Überblick: Vorformen und Stile des Jazz Stil ... - WBS-4u.de

Stil /VorformenSpiritual /GospelsongBluesBoogieWoogieWorksongÜberblick: Vorformen und Stile des Jazz(Quelle: Musik um uns 3, S.140-159, Schroedel)Blütezeit, Hauptvertreter gesellschaftlicher Kontext Besetzung Musikalische Merkmale,Art des Zusammenspielsbereits im 18./19. Jh. weit verbreitet, weltweiteBekanntheit im 20. Jh durchMahalia Jackson, Golden Gate Quintett, LoisArmstrong19./20.Jh.W.C. Handy, Ma Rainey, Bessie Smith, H.Ledbetter, Big Bill Broonzy, Louis Armstrong20er und 30er JahrePete Johnson, Meade Lux LewisRagtime seit 1870, Blütezeit: 1880-1900Scott Joplin, Jelly Roll MortonNew-Orleans-Jazzseit 1900 (New Orleans), Blütezeit: 1900-25Buddy Bolden (tp), Bunk Johnson (tp), Joe“King” Oliver (tp) (“Creole Jazz Band”),Louis Armstrong (tp) („Hot Five“/„HotSeven“), Johnny Dodds (cl), Jimmy Noone (cl),Kid Ory (tb)Dixieland seit 1910, erneut in den 40er JahrenOriginal Dixieland Jass Band, New OrleansRhythm KingsChicago Jazz 1925-1930Austin High School Gang (Jimmy McPartland,Frank Teschemacher, Bud Freeman), BixBeiderbecke (tp) („Wolverines“), „McKenzie& Eddie Condon’s Chicagoans“bei Gottesdiensten der afroamerikan.Sklaven,Aussprache von Protest und Kummer,Übertragung von Geschichten der Bibel(AT und NT) auf die eigene SituationLeiden der schwarzen Sklaven:Ausweglosigkeit, Verbitterung,Verzweiflung, soz. Ungerechtigkeit etc.Form des Blues (auf dem Klavier)Verbindung von Arbeit und Musik zurKoordination gemeinschaftl.Arbeitsvorgänge (bei Baumwollernte,Straßenbau, Rudern etc.)Musik zum Cake Walk, ein Tanz, derden Gang der Weißen nachahmteGründung schwarzer Bands nach demVorbild der weißen Militär- undStraßenkapellen und Übertragung dermusikalischen Eigentümlichkeitenschwarzer MusikNachahmung der New-Orleans-Spielweise durch Weiße1917 wird New OrleansKriegsmarinehafen, Abwanderungvieler Jazzmusiker nach Chicago, immermehr Weiße versuchen, den New-Orleans-Jazz nachzuahmenvocurspr. voc mit bj oder g*später auch rein instrumentalpvocp3 Melodieinstr. (tp, cl, tb)Reihe v. Rhythmusinstr. (p,bjoder g,tu oder b,dm)alle solistisch besetzt („Combo“)tp: Melodieträgerin, umspielt v.„Auf und Ab“ der cl, tb alsruhigere, tiefere Gegenstimme12taktiges Bluesschema mitfester Akkordfolgeblue noteskurze Ruf- und Antwortfolgen:„call and response”auskomponiert, „schwarzeRhythmik“,aus mehreren 16- oder 32-taktigeTeile zu „Reihungsformen“zusammengesetztblue notes, dirty tones, hotintonation, off beat,besondere Phrasierung undAkzentuierung à typ.swing/drivedurchgehende ImprovisationKollektivimprovisationweitgehend homophoneSpielweise der Melodiegruppe,wachsende Bedeutung der Solo-Improvisation, zunehmend sax,b und g

Swing 1930-1945Benny Goodman (cl), Duke Ellington (p), EllaFitzgerald (voc), Billie Holiday (voc), CountBasie (p), Coleman Hawkins (sax), LesterYoung (sax), Glenn Miller (tb), Teddy Wilson(p), Gene Krupa (dm), Lionel Hampton (dm,vib)Bebop 1940-1955Charlie Parker (a-sax), John “Dizzy” Gillespie(tp), Thelonious Monk (p), Bud Powell (p), MiltJackson (vib), Oscar Pettiford (b), CharlieMingus (b), Charlie Christian (g), KennyClarke (dm), Max Roach (dm)Cool Jazz 1950-1960Miles Davis (tp), Lee Konitz (a-sax), LennieTristano (p), „Modern Jazz Quartet“ (JohnLewis, Milt Jackson, Percy Heath, KennyClarke, später Connie Kay)Free Jazz 1960-1975Ornette Coleman, John Coltrane, Eric Dolphy,Archie Shepp, Albert Ayler (alle sax), DonCherry (tp), Sun Ra (p)Rock Jazz seit 1970Miles Davis (tp), John McLaughlin (e-g),Chick Corea (e-p), Herbie Hancock (e-p),Keith Jarrett (p), „Weather Report“, „TheUnited Jazz+Rock Ensemble“ (WolfgangDauner, Albert Magelsdorf)Jazz heute seit d. 90er JahrenUSA: Pat Metheny (g), David Sanborn (a-sax),Michael Brecker (ten-sax), Europa: JanGarbarek (ten-sax), John Surman (bar-sax),Louis Sclavis (cl), Bernd Konrad (sax)1929 Weltwirtschaftskrise, Jazzbetroffen, Lokale mit Jazz-Combosschließen, Engagements nur noch in dengroßen Ballsälen der Großstädte(Chicago, New York…)Anpassung der Bands an die Größe derBallsäle à Big Bands entstehenSwing stößt bei schwarzen Musikernzunehmend auf Ablehnung, Rückkehrzu “schwarzen” Elementen(nächtl. Improvisationen undExperimente prof. Swing-Bands)Kriegsende à erneute Rassenkonfliktetreten in den VordergrundEnttäuschung über nicht erfüllteHoffnungen, Resignation undStagnation der NachkriegszeitProtest der jungen schwarzenGeneration gegen Rassenungleichheitund soziale UngerechtigkeitHerausforderung des PublikumsVerschmelzung („fusion“) von Jazz undRock, deren gemeinsame Wurzel derBlues istRock-Power /-Sound verbunden mitHarmonik und Improvisation des JazzMusiker und Gruppen der 70er und 80erweiterhin aktiv, daneben zahlreichejunge Jazzmusiker mit eigenen Ideenkein „mainstream“ herausgebildetmehrfache Besetzung derMelodieinstr.: 4-5 sax, 3-4 tp, 3-4tb, cl verschwindet,Rhythmusgruppe (p,g,b,dm)bleibt einzeln besetzt, Bläserwerden gruppenweise eingesetztund wechseln Funktion (Mel./Begl.), b u. dm spielen alle vierSchläge im TaktRückkehr zur Combo:sax, tp, p, b und dmEingangs- und Schlusstutti:unisono von sax und tpp: Stützakkorde gegen den beatdm: stimulierende GegenakzenteCombo:vor allem tp, sax, p, b, dmVerwendung elektrischverstärkter oder vollelektronischer Instrumente, diedas „natürliche“ Jazz-Instrumentarium ergänzen /ersetzenvielfältig(teilweise sogar Jazzband mitSinfonieorchester)Improvisation nur demjeweiligen Solo-InstrumentvorbehaltenTutti-Stellen und Begleitung derSolo-Improvisation, in Notenaufgeschrieben /genauabgesprochen („Arrangements“)komplizierte Harmonik: überm.u. verm. Akk., alterierte Sept-Non- und Undezim-AkkordeMelodik: fallende verm. Quintegehetzte, „zerrissene“ Themenschnelle 8el- und 16tel-Kettenvibrationslos, gehaucht,gedämpft, gleitend („relaxed“)langgezogene Töne,„verschleppte“ Phraseneinsätze,melancholisch, introvertiertKlang-/Geräuscheffekte,Loslösung von herkömmlichenBindungen u.Ordnungsprinzipien, „totaleImprovisation“, individ.Ausdruckswille, „Interaktion“verbindlich durchlaufender beat,„modale Spielweise“,traditionelle, konsonanteZusammenklängeStilvielfalt, alte Stile nebenneuen Richtungen (Art Rock,Rap, Avantgarde, Jazzopern etc.)Einfluss heimatl. Elemente inEuropa (Volkslieder, -weisen ...)* b = Bass bj = Banjo cl = Klarinette dm = Schlagzeug fl = Flöte g = Gitarre p = Klavier sax = Saxophon (Alt, Tenor, Bariton)tb = Posaune tp = Trompete tu = Tuba vib = Vibraphon voc = Gesang