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nicht sang- und klanglos gehen - Bayerische Stiftung Hospiz

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„...<strong>nicht</strong> <strong>sang</strong>- <strong>und</strong> <strong>klanglos</strong> <strong>gehen</strong>“<br />

Abschlussbericht über die Implementierungsphase<br />

von palliativer Versorgung <strong>und</strong> <strong>Hospiz</strong>idee<br />

im Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim Leonhard-Henninger-Haus<br />

in München<br />

von Christel Orth <strong>und</strong> Martin Alsheimer<br />

Einführung:<br />

Frank Kittelberger<br />

Projektleitung „Leben bis zuletzt - Palliativbetreuung in den Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen der<br />

Inneren Mission München“<br />

Vorwort:<br />

Gerhard Prölß,<br />

Abteilungsleiter Altenhilfe der Inneren Mission München<br />

Schilderungen von Einzelaspekten durch Mitglieder der Projektgruppe:<br />

Frank Chylek, Erni Fürst, Herta Schmidt, Johanna Rauscher, Andrea Wolf,<br />

Angelika Lehmann, Beate Muster, Anita Dietz<br />

Bericht einer <strong>Hospiz</strong>helferin<br />

Inga Dauer


Inhalt:<br />

GRUSSWORT...................................................................................................................................3<br />

EINFÜHRUNG..................................................................................................................................4<br />

DER KONTEXT DES PROJEKTES ......................................................................................................6<br />

ZEITRAHMEN..................................................................................................................................6<br />

ZIELE DES PROJEKTES ....................................................................................................................6<br />

GRUNDSÄTZE DES PROJEKTES........................................................................................................7<br />

SCHRITTE DES PROJEKTES..............................................................................................................8<br />

1. Schritt: Erhebung des Ist-Zustands.......................................................................................8<br />

2. Schritt: Bildung einer Projektgruppe....................................................................................9<br />

3. Schritt: Formulierung von Leitlinien zur Sterbebegleitung................................................10<br />

4. Schritt: Durchführung von Fortbildungseinheiten..............................................................10<br />

5. <strong>und</strong> 6. Schritt: Erarbeitung von organisatorischen Regelungen sowie Verankerung im<br />

Stationsalltag <strong>und</strong> Weiterentwicklung.....................................................................................13<br />

7. Flankierende Maßnahmen ..................................................................................................16<br />

RÜCKBLICK UND AUSBLICK .........................................................................................................17<br />

ANLAGEN.....................................................................................................................................19<br />

Anlage 1 - Aussegnung............................................................................................................19<br />

Anlage 2 – Bewohner für Bewohner .......................................................................................20<br />

Anlage 3 - Protokoll des 11. Treffens der Projektgruppe .......................................................21<br />

Anlage 4 - Leitlinien zur Sterbebegleitung im Leonhard-Henninger-Haus............................25<br />

Anlage 5 - Vorbereitung der Heimaufnahme eines Bewohners (K<strong>und</strong>e) in ein Heim.............27<br />

Anlage 6 - Aufnahme von Frau O. am 12.04.1999 .................................................................28<br />

Anlage 7 - Die Entstehung des <strong>Hospiz</strong>ordners im Leonhard-Henninger-Haus......................29<br />

Anlage 8 - Begleitung von Frau Wimmer genannt Wimmer Mama........................................30<br />

Anlage 9 - Gr<strong>und</strong>idee <strong>Hospiz</strong>-Praxis im LHH ........................................................................31<br />

Anlage 10 - Bericht vom <strong>Hospiz</strong>projekt im Leonhard-Henninger-Haus ................................32<br />

Anlage 11 - Einsatz von <strong>Hospiz</strong>helferInnen............................................................................33<br />

Anlage 12 - Wünsche & Pläne bzgl. <strong>Hospiz</strong>helferInnen-Einsatz im Altenheim......................34<br />

Anlage 13 - Bericht über ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>helfer auf Station EG...................................35<br />

Anlage 14 - <strong>Hospiz</strong>helfer-Bericht Station EG, 20.04.2004: Frau O.......................................36<br />

Anlage 15 - Projekt „Kunsttherapie als Hilfe in der Trauerarbeit“ ......................................37<br />

Anlage 16 - An die Musik........................................................................................................38<br />

Anlage 17 - Begehung der Gedenkstelle auf der Station im Erdgeschoss ..............................40<br />

Anlage 18 - Gedenkbuch .........................................................................................................41<br />

Anlage 19 - Palliativ-Geriatrischer Dienst des CHV .............................................................42<br />

Anlage 20 - Protokoll des 1. Treffens der AG Palliativbetreuung..........................................44<br />

Anlage 21 - Weiterführende Adressen.....................................................................................45<br />

Anlage 22 - Hilfreiche Literatur .............................................................................................46


Grusswort<br />

Der vorliegende Bericht über die Implementierung des <strong>Hospiz</strong>gedankens im „Leonhard-<br />

Henninger-Haus“ zeigt ganz deutlich die Wichtigkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit, sich mit der Frage von<br />

Tod <strong>und</strong> Sterben in einem Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim auseinander zu setzen. Und ich denke, alle an<br />

diesem Prozess Beteiligten können auf das Ergebnis sehr stolz sein. Mir ist klar, dass der <strong>Hospiz</strong>gedanke<br />

auch vor Beginn des Projekts im Herbst 2001 in unserem Haus schon verwurzelt war<br />

<strong>und</strong> auch diskutiert <strong>und</strong> in vielerlei Hinsicht gelebt wurde. Aber wenn man sieht, was sich da unter<br />

Federführung von Herrn Pfarrer Kittelberger zusammen mit dem Christopherus <strong>Hospiz</strong> Verein <strong>und</strong><br />

natürlich auch im Austausch mit den anderen Einrichtungen der Abteilung Altenhilfe der Inneren<br />

Mission in diesem Projekt weiter entwickelt hat <strong>und</strong> dass <strong>Hospiz</strong>arbeit zu einem wichtigen, ja herausragendem<br />

Thema in unserer Einrichtung wurde, so ist das schon sehr beachtenswert.<br />

Eine gute Gr<strong>und</strong>lage für dieses Projekt finden wir in unserem Pflegeleitbild, in dem es heißt:<br />

Jeder Heimbewohner hat das Recht mit Respekt <strong>und</strong> Würde behandelt zu werden, wobei sich<br />

unsere Pflege in erster Linie an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.<br />

Wir betrachten es als unsere Pflicht, dem Bewohner während des Pflegeprozesses größtmögliches<br />

Mitspracherecht zu gewähren. Ein wichtiger Aspekt sind Familienmitglieder, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Bekannte, die als Bezugspersonen bei den Überlegungen in den Pflegeprozess integriert werden.<br />

