12.07.2015 Aufrufe

Kontenrahmen und Kontenplan - stuber.info

Kontenrahmen und Kontenplan - stuber.info

Kontenrahmen und Kontenplan - stuber.info

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 30_________________________________________________________________________________<strong>Kontenrahmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontenplan</strong>ZweckÜbersicht über vorgeschlagene Konten (<strong>Kontenrahmen</strong>) <strong>und</strong> effektiv verwendete Konten(<strong>Kontenplan</strong>).Einleitung,HinweiseEine Unternehmung besitzt Vermögensteile (Aktiven) sowie Schuldenteile (Passiven) <strong>und</strong>arbeitet mit Aufwand <strong>und</strong> Ertrag. Eine Autofabrik bucht jedoch eine Menge andersartigerGeschäftsfälle als ein kleiner Buchladen - entsprechend unterschiedlich gestaltet sich dieAuswahl an Konten.Ein Vorschlag, welche Konten in einer bestimmten Branche verwendet werden können,gibt der sogenannte <strong>Kontenrahmen</strong>, der oft durch den Dachverband einer Berufsgattungzur unverbindlichen Unterstützung der Unternehmer herausgegeben wird.Die Übersicht innerhalb eines Unternehmens über die tatsächlich verwendeten Konten(also gewissermassen das Inhaltsverzeichnis der effektiven Buchhaltung) heisst <strong>Kontenplan</strong>.In diesem Kapitel wird in der Folge nur vom <strong>Kontenrahmen</strong> gesprochen, da diese Theorieihre Gültigkeit auch für die Kontenpläne behält.In diesem Kapitel werden keine neuen Buchungen oder neuen Techniken vorgestellt. Eshandelt nur von der Einordnung der Konten, die zum Teil bereits aus diesem Lehrmittel bekanntsind oder die noch in folgenden Kapiteln vorgestellt werden.Bis kurz vor der Jahrtausendwende war ein <strong>Kontenrahmen</strong> "für Handel <strong>und</strong> Industrie" nach Prof.Dr. Karl Käfer sehr verbreitet. Im grossen Wandel, den die Wirtschaft seit der Einführung diesesnunmehr alten Standards durchgemacht hat (Sektoren/Branchen, Informatik, Globalisierungusw.), drängte sich eine Neuorientierung in der Rechnungslegung auf, die zum sogenannten"KMU"-<strong>Kontenrahmen</strong> geführt hat (KMU = Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmungen).Auf die Buchungstechnik (Buchungssatz) hat die Unterscheidung zwischen dem alten <strong>und</strong>dem neuen <strong>Kontenrahmen</strong> keinen Einfluss.Alle altbekannten Konten behalten auch im KMU-<strong>Kontenrahmen</strong> ihre bisherige Bedeutung. Neusind noch verschiedenste, zeitgemässe Kontovorschläge hinzugekommen, zum Beispiel füreigene Aktien, für EDV-Anlagen, für Leasing, für betriebliche Liegenschaft, usw.Ein weiteres Merkmal des KMU-<strong>Kontenrahmen</strong>s ist die Reihenfolge, in der die Konten vor allemin der Erfolgsrechnung dargestellt werden. Durch die entsprechende, sinnvolle Nummerierunggelingt es auch einem mit der Buchhaltungsmaterie weniger befassten Unternehmer, eineaussagekräftige Erfolgsrechung aufzustellen.Ferner wird im KMU-<strong>Kontenrahmen</strong> eine verfeinerte, ausführlich verästelte Gruppierungangewandt.Jede Unternehmung verwendet in ihrer Buchhaltung nur gerade diejenigen Konten, diesie gemäss den bei ihr vorkommenden Geschäftsfällen benötigt, den Rest lässt sieselbstverständlich weg. Darüber hinaus steht es ihr frei, bei Bedarf weitere Kontenhinzuzufügen, die zum Beispiel von ihrem Dachverband gar nicht vorgesehen worden sind.Der <strong>Kontenrahmen</strong> "für Handel <strong>und</strong> Industrie" nach Prof. Käfer wird am Schluss diesesKapitels kurz wiedergegeben. Zuerst wird der heute gebräuchliche <strong>Kontenrahmen</strong> KMUvorgestellt.Kapitel 30 Theorie <strong>Kontenrahmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontenplan</strong> Seite 1 von 4Buchhaltungslehrgang von www.buechhaltig.ch <strong>info</strong>@buechhaltig.ch Autor: T. Balaguer Ausgabe A


