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Info I/06Vereinigung der StraßenbauundVerkehrsingenieurein Mecklenburg-Vorpommern e.V.Sicherheit von Ingenieurbauwerken, insbesondere von Brücken in M-VNach den tragischen Ereignissen in Bad Reichenhall und Katowice,bei denen infolge von Dacheinstürzen zahlreicheTote und Verletzte zu beklagen waren, wird die Sicherheit vonBauwerken jetzt auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert undnicht nur bei den einfachen Bürgern, sondern auch unter den füröffentliche Bauten zuständigen Personen macht sich teilweiseVerunsicherung breit. Dennoch wäre unrichtig, aus solchen Unglücksfällenauf ein generelles Standsicherheitsproblem für dievorhandene Bausubstanz zu schlussfolgern. Fest steht aber auch,dass selbst bei den sich überwiegend in öffentlicher Hand befindlichenIngenieurbauwerken die Verantwortung für deren sichereErrichtung, Veränderung und Nutzung sehr unterschiedlich wahrgenommenwird.Der § 836 BGB regelt ... die Haftung eines jedenGrundstücksbesitzers ... :ird durch den Einsturz eines Gebäudes oder eines an-mit einem Grundstück verbundenen Werkes ein„WderenMensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschenverletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Besitzer des Grundstücks,sofern der Einsturz oder die Ablösung die Folge fehlerhafterErrichtung oder mangelhafter Unterhaltung ist, verpflichtet,dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. DieErsatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Besitzer zum Zwecke derAbwendung der Gefahr die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beachtethat.“So sollte der Zustand von Brücken nie werden!1


Info I/06Die Verantwortung der Bauherren bzw. Eigentümer für diesichere Errichtung, Veränderung und Nutzung von Bauwerkenund baulichen Anlagen wird außerdem sowohl in denBauordnungen als auch in den Straßen- und Wegegesetzen derLänder festgeschrieben.Das Straßen- und Wegegesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern(Str. WG-<strong>MV</strong>) vom 13.01.1993 regelt hierzu im§ 10 (3) „Genehmigungen, bautechnische Sicherheit“, dass „dieTräger der Straßenbaulast dafür einzustehen haben, dass die allgemeinanerkannten Regeln der Baukunst und der Technik eingehaltenwerden und ihre Bauten technisch allen Anforderungen derSicherheit und Ordnung genügen.“Wie wird das sichergestellt?Die Kontrollen an Ingenieurbauwerken der Straßenbauverwaltungin Mecklenburg-Vorpommern ist sind der DIN1076 geregelt, so dass die Bauwerke mit einer alle 6 Jahre zu wiederholenden„Hauptprüfung“ und alle 3 Jahre durchzuführenden„Einfachen Prüfung“ überwacht werden. Die Prüfungen dienender Feststellung der planmäßigen Tragfähigkeit und der vorausgesetztenDauerhaftigkeit der Bauwerke. Dieses sind insbesonderenicht an allen kommunalen Bauwerken sichergestellt, so dass dieBaulastträger, z. B. Gemeinden und Kreise, die fachtechnischenAufgaben an entsprechend versierte Planungsbüros übertragenbzw. übertragen sollten. Dennoch bleiben der zuständige Bürgermeisterim Bereich der Gemeindestraßen, der Landrat für im Kreisbefindliche Kreisstraßen und der Straßenbauamtsleiter für alleLandes- u. Bundesstraßen die zuständigen juristischen Personen,die die Verantwortung für Standsicherheit ihrer Bauwerke tragen.Aus diesem Grund ist jede juristische Person daran gehalten,besonders fachtechnisch geeignete Partner, z. B. Ingenieurbürosmit ausreichender Erfahrung, mit der Bauwerksprüfungzu betrauen. Es ist anzunehmen, dass der Runderlass StraßenbauMecklenburg-Vorpommern Nr. 03 / 2000 nicht in allen Bereichender öffentlichen Verwaltungen eingeführt ist und dass hinsichtlichder Prüfung der bestehenden Ingenieurbauwerke die Forderungnach einheitlichem Handeln der jeweiligen Verwaltung noch nichtsichergestellt ist.Im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge hat die jeweilszuständige Verwaltung für die Standsicherheit, die Verkehrssicherheitund die Dauerhaftigkeit der Ingenieurbauwerke imZuge von Straßen und Wegen einzustehen. Die regelmäßige undfachkundige Bauwerksprüfung ist wesentlicher Bestandteil für dieErhaltung der Ingenieurbauwerke.Der gemäß Runderlass geforderte fachkundige Bauwerksprüferwird seinen Auftraggeber darauf hinweisen, die Erstellungeines aussagekräftigen Bauwerksbuches mit anzubietenund ist dann zwangsläufig teurer als diejenigen, denen diese Zusammenhängenicht geläufig oder nicht ausreichend bekannt sind.Des Weiteren wird er beachten, dass es z. B. nicht genügt, nurauf vorhandene Risse hinzuweisen, sondern den Aufwand für derenErfassung und Bewertung in Abhängigkeit von den statischkonstruktiven Verhältnissen des Bauwerkes einzukalkulieren.Umgekehrt kann der Ingenieur, der nicht mit den bauartbedingtenoder an bestimmte Herstellungszeiten gebundenen Problemenvertraut ist, zu völlig falschen Bewertungen kommen. Als Beispielsoll das mitunter fehlende Ankündigungsverhalten durch sichtbareSchäden an Spannbetonbrücken angeführt werden; in einem solchenFall aus dem Nichtvorhandensein von Rissen auf ein intaktesTragwerk zu schließen, könnte fatale Folgen haben.Weiterhin sind die Arbeiten an Neubaumaßnahmen undinsbe sondere die Brückeninstandsetzungen konsequent inihrer Qualität der Ausführung durch Fachpersonal zu überwachen,welches