Als Geschöpf Gottes hat ein jeder Mensch eine unverlierbare Würde, die wir achten <strong>und</strong> pflegen.<br />

So schließt die Hilfe im Leben auch die Begleitung im Sterben ein.<br />

Aus dieser Passage wird ebenso wie aus dem vorliegendem Bericht ganz deutlich, dass sich unsere<br />

Pflege <strong>und</strong> Begleitung in erster Linie an den Bedürfnissen unserer Bewohner, die wir als Geschöpfe<br />

Gottes im Leben <strong>und</strong> im Sterben begleiten wollen, orientiert. Dazu sind gute <strong>und</strong> motivierte<br />

Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen genauso wichtig wie Bezugspersonen, Ärzte <strong>und</strong><br />

andere Beteiligte. Notwendig ist auch, dass der Prozess weiter geführt wird <strong>und</strong> eine Verankerung<br />

in unserem Qualitätsmanagementsystem erhält. Für unsere Einrichtungen wird es immer wichtiger,<br />

im „Pflegemarkt“ unser diakonisches Profil zu zeigen. Und dazu gehört die <strong>Hospiz</strong>arbeit<br />

maßgeblich.<br />

Ich danke deswegen allen, die sich im „Leonhard-Henninger-Haus“ <strong>und</strong> darüber hinaus für dieses<br />

wichtige Anliegen engagieren <strong>und</strong> wünsche Ihnen weiterhin dafür viel Kraft <strong>und</strong> Gottes Segen.<br />

München - Ebenhausen, im Januar 2005<br />

Gerhard Prölß<br />

Abteilungsleiter Altenhilfe der Inneren Mission München


Einführung<br />

Seit dem Jahr 2001 besteht in unseren Einrichtungen der stationären Altenhilfe das Projekt „Leben<br />

bis zuletzt – Palliativbetreuung in den Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen der Inneren Mission München“.<br />

Die Implementierung der <strong>Hospiz</strong>idee war <strong>und</strong> ist unser Anliegen. Damit reagieren wir mit<br />

großem Weitblick auf eine Entwicklung, deren Konturen sich inzwischen deutlich abzeichnen:<br />

Immer mehr Menschen kommen immer später <strong>und</strong> für immer kürzere Zeit ins Pflegeheim. Oft<br />

wohnen sie nur wenige Wochen bei uns, bevor sie versterben. Das gilt heute in Stadt <strong>und</strong> Land<br />

gleichermaßen, wobei sicher die Situation einer Großstadt manche Entwicklung verschärft aufzeigt.<br />

Eine große Zahl von Menschen wird solange als möglich zu Hause gepflegt <strong>und</strong> kommt<br />

dann eigentlich nur noch zum Sterben ins Krankenhaus oder ins Heim. Diese Tendenz beobachten<br />

die Träger von Altenheimen seit geraumer Zeit. Die „Innere Mission München – Diakonie für<br />

München <strong>und</strong> Oberbayern e.V.“ hat darauf frühzeitig geantwortet. Uns war klar, dass wir bereits<br />

viele gute Ansätze einer Abschieds- <strong>und</strong> Sterbekultur in unseren diakonisch geführten Heimen<br />

vorfinden. Darauf konnten wir aufbauen. Dennoch hat uns die moderne <strong>Hospiz</strong>bewegung in den<br />

beiden letzten Jahrzehnten viele wertvolle Erfahrungen <strong>und</strong> Erkenntnisse vermittelt. Diese sollten<br />

in den Alltag unserer fünf Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime integriert werden. Dazu wurde unser Projekt<br />

geschaffen. Inzwischen ist dieses Anliegen auch direkt im Leitbild der Inneren Mission verankert.<br />

Das Projekt lief über vier Jahre. Ausgangspunkt war die Analyse unserer Sterbekultur mit einer<br />

ausführlichen Befragung der Bewohner <strong>und</strong> der Mitarbeitenden. Daneben wurden durch Einbeziehung<br />

externer BeraterInnen <strong>und</strong> Hilfen die Betrachtungs- <strong>und</strong> Handlungsperspektiven ausgeweitet.<br />

In fünf Heimen, zu denen im Jahr 2005 noch zwei weitere kommen werden, wurden die<br />

<strong>Hospiz</strong>idee, die praktische <strong>Hospiz</strong>arbeit, die Palliativmedizin <strong>und</strong> die Palliativpflege daraufhin befragt,<br />

was sie für die praktische Arbeit in diesen Häusern beitragen können. Diesen Prozess haben<br />

wir „Implementierung“ genannt, weil damit deutlich wird, dass wir etwas von außen lernen, es<br />

aber <strong>nicht</strong> einfach den Heimen <strong>und</strong> den Menschen überstülpen, sondern mit ihnen zusammen<br />

entwickeln, was daraus sinnvoll genutzt <strong>und</strong> übernommen werden kann. Was daraus entsteht,<br />

nennen wir „Palliativbetreuung“. Es ist eine Form der <strong>Hospiz</strong>arbeit, wie sie im Heim praktiziert <strong>und</strong><br />

zur guten Routine werden kann.<br />

Wir haben das Projekt zeitversetzt in den Häusern der Inneren Mission begonnen <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Zusätzlich haben wir das Ganze über ein sinnvolles Projektmanagement gesteuert <strong>und</strong> den<br />

Austausch zwischen den Heimen so organisiert, dass ein lebendiges <strong>und</strong> flexibles Lernen möglich<br />

war. Die enge Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation mit dem Christophorus <strong>Hospiz</strong> Verein München<br />

(CHV), mit der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Stiftung</strong> <strong>Hospiz</strong> <strong>und</strong> mit der Universität Klagenfurt, Fakultät für Interdisziplinäre<br />

Forschung <strong>und</strong> Fortbildung, Abteilung Palliative Care <strong>und</strong> Organisationsethik (IFF)<br />

sind uns hilfreich <strong>und</strong> wichtig. Dabei hat speziell die praxisnahe, dem Projekt verpflichtete <strong>und</strong><br />

äußerst kompetente Mitarbeit des Partners CHV in den Personen von Christel Orth <strong>und</strong> Martin<br />

Alsheimer dem Projekt unschätzbare Impulse <strong>und</strong> auch ein gehöriges Stück „Durchhalteenergie“<br />

vermittelt. Diese Zusammenarbeit hat uns gelehrt, dass jede Implementierung von externer Begleitung<br />

nur profitieren kann.<br />

Das Projekt ist noch <strong>nicht</strong> beendet. Aber das erste unserer Häuser hat die Implementierungsphase<br />

erfolgreich abgeschlossen. Dies ist der Anlass der vorliegenden Publikation.<br />

Das Leonhard-Henninger-Haus im Münchner Westend hat im Dezember 2004 in einer Veranstaltung<br />

für BewohnerInnen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen Bilanz gezogen <strong>und</strong> das bislang Erreichte dargestellt<br />

<strong>und</strong> Pläne zur Vertiefung <strong>und</strong> weiteren Umsetzung des <strong>Hospiz</strong>gedankens im Hause vorgestellt.<br />

Darauf sind wir stolz. Es wurde viel erreicht in den vergangenen drei Jahren.