a) <strong>Kontenrahmen</strong> für KMUKurzübersicht,SchemaDie Konten werden ihrer Einordnung im <strong>Kontenplan</strong> entsprechend nummeriert.Die erste Ziffer einer Kontonummer steht für die Kontenklasse:1. Ziffer Kontenklasse1 Aktiven2 Passiven3 Ertrag aus der Tätigkeit gemäss Geschäftszweck ("betrieblich"), z.B. Warenertrag4 Aufwand für Wareneinkauf (oder auch Material zur Verarbeitung)5 Aufwand für Personal6 Aufwand für weitere betriebliche Bedürfnisse (ausser Einkauf <strong>und</strong> Personal)7 Konten für Nebenerfolge in der Tätigkeit gemäss Geschäftszweck8 Konten für "periodenfremde" Erfolge (nicht zum laufenden Geschäftsjahr gehörend)sowie Konten für "betriebsfremde" Erfolge (ausserhalb der Tätigkeit gemässGeschäftszweck)9 Abschlussrechnungen wie Erfolgsrechnung <strong>und</strong> BilanzenInnerhalb der Kontenklassen Aktiven <strong>und</strong> Passiven wird weiter in zwei Gruppenarten eingeteilt,nämlich in die Kontenhauptgruppe <strong>und</strong> die Kontengruppe, bis schliesslich die vollständigeKontonummer entsteht:Beispiel mit dem Konto 2140 Darlehensschuld (kurzfristig):2 Kontenklasse (hier: Passiven)1 Kontenhauptgruppe (hier: kurzfristige Finanzverbindlichkeiten)4 Kontengruppe (hier: Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten)führt zu2140 Die "fertige" Kontonummer (4stellig) (hier: Darlehensschuld kurzfristig)(je nach Gruppenzugehörigkeit könnte mit der vierten Ziffer noch weiter unterschieden werden,bei den Fahrzeugen zum Beispiel zwischen Personenwagen <strong>und</strong> Lieferwagen, usw.)Innerhalb der Kontenklassen Aktiven <strong>und</strong> Passiven gibt es folgende Kontenhauptgruppen <strong>und</strong>Kontengruppen, die für das Gr<strong>und</strong>wissen in der Finanzbuchhaltung von Bedeutung sind:1 Kontenklasse Aktiven 2 Kontenklasse Passivenab10 Kontenhauptgruppe Umlaufvermögen ab 20 Kontenhauptgruppe Fremdkapital kurzfristig(gilt bis Kontonummer 1399) (gilt bis Kontonummer 2399)100 Kontengruppe Flüssige Mittel 200 Kontengruppe Kurzfr. Verb. aus Lieferungen110 Kontengruppe Forderungen 210 Kontengruppe Kurzfr. Finanzverbindlichkeiten120 Kontengruppe Vorräte 220 Kontengruppe Andere kurzfr. Verbindlichkeiten130 Kontengruppe Aktive Rg.-Abgrenzung 230 Kontengruppe Passive Rechnungsabgrenzungab 14 Kontenhauptgruppe Anlagevermögen ab 24 Kontenhauptgruppe Fremdkapital langfristig(gilt für Kontonummern ab 1400 bis 1799) (gilt für Kontonummern ab 2400 bis 2699)140 Kontengruppe Finanzanlagen 240 Kontengruppe Langfr. Finanzverbindlichkeiten150 Kontengruppe Mobile Sachanlagen 250 Kontengruppe Andere langfr. Finanzverbindl.160 Kontengruppe Immobile Sachanlagen 260 Kontengruppe Langfristige Rückstellungen170 Kontengruppe Immaterielle Anlagenab 27 Kontenhauptgruppe Fremdkap.betriebsfremd(gilt für Kontonummern ab 2700 bis 2799)270 Kontengruppe Betriebsfremde Verbindlichk.ab 28 Kontenhauptgruppe Eigenkapital(gilt für Kontonummern ab 2800)280 Kontengruppe Gr<strong>und</strong>kapital290 Kontengruppe ZuwachskapitalDie Kontenklassen des Ertrages <strong>und</strong> des Aufwandes werden in dieser Übersicht für dasGr<strong>und</strong>wissen in Finanzbuchhaltung nicht weiter (nicht über die 1. Ziffer hinaus) unterschieden.Kapitel 30 Theorie <strong>Kontenrahmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontenplan</strong> Seite 2 von 4Buchhaltungslehrgang von www.buechhaltig.ch <strong>info</strong>@buechhaltig.ch Autor: T. Balaguer Ausgabe A


