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Forum 2-07 RZ - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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FORUMMAGAZIN DES BARMHE<strong>RZ</strong>IGE BRÜDER TRIER E. V.17. Jahrgang | Nr. 2/20<strong>07</strong> | ISSN 1863-4230 | G 25203<strong>Trier</strong>„ Geborgenim Alter“Seniorenzentrum der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder<strong>Trier</strong> eröffnetSeite 50Bad MergentheimKoblenzBischof Dr. Gebhardt Fürst besuchtCaritas-Krankenhaus. Seite 15Schwestern vom Heiligen Geist feiern150-jähriges Jubiläum. Seite 25SchönfelderhofBorderline-Ausstellung machtStation in <strong>Trier</strong>. Seite 48Andernach„Caritas als zentralerWesenszug der Kirche“Standpunkt auf Seite 6Perspektive gGmbH Andernachund BBT e.V. eröffnen neuenIntegrationsbetrieb. Seite 44


EditorialLiebe Leserin,lieber Leser,bewusst überspitzt und polemisch fragtJohannes Röser, Chefredakteur von„Christ in der Gegenwart“, in der letztenAusgabe seiner Zeitschrift: „Steuertdie katholische Kirche auf den Statuseiner Sekte zu?“ Wenn nicht einmalmehr drei Millionen Katholiken an dersonntäglichen Eucharistiefeier, dementscheidenden Identitätsmerkmal desChristusglaubens, teilnehmen, sei jenerZustand faktisch schon erreicht, so Röser weiter. – Man muss mit RöseresMeinung nicht übereinstimmen, doch ganz von der Hand zu weisenist seine Feststellung sicher nicht: Glaube, Religion und Spiritualitätwerden vielerorts zur „Privatsache“ erklärt, die nach und nach aus demöffentlichen Leben verschwindet. Dass dem nicht so sein muss, daranerinnerte eindrucksvoll der Rottenburg-Stuttgarter DiözesanbischofDr. Gebhard Fürst in seiner Ansprache bei einem Besuch im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim im Februar dieses Jahres: Caritassei ein zentraler Wesenszug der Kirche, der sich insbesondere in demZeugnis der Nächstenliebe, in der Sorge um Arme, Kranke, Alte, Alleinstehendeund Fremde immer wieder neu zeige und mit Leben fülle.Konkret, praktisch und konsequent in einer Haltung, die nicht qua„Verhaltenskodex“ angeordnet, sondern als Grundhaltung der Mitarbeitendenin den Einrichtungen der Kirche ein Gesicht gibt.Hiervon zeugen die weltweit 22.000 Gesundheitseinrichtungen derKatholischen Kirche, wovon beachtliche 37 Prozent von Ordensleutengeführt werden. Ein Netzwerk der Nächstenliebe, das von den Ursprüngenbis heute durch Innovation in Medizin, Pflege und Managementso gar nichts „Sektiererisches“ hat, dafür aber die frohe Botschaft überzeugendin die heutige Zeit übersetzt.Wenn wir in dieser Ausgabe vom 100-jährigen Bestehen des „St.Elisabeth-Krankenhaus“ in Bonn und dem 150-jährigen Ordensjubiläumder Schwestern vom Hl. Geist berichten, dann zeigt dies, dassdie Einrichtungen der BBT-Gruppe aus Tradition modern sind und esernst nehmen mit einer Caritas als Grunddienst einer missionarischenKirche, als ursprünglichen Wesenszug einer Kirche, die Zeugnis von derLiebe Gottes zu den Menschen gibt, wie es Bischof Fürst beschreibt. DieOrdensgründerinnen und Ordensgründer haben dies zu ihrer Zeit erkanntund als Auftrag angenommen. Heute tragen die Mitarbeitendenaller Häuser der BBT-Gruppe durch ihren Auftrag, ihre Aufgaben undihre Kompetenz dazu bei, dass die Katholische Kirche gerade nicht aufden Status einer Sekte zusteuert.Ich bin mir sicher, dass Sie mir, wenn Sie die Beiträge in dieserFORUM lesen, Recht geben werden: Glaube lebt im alltäglichen Handelnund der Zuwendung zu den Menschen in einem ganzheitlichenSinn: konkret, praktisch und konsequent in Medizin, Pflege und Betreuung.Ihnen eine interessante Lektüre und eine erholsame FerienzeitwünschtFoto: KNA-BildSchlaganfallein Notfall– Koblenzgegen denSchlaganfall.24KoblenzAusgabe 2/20<strong>07</strong>News & FactsAktuelle Meldungen ................................................ S. 4-5, 7, 20, 28StandpunktDenkt ihr denn gar nicht an Gott? ................................................. S. 6-7<strong>Barmherzige</strong> Brüder von Maria-HilfMit einer Verheißung unterwegs II • Ein Fest der Hoffnungund Freuden • Wo die Liebe und Güte wohnt, wohnt auchder Herr • Spenden für einen Abschied in Würde •Die Nachfolge Christi wagen ........................................................ S. 8-14Caritas-KrankenhausBad MergentheimIm Christentum steht neben dem Gotteshaus immer auchdas Krankenhaus • Bewundernswerte Leistung am Endeeiner langen Karriere • Kompetentes Führungsteam für dasCaritas-Krankenhaus • Erfolgreiches Krankenpflege- undKinderkrankenpflegeexamen nach neuem Ausbildungssystem• Neustrukturierung der zentralen Notaufnahme .................... S. 15-20Gemeinschaftskrankenhaus BonnZwei Jahrzehnte Akupunktur im Haus St. Petrus •Das Menschliche und die Begegnung durchhalten ................... S. 21-23Martin Fuchs, Chefredakteur22/<strong>07</strong>


News & FactsNeu eingerichtete DiözesankonferenzBehindertenpastoral tagte in <strong>Trier</strong>Anwalt für Menschen mit Behinderungsowie für deren Angehörigein Kirche und Gesellschaft sein –das ist ein Ziel, das sich die neu eingerichteteDiözesankonferenz Behindertenpastoral imBistum <strong>Trier</strong> gesetzt hat. In der Konferenz sinddie Verantwortlichen für die Pastoral mit Menschenmit Behinderung und ihre Kooperationspartnerzusammengeschlossen. Bei denbeiden ersten Treffen in <strong>Trier</strong> ging es darum,Inhalte und Zielsetzungen für die Arbeit derKonferenz zu bestimmen und sich mit demMenschenbild auseinanderzusetzen, das derBehindertenpastoral zugrunde liegt.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmerder Konferenz unterstrichen, dass Gott alleMenschen liebe und zwar ohne Unterschied.„Es ist normal, verschieden zu sein – jederMensch hat eine unantastbare Würde“, betontendie Teilnehmer. Sie setzten sich mit demMenschenbild des australischen Ethikers PeterSinger auseinander, nach dessen Überzeugungetwa der moralische Wert einer Handlungmessbar ist an der Maximierung von Lust undbei dem Handlungen immer am größtmöglichenNutzen gemessenwerden. Demwurde das christlicheMenschenbild gegenübergestellt.Werner Schmitz,Hausoberer auf demSchönfelderhof, inWerner Schmitzdessen gemeindepsy-Caritas fordert „Sozialpolitik der Befähigung“Georg CremerEine „Sozialpolitik der Befähigung“hat die Caritasgefordert. Der Sozialstaattrage gegenwärtig nur unzureichendzur „Befähigung zu einemgelingenden Leben“ bei, sagte derGeneralsekretär des Deutschen Caritasverbands,Georg Cremer, am12. Mai in Berlin zum Abschluss einesdreitägigen Caritas-Kongresses.Den Instanzen des Sozialstaates müsse es darumgehen, den Einzelnen zu einem eigenverantwortlichenund solidarischenLeben zu befähigen. Das entbindedie Betroffenen nicht von ihrer Eigenverantwortung.Sozialpolitikgreife zu kurz, wenn sie sich aufVerteilungsgerechtigkeit begrenze,betonte Cremer. Es könne nichtdie Lösung sein, einen wachsendenTeil der Bevölkerung von produktiverTätigkeit auszuschließenund seine Existenz über Transfereinkommenzu sichern.(DCV)„Mach Dich stark für starke Kinder“ – DieKampagne 20<strong>07</strong> des Deutschen CaritasverbandesDer Deutsche Caritasverband willdie Situation benachteiligter Kinderund Jugendlicher in diesemJahr zum Schwerpunktthemamachen. Caritas-PräsidentPrälat Peter Nehernannte es erschreckend,dass rund 1,9 MillionenKinder und Jugendlichein einem armen Haushaltaufwüchsen. Angesichtsdieser hohen Zahl seien diePolitik und die gesamte Gesellschaftgefordert. Hinterder Kampagne „Mach dichstark für starke Kinder“stehe auch der Anspruch des Verbandes, sichselber in die Pflicht zu nehmen. Weitere Informationen:www.caritas.de (DCV)chiatrischen Betreuungsangeboten rund 400Menschen mit einer psychiatrischen Beeinträchtigungbetreut werden, machte deutlich,dass Gott den Menschen nach seinem Abbildgeschaffen habe. Wertschätzung, Würde, Respekt,Lernbereitschaft und Geschöpflichkeitseien zentrale Gesichtspunkte des christlichenMenschenbildes. (Pressedienst Bistum <strong>Trier</strong>)ImpressumHerausgeber: <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> (BBT)e. V., <strong>Trier</strong>Redaktion: Waltraud Dietz (Bad Mergentheim),Franz Engert (Bad Mergentheim), Simone Ernst(Marsberg), Martin Fuchs (Chefredakteur, verantwortlich),Andreas Hilgenstock (Rätsel), StefanieKilian (Sekretariat), Alfred Klopries (Rilchingen),Hans-Bernd Köster (Bonn), Otmar Lohner (Saffig),Frank Mertes (Saffig), Peter Mossem (Schönfelderhof),Dr. Nikolina Russeff-Eich (Montabaur), Dr.Harald Stotz (Koblenz), Anja Katrin Tollhausen(<strong>Trier</strong>), Eva Thielmann (Koblenz)Redaktion FORUM, Kardinal-Krementz-Str. 1-5,56<strong>07</strong>3 Koblenz, Telefon: 0261/496-6464, Fax:0261/496-6470, e-Mail: forum@bb-trier.deArtdirektion: Christoph de Haar, Mathias Klüver– PR-Beratung, Rosastr. 58, 45130 EssenLayout: Christoph de Haar, Petra PiskarVerlag: <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e. V.,Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56<strong>07</strong>3 Koblenz,Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470,e-Mail: forum@bb-trier.deErscheinungsweise: vier Mal jährlichRedaktionsschluss: 11.5.20<strong>07</strong>Bestellungen, Zahlungen, Adressänderungen:FORUM wird kostenfrei in den Einrichtungenund Beteiligungsgesellschaften des BBT e. V. ausgelegt.Auf Wunsch senden wir FORUM auch per Postzu. Für Bestellungen und Adressänderungen wendenSie sich bitte direkt an den Verlag.Preis: FORUM ist für Mitarbeitende, Patienten undBewohner der Einrichtungen und Beteiligungsgesellschaftendes BBT e. V. kostenfrei. Für den Postversanderbitten wir eine Spende an die Ordensgemeinschaftder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder von Maria-Hilf, Spendenkonto100 3821 bei der Sparkasse <strong>Trier</strong> (BLZ 585 50130). Vielen Dank!Anzeigen: <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e. V.,Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56<strong>07</strong>3 Koblenz;Telefon: 0261/496 -6464, Fax: 0261/496-6470,e-Mail: forum@bb-trier.deEs gilt die Anzeigenpreisliste 01/2006 vom 1.1.2006Druck: Druckerei Bachem, KölnGerichtsstand: <strong>Trier</strong>Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nichtdie Meinung der Redaktion und des Herausgeberswiedergeben. Anregungen, Ideen und Vorschlägefür Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sichdirekt an die Redaktion Ihrer Einrichtung oder dieGesamtredaktion in Koblenz.ISSN 1863-42302/<strong>07</strong>5


StandpunktMit einer Verheißungunterwegs IIAspekte zum Leben der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder von Maria-Hilf von Bruder Benedikt MolitorWer seid ihr? Woraus lebt ihr? Was wollt ihr eigentlich mit euremLeben verwirklichen? So oder ähnlich lauten die Fragen, die unsimmer wieder gestellt werden. Ich habe diese Fragen als Ermutigungverstanden, das Leben unserer Gemeinschaft zu reflektieren.Den zweiten Teil meiner Überlegungen möchte ich den Leserinnenund Lesern von FORUM in dieser Ausgabe vorstellen.6. Unsere GelübdeUnser heutiges Verständnis der dreiEvangelischen Räte – Armut, eheloseKeuschheit und Gehorsam– sieht die Gelübde als Schlüssel für ein gelingendesLeben. Sie wollen nicht nur gehaltenwerden, sondern uns Halt geben und uns inder lebenslangen Freundschaft mit Jesus Christushalten. Auch geht es um die Kultivierungmenschlicher Basiswünsche nach Ansehen,Besitz und Macht. Da sie alle die Tendenz zurMaßlosigkeit haben, brauchen sie eine gewisseAusrichtung und eine bewusste Ausgestaltung.Gerade in der heutigen Zeit, in der auf allenGebieten so sehr der Drang zur Maßlosigkeitherrscht, sind sie eine Wegbeschreibung, diefür unser Ordensleben hilfreich und bezeichnendist, weil sie uns in die Verantwortung fürdie Schöpfung und die Gesellschaft stellt. SolidarischesTeilen (Armut), aufeinander undauf den Willen Gottes zu hören (Gehorsam)und der ehrfurchtsvolle, liebevolle Umgangmiteinander (ehelose Keuschheit) sind somitunverzichtbare Werte, die unsere Welt geradeheute so sehr braucht.7. Unser Auftrag ISeit der Gründung der Kongregation erfüllenwir – und heute mit uns viele Mitarbeitende– unseren Auftrag in der Arbeit und Sorgefür kranke, behinderte, alte und benachteiligteMenschen. Wir fühlen uns auch in derheutigen Zeit dafür verantwortlich, den HeilsauftragJesu durch die unbedingte und aktiveGottes- und Nächstenliebe umzusetzen.„Christus hat sich auf Erden mit Vorliebeder Armen, Schwachen und Kranken angenommen.In seinem Namen und Auftragführen wir Brüder hier und heutediesen seinen Dienst weiter.“(Lebensform 201)„Dann habe ich vor, eine Krankenanstaltzu bauen und Kranke darein zu nehmen,die wir um Jesu willen bedienen.“(P. Friedhofen – Brief 12)8. Unser Auftrag IIAuch in der Verwirklichung der augustinischenGlaubens-, Arbeits- und Lebensgemeinschaftals „Kirche im Kleinen“ sowie inder Ausübung der Gastfreundschaft sehen wirunsere Sendung.„Als <strong>Barmherzige</strong> Brüder stehen wir mittenin der Welt. Wir bemühen uns, denMenschen ein lebendiges Zeugnis der erbarmendenLiebe Gottes zu sein und sieinsbesondere den Kranken glaubhaft zumachen. So soll Christi Gegenwart durchuns sichtbar werden.“ (Lebensform 208)„Die Gastfreundschaft, meine lieben Brüder,darf ja nicht aus eurer Mitte schwinden,sondern euer Tisch sei auch der Tischder Armen und Fremden.“(P. Friedhofen – Geistl. Vermächtnis 10)„Da wir uns durch die Profess Gott ganzhingegeben haben, setzen wir nun auchalle unsere Fähigkeiten, Kräfte und Interessendafür ein, dass sich sein Reich derLiebe auf Erden immer mehr ausbreite.“(Lebensform 212)„Die himmlische Weisheit rät uns an: Liebezur Armut, alles für alles zu geben, nurnach dem einen höchsten Ziel zu streben,nämlich nach Gott.“ (P. Friedhofen – Brief 5)8 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder von Maria-Hilf9. Unser WegFühlt sich ein junger Mann in unsere Gemeinschaftberufen, so geht es erst einmal darum,die Gemeinschaft kennenzulernen, um zusehen, ob ein Leben als <strong>Barmherzige</strong>r Brudervon Maria-Hilf für ihn der Weg zur Lebenserfüllungsein kann. In gegenseitigem Einverständnisbeginnt nach der Entscheidungsfindung diesechsmonatige Probezeit, das Postulat. Darauffolgt die zweijährige Noviziatszeit zur Einführungin das Ordensleben unter der Anleitungdes Novizenmeisters. Das Noviziat endet mitder Ablegung der zeitlichen Ordensgelübde aufzwei und anschließend auf drei Jahre. Nachdiesen fünf Jahren, in welchen die persönlicheund religiöse Reife vertieft und eine beruflicheAus-, Fort- oder Weiterbildung ansteht, wird dieEwige Profess abgelegt, um sich so endgültig anGott und die Gemeinschaft zu binden.„Unser Ordensideal verlangt von uns eindauerndes Bemühen, immer mehr Menschund immer mehr Christ zu werden.“(Lebensform 603)„Wir wollen fortfahren, fest an GottesWort zu glauben, welches einem festenGlauben alles verspricht.“(P. Friedhofen – Brief 15)10. Unsere WeggemeinschaftEine Gemeinschaft von Christen ist mituns unterwegs. Frauen und Männer habensich uns angeschlossen, um die Anliegen undZiele unserer Gemeinschaft mitzutragen undzu unterstützen. Sie nennen sich „WeggemeinschaftPeter Friedhofen“. In regelmäßigenAbständen treffen sich die Mitglieder, umeinander zu begegnen, sich auszutauschenund geistlich neu auszurichten. Sie verwirklichenihre Zugehörigkeit zu uns in der je eigenenLebensform, in ihrem familiären undberuflichen Umfeld. So helfen sie mit, dass dieBotschaft des Evangeliums, die Peter Friedhofendurch sein Leben verkündet hat, immermehr Menschen erreicht und dadurch lebendigbleibt.Generalkapitel tagt imNovember 20<strong>07</strong> in RomIm November 20<strong>07</strong> tagt das Generalkapitelder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder von Maria-Hilf inRom. Bei diesem Kapitel werden u.a. ein neuerGeneraloberer und Generalrat gewählt. ZurVorbereitung des Kapitels fand am 21. und 22.Mai ein Vorbereitungskapitel der deutschenNiederlassungen der Brüdergemeinschaft in<strong>Trier</strong> statt, das auch die Delegierten wählte.„Um unserem Ursprung und unseremGründer zu entsprechen, bemühen wiruns, den Geist des Gründers immer neuzu überdenken durch die Betrachtung seinesLebens.“ (Lebensform 1<strong>07</strong>)„Nun fahre ich fort, das Angefangene mitder Gnade Gottes zu vollenden. Mit Freudesehe ich der Zukunft entgegen.“(Peter Friedhofen – Brief 6)Br. Benedikt Molitor2/<strong>07</strong>9


Ein Fest der Hoffnungund der FreudeFeier der Einkleidung und der Erstprofess in <strong>Trier</strong>Das Wochenende 21./22. April 20<strong>07</strong> war für die Kongregationder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder von Maria-Hilf ein Anlass zu großerFreude. Gab es doch – und das ist heute gar nicht mehr so selbstverständlich– eine Einkleidung und eine Erstprofess zu feiern.Am Samstagabend wurde im Rahmendes Vespergottesdienstes PostulantHermann-Josef Krüttgen indas Noviziat der Gemeinschaft aufgenommen.Zusammen mit dem Ordenskleid erhielt er denOrdensnamen Bruder Léonard. Was ihn zu diesemSchritt bewogen hat und wie sein bisherigerWeg ausgesehen hat und sein weiterer Wegaussehen wird, lesen Sie in seinem Artikel „DieNachfolge Christi wagen“.Während des Hochamtes am Sonntaglegte Bruder Antonius Joos seine erste zeitlicheProfess auf zwei Jahre ab. In seiner Predigtging Pater Dominikus Lankes aus demKarmelitenkloster Springiersbach – der auchder geistliche Begleiter von Bruder Antoniuswährend seiner Ordensausbildung war – aufdie Beweggründe ein, die einen Menschenauch heute noch zur Nachfolge Christi veranlassenkönnen:„Weil an erster Stelle unseres Glaubensund Lebens die Botschaft der Hoffnung, derBefreiung, der Erlösung steht; weil es nichtFotos: Martin Fuchszuerst um Gebote, um Moralvorschriften,um Eingrenzung geht – sondern um Mut inHoffnungslosigkeit; um Liebe in Einsamkeit;um Kraft im Scheitern; um Leben, wo allesabgestorben ist… Und es braucht gerade inunserer Zeit Menschen, die Jesus nachfolgen.Der Schluss des heutigen Evangeliums (Joh21, 1-19) nennt die Voraussetzungen für dieNachfolge: Und es sind erstaunlicherweisenicht die Fragen: ,Wer bist du?‘, ,Was kannstdu?‘; ,Was hast du?‘, ,Kennst du und hältstdu die Gebote?‘ – Nein, Jesus fragt Petrus nurnach einem – aber das eindringlich und dreiMal: „Liebst du mich?‘ – Er fragt nach nichtsanderem als nach unserer Liebe.“Weiter betonte Pater Dominikus das Ringenvon Bruder Antonius um eine Entscheidungfür die Nachfolge in einer Ordensgemeinschaftund das Loslassenkönnen vonSicherheiten, um ein Leben nach den evangelischenRäten führen zu können:„Lieber Bruder Antonius, heute bist dues, den Jesus fragt: Liebst du mich? Und ichweiß, dass du Deine Antwort nicht leichtfertiggibst und dein Weg hierher an den Professaltaralles andere als ein gemütlicher Spazierwegwar. Meint Er wirklich mich? – Gilt SeineLiebe wirklich mir? – Bin ich denn überhaupt„würdig“ genug? – Fragen, die dich bewegtund dich beschäftigt haben und immer wiederbewegen werden… Gleich wirst du durchdie Ablegung deiner zeitlichen Profess deineAntwort geben, so wie sie dir im Augenblickmöglich ist. Du wählst damit eine Lebensform,die dich durchlässig macht für Gott undgleichzeitig ein Wagnis ist, weil wir nichts inHänden halten, keine Sicherheiten haben alsallein die Zusage Seiner Barmherzigkeit undLiebe, dir umsonst geschenkt, unverdient,unabhängig von aller Leistung und Würde…Die Gewissheit, dass dein Leben als Ordensmann– als <strong>Barmherzige</strong>r Bruder – nicht aufdeine Leistung aufgebaut ist, sondern einzigund allein auf Seine Liebe zu dir und aufdeine Liebe zu Ihm – gerade diese Gewissheitgibt dir auch für dein Leben und deinenDienst als <strong>Barmherzige</strong>r Bruder immer wiederden ‚zweiten Atem’.“Schließen wir uns den Wünschen von PaterDominikus an Bruder Antonius an, der vonnun an in Paderborn leben und arbeiten wird:„Ich wünsche dir, dass du dich allezeit inder Liebe Gottes geborgen und von ihr gerufenweißt, du aus dieser Liebe lebst und immermehr von ihr geprägt, verwandelt und umgeformtwirst, damit du wie der junge Samuel,ob bei Tag oder bei Nacht, ob in hellen oderdunklen Stunden, den Anruf deines Herrn undBruders hörst, der dich nur nach einem fragenwird: ‚Antonius, liebst du mich?’“Bruder Benedikt Molitor10 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder von Maria-Hilf„Wo dieLiebeGüteundwohnt,wohnt auchderHerr”Br. Antonius bei derPflege von Br. Aureus.Foto: KNA BildEin Erfahrungsbericht zur Hospizarbeitvon Bruder Antonius JoosIm frühen Mittelalter war das Hospiz einOrt, an dem Pilger Schutz und Ruhe findenkonnten. Auf ihren Wanderungen hinzu den Pilgerstätten boten Hospize den Menscheneine Unterkunft, sorgten für das leiblicheWohl und gaben ihnen somit die Möglichkeit,sich auf der anstrengenden Reise auszuruhen,aber auch seelsorgerische Begleitung zu erfahren.Die Pilger konnten neue Kraft schöpfen– allerdings starben im Hospiz auch viele vonihnen an den Folgen ihrer gefährlichen undbeschwerlichen Reise. Später wurden aus denHospizen christliche Herbergen, die nicht nurPilgern offen standen. Der Name Hospiz kommtvon dem lateinischen Wort „hospitium“, wassoviel bedeutet wie Herberge, Gastfreundschaft.Seit mehreren Jahren sind auch die <strong>Barmherzige</strong>nBrüder von Maria-Hilf in der Trägerschaftdes ambulanten St. Jakobus Hospizes in Saarbrückenmitbeteiligt und seit kurzem auch ander Stationären Hospiz gGmbH in <strong>Trier</strong>.AnfängeDie Gründer der ersten englischen Hospizehaben immer wieder einen Satz zitiert,den man auch heute noch im Zusammenhangmit todkranken, nach medizinischerTerminologie „austherapierten“ Menschenoft hören kann: „Für den können wir nichtsmehr tun.“ Es war vor allem das Anliegenzweier bedeutender Frauen, zu denen die bekannteSterbeforscherin und Ärztin ElisabethKübler-Ross und zum anderen natürlichdie legendäre Gründerin des ersten Hospizes„St. Christopher‘s“ in London (1967), CicelySaunders (Sozialarbeiterin, Krankenschwesterund Ärztin), gehörten, die diesem resignativenSatz etwas entgegensetzen wollten.Heute wissen wir, dass gerade für todkrankeMenschen so viel getan werden kannund auch muss, um ihnen in ihrer größtenLebenskrise beizustehen. Auch im medizinischenSinne kann solchen Menschen nochgeholfen werden. Die medizinische Behandlungist dann keine kurative, d.h. auf die Heilungund Wiederherstellung ausgerichtete,sondern eine palliative, also eine umhüllende,auf die Linderung der quälenden Begleitsymptomeund Komplikationen ausgerichteteBehandlung.AufgabenDie Arbeit in einem stationären oder aberauch ambulanten Hospiz zeichnet sich durchverschiedene Schwerpunkte aus. Zum einenist es die seelsorgerische, psychosoziale Begleitung,welche den Sterbenden, aber auch seineAngehörigen im emotionalen Bereich unterstütztund bei der Verarbeitung der Gefühle,die bei der Frage nach dem Sinn des Sterbensund des Todes und bei der Auseinandersetzungmit dem bevorstehenden Tod auftreten. In denAufgabenbereich der Palliativpflege und Palliativmedizingehört vor allem, Schmerzen undandere Beschwerden, die in der letzten Lebensphaseauftreten können, zu behandeln und zulindern und dadurch die Lebensqualität sterbenderMenschen zu verbessern.2/<strong>07</strong>11


