Jupiterelektronen - Institut für Experimentelle und Angewandte ...
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3.1. SONNENWIND UND INTERPLANETARES MAGNETFELD 27<br />
Komponente hat, mit der Gyrationsfrequenz<br />
<strong>und</strong> dem Gyroradius<br />
ωg = qB<br />
m<br />
rg = v⊥<br />
|ωg|<br />
(3.14)<br />
mv⊥<br />
= . (3.15)<br />
|q|B<br />
Der Arcustangens aus dem Verhältnis zwischen paralleler <strong>und</strong> senkrechter Geschwindigkeitskomponente<br />
definiert den Pitch-Winkel α:<br />
α = tan −1<br />
� v⊥<br />
v�<br />
�<br />
(3.16)<br />
Geladene Teilchen bewegen sich also in einem idealen, konstanten Magnetfeld mit<br />
fester Geschwindigkeit entlang des Magnetfeldes <strong>und</strong> beschreiben gleichzeitig eine Gyrationsbewegung<br />
senkrecht zum Magnetfeld. Betrachtet man jedoch ein inhomogenes<br />
Magnetfeld, z.B. Krümmungen, Gradienten, Fluktuationen <strong>und</strong> random walk reicht<br />
diese einfache Vorstellung nicht mehr aus.<br />
3.1.5 Die Heliosphärische Neutralschicht <strong>und</strong> der solare Zyklus<br />
Die Sonne als magnetischer Stern kann in erster Näherung als Dipol beschrieben werden.<br />
Dementsprechend beobachtet man auf der Sonnenkorona <strong>und</strong> im interplanetaren<br />
Raum eine Sektorstruktur, d.h. einen Wechsel zwischen Magnetfeldlinien mit positiver<br />
<strong>und</strong> negativer Polarität. Die Grenze zwischen positiver <strong>und</strong> negativer Polarität ist<br />
scharf abgegrenzt <strong>und</strong> wird auf der Sonnenkorona als Neutrallinie <strong>und</strong> im interplanetaren<br />
Raum als Heliosphärische Neutralschicht bezeichnet (heliospheric current sheet,<br />
HCS). Der Inklinationswinkel der Neutrallinie in Bezug auf den Sonnenäquator definiert<br />
einen Konus, innerhalb dessen ein Beobachter einen durch die Sonnenrotation<br />
hervorgerufenen Wechsel von positiven <strong>und</strong> negativen Sektoren beobachtet. Der maximale<br />
Winkel zwischen Neutrallinie <strong>und</strong> Sonnenäquator wird als Tilt-Winkel bezeichnet<br />
<strong>und</strong> ist, genau wie die Polarität des solaren Magnetfeldes in Bezug auf den geographischen<br />
Nord- <strong>und</strong> Südpol der Sonne, nicht statisch, sondern einem 11-jährigen Zyklus<br />
unterworfen. Dieser 11-jährige Zyklus wird durch die Umpolung des solaren Dipols hervorgerufen<br />
<strong>und</strong> geht mit der Änderung der Sonnenfleckenzahl einher. Man bezeichnet<br />
den Zustand, in den die Umpolung der Sonne abgeschlossen ist, als solares Minimum.<br />
In diesem Zeitraum beobachtet man ein Minimum an Sonnenflecken, einen kleinen<br />
Tilt-Winkel. Von der Ekliptik bis zu hohen Breiten beobachtet man einen Sonnenwind<br />
des langsamen Typs, der regelmäßig von schnellen Sonnenwindströmen unterbrochen<br />
wird, die ihren Ursprung in koronalen Löchern haben, die von hohen Breiten bis in die<br />
Ekliptikebene reichen können.