besonders bei den stetig geringen Preisen unbedingt notwendigsind.Als letzten Punkt möchten wir unterstreichen, dass die stetigwachsenden Lasten und die ständigen Überlastungen derBauwerke durch verstärkte Kontrollen unterbunden werden müssen,damit die Dauerhaftigkeit der vielen Einzelteile an unserenBrücken gewährleistet bleibt.Zusammenfassend ist festzustellen, dass die einheitliche Erfassung,Bewertung, Aufzeichnung und Auswertung von Ergebnissender Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 nicht für jedesIngenieurbauwerk in Mecklenburg-Vorpommen gewährleistet ist.Insbesondere in den kommunalen Verwaltungen fehlen oft diedafür erforderlichen Ingenieure. Daran ist durch die noch inden Bauverwaltungen und insbesondere mit dem in der Straßenbauverwaltungverbliebenen Fachpersonal zu arbeiten. Die hierfürerforderlichen Grundlagen sind durch die entsprechenden politischenEbenen zu schaffen. Auf die damit verbundenen Problemefür fachkundige Anbieter wurde bereits hingewiesen. Andererseitssind die in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen und auf solcheLeistungen spezialisierten Ingenieure bekannt und könnten in einerListe entweder bei der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommernoder bei der Straßen bauverwaltung geführt werden.Für die Verantwortlichen im kommunalen Bereich könnte damitdie Auswahl geeigneter Bauwerksprüfer deutlich vereinfachtund somit ein Beitrag für die Verbesserung der Sicherheitvon Ingenieurbauwerken geleistet werden. Damit würden sichzweifellos auch erhebliche finanzielle Vorteile ergeben, weil derInstandsetzungsbedarf durch rechtzeitiges Handeln minimiertund Haftungsprobleme durch das Erkennen und Beseitigen vonsicherheitsrelevanten Mängeln vermieden werden.Dipl.-Ing. Peter OtteDipl.-Ing. Dietmar Greßmann2


Info I/06Jahreshauptversammlung der Fördergemeinschaft der <strong>VSVI</strong> – M-V e.V.Bericht über die Jahreshauptversammlung der Mitglieder der Gemeinschaft zur Förderung der fachlichenFortbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Mecklenburg-Vorpommern e.V.Die Mitgliederversammlung fand am 07. April 2006 im Ressort Hotel Vier Jahreszeiten in Zingst statt.An der Versammlung nahmen neben 28 Vertretern der Mitgliedsunternehmenals Gäste Herr Dipl.-Ing. Dietmar Greßmannals Vertreter des Vorstandes der Landesvereinigung derStraßenbau- und Verkehrsingenieure in M-V und Herr Dipl.-Ing.Matthias Nagel als Geschäftsführer der Vereinigung teil.Nach Eröffnung der Veranstaltung und Begrüßung der Teilnehmerdurch den Bevollmächtigten der Fördergemeinschaft,Herrn Dr. Krüger, hielt Herr Dietmar Greßmann sein Grußwortund dankte allen Mitgliedern der Fördergemeinschaft für ihrejährliche Unterstützung des Vereinslebens der <strong>VSVI</strong>.Danach gab Herr Matthias Nagel als Geschäftsführer der<strong>VSVI</strong> einen Überblick über die Aktivitäten der Vereinigungim vergangenen Jahr.Im Anschluss daran hielt der Vorsitzende des Fördervereins,Herr Dipl.-Ing. Jochen Diete, den Rechenschaftsbericht undden Ergebnisbericht der Finanzprüfer.Die Prüfung ergab insgesamt die rechnerische Richtigkeit undeine satzungsgemäße Mittelverwendung.Das Geschäftsjahr 2004 schloss mit einem Übertrag in 2005 ab:von ~ 17.800,00 €Einnahmen 2005 aus Mitgliedsbeiträgen 10.400,00 €Gesamtausgaben 2005 13.200,00 €darunter Linstow 3.900,00 €Bezirksgruppen 8.100,00 €Gebühren/Sonstiges 400,00 €Untertstützung Hochschule NB 800,00 €Übertrag in 2006 ~ 15.000,00 €Der von der Mitgliederversammlung 2004 gewählte VorstandHerr Dipl.-Ing. Jochen Diete - VorsitzenderHerr Dipl.-Ing. Werner Lemke - SchatzmeisterHerr Dr.-Ing. Michael Krüger - BevollmächtigterHerr Dipl.-Ing. Reinhard Kropp - Schriftführersowie die RechnungsprüferHerr Dipl.-Ing. Gerd PulsFrau Brigitte Megerwaren auch im abgelaufenen Jahr bemüht, die satzungsgemäßenAufgaben der Gemeinschaft zuverlässig umzusetzen.Die Haupttätigkeit des Fördervereins bezog sich auch 2005wieder auf die finanzielle Absicherung der fachlichen Fortbildungder Straßenbau- und Verkehrsingenieure in M-V.Diese Fortbildungsmaßnahmen bestanden aus1. den Seminarveranstaltungsreihen der <strong>VSVI</strong> jeweils zum Jahresbeginnin Linstow. Es wurden 2004 insgesamt 5 Seminarveranstaltungendurchgeführt mit den verschiedensten Fachthemen.2. den Fortbildungsveranstaltungen der <strong>VSVI</strong>-Regionalgruppen,zu denen unter anderem auch die Studienreisen zählen.3. die Verkehrsbauseminare an der Hochschule Neubrandenburg.An den genannten Veranstaltungen haben sehr viele <strong>VSVI</strong>-Mitglieder,aber auch nicht organisierte Fachleute teilgenommen.Die in der Regel hohen Teilnehmerzahlen zeigen, dass dieSeminarveranstaltungen des Landesverbandes in Linstowgute Resonanz finden und deren finanzielle Absicherung auch inZukunft neben der Unterstützung der Regionalgruppen bei derFinanzierung ihrer Studienreisen die Hauptaufgabe der Fördergemeinschaftdarstellt. Zurzeit zählt die Fördergemeinschaft 43 Mitglieder(2005 – 42 Mitglieder).Abschließend dankte der Vorsitzende der Fördergemeinschaft,Herr Dipl.-Ing. Jochen Diete, nochmals allen Mitgliedernfür ihren jährlich geleisteten finanziellen Beitrag zur Unterstützungder <strong>VSVI</strong> Mecklenburg-Vorpommern.Im Anschluss an die Versammlung fand eine begleitende Fachexkursionzur nahe gelegenen Meiningenbrücke statt, die vonallen Mitgliedern gut angenommen worden ist. Die Herren Freitag(Straßenbauamt) und Dr. Baumann (Ingenieurbüro) konntenInteressantes sowohl zur Historie als auch zum geplanten Neubauberichten.Dr.-Ing. Michael KrügerVisualisierungen zum geplanten Neubau der Meiningenbrücke3


