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Wohnbauten - Hörmann KG

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VERSCHLUSSSACHE UND VISITENKARTE:DIE HAUSTÜR IM WANDEL DER ZEITENHaustüren gehören zu den vielseitigsten Bauteilen jedes Wohnhauses: Sie sollenBesucher anziehen und unerwünschte Eindringlinge fernhalten. Früher repräsentiertensie den Status des Hausbesitzers, heute dokumentieren sie eher dessen persönlichenGeschmack. Der folgende Exkurs in die Geschichte der Haustür zeigt: DieGestaltungsfreiheit hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte immer weiter vergrößert– und sollte auch künftig von Architekten und Herstellern ernst genommen werden.Die Haustür führt in der Architektur ein Doppelleben: Sie sollSchutz bieten vor unerwünschten Besuchern. Dafür setzenwir massive Konstruktionen und ausgefeilte Technik ein.Einbruchsicherheit ist ebenso gefragt wie Schutz vor Hitze,Lärm und Staub. Dabei ist die wesentliche Aufgabe derHaustüre eigentlich eine Ventilfunktion: Sie sitzt in der wichtigstenÖffnung des Hauses; Besitzer, Bewohner und Besuchergehen hier ein und aus, Katze und Kinderwagen, Sofaund Saftflaschen werden durchtransportiert.An älteren, großbürgerlichen Häusern sind häufig noch alsPortal gestaltete Haupteingänge mit Treppe und Vordach zusehen. Ihre Erbauer wollten den Eintritt in das Haus zelebrierenkönnen: Wer das Portal durchschritt, hatte zumindesteinen gewissen Status – der Nebeneingang war demPersonal vorbehalten oder ermöglichte bei Bedarf das dezente,schnelle und möglichst unbemerkte Verlassen des Hauses.So viel Aufwand ist heute offensichtlich nicht mehr notwendig,offene Hintertürchen sind seltener geworden. Dennochist eine Haustür im Empfinden ihrer Besitzer und Benutzernoch immer mehr als ein reines Funktionsbauteil: Ihr repräsentativerCharakter ist geblieben.Ein Leben vor der Tür am Ende des 19. JahrhundertsDie Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts verändertewesentlich die Wohnstruktur. Eine riesige Bevölkerungsverlagerungvom Land in die Großstädte fand statt. In denZentren wohnten abertausende Menschen in beengtenVerhältnissen, ganze Familien teilten sich einzelne Zimmer. InBerlin errichteten Menschen ohne Wohnung sogar kleineLauben in den Hinterhöfen der großen Wohnblocks. Hauseingängeund Höfe wurden zu Lebensräumen, in denen Kinderspielten und Erwachsene sich trafen. Die Haustüre grenzte zudieser Zeit – im Gegensatz zu heute – also meist nicht Individualbereichegegen einen öffentlichen Raum ab, sondernlediglich das Gebäudeinnere vom Außenbereich. Gewohntaber wurde auf beiden Seiten. Die Schutzfunktion der Türewar eine andere als heute; Haustüren hatten daher meistauch außen eine Klinke und nicht wie heute einen Knauf.Meist wurde der Eingang durch Architekturelemente wieTreppen, Halbsäulen und Architrave betont. Türen des 19.Jahrhunderts waren in der Regel streng symmetrisch, undihre Oberfläche durch Friese in kleine Felder unterteilt, da dieMaterialien für Füllungen – Glas wie Massivholz – noch keinegroßen Flächen erlaubten. Dafür besaßen die Türen einenhohen Variantenreichtum in Flächengliederung, Profilierungund Ornamentik. Dekorelemente lenkten zwar dieAufmerksamkeit auf sich, ließen aber den konstruktivenAufbau der Tür sichtbar. Die komplette Konstruktion warinnen wie außen für jedermann nachvollziehbar.Standardisiert, rationalisiert, aufgeräumt: Die 20er-JahreNach dem ersten Weltkrieg galt es, die Wohnungsnot zu lindern.Zugleich setzte sich der Anspruch durch, sozialeKonzeptionen in die Realität umzusetzen. Lebensqualität4

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