Im vorliegenden Bericht wird all dies ausführlich dargestellt. Damit wollen wir <strong>nicht</strong> nur Einblick in<br />

das Projekt <strong>und</strong> seine Schritte gewähren, sondern auch andere Heime <strong>und</strong> Träger ermuntern, uns<br />

nachzueifern. Wir wissen, dass es einige wenige Heime gibt, die sich schon auf dem Weg befinden<br />

(ein Projekt in München ist sogar schon vor zwei Jahren beendet worden). Wir wissen auch,<br />

dass es viele Häuser gibt, die diesen Prozess demnächst beginnen möchten. Wir hoffen <strong>und</strong><br />

wünschen uns, dass diese Publikation dabei hilft.<br />

Mein besonderer Dank gilt der Heimleitung <strong>und</strong> den Mitarbeitenden im Leonhard-Henninger-Haus<br />

für ihr Engagement <strong>und</strong> ihre Ausdauer. Mein Dank gilt auch Christel Orth <strong>und</strong> Martin Alsheimer,<br />

die für den CHV unsere Partner <strong>und</strong> Stützen im Projekt waren. Ohne sie alle wäre aus der Idee<br />

niemals gelebte Palliativbetreuung geworden.<br />

München, im Mai 2005<br />

Frank Kittelberger<br />

Projektleiter


„Die Pflegeplanung war noch <strong>nicht</strong> fertig, da war die Bewohnerin schon tot.“<br />

Der Kontext des Projektes<br />

(Pflegekraft)<br />

„Ein Altenheim ist kein <strong>Hospiz</strong>!“<br />

(Heimleitung)<br />

Das Projekt „Leben bis zuletzt – Palliativbetreuung in den Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen der Inneren<br />

Mission München“ (IMM) wurde <strong>und</strong> wird in Zusammenarbeit mit dem Christophorus <strong>Hospiz</strong> Verein<br />

e.V. München (CHV) <strong>und</strong> dem Institut für Interdisziplinäre Forschung <strong>und</strong> Fortbildung der Universitäten<br />

Klagenfurt Wien Graz (IFF) durchgeführt. Der CHV begleitet in diesem Rahmen die<br />

Implementierung der <strong>Hospiz</strong>idee in zwei der fünf Häuser der IMM. Dieser Bericht beschreibt Entwicklung,<br />

Durchführung <strong>und</strong> Ergebnisse des Implementierungsprojektes im Leonhard-Henninger-<br />

Haus in München (LHH).<br />

Finanziell <strong>und</strong> ideell gefördert wurde das Gesamtprojekt sowie die Veröffentlichung dieses Projektberichtes<br />

von der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Stiftung</strong> <strong>Hospiz</strong>. Die Projektdurchführung im Leonhard-<br />

Henninger-Haus wurde in großen Teilen vom Sozialreferat der Stadt München finanziert. Ohne all<br />

diese finanzielle Unterstützung hätte dieses Projekt in dieser Form <strong>nicht</strong> durchgeführt werden<br />

können! Wir danken allen Förderern.<br />

Zeitrahmen<br />

Die ersten Gespräche über Durchführungsmöglichkeiten des Projektes im LHH fanden im Herbst<br />

2001 statt zwischen dem Leiter des LHH, Herrn Frank Chylek, der damaligen Pflegedienstleitung,<br />

Frau Ilona Berka, <strong>und</strong> den Mitarbeitern des CHV, Frau Christel Orth <strong>und</strong> Martin Alsheimer, die<br />

verantwortlich sind für die Projektbegleitung im LHH. Die Abschlussveranstaltung fand in Form<br />

einer Hausr<strong>und</strong>e am 2. Dezember 2004 statt.<br />

Dazwischen fanden in ca. vierteljährlichem Abstand zwölf Projektgruppentreffen statt. Drei Fortbildungen<br />

für MitarbeiterInnen sowie drei Informationsveranstaltungen für BewohnerInnen <strong>und</strong><br />

Angehörige wurden im zweiten Projektjahr durchgeführt. Die vier Hausr<strong>und</strong>en zur internen Verankerung<br />

des Projektes waren zu Beginn, in der Mitte <strong>und</strong> zum Ende des Projektes platziert.<br />

Ziele des Projektes<br />

Das Projekt verfolgt zwei große Ziele:<br />

• Erkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen der <strong>Hospiz</strong>bewegung <strong>und</strong> der Palliativbetreuung sollen in die<br />

Organisation <strong>und</strong> den pflegerischen Alltag des Leonhard-Henninger-Hauses integriert werden.<br />

Diese Implementierung des <strong>Hospiz</strong>gedankens ist ein längerfristiger, sensibler Prozess.<br />

• Die persönliche, soziale <strong>und</strong> fachliche Kompetenzen der Pflegenden in der Sterbe- <strong>und</strong><br />

Trauerbegleitung sollen gestärkt werden.


Gr<strong>und</strong>sätze des Projektes<br />

Der Ansatz des CHV ist Mitarbeiter orientiert. Sowohl das Projekt selbst wie auch die Betreuungsabläufe,<br />

die entwickelt werden, sollen von den MitarbeiterInnen der Häuser <strong>nicht</strong> als zusätzliche<br />

Arbeitsbelastung empf<strong>und</strong>en werden. Im Gegenteil: sie sollen als entlastend, transparent,<br />

praxisnah <strong>und</strong> real umsetzbar erlebt werden.<br />

Um positive Veränderungen in Gang setzen zu können, waren uns folgende Gr<strong>und</strong>sätze wichtig:<br />

• Im Mittelpunkt das Personal! Dieses muss das Projekt tragen <strong>und</strong> umsetzen.<br />

Deshalb stehen die MitarbeiterInnen mit ihren Erfahrungen, Überlegungen, Haltungen <strong>und</strong><br />

Wünschen im Zentrum der Befragung <strong>und</strong> des Austausches.<br />

• Das Projekt darf das Personal <strong>nicht</strong> zusätzlich belasten.<br />

Deshalb werden die beabsichtigten Maßnahmen geprüft, ob sie unter den jeweiligen Arbeitsbedingungen<br />

tragfähig sind.<br />

• Ausgangspunkt eines jeden Projektes ist die jeweilige Verabschiedungskultur des Hauses!<br />

