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Blauer Ratgeber „Brustkrebs“ - Deutsche Krebshilfe eV

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42 Brustkrebs Brustkrebs 43<br />

strahlentherapie<br />

schonend und<br />

wirksam<br />

• Brauche ich außer der Operation noch weitere Behandlungen?<br />

Welche?<br />

• Welche Komplikationen können während und nach der Operation<br />

eintreten?<br />

• Wie sind die Langzeitwirkungen?<br />

• Wann kann ich meinem gewohnten Tagesablauf wieder<br />

nachgehen?<br />

• Wie oft und in welchen Abständen muss ich zur Nachkontrolle?<br />

• Wie sieht diese Nachkontrolle aus? Was wird gemacht?<br />

• Kann ich nach der Operation nach Hause oder brauche ich<br />

eine Rehabilitation?<br />

Die strahlentherapie<br />

Die Strahlentherapie gehört seit rund 80 Jahren neben der Operation<br />

zur Standardbehandlung bei Brustkrebs. In den letzten<br />

Jahren hat die Strahlentherapie große Fortschritte gemacht.<br />

Neue Bestrahlungsgeräte ermöglichen es, diese Therapie wirksam<br />

und trotzdem schonend einzusetzen.<br />

Ziel der Behandlung mit ionisierenden Strahlen (Radiotherapie<br />

oder Radiatio) ist es, eventuell im Operationsgebiet oder im Bereich<br />

der Lymphknotenstationen verbliebene Tumorzellen oder<br />

kleinste Metastasen zu zerstören.<br />

Ionisierende Strahlen greifen im Kern der Zelle und damit in<br />

deren „Kommandozentrale” an. Die Schlüsselsubstanz für die<br />

Vererbung (Desoxyribonukleinsäure oder DNS) kann durch Strahleneinwirkung<br />

so weit geschädigt werden, dass die Zellen sich<br />

nicht mehr teilen und vermehren können. Gesunde Zellen verfügen<br />

über ein Reparatursystem, das solche Schäden ganz oder<br />

teilweise beheben kann. Dies fehlt bei Tumorzellen weitgehend,<br />

gesundes gewebe<br />

wird geschont<br />

strahlentherapie<br />

unterstützt das<br />

operationsergebnis<br />

erst müssen<br />

die wunden<br />

verheilt sein<br />

so dass die entsprechenden Veränderungen irreparabel sind und<br />

zum Absterben der Zelle führen.<br />

Im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung wirkt die Strahlentherapie<br />

nur örtlich, das heißt ausschließlich im Bestrahlungsfeld<br />

selbst. Mit der modernen dreidimensionalen Bestrahlungsplanung<br />

ist es möglich, in der „Zielregion” die gewünschte<br />

Dosis zu erzielen und gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe<br />

bestmöglich zu schonen.<br />

Die Strahlentherapie ist immer angezeigt: erstens bei brusterhaltender<br />

Therapie, zweitens wenn Tumorgewebe operativ nicht<br />

vollständig entfernt werden konnte, so dass damit gerechnet<br />

werden muss, dass an dieser Stelle erneut ein Tumor wächst,<br />

und drittens bei bestimmten Metastasen.<br />

Nach einer brusterhaltenden Operation ist die Bestrahlung der<br />

operierten Brust unbedingt erforderlich.<br />

Da in den letzten Jahren zunehmend häufiger brusterhaltend<br />

operiert wird und sich daran immer eine Strahlenbehandlung<br />

anschließt, wird die Strahlentherapie heute hauptsächlich<br />

unterstützend (adjuvant) eingesetzt. Aber auch der heilende<br />

(kurative) und der lindernde (palliative, zum Beispiel bei schwer<br />

beeinflussbaren Schmerzen) Effekt der Strahlenbehandlung<br />

wird genutzt.<br />

Die adjuvante Strahlentherapie soll vor allem das Risiko verringern,<br />

dass sich im unmittelbaren Bereich der operierten Brust<br />

eine neue Geschwulst (Lokalrezidiv) bildet. Im Allgemeinen<br />

beginnen die Bestrahlungen frühestens drei Wochen nach dem<br />

chirurgischen Eingriff. Maßgeblich für den Zeitpunkt, wann die<br />

Behandlung beginnt, ist vor allem, wie weit die Operationswunde<br />

abgeheilt ist. Der Heilungsprozess sollte weitgehend abge

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