29.11.2012 Aufrufe

Feierliche Zeugnisübergabe - der Fachschaft - Universität Rostock

Feierliche Zeugnisübergabe - der Fachschaft - Universität Rostock

Feierliche Zeugnisübergabe - der Fachschaft - Universität Rostock

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Geknackte Zellcodes, nachwachsendesHerzmuskelgewebe<br />

o<strong>der</strong> die Entschlüsselung<br />

von Entzündungserkrankungen:<br />

<strong>Rostock</strong>er Wissenschafler haben im<br />

Bereich <strong>der</strong> medizinischen Forschung<br />

Erfolge auf Weltniveau vorzuweisen.<br />

Am 25. September 2008 präsentierten<br />

die Wissenschaftler des Klinikums und<br />

<strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

<strong>Rostock</strong> ihre Arbeiten auf<br />

einem Symposium. Ver treten waren<br />

dabei Mediziner, die sich <strong>der</strong> Krebs forschung,<br />

<strong>der</strong> Erforschung entzündlicher<br />

Erkrankungen und <strong>der</strong> Regene ration<br />

<strong>der</strong> Knochen und des Herzen widmen.<br />

Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Tumorforschung<br />

konnte beispielsweise die Forscher -<br />

gruppe von Professor Dr. Brigitte Pützer,<br />

Leiterin <strong>der</strong> Arbeitsgruppe für<br />

Vektorologie und Gentransfer, ein Protein<br />

in <strong>der</strong> Zelle identifizieren, das für<br />

die beson<strong>der</strong>e Wi<strong>der</strong>standsfähig keit<br />

von Tumorzellen gegenüber Chemotherapie<br />

von Bedeutung ist. Daraus ergeben<br />

sich ganz neue An sätze für die<br />

Behandlung von Krebs.<br />

In <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> entzündlichen<br />

Erkrankungen ist es den Forschern um<br />

Professor Dr. Johann C. Virchow, Leiter<br />

<strong>der</strong> Abteilung für Pneumologie, gelungen,<br />

die Bedeutung von so genannten<br />

dendritischen Zellen – das sind Zellen<br />

des Immunsystems – für entzündliche<br />

Erkrankungen <strong>der</strong> Lunge aufzudecken.<br />

Der Forschergruppe gelang es erstmals,<br />

eine Methode zu entwickeln, mit<br />

<strong>der</strong> diese Zellen aus <strong>der</strong> Lungenspül-<br />

24. Ausgabe 2008<br />

forschung<br />

Medizinsche Forschung in <strong>Rostock</strong> vorgestellt<br />

Krebs, Entzündungserkrankungen und Organregeneration im Mittelpunkt<br />

Foto: Die Medizinische Fakultät <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Rostock</strong> entwickelte sich zu einem anerkannten Forschungsstandort<br />

in Deutschland. (Quelle: © Michael Bührke / PIXELIO)<br />

flüssigkeit analysiert werden können.<br />

Bei <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Regeneration<br />

von Organen stehen Knochen und<br />

Herz im Vor<strong>der</strong>grund. Dabei arbeiten<br />

die Wissenschaftler eng mit Unter -<br />

nehmen <strong>der</strong> Region zusammen – etwa<br />

<strong>der</strong> DOT GmbH, <strong>der</strong> Artoss GmbH<br />

o<strong>der</strong> Miltenyi Biotec. Das WirtschaftsministeriumMecklenburg-Vorpommern<br />

unterstützt diese Forschungstätig -<br />

keit mit drei Millionen Euro. Weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />

wurde die Stammzell therapie zur Regeneration<br />

des Herzen durch die Arbeitsgruppe<br />

um den Herzchirurgen<br />

Professor Dr. Gustav Steinhoff. Die<br />

Forschergruppe bekam unlängst die<br />

Bewilligung des Bundes forschungs -<br />

ministeriums, den Einsatz <strong>der</strong> Stammzelltherapie<br />

am Menschen zu<br />

üb e r prüfen. Die Bundesregierung un-<br />

6<br />

ter stützt dieses Vorhaben mit mehreren<br />

Millionen Euro.<br />

Drei Forschergruppen des Zentrums für<br />

Medizinische Forschung sind außerdem<br />

beteiligt am Son<strong>der</strong> for schungs -<br />

bereich <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />

<strong>der</strong> zusammen mit den renommierten<br />

Stand orten Hannover und<br />

Aachen an <strong>der</strong> Rekonstruktion biologischer<br />

Funk tionen durch Mikro- und<br />

Nano systeme forscht.<br />

Die Medizinische Fakultät hat sich mit<br />

ihrer Forschung zu einem beachteten<br />

Standort in Deutschland entwickelt<br />

und ist international konkurrenzfähig<br />

geworden.<br />

Matthias Schümann<br />

Eine <strong>Rostock</strong>er Studie widmet<br />

sich den Hänseleien unter Kin<strong>der</strong>n.<br />

„Hänseleien im Voschulund<br />

Grundschulalter“ lautet ihr Titel,<br />

durchgeführt wird sie von Psycho -<br />

logen des Instituts für Medizinische<br />

Psychologie an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät<br />

<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Rostock</strong>. Untersucht<br />