Kapitel 30 Theorie <strong>Kontenrahmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontenplan</strong> Seite 3 von 4Buchhaltungslehrgang von www.buechhaltig.ch <strong>info</strong>@buechhaltig.ch Autor: T. Balaguer Ausgabe A1 Aktiven 2 Passiven Betriebsertrag Liefer./Leistungen Sonstiger Betriebsaufwand ****10 Umlaufsvermögen 20 Fremdkapital kurzfristig 3000 Fabrikateertrag *** 6000 Raumaufwand100 Flüssige Mittel 200 Kurzfr. Verbindl. Lieferungen 3095 Debitorenverlust Fabr. *** 6100 Unterhalt, Rep., Ersatz ("URE")1000 Kasse 2000 Kreditoren Lieferungen 3800 Best.-Änd. H/F-Fabrikate *** 6200 Fahrzeugaufwand1010 Post 2003 Kreditor Soz.-Vers. 6300 Versicherungsaufwand1020 Bank (Guthaben) 210 Kurzfr. Finanzverbindlichk. 3200 Warenertrag *** 6400 Energieaufwand1060 Wertschriften (Liq.-Reserve) 2100 Bank (Schuld) 3295 Debitorenverlust Waren *** (650 Verwaltungsaufwand)110 Forderungen 2140 Darlehen (Schuld) kurzfr. 6500 Büromaterialaufwand1100 Debitoren K<strong>und</strong>en 220 Andere kurzfr. Verbindlichk. 3400 Dienstleistungsertrag *** 6510 Telefonaufwand1109 Delkredere 2200 Kreditor Umsatzsteuer 3495 Debitorenverlust Dienstl. *** 6513 Portoaufwand1170 Debitoren Vorsteuer 2230 Dividenden 6600 Werbeaufwand1176 Debitoren Verr.Steuer 230 Pass. Rechnungsabgrenz. Aufwand Material/Waren/Leist. 6700 Übriger Betriebsaufwand120 Vorräte 2300 Transitorische Passiven 4000 Materialaufwand *** (680 Finanzerfolg)1200 Warenvorrat *** 4200 Warenaufwand *** 6800 Zinsaufwand1210 Rohmaterial *** 24 Fremdkapital langfristig 4400 Dienstleist.-Aufw. (Dritter) *** 6840 Bank-/Postcheckkontospesen1260 Fertigfabrikate *** 240 Langfr. Finanzverbindlichk. 6850 Zinsertrag (= Minusaufwand)1270 Halbfabrikate *** 2440 Hypothek Personalaufwand 6900 Abschreibungen130 Akt. Rechnungsabgrenz. 2460 Obligationenanleihen 5000 Lohnaufw. (Fabrikation) ***1300 Transitorische Aktiven 250 Andere langfr. Verbindlichk. 5070 Sozialleistungen (Fabrikation) Betrieblicher Nebenerfolg2500 Darlehen (Schuld) langfr. 5080 Übr. Pers.-Aufw. (Fabrikation) 7400 Ertrag betriebl. Wertschriften14 Anlagevermögen 260 Langfrist. Rückstellungen 7410 Aufw. betriebl. Wertschriften140 Finanzanlagen 2600 Rückstellungen 5200 Lohnaufw. (Warenhandel)*** 7500 Ertrag betriebl. Liegenschaften1400 Wertschriften 5270 Sozialleist. (Warenhandel) 7510 Aufw. betriebl. Liegenschaften1420 Beteiligungen 28 Eigenkapital 5280 Übr. Pers.-Aufw. (Warenhandel)1440 Darlehensforderung 280 Gr<strong>und</strong>kapital Neutraler Erfolg1441 Aktivhypothek 2800 Eigenkapital ** 5400 Lohnaufwand (Dienstleist.) *** 8000 Ausserordentlicher Ertrag150 Mobile Sachanlagen 2800 Aktienkapital ** 5470 Sozialleist. (Dienstleistung) 8010 Ausserordentlicher Aufwand1500 Maschinen * 2800 Stammkapital ** 5480 Übr. Pers.-Aufw. (Dienstleistung) 8400 betr.-fremd. Wertschr.-Ertrag1510 Mobilien * 2800 Kapital Teilhaber A ** 8410 betr.-fremd. Wertschr.-Aufw.1520 EDV-Anlagen/Software * 2801 Kapital Teilhaber B ** 8500 betr.-fremd. Liegensch.-Ertrag1530 Fahrzeuge * 2810 Partizipationskapital ** 8510 betr.-fremd. Liegensch.-Aufw.160 Immobile Sachanlagen 2850 Privat ** 8900 Steuern1600 Liegenschaften *170 Immaterielle Anlagen 290 Zuwachskapital Abschlussrechnungen1700 Patente 2900 Gesetzliche Reserven 9000 Erfolgsrechnung* Das entspr. Wertberichtigungs- 2910 Andere Reserven 9100 Bilanzkonto hat jeweils die Endziffer 9:2990 Gewinnvortrag1509 WB Maschinen 2991 Jahresgewinn **** Wegen Platzmangel werden hierusw. ** je nach Unternehmungsform *** je nach Sektor nicht alle Kontengruppen aufgefächert<strong>Kontenrahmen</strong> KMU (zur Verwendung im Unterricht, vereinfacht)__________________________________________________________________________________________


