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Der stoische Weise – ein Materialist - Asclepios Edition Lothar Baus

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Körper vorhanden, der so gestaltet sei, dass er durch s<strong>ein</strong>e natürliche<br />

Organisation Lebens- und Empfindungskraft habe. Das sei alles.“<br />

L. Annaeus Seneca<br />

Die Skepsis Senecas in Bezug auf <strong>ein</strong> Leben nach dem Tode drückt sich im<br />

93. Brief an Lucilius deutlich aus:<br />

„Wir wissen, von wo aus die alles beherrschende Natur ihren Aufschwung<br />

nimmt [nach der <strong>stoische</strong>n Physiktheorie von der Aether-Region aus]; wie sie [die<br />

Natur] die Welt ordnet; wie sie den Wechsel der Jahreszeiten herbeiführt; wie sie<br />

alles, was je gewesen ist, zu <strong>ein</strong>em geschlossenen Ganzen ver<strong>ein</strong>igt und sich selbst<br />

zu ihrer Grenze gemacht hat. Wir wissen, dass die Gestirne durch ihre eigene<br />

bewegende Kraft dahin wandeln, dass außer der Erde [nach <strong>stoische</strong>r<br />

Physiktheorie] nichts still steht, [sondern] alles Übrige in ununterbrochener<br />

Schnelligkeit dahineilt. Wir wissen, wie der Mond an der Sonne vorbeigeht,<br />

warum er, als der langsamere, jene schnellere hinter sich zurücklässt, wie er s<strong>ein</strong><br />

Licht empfängt und verliert, welche Ursache die Nacht herbei- und den Tag<br />

zurückführt. (9) Dahin muss man [nach dem Tode] gehen, wo man dies näher<br />

erblicken kann 36 . „Aber auch mit dieser Hoffnung“, sagt der <strong>Weise</strong>, „gehe ich<br />

nicht mutiger aus dem Leben, wenn ich glaube, dass mir der Weg zu m<strong>ein</strong>en<br />

Göttern offen stehe. Ich habe zwar verdient, [zu ihnen] zugelassen zu werden -<br />

und war bereits unter ihnen - ich habe m<strong>ein</strong>en Geist zu ihnen hingesandt und sie<br />

den ihrigen zu mir. Doch nimm an, ich würde völlig vernichtet werden und es<br />

bliebe von <strong>ein</strong>em Menschen nach dem Tode garnichts übrig: [dennoch] habe ich<br />

<strong>ein</strong>en gleich hohen Mut, auch wenn ich von hier weggehe, um nirgendwohin<br />

<strong>ein</strong>zugehen.“<br />

Nach Tertullianus, >Über die SeeleÜber den Gottesstaat

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