Die Leistungen, die persönlichen Bemühungen, die gelebten Traditionen <strong>und</strong> Standards, in<br />

denen sich die Gr<strong>und</strong>haltung zu Sterben <strong>und</strong> Tod ausdrückt, müssen gewürdigt <strong>und</strong> ins Bewusstsein<br />

gerückt werden, bevor Ergänzendes oder Neues entwickelt werden kann <strong>und</strong> darf.<br />

• Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse der BewohnerInnen sowie die des Personals müssen in gleicher<br />

Weise berücksichtigt werden. Bei geplanten Maßnahmen wird deshalb bei unterschiedlichen<br />

Interessen auf gute Kompromisse geachtet.<br />

• Es müssen konkrete <strong>und</strong> möglichst zügig umsetzbare Ergebnisse erarbeitet werden. Aus den<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Themen, wählt die Projektgruppe zunächst die aus, die eine schnelle Umsetzbarkeit<br />

versprechen. Rasche erste spürbare Erfolge sollen für längerfristige Prozesse motivieren<br />

(siehe Prioritätenliste bei Schritt 4)<br />

• Rückendeckung durch die Leitung ist entscheidend! Die Beteiligung der Leitungskräfte ist<br />

notwendig, damit das Projekt auf allen Ebenen <strong>und</strong> in allen Bereichen Eingang findet.<br />

• Die Inhalte der Seminare müssen die Erfahrungen der TeilnehmerInnen bzgl. Sterben, Tod<br />

<strong>und</strong> Trauer aufgreifen <strong>und</strong> Hilfen /Handwerkszeug an die Hand geben, die Erfahrungen zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> neue Einsichten adäquat umzusetzen.<br />

• Sprachliche Hemmschwellen wie emotionale Blockaden müssen berücksichtigt werden, um<br />

das Ziel einer angemessenen Begleitung sterbender BewohnerInnen <strong>und</strong> ihrer Angehörigen<br />

zu erreichen.<br />

• Das Projekt in seinen verschieden Schritten / Phasen muss für MitarbeiterInnen, BewohnerInnen<br />

<strong>und</strong> deren Angehörige transparent sein.<br />

Das Verständnis für das Projekt wird in einer Reihe vorbereitender oder flankierender Informationsveranstaltungen<br />

gesichert: "Hausr<strong>und</strong>en" für BewohnerInnen, Angehörige <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />

<strong>und</strong> Austausch in den Teams. Möglichst alle Stationen <strong>und</strong> Bereiche sollen in der Projektgruppe<br />

vertreten sein.


Schritte des Projektes<br />

Die Implementierung wurde entsprechend einem sieben Schritte umfassenden Konzeptes durchgeführt.<br />

1. Schritt: Erhebung des Ist-Zustands<br />

Für die Erhebung des Ist-Zustands wurde das Personal der verschiedenen Stationen <strong>und</strong> der<br />

Heimbeirat befragt. Diese Gesprächsr<strong>und</strong>en dauerten jeweils ca. 1,5 Std. Die Sterbebegleitung im<br />

Haus wurde unter zwei Gesichtspunkten beleuchtet (Impulse: "Womit sind wir bei der Sterbebegleitung<br />

im Haus zufrieden? Was machen wir bereits?" "Womit bin ich unzufrieden? Worüber sollte<br />

nachgedacht werden?"). Die jeweiligen Beiträge haben die beiden Moderatoren stichwortartig<br />

für alle sichtbar auf Karten festgehalten. Die Ergebnisse wurden protokolliert <strong>und</strong> der jeweiligen<br />

Station zur Ergänzung weitergeleitet. Nachträge waren ausdrücklich erwünscht.<br />

Die gesammelten Beiträge zu den Ressourcen <strong>und</strong> Problemen der Sterbebegleitung im Haus<br />

wurden mit Hilfe eines 20-Punkte-Rasters sortiert <strong>und</strong> aufbereitet. Diese Systematik umfasst wichtige<br />

Bereiche oder organisatorische "Knotenpunkte" für eine vernetzte Abschiedskultur.<br />

Auszüge aus diesem Raster:<br />

• Berücksichtigung der BewohnerInnen (Erfassen <strong>und</strong> Sicherung von Wünschen zur letzten<br />

Lebensphase),<br />

• Unterstützung Angehöriger,<br />

• Zusammenarbeit mit Hausärzten,<br />

• Kooperation mit Ehrenamtlichen,<br />

• Berücksichtigung von MitbewohnerInnen,<br />

• Transfer von Verstorbenen <strong>und</strong> Abholung durch Bestatter,<br />

• Teamkultur zur Sterbebegleitung (Zeitmanagement, Anleitung, Erinnerungspflege, Bewerbung<br />

u.a.).<br />

Dieses Raster diente auch dazu, eventuell übersehene Bereiche aufzudecken. Eine stichwortartige<br />

Kurzfassung der im LHH zu bearbeitenden Themen findet sich in der Themensammlung unter<br />

Schritt 4.<br />

Es gab bereits eine ganze Reihe von Vor<strong>gehen</strong>sweisen in der Einrichtung, die von den Pflegekräften<br />

oder BewohnerInnen als hilfreich genannt wurden. Insbesondere zeichnet sich das LHH<br />

dadurch aus, dass es eine Tradition der Aussegnung im Hause gibt.<br />

Jede/r BewohnerIn wird vom Leiter des Hauses, der gleichzeitig Prädikant ist, ausgesegnet, sofern<br />

sie oder die Angehörigen es <strong>nicht</strong> ausdrücklich anders verfügen. Die Aussegnung ist fester<br />

Bestandteil der Abschiedskultur des LHH. Sie bietet - wie in den Interviews der Ist-Analyse immer<br />

wieder bestätigt wird - BewohnerInnen, Angehörigen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen eine würdevolle Möglichkeit<br />

der Verabschiedung.<br />

(� Anlage 1)


2. Schritt: Bildung einer Projektgruppe<br />

Aufgabe der Projektgruppe ist die Planung <strong>und</strong> Durchführung des Implementierungsprojektes in<br />

Zusammenarbeit mit der Projektbegleitung, den Mitarbeitern des CHV, Frau Christel Orth <strong>und</strong><br />

Martin Alsheimer.<br />

Zur Projektgruppe des LHH gehören der Heimleiter Herr Frank Chylek <strong>und</strong> als Pflegedienstleitung<br />

Frau Erni Fürst. Die Stationen sind jeweils durch eine MitarbeiterInnen vertreten.<br />

Kontinuierlich haben in der Projektgruppe mitgearbeitet die Heimbeirätin Frau Herta Schmidt, die<br />

Überleitungsfachkraft Frau Johanna Rauscher sowie MitarbeiterInnen der Stationen des Hauses:<br />

