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Freud über Freud

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Weithin ist man sich einig, dass Reparaturmedizin nicht der Weisheit<br />

und der Heilung letzter Schluss sein darf, sondern dass der Erhaltung<br />

und Förderung der Gesundheit viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt<br />

werden müsste. In den zahlreichen Präventionsprojekten ist praktisch<br />

nie die Rede von den Möglichkeiten der Orthomolekularen Medizin.<br />

vita sana sonnseitig leben sprach mit dem Arzt Dr. med. Roman Lietha<br />

vom Institut für angewandte Biologie in Rapperswil.<br />

Dass im Umfeld der Gesundheitsvorsorge<br />

der<br />

Ernährung entscheidende<br />

Bedeutung zukommt, ist heute<br />

schon fast eine Binsenwahrheit.<br />

Zu Unrecht taucht in diesem<br />

Zusammenhang immer wieder<br />

die Behauptung auf, mit einer<br />

ausgewogenen Ernährung sei<br />

man auf der sicheren Seite.<br />

Grosszügig wird <strong>über</strong>sehen, dass<br />

auf Grund von veränderten Produktionsmethoden<br />

die Qualität<br />

vieler Nährstoffe in den letzten<br />

Jahrzehnten ab- und Zusatzstoffe<br />

aller Art zugenommen haben.<br />

Die erwähnte gängige Formel<br />

<strong>über</strong>sieht unter anderem auch die<br />

individuelle Bedarfslage bei alten<br />

Menschen oder bei speziellen<br />

gesundheitlichen Dispositionen.<br />

Ungleich sorgfältiger und differenzierter<br />

geht die Orthomolekulare<br />

Medizin vor. Als Nährstoff-Wissenschaft,<br />

die sich mit<br />

Mikronährstoffen – also mit Vitaminen,<br />

Mineralstoffen, Spurenelementen,<br />

Aminosäure, Fettsäure<br />

und Enzymen – befasst, gehört<br />

sie auch zur Ernährungsmedizin.<br />

Nach dem Nobelpreisträger<br />

Linus Pauling (1901-1994)<br />

wird der orthomolekularen Medizin<br />

«die Erhaltung der Gesundheit<br />

und die Behandlung von<br />

Krankheiten durch Veränderung<br />

der Konzentration von Substan-<br />

vita sana sonnseitig leben 6/2008<br />

Dr. Lietha<br />

zen im menschlichen Körper, die<br />

normalerweise im Körper vorhanden<br />

und für die Gesundheit<br />

erforderlich sind» zugeschrieben.<br />

Laienhaft ausgedrückt:<br />

Mangelsituationen im Körperhaushalt,<br />

die Erkrankungen zur<br />

Folge haben können, werden<br />

durch individuelle Gaben von je<br />

nachdem hoch dosierten Mikronährstoffen<br />

ausgeglichen.<br />

Herr Dr. Lietha, auf dem Gebiet<br />

der chronischen Krankheiten,<br />

beispielsweise jener des rheumatischen<br />

Formenkreises, gerät<br />

die Schulmedizin oft rasch<br />

an ihre Grenzen. In welchem<br />

Masse kann die Orthomolekulare<br />

Medizin eingreifen und<br />

Hilfe bieten?<br />

«Chronisch» ist insofern ein etwas<br />

schwieriger Begriff, als er<br />

nichts aussagt <strong>über</strong> die Dauer der<br />

Erkrankung. Es werden eben<br />

auch jene Erkrankungen chro-<br />

nisch genannt, die zwar relativ<br />

rasch erkannt worden sind, deren<br />

Verlauf aber als langwierig und<br />

wechselhaft voraussehbar ist.<br />

Zunächst sind sowohl das Ausmass<br />

als auch die Dauer der Erkrankung<br />

zu beachten. Nehmen<br />

wir an, eine Polyarthritis habe<br />

schon jahrelang gedauert. In diesem<br />

Fall würde sich mit orthomolekularer<br />

Therapie nicht so<br />

ohne weiteres und rasch ein Erfolg<br />

erzielen lassen. Würde diese<br />

gleiche Krankheit – oder sogar<br />

auch Multiple Sklerose – in einem<br />

relativ frühen Stadium erkannt<br />

und tatsächlich mit orthomolekular-medizinischenMitteln<br />

behandelt, könnte man die<br />

Krankheit jedoch aufhalten oder<br />

je nachdem so rückgängig machen,<br />

dass die betroffene Person<br />

von Behinderungen verschont<br />

bliebe – ein Ergebnis, das mit<br />

konventioneller Medizin häufig<br />

nicht erreicht werden kann.<br />

Sind den Allgemeinpraktikern<br />

oder auch den Spezialisten die<br />

Möglichkeiten der Orthomolekularen<br />

Medizin bekannt?<br />

Ansatzweise sind gewiss im Vergleich<br />

zu früher bessere Kenntnisse<br />

vorhanden. Im Verlaufe des<br />

Medizinstudiums kommen heute<br />

auch die so genannten oxydativen<br />

Prozesse und die Notwen-

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