ErfahrungenWährend meiner Ordensausbildung konnteich im Rahmen eines dreieinhalbwöchigenPraktikums im Oktober des vergangenen Jahreseinen Einblick in die stationäre Hospizarbeitim „Haus Maria Frieden“ in Oberharmersbachim Schwarzwald bekommen. DieEinrichtung „Haus Maria Frieden“, die in derTrägerschaft der Franziskanerinnen von Gengenbachsteht und 1990 eröffnet wurde, wirdin einen pflegerischen Bereich (Hospiz undPflegeheim) und in das Seminar- und Begegnungshauseingeteilt. Mein Einsatzort war imHospiz und Pflegeheim.Hier werden schwer und unheilbarKranke, vorrangig Menschen mitHIV/AIDS und mit Tumorerkrankungenaufgenommen – unabhängig vonihrer ethnischen Herkunft, ihrer religiösenÜberzeugung, ihrer sexuellen Orientierungoder ihrer sozialen Situation und Herkunft.Die Mitarbeiter der Einrichtung und die Franziskanerinnenvon Gengenbach haben sichsehr dafür eingesetzt, einen Ort zu schaffen,an dem jeder so sein darf, wie er ist, und andem sich alle Menschen mit Respekt undWertschätzung für ihre Lebenswelten und ihrenLebensweg begegnen können.Meine Aufgabe während dieses Praktikumslag vorrangig in der Betreuung der Bewohnerund Patienten. Ein Schwerpunkt war, mit denBewohnern den Alltag zu gestalten. Angefangenvon der Hilfestellung bei der Grundpflegeoder Nahrungsaufnahme, Verabreichung vonMedikamenten bis hin zum Kartenspiel odergemeinsamen Musik hören. Zur BegleitungPatient in der kurativen medizinischen Behandlung.Seine Ausbildung als Krankenpfleger kommt Br. Antonius bei seiner Aufgabe im Hospiz zugute.gehörte aber auch, ein offenes Ohr für denBedürftigen zu haben und individuell aufseine Wünsche einzugehen, sei es in der Stilleseine Hand zu halten, einen Spaziergang zuunternehmen oder ihm aus einem Buch vorzulesen.Bereits am zweiten Arbeitstag wurdenmir drei Bewohner zugewiesen, mit denenich dann den Alltag gestalten durfte. Einegroße Herausforderung waren für mich vorallem die Gespräche mit den Menschen, diesich mit ihrer schweren Krankheit und ihremSterben auseinandersetzen. Ich nahm an denverschiedenen Phasen teil, die ein Mensch inden letzten Tagen und Wochen seines Lebensdurchlebt und erlebt.Da gab es Situationen, bei denen sich vorallem die Verzweiflung breitmacht, der krankeMensch überfordert ist mit seiner Krankheitund sich mit der Situation auseinandersetzt.Situationen, in denen Wut aufkommtund der Sterbende oft die Wut gegen denBegleitenden richtet. Gerade hier wurde mirauch deutlich, wie schwierig und belastendsich die Begleitung eines solchen Menschengestalten kann.Aber gerade bei diesen Erfahrungen standenmir die Mitarbeiter des Hospizes immerzur Seite, begleiteten mich hervorragend undgaben Hilfestellungen, wie mir der Umgangmit solchen Bewohnern trotzdem gelingenkann.Deutlich wurde mir aber auch in denTagen, dass bei jedem Menschen das Sterbenanders verläuft und dass all diese Phasen(Verzweiflung, Wut, Versuch zu verhandeln,Depression und die Akzeptanz des Zustands)in ähnlicher Form auch die Angehörigenund Freunde durchleben müssen. Dies warebenso Bestandteil meiner Aufgaben: dieAngehörigen zu begleiten und ein offenesOhr für ihre Ängste, Sorgen und Belange zuhaben.Trotzdem, dass viele der Bewohner nichtreligiös geprägt waren oder sagten, dass sienicht gläubig seien, ist mir aber bewusstgeworden, dass der Geist Gottes auch hierwirkt. Ganz häufig musste ich an ein Lieddenken, bei dem der Text lautet: „Wo die Liebeund die Güte wohnt ... dort nur wohnt derHerr...“Bruder Antonius JoosFotos: KNA Bild122/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder von Maria-HilfSpenden für einen Abschied in WürdeFörderverein St. Jakobus Hospiz übergibt 20.000 EuroFotos: Martin FuchsFast unscheinbar war, was sich da im Foyer der 10. Etage desSaarbrücker Ärztehauses kurz vor Beginn der letzten Jahreshauptversammlungdes Fördervereins des St. Jakobus Hospize.V. abspielte. Fototermin mit Horst Gehlen, langjähriger Vorsitzenderdes Fördervereins, und Bruder Pankratius Herzog als Vertreter dervier Gesellschafter des St. Jakobus Hospiz (und selbst Gründungsmitglieddes Fördervereins). Der Anlass: Eine außerordentliche Spendein Höhe von 20.000 Euro, mit der das Spendenergebnis des St. JakobusHospiz in 2006 erfreulich hoch abgeschlossen werden konnte.„Ohne die Mittel, die der Förderverein einwirbt“, so Bruno Herrlein,Geschäftsführer des 1994 gegründeten Hospizes, „könnten wir unserenHauptauftrag, nämlich die ambulante Betreuung Schwerstkranker,in dieser Form nicht aufrechterhalten.“Fast 200.000 Euro hat das Hospiz in den vergangenen zehn Jahrenso einnehmen und in die Betreuung der rund 200 Patientinnenund Patienten, die das Hospiz jährlich betreut, investieren können.„In etwa fünf Prozent unserer Mittel stammen aus Spenden“, soHerrlein. Stellt man in Rechnung, dass rund 30 Prozent der benötigtenMittel aus eigener Kraft aufgebracht werden müssen, wird dieBedeutung dieser Spenden deutlich.„Man darf nicht übersehen, dass die palliativmedizinische Versorgungbei weitem noch nicht den Stellenwert hat, der ihr eigentlichzukommen müsste“, stellt Herrlein fest. Man sei noch weit davonentfernt, die tatsächlichen Pflegekosten in diesem hochspezialisiertenAufgabenfeld über die Pflegesätze finanzieren zu können. „Einerseitsschreibt uns der Kostenträger vor, welche Fachkompetenzenund Qualifikationen unser Pflegeteam vorweisen muss. Andererseitsfindet Palliativmedizin, also die umfassende Versorgung Schwerstkranker,in der Ausbildung von Ärzten und Pflegekräften faktischnicht statt.“So bildet die Aus- und Fortbildung eine der fünf Hauptaufgaben,die das Hospiz auch aus Spendenmitteln finanzieren muss. „Für dieVerwaltungsfachkraft oder die Bürokommunikation gibt uns niemandGeld. Auch die Autos, auf die wir in der ambulanten Betreuungnatürlich nicht verzichten können, fallen nicht vom Himmel“,rechnet Herrlein vor. Dank des Fördervereins konnte nunmehr schonder sechste PKW finanziert und den mobilen Teams zur Verfügunggestellt werden.Von den sieben ambulanten Hospiz- und Palliativzentren, die esim Saarland gibt, gehört das St. Jakobus zu den größten. „Zum Glücksind wir im Saarland gut vernetzt und können uns abstimmen“, beschreibtHerrlein die Situation, die sich in anderen Bundesländernwesentlich komplizierter darstellt.Erfreulich fiel auch die Bilanz des Fördervereins aus, der in seinerHauptversammlung 2006 nicht nur einen Ausblick auf sein baldzehnjähriges Bestehen in 20<strong>07</strong> gab, sondern – wie es sich für eineordentliche Hauptversammlung gehört – Bilanz zog: So konnte dieZahl der Fördermitglieder von 201 (2004) auf 237 (2006) gesteigertwerden und auch die Spendenergebnisse wichen im positiven Sinnevon den Planzahlen ab. Der Vorsitzende Horst Gehlen berichtete,dass man im Gespräch mit großen Firmen sei und sich hier weitereMittel zur Absicherung der Hospizarbeit im Saarland erhoffe. „Es istnicht einfach, für die Hospizarbeit zu werben – das Thema ist sehrschwer“, resümierte dieVersammlung, wobei esvor allem die Betroffenenund deren Angehörigenseien, die aus der unmittelbarenErfahrungder Betreuungsarbeitin besonderer Weisebereit sind, die Arbeitdes Hospizes zu unterstützen.„Auch unsereGesellschafter leistenhier unproblematischeHilfe, indem Personalressourcenund auchSachmittel kostenloszur Verfügung gestelltwerden“, führt Herrleinim FORUM-Gesprächan.„Curative und palliative Medizin müssen viel früher miteinandervernetzt werden“, fordert er und beschreibt gleichzeitig eine der großenHerausforderungen für die junge Hospizbewegung in Deutschland„Man weiß noch viel zu wenig über einander; das gilt für Ärztegenauso wie für Patienten“.Martin FuchsInformationenInternet: www.stjakobushospiz.deSpenden: Förderverein St. Jakobus HospizKonto: 598 508, BLZ 590 501 01, Sparkasse SaarbrückenFoto: privat2/<strong>07</strong>13


Die Nachfolge Christi wagenEifler Frohnatur macht sich auf den Weg mit Jesus ChristusHallo und Grüß Gott! Mein Nameist Bruder Léonard Krüttgen. Seitdem 21. April 20<strong>07</strong> bin ich Novizeder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder von Maria-Hilfund lebe im Ausbildungskonvent in <strong>Trier</strong>. Inden kommenden zwei Jahren werde ich hiermein Noviziat machen und die Regeln derGemeinschaft und deren Spiritualität besserkennenlernen.Häufig werde ich von Freunden befragt:Mensch Jüppchen, wann hast du eigentlichgemerkt, dass du ins Kloster willst und was hatdich dazu angetrieben? Jüppchen sagen Sie zumir, weil ich vor meiner Einkleidung und demNoviziatsbeginn Hermann-Josef hieß und fürviele mein Ordensname noch fremd ist.Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten:Es ist jetzt etwa sechs Jahre her, dassich mir die Frage stellte, was ich aus meinemLeben machen möchte, und was Gott wohlmit mir vorhat? Ich wusste als kleiner Jungenoch nicht, dass ich mit 24 Jahren mein Noviziatbei den <strong>Barmherzige</strong>n Brüdern beginnenwerde, und ich wollte damals nicht ins Kloster.Gott spielte in meinem Leben immer eine großeRolle, denn meine vier Geschwister und ichwurden „gut katholisch“ erzogen. Es gehörtefür uns ganz natürlich dazu, sonntags in dieKirche zu gehen, vor dem Essen zu beten undsich in der Pfarrei im kleinen Ort Steckenbornbei Simmerath in der Eifel zu engagieren.Nach meinem Realschulabschluss überlegteich, wie viele andere Jugendliche auch, wie esbei mir beruflich weiter gehen sollte. Durcheine Anzeige in der Kirchenzeitung des BistumsAachen wurde ich auf das Studienheim„Nikolauskloster“ aufmerksam. Dort könnenjunge Männer im Alter von 16 bis 30 Jahrenihr Abitur machen, um danach vielleicht einmalPriester zu werden. Spontan fuhr ich mitmeinen Eltern an einem Wochenende dort hinund mir gefiel die Schülergemeinschaft dort.Außerdem hatte das Kloster eine Blaskapelle,die sich „Fidele Musikanten“ nannte, und daich sehr gerne Klarinette spiele, passte das gutzu mir. Fast zwei Jahre habe ich dort gelebtund versucht, meine Berufung kennenzulernen.Ich wechselte dann ins ErzbischöflicheCollegium Marianum des Bistums Köln nachNeuss und arbeiteteweiter an meinem Abitur.Hier wurde ich aufmeinem geistlichenWeg gestärkt und inmir wuchs der Wunsch,Ordensmann zu werdenund Jesus Christusnachzufolgen.Auf dem Katholikentagin Ulm 2004lernte ich die <strong>Barmherzige</strong>nBrüder vonMaria-Hilf kennen.Mich begeisterte dieoffene und fromme Artder Brüder am Informationsstandund ihrEinsatz für arme undkranke Menschen imponiertemir. Ich fragtemich: „Was treibt dieseMänner an? Warumführen sie ein Lebenin Armut, Ehelosigkeitund Gehorsam?“ MeinInteresse und vieleFragen waren in mir geweckt und ich wollteAntworten finden und mehr über das Lebender <strong>Barmherzige</strong>n Brüder erfahren. Deshalbnahm ich nach dem Katholikentag weiterenKontakt zur Gemeinschaft auf. Nach vielenGesprächen und nach meinem Fachabitur imSommer 2005 entschloss ich mich dazu, einFreiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Krankenhausder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder zu machen.Dadurch hatte ich die Gelegenheit – unabhängigund frei –, die Gemeinschaft näherkennenzulernen. In mir wuchs die Erkenntnis,dass ich mir ein Leben als <strong>Barmherzige</strong>rBruder gut vorstellen kann und dass ich meineBerufung zum Ordensmann prüfen möchte.Deshalb bat ich am Ende meines freiwilligenDienstes um Aufnahme in die Gemeinschaft.Nach meinem Postulat wurde ich am21. April dann feierlich eingekleidet undversuche nun, meiner Berufung weiternachzufolgen und meinen Weg mit Gott zugehen, gemäß dem Wort Jesu: „Nicht ihrhabt mich erwählt, sondern ich habe euch zumir gerufen. Ich habe euch dazu bestimmt,dass ihr zu den Menschen hinausgehtund meine Liebe weitergebt und so reicheFrucht bringt, eine Frucht, die Bestand hat.“(Joh 15,16a). Bruder Léonard KrüttgenÜberlegen Sie sich schoneinige Zeit, ob ein Lebenim Kloster, ein Lebenin der NachfolgeJesu zusammen mit einerGemeinschaft von Brüdernfür Sie das Richtige sein könnte?Möchten Sie gerne einmal mit jemandemdarüber sprechen und dieses Leben ein wenig"ausprobieren"?Wir laden junge Männer herzlichdazu ein!AusbildungskonventBruder Benedikt Molitor · Nordallee 1 · 54292 <strong>Trier</strong>Tel. (06 51) 208 - 10 85 · Fax (06 51) 208 - 10 05br.benedikt@bb-trier.de | www.brueder.info14 2/<strong>07</strong>1/4-Seite hoch91mm (B) x 133mm (H)


Caritas-Krankenhaus Bad MergentheimBischof Dr. Gebhard Fürst sprach im Caritas-Krankenhaus:„Im Christentum steht neben demGotteshaus immer auch das Krankenhaus“Fotograf: Franz EngertÜber die Bedeutung kirchlicher Krankenhäuser sprach der katholischeBischof von Rottenburg-Stuttgart Dr. Gebhard Fürstim Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Unser Bild zeigt ihn(6. von rechts) zusammen mit den Verantwortlichen des Krankenhausesund seiner drei Träger.„In kirchlichen Krankenhäusern wirdvorbildhaft verwirklicht, wovon wirsonntags in der Predigt reden“. Dasbetonte der Bischof der katholischen DiözeseRottenburg-Stuttgart Dr. Gebhard Fürst in einemwegweisenden Vortrag im Caritas-Krankenhaus.Der Bischofsbesuch sei eine „Stärkungund Ermutigung, unseren Weg weiterzugehen“,stellte Bruder Alfons-Maria Michels,der Vorstandssprecher des Mehrheitsgesellschafters„<strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V.“, zuBeginn der Matinee in der Halle des Caritas-Krankenhauses fest. Die Arbeit im Haus müssefinanzierbar sein, aber auch (wie der Bischofbei der vorausgehenden Eucharistiefeier in derKrankenhauskirche ausgeführt habe) „derBotschaft gerecht werden, dass die Menschenhier Heil und Heilung erfahren“.Vor drei Wochen habe man den abschließendenVertrag unterzeichnet, der die Trägerschaftfür das Caritas-Krankenhaus neu ausgerichtethabe, stellte Bischof Dr. Gebhard Fürstfest. Dies sei „ein unübersehbares Zeichenfür das weitere Engagement der katholischenKirche im Krankenhauswesen“. So begrüßeer neben Bruder Alfons-Maria Michels auchSchwester Marieluise Metzger, Generaloberinder „<strong>Barmherzige</strong> Schwestern vom heiligenVinzenz von Paul in Untermarchtal“, und Di-özesancaritasdirektorMonsignore WolfgangTripp. Er freue sichauch über die Anwesenheitvon MinisterProf. Dr. WolfgangReinhart.G r u n d l e g e n d eÜberlegungen zur Bedeutungeines kirchlichenKrankenhausestrug der Bischof inseinem Festvortragvor. Die Diakonia,die Nächstenliebe, seischon immer „einerder Grunddienste derKirche und zentraleWesensdimension desChristentums“ gewesen. Weder griechischeDemokratie noch römische Staatskunst hättenHospitäler für Arme und Kranke geschaffen,sondern erst die Christen und „von Anfangan steht hier neben dem Gotteshaus auch dasKrankenhaus“. Das Christentumsei eine Heilungsreligion.Mönche und Einsiedlerhätten dazu Vorbildlichesgeleistet und die Leistungenim Land ließen sich sehr eindrucksvollan der Geschichteder Untermarchtaler Schwesternverfolgen.Seine hohe Wertschätzung,so Dr. Gebhard Fürst,gelte allen Mitarbeitern desCaritas-Krankenhauses. Hier„wird nicht über Nächstenliebegeredet, hier kommt christliche Caritaszur lebendigen Anschauung und leibhaftigenErfahrung“. Patienten könnten hier gerade inschwierigen Lebenssituationen „sinnstiftende,oft lebensentscheidende Erlebnisse und auchtranszendente Erfahrungen“ machen. Weil dieCaritas zu den wesentlichen missionarischenFeldern gehöre, müsse die Kirche deren Trägerndurchaus „etwas mehr den Rücken stärken“.„Der Mensch ist kein Ding“, betonte derRottenburger Bischof unter Berufung aufden Sozialpsychologen Erich Fromm. Darumdürfe man im Gesundheitswesen nicht nurüber Kostensenkungen reden (die zudem oftnur Umverteilungen seien). ÖkonomischesDenken müsse sein, doch „die immer klarererkennbare alleinige Dominanz des Ökonomischenim Sozialen ist zu kritisieren“ und„nicht der Mensch ist den Richtlinien anzupassen,sondern umgekehrt“. Es gehe um dieWürde des Menschen und „wer das Leben desMenschen auf seine Brauchbarkeit reduziert,der erzeugt Leiden und Leid in unseren Tagen“.Kirchliche Krankenhäuser hätten hiereinen guten Ruf, doch „macht nicht alleindas Firmenschild die Christlichkeit aus; nichtdie Trägerschaft, sondern die im Haus gelebteUnternehmenskultur zählt“. Allerdings könnedie Einbettung in eine kirchliche Organisationvon Vorteil sein.Wegbegleitung in Lebenskrisen undschwerer Krankheit biete die Krankenhausseelsorge– sie gehöre für einen kirchlichenTräger „ganz selbstverständlich zuden Dienstleistungen des Krankenhauses“.Auch den Ärzten und Pflegekräftensei im kirchlichenKrankenhaus bewusst, dassder kranke Mensch „nichtauf seine Diagnose undTherapie reduziert werdendarf“. Wer so „in Verantwortungvon Gott und denMenschen“ die menschlicheWürde achte, werde auchganz bewusst zum „fundamentalenBündnispartnerdes Grundgesetzes“ undnehme den Auftrag wahr,„sozusagen den Himmel offen zu halten,damit die Hoffnung lebendig bleibt, die überdie Begrenztheiten unserer Zeit und unseresLebens hinausgeht“.„Liebevoll und konstruktiv“ sei dieserBlick des Bischofs gewesen, stellte der Hausoberedes Caritas-Krankenhauses, Dipl.-Theol.,M.A. Thomas Wigant, in seinen Dankeswortenfest, denen sich eine Zeit der zwanglosen Begegnungmit Bischof Dr. Gebhard Fürst anschloss.Peter Keßler2/<strong>07</strong>15


BewundernswerteLeistung am Endeeiner langen KarriereGoldene Ehrennadel des Caritas-Verbandsfür Prof. Dr. Jürgen KultDie „goldene Ehrennadel“ verlieh der Caritas-Verband an Prof.Dr. Jürgen Kult. Gewürdigt wurde damit seine langjährige Tätigkeitals Chefarzt und ärztlicher Direktor am Bad MergentheimerCaritas-Krankenhaus.Als „Zeichen der dankbaren Anerkennung“überreichte ihm DiözesancaritasdirektorMonsignoreWolfgang Tripp die hohe Auszeichnunganlässlich seiner Verabschiedung als ärztlicherDirektor. In einer „nicht einfachenZeit“ habe man mit ihm vor drei Jahren dierichtige Person gefunden, um die Geschickeim Caritas-Direktorium von ärztlicher Seite„gut zu begleiten und gut mit zu leiten“. Immerhabe er gemäß dem biblischen Gleichnisvom barmherzigen Samariter gefragt: „Wemkann ich Nächster sein?“. Eine Absage hätteihm angesichts des nahenden Endes seinerDienstzeit niemand verübelt – umso dankbarersei man über seine Bereitschaft gewesen,ins Krankenhausdirektorium einzutreten.Anerkennung gebühre ihm daneben auchfür „viele erfolgreiche Jahre als Chefarzt“.Zuvor hatte schon Werner Hemmes, Vorstandsmitglieddes jetzigen Mehrheitsgesellschafters„<strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V.“, dieArbeit von Prof. Dr. Jürgen Kult gewürdigt. DasAmt des ärztlichen Direktors mit einer hohenzeitlichen Belastung habe er 2004 ehrenamtlichzusätzlich zu den täglichen Aufgaben übernommen.In seiner Klinik, der „Inneren Medizin3“, habe er vorausschauend und weitsichtiggehandelt und mit Oberarzt Dr. Jochen Selbacheinen Mann aufgebaut, der ihn in seiner Alltagsarbeitunterstützte. Es sei nur folgerichtig,dass Dr. Selbach nun ab 1. April sein Nachfolgerals Chefarzt werde.Seine Amtszeit als ärztlicher Direktor, soWerner Hemmes, sei geprägt gewesen durcheine Rotation auf Geschäftsführerebene. Inder Phase des Einstiegs der „<strong>Barmherzige</strong>nBrüder <strong>Trier</strong> e.V.“ sei Prof. Dr. Jürgen Kultein „ganz wichtiger Mann“ gewesen, dersich den Herausforderungen gestellt habe– es war „eine bewundernswerte Leistungam Ende eine langen Karriere“. Er „lebte imallerbesten Sinne für das Caritas“ und habegroßes Engagement und Verantwortungsbewusstsein“gezeigt“.Peter KeßlerFoto: Peter KeßerDie goldene Ehrennadel desCaritas-Verbands erhielt Prof.Dr. Jürgen Kult (rechts). DiözesancaritasdirektorMonsignoreWolfgang Tripp überreichte sieihm als Zeichen dankbarer Anerkennungfür sein Lebenswerk.16 2/<strong>07</strong>


