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Fujairah - Dubai Media AG

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■ <strong>Fujairah</strong><br />

<strong>Fujairah</strong> befindet sich als einziges der<br />

sieben Emirate der VAE (Abu Dhabi,<br />

<strong>Dubai</strong>, Sharjah, <strong>Fujairah</strong>, Ras al-<br />

Khaimah, Ajman, Umm al-Quwain)<br />

zur Gänze an der Ostküste der Arabischen<br />

Halbinsel am Golf von Oman und damit am<br />

Indischen Ozean. Im Gegensatz zu den übrigen<br />

Emiraten dominieren hier nicht ausgedehnte<br />

Ebenen und Wüstenbereiche die Landschaft,<br />

sondern das mächtige und schroffe Hajar-Gebirge,<br />

dessen Höhenzug sich durch das gesamte<br />

Emirat erstreckt. Die höchsten Erhebungen<br />

dieses Gebirges liegen bei 1000 m in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten und bei 3000 m<br />

im Oman. Dazwischen findet man immer<br />

wieder fruchtbare Täler. Das Territorium von<br />

<strong>Fujairah</strong> beinhaltet auch drei Exklaven des<br />

Emirats Sharjah, u.a. Khor Fakkan und Khor<br />

Kalba. Die Fläche des Emirats beträgt ca. 1450<br />

qkm. Von den ca. 119.000 Einwohnern leben<br />

etwa 65.000 in der Hauptstadt <strong>Fujairah</strong> City.<br />

Die wichtigsten anderen Städte sind Dibba,<br />

Mirbeh, Al Bidiyah und Masafi. Das Emirat<br />

misst von Süden (Wahala) bis Norden (Dibba)<br />

ca. 70 km. Über lange Zeit hinweg waren die<br />

Bewohner der Ostküste von denen des übrigen<br />

Landes abgeschnitten, denn erst im Jahr<br />

1976 wurde die Schnellstraße in den Westen<br />

des Landes fertig gestellt. <strong>Fujairah</strong> besitzt einen<br />

internationalen Flughafen, der bisher überwiegend<br />

für Import- und Exportzwecke genutzt<br />

wurde. Das soll sich nun ändern, der Flughafen<br />

soll in zunehmendem Maße auch für den<br />

Tourismus eingesetzt werden.<br />

Durch die lange Trennung der Küstenregionen<br />

von dem Rest des Landes orientierten sich die<br />

Bewohner <strong>Fujairah</strong>s schon immer mehr in<br />

Die Stadt <strong>Fujairah</strong> liegt wie das gesamte Emirat an<br />

der Ostküste der V.A.E. direkt am Indischen Ozean<br />

Richtung Indischer Ozean und weniger in das<br />

Landesinnere. Eine logische Folge dieses anderen<br />

Blickwinkels ist, dass sich heute die Mentalität<br />

der Menschen und auch deren Kultur<br />

oft von anderen Regionen der VAE unterscheidet<br />

und zahlreiche andere Facetten aufweist.<br />

Das Emirat befindet sich noch am Anfang der<br />

touristischen Erschließung und folglich ist hier<br />

nichts von der Goldgräberstimmung und der<br />

Betriebsamkeit <strong>Dubai</strong>s zu spüren, das Leben<br />

in <strong>Fujairah</strong> verläuft eher in ruhigen und gelassenen<br />

Bahnen. Wer Ruhe und Entspannung<br />

sucht, liegt hier also richtig, die meisten Orte<br />

sind klein und überschaubar. Es gibt erst wenige<br />

Strandhotels an der Ostküste, die allerdings<br />

eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten<br />

anbieten. <strong>Fujairah</strong> hat sich seinen arabischen<br />

Charme und seine Gastfreundschaft bis<br />

heute erhalten.<br />

Exkurs in die Vergangenheit<br />

<strong>Fujairah</strong> kann auf eine lange Kulturgeschichte<br />

zurückblicken. Keramik und Schmuckfunde<br />

zeugen von einer 3000-jährigen Besiedlung der<br />

Ostküste, jedoch ist über die damaligen Bewohner<br />

dieser Region so gut wie nichts bekannt.<br />

