Vorschau: Spielzeit 12/13 - Schleswig-Holsteinisches Landestheater ...
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Premiere :<br />
Samstag, 20. Oktober 20<strong>12</strong><br />
Großes Haus Flensburg<br />
Der Nussknacker<br />
Ballettabend von Katharina Torwesten<br />
nach Marius Petipa und Lew Iwanow<br />
Musik von Peter I. Tschaikowsky<br />
Pünktlich zu Weihnachten steht ein – bei Ballettfreunden – besonders beliebtes<br />
Geschenk auf dem Gabentisch: ein Nussknacker, von Onkel Drosselmeyer seinem<br />
Patenkind Klara überreicht. Als um Mitternacht alle Puppen lebendig werden und<br />
Klara ihren Nussknacker vor dem Mäusekönig gerettet hat, zaubert ihre blühende<br />
Phantasie aus dem hölzernen Männchen den schönsten Märchenprinzen. Es beginnt<br />
eine poetische Reise in das Reich der Zuckerfee…<br />
Tschaikowsky und Petipa wollten mit diesem skurrilen Feenmärchen von E.T.A.<br />
Hoffmann an den Erfolg ihres „Dornröschens“ anknüpfen. In die Handlung wurde<br />
deshalb ein Divertissement integriert – das Fest bei der Zuckerfee, das vielen<br />
ihrer internationalen Gäste die Möglichkeit bot, Tänze ihrer jeweiligen Heimat zu<br />
präsentieren, wie z. B. einen spanischen Tanz (Bolero), Russischen Tanz (Trepak),<br />
Arabischen oder Chinesischen Tanz.<br />
Weitere Höhepunkte der abwechslungsreichen, melodisch eingängigen Partitur<br />
sind der Schneeflocken- und der Blumen-Walzer, der Marsch der Zinnsoldaten und<br />
der Tanz der Rohrflöten. Walt Disney machte sie auch durch seinen 1940 erschienenen<br />
Musikfilm „Fantasia“ unsterblich.<br />
Musikalische Leitung: Anna Skryleva<br />
Choreografie und Inszenierung: Katharina Torwesten<br />
Bühne und Kostüme: Erwin Bode<br />
26<br />
Premiere :<br />
Samstag, 20. April 20<strong>13</strong><br />
Großes Haus Flensburg<br />
Mythos Carmen<br />
Tanztheater von Katharina Torwesten<br />
Hier prallen zwei Welten aufeinander, und das mit voller Wucht: Die Zigeunerin<br />
Carmen, Urbild der „Femme fatale“ (der unheilbringenden Frau) mit dem unbedingten<br />
Drang, frei und selbstbestimmt zu leben, trifft auf den obsessiven<br />
Kontrollwahn des Muttersöhnchens José. Nicht von ungefähr hat dieser den Beruf<br />
des Soldaten gewählt und fühlt sich wohl in einer Welt des gehorsamen Funktionierens<br />
– bis ihn dieses „Naturereignis“ Liebe völlig aus der Bahn wirft und<br />
er desertiert, um ständig bei seiner Geliebten zu sein. Und weil zu Beginn auf<br />
beiden Seiten Leidenschaft und erotische Anziehungskraft im Spiel sind, wird<br />
die Machtfrage „Wer setzt seinen Willen durch und wer muss nachgeben“ unnachgiebig<br />
bis zum bitteren Ende ausgefochten. Da ist der Nebenbuhler, der stolze<br />
Torero Escamillo, höchstens Auslöser, nicht aber Ursache einer Katastrophe von<br />
archaischer Unbedingtheit.<br />
Nach der Novelle von Prosper Mérimée schuf der französische Komponist Georges<br />
Bizet mit „Carmen“ einen der größten Welterfolge der Operngeschichte. Diese<br />
Beliebtheit wurde schnell auch im neuen Genre Film genutzt: 1918 gab es schon<br />
drei Verfilmungen, darunter eine Charlie-Chaplin-Parodie. Otto Preminger verlegt<br />
seine Geschichte (nach dem Broadway-Musical „Carmen Jones“) in die amerikanischen<br />
Südstaaten, der Film „U-Carmen“ spielt in Südafrika, das Musical „Carmen<br />
Cubana“ in Havanna. Ein außergewöhnlicher Boom von Carmen-Variationen war<br />
dabei Anfang der 1980er Jahre zu registrieren. In denselben Monaten, in denen<br />
1983 Peter Brook eine eigenständige theatralische Variante, „Die Tragödie der<br />
Carmen“, vorlegte und Francesco Rosi in Südandalusien einen Film mit Julia<br />
Migenes und Plácido Domingo drehte, begann Carlos Sauras Tanzfilm ein wahres<br />
Flamenco-Fieber auszulösen. Ballettfreunde hatten bisher die Wahl zwischen<br />
Choreografien von Roland Petit, John Cranko und Mats Ek, seit 1990 tanzt Carmen<br />
(in Gestalt von Katharina Witt) auch auf dem Eis.<br />
Choreografie und Inszenierung: Katharina Torwesten<br />
Bühne und Kostüme: N.N.<br />
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