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Grundformen pädagogischen Handelns

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Markus Popp – Uni HeidelbergHermann GieseckeZentrale Aufgabe des pädagogischen<strong>Handelns</strong> ist nicht "Erziehen", sondern"Lernen ermöglichen". Pädagogen sindprofessionelle "Lernhelfer".„Gelerntes sei alles, was man weiß oder kann,was man vorher nicht wusste oder konnte.“(2007, S. 25)Hauptziel des Lernens: „Mündigkeit“ (vgl.Kant)


Markus Popp – Uni HeidelbergGiesecke: <strong>Grundformen</strong> pädagogischen<strong>Handelns</strong>• Unterrichten (komplexe Sachverhalte in einemlängeren Argumentationsprozess erklären)• Informieren (bezogen auf aktuelle Situation; Ziel:Befreiung von aktuellen Verhaltensunsicherheiten)• Beraten (freiwillig;non-direktiv; Handlungsvarianten)• Arrangieren (Herstellen v. Lernsituationen)• Animieren (motivieren, Lernchancen zu nutzen)


Markus Popp – Uni HeidelbergHermann GieseckeFazit:Pädagogisches Handeln ist eine Form des sozialen<strong>Handelns</strong>, also auf das Handeln anderer Menschenbezogen und hinsichtlich seines Erfolges von dahermaßgeblich abhängig. Deshalb wird dieprofessionelle pädagogische Kompetenz nicht inerster Linie durch Regeln einer "pädagogischenTechnologie" fundiert, sondern durch dieQualität der jeweiligen "pädagogischenBeziehung".


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)Gemeinsamkeiten im Handlungsfeld „Erziehung undBildung“:• Pädagogisches Handeln = eine Form sozialen <strong>Handelns</strong>(vgl. Gieseke)• Interaktionspartner übernehmen Rollen, die durch Gradevon Ungleichheit und Gefälle von Macht geprägt sind.• Lehrende (Lernvermittelnde) unterstützen den Prozess derAneignung der Lerngegenstände durch die Lernenden.


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)• Lehrende kontrollieren Lernerfolge• Professionelles pädagogisches Handelnverfügt über Konzepte, Ressourcen,Methoden, um Lernen zu Fördern, nicht überRezepte zum „Herstellen“ von Lernen.


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)• „Immer bewegt sich pädagogische Interaktion an derSchnittstelle von psychischen, interaktionellen undkulturellen Bedingungen.Und jeweils ist das Ziel dieser Handlungspraxis inirgendeiner Weise die Sicherung der Bedingung derMöglichkeit lebenspraktischer Autonomie, und zwardie Sicherung der Autonomie eines physischen wiein seiner sozialen und psychisch-individuellenExistenz versehrbaren (und zerstörbaren).“S. 57. (zit. nach Combe/Helsper 2002, S. 39)


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)<strong>Grundformen</strong> pädagogischen <strong>Handelns</strong>:• Erziehen ( Giesecke!)• Unterrichten• Beraten• Beurteilen• Planen


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)• Erziehen:Trad. Aufgabe der Eltern/FamilieWandel vom Befehlshaushalt zumVerhandlungshaushaltAufgabe für Lehrkräfte umstritten• Unterrichten:Gestaltung von Lehr-LernprozessenModelle (Plur.!) der Didaktik


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)• Beraten:InformationskonzeptTherapiekonzeptProblemzentriertes Konzept• Beurteilen:Bezugsnormen: thematisch – individuell –sozial


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)• Planen:Bedarfsentwicklung – Programmvorbereitung– Programmdurchführung – Transfer -Evaluation


Markus Popp – Uni HeidelbergH. Faulstich-Wieland / H. Wieland(2006)Arbeitsfelder:• Schule• Kinder- und Jugendbildung(Kita/Jugendarbeit/Ganztagesschule)• Erwachsenenbildung (Ausbildung/Weiterbildung/betrieblicheBildung)• Weitere Arbeitsfelder- Pflege-/Gesundheitspädagogik/Geragogik- Management vonn Bildungseinrichtungen- Gender-Arbeit- Medienpädagogik


Markus Popp – Uni HeidelbergDeutscher Bildungsrat 1970Die fünf Aufgaben der Lehrkraft :• Lehren und Erziehen(beides ist nach dem Bildungsrat nichtzu trennen)• Beurteilen• Beraten• Innovieren


Markus Popp – Uni HeidelbergKultusMinisterKonferenz 20001. Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für das Lehren undLernen.Ihre Kernaufgabe ist die gezielte und nach wissenschaftlichenErkenntnissen gestaltete Planung, Organisation und Reflexionvon Lehr- und Lernprozessen sowie ihre individuelle Bewertungund systemische Evaluation. Die berufliche Qualität vonLehrkräften entscheidet sich an der Qualität ihresUnterrichts.2. Lehrerinnen und Lehrer sind sich bewusst, dass dieErziehungsaufgabe in der Schule eng mit dem Unterricht unddem Schulleben verknüpft ist. Dies gelingt umso besser, jeenger die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet wird....


Markus Popp – Uni HeidelbergKultusMinisterKonferenz 20003. Lehrerinnen und Lehrer üben ihre Beurteilungs- undBeratungsaufgabe im Unterricht und bei der Vergabe vonBerechtigungen für Ausbildungs- und Berufswege kompetent,gerecht und verantwortungsbewusst aus.Dafür sind hohe pädagogischpsychologische und diagnostischeKompetenzen von Lehrkräften erforderlich.4. Lehrerinnen und Lehrer entwickeln ihre Kompetenzenständig weiter und nutzen wie in anderen Berufen auchFort- und Weiterbildungsangebote, um die neuenEntwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihrerberuflichen Tätigkeit zu berücksichtigen.Darüber hinaus sollen Lehrerinnen und Lehrer Kontakte zuaußerschulischen Institutionen sowie zur Arbeitswelt generellpflegen.


Markus Popp – Uni HeidelbergKultusMinisterKonferenz 20005. Lehrerinnen und Lehrer beteiligen sich an derSchulentwicklung, an der Gestaltung einerlernförderlichen Schulkultur und einesmotivierenden Schulklimas.Hierzu gehört auch die Bereitschaft zur Mitwirkungan internen und externen Evaluationen.


Markus Popp – Uni HeidelbergLiteratur• Bernhard, A., Pädagogisches Denken. Einführung in die allgemeinenGrundlagen der Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Baltmannsweiler 2007(2.Aufl.).• Deutscher Bildungsrat: Empfehlungen der Bildungskommission: Strukturplanfür das Bildungswesen. Stuttgart 1970.• Dörpinghaus, A. u.a., Einführung in die Theorie der Bildung. Darmstadt 2006.• Faulstich-Wieland, H. / Faulstich P., BA-Studium Erziehungswissenschaft. EinLehrbuch. Reinbek 2006.• Dies., Erziehungswissenschaft. Ein Grundkurs. Reinbek 2008.• Giesecke, H., Pädagogik als Beruf: <strong>Grundformen</strong> pädagogischen <strong>Handelns</strong>.Weinheim 2007.• Gudjons, H., Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn 2008 (10. Aufl.).• Krüger, H.-H. / Helsper, W. (Hrsg.), Einführung in Grundbegriffe undGrundfragen der Erziehungswissenschaft. Opladen u.a. 2006.

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