Info I/06Der Ingenieurrat Mecklenburg-Vorpommern, dessen Gründungsmitglieddie Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieuree.V. (<strong>VSVI</strong>) ist, hat einen neuen Sprecher. Aufihrer Sitzung am 24.01.2006 wählten die Mitglieder des IngenieurratesMecklenburg-Vorpommern einstimmig Dipl.-Ing. JochenSeemann, Mitglied des Verbandes Unabhängig Beratender Ingenieureund Consultans e.V. VUBIC für das Jahr 2006 zu ihremSprecher.Alter und Neuer SprecherDr. Michael Krüger und Dipl.-Ing. Jochen Seemann (r)Foto: Badel/IngenieurkammerNeuer Sprecher beim Ingenieurrat Mecklenburg-VorpommernStaffelstab an Jochen Seemann übergebenDer 55-jährige aus Rostock löst Vorjahressprecher Dr.-Ing.Michael Krüger (Schwerin) von der <strong>VSVI</strong> Mecklenburg-Vorpommernab. Die im Ingenieurrat Mecklenburg-Vorpommernzusammengeschlossenen Ingenieurverbände, -vereine und dieIngenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern verstehen sich alsLandesvertretung der Ingenieurorganisationen in Mecklenburg-Vorpommern und streben einen breiten Dialog mit Vertretern derLandespolitik und der Öffentlichkeit an. Höhepunkte <strong>dieser</strong> Arbeitim Jahr 2005 waren unter anderem die zweite erfolgreicheAuslobung und Preisverleihung des Ingenieurpreises gemeinsammit der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern sowie dieFortführung der Parlamentariergespräche. Auf dem Diskussionsforummit dem Schweriner Bundestagsabgeordneten Hans-JoachimHacker (SPD) am 17.11.2005 wurden neben allge meinen Fragenzur Situation in Deutschland und Schwerpunkten der SPD inder Regierungskoalition auch eventuelle Auswirkungen der großenKoalition auf Mecklenburg-Vorpommern und den Fortbestandder HOAI erörtert. Des Weiteren setzte sich der Ingenieurrat mitProblemen in Verbindung mit der Deregulierung in den Verwaltungenauseinander. Auch für 2006 hat sich der Ingenieurrat Mecklenburg-Vorpommernwieder viel vorgenommen. So sollen dieParlamentariergespräche fortgesetzt und ein ParlamentarischerAbend durchgeführt werden. Daneben steht auch die Stärkungder Basis und die Suche nach weiteren neuen Mitgliedsvereinenauf dem Plan. Der Ingenieurrat vertritt landesweit ca. 8.000 Ingenieurinnenund Ingenieure.Peter Otte neuer Präsident der Ingenieurkammer Mecklenburg-VorpommernLangjähriges <strong>VSVI</strong>-Mitglied und Prüfingenieur Dipl.-Ing. Peter Otteneuer Ingenieurkammerpräsident in Mecklenburg-VorpommernEine starke berufspolitische Interessenvertretung für die Ingenieurein Mecklenburg-Vorpommern, das ist das wichtigsteZiel der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern.Nach vier Jahren Legislatur hat die Ingenieurkammer auf ihrer17. Sitzung der Vertreterversammlung am 22. April 2006 im Vander Valk Resort Hotel Linstow Bilanz ihrer Arbeit gezogen. Nachvier Jahren Legislatur stand auch die Wahl des neuen Präsidenten,Vizepräsidenten und des Vorstandes an. Diese wurden nach derNovellierung des Ingenieurgesetzes Mecklenburg-Vorpommernim Jahr 2002 für die Dauer von 5 Jahren gewählt.Die im März 2006 per Briefwahl gewählten Mitglieder der Vertreterversammlungsprachen auf ihrer konstituierenden Sitzungin Linstow ihrem langjährigen Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. PeterOtte das Vertrauen aus und wählten ihn zum Präsidenten der Ingenieurkammer.Das Wahlergebnis war eindeutig. Mit 53 von 54 Stimmen wurdeder 52-jährige aus Neustrelitz für die nächste Legislatur zumPräsidenten gewählt. Peter Otte war bereits Mitglied des Gründungsausschussesder Ingenieurkammer. Er engagiert sich bereits4seit 1994 im Vorstand für die Belange der Ingenieure und Ingenieurinnenin Mecklenburg-Vorpommern. Der bauvorlageberechtigteund Beratende Ingenieur ist vor allem auf dem Gebiet deskonstruktiven Ingenieurbaus tätig und außerdem seit 1990 als Prüfingenieurfür Baustatik anerkannt.Zum Vizepräsidenten wurde Dipl.-Ing. Wulf Kawan gewählt.Das neue Vorstandsteam der IngenieurkammerMecklenburg-Vorpommern:Dipl.-Ing. Peter Otte,PräsidentDipl.-Ing. Wulf Kawan,VizepräsidentVorstandsmitglieder:Dipl.-Ing.(FH) Holger BannuscherDipl.-Ing. Lutz GrohmannProf.-Dipl.-Ing. Dieter HildDipl.-Ing.(FH) Gerhard StollDipl.-Ing. Andreas WißuwaDipl.-Ing. Peter OtteFoto: Badel/Ingenieurkammer


