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Artikel Trail & Ride Magazin - Von gesunden Pferden lernen

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herausfordernd für seinen Reiter/Besitzer sein.<br />

Sieglinede Aumayer: „Die zweite Gruppe kennt<br />

man bei Parelli als Right Brain Pferde. Diese<br />

wirken weniger selbstbewußt, dafür aber umso<br />

feuriger. Es heißt bei Parelli, dass diese Pferde<br />

meistens auf der instinktiven Gehirnhälfte sind,<br />

und nicht über die Situation nachdenken können,<br />

sondern einfach (aus Angst um ihr Leben,<br />

schließlich sind Pferde Fluchttiere) nur reagieren.<br />

Diese Reaktionen kommen – bei den Right Brain<br />

extrovertierten <strong>Pferden</strong> - meistens nicht<br />

überraschend, dafür aber umso furioser.<br />

Anhaltspunkte für einen Right Brain<br />

extrovertierten Ausbruch sind unter anderem weit<br />

aufgerissene Augen, tänzeln, Anspannung im<br />

ganzen Körper, Zittern und völliges Desinteresse an<br />

Lob oder Futter.<br />

Ein wenig anders ist es bei Right Brain<br />

introvertierten <strong>Pferden</strong>. Auch sie leben eher auf der<br />

emotionalen Seite des Gehirns,<br />

bei Stress neigen sie dazu,<br />

einzufrieren statt zu tänzeln. Sie<br />

zeigen ihre Angst nicht so<br />

deutlich wie das Right Brain<br />

extrovertierte Pferd, sie wirken<br />

bei Stress eher scheu und still.<br />

Das ungeübte Menschenauge<br />

erkennt dann oft die Gefahr<br />

nicht, und verwechselt dieses<br />

Verhalten mit dem eines<br />

entspannten Left Brain<br />

introvertierten Pferdes. Leider<br />

folgt auf dieses Einfrieren oft die<br />

Explosion, welche dem Pferd<br />

dann die Attribute<br />

„unvorhersehbar“, „schwierig“<br />

oder „verrückt“ einbringen.“<br />

Jetzt stehe ich als Freizeitreiter<br />

mit jahrelanger<br />

Reitschulerfahrung auf dem<br />

braven Gordon (oder Napoleon oder Cinderella<br />

oder oder oder) also da und bin auf der Suche nach<br />

einem geeigneten Reitpferd für mich. Der<br />

Verkäufer sagt mir dass sein Prachtexemplar willig<br />

ist, ein großartiges Bewegungsvermögen hat,<br />

allerdings eine starke Hand braucht, da es so viel<br />

Feuer in sich trägt.<br />

Mit dem Wissen über die 4 verschiedenen<br />

Grundcharaktere kann ich nun im Vorfeld solche<br />

Beschreibungen kategorisieren. Ich kann dann<br />

davon ausgehen, dass es sich hier um ein Right<br />

Brain Pferd handelt. Ob dieses Pferd dann für<br />

ruhige Ausritte und gelegentlichen Reitunterricht<br />

für mich geeignet ist oder nicht, entscheide ich.<br />

Allerdings kann ich das jetzt mit mehr Kompetenz<br />

tun, und mit mehr Sicherheit, schließlich bin ich<br />

als Pferdebesitzer für das Wohl meines Pferdes<br />

verantwortlich.<br />

Mit dem Wissen über die vier Arten von<br />

Pferdepersönlichkeiten kann ich noch einen Schritt<br />

weiter gehen, und mich selbst kategorisieren. Bin<br />

ich eher introvertiert, oder eher extrovertiert?<br />

Sprühe ich vor Neugier und Energie, oder bin ich<br />

eher überlegt oder eher ängstlich? Meiner Meinung<br />

nach ist eine gute Selbsteinschätzung ebenso eine<br />

wichtige Ingredienz auf der Suche nach dem für<br />

den Reiter richtigen Pferd.<br />

Foto: Ronny Senst | pixelio.de<br />

Weitere Infos über Horsenality nach Parelli sowie<br />

das Horsenality Chart (ein Werkzeug zur<br />

Kategorisierung eines Pferdes) finden Sie unter<br />

www.sieglinde.aumayer.at.

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