Caritas-Krankenhaus Bad MergentheimFotos: Peter KeßlerDrei neue Direktoriumsmitglieder des Caritas-Krankenhauses wurden feierlich inihre Ämter eingeführt. Unser Bild zeigt von links Bruder Alfons-Maria Michels. Vorstandssprecherdes BBT e.V., Pflegedirektorin Elvira Schneider, BBT-VorstandsmitgliedWerner Hemmes, den neuen ärztlichen Direktor Prof. Dr. Christoph Eingartner,Verwaltungsdirektor Dipl.-Volkswirt Michael Beck, den Hausoberen Dipl.-Theol. M.A.Thomas Wigant, Prof. Dr. Jürgen Kult, den neuen kaufmännischen Direktor ChristianKuhl und BBT-Vorstandsmitglied Ludwig Klarl.KompetentesFührungsteam für dasCaritas-KrankenhausDrei neue Direktoriumsmitglieder eingeführtEin Generationenwechsel vollziehtsich im Caritas-Krankenhaus: Gleichdrei neue Mitglieder des Direktoriumswurden in einer Feierstunde in der Halledes Krankenhauses in ihre Ämter eingesetzt.„Nichts ist beständiger als der Wandel“,stellte Verwaltungsdirektor Dipl.-Volkswirt MichaelBeck nach der schwungvollen Einleitungdurch die Assamstadter Musikanten fest. Heutesetze man in der Führungsstruktur des Caritas-Krankenhauseseinen Schlusspunkt unterdie kurzfristigen Veränderungen der letztenJahre. Zur offiziellen Einführung von Dipl.-Theol. M.A. Thomas Wigant als Hausoberer,Christian Kuhl als kaufmännischer Direktorund Prof. Dr. Christoph Eingartner als neuerärztlicher Direktor hatte er eine stattliche Zahlvon Ehrengästen zu begrüßen.Die neuen Führungskräfte hätten dieAufgabe, die Balance zu halten zwischen denverschiedenen Kompetenzen und Talenten imHaus, stellte Brunhilde Oestermann, Leiterinder Stabsstelle Christliche Ethik/Spiritualität/Seelsorgedes Trägers, der „<strong>Barmherzige</strong>nBrüder <strong>Trier</strong> e.V. (BBT)“, fest. Gott bilde dabeidie „Mitte, die Halt und Stärke gibt“.Im Caritas-Krankenhaus als christlichesKrankenhaus müsse gelten, „heute alles zutun, um die christliche Identität zu bewahrenund die christliche Kultur auch durch dieMitarbeiter erfahrbar und erlebbar zu erhalten“.Dazu, so Bruder Alfons-Maria Michels,Vorstandssprecher der BBT, brauche es vor Ort„eine Person mit einer theologisch-spirituellenund ethischen Kompetenz, gepaart mitder Fähigkeit zum Führen“ – und dafür habeman die Position des „Hausoberen“ geschaffen.Thomas Wigant, ein Seelsorger und Mannvoller Wissensdurst mit „Freude an der Herausforderungund am Wohl des Menschen“ sei„ein Hausoberer ganz nach unserem Herzen“.Seine Probezeit im Haus habe er bereits erfolgreichbestanden und mit seiner VorläuferinSchwester Maria-Regina werde er ein starkesTeam bilden. Ihr gebühre Dank, dass sie alsstellvertretende Hausoberin „mit ihrer liebenswertenArt weiterhin zur Verfügung steht“.„Ganz besondere Rollen“, so der Vorstandsprecher,habe der Hausobere. Er sei„Botschafter Jesu, Interessenvertreter des Trägersund Führer für die nachgeordneten Mitarbeiter.Impulsgeber und Konfliktmanagersolle er sein und mitten im Lebensalltag imganz konkreten Umgang mit den Menschengeistliches Profil zeigen, selbstbewusst, aberdemütig“.Der neue kaufmännische Direktor ChristianKuhl, so BBT-Vorstandsmitglied LudwigKlarl, habe bereits „auf beeindruckende Artseine Visitenkarte am Caritas-Krankenhausabgegeben“. Mit 13 chefärztlich geführten Abteilungenund vier Belegabteilungen sei es jagrößter Arbeitgeber im Main-Tauber-Kreis. Ander Qualität des Umgangs der Mitarbeiter miteinanderund mit den Patienten müssten sichdie Ziele des Trägers ablesen lassen und dieUmsetzung der Strategie obliege dem Direktorium.In ihm seien „vier verschiedene unverzichtbareKompetenzen zu einem Ganzen2/<strong>07</strong>17


Am 15. März 20<strong>07</strong> absolvierten 22Gesundheits- und Krankenpflegerinnenund -pfleger und siebenGesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnenihre staatlichen Prüfungen mit Erfolg.Damit endete ihre dreijährige Ausbildung,die am 1. April 2004 begann. Dies war dieerste Prüfung nach dem neuen Krankenpflegegesetzund der neuen Ausbildungs- undPrüfungsverordnung, die zum 1. Januar2004 in Kraft trat. Mit der darin festgelegtenEinführung von Themenbereichen wurdeder klassische fächersystematische Unterrichtaufgegeben. Die Theoriestunden wurden von1.600 Stunden auf 2.100 Stunden erhöht. Esfanden mehr Einsatzstunden außerhalb derKlinik statt, um die Zusammenhänge imvorklinischen und nachklinischen Bereichzu verdeutlichen und die Vernetzung mitweiteren Pflegeinstitutionen und dem häuslichenPflegebereich aufzuzeigen. Das Kolverschmolzen.Christian Kuhl stehe dabei fürdie wirtschaftlich-administrative Kompetenz.Auch ein kirchliches Krankenhaus sei auf einestabile Finanzausstattung angewiesen – aberdiese „ist nicht mehr als ein zweckbestimmtesMedium“. Christian Kuhl sei fachlich versiert,zeige beeindruckende Intelligenz undmethodisches Denkvermögen, Dynamik undEntscheidungsfreude unterstrichen seine Führungsqualität.Dank, so Ludwig Klarl, gebühre auchVerwaltungsdirektor Dipl.-Volkswirt MichaelBeck. Er habe „große Leidenschaft für seinCaritas und Loyalität gegenüber dem Träger“gezeigt und immer wieder sein großes Könnenunter Beweis gestellt. Bis zum Eintritt in denwohlverdienten Ruhestand im Juli 2008 bleibeer Mitglied des Direktoriums.Die „<strong>Barmherzige</strong>n Brüder <strong>Trier</strong>e.V.“, so Vorstandsmitglied WernerHemmes, seien gemeinsam mitdem Caritas-Verband und den <strong>Barmherzige</strong>nSchwestern von Untermarchtal angetreten,um das Caritas in die Zukunft zu führen. Dassei keine leichte Aufgabe, denn „es bleibt unsnichts übrig, als die Rahmenbedingungen zuakzeptieren und flexibel zu reagieren“. Dazukomme ein geändertes Patientenverhalten,das immer höhere Anforderungen an die Qualitätstelle. Wesentlich sei dabei das persönlicheVertrauen des Patienten in seinen Arztund seine Klinik – und darüber verfüge dasCaritas-Krankenhaus bei der hiesigen Bevölkerung.Ein Schlüssel zum Erfolg liege zudemin den Köpfen der Führungsmannschaft als„Ideenträger, Querdenker und Optimisten“.Effiziente Prozesse und klare Führungsstrukturensind wesentliche Bausteine. Dazu sei dasKrankenhausdirektorium von den BBT mithoher Eigenverantwortung ausgestattet.Der neue ärztliche Direktor Prof. Dr. ChristophEingartner, der das Amt am 1. März vonProf. Dr. Jürgen Kult übernehme, sei nahezuein Neuling am Caritas. Er habe sich aber inkurzer Zeit hohe Wertschätzung erworben unddas werde durch diese Berufung dokumentiert.Er verkörpere jetzt den „Spagat zwischenMedizin und Management“. Als gleichberechtigtesMitglied des Direktoriums „ist er vor allemMitunternehmer, er arbeitet federführendan der Strategieentwicklung und gestaltet dieVeränderungsprozesse aktiv mit“. Als fachlichexzellenter Mediziner verfüge Prof. Dr. ChristophEingartner über die nötigen Voraussetzungendazu.Peter KeßlerFotograf: Alexander KüttErfolgreichesKrankenpflege- undKinderkrankenpflegeexamennach neuemAusbildungssystemPrüflinge erreichten die Traumnote1,0 in allen drei Prüfungsteilenlegium der Berufsfachschule für Pflegeberufehatte sich schon frühzeitig entschlossen, dieseKlasse konsequent nach dem modernen Lernfeldkonzeptund der Kompetenzorientierungauszubilden und die gesamte Unterrichtskonzeptiondanach auszurichten.Zu dem belastenden Schichtdienst undden häufigen ausbildungsbedingten Arbeitsplatzwechseln,galt es den umfangreichen undanspruchsvollen Lernstoff zu bewältigen. DieAuszubildenden mussten somit von Beginnan nicht nur den hohen Anforderungen in derPflege gerecht werden, sondern sich auch mitden neuen Lern- und Unterrichtsformen auseinandersetzen.Neben einer erfolgreich bestandenenZwischenprüfung Mitte der Ausbildungbewährten sie sich in zahlreichen theoretischenund praktischen Lernzielkontrollen. Auf derGrundlage des christlichen Menschenbildeswurden die aktuellen gesellschaftlichen undberuflichen Anforderungen im Unterrichtsge-18 2/<strong>07</strong>


Neustrukturierung derzentralen NotaufnahmeIn den letzten Jahren ist es zu einem starkenAnstieg der Patientenzahlen in derzentralen Notaufnahme (ZNA) des Caritas-Krankenhausesgekommen. Waren es imJahre 2003 noch 10.708 Patientenkontakte,ist die Zahl der Patientenkontakte auf 14.504im letzten Jahr angewachsen. Darüber hinauswerden aktuell 51,7% aller stationären Fälle inder ZNA aufgenommen und für die stationäreTherapie vorbereitet. Damit ist die zentraleNotaufnahme das wichtigste Eingangsportalder Klinik.Die steigende Inanspruchnahme hat inden letzten Jahren zu zunehmenden Problemenin der Logistik der ZNA geführt. Hierdurchentstanden lange Wartezeiten für die Patientenund zum Teil als schleppend empfundeneAbläufe in Diagnostik und Therapie.Im Jahre 2004 wurde eine Arbeitsgruppeinitiiert, die die Probleme analysiert und Lösungsvorschlägeim Sinne eines Konzepts erarbeitethat.Zusätzlich haben einige Mitglieder derArbeitsgruppe an Kongressen der neu gegründetenBundesarbeitsgemeinschaft für ZentraleNotaufnahmen teilgenommen und weitereImpulse eingebracht.Im November/Dezember 2005 wurden dieRäumlichkeiten der ZNA umgebaut, die organisatorischeLeitung der ZNA liegt seit Februar2006 bei Prof. Dr. Eingartner (UCH). Die inhaltlicheZuständigkeit, das heißt die Verantwortungfür diagnostische und therapeutische Entscheidungen,verbleibt selbstverständlich bei denjeweiligen Chefärzten der Fachabteilungen.Eines der wesentlichen Ziele der Neustrukturierungist die Verbesserung des Erstkontaktesmit dem Krankenhaus.Für niedergelassene Ärzte, Rettungsdienstund andere Kliniken wird eine Servicenummerzur frühzeitigen Anmeldung von Patientenangeboten (<strong>07</strong>931 58-3030).Seit dem 1. März 20<strong>07</strong> werden alle Patientendurch speziell geschultes Pflegepersonalentsprechend einem Ersteinschätzungssystem(Manchester-Triage-System, MTS) befragtund in verschiedene Dringlichkeitsstufen (5Stufen) eingeteilt.• Patienten mit einer dringlichen Behandlungsindikationwerden direkt in den Behandlungsbereichweitergeleitet und derBehandlung zugeführt.• Patienten mit einer nicht dringlichen Behandlungsindikationwerden in den Wartebereichgeleitet und später in den Behandlungsbereichgeholt.Die Erfassung der Patientendaten erfolgtweiterhin durch das Personal der ComCentralenach der Ersteinschätzung durch den Pflegemitarbeiter.Bewährte Abläufe wie die Behandlungpädiatrischer Notfälle in der Kinderkliniksowie die rasche Aufnahme geburtshilflicherPatientinnen in den Kreißsaal bleiben außerder Ersteinschätzung von der Neuregelungunberührt.Die Neugestaltung der Abläufe in derzentralen Notaufnahme hat mit der Neuorganisationim Hinblick auf den Erstkontaktaber erst begonnen. Ziel ist es, die Gesamtabläufeinnerhalb der ZNA zu strukturierenund zu straffen. Hierzu zählen exakte Behandlungspfadefür häufige sowie bedrohlicheErkrankungs- und Verletzungsbilder undvor allem der Verbesserung der Schnittstellenzwischen der zentralen Notaufnahme undden weiterbehandelnden Fachabteilungeneinerseits und weiter betreuenden Kollegenandererseits.Dr. Josef WandtRedaktion Bad Mergentheim:verantwortlich: Franz Engert, Waltraud DietzKontakt: Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim,Uhlandstr. 7, 97980 Bad Mergentheimwww.ckbm.de, Telefon: <strong>07</strong>931/58-2020,Fax: <strong>07</strong>931/58-2090, e-Mail: franz.engert@ckbm.deNews & Facts1.700 Jahre Menschlichkeit: Buch über dieGeschichte der Caritas im Bistum <strong>Trier</strong> vorgestelltCaritas im Bistum <strong>Trier</strong>. Eine Geschichtedes Heilens und Helfens –das ist der Titel einer neuen Chronik,die der Diözesan-Caritasverband <strong>Trier</strong> Endedes vergangenen Jahres herausgegeben hat.In ihr wird auf 1.700 Jahre caritatives Wirkenim Bistum <strong>Trier</strong> zurückgeblickt. Herausgebersind Prälat Roland Ries, langjähriger Vorsitzenderdes Diözesan-Caritasverbandes <strong>Trier</strong>,und der Mainzer Historiker Werner Marzi.Die Chronik ist imKliomedia Verlag in<strong>Trier</strong> erschienen undzum Preis von 24,90Euro im Buchhandelerhältlich (ISBN: 3-89890-094-0).20 2/<strong>07</strong>


Gemeinschaftskrankenhaus BonnZwei Jahrzehnte Akupunkturim Haus St. PetrusSeit rund 20 Jahren leidet die 40-jährige Patientin unter Migräne.Anfangs trat der quälende Kopfschmerz immer im Zusammenhangmit der Menstruation auf, später veränderte sich das Bild.Die Attacken kamen immer häufiger und waren auch mit denüblichen Medikamenten nicht zu beherrschen. Sie hatte vielversucht in all den Jahren, zahlreiche Ärzte aufgesucht, aberdas Muster der Erkrankung hatte sich nicht verändert.typische Krankengeschichtein meiner Praxis“, so Dr.„EineChrista Zumfelde-Hüneburg,Ärztin der Praxis für Traditionelle ChinesischeMedizin (TCM) am Haus St. Petrus. „DiePatienten haben meist eine lange Leidensgeschichtehinter sich und kommen zu mir,weil sie von ärztlichen Kollegen geschicktoder über andere Betroffene von mir gehörthaben. Neuerdings spielt auch die Informationüber das Internet eine große Rolle.“ Akupunktur,eine der fünf Säulen der TCM, kanneine Behandlungsmöglichkeit bei derartigenBeschwerden sein.Seit 20 Jahren praktiziert Zumfelde-HüneburgAkupunktur im Haus St. Petrus. DieFachärztin für Anästhesiologie, Naturheilverfahren,Spezielle Schmerztherapie und Akupunkturbezeichnet im Rückblick den erstenBesuch eines Kurses für TCM als Wendepunktin ihrem Leben. „Zunächst bin ich allerdingseher skeptisch gewesen“, erinnert sie sich. „Daszugrunde liegende Wissenschaftsverständnisbezieht sich in der westlichen Medizin eherauf die strukturellen Anteile, während die TCMsich mehr mit der energetischen Seite auseinandersetzt.Die Zusammengehörigkeit vonKörper und Geist, also von somatischen undpsychischen Aspekten einer Erkrankung, ist inder TCM immer von großer Bedeutung.“Die Grundlage der TCM bildet das Yin-Yang-Konzept. Dabei steht Yin für Materie,Yang für Energie; beide ergänzen sich undgehen fließend ineinander über. Auf den Menschenangewandt bedeutet dies, dass Yin fürden Körper an sich steht, Yang für deren Möglichkeitzur Funktionsentfaltung. Befindensich beide im Gleichgewicht, hat der Menschdie Fähigkeit, Krankheiten zu bewältigen undsich wieder zu erholen. Auch die einzelnen Organedes Menschen werden diesen Polaritätenzugeordnet.„Leitbahnen verbinden die Akupunkturpunktemiteinander und mit den innerenOrganen. Bei der Akupunktur kann durch dasNadeln dieser Punkte gestaute Energie abgeleitetoder der bestehende Energiefluss unterstütztund gestärkt werden.“ Eine Akupunktursitzungdauert etwa 20 bis 30 Minuten. DerPatient wird ruhig und entspannt gelagert. Vordem Einstich wird die Stelle leicht massiert.Nach der Sitzung sollte der Patient noch eine2/<strong>07</strong>21


Gemeinschaftskrankenhaus BonnSt. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbHWeile ruhen. Meist besteht eine Therapieeinheitaus 10 bis 15 Sitzungen.Schulmedizin undTCM ergänzen sich„Die Therapie der TCM ist aber in vielenFällen eine Kombination verschiedener Verfahren“,beschreibt Zumfelde-Hüneburg die Vorgehensweise.Neben der Akupunktur könneneine Behandlung mit chinesischen Kräutern,Ernährung nach den Kriterien der TCM oderQigong als Selbstübungsmethode die Therapieergänzen. So war es nur konsequent, dassZumfelde-Hüneburg nach ihrer Akupunkturausbildungauch diese Verfahren erlernte.Die Diagnose in der TCM erfolgt neben derBefragung des Patienten, der Untersuchungvon Hautfarbe, Körperhaltung und Stimmeauch durch die so genannte Zungen- undPulsdiagnostik. Untersucht werden die Lagedes Pulses sowie seine Qualität. Die Größe derZunge, die Farbe des Zungenkörpers, Farbeund Beschaffenheit des Belags und auffälligeVeränderungen lassen Rückschlüsse auf Erkrankungenzu. „Immer muss die Diagnostikin der TCM begleitet werden von einer schulmedizinischenUntersuchung. Organische Befundemüssen mit modernen diagnostischenVerfahren zunächst erkannt oder ausgeschlossenwerden. TCM und Schulmedizin sindkeine Gegensätze, sondern sie brauchen sichgegenseitig.“ Zumfelde-Hüneburg hat es sichzum Ziel gesetzt, beide Ansätze miteinanderzu verbinden.Besonders gute Erfolge zeigt die TCMda, wo eine körperliche Funktion eingeschränkt,aber nicht aufgehoben ist. So etwabei Schmerzen, Allergien, gynäkologischenStörungen, unerfülltem Kinderwunsch, leichtenDepressionen, Schlafstörungen oder zurRaucherentwöhnung. Ihre Grenzen findet dasVerfahren dort, wo es zur Zerstörung von Körperstrukturengekommen ist. „Hier könnenBeschwerden gelindert werden. Die Betroffenenerfahren auch eine neue Einstellung zuihrer Erkrankung, die helfen kann, diese besserzu ertragen.“Dr. Zumfelde-Hüneburg hat zu einer Zeitmit der Akupunktur begonnen, zu der das Verfahrenvon der Schulmedizin belächelt, sogarals Scharlatanerie abgetan wurde. Das hatsich geändert. Inzwischen bezahlen die Krankenversicherungeneine Reihe von Therapienbei genau beschriebenen Indikationen.Hans-Bernd KösterWeitere Informationen:8www.tcm-praxis-bonn.de„Das Menschlicheund die Begegnungdurchhalten“Festakt und Tag der offenen Tür100 Jahre „St. Elisabeth-Krankenhaus” Bonn„Wir müssen füreinander da sein, weil Gott uns gezeigt hat, dasser für uns da ist.“ Diesen Auftrag gab der Kölner Weihbischof Dr.Heiner Koch den Verantwortlichen und Mitarbeitern des HausesSt. Elisabeth des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn mit auf denWeg in die Zukunft. Er zelebrierte die Festmesse anlässlich derFeierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Klinik.Es war am 1. Mai 19<strong>07</strong>, als in der damaligenProfessor Rumpf‘schen Klinikdie ersten beiden Patientinnenaufgenommen wurden. Dies lässt sich nachlesenin der Festschrift, die der KrankenhausobereChristoph Bremekamp zusammen mitHans-Bernd Köster und Michael Lennackers alsStreifzug durch die Geschichte(n) des „St. Elisabeth-Krankenhauses“erstellt hat. Entstandenist die Klinik quasi als Ableger des Brüderkrankenhauses,heute Haus St. Petrus des Gemeinschaftskrankenhauses.Da dort die <strong>Barmherzige</strong>nBrüder für die Krankenpflege zuständigwaren und so nur Männer behandelt werdenFotos: Gerd Röhrig und Claudia FredrichFestgottesdienst im Bonner Münstermit Weihbischof Dr. Heiner Kochkonnten, wandte sich der Internist und NeurologeProfessor Theodor Rumpf auf der Suchenach einem Träger für ein kleines Haus für seineweiblichen Patienten an das Mutterhaus derFranziskanerinnen von Waldbreitbach.Bald kamen die ersten Schwestern nachBonn, mieteten ein Wohnhaus unweit desBrüderkrankenhauses, ließen es umbauenund übernahmen Verwaltung und Pflege,während lange Zeit die Mediziner des Brüderkrankenhausesdie Patientinnen ärztlichbetreuten. Die Rumpf’sche Klinik breitete sichvom Ursprungshaus kontinuierlich aus. Endeder 20er-Jahre entstand aus nun vier Gebäudeneine verbundene Krankenhausanlage,die unter den Schutz der Heiligen Elisabethgestellt wurde. Nach dem Zweiten Weltkriegwurde das Haus selbstständig. Tausende vonBonnern erblickten hier das Licht der Welt,und bis heute ist man stolz, dass der erste Bundeskanzler,Konrad Adenauer, seit 1958 jedesJahr seinen Geburtstag am 5. Januar mit einerMesse in der Krankenhauskapelle und einemEmpfang begann.1996 schlossen sich das St. Elisabeth- unddas St. Petrus-Krankenhaus zum GemeinschaftskrankenhausBonn zusammen, das mitdem Slogan wirbt: „Eine starke Gemeinschaftfür Ihre Gesundheit“. Dass sich das Haus St.Elisabeth seine „besondere Atmosphäre“ (Bremekamp)erhalten hat, liegt nach Überzeu-22 2/<strong>07</strong>