Info I/06„Auswertung der Seminarveranstaltungen 2006 in Linstow“Im Jahr 2006 wurden im Rahmen der <strong>VSVI</strong>-Mecklenburg-Vorpommern insgesamt6 Seminarveranstaltungen mit den verschiedenen Fachthemen durchgeführt:Tag der Veranstaltung Thema Seminarleiter Teilnehmer (dav. Nichtmitglied)1. 26. Jan. 2006 Verkehrspolitik und Schiene Herr Krause / Herr Leirich 50 (03)2. 23. Febr. 2006 Brückenbau Herr Nagel 65 (04)3. 02. März 2006 Asphaltstraßenbau Herr Peitz 114 (16)4. 23. März 2006 Planungstag/ Herr Schubert 49 (02)Neue Entwicklungen der StraßenplanungPodiumsdiskussion zum ThemaHerr Taschenbrecker„Der Ausbau unserer Verkehrswegeals Grundvoraussetzung für eine nachhaltigeWirtschaftsentwicklung in M-V5. 06. April 2006 Baurecht und Baugrund Herr Greßmann 86 (11)6. 27. April 2006 Exkursion Herr Kolbe 87 ( - )„B 96n Zubringer Stralsund / Rügen undzweite Strelasundquerung“Die Veranstaltungen wurden, wie die Aufstellung zeigt, sehr gut besucht im „Van der Valk Resort Hotel“ in Linstow, die Teilnehmerhaben die vorbereiteten Themen gut angenommen. Die eingeladenen Referenten boten in den Fachvorträgen viel Neues, die sichanschließenden Diskussionen bestätigten dies. Insgesamt waren die Veranstaltungen sehr interessant und gut organisiert; das bestätigtenauch viele Referenten.Die Auswahl und Organisation des Seminars durch den jeweiligen Seminarleiter selbst hat sich gut bewährt, zumal die Experten aufihren Fachgebieten selbst am Besten Bescheid wissen. Das Thema Bahn im Seminartag „Verkehrspolitik und Schiene“ ist ebenfallsgut angekommen worden, hier wurde viel diskutiert, zumal die Vortragenden den Verkehrsträger Bahn sehr gut in Szene setzenkonnten.Die Erhebung der Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder unserer <strong>VSVI</strong> erwies sich als gut, da meist auch die Fachinteressiertenkamen (bis zu 14% waren teilnehmende Nichtmitglieder, von denen die meisten auch bezahlten) und entsprechende Einnahmen(insges. rd. 885,- Euro) möglich waren. Durch die Kassierung an der Tageskasse wurden so die Einnahmen erzielt, die dann für dieZahlung der auftretenden Kosten verwendet werden konnten. Die Einnahmen wurden beim Schatzmeister, Herrn Kropp, abgerechnet.Die weiteren finanziellen Forderungen (Raummiete und Vortragstechnik, Honorare, Reisekosten) wurden von der GF-<strong>VSVI</strong>-Mecklenburg-Vorpommern e. V. beglichen.Die Mitgliederzahl unserer Landesvereinigung hat sich auch durch die Seminarveranstaltungen erhöht, die Mitgliederzahl stiegvon 609 (Ende 2005) bis auf 630 Mitglieder (Ende April 2006). Somit ist der Erfolg unserer Arbeit auch in den ständig steigendenMitgliederzahlen zu erkennen. Einen herzlichen Dank an Herrn Schubert für die thematische Vorbereitung sowie die Organisationund an Herrn Krause als Organisator vor Ort.Dipl.-Ing. Matthias NagelSeminarberichte<strong>VSVI</strong> Seminar vom 26.01.2006 mit dem Thema: „Verkehrspolitik und Schiene“1. Verkehrspolitik Mecklenburg-VorpommernHerr Dr. Klöckner aus dem Wirtschaftsministerium des Landesstellte die neuesten Zahlen und Prognosen für Mecklenburg-Vorpommerndar. Dieses Mal ging es hauptsächlich um die VerkehrsträgerEisenbahn, Flugwesen und Wasserstraße. Im Vergleich zuden meisten anderen Bundesländer spielen diese Transportsystemein M-V nur untergeordnete Rollen. Besonders im Luftverkehrsind die Passagierzahlen für wirtschaftliche Verkehre sehr gering,hier sollte die Konzentration auf wenige Flughäfen erfolgen, ohnejedoch die Touristen aus den alten Bundesländern in Richtung derOstseeinseln zu vernachlässigen. Im Eisenbahnverkehr drängtdas Land die DB AG darauf, Mecklenburg-Vorpommern wiederbesser an die Fernverkehrsverbindungen anzuschließen sowiedas schnellfahrende Netz weiter auszubauen. Im Bereich des Verkehrsträgers„Wasser“ sind insbesondere die Häfen an der Küsteweiter auszubauen. Interessantes Insiderwissen und blanke Prognosenfür alle Verkehrsträger waren sehr gut gemischt und dieseüber Jahre verfolgte Thematik regte erneut zum Zukunftsdenkenan.5


Info I/062. Verkehrsentwicklungsplan Usedom-WollinHerr Dr. Ulrich Rabe vom Ingenieurbüro PTV Berlin zeigte interessanteLösungen für diese Region auf. Doch die Zeit drängt,denn der Bereich war schon immer die Badewanne der Berlinerund Brandenburger, und das hat sich bis heute nicht geändert! Insbesonderewurde eingegangen auf die Verlängerung der durch dieUsedomer Bäderbahn betriebenen Strecke, derzeit bis Ahlbeck/Grenze sowie die evtl. Wiedererrichtung der Karniner Brücke einschließlichder noch nicht entwidmeten Strecken nach Ducherowbzw. in Richtung Swinemünde.3. Die Bahn in Mecklenburg-VorpommernEs war der Höhepunkt des Tages, aus erster Hand erhielten wirvon Herrn Karl-Heinz Friedrich, Chef der DB Regio AG, zuständigfür Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, einenkurzweiligen Bericht zum Nahverkehr und weiteren Aktivitäten inM-V. Fundiertes Hintergrundwissen bis hin zu Detailaussagen ließenkeine Fragen unbeantwortet. Auch zahlreich kritische Fragenaus dem Publikum, z. B. zu unzureichenden Zuglängen an Freitagen/Sonntagen,wurden beantwortet. Hingewiesen wurde auf dieInvestitionen in den Wagenpark zur Erhöhung des Fahrkomfortsund ferner auf die Modernisierung der Stationen sowie auf dieErneuerung der Gleisanlagen anderer Geschäftsbereiche.4. Das Leistungsangebot im Schienenpersonennahverkehr inM-V Planung, Organisation und FinanzierungSeit der Bahnreform ist die Bestellung des SPNV Ländersache,die durch diese auch wesentlich mitfinanziert wird. Im Auftragdes Landes M-V bestellt die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, vertreten durch den Geschäftsführer KnutE. Steffen, die Verkehrsleistungen nach entsprechenden Ausschreibungen.So erbringen neben der DB AG mehrere Privatbahnen(wie z. B. ODEG, Ostseelandverkehr, UBB sowie dieSchmalspurbahnen bei Bad Doberan und auf der Insel Rügen)Zugleistungen. Durch Herrn Steffen wurden Vergabemodalitätenund Auseinandersetzungen mit Streckenbetreibern bis zur Qualitätssicherungerläutert. Das Monopol der DB AG ist Geschichteund so öffnen sich seit einiger Zeit die Strecken neuen Betreibern;wenn es sich dann am Ende positiv auf den Fahrgast auswirkt, istes ganz sicher der richtige Weg.Dipl.