Erfolgsfaktor Mensch - Raimund Schöll Consulting Partner
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<strong>Mensch</strong><br />
Titelthema<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong><br />
D Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in einem<br />
immer härter werdenden, grenzüberschreitenden Wettbewerb bewegt seit Jahren die Gemüter. Denn<br />
trotz der momentan positiven Entwicklung kann der Mittelstand seinen Wettbewerbern – Großunterneh-<br />
men und Anbietern aus den Niedriglohnländern – immer seltener mit klassischen Rezepten begegnen.<br />
Die Wettbewerber haben dazu<br />
gelernt: So wird die Qualität der in<br />
Asien und Osteuropa gefertigten<br />
Waren Jahr für Jahr besser. Lukrative<br />
Aufträge werden immer häufiger<br />
ausgelagert, von der Zahnbehandlung<br />
in der Tschechischen Republik<br />
bis hin zur Herstellung komplexer<br />
Automobilteile in China – ein<br />
Trend, der durch die fortschreitende<br />
Globalisierung der Märkte zunehmend<br />
verschärft<br />
wird. Zudem haben<br />
in den letzten Jahren<br />
viele Großunternehmen<br />
„den Endkunden<br />
(wieder-)<br />
entdeckt“ und ihre<br />
Servicequalität deutlich<br />
verbessert – Service<br />
war aber lange<br />
Zeit die wichtigste<br />
Domäne, in der sich<br />
der Mittelstand<br />
absetzen konnte.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
stellt sich immer<br />
drängender die<br />
Frage nach der Zukunftsstrategie<br />
des<br />
Mittelstandes. Wo<br />
sind seine originären<br />
Stärken, die sich in<br />
handfeste Wettbewerbsvorteileumsetzen<br />
lassen?<br />
Selbstbewusstsein<br />
im Kampf um die<br />
besten Mitarbeiter<br />
Es ist heute unbestritten,<br />
dass in der<br />
Wissensökonomie<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
der <strong>Mensch</strong> zum zentralen <strong>Erfolgsfaktor</strong><br />
geworden ist. Besonders<br />
erfolgreiche Unternehmen zeichnen<br />
sich vor allem durch qualifizierte<br />
und hoch motivierte Mitarbeiter<br />
aus. Der Kampf um Talente<br />
gewinnt deshalb eine strategische<br />
Bedeutung.<br />
Für kleine und mittelständische Betriebe<br />
ist dieser Trend eine Chance,<br />
denn in der mittelständischen<br />
Wirtschaft steht der <strong>Mensch</strong> traditionell<br />
im Mittelpunkt. Zahlreichen<br />
Untersuchungen zufolge punkten<br />
mittelständische Unternehmen<br />
durch Abwechslungsreichtum der<br />
Aufgaben, Selbstständigkeit der<br />
„<br />
Arbeit, Beteiligung an Entschei-<br />
dungen und eine Unternehmenskultur,<br />
die die Mitarbeiter einbezieht.<br />
„Der Mittelstand sollte die<br />
unumstrittenen Vorzüge, die er als<br />
Arbeitgeber besitzt, bei seiner Suche<br />
nach Fachkräften stärker kommunizieren“,<br />
fordert deshalb Gunther<br />
Kayser vom Bonner Institut für<br />
Mittelstandsforschung (IfM Bonn).<br />
Ähnlich sieht das auch Richard<br />
Schaurich, Vorsitzender des BDS<br />
<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong><br />
Professor Fritz Wickenhäuser, Präsident des BDS Bayern,<br />
Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident und<br />
Professor Marion Schick, Präsidentin der Hochschule München<br />
beim Jahresempfang des Verbandes am 4. März 2008 in<br />
München, der unter dem Motto „<strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Mensch</strong> –<br />
unverzichtbarer Wettbewerbsvorsprung“ stand.<br />
München. „Der Mittelstand darf<br />
im Kampf um Talente nicht vor<br />
den Großunternehmen die Waffen<br />
strecken. Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen können<br />
jungen <strong>Mensch</strong>en spannende Perspektiven<br />
und individuelle Entwicklung<br />
bieten. Das müssen wir beson-<br />
Der Mittelstand in Deutschland steht heute<br />
wieder vor dem Problem, Fachkräfte in<br />
ausreichender Zahl und benötigter<br />
Qualifizierung zu finden. Der demografische<br />
“<br />
ders nach außen deutlich machen“,<br />
betonte Schaurich bei der Podiumsdiskussion<br />
im Rahmen des diesjährigen<br />
Jahresempfangs des BDS<br />
Bayern.<br />
Wandel und die Konkurrenz von Groß-<br />
unternehmen am Arbeitsmarkt verschärfen<br />
dieses Problem.<br />
Dr. Gunter Kayser, Institut für Mittelstandsforschung Bonn<br />
Eine zusätzliche Brisanz erhält der<br />
Fachkräftemangel auch angesichts<br />
der Tatsache, dass der Mittelstand<br />
nicht nur um die fähigsten Mitarbeiter,<br />
sondern auch um Führungskräfte<br />
konkurriert, die nicht immer<br />
4 unus I/2008 unus I/2008 5