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Blauer Ratgeber „Lungenkrebs“ - Deutsche Krebshilfe eV

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56 Lungenkrebs Lungenkrebs 57<br />

chemotherapie im<br />

metastasierten<br />

stadium<br />

Antikörper<br />

sind. Immer dann, wenn die Chemotherapie diese Lymphknotenmetastasen<br />

zerstören konnte, ließen sich für die Betroffenen<br />

durch die anschließende Operation gute Heilungsergebnisse<br />

erreichen.<br />

Dieser Behandlungsansatz wird derzeit noch weiter in Studien<br />

geprüft und in einzelnen Zentren auch außerhalb von Studien<br />

angewandt.<br />

Ist die Erkrankung schon weit fortgeschritten, geht es bei der<br />

Behandlung vor allem darum, dass die Beschwerden des Betroffenen<br />

gelindert werden, um ihm eine möglichst gute Lebensqualität<br />

zu erhalten. In diesen Fällen kann die Chemotherapie am<br />

besten helfen.<br />

Es ist zu hoffen, dass sich zukünftig die Heilungschancen für<br />

Menschen mit Lungenkrebs durch die Kombination der verschiedenen<br />

Verfahren Operation, Radio- und Chemotherapie weiter<br />

verbessern lassen.<br />

Antikörper und tyrosinkinaseinhibitoren<br />

In jüngster Zeit werden in Studien Antikörper und so genannte<br />

Tyrosinkinaseinhibitoren zur Behandlung des nicht-kleinzelligen<br />

Lungenkarzinoms geprüft. Zum Teil sind diese Stoffe auch bereits<br />

für die Behandlung zugelassen.<br />

Antikörper sind künstlich hergestellte Eiweißmoleküle, die in natürlicher<br />

Form auch die körpereigene Abwehr produziert. Diese<br />

Antikörper sind so gebaut, dass sie sich gegen bestimmte Eigenschaften<br />

der Krebszellen richten. So können sie zum Beispiel<br />

so genannte Wachstumsfaktoren der Zellen aufheben oder bestimmte<br />

Merkmale auf der Oberfläche der Zellen beziehungsweise<br />

sogar die ganze Zelle zerstören. Bei der Behandlung von Lungenkrebs<br />

sind zwei Antikörper von Bedeutung: Einer richtet sich<br />

tyrosinkinaseinhibitoren<br />

kontrolle des<br />

behandlungserfolges<br />

blutungen stoppen<br />

oder gewebe<br />

entfernen<br />

gegen den vaskularen endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF),<br />

ein anderer gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor<br />

(EGFR), der auf der Oberfläche der Tumorzelle liegt.<br />

Auch Tyrosinkinaseinhibitoren sind künstlich hergestellt; es<br />

handelt sich dabei um winzige Stoffe, die als Tabletten eingenommen<br />

werden. Im Körper werden sie von den Tumorzellen<br />

beziehungsweise von den Zellen der Blutgefäße aufgenommen.<br />

In den Krebszellen blockieren sie bestimmte Signalwege, die für<br />

das Tumorwachstum wichtig sind. In den Gefäßzellen versperren<br />

sie Signalwege, die für den Erhalt und das Wachstum der Blutgefäße<br />

wichtig sind. Auf diese Weise wird der Tumor nicht mehr mit<br />

Blut versorgt.<br />

endoskopische therapie beim lungenkarzinom<br />

Die Bronchoskopie (vergleiche Seite 22) nimmt gegenwärtig<br />

nicht nur bei der Diagnosestellung eine zentrale Stellung ein.<br />

Der Arzt kann mit diesem Verfahren auch den Erfolg seiner Behandlung<br />

kontrollieren. Darüber hinaus bietet diese Methode<br />

aber auch therapeutische Ansätze, wobei je nach Art und Lage<br />

der Befunde unterschiedliche endoskopische Verfahren zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die endoskopische Behandlung kann zum Einsatz kommen,<br />

wenn der Betroffene durch Absonderungen (Sekret) oder Gewebeneubildungen<br />

in den Atemwegen schlecht atmen kann oder<br />

wenn bei ihm Blutungen auftreten.<br />

Solches Sekret kann gegebenenfalls über einen Schlauch abgesaugt<br />

werden. Blutungen lassen sich durch Druck auf die blutende<br />

Stelle (mechanische Kompression) oder durch den Einsatz<br />

eines Lasers stoppen. Gewebeneubildungen werden entweder<br />

mit mechanischen Instrumenten wie Scheren und Zangen abgetragen<br />

oder durch Kältesonden beziehungsweise Laserthe

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