Kapitel 30 Theorie <strong>Kontenrahmen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontenplan</strong> Seite 4 von 4Buchhaltungslehrgang von www.buechhaltig.ch <strong>info</strong>@buechhaltig.ch Autor: T. Balaguer Ausgabe A<strong>Kontenrahmen</strong> für Handel <strong>und</strong> Industrie nach Prof. Käfer (vor dem KMU-<strong>Kontenrahmen</strong> sehr verbreitet gewesen)1 Aktiven 2 Passiven 3 Waren-/Mat.-aufwand 6 Betriebsertrag10 Umlaufvermögen 20 Fremdkaptial 3000 Warenaufwand 6000 Warenertrag100 Liquide Mittel 200 Kurzfristiges FK 3100 Rohmaterialaufwand 6200 Fabrikateertrag1000 Kasse 2000 Kreditoren Lieferanten 6300 Best.-Änd. H/F-Fabr.1001 Post 2001 Kreditoren übrige 6700 Zinsertrag1002 Bank 2002 Bank (Schuld) 4 Betriebsaufwand101 Forderungen 2004 Anzahlungen K<strong>und</strong>en 4000 Lohnaufwand1010 Debitoren K<strong>und</strong>en 2005 Dividenden 4001 Sozialleistungen 7 Neutraler Erfolg1011 Debitoren übrige 2006 Transit. Passiven 4100 Raumaufwand 7000 Immobilienerfolg1012 Deklredere 201 Langfristiges FK 4200 Zinsaufwand 7200 Wertschriftenerfolg1013 Anzahlungen Lief. 2010 Darlehen (Schuld) 4300 Unterhaltsaufwand 7400 Ausserord. Aufwand1014 Transit. Aktiven 2011 Hypothek 4400 Abschreibungsaufw. 7500 Ausserord. Ertrag102 Vorräte 2012 Obligationsanleihe 4500 Versicherungsaufw.1020 Handelswaren 2013 Rückstellungen 4600 Energieaufwand1021 Rohmaterial 21 Eigenkapital 4700 Büroaufwand 8 Abschlussrechnungen1022 H/F-Fabrikate 210 Gr<strong>und</strong>kapital 4800 Werbeaufwand 8000 Erfolgsrechnung11 Anlagevermögen 2100 Eigenkapital 4900 Übriger Betriebsaufw. 8100 Bilanz110 Materialles AV 2101 Privat 4990 Debitorenverlust1100 Immobilien oder1101 WB Immobilien 2100 Aktienkapital1102 Maschinen 2101 Partizipationskapital1103 WB Maschinen 211 Zuwachskapital1104 Mobilien 2110 Gesetzliche Reserven1105 WB Mobiien 2111 Offene Reserven1106 Fahrzeuge 2112 Stille Reserven1107 WB Fahrzeuge 2113 Gewinnvortrag111 Finanzielles AV1110 Beteiligungen1111 Aktivhypothek1112 Darlehen (Guthaben)112 Immaterielles AV1120 PatenteZum Verständnis dieser Buchhaltungen wird in der Folge ein solcher <strong>Kontenrahmen</strong> mit denwichtigsten Konten wiedergegeben:Einleitung Der "<strong>Kontenrahmen</strong> für Handel <strong>und</strong> Industrie" nach Prof. Käfer war bis knapp zurJahrtausendwende der "klassische" Kontorahmen. Dies hat zur Folge, dass noch währendeiniger Jahre Buchhaltungen anzutreffen sein werden, die nach diesem System aufgebaut sind.Dieser Abschnitt ist nicht Pflichtstoff für jede Ausbildung.b) <strong>Kontenrahmen</strong> für Handel <strong>und</strong> Industrie nach Prof. Käfer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!