Frau Andrea Wolf von Station 1, Frau Angelika Lehmann von Station 2, Frau Karin Hirschfeld von<br />

Station 3, Frau Anita Dietz von der Station Erdgeschoss, Frau Beate Muster von der Heiminternen<br />

Tagesbetreuung <strong>und</strong> Frau Petra Feser von der Kurzeitpflege.<br />

Im Verlauf des Projektes kam es auf Gr<strong>und</strong> von Mitarbeiterwechseln zu einzelnen Veränderungen.<br />

Die Nachfolge von Frau Berka hat Frau Erni Fürst im Januar 2003 übernommen, die von<br />

Beginn an Mitglied der Projektgruppe war.<br />

Ein besonderer Aspekt in diesem Haus ist das Engagement der Vorsitzenden des Heimbeirats<br />

sowohl in der Projektgruppe wie auch in der Sterbegleitung ihrer MitbewohnerInnen. (� Anlage<br />

2). Dieses Beispiel veranschaulicht die Notwendigkeit, die jeweils vorhandenen Ressourcen zu<br />

erkennen <strong>und</strong> einzusetzen, um die <strong>Hospiz</strong>idee optimal im jeweiligen Umfeld umzusetzen.<br />

Die Projektgruppe wurde am 7.3.2002 gegründet <strong>und</strong> hat in zwölf Projektgruppentreffen die Implementierung<br />

der <strong>Hospiz</strong>idee im LHH vorangetrieben. Die Treffen dauerten in der Regel vier<br />

St<strong>und</strong>en. Ein Beispiel für den Ablauf einer Arbeitssitzung der Projektgruppe finden Sie im<br />

Protokoll des 11. Projektgruppentreffens. (� Anlage 3)<br />

Alle Projektgruppensitzungen wurden von den Moderatoren geleitet <strong>und</strong> protokolliert.<br />

Die Projektgruppe hat Leitlinien entwickelt, Fortbildungen für sich selbst <strong>und</strong> die MitarbeiterInnen<br />

geplant, organisatorische Veränderungen zur Sterbebegleitung diskutiert <strong>und</strong> umgesetzt, die Verankerung<br />

im Stationsalltag unterstützt <strong>und</strong> flankierende Maßnahmen überlegt <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Zusätzlich sind einzelne Mitglieder der Projektgruppe Teil der Koordinationsgruppe <strong>und</strong> des R<strong>und</strong>en<br />

Tisches, die das Gesamtprojekt „ Leben bis zuletzt“ für die Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime der Inneren<br />

Mission München heimübergreifend planen <strong>und</strong> koordinieren. In diesem Gremium können die<br />

einzelnen Häuser - bei aller Unterschiedlichkeit - in einzelnen Bereichen voneinander lernen <strong>und</strong><br />

im Bereich der Fortbildungen miteinander kooperieren, d.h. Fortbildungen wurden Haus übergreifend<br />

angeboten <strong>und</strong> genutzt.


3. Schritt: Formulierung von Leitlinien zur Sterbebegleitung<br />

Erste Aufgabe der Projektgruppe war es, Leitlinien für die Sterbebegleitung im Haus zu formulieren.<br />

Leitlinien geben Handlungsorientierung. Sie sind sozusagen Bindeglied zwischen den Wert-<br />

<strong>und</strong> Zielvorstellungen, den institutionellen Bedingungen der Sterbebegleitung <strong>und</strong> den konkreten<br />

Maßnahmen in Pflege <strong>und</strong> Begleitung wie sie z. B. in Prozess-Standards gefasst werden.<br />

Die Leitlinien zur Sterbebegleitung des LHH finden Sie in der Anlage 4.<br />

4. Schritt: Durchführung von Fortbildungseinheiten.<br />

Aus der Diskrepanz von Ist - Zustand <strong>und</strong> angestrebten Zielen ergaben sich die Aufgaben für die<br />

Planungseinheiten <strong>und</strong> die Themen der Fortbildungsveranstaltungen, die von der Projektgruppe<br />

für die unterschiedlichen Zielgruppen (Projektgruppe, Pflegepersonal, BewohnerInnen, Angehörige)<br />

durchgeführt bzw. geplant wurden.<br />

Die Projektgruppentreffen wurden in der Regel sowohl zu Austausch <strong>und</strong> eigenen Fortbildung zu<br />

ausgewählten Themen wie auch zur Planung der Fortbildungen für MitarbeiterInnen genutzt.<br />

Die Fortbildungen für Projektgruppe <strong>und</strong> MitarbeiterInnen haben zum Ziel, Fähigkeiten <strong>und</strong> Wissen<br />

zu erweitern, Haltungen zu verändern <strong>und</strong> somit neue Wege der hausinternen Sterbe- <strong>und</strong><br />

Trauerbegleitung zu eröffnen.<br />

Aus der Auswertung der Ist-Analyse von Defiziten <strong>und</strong> Wünschen ergab sich die folgende<br />

Themensammlung für Fortbildungen <strong>und</strong> organisatorische Planungen:<br />

• Patientenverfügung, Gespräche über Wünsche in der letzten Lebensphase<br />

• Kommunikation mit Sterbenden;<br />

• Eigene Haltung zum Sterben<br />

• Verständnis von Sterbebegleitung; Sichtweisen des Sterbeprozesses<br />

• Spiritualität<br />

• Palliative Pflege, medizinische Fragen: Schmerztherapie; PEG; Atemnot; Infusionstherapie:<br />

Düfte; M<strong>und</strong>pflege; Spezielle Pflege<br />

• Zeitorganisation für Begleitung durch das Team<br />

• Teamarbeit<br />

• Umgang mit Angehörigen,<br />

• Umgang mit Schuld – <strong>und</strong> Schuldgefühlen<br />

• Abholung / Transfer im Team<br />

• Räumliche Organisation z.B. „spanische Wand“, Ausweichzimmer, Pflegemittel<br />

• Zusammenarbeit mit Ärzten<br />

• Hinzuziehen von Ehrenamtlichen<br />

• Trauerkonzept


Die Projektgruppe ermittelte hieraus eine Prioritätenliste.<br />

1. Verständnis von Sterbebegleitung ; Sichtweisen des Sterbeprozesses<br />

2. Palliative Pflege, medizinische Fragen: Schmerztherapie; PEG; Atemnot; Infusionstherapie;<br />

Düfte; M<strong>und</strong>pflege; Spezielle Pflege<br />

3. Eigene Haltung zum Sterben<br />

4. Umgang mit Schuld – <strong>und</strong> Schuldgefühlen<br />

5. Umgang mit Angehörigen<br />

6. Patientenverfügung, Gespräche über Wünsche in der letzten Lebensphase<br />

7. Teamarbeit<br />

Diese Themen wurden entsprechend den Inhalten methodisch unterschiedlich bearbeitet. Neben<br />