Gemeinschaftskrankenhaus Bonngung des Krankenhausoberen nicht zuletztdaran, dass es eine christlich geführte Klinikist, in der der Mensch im Mittelpunkt steht.Nach wie vor sind auch acht Ordensschwesternin der Pflege im Einsatz.Seinen Jubiläumstag, der ja praktischerweiseein Feiertag ist, nahm das Haus zum Anlass,ein großes Fest für die ganze Krankenhausfamilieund die Bonner Bürger auszurichten. Inder Festmesse im Bonner Münster erinnerteWeihbischof Dr. Koch an die Heilige Elisabeth,die den Menschen immer wieder die Augengeöffnet habe für die Gegenwart Gottes. „Er istda, im Krankenzimmer, im OP, im Sterbezimmer,im Kreißsaal, im Verwaltungsgebäude.Niemand wird uns der Hand des guten Hirtenentreißen“, rief Koch der Festgemeinde zu.Der Weihbischof besuchte auch den anschließendenFestakt im Hotel Bristol. Werdort lange Reden erwartet hatte, wurde angenehmüberrascht: Im Stil einer TalkshowGemeinschaftsgefühl.“ Wie ein roter Fadenzogen sich durch die Dialoge dankbare Erinnerungenan Zeichen der Menschlichkeitund des Angenommenseins: So beschrieb Dr.Barbara Pergande, Chefärztin der Anästhesieund Intensivmedizin, ihren Dienstbeginn inder Silvesternacht 1976/77, wo sie, noch ganzfremd im Haus, im Bereitschaftszimmer eineliebevoll zurechtgemachte kalte Platte samteiner Flasche Bier vorfand.Die Chefärzte ließen die Jahrzehnteaus medizinischer Sicht Revuepassieren und hoben neue Behandlungsmethodenebenso hervor wie dieTatsache, „dass ein Chefarzt moderner Prägungauch ein guter Manager sein muss“, soDr. Jürgen Reuther (Innere Medizin). Gefragtnach ihren Wünschen äußerten die Chefärzte:eine qualifizierte Ausbildung der Mediziner,mehr Geburten in Deutschland, hohe Qualitätin Diagnostik und Therapie trotz der Spar-zwänge, Zeit für die Betreuung der Patientenund „dass der gute Geist der Franziskanerinnenweiter gepflegt wird“.Für die Zukunft brachte Sr. Basina Kloos,Generaloberin der Franziskanerinnen vonWaldbreitbach und Gesellschafterin des Gemeinschaftskrankenhauses,die Aufgabe füralle Mitarbeiter auf den Nenner: „Das Menschlicheund die Begegnung durchhalten – trotzdes Kostendrucks und der großen Herausforderungen,vor denen Krankenhäuser heute stehen,dabei eine medizinische Versorgung aufdem neuesten Stand bieten.“ Die Geschäftsführerindes GemeinschaftskrankenhausesBonn, Christa Garvert, stimmte ihr zu und hobdie guten strategischen Ziele mit der Bildungmedizinischer Zentren hervor sowie die bedeutendeRolle der Ordensschwestern: „Man mussdiese Wurzeln gießen.“ Und Ludwig Klarl,Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des<strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V., nannte die Wettbewerbssituationder Krankenhäuser in Bonn„eine tolle Aufgabe“, der sich das Geburtstagskind„mit Optimismus“ stellen könne.Solcherart beschwingt marschierte dieFestgesellschaft zum Krankenhaus, wo dieBonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmannden Tag der offenen Tür eröffnete. Biszum Abend gab es dort in Haus und Hof einmunteres Treiben. Viele Bonner nutzen dieGelegenheit, einen Blick in den OP oder indie Großküche zu werfen. Auf großes Interessestießen die Demonstrationen medizinischerGeräte, und auch die Puppendoktorinhatte alle Hände voll zu tun. Im Festzelt gabes bei selbst gebackenem Kuchen Live-Musikmit dem Bonner Gospelchor Wave of Joy alsHöhepunkt, in dessen mitreißende LiederFestakt im Hotel Bristol mit Zeitzeugenaus der 100-jährigen Geschichte des„St. Elisabeth-Krankenhauses“Gut besuchter Tag der offenen Tür rund um das „St. Elisabeth-Krankenhaus“wurden die Geschichte des Elisabeth-Krankenhauses,der medizinische Fortschritt unddie Bedeutung des Hauses präsentiert, aufgelockertdurch Jazzmusik und Kabarett. ZumAuftakt zitierte Bremekamp das Wort, das dieEhrwürdige Mutter M. Aquilina 19<strong>07</strong> denSchwestern mit auf den Weg gab, die zumAufbau der neuen Klinik ausgesandt wurden:„Bonn muss gut werden, weil dort so vieleHindernisse zu überwinden sind!“Ergreifend der Bericht der ZeitzeuginMaria Botzki (92), die am Weihnachtstag1943 im Elisabeth-Krankenhaus ihren Sohnzur Welt brachte und sich daran erinnerte,wie sie mit den anderen Patienten imkalten Keller vor Fliegerangriffen Schutzsuchte: „Wir sangen und hatten ein großesbald die ganze Festgemeinde singend undklatschend mit einstimmte. Nicht nur dieKinder hatten Spaß an den Kunststücken deszaubernden Ärztlichen Direktors Dr. HilmarHüneburg, der Hasen springen ließ und, assistiertvon Marga Schmitz, der Vorsitzendender Mitarbeitervertretung, allerlei Magie mitSeilen vorführte.Redaktion Bonn: Hans-BerndKöster (verantwortlich), Claudia FredrichKontakt: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn,Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn,Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Str. 40, 53113 Bonn,www.gk-bonn.de, Telefon: 0228/508-1821,Fax: 0228/508-1898, e-Mail: info@gk-bonn.de2/<strong>07</strong>23


SchutzmantelmadonnaSeitenfenster in der Krankenhauskapelle imBrüderhaus des Katholischen Klinikum Koblenz.Die Schutzmantelmadonna gibtihren Schutz über die Bedürftigender Koblenzer Altstadt. Dort war dieerste Krankenstation des Seligen Peter Friedhofen.Eine Schutzmantelmadonna ist eine Mariendarstellung(Madonna), die unter ihremausgebreitetem Mantel betende Gläubige birgt.Die Figuren unter dem Mantel stehen symbolischunter dem Schutz Mariens. Das Motivbasiert auf dem Rechtsbrauch des Mantelschutzes,wonach man einer Person durch Bedeckenmit seinem Mantel rechtlichen Schutzgewährt. Hermann-Josef SchützeichelWir führen die Traditionunserer Stifter fortKatholisches Klinikum eröffnet ambulanten PflegedienstSeit dem 1. Mai bietet das KatholischeKlinikum Koblenz einen AmbulantenPflegedienst an. Rita Giesbrecht undihr Team freuen sich darauf, die bewährteBetreuung durch das Katholische Klinikumauch im häuslichen Bereich sicherstellen zukönnen. Ganz in der Tradition der beidenOrdensgründer Mutter Irminas und PeterFriedhofen – beide betreuten Hilfsbedürftigeim häuslichen Bereich. „Unser Ziel istes, eine reibungslose Überleitung und einehochwertige Versorgung im häuslichen Bereichsicherzustellen“, bringt Rita Giesbrechtauf den Punkt.Notruf 19222 –Time is BrainSchlaganfall ein Notfall –Koblenz gegen Schlaganfall.Unter diesem Motto veranstaltetdie Neurologische Klinik mit derStroke Unit des Katholischen KlinikumsKoblenz gemeinsam mit der Landeszentralefür Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalze.V. und der Firma BöhringerIngelheim Pharma & Co.KG eine Initiative,die das Wissen um das Thema Schlaganfallin der Bevölkerung und bei den an der Therapiebeteiligten Gruppen verbessern soll.Gesundheitsministerin Malu Dreyer hat dieSchirmherrschaft übernommen.Der Schlaganfall zählt zu den großenVolkserkrankungen. Die therapeutischenMöglichkeiten haben sich in den vergangenenzehn Jahren deutlich verbessert. In derAkuttherapie spielt Zeit eine wesentliche Rolle.Innerhalb eines sehr engen Zeitfensters fürden Therapiebeginn können günstige Therapieergebnisseerreicht werden. Gerade deshalbliegt es Chefarzt Professor Wöhrle besondersam Herzen, dass jeder die Notfallnummer19222 kennt. So kann schnell geholfen undbleibende Schäden vermieden werden.In der Zeit vom 23. Mai bis Oktober 20<strong>07</strong>sind zahlreiche Veranstaltungen in Koblenzgeplant. Zur Auftaktveranstaltung im KoblenzerSchloss waren Mediziner aus demGroßraum Koblenz eingeladen. Zum Thema„Klinische Aspekte der modernen Schlaganfallforschung“hielten namhafte Referenteninteressante Vorträge.Im Sommer wird der Schlaganfallführervorgestellt. Hier finden Betroffene undderen Angehörige Hilfe, um ihre schwierigeSituation besser zu meistern. Er bietet Orientierung,indem er Stichworte, lokale Institutionenund Ansprechpartner nennt undAngebote beschreibt, die die Probleme derBetroffenen und ihrer Angehörigen verringernkönnen.Höhepunkt der Veranstaltungsreihe wirdeine Informationsveranstaltung am 29. Septemberin einem Koblenzer Einkaufcentersein.Eva Thielmann24 2/<strong>07</strong>


Katholisches Klinikum KoblenzDas Jahr 20<strong>07</strong> steht für die Gemeinschaft der Schwestern vomHeiligen Geist ganz im Zeichen ihres Jubiläums: Vor 150 Jahrenwurde ihr Orden in Koblenz gegründet. Diese Jahre stehen fürdie Arbeit für bedürftige Menschen. Nicht nur als Gesellschafterdes Katholischen Klinikums Koblenz wirken die Schwestern auchheute in Deutschland und Indien.150 JahreDienst am MenschenDie Schwestern vom Heiligen Geist feiernihr Jubiläum: eine kurze OrdensgeschichteOben: Anna Maria Hoelscher,Gründerin und als SchwesterIrmina erste Generaloberinder Schwestern vom HeiligenGeist.Links: Eine Zeichnung vomMutterhaus und KrankenhausMarienhof um das Jahr 1903Koblenz im Jahre 1857: Die Stadt gehörtzur preußischen Rheinprovinz,Prinz Wilhelm, der spätere KaiserWilhelm I., amtiert als Militärgouverneur undlebt mit seiner Frau Augusta im KurfürstlichenSchloss. Neues Stadtoberhaupt wird Hubert-JosefCadenbach. 22.000 Menschen lebenin Koblenz, viele von ihnen unter Bedingungen,die wir uns heute kaum noch vorstellenkönnen. Eine soziale Absicherung durch z. B.eine Krankenversicherung gibt es nicht. Werin Not gerät, ist selbst dafür verantwortlich,sich daraus zu befreien.Die großen sozialen und humanitärenProbleme vor Augen, baten vier junge FrauenPfarrer Philipp de Lorenzi von der KoblenzerPfarrei Liebfrauen, den späteren Generalvikardes Bistums <strong>Trier</strong>, um Unterstützung beider Gründung eines Schwesternordens. Derhatte schon Peter Friedhofen bei der Gründungder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder unterstützt.Nach der Genehmigung durch den <strong>Trier</strong>erBischof Arnoldi begann am 4. Juni 1857 fürdie vier Gründungsmitglieder das gemeinsameLeben in einer bescheidenen Unterkunftin der Koblenzer Altstadt.RückschlägeDie „Schul- und Krankenschwesternvom Heiligen Geist“– so nannte sich die neue Gemeinschaftauf Anordnung ihres Bischofs– unterstellten sich den Ordensregeln des Hl.Augustinus. Das Amt der Oberin übernahmAnna Maria Hoelscher, die den Namen SchwesterIrmina erhielt. Ihre Amtszeit währte abernur drei Monate, dann starb sie im Alter von22 Jahren. Ihr früher Tod war nicht der einzigeRückschlag für die Gemeinschaft. Drei Jahrenach der Gründung war von vier Gründerinnendes Ordens keine mehr im Konvent: Drei warengestorben, eine hatte den Orden verlassen.Ob sich damals jemand hätte träumenlassen, dass der Orden der Schwestern vom2/<strong>07</strong>25


Katholisches Klinikum Koblenz150 Jahre Heilig-Geist-SchwesternZahlreiche Festveranstaltungen zum Gründungjubiläum in KoblenzDie Kongregation der Schwestern vom Heiligen Geist in Koblenz feiert in diesem Jahr ihr150-jähriges Gründungsjubiläum. Um den eigentlichen Festakt der Gründung am 4. Juni reihensich unter dem Motto „Begeistert über Zeiten und Grenzen“ mehrere Festveranstaltungen.Am 1. Mai fand das feierliche Professjubiläumvon sechs Ordensschwesternstatt. Am 6. Mai trafensich im Mutterhaus die Frauen und Männer,die seit vielen Jahren die Projekte der Kongregationin Indien unterstützen und sich inder Patenschaftshilfe, der Aktion 365, engagieren.Diese Aktion fördert die verschiedenenKinderprojekte der Ordensgemeinschaftin Indien.Am 2. Juni stand ein „Tag der offenenTür“ für alle Interessierten im Mutterhaussowie im benachbarten Krankenhaus aufdem Jubiläumsprogramm. Neben Führungenim Mutterhaus wurden auf den einzelnenStationen des Katholischen Klinikums,Betriebsstätte Marienhof, verschiedene Aktivitätenangeboten. In einem Klostermarktvor dem Haus wurden u.a. selbst gekochteMarmelade, Hand- und Bastelarbeiten sowiehausgemachte Liköre verkauft.(Weiter auf Seite 28)Hoffnung Marienhof: verwundete Soldatenim Kriegslazarett, kranke Kinder aufder Kinderstationlich vergrößert und medizinisch weiterentwickelt.Im März 1941 begann der Bau einesdreigeschossigen Bunkers im Park, derals Krankenhaus für 170 Betten eingerichtetwurde. Die ersten Patienten bezogen im Juli1943 den Bunker.Der achte Großangriff auf Koblenz am9. Oktober 1944 brachte neben der totalenZerstörung des Mutterhauses eine starkeBeschädigung des Krankenhauses. Beimschwersten Bombenangriff auf Koblenz am6. November 1944 stand der ganze Marienhofin Flammen. Der Bunker diente nun alsLazarett und Krankenhaus.WiederaufbauNach dem Krieg wartete viel Arbeit auf dieSchwestern. Der Wiederaufbau von Mutterhausund Krankenhaus stand in den ersten Jahrenim Vordergrund. Erschwerend kam hinzu, dassdie Anzahl der Eintritte in den Orden immer geringerwurde, eine Entwicklung, die viele Ordentraf und trifft. So musste, hauptsächlich in den70er-Jahren, manche Niederlassung geschlossenwerden: 1980 gab es wieder einen Grundzu feiern. Der Neubau des Krankenhauses Marienhofkonnte in Dienst gestellt werden, heuteneben dem Brüderhaus eine Betriebsstätte desKatholischen Klinikums.Zukunft Indien1964 knüpfte der Orden erste Kontaktenach Indien. Sozial-caritative Arbeit im hinduistischgeprägten Subkontinent Indien:Sicher eine reizvolle, aber auch schwierigeAufgabe, der sich die Schwestern vom HeiligenGeist stellten. Zwischen 1974 und 1981 gründetensie fünf Niederlassungen, die von indischenSchwestern geleitet werden. Heute wirktder Orden in 28 Niederlassungen verteilt auffünf Bundesstaaten. Die hohe Dynamik, diedie Gemeinschaft in Indien prägt, bereichertdie gesamte Kongregation. Selbstverständlichfeiern auch die indischen Schwestern vomHeiligen Geist den 150sten Geburtstag des Ordens.Dr. Harald Stotz2/<strong>07</strong>27


Das Gründungsfest am 4. Juni beginntum 9.30 Uhr mit einem Pontifikalamt inder Kirche des Mutterhauses. Hauptzelebrantist der Bischof von <strong>Trier</strong>, Dr. Reinhard Marx.Bei dem anschließenden Festakt gegen 11.30Uhr im Festzelt werden u.a. GeneraloberinSchwester M. Sapientia und der KoblenzerOberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann sprechen. Am 7. Juni feiern dieSchwestern mit der PfarreiengemeinschaftSt. Laurentius, St. Elisabeth und St. Franziskusdas Fronleichnamsfest. Dem Gottesdienstum 10 Uhr im Festzelt des Marienhofsschließt sich eine Fronleichnamsprozessionim Parkgelände an. Danach ist Gelegenheitzum gemeinsamen Mittagessen im Zelt. Am20. August erinnern die Schwestern an ihrerstes Mutterhaus in Koblenz. Im Rahmeneiner gemeinsamen Vesper um 16.30 Uhrmit den <strong>Barmherzige</strong>n Brüdern in der Bruder-Friedhofen-Kapelle(Florinspfaffengasse6) wird am Haus der Florinspfaffengasse 9eine Gedenktafel eingesegnet.(Pressedienst des Bistums <strong>Trier</strong>)KU<strong>RZ</strong> UND KNAPPJubilare20-jähriges Jubiläum:Reiner FalkHannelore Girnstein25-jähriges Jubiläum:Birgit VogtHelga EbelhäuserIrma SpangAgnes Brandt35-jähriges Jubiläum:Rita WidmaierRichtfest: Das neue Krankenhausgebäudegewinnt an Gestalt.Heute: moderne Medizin im Katholischen KlinikumRedaktion Koblenz:verantwortlich: Dr. Harald Stotz, Eva ThielmannKontakt: Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof,Rudolf-Virchow-Straße 7, 56<strong>07</strong>3 Koblenz,Brüderhaus, Kardinal-Krementz-Straße 1-5, 56<strong>07</strong>3Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon: 0261/496-3145 (Dr. Stotz), -9232 (Thielmann), Fax:0261/406-3149 (Dr. Stotz), e-Mail: h.stotz@kkkoblenz.de,e.thielmann@kk-koblenz.deNews & FactsPapst: „Jesus, guter Samariterder Menschheit”Das Engagement der Kirche fürKranke und Schwache steht auffester biblischer Grundlage. Dashat Papst Benedikt XVI. am 22. März vorseinem Krankenrat betont. Die ganzheitlicheGesundheit des Menschen sei das Zeichen,das Christus gewählt habe, um denMenschen die Nähe Gottes und seine Liebezu zeigen. Darum stellten die EvangelienChristus als himmlischen „Arzt” dar. „Diemedizinische Wissenschaft schreitet nur voran,wenn sie Diagnose und Heilungsmethodeimmer wieder infrage stellt. Das Personal imGesundheitswesen wird nur soweit geachtet,wie es selbst die menschliche Existenz achtet– so entstellt im Leiden diese auch sein mag.Jeder Mensch braucht Zuwendung, in seinerganzen Existenz. Das moderne Konzept vonHeilung besteht in der menschlichen Förderungschlechthin.”(Radio Vatikan)28 2/<strong>07</strong>


St.-Marien-Hospital Marsberg45 Jahre gemeinsameKrankenpflegeausbildungDie Auszubildenden der Krankenpflegeschule der in Marsberg ansässigen WestfälischenKliniken absolvieren den somatischen Praxisteil ihrer Ausbildung amSt.-Marien-Hospital Marsberg. Die enge Zusammenarbeit besteht seit 45 Jahren.Die Kooperation in der Krankenpflegeausbildung zwischen demSt.-Marien-Hospital Marsberg und den in Marsberg ansässigenLWL-Kliniken für Psychiatrie sowie für Kinder und Jugendpsychiatrieblickt auf eine 45-jährige Tradition zurück. Von 1962bis heute bildete die Krankenpflegeschule der WestfälischenKliniken 1.530 examinierte Krankenschwestern und -pfleger aus.kenpflegeschule der Westfälischen Kliniken,Karl-Josef Sarrazin, erklärt diese Situationmit dem hohen Theorieanteil nach Inkrafttretender neuen Ausbildungsrichtlinienund mit der höheren Anzahl an Disziplinen.„Fächer wie Geriatrie und Neurologie sindhinzugekommen, außerdem stehen nebender kurativen auch noch die palliative, diepräventive und die rehabilitative Pflege aufdem Stundenplan. Doch die jahrzehntelangeZusammenarbeit hat sich sehr bewährt.“Praxisanleiterin Marion Studen, die früherselbst Mitte der 80er-Jahre an der MarsbergerKrankenpflegeschule gelernt hat und seit 1995als examinierte Praxisanleiterin die Auszubildendenbegleitet, sieht die Vorteile der 2004neu geregelten Ausbildung: „Durch die neueingeführten Praxisaufgaben, die die Schülerunter Anleitung selber erarbeiten müssen,werden Theorie und Praxis optimal verknüpft.Beispielsweise haben meine Schüler geradeim Unterricht das Thema MedikamentenlehreBis 1990 schickte das St.-Marien-Hospital insgesamt 122 eigene Auszubildendean die beiden Krankenpflegeschulender Westfälischen Kliniken. Einsechsmonatiges Praktikum in der Psychiatriewar Teil der Ausbildung. 1996 wurden die beidenKrankenpflegeschulen des Johannesstifts(heutige LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie)und der LWL-Klinik für Psychiatriezusammengelegt.Im Jahr 2004 wurde die Ausbildung perGesetz neu geregelt. Ein Vertrag zwischen denin Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippebefindlichen Kliniken und demSt.-Marien-Hospital regelt nun die Verteilungder einzelnen Fachbereiche, die Inhalte undden organisatorischen Ablauf.Die insgesamt 75 Schüler der Krankenpflegeschuleverteilen sich auf drei Jahrgänge.Rund drei Viertel der Schüler absolvierenpraktische somatische Ausbildung am St.-Marien-Hospital,wo die Fächer Chirurgie, InnereMedizin, Gynäkologie und Wochen- undNeugeborenen-Pflege abgedeckt werden. Inden ersten beiden Ausbildungsjahren leistendie Schüler je einen Einsatz pro Fachbereich,wobei mit einem Einsatz vier bis sechs WochenPraxis gemeint sind. Im dritten Lehrjahr kommennoch einmal je ein Einsatz in der InnerenMedizin und in der Chirurgie hinzu, so dassdie Schüler während der gesamten Ausbildungfünf praktische Einsätze leisten, also zwischen20 und 30 Wochen im St.-Marien-Hospital amPatientenbett lernen und arbeiten.Dies hört sich zunächst wenig an. DerLeitende Lehrer für Pflegeberufe an der Kran-Von links: Marco Meyer, Krankenpfleger, Ruth Wiegard, Pflegedirektorin, SwetlanaWiens, Krankenschwester, alle am St.-Marien-Hospital Marsberg, Karl-Josef Sarrazin,Leitender Lehrer für Pflegeberufe an den LWL-Kliniken, Marion Studen, Praxisanleiterinam St.-Marien-Hospital, Hildegard Bartmann-Friese, Pflegedirektorin der LWL-Kliniken,und Heinrich Lake, Hausoberer des St.-Marien-Hospitals Marsbergdurchgenommen. Als Praxisaufgabe musstensie hier im Hause alle Medikamentenschränkeunter die Lupe nehmen und Informationenzu bestimmten Medikamenten sammeln. Ichfand es wunderbar zu sehen, wie lebhaft undkreativ die jungen Menschen an diese Aufgabeherangegangen sind, der eine recherchiertim Internet, der andere greift zur Roten Liste,ein Dritter befragt seine Kollegen, am Endehat ein jeder etwas zur Lösung der Aufgabebeigetragen. Es macht mir sehr viel Spaß zusehen, wie die jungen Erwachsenen zu aktivenGestaltern ihrer Ausbildung werden. Ich gebemeinen Schülern eines mit auf den Weg: Ihrhabt ein Recht auf Ausbildung, aber einfor-Foto: privat2/<strong>07</strong>29