-Ing. Burkhard Krause, Dipl.-Ing. Ulf Leirich<strong>VSVI</strong>-Seminar vom 23.02.2006 mit dem Thema: „Brückenbau“Der diesjährige Seminartag „Brückenbau“ der Vereinigungder Straßenbau- und Verkehrsingenieure Mecklenburg-Vorpommerne. V. wurde von 65 Teilnehmern besucht, von denen4 Nicht-<strong>VSVI</strong>-Mitglieder waren. Die 5 namhaften Fachkollegenals ausgewählte Referenten versprachen fachlich gute Themen, sodass die Vortragenden mit den Brückenbauthemen sehr gut ankamen,die Diskussionsmöglichkeiten wurden jedoch wenig genutzt.Günstig waren die Vortragspräsentation über Beamer, so dass einigeReferenten ihren Vortrag uns zur Verfügung stellen wollen,damit der Inhalt über unsere Homepage (www.vsvi-mv.de) nachverfolgtwerden kann.Herr Prof. Dr.-Ing. Heinz Schmackpfeffer von der DEGESmbH Berlin referierte über die Verbundbrücken unter demThema „Neue Bauverfahren im Verbundbrückenbau und Anwendungsbeispiele“,dabei werden luftdicht verschweißte Kastenträgerim Verbundbrückenbau verwendet, die bei Deckbrückenproblematisch sind, und die die Bauherren kritisch beurteilen!Die Vorteile der luftdicht verschweißten Kastenträger sind:– hoher Vorfertigungsgrad– einfache Montage– kein Querverband erforderlich– glatte Außenflächen– kein Korrosionsschutz im Kasteninnern– geringere Stützweiten für die Fahrbahnplatte– i.d.R. dünnere BetonfahrbahnplattenDie Betonfahrbahnplatte hat folgende Besonderheiten:– 35 cm dick – 50 (55) cm dick über dem Kastenprofil– Anvoutung 3–5 cm über dem Stahlträger6Folgende Grundsätze gelten bei der Querschnittsausbildung:– Querabtrag der Lasten durch die Fahrbahnplatte allein– Stahlquerträger im Stützenbereich ohne Verbund– größere Endquerträger (Torsionseinspannung)– Kastenträger torsionssteif(Einspannung in Fahrbahnbetonplatte)– Obergurtbreite optimieren– Zugbeanspruchung der Dübel(Länge 25–30 cm am Kastenrand); Rückhängebewehrung– Untergurtbreite optimieren– Ausbildung der Gurte (Tropfkanten oder Überstand beiUntergurt; Untergurt immer horizontal, Obergurt = Querneigungder Fahrbahnplatte)– Querschotte im Kastenträger mit Durchstiegsöffnungen(Durchmesser 800 mm)Die Ausbildung der Kastenträger in Längsrichtung hat folgendePrinzipien:– Parallelgurtige Träger– gevoutete Träger (flache Voutenneigung)– Ausbildung der Voute– Auswirkung der Voute– Gurtblechabstufung(LP- Bleche → engerer Abstand der Schottbleche)Die Kastenträger sind durch die Montage-, Transport- und Einsatzbedingungendeterminiert:– Transportabmessungen– keine Montage- bzw. Betonierstützen– Kastenträgerbreite < 4 m und –länge < 45 m– Kastenträger 80–85 t (Autokranmontage)– feldweises Einheben


Info I/06– Einschieben (Längsvorschub)– Montagestöße im Feld versetztAbschließend waren folgende Anwendungsbeispiele genanntworden:– Unionbrücke Dresden A4 (Bj. 1997–2000)– Werratalbrücke Einhausen A71 (1194 m lang)– Müglitztalbrücke bei Dohna A17– Schleusetalbrücke bei AD Suhl A73 (Bj. 2005)Es gibt die Musterentwürfe B<strong>MV</strong>BS für Verbundbrücken RQ10,5 und WW-Brücken, ebenfalls ist der Vortrag unter unsererHomepage www.vsvi-mv.de nachzulesen.Im 2. Vortrag erläuterte Herr Dipl.-Ing. Ralf Schubart vom IngenieurbüroMeyer + Schubart aus Wunstorf „Neue Entwicklungenim Verbundbrückenbau und Bewertungskriterien im Zugevon Vergabeverfahren“. Die Innovation im Verbundbrückenbauist die Bauweise WiB quer (Walzträger im Beton in Querrichtungangeordnet), die vorwiegend bei EÜ-Trogbrücken angewendetwurde. Folgende Charakteristika zeichnen WiB quer aus:– HEA 140 als WIB-Querträger– Kunststoffplatten als verlorene Schalung zwischen denWIB-Querträgern auf den unteren Trägerflanschen– Fahrbahnplatte 28 cm dick (z. Zt. Bauausführung mitZustimmung im Einzelfall)– FOSTA-Forschungsbericht P 629→ WT-Stahl (wetterfester Stahl = KT-Stahl) – nicht imSichtbereich, da bräunliche Färbung→ Leitfaden für die Planung und den Bau von Straßenverkehrsbrückender hessischen Strassen und Verkehrsverwaltung(Heft 49/2004) – demnächst Neuauflage mitRichtskizzenDieser Vortrag war sehr begeisternd und interessant und ist nachzulesenunter unserer Homepage www.vsvi-mv.de. Nach denVerbundbrückenbauthemen referierte Herr Dr.-Ing. Klaus Goldammervom Deutschen Beton und Bautechnik Verein e. V. Berlinüber das Neue Merkblatt Sichtbeton des DBV “Vertragsgerechteoder mangelhafte Bauausführung“ und gab einen gutenÜberblick über das 2004 erschienene Merkblatt Sichtbeton desDBV mit vielen Beispielen. Besonders im Hochbau ist es viel angewendetworden, eine konsequente Anwendung im Brückenbauist zu empfehlen.Nach der Mittagspause nahm Herr Dipl.-Ing. Wolfhard Wurm,Prüfingenieur für Baustatik aus Schwerin sich des ThemasDIN-Fachbericht 102 (Betonbrücken) „Erfahrungen in derAnwendung mit Beispielen“ an und referierte sehr an schaulichmit Rechenbeispielen und Vergleichen von den neuen VorschriftenDIN-FBʼs mit dem alten Vorschriftenwerk und machteanhand von Beispielen die Probleme in der Anwendung und einigeLösungs ansätze klar. Einige Stichworte wie Mindestbewehrungvon Wider lagern, Mindestbewehrung bei Bohrpfählen oderauch Wechselwirkungen aus Quer- und Längsbewehrung sowiedas Thema Traggerüste sind hier zu nennen, die von Herrn Wurmvorgetragen wurden. Der Hinweis auf die Homepage der BASt(unter www.bast.de) machte deutlich, dass das Thema immerwieder beleuchtet wird und hier aktuelle Informationen zur Vorschriftenlageetc. eingeholt werden können.Im letzten Vortrag des Brückenbauseminars referierte Herr Dr.