und Verleger:Landsmannschaft der <strong>Donauschwaben</strong> <strong>in</strong> OÖ.Für den Inhalt verantwortlich:Dir. i.R. Ing. Anton Ellmer, Landesobmann, A-4600 Wels,Maria-Theresia-Str. 33, Tel. 07242/45278, E-Mail: a.ellmer@aon.atSparkasse OÖ Wels, BLZ 20 320, Kto.-Nr. 10000 017 286Hersteller: Ernst Denkmayr GmbH, A-4020 L<strong>in</strong>z, Reslweg 3

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