dern müsst ihr es selbst.“ Marion Studen hat35 Prozent ihrer Dienstzeit für die Praxisanleitungenzur Verfügung. Dafür musste sie eine200 Stunden umfassende Zusatzausbildungabsolvieren und sich einer Prüfung unterziehen.Insgesamt werden die Schüler im St.-Marien-Hospitalvon sechs fortgebildeten Praxisanleiternbegleitet, also zwei pro Fachbereich.Lernsituationen einzufordernHildegard Bartmann-Friese, Pflegedirektorinder beiden LWL-Klinikenwar selber von 1981 bis 1992Leiterin der Krankenpflegeschule. Auch siebetont, wie wichtig es für die Schüler sei, Lernsituationeneinzufordern: „Wir fragen diesenPunkt auch gezielt im Gespräch nach dersechsmonatigen Probezeit ab.“Gerade in dieser engen Vernetzung zwischenden Einrichtungen und den verschiedenenBerufsgruppen liegt der entscheidendeVorteil der Ausbildung. Darin sind sich dieVerantwortlichen einig. „Ich freue mich beispielsweise,dass die Diätassistentin und Diabetesberaterindes St.-Marien-Hospitals, IrmgardLammers, bei uns Kurse gibt“, so Bartmann-Friese. „Außerdem lernen die Schüler andereBerufsgruppen besser schätzen, wenn sie dieGelegenheit hatten, während ihrer Ausbildungauch mal über den eigenen Tellerrandzu schauen.“Erfreulich ist auch, dass das St.-Marien-Hospital im vergangenen Oktober zwei Krankenpflegeschülernach ihrer Ausbildung übernehmenkonnte. Marco Meyer und SwetlanaWiens arbeiten beide auf der Station sechs derChirurgischen Abteilung. Marco, der wie Swetlanavon 2003 bis 2006 noch nach dem altenAusbildungssystem lernte, meint: „Beim altenModell war mehr Praxiseinblick möglich,beispielsweise war ich zehn Wochen lang aufRedaktion Marsberg:Simone Ernst (verantwortlich)Kontakt: St.-Marien-Hospital Marsberg,Marienstr. 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de,Telefon: 05251/702-22 55e-Mail: s.ernst@bk-marsberg.deKU<strong>RZ</strong> UND KNAPPJubilare25-jähriges Jubiläum:Diethelm Wesselder Intensivstation, danach kannte ich alle Abläufe.Die Qualität der Ausbildung hier im St.-Marien-Hospital ist erstklassig. Ich kann diesbehaupten, da ich auch als Krankenpflegehelferin anderen Einrichtungen im PaderbornerUmland gelernt habe. Dass ich die Vollzeitstellehier bekommen habe, ist für mich wie einSechser im Lotto, wo ich doch schon währendmeines Jahrespraktikums und als Zivildienstleistenderalle Abteilungen des Hauses durchlaufenhabe.“ Auch Swetlana, die sich nachdem Abi zur Pflegeausbildung entschloss, freutsich über die feste Arbeitsstelle. Sie unterstreichtjedoch auch den harten Übergang von derAuszubildenden zur Krankenschwester: „Jetztlerne ich selber andere Schüler an. Zwischenmeiner Ausbildung und der ersten Woche alsKrankenschwester liegen Welten.“Die Pflegedirektorin des St.-Marien-Hospitals,Ruth Wiegard, betont, dass im letztenJahr insgesamt sogar fünf junge Gesundheits-und Krankenpfleger/-innen eingestelltwurden. „Drei Viertel unseres PflegerpersonalsNeue Direktoriumsmitglieder imSt.-Marien-Hospital MarsbergDr. Martin Meyer ist der neue Kaufmännische Direktor des St.-Marien-Hospitals Marsberg. Jörg Schneider wird Verwaltungsdirektor, diekommissarische Pflegedirektion übernimmt Klaus Niggemann.Dr. Martin Meyer (40) ist seit dem1. März 20<strong>07</strong> KaufmännischerDirektor des BrüderkrankenhausesSt. Josef Paderborn und des St.-Marien-Hospitals Marsberg.Beide Häuser stehenin der Trägerschaftdes <strong>Barmherzige</strong>Brüder <strong>Trier</strong> e.V. undkooperieren sehr engmiteinander. Der promovierteWirtschaftswissenschaftlerundDiplom-Kaufmannwar zuletzt als Prokurist und Verwaltungsleiterbei der St. Ansgar und St. Rochus-KlinikengGmbH in Höxter tätig.Jörg Schneider, der während der vergangenensechs Monate als kommissarischerKaufmännischer Direktor das MarsbergerKrankenhaus führte, wird neuer Verwaltungsdirektorund steht damit als Ansprechpartnervor Ort zur Verfügung. „Wir stellen uns demDr. Martin Meyerkommen aus der Krankenpflegeschule derWestfälischen Kliniken. Wir profitieren vondiesem psychiatrischen Ausbildungsschwerpunkt,da auch viele unserer Patienten ausden Westfälischen Kliniken zu uns kommen.Außerdem kennen die Schwestern und Pflegerdurch die Ausbildung das Haus schon sehr gut.So ist unser Pflegepersonal optimal gerüstet“,betont Hausoberer Heinrich Lake.Die integrierte Krankenpflegeausbildungist ebenfalls ein Thema, welches in der Krankenpflegeschuledes ehemaligen Johannesstifts(heutige LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie)vorangetrieben wird. Aktuell findenGespräche mit Verantwortlichen der Krankenpflegeschuledes Brüderkrankenhauses St.Josef Paderborn statt. Dort läuft derzeit eineintegrierte Pflegeausbildung als Pilotprojekt.Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflegewerden in einem gemeinsamen Ausbildungsganggelehrt. Der Fachbereich der Psychiatriekönnte demnächst in den LWL-Kliniken abgeleistetwerden.Simone Ernstregionalen Wettbewerb,indem wir unser Leistungsangebotam Bedarfder Bevölkerungausrichten“, so Schneiderzur strategischenAusrichtung der neuenFührung.PflegedirektorinRuth Wiegard hat ihrAmt aus persönlichen Gründen niedergelegtund widmet sich ab dem 1. April 20<strong>07</strong>einer neuen Aufgabe im Trägerverbund.Die kommissarische Pflegedirektion für dasSt.-Marien-Hospital übernimmt der langjährigePflegedirektor des BrüderkrankenhausesSt. Josef Paderborn, Klaus Niggemann.Hausoberer Heinrich Lake kam im April2004 als stellvertretender Hausoberer an dasSt.-Marien-Hospital, 2005 folgte die Ernennungzum Hausoberen. Der Ärztliche DirektorDr. Ulrich Pannewick ist seit Februar2004 im Amt.Jörg Schneider30 2/<strong>07</strong>


Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder MontabaurHerzlich willkommen!Kindergesundheitstag am 24. Juni in MontabaurWohl Ihrer Kinder liegtuns am Herzen“, so lautet das„DasMotto des Kindergesundheitstagsim Jubiläumsjahr 20<strong>07</strong>, denn das Krankenhausder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder Montabaurbesteht nun schon seit 125 Jahren.am24.6.20<strong>07</strong>ab 10.00 Uhr·WannWasWas WannDas WohlIn diesem Jahr hat die LandtagsabgeordneteUlla Schmidt die Schirmherrschaft übernommen.Auch 20<strong>07</strong> erwartet die großen und kleinenBesucherinnen und Besucher ein buntesund abwechslungsreiches Programm mit Spielund Spaß rund um das Thema „Gesundheit“.125 JahreKrankenhausMontabaurKrankenhaus MontabaurIhrer Kinder liegt uns am HerzenProgrammProgrammGünstige und familiengerechte Verpflegung!!Kindergesundheitstagdas OriginalKinder- und Jugendgottesdienst(10.30 Uhr).Spiel, Spaß undAufklärung über dieganzheitliche, gesundeEntwicklung im KindesundJugendalter.·····InfoständeKinderbetreuungundbelustigungKinderschminkenund PuppentheaterFeuerwehrübungenUnter der Schirmherrschaftvon Ulla Schmidt, (MdL).(Jugendfeuerwehr Eschelbach)Paragliding(auch zum mitfliegen)SegelflugzeugUnterstützt wird der Kindergesundheitstagdurch Vereine, Verbände, Praxen, Privatpersonenund Institutionen wie den Praxenund Fachrichtungen aus dem Krankenhaus,der Polizei Montabaur, der KletterschuleMittelrhein, der AOK Westerwald, dem PuppentheaterKofferquatsch, der PfarrkircheMontabaur, Dr. Joachim Löchner, der Praxisfür Logopädie & Ergotherapie Bendorf, derKatholischen Familienbildungsstätte, Memory,dem HTZ Neuwied, der JugendfeuerwehrEschelbach, dem Yoga-Treff Staudt, demCaritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, derVerbandsgemeinde Montabaur, dem Westerwaldkreis,der Stadt Montabaur, der FreiwilligeFeuerwehr Montabaur, der Praxis für LogopädieAnita Hanso, dem ADAC und vielenungenannten Freunden und Helfern, ohnedie dieser Tag nicht denkbar wäre.Otmar FaustUnter der Schirmherrschaft von Ulla Schmidt, (MdL).2/<strong>07</strong>31


Krankenhaus der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder MontabaurVinzenzhaus kurz vor der Fertigstellung.100 Jahre Schule für GesundheitsundKrankenpflege der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder in MontabaurDie Zeiten haben sich geändert – erstrecht, wenn 100 Jahre dazwischenliegen.Alles begann 19<strong>07</strong>. Preußen erlässtzur Vereinheitlichung der Pflegesein 1. Krankenpflegegesetz. Die<strong>Barmherzige</strong>n Brüder in Montabaur greifendieses als Vorgabe auf und beginnen nochim selben Jahr nach den ersten gesetzlichenVorgaben auszubilden. Das war grundsätzlichnichts Neues, denn der caritative Auftrag desOrdens beinhaltet sowieso schon eine ordenseigenePflegeausbildung, die vor 19<strong>07</strong> ohneverbindliche Regelungen durchgeführt wurde.Die Ausbildung in der nun staatlich anerkanntenSchule beschränkte sich anfangs aufeigene Ordensbrüder. Die Ausbildungszeit betrugdamals ein Jahr, was etwa hundert Unterrichtsstundenbedeutete und mittags währenddes Teildienstes gehalten wurden. Abschlusswar in der damaligen Zeit der „Ausweis überdie Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübungder Krankenpflege“. Die Räume der Schulewechselten in diesen Jahren innerhalb desKrankenhausgeländes.Während des Nationalsozialismus von1937 bis 1945 wurde die Krankenpflegeschulepolizeilich geschlossen. Daher bemühte sichdie damalige Generalsleitung vorsorglich umSchwestern, die mit der Pflege im Krankenhausbetraut werden sollten. So kam es, dass1937 insgesamt 14 Schwestern aus einemFranziskaner-Orden ihren Dienst im KrankenhausMontabaur antraten. Dies hatte wiederumzur Folge, dass schon einen Monat späterauf Drängen der Ärzte „der erste weibliche Patient“stationär aufgenommen wurde.1945 ließ die Wiedereröffnung der Krankenschulenicht lange auf sich warten. Bereitsim Dezember genehmigte die damalige FranzösischeMilitärregierung die weitere Ausbildungvon Krankenpflegepersonal.Seit den 50er-Jahren absolvierten auchSchülerinnen und Schüler, die keinem Ordenangehörten, die Ausbildung. In den folgendenJahren trugen die Brüder Ferdinand, Cyprianund Stephan als Schulleiter sowie der erstenicht ordensangehörige Schulleiter HarryKrawinkel entscheidend zur Etablierung derKrankenpflegeschule in Montabaur und Umgebungbei.32 2/<strong>07</strong>


Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder Montabaur1987 zog die Schule in das heutige Gebäudeim Vinzenzhaus um. Rundum neu renoviert,zu einem Wohnheim erweitert und miteinem Glasvorbau versehen, nahmen Lehrersowie die Schülerinnen und Schüler ihr neuesUmfeld gerne an.Die Krankenpflegeschule zeigte sich abernicht nur äußerlich als zukunftsorientiert. DieKooperation mit der Gesundheits- und Krankenpflegeschuledes Katholischen Klinikumsin Koblenz im Jahr 2004 ermöglichte eineAusweitung des Ausbildungsangebotes. Dortabsolvieren nun die Schüler ihre theoretischeAusbildung. Aktuelles Wissen aus den Bereichender Pflegewissenschaft, der Medizin, denSozialwissenschaften (Psychologie, Soziologieund Pädagogik) wird dort in 2100 Unterrichtsstundenvermittelt. Der praktische Unterrichterfolgt am Standort Montabaur – aberauch Lernberatungen, die Zielvereinbarungsgespräche,das Bewerberauswahlverfahrenund Informationsveranstaltungen finden hierstatt. Im Schulgebäude selber befinden sichauch die Büros der Lehrer und die Zimmer fürdie Schülerinnen und Schüler im Wohnheim.Seit 2004 leitet German Quernheim dieSchule für Gesundheits- und Krankenpflegemit 45 Ausbildungsplätzen. Diepraktische Ausbildung im angeschlossenenKrankenhaus betreut die Lehrerin SimoneBoldt und wird dabei von der PraxisanleiterinKatja Becker unterstützt, die die praktischenAnleitungen auf den Stationen koordiniert.Die theoretische Ausbildung wird in Kooperationmit dem Katholischen Klinikum inKoblenz sichergestellt. Somit kann sowohl derEigenbedarf an ausgebildeten Pflegekräftenwie auch der Bedarf an Fachpersonal für andereKrankenhäuser und Pflegeeinrichtungengedeckt werden. Ausbildungsbeginn ist jeweilsam 1. April und am 1. Oktober eines Jahres.100 Jahre Pflegeschule in Montabaur.Eine Institution mit einer bewegten Vergangenheit– aber auch mit einer spannendenZukunft.Christine DaichendtKU<strong>RZ</strong> UND KNAPPJubilare10-jähriges Jubiläum:Manuela Wilhelmi25-jähriges Jubiläum:Barbara BachmeierKlaus MüllerDoris Schmid30-jähriges Jubiläum:Kirt Mies40-jähriges Jubiläum:Walburga HatzmannGuido SchröerverabschiedetIm Rahmen einer Informationsveranstaltungam Freitag, den 19. April 20<strong>07</strong>, verabschiedetensich Geschäftsführung, Direktoriumund Mitarbeiterinnen und Mitarbeitervom Hausoberen Guido Schröer, der nach nursieben Monaten aus privaten und beruflichenGründen das Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder Montabaur verlässt. GeschäftsführerBruder Alfons-Maria Michels bedauerte dieseEntscheidung, unterstrich zugleich aber auchdie Verdienste von Guido Schröer, der in wenigenMonaten dazu beigetragen habe, dasssich das Haus in vielfältiger Weise so erfreulichweiterentwickelt hat. „Ihre Loyalität, Ihre Offenheitund hohes Engagement zeichnen Sieaus und auch dafür möchten wir Ihnen vonganzem Herzen danken.“ Das Direktorium desHauses, vertreten durch Frank Keller, bedauertedie Entscheidung und bedankte sich fürdie gute und konstruktive Zusammenarbeitmit einem Buch über den Westerwald. In einerkurzen Ansprache erläuterte Guido Schröerden Mitarbeitenden des Hauses die Gründeund dankte für das herzliche Willkommenund die gute Zusammenarbeit: „Es war eineschwere Entscheidung, ein Wägen zwischendem Reiz der Herausforderung und dem persönlichenPreis für mich und meine Familie.Ein attraktives Stellenangebot in Augsburg,meiner Heimatstadt, hat dieses Wägen zu einemErgebnis geführt.“ Bruder Alfons-MariaMichels wünschte Guido Schröer alles Guteund Gottes Segen für seine weitere beruflicheZukunft.Martin FuchsRedaktion Montabaur:Dr. Nikolina Russeff-Eich (verantwortlich)Kontakt: Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder Montabaur, Koblenzer Straße 11-13,56410 Montabaur, www.bk-montabaur.de,Telefon: 02602/122-701, Fax:02602/122-737,e-Mail: info@barmherzige-brueder.de2/<strong>07</strong>33


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornDer Hausobere des Brüderkrankenhausessegnet die neuen Räume derB+V Zentrallabor GmbH. Auf dass dieMitarbeiterinnen aus den vier verschiedenenHäusern zu einem Team zusammenwachsen.Brüder und Vincentinerinneneröffnen gemeinsames LaborzentrumB+V Laborzentrum GmbH heißt das jüngste Kind der Kooperation zwischen dem BrüderkrankenhausSt. Josef Paderborn und der St.-Vincenz Krankenhaus GmbH. Durch die Gesellschafterstrukturund die Mitgliedschaft im Diözesan-Caritasverband ist das Labor eine kirchliche Einrichtung – einedeutschlandweit einzigartige Konstellation.Foto: Simone Ernst, Paderborn, 20<strong>07</strong>Am 4. Dezember 2006 hat die B+VLaborzentrum GmbH die Versorgungdes Brüderkrankenhauses St.Josef und des St. Vincenz-Krankenhauses übernommen.In einem zweiten Schritt erbringtdas Zentrallabor seit Ende Dezember 2006 dieLeistungen für die Laborgemeinschaft der niedergelassenÄrzte in Paderborn und Marsberg.Ab Mitte 20<strong>07</strong> bestimmt B+V auch die Routinelaborparameterfür das St.-Marien-HospitalMarsberg und für das St.-Josefs-Krankenhausin Salzkotten.Seit Anfang 2005 beschäftigten sich dieverantwortlichen Gremien der beteiligtenKrankenhäuser mit der Vision eines gemeinsamenklinischen Labors. Entgegen dem imKrankenhausbereich vorherrschenden Trend,die Krankenhauslabore an einen überregionalenLaboranbieter zu vergeben, sollte nachAngaben des Geschäftsführers Siegfried Rörigin Trägerschaft der Krankenhäuser ein regionalesLaborzentrum entstehen. „Wirtschaft-lich positive Effekte sollen nicht durch dasAusgliedern von Leistungen, sondern mittelsKonzentration durch Kooperation entstehen.Wir wollen langfristig Arbeitsplätze in kirchlicherTrägerschaft am Standort Paderbornsichern“, so Rörig.In einem ersten Schritt wurde die geeigneteRechtsform für das neue Zentrallaborerarbeitet. Unter Abwägung der gesellschafts-,steuer- und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungenwählten die Gesellschafter dieRechtsform der Gesellschaft mit beschränkterHaftung. Die Gesellschafter sind der <strong>Barmherzige</strong>Brüder <strong>Trier</strong> e.V. für das BrüderkrankenhausSt. Josef und das St.-Marien-HospitalMarsberg, die St. Vincenz-KrankenhausGmbH, Paderborn, und die St.-Josefs-KrankenhausgGmbH in Salzkotten. Vorsitzenderder Gesellschafterversammlung ist derzeitDr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer desSt.-Vinzenz-Krankenhauses, stellvertretenderVorsitzender ist Bruder Rainer Hellinger,Hausoberer des Brüderkrankenhauses. DerVorsitz der Gesellschafterversammlung wechseltjährlich. Als Geschäftsführer fungierenSiegfried Rörig, Personalleiter des Brüderkrankenhauses,und Johannes Westermann,Geschäftsführer des Vincenz-Krankenhauses.Der Sitz der B+V Laborzentrum GmbH ist inPaderborn auf dem Gelände des BrüderkrankenhausesSt. Josef.Ein modernes Labor erschließt Wirtschaftlichkeitsreservendurch einen hohenAutomatisierungsgrad. Damit die Vielzahlder Analysen kurzfristig erstellt werden kann,wurden von der B+V Analysestraßen beschafft,die mit der Labor-EDV kommunizieren. Dieermittelten Ergebnisse werden elektronischan die Patientenakte in den jeweiligen Krankenhäusernübermittelt, eine besondere Herausforderungfür die EDV-Abteilungen beiderHäuser, die mit unterschiedlichen Systemenarbeiten. Per Rohrpost gelangen die Probenvon den Stationen des Brüderkrankenhauses34 2/<strong>07</strong>


Brüderkrankenhaus St. Josef Paderbornin das Zentrallabor im benachbarten Gebäudeauf dem Krankenhausgelände. Die Probenaus den anderen Häusern werden per Kuriermehrmals täglich zu bestimmten Zeiten abgeholt,Sonderfahrten gehören zur Routine.Kirchlich-caritativeDienstgemeinschaftAuch modernste Labortechnik funktioniertnur mit qualifizierten Mitarbeitern. DieMitarbeiterinnen aus den Laboren der beteiligtenKrankenhäuser wurden zum 1. Dezember2006 auf die neue Gesellschaft übergeleitet.Insgesamt arbeiten für das B+V Laborzentrum63 medizinisch-technische Assistentinnenund ein Mitarbeiter unter der Leitungvon Ursula Kalass. „Durch die Trägerstrukturund die Mitgliedschaft im Diözesan-Caritasverbandist die Gesellschaft in die kirchlichcaritativeDienstgemeinschaft eingebettet. DieRahmenbedingungen und die Gehaltsstrukturändern sich für die Mitarbeiterinnen undden Mitarbeiter durch die Übernahme nicht“,betont Siegfried Rörig.Johannes Westermann, Geschäftsführer,Dr. Josef Düllings, stellv. Vorsitzenderder Gesellschaftsversammlung,Ursula Kalass, Leitende MTA,Dr. Armin Kuhlencord, fachärztlicherLeiter und Bruder Rainer Hellinger,Vorsitzender der Gesellschaftsversammlung(von links)Die Qualität der erbrachtenLeistungen steht laut Angabender Gesellschafter für dieB+V im Vordergrund. Zur Sicherung derhohen Ansprüche wurde mit der überörtlichenGemeinschaftspraxis für LabormedizinDres. Kuhlencord und Partner ein Kooperationsvertraggeschlossen. Dr. Armin Kuhlencordund seine Kolleginnen und Kollegen stellen diefachärztliche Leitung des Zentrallabors sicher.Für akute Notfälle in den Krankenhäusernstehen Geräte für die Vorortdiagnostik inden Krankenhäusern bereit. Mit diesen Gerätenkönnen in kürzester Zeit die Werte erstelltwerden, die für die Notfallbehandlung erforderlichsind.Foto: Simone Ernst, Paderborn, 20<strong>07</strong>Die Gesellschafter ziehen nach den erstendrei Monaten ein positives Fazit: „Nachden ersten Anlaufschwierigkeiten, die bei derKomplexität der Veränderungen sowohl imLabor als auch für die klinischen Abteilungen,zwangsläufig waren, ist zwischenzeitlichder Routinebetrieb aufgenommen worden.Von allen Beteiligten wurde das Kooperationsprojekt,,B+V Zentrallabor“ engagiert unterstütztund für zukünftige Aufgaben gut aufgestellt.“Simone ErnstArzthelferinnen durchden Röntgen-TÜVFranz Heidgen, Leitender MTRA amBrüderkrankenhaus St. Josef, bildetjunge Arzthelferinnen im Röntgen aus.Diese neun Arzthelferinnen haben den Röntgenschein in derTasche. Ausbildungsleiter Franz Heidgen nahm die Prüfungin Zusammenarbeit mit dem TÜV-Nord ab.Foto: Simone Ernst, Paderborn, 20<strong>07</strong>Der Kursusfür ArzthelferinnenzurErlangung des Röntgenscheinsfindet jedesJahr im Herbst in Zusammenarbeitmit demTÜV-Nord in der Klinikfür Radiologische Diagnostik,Strahlentherapieund Nuklearmedizin amBrüderkrankenhaus St.Josef statt. Erst mit dieserQualifikation darf eineArzthelferin unter Anleitungeines FachkundigenRöntgenaufnahmenanfertigen.Zwei Wochen werden die Teilnehmerinnenmorgens von einem Mitarbeiter des TÜV in dieTheorie eingewiesen, nachmittags finden praktischeEinstellübungen unter der Obhut des Leitendenmedizinisch-technischen Radiologieassistenten(MTRA), Franz Heidgen, statt.Am Ende der zwei Wochen absolvieren dieKandidatinnen eine schriftliche und eine praktischePrüfung. Im November 2006 haben alleneun Teilnehmerinnen erfolgreich bestanden.„Ausbildung ist für unsmehr als die Vermittlungvon Kenntnissen“So steht es in den Grundsätzen und Leitliniender <strong>Barmherzige</strong>n Brüder <strong>Trier</strong>. FranzHeidgen, der seit 1979 im BrüderkrankenhausSt. Josef arbeitet und auch die MTRA-Lehrbefugnisbesitzt, ist es ein besonderes Anliegen,den jungen Menschen neben dem Fachwissenauch die Freude an der Arbeit und am Umgangmiteinander zu vermitteln. In der Radiologiedes Brüderkrankenhauses arbeiten 18MTRAs und sechs Arzthelferinnen. Neben dermodernen Röntgenausstattung steht ein MultisliceSpiral-CT und ein Kernspintomograph(MRT) für die bildgebende Diagnostik zurVerfügung.Simone Ernst2/<strong>07</strong>35