Im Zuge der Islamisierung kam es im Jahr 632<br />

zur Schlacht von Dibba. Hier unterlagen die<br />

Bewohner der Ostküste den aus Saudi-Arabien<br />

vordringenden Moslems. In der Nähe von<br />

Bidiyah zeugt ein Gräberfeld von diesem geschichtlichen<br />

Ereignis. Auf Grund seiner<br />

fruchtbaren Böden und seiner verkehrsgünstigen<br />

Lage hatten über lange Jahre ausländische<br />

Mächte Interesse an dieser Region. Die<br />

Küste bildete erstens einen wichtigen Schnittpunkt<br />

jahrhundertealter Schifffahrtsrouten und<br />

verfügte zweitens über geschützte Häfen. Folglich<br />

waren sich die Bewohner der Ostküste bewusst,<br />

dass sie immer wieder mit Angriffen<br />

ausländischer Seemächte zu rechnen hatten.<br />

Zur Abwehr und zum Schutz vor Angriffen<br />

wurden bei den Häfen Dibba, Khor Fakkan<br />

und <strong>Fujairah</strong> Wachtürme errichtet. Trotzdem<br />

mussten sich die zum Stamm der Sharqiyin<br />

gehörenden Bewohner <strong>Fujairah</strong>s im 16. Jahrhundert<br />

den Portugiesen geschlagen geben. Die<br />

Häfen wurden eingenommen und die Wachtürme<br />

zu portugiesischen Forts umgebaut. Im<br />

17. und 18. Jahrhunderten zeigten dann auch<br />

die Holländer und im 19. Jahrhundert die Briten<br />

starkes Interesse an der Ostküste. Ein innenpolitisches<br />

Problem war zudem, dass sich<br />

die Stammesfamilien immer wieder untereinander<br />

bekämpften. Scheich Abdullah Bin-<br />

Mohammed al-Sharqi schaffte es gegen Ende<br />

des 19. Jahrhunderts, die Stammesfamilien zu<br />

einen, was zu einem gemeinsamen Kampf für<br />

die Unabhängigkeit führte.<br />

1903 erklärte <strong>Fujairah</strong>, zu Sharjah gehörend,<br />

seine Unabhängigkeit, was einen erhöhten<br />

Widerstand der Einheimischen gegen die britischen<br />

Besatzer nach sich zog. Die Auseinandersetzungen<br />

gipfelten in der Bombardierung<br />

von <strong>Fujairah</strong> City am 20. April 1925, das Fort<br />

wurde dabei völlig zerstört. Erst im Jahr 1952<br />

erkannten die Briten <strong>Fujairah</strong> als siebten Trucial<br />

State (sog. Vertragsstaat) an. Am 2. Dezember<br />

1971 kam es zur Gründung der Vereinigten<br />

Arabischen Emirate und seit 1974 wird<br />

<strong>Fujairah</strong> nun von H.H. Sheikh Hamad Bin<br />

Mohammad Al Sharqi regiert. Unter der klugen<br />

Federführung seines Regenten erlebte<br />

<strong>Fujairah</strong> in den letzten Jahren eine rasche Ent-<br />

wicklung in den Bereichen Wirtschaft, Soziales<br />

und Tourismus. Seit das Emirat seine Infrastruktur<br />

komplettiert hat, geht es nun daran,<br />

einen ehrgeizigen Entwicklungsplan durchzuführen,<br />

der die optimale Ausnutzung vorhandener<br />

Ressourcen genauso zum Ziel hat wie die<br />

Erweiterung der industriellen, kommerziellen<br />

und landwirtschaftlichen Produktion.<br />

10 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 11<br />

Wirtschaft<br />

Die Wirtschaft <strong>Fujairah</strong>s unterscheidet sich<br />

grundlegend von den anderen Emiraten, bisher<br />

wurden weder Erdöl- noch Erdgasvorkommen<br />

ausfindig gemacht. Die geographischen Gegebenheiten<br />

sorgen jedoch für relativ üppige Regenfälle,<br />

die eine intensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung der Waditäler und großer Bereiche des<br />

fruchtbaren Küstenstreifens ermöglichen.<br />

Schon vor der Gründung der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate war <strong>Fujairah</strong> bezüglich der<br />