-Ing. Karl Kleinhanß von der DEGES mbH Berlin zur „2. Strelasundquerung– Kurzüberblick und Bautenstand“. DiesesHighlight im Brückenbau ist deutschland- und europaweit herausragend,was in dem anschaulichen Vortrag mit den 5 Patenten, diein <strong>dieser</strong> Brückenbaumaßnahme liegen, sehr gut vermittelt werdenkonnte. So bildete <strong>dieser</strong> Fachvortrag den krönenden Abschlussdes Seminartags, der mit der Exkursion zur Baustelle der 2. Strelasundquerungam 27. 04. 2006 noch übertroffen werden sollte.Dipl.-Ing. Matthias Nagel<strong>VSVI</strong>-Seminar vom 02.03.2006 mit dem Thema: „Asphaltstraßenbau“Wie in den vergangenen Jahren war die Veranstaltung gutbesucht. 114 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr,sich zu den angekündigten Themen weiterzubilden und diese zudiskutieren.Am Vormittag wurde zum Themenkomplex „Einsatz von Asphaltgranulatim Asphaltstraßenbau“ referiert.Herr Dipl.-Ing. Johannsen, vom Heiden Labor Rostock, hob dieVerantwortung sowohl der Auftraggeber als auch der Auftragnehmerfür die Wiederverwendung von Asphaltgranulat als hochwertigenWiederverwendungsbaustoff hervor.Durch Herrn Dipl.-Ing. Stephan, von den NorddeutschenMischwerken in Berlin, wurde anhand von Beispielen aus anderenBundesländern aufgezeigt, dass Zugabemengen in Binder- undDeckschichten möglich sind, die weit über den in Mecklenburg-Vorpommern praktizierten liegen.Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war der Bau von7standfesten Asphaltdeckschichten auf besonders beanspruchtenVerkehrsflächen.Die sehr engagiert vorgetragenen Referate von Frau Dr. Stoppkazum Thema „Halbstarre Deckschichten“, von Herrn Labor Ing.Riebesehl zu „Additiven in Asphalt“ und von Herrn Ing. Kronenbergerzum Thema „PR-PLAST“ gaben breiten Raum zur Diskussion.Alle drei Vortragenden zeigten Wege auf, den Baustoff Asphalterfolgreich, auch auf Verkehrsflächen, die in der Vergangenheitdem Beton vorbehalten waren, einzusetzen.Abgeschlossen wurde der Asphalttag mit zwei Vorträgen zu kostengünstigenErhaltungsmaßnahmen.Herr Dr. Dröge von der EUROVIA stellte dünne Asphaltdeckschichtenim Heißverfahren, und Herr Oberingenieur Giesler von


Info I/06der Gütegemeinschaft AKB dünne Asphaltdeckschichten im Kaltverfahrenvor.Beide Verfahren werden bereits in Mecklenburg-Vorpommernangewendet. Sie sind bei begrenzten Haushaltsmitteln eine wirksameAlternative zur kostengünstigen Straßenerhaltung.Die sehr breit angelegten Vortragsinhalte haben sicher dazu beigetragen,dass eine so große Teilnehmerzahl diese Veranstaltungbesucht hat.Als Seminarleiter möchte ich mich auf diesem Wege bei den Referentenfür ihre Vorträge und bei den Teilnehmern für ihre regeMitarbeit bedanken.Dipl.-Ing. Hubert Peitz<strong>VSVI</strong>-Seminar vom 23.03.2006 mit dem Thema:„Neue Entwicklungen der Straßenplanung, wirtschafts- und verkehrspolitische Podiumsdiskussion“Der Vortrag von Herrn Prof. Heilmann (Hochschule Neubrandenburg)„Planung und Entwurf von Kreisverkehrsplätzen“zeichnete sich durch eine sehr fundierte Darstellung der bestehendenund in Entwicklung befindlichen Regelwerke für den Einsatzund die Konzeption dieses Knotenpunkttyps aus. Anhand vonFotos demonstrierte der Referent überdies Beispiele von Kreisverkehrenaus dem europäischen Ausland (Island, Österreich,Frankreich und Griechenland) und veranschaulichte damit, dassder gestalterischen und verkehrstechnischen Vielfalt von Kreisverkehrsplätzenkaum Grenzen gesetzt sind, auch wenn die Sinnhaftigkeitmancher Lösungen vereinzelt in Frage gestellt werdenkann.Mit seinem Vortrag „Verbesserung der Sicherheit auf einbahnigenAußerortsstraßen – erste Teilergebnisse aus demGroßversuch AOSI (Außerortsstraßensicherheit) führte Herr Prof.Weise von der TU Dresden überzeugend aus, dass es über baulicheMaßnahmen hinaus ein breitgefächertes Instrumentariumzur Erhöhung der Verkehrssicherheit außerorts gibt (z. B. verkehrsregelndeund -überwachende Maßnahmen), welches durchbestehende Erkenntnisse z. T. bereits gesichert ist bzw. sich weiterhinin Erprobung befindet. Für Mecklenburg-Vorpommern sinddie vorgestellten Maßnahmen in Anbetracht des z. T. hohen Unfallgeschehens(z. B. Baumunfälle) und der knappen Gelder fürstraßenbauliche Um- und Ausbauten von besonderem Interesse.Am Nachmittag des Seminartages wurde die diesjährigePodiumsdiskussion zum Thema „Der Ausbau unsererVerkehrswege als Grundvoraussetzung für eine nachhaltigeWirtschaftsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“durchgeführt.An der Diskussion nahmenHerr Dr. Klöcknerstellvertretender Abteilungsleiter undReferatsleiter Straßenbau des WM M-VHerr Ungerstellvertretender Hauptgeschäftsführer undGeschäftsführer für den Bereich Verkehr derIHK zu Schwerinundteil.Prof. Dr. ThümeckeVorsitzender der LandesfachabteilungStraßenbau des Bauindustrieverbandes <strong>MV</strong>Herr NiebuhrRedakteur