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornMartin Meyer, neuer Kaufmännischer Direktor amBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Dr. Martin Meyer,neuer Kaufmännischer Direktor am Brüderkrankenhaus St.Josef Paderborn. Dr. Martin Meyer, neuer KaufmännischerDirektor am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.Dr. Martin Meyer, neuer Kaufmännischer Direktor amBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Martin Meyer, neuerKaufmännischer Direktor am Brüderkrankenhaus St. JosefPaderborn. Martin Meyer, neuer Kaufmännischer Direktoram Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Martin Meyer,neuer Kaufmännischer Direktor am BrüderkrankenhausSt. Josef Paderborn. Martin Meyer, neuer KaufmännischDr. Martin MeyerNeuer Kaufmännischer Direktor amBrüderkrankenhaus St. Josef Paderbornund am St.-Marien-Hospital MarsbergDer 40-jährige promovierte Wirtschaftswissenschaftler und Diplom-Kaufmann war zuletzt als Prokuristund Verwaltungsleiter bei der St. Ansgar und St. Rochus-Kliniken gGmbH in Höxter beschäftigt.Am 1. März 20<strong>07</strong> trat er seinen Dienst in den beiden nordrhein-westfälischen Krankenhäusern desBBT e.V. an. Aus diesem Anlass nahm er sich Zeit für ein Gespräch mit der FORUM-Redaktion.Dr. Martin Meyer, was bewegt einen promoviertenWirtschaftswissenschaftler,der von 1993 bis 1996 am Institut fürWirtschaftsinformatik der UniversitätGöttingen arbeitete, zum Wechsel in denGesundheitsmarkt?Ehrlich gesagt haben Krankenhäuserschon immer eine gewisse Faszination aufmich ausgeübt, schon als kleiner Junge.Während meines Studiums und der Promotionbeschäftigte ich mich eingehendermit Non-Profit-Organisationen (NPOs).Zu meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiteram Institut für Wirtschaftinformatikin Göttingen haben wir beispielsweiseein Symposium zum Thema Controllingin NPOs organisiert. Mir persönlich ist eswichtig, mich mit dem Produkt oder derDienstleistung, für die ich arbeite, identifizierenzu können. Außerdem ist der Gesundheitsmarkteine Wachstumsbranche,in der man spannende Entwicklungenmitgestalten kann.Welche Schwerpunkte setzen Sie für Ihreneue Aufgabe als Kaufmännischer Direktor?Drei Themen habe ich mir besondersvorgenommen: die Schwerpunktbildungder Krankenhäuser, die Kundenorientierungund die Prozessoptimierung. Bei derSchwerpunktbildung gilt es, das Profil desjeweiligen Hauses klar herauszuarbeiten,für das Brüderkrankenhaus St. Josef sinddies beispielsweise Alleinstellungsmerkmalewie die Nuklearmedizin, die Hämatologieund die Onkologie. Diesen Prozess möchteich gern begleiten und fördern. Was dieKundenorientierung betrifft, so habe ichmir vorgenommen die wichtigen Zielgruppender Einweiser und der Patienten engermit in die strategischen Überlegungen einzubeziehen,um bedarfs- und zukunftsorientierteDienstleistungen anzubieten. Beider Prozessoptimierung habe ich vor allemdie Kosten im Blick, die es durch sinnvollenEinsatz der Ressourcen und durch klar definierteAbläufe zu optimieren gilt.Die Politik versucht, den Umbruch in derheutigen Krankenhauslandschaft durchdas aktuelle „Gesetzliche Krankenversicherungen-Wettbewerbsstärkungsgesetz“(GKV-WSG) zu gestalten. Wie36 2/<strong>07</strong>


Brüderkrankenhaus St. Josef Paderbornmachen Sie das 400-Betten-Haus inPaderborn und das 130-Betten-Hausder wohnortnahen Regelversorgung inMarsberg fit für den Wettbewerb?Durch die eben genannten drei Themenschwerpunkte.Indem wir unser Profilschärfen und die einzelnen Fachbereichesystematisch und marktgerecht ausbauen,bleiben wir auch langfristig wettbewerbsfähig.Die fortschreitende Spezialisierungder Fachbereiche ist gerade im BrüderkrankenhausSt. Josef von zentraler Bedeutung.Bereits jetzt kristallisieren sich der onkologischeund der orthopädisch-traumatologischeSchwerpunkt heraus, um nur einigeTendenzen zu nennen. Ein Beispiel dafürist auch die für Oktober 20<strong>07</strong> geplante Inbetriebnahmeeines PET-CTs samt Simulations-CT.Hiermit erreichen wir einenweiteren Meilenstein auf dem Gebiet deronkologischen Diagnostik und Therapieplanung.In Deutschland gibt es zurzeit nur28 PET-CTs, fast alle stehen an Unikliniken.Bisher mussten Patienten aus dem Hochstiftbis nach Münster fahren, um diesehochpräzise Untersuchung durchführen zulassen. Auch die anderen Fachbereiche wiedie Chirurgie und die Gastroenterologie,aber vor allem die Patienten selber werdenvon dieser komfortablen und innovativenTechnik profitieren.Erklärtes Ziel des St.-Marien-HospitalsMarsberg ist die Sicherstellung der Grundversorgungim Hochsauerlandkreis. Dazuwollen wir Facharztkompetenzen eng andas Krankenhaus binden. Ein medizinischpflegerischesVersorgungszentrum mit amHaus ansässigen Fachärzten und einer engenVernetzung zwischen stationärem undambulantem Bereich zum Wohle des Patienten,so sieht die Vision des Direktoriumsfür das St.-Marien-Hospital aus. Ein enormerWettbewerbsvorteil für das MarsbergerKrankenhaus ist die enge Zusammenarbeitmit dem Brüderkrankenhaus in Paderborn.So stellen wir auch im ländlichen Raumeine ärztliche Versorgung auf hohem Niveauund einen fachlichen Austausch sicher. Ichbin überzeugt, dass die Patienten mit ihremVertrauen in die Behandlungs- und Versorgungsqualitätunserer Häuser den Wettbewerbfür uns entscheiden werden.Was wünschen Sie sich persönlich für Ihreneue Tätigkeit?Ich hoffe, dass alle Mitarbeiter und ich persönlichauch trotz der Hektik und des Leids,die der Berufsalltag im Krankenhaus mitsich bringt, den Spaß an der Arbeit nichtverlieren und mit Freude ihrer Beschäftigungnachgehen.Dr. Meyer, wir danken Ihnen für das Gesprächund wünschen Ihnen alles Gute undGottes Segen. Herzlich willkommen beim BBTe.V.Simone ErnstDie Schülerinnender Realschuleam Michaelsklosterinformierensich bei denKrankenpflegeschülerndesBrüderkrankenhauses.,Schüler informieren Schüler‘ authentischerund ist daher für viele junge Berufsinteressierteverständlicher“, erläutert und begründetSchulleiter Matthias Hansjürgens diese Art derÖffentlichkeitsarbeit.Neben der Realschule am Michaelsklosterin Paderborn informieren sich Schülerinnenund Schüler der Jahrgänge 9 und 10 von dreiweiteren Schulen über den Pflegeberuf an derKrankenpflegeschule.Matthias Hansjürgens, PaderbornFoto: Matthias Hansjürgens, Paderborn, 20<strong>07</strong>Schüler informieren SchülerinnenAuszubildende am BrüderkrankenhausSt. Josef stellen ihren Beruf vor.100Schülerinnen derRealschule am Michaelsklosterin Paderborninformierten sich über den Beruf derKrankenschwester an der Krankenpflegeschuleam Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.Im Rahmen des Berufskundeunterrichtespräsentierten Auszubildende des Oberkursesihren Beruf durch Vorstellung praktischerTätigkeiten am Krankenbett und stellten sichals Experten den Fragen von Schülerinnender Realschule am Michaelskloster. Durch dieMöglichkeit der Gespräche von „Schüler zuSchüler“ konnten sich die jungen Besucherinneneinen umfassenden Einblick in dasArbeitsfeld der Krankenschwester und einenÜberblick über die Ausbildung verschaffen.„Junge Menschen untereinander sprecheneine andere Sprache und trauen sich,die Frage zu stellen, die sie auch tatsächlichstellen möchten“, so Lehrer Ulrich Griegoleit.Für einen Ausbildungsplatz bewerben sichdurchschnittlich 11,2 Bewerber/-innen. „DieVorstellung des Berufes wirkt bei dem KonzeptKU<strong>RZ</strong> UND KNAPPJubilare30-jähriges Jubiläum:Norbert RamselMonika GrotheVeronika Koch35-jähriges Jubiläum:Gisela Schlüter-KürpickRita WalkenfortMargret FeldmeierElisabeth Block40-jähriges Jubiläum:Jannie Osterholz2/<strong>07</strong>37


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornAusbildungsoffensive erfolgreich gestartetUm 25 auf insgesamt 125 Plätze hat das BrüderkrankenhausSt. Josef Paderborn das Ausbildungskontingent in der Krankenpflegeschuleerhöht.Der Kurs 04<strong>07</strong> der Krankenpflegeschuleam Brüderkrankenhaus St. Josef Paderbornim September 2006, rechts im BildHausoberer Bruder Rainer Hellinger, linksSchulleiter Matthias Hansjürgens.Bewerbungen sind zu richten an dieKrankenpflegeschule amBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn,Husener Straße 46,33098 PaderbornFoto: Simone Ernst, Paderborn, 2006Ab 20<strong>07</strong> ist Ausbildungsbeginn jeweilsim April und Oktober mit je28 Auszubildenden.„Wir wollen damit der angespanntenLehrstellensituation auf dem ArbeitsmarktRechnung tragen und als einer der großen Arbeitgeberin Paderborn uns der Verantwortungder Ausbildung stellen“, so Hausoberer BruderRainer Hellinger. An Arbeitsplätzen nach derAusbildung im Gesundheitswesen mangeltes nicht. „Wir bilden nicht nur für das Akutkrankenhausaus, sondern für das gesamteGesundheitswesen, dazu zählen auch dieambulanten Pflegedienste und die Reha-Kliniken,die in der Regel nicht selber ausbildenund auf unsere Schulen angewiesen sind“, erläutertSchulleiter Matthias Hansjürgens.Simone ErnstRedaktion BrüderkrankenhausSt. Josef Paderborn:Simone Ernst (verantwortlich)Kontakt: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn,Husener Str. 46, 33098 Paderborn, www.bk-paderborn.de,Telefon: 05251/702-2255,e-Mail: s.ernst@bk-paderborn.deNeue Patientenfürsprecherin imBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn:Gabriela Joepen folgt Dr. Hans WünnerkeGabriela Joepen ist neue Patientenfürsprecherin imBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Ihr VorgängerDr. Hans Wünnerke hatte das Amt über 17 Jahre lang bekleidet.Patientenfürsprecherin isteine wichtige vertrauensbildendeInstitution für unsere „DiePatienten und eine Bereicherung für unsereKlinik“, erklärte Bruder Rainer Hellinger,Hausoberer des Brüderkrankenhauses, währendder Feierstunde zur Einführung vonFrau Joepen. Er dankte Dr. Wünnerke, deraus gesundheitlichen Gründen aus dem Amtausschied, herzlich für sein Engagementzum Wohle der Patienten und für die vertrauensvolleund gute Zusammenarbeit.Gabriela Joepen, Rechtsanwältin undVorsitzende des Anwalt- und NotarVereins Paderborn,sieht ihre neue Aufgabe vor allemals „Bindeglied und Brücke“ zwischen denPatienten und den Ärzten, Pflegenden undder Verwaltung des Krankenhauses.Das Amt der Patientenfürsprecherin wirddurch das Krankenhausgesetz des LandesNRW bestimmt und geregelt. Joepen übt ihreTätigkeit ehrenamtlich und unabhängig aus.Sie unterliegt keinerlei Weisungen des Krankenhausesund vertritt Anliegen mit dem Einverständnisdes Patienten gegenüber demKrankenhaus.Die Patientenfürsprecherin ist Interessenvertreterindes Patienten und vermitteltbei Spannungen zwischen Patienten undKrankenhauspersonal. Sie stellt eine zusätzlicheMöglichkeit dar, den Dialog zwischenPatienten und Mitarbeitern zu fördern undzu verbessern. Grundlage für den Kontakt desPatienten mit der Patientenfürsprecherin istselbstverständlich dessen Verschwiegenheithinsichtlich aller Informationen.Zu erreichen ist Joepen zu regelmäßigenSprechzeiten, jeden dritten Mittwoch imMonat von 15.00 bis 17.00 Uhr im fünftenObergeschoss des Krankenhauses und jederzeittelefonisch über die Zentrale des Krankenhauses.38 2/<strong>07</strong>


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornRauchfreies Krankenhaus? Schülerinnenund Schüler des Oberkurses der Krankenpflegeschulemachten am Gesundheitstagim Heinz-Nixdorf Museums<strong>Forum</strong>am 28. Oktober 2006 Dampf gegen denblauen Dunst.Projektarbeit: Rauchfreies Krankenhaus –rauchfreie KrankenpflegeschuleEine Auseinandersetzung mit Krankenpflegeschüler/-innendes Oberkurses vom Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornAuf der Ministerkonferenz der Länderzum Nichtraucherschutz am23. Februar 20<strong>07</strong> erging folgenderBeschluss: „Es besteht Konsens zwischenden Ländern, dass der Nichtraucherschutzinsbesondere in den folgenden Bereichen sichergestelltwerden muss: Einrichtungen desGesundheitswesens/soziale Hilfen (Krankenhäuser,Tageskliniken, Rehabilitationseinrichtungen,Alten- und Pflegeheime, Hospize,Einrichtungen der Behindertenhilfe)“ (PresseartikelMAGS NRW 20<strong>07</strong>).Es ist davon auszugehen, dass in diesemJahr der Nichtraucherschutz gesetzlich verankertwird. Dass heißt dann, dass Rauchern dasRauchen zumindest in öffentlichen (Arbeits-)Bereichen untersagt wird, Nichteinhaltungwird sanktioniert.Hat das Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten?Für die Nichtraucher allemal,sie erhalten den schon lange eingefordertenSchutz. Kann mit solchen Maßnahmen aucheine Gesundheitsförderung der Raucher initiiertwerden, die tendenziell mitgedachtwird? Auf den ersten Blick sicherlich, Verbotist Verbot und führt zum weniger sichtbarenRauchen. Und auf den zweiten Blick? Ist eineBewusstmachung der Gesundheitsgefahrenfür den aktiven Raucher bzw. passiven Nichtrauchernicht letztlich ein Prozess der Aus-einandersetzung, auch mit der Problematikeigenen Suchtverhaltens? Und müsste dannnicht in dem Setting Krankenhaus, respektiveKrankenpflegeschule eine Bewusstmachungparallel zu den gesetzlichen Interventionenerfolgen?All dies waren Ausgangsgedanken derSchüler/-innen des Brüderkrankenhauses St.Josef in Paderborn, die unter Anleitung desPädagogen Ulrich Griegoleit „die Mehrdimensionalitätdes (Nicht-)Rauchens“ zum Gegenstanddes Unterrichts in dem Lernbereich„Persönliche Gesunderhaltung“ machten.Die Auszubildenden konnten eigenständigdie Aspekte wählen, die sie gerne bearbeitenund vertiefen wollten, um die Thematik vonunterschiedlichsten Seiten her zu beleuchten.Folgende Schwerpunkte wurden gesetzt:1.) Kulturgeschichte des Rauchens, 2.)Raucherprofil, 3.) Tabakindustrie und Werbemaßnahmen,4.)Verhalten der Bundesregierung(Steuereinnahmen) versus Reduzierungdes Tabakkonsums (Aufklärungskampagnen)versus Verhalten der Krankenkassen, 5.) Gefahrendes Passivrauchens, 6.) konkrete Maßnahmenauf dem Weg zur Rauchfreiheit desKrankenhauses bzw. der Krankenpflegeschule.Mit Engagement und Kreativität erfolgtedie inhaltliche und persönliche Auseinandersetzung,Erstellung und PräsentationFoto: Simone Ernst, Paderborn, 2006einschließlich Diskussion oben genannterBereiche im Klassenverband. Darüber hinauswurden Kernaussagen dieser Projektarbeit vonVertretern der Klasse auch der Öffentlichkeit(im Rahmen der einjährigen KooperationBrüderkrankenhaus St. Josef und St. Vincenz-Krankenhaus) präsentiert, eine Wiederholungerfolgt am Tag der offenen Tür des Brüderkrankenhausesam 17. Juni 20<strong>07</strong>.Insgesamt sind die Identifikation der Auszubildendenmit den Inhalten des Projektes,ihre rhetorischen Fähigkeiten, das situative Reagierenauf Bemerkungen der Zuhörer zu konstatieren:eine selbstbewusste, integere, jungeGesundheits- und Krankenpflegegeneration aufdem Weg zur Handlungskompetenz in der kritischenBeschäftigung mit Gesundheitsthemen.Ein Gedanke ist abschließend noch zuklären: Hat die intensive Auseinandersetzungauch bei den rauchenden Schüler/-innen eineVerhaltensänderung bewirkt? Noch nicht. DieGesundheitsgefahren sind kognitiv bewusst,der Wunsch, Nichtraucher zu werden ist jedochnoch nicht wirklich präsent. „Erst wennGesundheitseinschränkungen tatsächlichwahrgenommen werden, ist ein Umdenkenwahrscheinlicher“, so der Versuch, diese Einstellungzu begründen.„Der Schutz der Nichtraucher sei in Ordnung“,heißt es von den Rauchern, allerdingswird die permanente Kategorisierung in Raucher/Nichtraucherinfrage gestellt.An dieser Stelle geht ein besonderes Dankeschönan den Kurs 2004 – 20<strong>07</strong> für die engagierteMitarbeit. Die Ausarbeitungen derSchüler/-innen können bei der Krankenpflegeschuleangefragt werden.Ulrich Griegoleit,Dipl.-Pädagoge und Nichtraucher2/<strong>07</strong>39