Versorgung mit Lebensmitteln autark. Nachdem<br />

durch moderne Agrarindustrie und durch<br />

fortschrittliche Anbau- und Bewässerungsmethoden<br />

die Erträge weiter gesteigert werden<br />

konnten, ist es <strong>Fujairah</strong> nun möglich, auch die<br />

anderen Emirate zu beliefern. Heute prägen<br />

Geflügel- und Viehzuchtfarmen, sowie Gewächshäuser<br />

für den Obst- und Gemüseanbau<br />

das landwirtschaftliche Schaffen, ein Großteil<br />

der männlichen Bevölkerung arbeitet dort. Die<br />

Industrie- und Handelskammer <strong>Fujairah</strong>s trägt<br />

den zusätzlichen Titel „Landwirtschaftskammer“.<br />

Der Fischfang ist ein weiteres wirtschaftliches<br />

Standbein. Der Golf von Oman mit seinen<br />

reichen Fischgründen sorgt hier für eine<br />

sichere Basis. Bei einer Fahrt an der Ostküste<br />

entlang entdeckt man immer wieder Stellen,<br />

an denen Sardinen für die spätere Verwendung<br />

als Tierfutter getrocknet werden.<br />

Eine enorme überregionale Bedeutung hat der<br />

Tiefseehafen, der in <strong>Fujairah</strong> City 1981 erbaut<br />

wurde. Hier können auch große Tank- und<br />

Containerschiffe anlegen. Da er sich an zentraler<br />

Stelle der bedeutenden Schifffahrtsrouten<br />

des Indischen Ozeans befindet, ist es den Schiffen<br />

möglich, die Waren ohne zeitaufwändige<br />

Umwege über den Persisch-Arabischen Golf zu<br />

löschen. Täglich nehmen hier bis zu 150 Schiffe<br />

ihre Fracht auf, in der Regel Erdöl oder Erdgas.<br />

Das Bild der riesigen vor der Küste liegenden<br />

Schiffe übt auf den Betrachter einen ganz<br />

eigenen Reiz aus. Nachts stauen sich die auf<br />

Löschung wartenden Schiffe oft über mehrere<br />

Kilometer ins Meer. Das Lichtermeer vermittelt<br />

dann den Eindruck, eine Stadt auf dem<br />

Wasser sei entstanden. Auf dem Landweg werden<br />

die angelieferten Güter in die Handelsmetropolen<br />

an der Westküste gebracht. Als sicherer<br />

Umschlagplatz während der Golfkriege<br />

(im Gegensatz zu den Häfen an der Westküste)<br />

erlebte der Hafen einen enormen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung. Heute ist der <strong>Fujairah</strong> Sea<br />

Port nach Singapur und Rotterdam der drittgrößte<br />

Bunkering Port der Welt. Er ist zugleich<br />

der zweitwichtigste Containerhafen der VAE<br />

und verzeichnet einen jährlichen Warenumschlag<br />

von über 5 Mio. Tonnen!<br />

Im Gebiet um den Hafen findet man die<br />

Freihandelszone, die 1987 auf einer Gesamtfläche<br />

von 2 Mio. Quadratmetern geschaffen<br />

wurde. Diese Zone bietet Investoren aller Nationalitäten<br />

sämtliche Einrichtungen, die 100%<br />

steuerfreies Eigentumsrecht gewährleisten. In<br />

Verbindung mit einem Schutz für den Kapitalfluss<br />

und der bestehenden Infrastruktur wird<br />

so der Erfolg von Investitionsprojekten unterstützt<br />

und sicher gestellt.<br />

Natur<br />

Der optische Gegensatz der weißen Sandstrände,<br />

der grünen Gärten und Felder direkt<br />

vor der Kulisse der Hajar-Berge ist äußerst reizvoll.<br />

Es lohnt sich absolut, diese ursprüngliche<br />

und unberührte Berglandschaft näher zu erkunden.<br />

Zahlreiche beeindruckende Wadis, grüne<br />

Bergoasen, üppige Palmenhaine, sprudelnde<br />

Quellen vermitteln wunderschöne Natureindrücke.<br />

Zur Eroberung der rauen aber reizvollen<br />

Wadis eignen sich Geländewagen mit Allradantrieb,<br />

das Mountainbike oder man kann<br />

ganz einfach auf „Schusters Rappen“ auf<br />

Erkundungstour gehen.<br />

Die Küstenregion <strong>Fujairah</strong>s ist ganz besonders<br />

bei Tauchern beliebt, die Unterwasserwelt des<br />

Emirats ist faszinierend. Unterwasserhöhlen<br />

(z.B. Hole in the Wall, Cathedral), ein von<br />

Korallen überwucherter Untersee-Autofriedhof<br />

und zahlreiche Felseninseln, wie z.B. Snoopy<br />

Island, Martini Rock oder Dibba Rock Whisky<br />

Reef, bieten spannende Unterwassererlebnisse.<br />

Die meisten Tauchgründe sind in einer<br />

Tiefe zwischen 6 und 20m zu finden, in einigen<br />

Fällen geht es bis zu 30m in die Tiefe.<br />

Unterwasserfotografen werden sich nicht satt<br />

sehen können: sie finden eine reichhaltige<br />

Motivpalette vom Doktorfisch über Rochen,<br />

Muränen, Schildkröten, Seepferdchen bis zum<br />

Tintenfisch vor. Besonders beliebt bei Makrofotografen<br />

sind wegen ihrer Schönheit die Ane-

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