Impulsreferaten <strong>und</strong> Vorträgen wurden eigene Erfahrungen <strong>und</strong> Haltungen reflektiert, Kommunikationsmöglichkeiten<br />

ausprobiert <strong>und</strong> organisatorische Regelungen diskutiert <strong>und</strong> beschlossen.<br />

Innerhalb der Projektgruppe wurden von den Projektbegleitern folgende Fortbildungen<br />

durchgeführt:<br />

29.05.2002 • Das persönliche Bild vom Sterben<br />

• Informationen zum Sterbeprozess (Modelle E. Kübler-Ross <strong>und</strong> P. Sporken)<br />

• Das <strong>Hospiz</strong>konzept<br />

• Reflexion persönlicher Erfahrungen in der Sterbebegleitung<br />

• Hilfreiche Bedingungen, Haltungen, <strong>und</strong> Verhaltensweisen für die Sterbebegleitung<br />

26.06.2002 • Umgang mit Schuld <strong>und</strong> Schuldgefühlen<br />

26.02.2003 • <strong>Hospiz</strong>helferInnen: Vorbereitung <strong>und</strong> Einsatzmöglichkeiten<br />

09.09.2003 • Kommunikationsübung anhand eines Leitfadens zur Ermittlung von Sterbe<br />

wünschen<br />

• Information zur hospizlichen Sterbebegleitung:<br />

• Besser sterben - Was man alles darf, wenn man <strong>nicht</strong> mehr kann“<br />

• Ein Filmbericht aus dem Pflegezentrum Limmattal in der Schweiz<br />

04.03.2004 • Demenz <strong>und</strong> Sterbebegleitung<br />

• Vorstellung <strong>und</strong> Diskussion des ECPA Schmerzschemas, eines Ingolstädter<br />

Fragebogens sowie der ADLs.<br />

17.06.2004 • Vorstellung eines Modells zum Verständnis von Trauer <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

des Trostes


Fortbildung für MitarbeiterInnen des LHH <strong>und</strong> der anderen am Gesamtprojekt der IMM beteiligten<br />

Häuser, die von der Projektgruppe des LHH geplant worden waren:<br />

3.2. / 4.2.03 Einführungsseminar in Palliative Pflege<br />

durch Brigitte Hirsch, Palliativ-Fachkraft des Ambulanten <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativ- Beratungsdienst<br />

des CHV (AHPB) <strong>und</strong> Christel Orth<br />

Bearbeitete Themen:<br />

• Die <strong>Hospiz</strong>idee Definition von Palliative Care<br />

• Arbeit des AHPB<br />

• Schmerztherapie (Gr<strong>und</strong>lagen, Nebenwirkungen, Opiatmythen, Coanalgetika,<br />

Verabreichung, Äquivalenzfaktoren)<br />

• Was ist Trauer? / Was kann trösten?<br />

• Gr<strong>und</strong>lagen zur Kommunikation mit sterbenden Menschen<br />

• Dehydratation/PEG: Vor- <strong>und</strong> Nachteile der künstlichen Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitszufuhr<br />

in der Terminalphase<br />

03.12.2003 Seminar Pflege in der Terminalphase<br />

durch Uli Glas, Stationsleitung des stationären <strong>Hospiz</strong> München <strong>und</strong> Christel Orth<br />

Bearbeitete Themen:<br />

• Terminale Betreuung gemäß dem <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliative Care- Konzeptes<br />

• M<strong>und</strong>pflege<br />

• Palliative Notfälle<br />

• Einlagerungen<br />

• Lagerung<br />

• Unterschiede zwischen kurativer <strong>und</strong> palliativer Pflege<br />

29.1.2004 Kommunikationsseminar<br />

mit Martin Alsheimer<br />

„Schwester ich möchte sterben ...“ Kommunikation mit schwerkranken BewohnerInnen;<br />

Gr<strong>und</strong>haltung in der Begleitung


5. <strong>und</strong> 6. Schritt: Erarbeitung von organisatorischen Regelungen sowie Verankerung<br />

im Stationsalltag <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

Kern der insgesamt zwölf Projektgruppentreffen war es, neue Regelungen für einzelne Bereiche<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten zu benennen. Die in der Projektgruppe beschlossenen<br />

Änderungen wurden zwischen den Treffen vor Ort ausprobiert. Auswirkungen wurden gesammelt<br />

<strong>und</strong> ihre Funktionalität in der darauf folgenden Projektgruppe geprüft.<br />

Die im Folgenden aufgeführten Absprachen <strong>und</strong> organisatorischen Regelungen wurden von den<br />

Mitgliedern der Projektgruppe erarbeitet. Sie werden entweder von ihnen selbst umgesetzt <strong>und</strong> /<br />

oder an die KollegInnen auf den Stationen weitergegeben.<br />

Maßnahmen zur Ermittlung, Dokumentation <strong>und</strong> Umsetzung des Willens der BewohnerInnen<br />

hinsichtlich Sterben <strong>und</strong> Sterbebegleitung:<br />

• Ermittlung von Wünschen zur letzten Lebensphase (z.B. bei Aufnahmegespräch durch Überleitungsfachkraft).<br />

Sicherung von gelegentlich geäußerten Wünschen durch entsprechende<br />

Nachfrage <strong>und</strong> Dokumentation der Wünsche in der Dokumentationsmappe. (� Anlagen 5<br />

<strong>und</strong> 6)<br />

• Äußerliche Kennzeichnung der Dokumentationsakte, wenn Patientenverfügung vorhanden ist<br />

(gelber Punkt).<br />

• Beratung beim Anlegen einer Patientenverfügung durch Überleitungsfachkraft.<br />

Maßnahmen zur Angehörigenbetreuung:<br />

• Frühzeitiges Klären von Wünschen <strong>und</strong> Zuständigkeiten innerhalb der Familie (z.B.<br />

Betreuungsverfügung) durch Gespräche<br />

• Unterstützung der Angehörigen bei Sterbebegleitung (z.B. durch Anleitung, Übernachtung<strong>sang</strong>ebot,<br />

feste Ansprechpartner im Haus)<br />

• Angehörigen - Treffen zu verschiedenen Themen (Flankierende Maßnahmen � Punkt 7)<br />

Maßnahmen zur Förderung der Palliativkompetenz<br />

• Anlegen eines <strong>Hospiz</strong>ordner mit Informationsmaterial <strong>und</strong> wichtigen Adressen auf jeder Station,<br />

ab Sommer 2003; spezieller Hinweis <strong>und</strong> Benutzungsanleitung des <strong>Hospiz</strong>ordners durch<br />