Betriebliches Gesundheitsmanagementin RilchingenDie Einrichtungsleitung und dieMAV beobachten seit langem mitSorge, dass der steigende Arbeitsdruckin der Einrichtung nicht ohne Auswirkungauf die Gesundheit der MitarbeiterInnenbleibt. Im Workshop aller Führungskräfteim Mai 2006 war ein Schwerpunkt der Krankenstandin der Einrichtung in Rilchingen.Um dieser Negativspirale entgegenzuwirken,hat die Geschäftsführung mit der MAV vereinbart,ein betriebliches Gesundheitsmanagementeinzurichten. Hierbei sollen gezieltgesundheitliche Belastungen am Arbeitsplatzabgebaut und gesundheitliche Verhaltensweisender Beschäftigten gestärkt werden. Ziel istes, das Wohlbefinden der Mitarbeiter/-innenzu erhalten und zu fördern.Zur Erreichung dieser Ziele wurde ein„Steuerungskreis Gesundheitsmanagement“gebildet. Dieser besteht aus der Einrichtungsleitung,der MAV, dem Schwerbehindertenvertreter,dem Betriebsarzt, der Sicherheitsfachkraft undden beiden Bereichsleitungen. Unterstützt wirdder Steuerkreis gegebenenfalls durch externeFachkräfte, hier insbesondere Vertreter derKrankenkassen, der Rehabilitations- und Rentenversicherungsträger.Besonders eingebrachthaben sich hierbei bisher die beiden KrankenkassenAOK und Gmünder Ersatzkasse.Als erste Schritte wurden in der jüngstenVergangenheit bereits folgende Maßnahmenvom Steuerungskreis initiiert: drei Rückenschulkurse,zwei Hebe-Schulungen am Arbeitsplatz,also praxisorientierte Rückenschule,ein Nordic-Walking-Kurs und am 5. und7. März 20<strong>07</strong> zwei Gesundheitstage, an denenAOK-Ernährungsberaterinnen Informationenüber gesunde Ernährung gaben. In naher Zukunftsoll mit Stressbewältigungstraining, beispielsweiseTai-Chi, und gesundem vollwertigenFrühstück aus der hauseigenen Küche dasKursangebot erweitert werden. Das Programmsoll auch künftig ständig ausgebaut werden.Dazu hat der Steuerungskreis die Mitarbeiteraufgefordert, Vorschläge für weitere Kurse oderVeränderungen einzubringen.Wichtig sind auch die Arbeitsgruppen, diedurch die Einrichtungsleitung aufgrund desWorkshops für Führungskräfte im Mai 2006eingerichtet wurden. Eine Arbeitsgruppe beschäftigtesich intensiv mit der Strukturierungder Rückkehrgespräche der Leitungskräfte.Eine weitere Arbeitsgruppe, die unter demThema „AG Pro Gesundheit“ lief, führte unterLeitung einer externen Supervisorin Beratungsgesprächemit erkrankten Mitarbeiterndurch. Am 23. Mai wird die Gmünder Gesundheitskasseeinen Gesundheits-Truck aufunseren Parkplatz in Rilchingen stellen undauf freiwilliger Basis Untersuchungen zumMuskel- und Gelenkapparat der Mitarbeitersowie Beratung und Hilfestellung zur Präventionanbieten. Einrichtungsleitung undMAV erhoffen sich langfristig durch die nunerfolgten Maßnahmen die Anzahl der Krankheitstagein Rilchingen reduzieren zu könnenund den Mitarbeitern im Vorfeld von Erkrankungenberatend Unterstützung anbieten zukönnen.Alfred KlopriesMarien-GrotteAus Anlass des 90-jährigen Jubiläums der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder in Rilchingen wird am 13. Mai 20<strong>07</strong> eineneu erbaute Marien-Grotte im Park der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder eingeweiht. Vor genau90 Jahren geschahen auch die Marien-Erscheinungen der drei Hirtenkinderin Fatima in Portugal, die von derKatholischen Kirche anerkannt sind.Papst Johannes Paul II. hatte zudem Wallfahrtsort, an dem im Jahr1917, also im gleichen Jahr wiedie Gründung in Rilchingen, dieErscheinungen auftraten, einensehr engen persönlichen Bezugspunkt.Der Papst wurde am 13. Mai1981 auf dem Petersplatz in Rom vondem türkischen Attentäter Ali Agca miteiner Kugel aus einer Pistole fast tödlichverletzt. Die wunderbare Errettung schriebJohannes Paul II. der Gottesmutter von Fatimazu, insbesondere deshalb, weil im Dritten Geheimnisvon Fatima berichtet wird, dass dem Heiligen Vater schweresLeid zugefügt werden soll. Das Pontifikat von Papst Johannes Paul II.änderte sich nach dem Jahr 1981 komplett in ein mariologischesPontifikat. Auf dem Höhepunkt legte er zum Tag der Seligsprechungder Hirtenkinder am 13. Mai 2000 denwichtigsten persönlichen Schatz, einen Ringdes verstorbenen Kardinal Wiczjinski ausPolen, der Gottesmutter in Fatima zuFüßen.Die Marien-Grotte in Rilchingenwill uns erinnern an die Zeit derOrdensgründung Rilchingens undauffordern zum persönlichen Gebetim Sinne der Gottesmutter von Fatima.Die Errichtung dieser Grottewar möglich durch aktive Unterstützungder Gärtnerei unserer Einrichtungund hier insbesondere auchder dort eingesetzten 1-Euro-Kräfte. DieStatue der Gottesmutter wurde uns durcheine Stiftung überlassen. Aus dem altenFundus der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder in Rilchingenrestaurierten wir den zugehörigen Engel. Am 13. Mai20<strong>07</strong> wird Pater Engelbert diese neue Grotte in Rilchingen einsegnen.Alfred Klopries40 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder RilchingenAuszeichnung fürBetreuungskonzeptChefärztin Dr. Fehrenbach erhält den Posterpreis 20<strong>07</strong> derDeutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapiemit der Arbeit über die Auswirkung eines dementengerechtenBetreuungskonzeptes in der Einrichtung St. Hedwigder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder in Rilchingen.Dr. Rosa-Adelinde Fehrenbach, Chefärztinder SHG-Klinik Sonnenberg,Abteilung Gerontopsychiatrie inSaarbrücken, hat beim 8. Kongress der DeutschenGesellschaft für Gerontopsychiatrie und-psychotherapie (DGGPP) in der Zeit vom 14.bis 17. Februar 20<strong>07</strong> im Mannheimer Schlossden Posterpreis erhalten. Die DGGPP schreibtdiesen Preis alle zwei Jahre bei der jeweiligenJahrestagung der Gesellschaft aus. Ausgezeichnetwerden die besten Posterpräsentationender auf dem Fachkongress präsentiertenwissenschaftlichen Arbeiten.In ihrer Arbeit beschäftigte sich Dr. Fehrenbachintensiv mit den Auswirkungen einesdementengerechten Betreuungskonzeptes imHaus St. Hedwig der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder inRilchingen-Hanweiler. Das Haus St. Hedwigwurde im November 2005 als spezielle Dementenabteilungder Altenhilfe der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder gegründet, in der das räumlicheund soziale Milieu auf die speziellen Bedürfnisseder Demenzkranken ausgerichtet wurde.In die Abteilung wurden besonders schwierigeBewohner aus dem Altbau St. Vinzenz undNeuzugänge, auch überregional aus demNordsaarland, aus dem Rhein-Main-Gebietund sogar aus Gelsenkirchen aufgenommen.Das Haus war überraschenderweise schon imMärz 2006 voll belegt. Die Altenhilfe der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder in Rilchingen wurde seit Oktober2004 im Rahmen eines Modellprojektsvon Mitarbeitern der GerontopsychiatrischenKlinik der SHG-Kliniken Sonnenberg beraten.Hier war bei den <strong>Barmherzige</strong>n Brüdern nebenDr. Fehrenbach vor allen Dingen VolkerNowinski, seines Zeichens Sozialarbeiter, aktiv.Anhand verschiedener Parameter wie psychopathologischemBefund, CGI, MMST undKörpergewicht können positive Auswirkungendes Betreuungskonzeptes auf die mittel- bisschwerdementen Bewohner nachgewiesenwerden. Der Verbrauch von Psychopharmakaist nach Bezug des Hauses St. Hedwig deutlichgesunken. Das Gewicht der Heimbewohner hatim positiven Maße zugenommen, viele der Bewohnersind nicht mehr inkontinent und dieZufriedenheit der Mitarbeiter hat sich deutlichverbessert. Alle diese Auswirkungen konnte Dr.Fehrenbach wissenschaftlich in ihrer Untersuchungnachweisen.Fünf ausgewählte Heimeinrichtungen,darunter das Haus St. Vinzenz und das HausSt. Hedwig der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder, wurdenim Rahmen des Modellprojekts der GerontopsychiatrischenKlinik der SHG-Kliniken Sonnenbergausgewählt. Psychisch kranke ältereMenschen sollen frühzeitig in ihrem vertrautenLebensumfeld die notwendigen Hilfen erhalten.Die betreuenden Angehörigen werdenvon einem multiprofessionellen Team beratenund unterstützt, und dies schon in ihremhäuslichen Umfeld. Dadurch sollen die Angehörigenentlastet und ein längerer Verbleib derBetroffenen in ihrer häuslichen Umgebungermöglicht werden. Wenn dann die Heimaufnahmeansteht, soll durch fallbezogene Beratung,Supervision und Fortbildung die gerontopsychiatrischeVersorgungsqualität im HausSt. Hedwig verbessert werden. Die Beratung derMitarbeiter des Hauses St. Hedwig erfolgt inKooperation mit den behandelnden Ärzten.Die wissenschaftliche Begleitung des gesamtenProjekts von Dr. Fehrenbach wurdedurch das ISO-Institut Saarbrücken geleistetund umfasst eine Struktur-, Prozess- undWirkungsanalyse. Die ersten Auswirkungen,die in die Publikation für den Kongress Eingangfanden, zeigen positive Auswirkungenauf die betroffenen Demenzerkrankten, Angehörigenund eine Entlastung der pflegendenMitarbeiter. Der Kongress 20<strong>07</strong> der DeutschenGesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapieim Mannheimer Schloss standunter dem Thema „Seelische Gesundheitund Lebensqualität im Alter – Ressourcen,Kompetenzen und Behandlungsstrategien“.Dr. Fehrenbach betonte, dass sie insbesondereallen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derEinrichtung St. Hedwig für die hervorragendeMitarbeit an dem Projekt dankt und hob lobenddie gute Zusammenarbeit zwischen derEinrichtung der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder undSHG-Kliniken Sonnenberg, Abteilung Gerontopsychiatrie,hervor. In der Deutschen Gesellschaftfür Gerontopsychiatrie und -psychotherapiesind alle Arbeits- und Aufgabenbereicheder Gerontopsychiatrie zusammengefasst. DieZiele der DGGPP sind• die Etablierung der Gerontopsychiatrie alsSubdisziplin der medizinischen Fachdisziplin• die Schaffung von Lehrstühlen für dieGerontopsychiatrie,• die Entwicklung von Standards zur Qualitätssicherung• die Verbesserung der Rahmenbedingungenvon psychisch kranken Menschen, insbesonderedie Gleichstellung von psychischKranken und somatisch Kranken.Alfred Klopries8Weitere Informationen:Nähere Informationen zur Deutschen Gesellschaftfür Gerontopsychiatrie und -psychotherapiefinden Sie im Internet unterwww.dggpp.de.2/<strong>07</strong>41


Redaktion Rilchingen:Alfred Klopries (verantwortlich)Kontakt: <strong>Barmherzige</strong> Brüder Rilchingen,Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblittersdorf/Rilchingen, www.bb-rilchingen.de,Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134e-Mail: a.klopries@bb-rilchingen.deGesundheitspark Bad RilchingenGesundheitspark Rilchingennimmt Gestalt anIm Januar 20<strong>07</strong> wurde auf verschiedenenPressekonferenzen das Projekt einesneuen Gesundheitsparks in Rilchingen-Hanweiler vorgestellt. Die ProjektgesellschaftRilchingen mbh sowie die Firma Demain ausMünchen informierten über den Stand der Projektentwicklung,der zurzeit ein Thermalbadmit Foyer und Außenbecken, ein Hotel der 4-Sterne-Kategorie mit 120 Betten, ein Vitalcentermit Niederlassungsmöglichkeiten für Ärzte,Therapeuten und weitere Gesundheitsberufeund einen großzügigen gastronomischen Bereichumfasst. Die Grundsteinlegung soll nochim Jahre 20<strong>07</strong> erfolgen und das Projekt Ende2009 weitestgehend realisiert sein. Der Gesundheitsparkspricht, wie die beiden Geschäftsführerder Projektgesellschaft Rilchingen mbhausführten, vor allen Dingen die Generationvon Menschen 50+ an, die neben Urlaubauch Wellness- und Gesundheitsprophylaxeangebotesuchen. Die Räumlichkeiten im Bereichdes Vitalcenters sollen an verschiedeneTherapeuten und Ärzte vermietet werden. FürHotel und Thermalbad werden noch Betreibergesucht. Die für das Thermalbad benötigtenSolequellen sind im Raum Rilchingen-Hanweileraus der Erfahrung der Ortsgeschichteder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder reichlich vorhandenund sollen für dieses Bad neu genutzt werden.In unmittelbarer Reichweite des Bades wirdebenso ein Einkaufspark für externe Besucherentstehen, der Lebensmittel, Bekleidung undgastronomische Firmen beherbergen soll. DerGolfplatz wie auch das städtische Ambientevon Sarreguemines in Frankreich sollen mitgenutztwerden.Auf einer Sondersitzung des Gemeinderatsam Dienstag, den 13. März 20<strong>07</strong>, wirddas Projekt Gesundheitspark Rilchingender Gesamtgemeinde nochmals vorgestellt.Damit realisiert sich ein Projekt für die Gemeinde,das seit mehr als zehn Jahren geplantwurde und an die Tradition in der Geschichtevon Bad Rilchingen anknüpft. Dennschon vor den <strong>Barmherzige</strong>n Brüdern wurdedurch einen Saargemünder Arzt, Dr. Kirbs,ein reichhaltiges Badewesen in Rilchingen-Hanweiler betrieben. Die Geschichtsbüchersagen, dass bis zu 400 Patienten jährlichdas Bad Rilchingen aufsuchten, um dortdurch das heilwirkende Solewasser Behandlungenzu erfahren. Heuer erwartet die Projektgesellschaft300.000 Besucher im Thermalbad.Alfred KlopriesVeranstaltungshinweise18.<strong>07</strong>.<strong>07</strong> .Vernissage und Ausstellungseröffnung zur Ausstellung„Bildstörung – Der lange Weg vom Tollhaus zur Werkstattfür Behinderte“Ausstellung der Bundesarbeitsgemeinschaften Werkstättenfür behinderte Menschen.Eröffnung durch den Vorsitzenden der BundesarbeitsgemeinschaftGünter Mosen, geschäftsführender Vorstandder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder <strong>Trier</strong> e.V05.08.<strong>07</strong>Sommerfest der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder mit Feier des90-jährigen Jubiläums und Einweihung des NeubausJohannes von Gott10.00 Uhr: Pontifikalamt mit Weihbischof Robert Brahm11.00 Uhr: Einweihung des Neubaus durch MinisterHecken und Weihbischof Brahm; beides in der KapelleSt. Josef, anschließend Fest im Park der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder in Rilchingen.42 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder SaffigGesamteinrichtungsleitung<strong>Barmherzige</strong> Brüder Saffigwieder vollständigFrank Mertes als Hausoberer eingeführtSeit Jahresbeginn haben die <strong>Barmherzige</strong>nBrüder Saffig mit dem TheologenFrank Mertes einen neuen Hausoberen.Im Februar wurde er in einer Feierstundeoffiziell in dieses verantwortungsvolle Amteingeführt, das er bereits seit der Verabschiedungseines Vorgängers, Bruder Vitalis, imvergangenen Jahr kommissarisch ausgeübthatte. Zusammen mit dem KaufmännischenDirektor Werner Mayer leitet er die Gesamteinrichtungder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder Saffig mitfast 600 Mitarbeitern, zu der die Fachklinikfür Psychiatrie und Psychotherapie, das SozialeZentrum für Menschen mit Behinderung– mit Standorten im gesamten Kreisgebiet, dieSt. Josefs-Werkstätten Plaidt sowie die AltenheimeSt. Josef in Münstermaifeld und Mariavom Siege in Plaidt zählen.Repräsentant des OrdensAls Hausoberer ist Mertes Repräsentantdes Ordens in Saffig, wobei ihm die Umsetzungchristlicher Werte und des Wirkens vonOrdensgründer Peter Friedhofen sehr amHerzen liegt. „Führung wahrnehmen – denchristlichen Auftrag verantworten – in unsererDienstgemeinschaft Mensch werden“, benenntder 37-jährige die Ziele, die er sich gesetzt hat.Aufgewachsen in Bitburg, studierte erTheologie in <strong>Trier</strong> und Freiburg und war anschließendzehn Jahre in der Gemeinde- undJugendseelsorge tätig. 2004 kam er zu den<strong>Barmherzige</strong>n Brüdern in Saffig mit je einemhalben Stellenanteil im therapeutischen Teamder Fachklinik und zunächst als Assistent desHausoberen, später als dessen Stellvertreter.Mertes ist der erste Hausobere der Einrichtung,Hausoberer Frank Mertes und KaufmännischerDirektor Werner Mayer (2. und3.von links), die Leitung der Gesamteinrichtungder <strong>Barmherzige</strong>n BrüderSaffig, mit den GeschäftsführendenVorständen Bruder Alfons-Maria undGünter Mosen.der nicht als Bruder der Ordensgemeinschaftangehört. Br. Alfons-Maria Michels, Vorstandssprecherund Geschäftsführender Vorstand desTrägers <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V., ist froh,dass die Wahl des Saffiger Hausoberen aufFrank Mertes gefallen ist, den er als „aufrichtigund authentisch, als einen wahren Hausoberen“erlebt.Otmar LohnerMitarbeiter des GemeindepsychiatrischenBetreuungszentrums Mayen ausgezeichnetHeiko Hoffmann gewinnt Nachwuchs-Forschungspreis„Von institutions- zu personenzentrierter Hilfeplanung“ war das Thema von Heiko Hoffmanns Diplomarbeit,für die er den Nachwuchsforschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) erhielt.Ein strahlender Heiko Hoffmann beider Preisverleihung.2005 hat Heiko Hoffmann, Mitarbeiterdes GemeindepsychiatrischenBetreuungszentrumMayen (GPBZ), seinen Berufsabschlussals Sozialpädagoge erreicht. Er absolvierteein duales Ausbildungssystem ander Berufsakademie Villingen-Schwenningen,das es ihm ermöglichte, erlernteTheorie auf Hochschulniveaumit einer dreijährigen praktischenAusbildung im Sozialen Zentrum der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder Saffig zu verbinden.Seine Diplomarbeit wurde aufder Jahresvollversammlung der DGSPmit dem Nachwuchsforschungspreisausgezeichnet. Der Verband engagiert sichfür die Weiterentwicklung der professionellenArbeit in der Psychiatrie und ist Herausgeberder Fachzeitschrift „Soziale Psychiatrie“.Die DGSP honorierte mit der Preisvergabe dieDurchführung und Auswertung einer Befragung„Von institutions- zu personenzentrierter Hilfeplanung“,an der sich neben den Einrichtungender Stiftung Bethesda/St. Martin und der Rhein-Mosel-Fachklinik auch Kolleginnen und Kollegenaus dem Sozialen Zentrum beteiligten. AufGrundlage der Ergebnisse bestimmte Hoffmannden Standort personenzentrierter Hilfeplanungin der Region und erarbeitete Empfehlungenfür die Implementierung des Individuelle Hilfeplans(IHP) in der Versorgungsregion KreisMayen Koblenz und Stadt Koblenz.Als Gewinner des Nachwuchsforschungspreisesist die Ausarbeitung Hoffmanns auchein Beleg für die hervorragende Ausbildungsqualitätin den Einrichtungen der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder. Gleichzeitig dokumentiert sie, dassder IHP als psychosoziales Arbeitsinstrument inder sozialpsychiatrischen Arbeit fest verankertist.Klemens Hundelshausen2/<strong>07</strong>43


Neuer Integrationsbetrieb inAndernach bietet 35 Arbeitsplätzefür sozial benachteiligte MenschenStadt Andernach, Verbandsgemeinden Weißenthurm und Pellenzerweitern Zusammenarbeit mit <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V.Reichen sich die Hand für die Zukunftdes neuen Integrationsbetriebes: (v.l.)BBT-Vorstandsmitglied Günter Mosen,BBT-Vorstandsmitglied Bruder Alfons-Maria Michels, der Bürgermeister derVerbandsgemeinde Pellenz Klaus Bell, derOberbürgermeister der Stadt AndernachAchim Hütten, der Bürgermeister derVerbandsgemeinde Weißenthurm WalterWeinbach, die beiden Geschäftsführer desneuen Integrationsbetriebes Karl Werfund Heinz Kruse sowie der KaufmännischeDirektor der <strong>Barmherzige</strong>n BrüderSaffig Werner Meyer.Foto: Martin FuchsSchon seit 2001 kooperieren die StadtAndernach und die VerbandsgemeindenWeißenthurm und Pellenz sowieder <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V., vertretendurch die St. Josefs-Werkstätten Plaidt, inder Perspektive gemeinnützige GmbH Andernach.Diese Gesellschaft für berufsbezogeneBildung und Qualifizierung unterstütztMenschen mit Behinderung und sozialenHandicaps, einen Arbeitsplatz auf dem sogenannten 1. Arbeitsmarkt zu finden. Nachden guten Erfahrungen in der Vergangenheitentschieden die Gesellschafter der Perspektivegemeinnützige GmbH Andernach, dasDienstleistungsangebot auszubauen undhierfür ihren Postservice in einen neuen„Integrationsbetrieb Post- und ScanserviceKU<strong>RZ</strong> UND KNAPPJubilare25-jähriges Jubiläum:Irene RödserRenate DworakAlfred RottländerAndernach“ einzubringen, der zum 1. April20<strong>07</strong> am Augsbergweg in Andernach offiziellseinen Betrieb aufnahm.„Mit der Gründung des Integrationsbetriebessetzt die Perspektive gGmbH ihre Erfolgsgeschichtefort. Insbesondere freut es mich,dass für behinderte Mitbürger Arbeitsplätzeentstehen“, unterstreicht der AndernacherOberbürgermeister Achim Hütten. Angebotsschwerpunkteliegen in der Digitalisierungvon Archiven durch einen neuen Scanservicesowie einem preisgünstigen Postservice fürBehörden und mittelständische Unternehmenin der Region. Der Integrationsbetrieb bietetbereits in der Startphase 35 Arbeitsplätze.„Zurzeit werden von uns pro Tag rund2.500 Postsendungen zugestellt, und wir verfügenüber das Potenzial, weitere Postsendungenschnell und zuverlässig zu ihren Bestimmungsortenzu bringen“, erläutert Karl Werf,der zusammen mit Heinz Kruse die Geschäftedes Integrationsunternehmens führt.Neu ist die digitale Archivierung von Dokumentenjeder Art. „Die Vorgaben der gesetzlichvorgesehenen Aufbewahrungspflicht werdenheute überwiegend digital gelöst. Doch kaumein Unternehmen verfügt über eine effizienteTechnik und Geräteausstattung. Unser Servicebietet Abhilfe und unseren Mitarbeitenden dieMöglichkeit, ihre Kompetenz im Umgang mitmoderner Informationstechnologie weiter zuqualifizieren“, stellt Heinz Kruse diesen neuenDienstleistungsbereich vor. „Ein Integrationsbetriebist ein ganz normales Unternehmen,das sich trotz öffentlicher Fördermittel auf demMarkt mit seinen Dienstleistungsangebotenlangfristig behaupten muss. Das ist unser Ziel.Denn hierdurch bieten wir unseren Mitarbeitendendie Chance, sich mittelfristig für eineTätigkeit auf dem so genannten 1. Arbeitsmarktzu qualifizieren und den Teufelskreis von Langzeitarbeitslosigkeitund Sozialhilfe zu durchbrechen“,betont Günter Mosen, Vorstandsmitglieddes <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V. als Vorsitzenderder Gesellschafterversammlung am 29.März 20<strong>07</strong> und dankt der Landesregierung undder ARGE Mayen/Koblenz für die Projektförderungund Unterstützung.Gesellschafter sind die Perspektive gGmbHAndernach mit einem Anteil von 49 Prozentund der <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V., vertretendurch die St. Josefs-Werkstätten Plaidt,mit 51 Prozent. Die Perspektive gGmbH Andernachwird getragen durch die VerbandsgemeindenWeißenthurm und Pellenz sowie derStadt Andernach.Martin Fuchs44 2/<strong>07</strong>


Foto Albert Mandler, Nürnberg, 20<strong>07</strong>ModellprojektBudget für ArbeitWerkstättenmesse 20<strong>07</strong> in Nürnberg:Teilnahme der St. Bernhards-WerkstättenZum 22. Mal fand die Werkstätten Messe für Menschen mit Behinderungenstatt, diesmal in Nürnberg und unter der Schirmherrschaftvon Dr. Edmund Stoiber. Günter Mosen, Vorsitzenderder Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Menschenmit Behinderungen und Mitglied des geschäftsführenden Vorstandsder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder <strong>Trier</strong>, ging in seinem Grußwortzur Eröffnung der Werkstätten Messe 20<strong>07</strong> auf die neuen Herausforderungen,die die Werkstätten bewältigen müssen, ein.Die Werkstättenmesse zeigte in beeindruckenderWeise die Leistungsfähigkeitder Einrichtungen fürbehinderte Menschen bundesweit. Arbeit undProduktion stellen jedoch nur einen Teil derWerkstattarbeit dar. Es ist die gewollte Aufgabedes Gesetzgebers, die Persönlichkeit derWerkstattbeschäftigten weiterzuentwickeln, siezu einer Teilnahme am Leben in der Gemeinschaftzu befähigen und wenn möglich aufdem allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren.Eine neue Form der Integration auf den allgemeinenArbeitsmarkt bietet das Modell Budgetfür Arbeit in Rheinland-Pfalz, welches in fünfVon links: Birgit Heck, KreisverwaltungEifelkreis Bitburg-Prüm, DietmarBender, stellv. Werkstattleiter, BerndWillems, Casemanager, und BrunoWallenborn, Integrationsmanagervor dem Informationsstand.Kommunen mit den dazugehörigen Werkstätteneingeführt wurde. Eine der teilnehmendenKommunen ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm.Großes Interesseam ModellversuchDas Modellprojekt Budget für Arbeit wurdevon den St. Bernhards Werkstätten, auf derWerkstättenmesse vorgestellt. Das Interesse andem neuen rheinland-pfälzischen Ansatz warsehr groß und viele Besucher erkundigten sicham Stand des Schönfelderhofes nach den Modalitätenund den praktischen Erfahrungenmit dem Modell im Eifelkreis Bitburg-Prüm.46 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder SchönfelderhofFoto Bruno Wallenborn, Nürnberg, 20<strong>07</strong>Berufung …… in den FachbeiratHilfen Psychiatrie inder CaritasAlbert Mandler, Leiter der GemeindepsychiatrischenAngebote,wurde am 14. Februar 20<strong>07</strong>durch den Vorstand der Caritas Behindertenhilfeund Psychiatrie e.V. (CBP) imRahmen der Jahreszielkonferenz in Speyerin den Fachbeirat Hilfen Psychiatrie in derCaritas berufen. Peter MossemVon links: Albert Mandler, Leiter GPA, Nicole Klotz und Thomas Eckert, Landesamt fürSoziales, Jugend und Versorgung, und Edgar Centurioni, WerkstattleiterKooperationspartner gesuchtUm behinderte Menschen zu integrieren,braucht es eine Vielzahl an Angeboten des Arbeitslebens.Die Werkstätten für Menschen mitBehinderungen suchen als KooperationspartnerFirmen und Betriebe für das Budget fürArbeit, die behinderten Menschen Arbeitsstellenauf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oderPraktikumsstellen ermöglichen.Monika Schuster / Albert MandlerAnsprechpartnerSchönfelderhof:Bruno Wallenborn –IntegrationsmanagementTelefon: 06580/912-220b.wallenborn@bb-schoenfelderhof.deEifelkreis Bitburg-Prüm:Monika Schuster –Amtsleiterin SozialesTelefon: 06561/15-1170schuster.monika@bitburg-pruem.deAlbert Mandler:Zweite Amtsperiode (20<strong>07</strong> – 2011)FactFoto: Martin Fuchs, Schönfelderhof, 2006Vom Wohnangebot zum GemeindepsychiatrischenBetreuungszentrum(GPBZ) in SchweichIm Oktober 2006 wurde mit dem Neubaudes GPBZ-Schweich begonnen. Entsprechenddem Bauzeitenplan soll die Übergabedes neuen Raumangebotes an den Schönfelderhofzum 31. Oktober 20<strong>07</strong> erfolgen.Foto: Anne Müller, Schweich, 20<strong>07</strong>Mit der Schaffung der neuen Räumlichkeitenkönnen die bereits seit 1999 imVersorgungsbereich der VerbandsgemeindeSchweich bestehenden gemeindepsychiatrischenBetreuungsangebote weiterentwickeltund die regionalen Versorgungsstrukturen,orientiert am individuell formulierten Hilfebedarf,hinsichtlich• Kontakt und Beratung• Tagesstrukturierung• ambulanter sozialtherapeutischerBetreuung• betreuter Wohnangebote• Soziotherapieerweitert werden. Anne MüllerCBP: Der Bundesverband Caritas Behindertenhilfeund Psychiatrie e.V. ist einanerkannter Fachverband des DeutschenCaritasverbandes.Seine Mitglieder erbringen Dienstleistungenfür Menschen mit Behinderungund psychischer Erkrankung. Der CBPsensibilisiert Mitglieder, Politiker und Öffentlichkeitfür aktuelle Fragen, Problemeund Entwicklungen im Bereich der Behindertenhilfeund Psychiatrie.Weitere Infos unter: www.cbp.caritas.deRedaktion Schönfelderhof:Peter Mossem (verantwortlich)Kontakt: <strong>Barmherzige</strong> Brüder Schönfelderhof,54313 Zemmer, www.bb-schoenfelderhof.de,Telefon: 06562/3453,Fax: 06562/932596,e-Mail: gpa.fidei@bb-schoenfelderhof.de2/<strong>07</strong>47