werden <strong>Rostock</strong>er Kin<strong>der</strong> im<br />

Vorschul- und Grundschulalter, die<br />

den Forschern von ihren Erfahr ungen<br />

mit Hänseleien und Mobbing berichten.<br />

Ziel <strong>der</strong> Studie ist es, den bislang<br />

fast unerforschten Bereich des Mobbings<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei kleineren Kin<strong>der</strong>n<br />

zu untersuchen. Dabei stehen im<br />

Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses:<br />

die Art des Hänselns, die Häufigkeit<br />

und auch ob sich das kindliche<br />

Mobbing verän<strong>der</strong>t, beispielweise<br />

durch die Einschulung und den damit<br />

forschung<br />

Hänseleien werden wissenschaftlich untersucht<br />

<strong>Rostock</strong>er Forschungsprojekt hat Mobbing unter kleinen Kin<strong>der</strong>n als Thema<br />

einhergehenden Umstel lungen. Die<br />

Untersuchungen begannen im August<br />

und sollen bis zum Herbst 2008 andauern.<br />

„Mobbing im Vorschul- und frühen<br />

Grundschulalter ist ein nahezu unerforschtes<br />

Thema in Deutschland“, sagt<br />

die Diplom-Psychologin Sabine Koep -<br />

sell von Institut für Medizinische Psychologie<br />

am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Rostock</strong>. „Dabei berichten Kin<strong>der</strong> -<br />

gärtnerinnen und auch Kin<strong>der</strong>ärzte,<br />

dass Kin<strong>der</strong> erste Mobbing-Erfahr -<br />

ungen schon ab dem Alter von vier bis<br />

sechs Jahren machen.“ Bisherige Untersuchungen<br />

setzen erst ab <strong>der</strong> 3.<br />

o<strong>der</strong> 4. Klassenstufe ein. Das Forsch -<br />

ungsprojekt „Hänseleien im Vorschulund<br />

Grundschulalter“ soll Aufschluss<br />

darüber bringen, was die Art, <strong>der</strong> Um-<br />

Foto: Kin<strong>der</strong> machen erste Mobbing-Erfahrungen bereits ab dem Alter von vier bis sechs Jahren.<br />

(Quelle: © Stephanie Hofschlaeger / PIXELIO)<br />

7<br />

fang und natürlich auch die Inhalte<br />

des Mobbings sind. Ein wichtiges<br />

Thema hat Sabine Koepsell schon im<br />

Vorfeld ausgemacht: Übergewicht sei<br />

oft Anlass für Hänseleien, und selbst<br />

übergewichtige Kin<strong>der</strong> wollen keinen<br />

übergewichtigen Freund o<strong>der</strong> übergewichtige<br />

Freundin haben. Ein brisantes<br />

Thema in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

wo Übergewicht gerade unter Kin<strong>der</strong>n<br />

immer mehr zum Problem wird, so die<br />

Psychologin.<br />

Untersucht werden 200 <strong>Rostock</strong>er<br />

Kin<strong>der</strong> – zum einen 100 Vorschul -<br />

kin<strong>der</strong>, die ab 01. September 2008<br />

eingeschult wurden sowie zum an<strong>der</strong>en<br />

100 Kin<strong>der</strong>, die nach den diesjährigen<br />

Sommerferien die zweite Klasse<br />

besuchen. Die Untersuchung erfolgt in<br />

einem 45-minütigem Gespräch mit<br />

dem teilnehmenden Kind, zeitgleich<br />

werden die Eltern separat kurz be fragt.<br />

Langfristiges Ziel des Projektes soll die<br />

Erstellung eines effektiven Screenings<br />

für Mobbing-Opfer sein, das Ärzte, als<br />

auch pädagogische so wie klinische<br />

Einrichtungen nutzen können. Als<br />

Dankeschön erhalten alle Kin<strong>der</strong> ein<br />

„Zaubergeschenk“ sowie einen Kinogutschein<br />

für sich und ein Elternteil,<br />

verspricht Sabine Koepsell.<br />

Informationen zur Studie unter:<br />

www.haenselei-rostock.de.<br />

Matthias Schümann<br />

24. Ausgabe 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!