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Psychotherapeutenjournal 3/2013 (.pdf)

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Baden-WürttembergDarum forderte Dr. Munz: „Psychische Erkrankungenmüssen genauso ernst genommenwerden wie körperliche Erkrankungen“.Es müsse darauf hingewirkt werden,dass künftig besondere psychischeBelastungssituationen in allen Arbeitsbereichenidentifiziert und abgebaut werdenkönnen. Untersuchungen zeigten, dassMaßnahmen zur Beurteilung der Gefährdungdurch psychische Belastungen undentsprechende Präventionsmaßnahmenwirksam seien. Bedauerlich sei allerdings,dass es viele Arbeitgeber gebe, die nochkeine Maßnahmen in ihren Firmen eingeführthätten. Hier bestehe dringlicherHandlungsbedarf.Kammerpräsident Dr. Dietrich MunzU. a. auch aus diesen Gründen engagieresich die Landespsychotherapeutenkammerz. B. im Rahmen der Erarbeitung derGesundheitsstrategie Baden-Württembergbzw. den hierzu eingesetzten Arbeitsgruppenmit dem Ziel, das Thema psychischeErkrankungen bzw. psychische Gesundheiteinzubringen. Sowohl auf Landes- als auchauf Bundesebene müsse kontinuierlich daraufaufmerksam gemacht werden, dasspsychische Gesundheit in Gesundheitsprogrammenebenso Beachtung findetwie körperliches Wohlbefinden. Auch deswegenappellierte Dr. Munz an die Kammermitglieder,sich in Gremien und Arbeitsgruppen,z. B. in den regionalen Gesundheitskonferenzenzeitlich und fachlicheinzubringen. „Wir müssen regional undüberregional deutlich machen, dass diepsychotherapeutische Versorgung für dievielen Menschen mit psychischen Erkrankungennicht ausreichend ist“, so Dr. Munz.In Vertretung der Ministerin Katrin Altpeterging Ministerialdirigent Gerhard Segmiller,Leiter der Abteilung 4, Arbeit im Sozialministerium,auf die Bedeutung ein, diedas Tagungsthema auch für die Gesund-Ministerialdirigent Gerhard Segmillerheitsstrategie Baden-Württemberg hat. Innerhalbder Gesundheitsstrategie werdeGesundheit als wesentlicher Standortfaktorfür die Wettbewerbsfähigkeit des Landesangesehen; hier spiele vor allem auchdie psychische Gesundheit eine wichtigeRolle. Gerhard Segmiller leitet innerhalbder Gesundheitsstrategie die ProjektgruppeBetriebliches Gesundheitsmanagement,deren Bericht in Kürze vorgelegtwerden wird und an dem auch die Landespsychotherapeutenkammerengagiert mitgewirkthat. Ein Schwerpunkt des Berichtsfokussiere, so Segmiller, psychische Erkrankungenam Arbeitsplatz und zeige Wegeauf, wie sowohl Betriebe als auch Arbeitnehmerhier besser präventiv wirkenkönnen. Nicht zuletzt sei es wichtig, denBetrieben bzw. den Führungskräften zuvermitteln, dass sich Investitionen in diesemBereich vor allem mittel- und langfristiglohnen, der sogenannte Return on Investmenthoch sei.Dr. Gerhard BortSegmiller leitete damit nahtlos über zumersten Hauptreferat des Tages von Dr. GerhardBort zum Thema Identifikation undPrävention psychischer Belastungen undErkrankungen am Arbeitsplatz aus arbeitsmedizinischerSicht. Dr. Bort ist Arbeitsmedizinerim Sozialministerium Baden-Württembergund seit vielen Jahren mit dieserThematik vertraut. Bezogen auf psychischeErkrankungen zeigten aktuelle Daten, dassvor allem Mitarbeiter im Gesundheitswesenund in der öffentlichen Verwaltung besondersgefährdet seien, so Bort. Er gingu. a. auf die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie(GDA) ein, die ausgehendvon Arbeitsschutzzielen zu einemeinheitlich abgestimmten Vorgehen inRichtung Beratung und auch Überwachungder Betriebe führe. Hier seien nebenBund und Ländern die Sozialpartnersowie die Unfallversicherungen beteiligt.Aktuell werde das Prüfsystem für psychischeBelastungen aufgebaut, ab 2015 solltendann entsprechende Prüfungen durchgeführtwerden. Hierunter fallen sowohlQualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiterder Gewerbeaufsicht (z. B. auchbzgl. Mobbing am Arbeitsplatz) als auchdie Etablierung von Messverfahren (z. B.Mitarbeiterbefragung, Gefährdungsprofil).Prof. Joachim BauerProf. Joachim Bauer, Oberarzt in der Abteilungfür Psychosomatische Medizin amUniklinikum Freiburg, führte in seinem Beitragaus, dass Probleme in der Beziehungsgestaltungim Klassenzimmer deram stärksten auf die Lehrergesundheitdurchschlagende Einzelfaktor seien. Dementsprechendkonzentriere sich das „Lehrercoachingnach dem Freiburger Modell“auf eine Sensibilisierung von Lehrkräftenfür die Bedeutung der Beziehungsgestaltungsowie eine Stärkung ihrer Beziehungskompetenz.Das Coaching umfassefünf Module, 1. Fragen der persönlichenEinstellung (Identität, Identifikation), 2. Beziehungsarbeitmit Schülerinnen undSchülern, 3. Beziehungsarbeit mit Eltern,4. Kollegiale Spaltung versus Zusammenhaltund 5. die Vorstellung und Einübungeines Entspannungsverfahrens. Prof. Bauerstellte erste Ergebnisse der wissenschaftlichenBegleitevaluation des zusammen mitder LPK Baden-Württemberg durchgeführtenProjektes vor, welche zeigten, dass dasBaden-Württemberg<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>291

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