der Norddeutschen NeuestenNachrichten RostockDie Einführung in das Thema und die Moderation der Diskussionwurde vom Landesvorsitzenden der <strong>VSVI</strong> Mecklenburg-Vorpommern,Herrn Taschen brecker, übernommen.Nach grundsätzlichen Statements der Diskussionsteilnehmerist die Diskussion zu folgenden Themenbereichen geführtworden:1. Straßenbauprogramm des Bundes, des Landes und der Landkreise2. Finanzierung der Straßenbaumaßnahmen3. Modernisierung der StraßenbauverwaltungNach einhelliger Auffassung aller Diskussionsteilnehmer ist dieFinanzierung der Straßenbauprogramme aller Bereiche nur teilweisegesichert. Insbesondere stehen für die Straßenbaumaßnahmendes Landes und der Kreise nicht genügend Mittel zur Verfügung.Zur Finanzierung außerhalb der Haushalte entwickelte sicheine Diskussion mit differenzierten Auffassungen.Konsens bestand allerdings darin, dass nur eine Nutzerfinanzierungder Verkehrsinfrastruktur die finanziellen Probleme behebenkönnte. Zur Modernisierung der Straßenbauverwaltung wurde vonHerrn Dr. Klöckner der momentane Stand der Verwaltungsmodernisierungdes Landes Mecklenburg-Vorpommern dargestellt.Die anderen Diskussionsteilnehmer verwiesen auf die Notwendigkeitder Effizienz der Verwaltungsreform und fordertendie Landesverwaltung zu einer Wirtschaftlichkeitsüberprüfungbeim Aufbau einer einheitlichen Straßenbauverwaltung auf.Dipl.-Ing. Wilfried Schubert8


Info I/06<strong>VSVI</strong>-Seminar vom 06.04.2006 mit dem Thema: „Baurecht und Baugrund“Obwohl zwei sehr unterschiedliche Themen auf dem Seminarplanstanden, war auch <strong>dieser</strong> Veranstanltungstag überausgelungen. Alle Referenten wussten durch interessante Neuheitenund Hintergrundinformationen zu überzeugen.Thema 1:Das erste Seminarthema beschäftigte sich mit Neuigkeiten zurVOB. Herr Prof. Johann Fröhlich von der FH Neubrandenburg arbeitetehierbei besonders deutlich die unterschiedlichen Interessenvon AG und AN bei der Abarbeitung von Bauvorhaben heraus.Anhand von vielen aktuellen Gerichtsurteilen wurde die Wichtigkeitder genauen Einhaltung der Vorschriften der VOB anschaulichdargestellt und somit deutlich gemacht, dass man sich ständigzwingend mit ihren Veränderungen auseinandersetzen muß.Thema 2:Ähnliches gilt auch für das zweite Thema an diesem Tag. HerrRegierungsdirektor Norbert Müller-Tillmann machte interessanteAusführungen zum Thema Vergaberecht und Mischkalkulation.Hier gab es auch kritische Töne zum z. Zt. geltenden Vergaberecht,insbesondere in Hinsicht auf die Überprüfungsverfahren,die oft zu einer viele Monate dauernden Verschleppung von Auftragsvergabenund somit zu weniger Bautätigkeit führen.Thema 3:Eine besondere Freude war es, dass Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing.E. h. Anton Weißenbach für einen Vortrag über die Einzelheitender neuen DIN 1054 im Zusammenhang mit den 2003 eingeführtenDIN-Fachberichten 101-104 gewonnen werden konnte.Anschaulich und insbesondere für die Ingenieurbauer amüsant arbeiteteer Neuheiten aber auch versteckte Anpassungen an bereitsbestehende und bewährte Regelungen für die grundbautechnischePlanung von Ingenieurbauwerken heraus.Thema 4:Zum Abschluss des Seminartages stellte uns Herr Dipl.-Ing. MarkoBrüggemann ein sehr innovatives und auch optisch äußerstansprechendes Verfahren zur Absicherung von Böschungen mitdem System der „Bewehrten Erde“ vor. Anhand von vielen Fotobeispielenund Kostenvergleichen wurde der sinnvolle Einsatzsolcher Bauweisen an die anwesenden Planer und Geldverwalterherangetragen. Es muß nicht immer die herkömmliche Bauweisemit platzverschlingenden Böschungen oder Widerlagern sein.Dipl.-Ing. Susann Ringel<strong>VSVI</strong>-Exkursion „B 96n Zubringer Stralsund/Rügen und zweite Strelasundquerung“ am 27.04.20069


Info I/06„Aus dem Leben der Bezirksgruppen“Neuer Vorstand der Bezirksgruppe GüstrowDer neue Vorstand: J. Paries, B. Kohn, D. Wentzek, A. Kuntermann,G. Brüß, D. WiedewaldAm 11. März unternahm eine Gruppe von 15 Unerschrockenen,trotz der winterlichen Ver hältnisse, aber im Vertrauenauf den Winterdienst, einen Tagesausflug nach Berlin.Unser Vertrauen in den Winterdienst wurde nicht enttäuscht, sodass wir schon auf der Hin fahrt die Möglichkeit hatten, eine Räumstaffeleiner Autobahnmeisterei über 40 km in Aktion zu erleben.Was allerdings zur Folge hatte, dass unser Zeitplan etwas außerKontrolle geriet.Ziel unserer Exkursion war ein Bauabschnitt der Bundesautobahn113n. Die Bundesauto bahn 113n wird mit der Fertigstellung imJahre 2007/2008 die durchge hende Verbindung zwischen derA 100 und A 10 herstellen.Auf der Baustelle wurden wir von Herrn Kirpal von der Fa. BDCDorsch Consult Ingenieurge sellschaft mbH mit einem kleinen Imbissempfangen. Er berichtete uns sehr ausführlich über die gesamteMaßnahme sowie speziell über den 23. Bauabschnitt miteiner Gesamtlänge von 4 Kilometern, wobei er besonders diekomplizierten Baugrundverhältnisse und zwei Tunnelquerungenin diesem Abschnitt erläuterte. Hierbei handelte es sich um einenTunnel von 900 m Länge, der in Schlitzwandbauweise hergestelltwurde und einen 300 m langen Tunnel, der in offe ner Bauweisehergestellt wurde.10Am 07.12.2005 fand von der Bezirksgruppe Güstrow des<strong>VSVI</strong> unsere diesjährige Jahresabschlussveranstaltung statt.Nach Begrüßung der Teilnehmer durch den Vorsitzenden BurkhardKohn wurde ein kurzer Rechenschaftsbericht gegeben unddurch Herrn Kohl der Ergebnisbericht der Finanzprüfer verlesen.Die Prüfung ergab insgesamt die rechnerische Richtigkeit undeine satzungsgemäße Mittelverwendung.Im Anschluss stand die Entlastung des alten Vorstandes und dieNeuwahl auf der Tagesordnung. Die Entlastung erfolgte einstimmig.Dem ausscheidenden Mitglied des Vorstandes Dipl.