Projektgruppenmitglieder in den Stationsbesprechungen (� Anlage 7)<br />

• Einrichtung eines Verzeichnisses hilfreicher Telefonnummern auf allen Stationen. bzgl. palliativer<br />

Beratung <strong>und</strong> Feststellung des Todes (Ärztlicher Notdienst, Palliativstationen, <strong>Hospiz</strong>e,<br />

Ambulante <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativdienste Gerichts-medizinischer Dienst in München).<br />

• Entwicklung von Notfallplänen mit den jeweiligen HausärztInnen, um Behandlungs-wünsche<br />

der BewohnerInnen zu sichern<br />

• Ansprechen der HausärztInnen auf ausreichende Schmerztherapie<br />

• Bei unzureichender Schmerztherapie <strong>und</strong> Ängsten bzgl. Morphingabe: Einschalten des Ambulanten<br />

<strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativ- Beratungsdienstes des CHV (� Anlage 19) Angebot <strong>und</strong> Nutzung<br />

der kollegialen fachlichen Beratung durch Palliativmediziner.


• Bei Atemnot erfolgreicher Einsatz des in der entsprechenden Fortbildung gewonnenen Wissens<br />

in der Beratung des Arztes (z.B. mit Buscopan wird das Todesrasseln merklich gelindert)<br />

(� Anlage 8)<br />

• Sterbebegleitung wird Thema im Aufnahmegespräch <strong>und</strong> Bestandteil einer guten Einarbeitung<br />

von PraktikantInnen <strong>und</strong> neuen MitarbeiterInnen durch Stationsleitung <strong>und</strong> Projektgruppenmitglied.<br />

• Ermutigung zu regelmäßiger persönlicher Auseinandersetzung im Team, wenn es um Fragen<br />

der Sterbebegleitung geht. Projektgruppenmitglieder geben Anstöße <strong>und</strong> Unterstützung.<br />

(� Anlage 9)!<br />

• Sterbebegleitung soll auch Teil der Nachtwachenbesprechungen werden.<br />

• Enge Zusammenarbeit zwischen Überleitungskraft <strong>und</strong> Station. Sie führte u.a. zum erfolgreichen<br />

Einsatz von kunsttherapeutischer Einzelbetreuung <strong>und</strong> zum Einsatz von <strong>Hospiz</strong>helferinnen<br />

(� Anlage 10).<br />

• Fortbildung einzelner Pflegekräfte zur Palliative-Care-Pflegefachkraft; Stärkung der fachlichen<br />

Kompetenz im Haus: ab 2004 sind zwei Pflegekräfte in dieser Fortbildung. Sie bringen<br />

neue Erkenntnisse aus der Fortbildung über die Projektgruppenmitglieder direkt in die Pflegeteams<br />

der verschiedenen Stationen.<br />

• Möglichkeit der Unterstützung bei der Sterbebegleitung durch Bewohnerin des Hauses (Frau<br />

Schmidt) (� Anlage 2)<br />

• Einzelfall-Begleitung auf Wunsch durch ehrenamtliche Kräfte des CHV (� Anlagen 11 + 12).<br />

• Kontinuierlicher stationsbezogener Einsatz verbindlich eingeb<strong>und</strong>ener ehren-amtlicher Kräfte<br />

des CHV auf zunächst einer Station ab Herbst 2003, seit Beginn 2005 sind drei Ehrenamtliche<br />

regelmäßig im Haus tätig. (� Anlagen 13 <strong>und</strong> 14)<br />

• Im Rahmen der Kunsttherapie wurde ein Projekt durchgeführt, um Bewohnerinnen bei der<br />

Verarbeitung von Verlusten zu unterstützen. Das dabei entstandene Objekt wird in die Gestaltung<br />

des zentralen Gedenkortes für die Verstorbenen mit einbezogen. (� Anlage 15)<br />

• Ein weiteres Medium, mit dem die Kunsttherapeutin die Sterbenden begleitet, ist die Musik.<br />

(� Anlage 16)<br />

• Die Frage nach Häusern übergreifenden Standards geht in die R<strong>und</strong>e der Pflegedienstleitungen<br />

der Inneren Mission München.<br />

• Zur Sicherung des Erreichten <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Sterbekultur im Haus wird sich die<br />

Projektgruppe viermal jährlich unter Leitung der PDL treffen. Sie nennt sich zukünftig<br />

„Arbeitsgruppe für Palliativbetreuung“<br />

• Planung <strong>und</strong> Durchführung weitere Fortbildungen sind anden Projektleiter der IMM Frank Kittelberger<br />

weitergeleitet worden. Für 2005 sind Fortbildungen zur Bestattung, zu Spiritualität<br />

<strong>und</strong> Ritualen, zur Palliativen Geriatrie <strong>und</strong> zur Patientenverfügung geplant. Einzelne dieser<br />

Fortbildungen werden Häuser übergreifend angeboten.<br />

Maßnahmen zur Verabschiedung verstorbener BewohnerInnen im Haus<br />

• Bekanntgabe des Todes von im Haus bekannten BewohnerInnen beim gemeinsamen Mittagessen<br />

• Einladung zur Verabschiedung <strong>und</strong> Aussegnung im Haus. Die Aussegnungen sind im Alltag<br />

des Leonhard-Henninger-Hauses fest verankert. Sie werden aber auf Bitten der Betroffenen<br />

unterlassen.


• Symbolische Erinnerung auf Station (z. B. Kerze am verwaisten Essplatz)<br />

• Nachruf in der Hauszeitung<br />

• Anzeigen des Todes von BewohnerInnen mit Erinnerungsworten an der Ankündigungstafel<br />

auf der Station.<br />

• Auf der Station Wohnpflege ist inzwischen ein Gedenkort im Wohnbereich eingerichtet. (�<br />

Anlage 17)<br />

• Ein Mitglied der Projektgruppe hat ein Gedenkbuch angelegt. (� Anlage 18)<br />

• Verstirbt ein/e BewohnerIn im Krankenhaus, wird auf Wunsch eine Andacht im Haus gehalten.<br />

• Teilnahme einer Pflegekraft als "letztes Geleit" <strong>und</strong> zur Kontrolle eines würdevollen Umgangs<br />

mit dem/r verstorbenen BewohnerIn bei Einsargung <strong>und</strong> Überführung durch die BestatterInnen<br />

• War der/die Verstorbene Mitglied der Musikgruppe, singt diese gemeinsam das Abschiedslied<br />

„ Im schönsten Wiesengr<strong>und</strong>e“ bei ihrem nächsten Treffen.<br />

• Einladung an Angehörige von Verstorbenen nach dem Tod des Bewohners ins Kaffeestüberl<br />

zu kommen.<br />

• Einzeltherapeutische Begleitung durch Kunsttherapeutin von im Heim wohnenden Angehörigen<br />