Borderline-Ausstellung eröffnetUnter dem Motto der bundesweitaufgelegten Aktion Mensch Kampagne„TeilhabeTage ’06/’<strong>07</strong> – Jederist ein Teil des Ganzen“ wurde am 7. Mai20<strong>07</strong> die Ausstellung „Tagebuch borderline– borderland“ der Aachener Künstlerin undBorderline-Patientin Martina Schwarz in<strong>Trier</strong> eröffnet.Gemeinsam präsentiert der <strong>Barmherzige</strong>Brüder Schönfelderhof, Zemmer, mit derBerufsbildenden Schule EHS in <strong>Trier</strong> die Ausstellung.Eine bereits bestehende Kooperation– der Schönfelderhof ermöglicht in seinengemeindepsychiatrischen Angeboten Heilerziehungspflege-Auszubildendender EHS diepraktische Ausbildung – machte in kurzerZeit die Umsetzung dieses gemeinsamen Projektesmöglich.Die von der Bundesregierung geförderteAusstellung zeigt in Bildern und Texten einenAuszug aus der Begrüßungsansprachevon Werner Schmitz, dem Hausoberendes Schönfelderhofes in Zemmer: „AlsSchönfelderhof sind wir einer der regionalenAnbieter von Betreuungsleistungenfür die zunehmende Zahl von Menschen,die an psychischen Erkrankungen leiden.Psychische Erkrankungen sind ein Teil unsererGesellschaft, ein Teil, der nicht isoliertvom Ganzen gesehen und gedachtwerden kann. Der Gründer der <strong>Barmherzige</strong>nBrüder, der selige Peter Friedhofen,hat das Doppelgebot der Gottes- undbewegenden Einblick in die gefühlte Welt vonMenschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung.Die Tatsache, dass ein an dieser Erkrankungleidender Mensch den Mut und dieKraft hat, über das Ausdrücken seiner Gefühlein kreativem Werk, Außenstehenden einenEinblick in diese psychische Erkrankung zugeben, verdient Respekt und Aufmerksamkeit.Nächstenliebe damals in der Mitte des 19.Jahrhunderts für die von aller Welt verlassenenKranken und siechenden Menschenpraktisch umgesetzt. Diesem Dienstam Menschen – um Gottes Willen – fühlenwir uns auch heute verpflichtet.Die Bilder von Martina Schwarz möchtenuns einladen, uns als Gesellschaft vordieser Entwicklung nicht zu verschließen,sondern sie in den Blick zu nehmen, siezu betrachten, um hieraus die Motivationzum vielfältigen Einsatz für eine menschlichereGesellschaft zu gewinnen.“Auszug aus dem Eröffnungsbeitrag vonGünter Mosen, Geschäftsführender Vorstand<strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V. undVorsitzender der BAG:WfbM:„Sie haben die Ausstellung eingereihtin die Kampagne TeilhabeTage ’06/’<strong>07</strong>,mit der wir – die BAG:WfbM und die Verbändeder freien Wohlfahrtsverbände –auf das Recht aller Menschen hinweisenwollen, am Leben in der Gesellschaft undauch am Arbeitsleben teilhaben zu können.Das betrifft alle Menschen. DochMenschen, die man als behindert bezeichnet,haben es ungleich schwerer damit.Die Künstlerin Martina Schwarz erlaubtuns mit ihren Werken einen Einblickin eine Welt, die wir sonst nicht wahrnehmenwürden. Es ist ihre Welt, und es istunsere Welt. Mit ihren Werken hilft sieuns, eben nicht nur die eine Welt zu sehen– unsere eigene, unsere oft viel zuenge.Deshalb danke ich Ihnen, sehr verehrteFrau Schwarz, dass Sie mit ihren Werkenin die Öffentlichkeit getreten sind.Wir dürfen teilhaben an Ihrem Leben. Siezeigen uns eine andere Welt als die, inder wir täglich befangen sind.Mein Wunsch ist es, dass wir bereitsind, das Ungewohnte in unser Lebeneinzubeziehen. Wir müssen lernen, dasAuffällige, Besondere, Unangepasste alsBereicherung und als Chance zu sehen.“48 2/<strong>07</strong>


<strong>Barmherzige</strong> Brüder SchönfelderhofFactPD Dr. med. Alexander Marcus, Chefarztder Kinder- und Jugendpsychiatrie desMutterhauses der Borromäerinnen in <strong>Trier</strong>,bei seinem Impulsvortrag zur Ausstellung.Die Ausstellung „Tagebuch borderline– borderland“TeilhabeTage: „Niemand darf wegen seinerBehinderung benachteiligt werden“.Dieser Satz steht seit dem 27. Oktober 1994in unserem Grundgesetz und ist auch derUntertitel der Kampagne „TeilhabeTage2006/20<strong>07</strong>“. Damit dieser Anspruch weiterTiefenwirkung erfährt, finden seit dem 27.Oktober 2006 für ein Jahr in Deutschlandvielfältige Aktionen statt. Getragen wird dieKampagne von der BundesarbeitsgemeinschaftWerkstätten für behinderte Menschene.V. und den vier Fachverbänden derWohlfahrtspflege: Diakonie (BeB), Caritas(CBP), Lebenshilfe und der Verband füranthroposophische und soziale Arbeit e.V.Weitere Infos unter: www.teilhabetage.deBegrüßung durch Frank Adolph,Leiter Berufsbildende Schule EHS in <strong>Trier</strong>Ausstellungskatalog, Martina Schwarz; Berlin 2005Umschlaggestaltung von Enno Hurlin unter Verwendungeiner Arbeit von Martina SchwarzBorderline: Die Borderline-Erkrankungist eine Persönlichkeitsstörung, bei der derUmgang mit Gefühlen eine zentrale Rollespielt. Eigenschaften dieser Störung sind:1. Die emotionale Instabilität und dieTendenz zur unangemessenen emotionalenReaktion.2. Schwierigkeiten im Umgang mit emotionalerAmbivalenz, vor allem bei derGestaltung von Beziehung.3. Das unangenehme Betroffensein vonLangeweile, die Abneigung gegen monotoneSituationen und die Tendenz,mit Unruhe zu reagieren.4. Eine stark vom Grad der emotionalenErregung abhängige Wahrnehmungund Beurteilung.Weitere Infos unter:www.borderline-community.de2/<strong>07</strong>49


Geborgen im AlterAm 18. April 20<strong>07</strong> wurde das moderne Seniorenzentrum der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder in <strong>Trier</strong> vor Gästen aus den Spitzenverbänden,des Bistums und der Politik offiziell eröffnet.„Meine Freude ist erfüllt,und gestillt ist mein Verlangen,wenn ein Haus zu Gottes Ehrenaufgerichtet ist!“Worte des Ordengründersder <strong>Barmherzige</strong>n Brüder von„DieseMaria-Hilf haben an Aktualitätnicht eingebüßt. Sie erinnern uns daran,dass wir als Christinnen und Christen in unseremBemühen und Einsatz für die uns anvertrautenMenschen nicht nachlassen dürfen,die Liebe Gottes zu den Menschen erlebbar zumachen“, so der Auftakt der Begrüßungsredevon Günter Mosen, Geschäftsführender Vorstanddes <strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e.V.Der Blick zurück:„Dieses Bemühen erforderte, wenn mandie zehnjährige Entstehungsgeschichte unseresneuen Seniorenzentrums Revue passierenlässt, oftmals viel Geduld, obwohl alles sehrverheißungsvoll anfing.Als mich im Spätsommer 1996 der Anrufunseres Generaloberen, Bruder Bernward, erreichte,einen Besprechungstermin mit den Josefsschwesternzu vereinbaren, ahnte ich nochnicht, dass sich hieraus eine langjährige Zusammenarbeitentwickeln sollte. Die Schwesternselbst waren mir nicht bekannt, so dass ichnicht wusste, was mich erwartete. Bei dem erstenGespräch mit der damaligen GeneraloberinSchwester Pia und ihrem Generalrat, kamenwir relativ rasch überein, dass der <strong>Barmherzige</strong>Brüder <strong>Trier</strong> e.V. und die Josefsschwestern<strong>Trier</strong> e.V. in Zukunft enger zusammenarbeitenwollten. Das Ergebnis der Gespräche war derAbschluss eines Geschäftsbesorgungsvertragesfür das Altenheim ,St. Josefsstift‘ mit WirkungPeter Friedhofenzum 1. Januar 1997. Daraus entwickelte sicheine nunmehr zehnjährige, enge, kooperativeund sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit.Ohne dieses Miteinander hätte es den Neubaunicht gegeben. Der BBT e.V. hat das Gelände,auf dem das neue Seniorenzentrum errichtetwurde, im Rahmen eines Erbbaurechts vonden Schwestern übernommen.Am 30. September 1996 fand das ersteGespräch mit der Stadt <strong>Trier</strong> bezüglich derVorgehensweise bei der Planung eines Ersatzneubausund deren Finanzierung statt.Die Gespräche zogen sich bis zum BaubeginnAnfang 2005 hin. War man in den ersten Jahrenseitens der Stadt <strong>Trier</strong> gewillt, den Neubaufinanziell zu unterstützen, überraschte unsam 20. Dezember 2001 ein „Aus“ aus demRathaus. Mit diesem Ausstieg aus der Finanzierungder Stadt <strong>Trier</strong> entfiel auch die seitensdes Landes Rheinland Pfalz in Aussichtgestellte Landesförderung. Der Neubau standnunmehr auf der Kippe. (...)Es ist ein neuesHaus aufgerichtetHeute können wir das mit Stolz als Trägerdieser neuen Einrichtung ganz im Sinne vonPeter Friedhofen sagen. Die neue, moderneEinrichtung der Altenhilfe konnte am 1. Oktober2006, nach rund 20 Monaten Bauzeit,eröffnet werden. Insgesamt stehen nun 100moderne Wohn- und Betreuungsplätze füralte Menschen zur Verfügung, die von qualifiziertemPersonal in Therapie und Pflegeprofessionell betreut und umsorgt werden. Einöffentliches Café und ein Friseursalon rundendas Angebot hier im Hause ab und die zentraleLage im Herzen <strong>Trier</strong>s bieten für Bewohnerinnenund Bewohner wie Angehörige und Besucherzusätzliche attraktive Angebote.Trotz der teilweise widrigen Umstände, mitdenen wir es in der Vergangenheit zu tun hatten,haben wir nie an dem Konzept des Hausesgezweifelt und als Träger 8,6 Mio. Euro investiert.Dank der ARD Fernsehlotterie, die sichan diesen Kosten mit 500.000 Euro beteiligte,sowie des Bistums <strong>Trier</strong> mit einem Zuschussfür die Kapelle, konnte diese Finanzierung zusätzlichabgesichert werden.Geborgen im AlterDoch genau so wichtig wie die baulichenVoraussetzungen sind die Menschen, die dieseRäume gestalten und mit Leben erfüllen, diesich in Pflege und Therapie unseren Bewohnerinnenund Bewohnern annehmen. Dieserschweren Aufgabe stellen sich unsere Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter jeden Tag neu, indemsie sich weiterbilden und neue TherapieundPflegekonzepte erarbeiten; indem sichTeams finden, die in ihren unterschiedlichenQualifikationen und Fähigkeiten ein Ganzesformen, das eine in jeder Hinsicht optimaleund auf die Bedürfnisse der uns anvertrautenMenschen hin abgestimmte Therapie undPflege sicherstellt. Denn unsere Gesellschaftverändert sich ständig und es ist – angesichtsder sozialpolitischen Rahmenbedingungen50 2/<strong>07</strong>


Krankenhaus der<strong>Barmherzige</strong>n Brüder <strong>Trier</strong>Wesentlichste und wichtigeZiele und Maßnahmenwaren dabei beispielsweise:• Verbesserung der Patientenberatung undPatientenbetreuung durch zahlreicheSchulungsangebote, medizinische Vortragsreihen,intensive Zusammenarbeitmit Organisationen und Selbsthilfegruppensowie die Einrichtung des ersten Patienteninformationszentrumsin Rheinland-Pfalz.• Die Verbesserung des Aufnahme- und EntlassungsmanagementsdurchNeben dem Rezertifizierungsverfahren derpCC/KTQ® erhielt die Diabetologie des Brüderkrankenhausesdas Qualitätszertifikat aufder Basis des QMKD-Manuals (QualitätsmanagementKlinischer Diabetes Einrichtungen)des Bundesverbandes der KlinischenDiabetologen.Parallel zu diesen Maßnahmen wurdenweitere Mitarbeiter zu Themen des Qualitätsmanagementsgeschult und trägerweit einChefarztsache: Das Visitatorenteam nimmtLabor und Endoskopie unter die Lupe (InnereMedizin I – Gastroentereologie, Hämatologie/Internistische Onkologie und Infektiologie,Prof. Dr. Christian B. Kölbel).Sehr gutes Ergebnis:die Anforderungenwurden deutlich erfülltSechs Tage haben sich die Visitatoren vorOrt im Brüderkrankenhaus durch einen vonden Mitarbeitern vorbereitete umfangreicheDokumentation gearbeitet. In 13 kollegialenDialogen mit rund 150 Mitarbeitern in 25 Bereichenund in weiteren Gesprächen mit 60Mitarbeitern überprüfte das Visitationsteam dieschriftlichen Angaben „auf Herz und Nieren“.„Die wohltuende Zugewandtheit der Mitarbeiter,ihre Offenheit während der Dialogeund Begehungen haben unsere Arbeit erleichtert,ohne den Blick auf das Wesentliche zutrüben“, so Hedwig Semmusch, Visitationsbegleiterinder proCum Cert GmbH in ihrer Redebei der offiziellen Verleihung.„Wir sind gut, wollen abernoch besser werden“Als eines der ersten Krankenhäuserdeutschlandweit wurde das Brüderkrankenhausin <strong>Trier</strong> vor dreiJahren nach pCC/KTQ zertifiziert. In der Zwischenzeithat sich getreu dem Leitsatz „Wirsind gut, wollen aber noch besser werden“ vielgetan.Nach einer genauen Auswertung der Ergebnissedes Zertifizierungsverfahrens wurdendie Qualitätsziele gemeinsam mit den Mitarbeiternunter der Leitung der Stabsstelle fürQualitätsmanagement Ziele und Maßnahmenentwickelt und umgesetzt.- die Inbetriebnahme des Zentrums fürNotaufnahme, das als NotfallmedizinischesZentrum durch das Land Rheinland-Pfalzanerkannt wurde.- die Umsetzung des nationalen Expertenstandardsim Entlassungsmanagement.Diese Maßnahme führtezu einer besseren Zusammenarbeitder an der Weiterversorgung beteiligtenambulanten und stationären Versorgungseinrichtungenund damit zupositiven Auswirkungen für Patientenund deren Angehörige.• Informationen zum Arbeitsschutz und zurArbeitssicherheit über das Intranet und persönlichüber die Unterstützung des zuständigenArbeitsmediziners.• Strukturen zum Umgang mit ethischen Fragestellungendurch den Aufbau und die Etablierungeines klinischen Ethikkomitees.einheitliches Prozessmanagement eingeführt.„Die konsequente Weiterführung des Qualitätsmanagementsin allen Bereichen desKrankenhauses wird über die heute erneuteÜbergabe des pCC/KTQ® Zertifikats sowie dieErlangung des QMKD-Zertifikats des VerbandsKlinischer Diabeteseinrichtungen dokumentiert.Wir haben gezeigt, dass wir den Anspruchzur ständigen Verbesserung zum Nutzen unsererPatienten, Kunden und Partner ernstnehmen und uns weiterentwickeln konnten“,so Hans Peter Loch, Leiter der Stabsstelle Qualitätsmanagementam Brüderkrankenhausin <strong>Trier</strong> bei der Re-Zertifizierungsveranstaltung.Anja Katrin TollhausenRedaktion <strong>Trier</strong>:Anja Katrin Tollhausen (verantwortlich)Kontakt: Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n Brüder<strong>Trier</strong>, Nordallee 1, 54292 <strong>Trier</strong>, www.bk-trier.de,Telefon: 0651/208-15<strong>07</strong>, Fax: 0651/208-1505,e-Mail: a.tollhausen@bk-trier.de54 2/<strong>07</strong>


ServiceBUCHTIPPRichard PowersDas Echo der ErinnerungVerlag S. Fischer, ISBN 310059022819,90 EuroMark Sluter, ein erfahrener Trucker kommt eines Nachts vonder Straße ab und verunglückt schwer. Wochenlang liegter im Koma. Karin, seine Schwester, gibt ihren lukrativenJob auf und zieht in Marks schäbiges, aber von ihm heiß geliebtes Fertighaus.Sie verbringt ihre Zeit an seinem Krankenbett und weicht nichtvon seiner Seite. Für sie ist der Unfall eine Chance, um nach ihrer gemeinsamenverkorksten Kindheit einen Neuanfang zu wagen. Als Markaus dem Koma erwacht, leidet er unter dem seltenen Capgras-Syndrom.Bei dieser Erkrankung erkennen die Betroffenen gerade die Menschen,die sie am meisten lieben, nicht mehr wieder. Mark hat die emotionaleBindung an die Menschen aus seiner Vergangenheit verloren. SeineSchwester hält er für eine CIA-Agentin, die gegen das Original ausgetauschtwurde, um ihn auszuspionieren. Seine Umwelt für eine Art Theaterkulisse,eigens für ihn errichtet. Er vermutet, es solle ein geheimesExperiment mit ihm veranstaltet werden. Alle Menschen, die versuchen,ihn von dieser Idee abzubringen, hält er für einen Bestandteil des Komplotts.Mark weiß, dass seine Schwester aussieht wie seine Schwester,spricht wie sie und Erinnerungen hat, die nur sie haben kann, aber dasmacht alles nur unheimlicher für ihn. In ihrer Not wendet sich Karinan den berühmten Neurologen Dr. Weber. Der jedoch weckt Hoffnungen,die er nicht erfüllen kann. Im Gegenteil, Marks Fall stürzt ihn in tiefeSelbstzweifel. Sein Menschenbild und seine jahrzehntelange Gewohnheit,Menschen als Fälle zu betrachten, stehen plötzlich auf dem Prüfstand.In Richard Powers neuestem Roman sind es diese Zweifel, die denPatienten und den berühmten Arzt verbinden. Nichts scheint plötzlichmehr so zu sein, wie es war. Jede Gewissheit wird infrage gestellt. Diesaber, wie es einige Kritiker tun, als eine Metapher für das Amerika nachdem 11. September zu sehen, scheint mir etwas bemüht. Der Romanist immer dann besonders fesselnd und mitreißend, wenn Powers sichwissenschaftlicher Themen annimmt. Hier ist er gut vorbereitet und hathervorragend recherchiert. Für Leser, die sich noch nie mit Gehirnphysiologiebeschäftigt haben, mag das anstrengend sein. Daher wohl auchist die öffentliche Meinung eher geteilt. Eines aber wird sehr deutlichin der Darstellung wissenschaftlicher Forschung: Auf die Frage, was dieSeele ist, bietet die Medizin keine Antwort. Hans-Bernd KösterMUSIKTIPPWithin Temptation – The Heart Of EverythingNichts für Freunde von eingängigemPop, verträumten Chill-out,sparsam intonierten Balladenoder auf tanzbar getrimmten Rhythmen istdie Musik der Niederländer von Within Temptation.Wer jedoch auf die etwas härterenTöne steht, abwechselnd – oder auch gemeinsam– dominiert von treibenden Gitarrenriffs,orchestralem und choralem Bombast undvielen Facetten einer überragenden weiblichenStimme, der liegt (hört) hier richtig. Imzehnten Jahr ihres Bestehens hat die Formationum Frontfrau und Sängerin Sharon denAdel sowie dem Gitarristen Robert Westerholtmit ihrer vierten Scheibe ein Meisterwerk anVielseitigkeit und Abwechslung abgeliefert.Eigentlich dem Genre Gothic-/Metalrockzugeordnet, vielfach verglichen mit Evanescenceund Nightwish, zeigen Within Temptationjedoch, dass ihr Spektrum weiter ist:„Forgiven“ besteht fast ausschließlich ausStimme und Klavier, zurückhaltend untermaltvon Streichern – eine traumhaft schöneBallade (auch wenn diese Aussage im Widerspruchzu meinem einleitenden Satz steht).Den Balladen sind auch „Frozen“ und „AllI need“ zuzuordnen. Im krassen Gegensatzdazu der Opener „The Howling“ mit treibendenBeats, voller Instrumentierung, kraftvollerLeadstimme und ebensolchem Chor.Auch bei der Single-Auskopplung „What haveyou done“ (mit der „Life of Agony“-AnleiheKeith Caputo am Mikro) und dem Titelsong„The Heart of Everything“ geht’s kräftiger zu.Sakrale Atmosphäre versprüht „Our SolemnHour“.Das Album wechselt ständig von endzeitlichdüster über hoffnungsvoll flehendbis widerspruchslos fordernd. Es ist perfektproduziert und abgemischt, verbindet klassischemit modernen Elementen, hat bei allerVielseitigkeit keinen Schwachpunkt und wirdauch beim x-tenmal Hören nicht langweilig.Die Songs stammen alle von dem Duo Westerholt/denAdel. Anspieltipps: alle. Kurz gesagt:ein Meisterwerk!Otmar LohnerTrackliste:1. The howling2. What have you done(Album Version)3. Frozen4. Our solemn hour5. The heart of everything6. Hand of sorrow7. The cross8. Final destination9. All I need10. The truth beneath rose11. Forgiven12. What have you done (Rock Mix)2/<strong>07</strong>55


Service<strong>Barmherzige</strong> Brüder <strong>Trier</strong> e. V. · Kardinal-Krementz-Str.1-5 · 56<strong>07</strong>3 Koblenz · G 25203RÄTSEL„Reihenhaus“ hieß das Lösungswort des letztenFORUM-Preisrätsels. Dies wusste RoswithaFrank aus Assamstadt, die außerdem nochdas nötige Losglück hatte. Herzlichen Glückwunsch!Der Gewinnerin oder dem Gewinner unseresaktuellen Kreuzworträstels lockt eineKrupps Kaffee-Maschine, allerdingssollten Sie uns dafür das richtige Lösungswortper Postkarte, Fax oder e-Mail(bitte Postadresse und Telefonnummer nichtvergessen!) bis spätestens zum 1. August20<strong>07</strong> zusenden. Bei mehr als einer richtigenEinsendung entscheidet das Los.FORUM-RedaktionPostfach 30 03 2356027 KoblenzTelefax: 0261/496-6470e-Mail: forum@bb-trier.deBeschlag(Pferd)skand.MünzeTeil desGanzenplusnehmenglattKanteBescheinigungSchlagersängerÜberschriftVerhältniswortFleischgerichBühnenausstattung6WechselKeimgutBerufan jenemOrtEdelrostaufKupfer 2BücherfreundAbk.:SouthDakotagedämpftGärstoff hübsch Neigung MenschenProbennichtEssenLenkerSpenderRauchkrautEssbesteckbras.HafenstadtGeschirrschrankVogelkleidSegelkommando31StammeszeichenAnsiedlungschulfreieZeitSchwungStadt inItaliennichtsüßhäufigkein MitgliedmehrseinFürwortkleineTürGetränke5Greisinzu keinerZeitGreifvogel4Polizist7jungerMenschLösungswort:12 3 4 5 6 756 2/<strong>07</strong>

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