-Ing.Axel Funk wurde für seine seit Gründung der Ortsgruppe durchgeführteTätigkeit als Kassenwart gedankt. Von der Mitgliederversammlungwurde der neue Vorstand gewählt:VorsitzenderStellv. VorsitzenderSchriftführerStellv. SchriftführerinKassenwartBeisitzerRevisionskommission<strong>VSVI</strong>-Fahrt der Bezirksgruppe Güstrow nach BerlinDipl.-Ing. Burkhard KohnDipl.-Ing. Dirk WiedewaldDipl.-Ing. Gunter BrüßDipl.-Ing. Claudia SchwerinDr. Jürgen PariesDipl.-Ing. Detlef WenzekDipl.-Ing. Antje KuntermannDipl.-Ing. André KohlDipl.-Ing. Dierk SchröderDie Wahl des neuen Vorstandes wurde einstimmig durch dieAnwesenden (31 Mitglieder) angenommen. In der OrtsgruppeGüstrow sind aktuell 70 Mitglieder gemeldet.Im Anschluss gab es für die Mitglieder: Holger Büttecke, DetlefHenoch, Erich Jäger, Andreas Kuntermann, Herbert Ritschel, MarianneSterl und Wolfgang Gamper für die 10-jährige Mitgliedschaftin der <strong>VSVI</strong> bzw. zum 50. und 60. Geburtstag im Jahre2005 eine Ehrenurkunde und ein kleines Präsent.Mit einem leckeren Büffet und geistvollen Getränken klang derAbend in gemütlicher Runde aus.Dipl.-Ing. Gunter BrüßInteressant war für uns, dass im Straßenbau aufgrund der vorhandenenKapazitäten in Berlin hauptsächlich Beton in Deckenzum Tragen kommt.Neu war für uns auch, dass zur Reinigung der Straßenentwässerungriesige Bodenfilterflä chen im gesamten Bereich der Neubaustreckeangelegt wurden bzw. werden.Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 390 Mio.EUR, wobei erwähnenswert ist, dass allein für den Grunderwerbdie stolze Summe von 95 Mio. EUR notwendig wurden. Mit derFertigstellung der Gesamtmaßnahme wird dann auch eine schnelleVerbindung des Flughafens Schönefeld mit der Innenstadt vonBerlin erreicht.Aufgrund der Witterung konnten wir uns nur kurz einen Überblicküber die vorhandenen Tunnelbauwerke verschaffen.Bevor es auf den Heimweg ging, hatte jeder die Möglichkeit, sichnoch einmal am Potsdamer Platz über die Neuerungen im Elektronikbereichzu informieren bzw. durch kleinere Einkäufe etwas fürden Aufschwung in Berlin zu tun.Gegen 19:00 Uhr erreichten wir, pflastermüde aber trotzdem gutgelaunt, wieder Güstrow.Hiermit endete ein für alle Teilnehmer wissenswerter und erlebnisreicherExkursionstag.Dipl.-Ing. Burkhard Kohn


Info I/06<strong>VSVI</strong>-Fahrt der Bezirksgruppe Stralsund nach Halle und Leipzig vom 12.5. bis 14.5.2006Ersatzneubau der Berliner Brücke durch die erste SchrägseilbrückeDer schon zur Tradition gewordene Maiausflugführte in diesem Jahr unter reger Beteiligungnach Halle und Leipzig. In Halle erwarteteuns ein Ingenieurbauwerk allererster Güte: Ersatzder altersschwachen Berliner Brücke durch dieerste Schrägseil brücke mit Überbau in Verbundbauweiseund Freivorbau über den umfangreichenGleisanla gen bei laufendem Betrieb. Erschwernis:Gekrümmte Fahrbahn und die sich daraus ergebendengeometrischen Randbedingungen für denA-Pylon! Hut ab! (BILD 1)Halle ist die Stadt des Salzes, und der Besuchdes Halloren (Salzwirker)- und Salinenmuseumsist ein Erlebnis. Seit 500 Jahren führte dieSalzgewinnung zur Wohlhabenheit der Stadt. Vor40 Jahren wurde der Betrieb wegen zu hoher Energiekosteneingestellt. Nach Ankunft im Hotelin Leipzig erkundeten wir bei herrlicher Sommerabendstimmungund quirligem Leben die Altstadt. Ein Abendessen in AuerbachsKeller krönte den Tag.Am folgenden Tag stand die Besichtigung der BaustellenCITY-TUNNEL LEIPZIG im Mittelpunkt. Die StadtTunnelbohrstrecke unter der Altstadt vom Bayerischen Bahnhoferfüllt sich einen alten Traum: Umwandlung desgrößten Kopfbahnhofes Europas zum Durchgangsbahnhoffür den Regional- und S-Bahnverkehr.Kernstück bildet eine 1,3 km lange Tunnelbohrstreckeunter der Altstadt vom BayerischenBahnhof. (BILD 2) zum Hbf. Fertigstellung. Ende2008, Gesamtkosten rd. 600 Mio Euro.Der Nachmittag war der Besichtigung PorscheLeipzig vorbehalten. Ein Ausflug in dieHigh-Tec-Welt moderner Architektur und Luxus,aber auch 1000 Arbeitsplätze und das Bekenntniszum Standort Deutschland.Die „Leipziger Pfeffermühle“ durfte im Programmnicht fehlen und fand viel Beifall.Der letzte Tag war der traditionsreichen Handels- und Messestadtgewidmet. Bei einem Stadtrundgang erfuhren wir vonwohlhabenden Rauchwarenhändlern (Rauch = Pelz) manifestiertdurch Bauten der Zeit (Mädlerpassage). Weiterhin Thomaskirche,Bachdenkmal … Leipzig lohnt!Dr. Klaus HornImpressumHerausgeber:<strong>VSVI</strong> Mecklenburg-Vorpommern Redaktion: Dipl-Ing. Dietmar GreßmannGeschäftsstelle c/o MIV SchwerinDipl-Ing. Peter HellwigLudwigsluster Chaussee 72Dipl-Ing. (FH) Bettina Köhn19061 Schwerin Auflage: 900, 06/2006E-mail: nagel@miv-schwerin.de Satz u. Druck: Henryk Walther, Papier- und Druck-Center, NeubrandenburgInternet: www.vsvi-mv.de www.walther-druck.de, Tel. 03 95/560 04-012

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