• Erinnerungsfeier am Jahresende<br />

Maßnahmen zur Vermittlung des Projektes im Haus (=interne Öffentlichkeitsarbeit)<br />

22.11.2001 Vorstellung des Implementierungsprojektes der <strong>Hospiz</strong>idee in der ersten Hausr<strong>und</strong>e<br />

für MitarbeiterInnen <strong>und</strong> BewohnerInnen durch Mitglieder der Projektgruppe<br />

<strong>und</strong> der Projektbegleitung; anschließend Möglichkeit zum Gespräch.<br />

Seit November 2001 informiert eine ins Auge fallende Projektzeitung (kräftige blaue Farbe, fester<br />

Karton) alle MitarbeiterInnen in unregelmäßige Abständen (ca. einmal jährlich) über<br />

Verlauf <strong>und</strong> Inhalte des Gesamtprojektes. Spezifische Begriffe werden erklärt, Veranstaltungen,<br />

die mit der Thematik im Zusammenhang stehen werden hier angekündigt<br />

<strong>und</strong> mit bebilderten Berichten anschaulich beschrieben.<br />

08.04.2002 Information <strong>und</strong> Austausch über die Ergebnisse der Ist-Zustandserhebung für die<br />

MitarbeiterInnen durch Mitglieder der Projektgruppe <strong>und</strong> der Projektbegleitung mit<br />

Möglichkeit zum Gespräch<br />

17.06.2003 Zwischenbilanz: Bericht über den Stand des Projektes im LHH <strong>und</strong> Vorstellung der<br />

Leitlinien zur Sterbebegleitung durch Mitglieder der Projektgruppe <strong>und</strong> der Projektbegleitung<br />

für MitarbeiterInnen mit Möglichkeit zum Gespräch .<br />

02.12.2004 Hausr<strong>und</strong>e zum Abschluss des Implementierungsprojektes für BewohnerInnen,<br />

MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Angehörige mit einer zusammen-fassenden Darstellung des<br />

Projektes.<br />

Neben diesen stationsübergreifenden Informationsveranstaltungen wurden Ergebnisse <strong>und</strong> Vorschläge<br />

aus der Projektgruppe kontinuierlich in die Teambesprechungen der Stationen eingebracht<br />

<strong>und</strong> besprochen.<br />

Die Rückmeldungen der Projektmitglieder zu ihren Beobachtungen <strong>und</strong> Erfahrungen auf den Stationen<br />

waren regelmäßiger, fester Tagesordnungspunkt bei den Treffen der Projektgruppe.<br />

Mitglieder der Projektgruppe achten in Stationsbesprechungen darauf, dass die Begleitung der<br />

sterbenden Bewohner mit besonderer Aufmerksamkeit besprochen wird.


Maßnahmen bzgl. externer Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Nach außen wurde das Projekt des LHH vor allem im Rahmen einer "Projektmesse" am<br />

25.06.2003 im Haus der Kirche dargestellt. Gemeinsam stellten die Mitglieder der Projektgruppe<br />

einem interessierten Publikum von ca. 150 BesucherInnen Projektinhalte <strong>und</strong> Projektverlauf vor<br />

<strong>und</strong> präsentierten organisatorische Lösungen. In der Begleitausstellung gestalteten sie zwei<br />

Stellwände mit Texten, Fotos, Beschreibungen <strong>und</strong> einem Ansichtsexemplars des <strong>Hospiz</strong>ordners.<br />

Die Teilnahme an dieser Projektmesse bedeutete zwar zusätzliche Arbeit förderte aber die Identifikation<br />

mit dem Projekt. (.. „sind stolz..“).<br />

Unter dem Titel "Der Tod - eine würdevolle Normalität – Die Sterbebegleitung gehört zum Alltag<br />

im Leonhard-Henninger-Haus" würdigte die Süddeutsche Zeitung in einem dreispaltigen Artikel<br />

das Projekt im LHH.<br />

7. Flankierende Maßnahmen<br />

Informationsveranstaltungen für BewohnerInnen <strong>und</strong> deren Angehörige<br />

11.12.2002 Information zur Patientenverfügung anhand der vom <strong>Bayerische</strong>n Staatsministerium<br />

der Justiz herausgegebnen Broschüre „Vorsorge für Unfall, Krankheit <strong>und</strong> Alter“<br />

durch den Juristen Karlo Hessdörfer<br />

17.06.2003 Projektbeschreibung sowie Vorstellung der Leitlinien zur Sterbebegleitung durch<br />

die Projektgruppe<br />

16.10.2003 Informationsabend für Angehörige mit Martin Alsheimer, Frank Chylek <strong>und</strong> Frank<br />

Kittelberger<br />

„Wenn mein Angehöriger stirbt“ - Informationen zum Sterbeprozess <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der Begleitung<br />

22.01.2004 Informationsabend für BewohnerInnen <strong>und</strong> Angehörige zur Patientenverfügung<br />

Regionale Vernetzung<br />

Aus der notwendigen Vernetzung der Sterbebegleitung hat sich eine fallbezogene, situative<br />

Zusammenarbeit der MitarbeiterInnen des LHH mit dem Ambulanten <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativ-<br />

Beratungsdienst des CHV entwickelt. (Anlage 19)<br />

Dabei haben sich folgende Kooperationen ergeben:<br />

• Begleitung einzelner sterbender BewohnerInnen durch ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>helferInnen (HH),<br />

• Regelmäßiger Einsatz / Stationierung von zwei HH auf zunächst einer Stationen des LHH<br />

• Beratung von BewohnerInnen, Angehörigen, Ärzten <strong>und</strong> MitarbeiterInnen des LHH zu Sterbebegleitung,<br />

Schmerztherapie, Symptomkontrolle <strong>und</strong> Patientenverfügung durch Fachkräfte<br />

des Palliativ Geriatrischen Dienstes des Christophorus <strong>Hospiz</strong> Vereins München


Rückblick <strong>und</strong> Ausblick<br />

Wir konnten beim Implementierungsprojekt im Leonhard-Henninger-Haus auf einer interessierten<br />

Gr<strong>und</strong>haltung aufbauen gegenüber den Themen Sterben, Tod <strong>und</strong> Trauer. Ein wichtiges F<strong>und</strong>ament<br />

waren dabei Abschiedsrituale, die im Pflegealltag bereits fest verankerten waren. Mit dem<br />

Projekt wurde das Interesse an der Sterbebegleitung vertieft <strong>und</strong> weiter gefördert, Kompetenzen<br />

erweitert <strong>und</strong> Abläufe moderiert bzw. neu installiert. Gr<strong>und</strong>sätze hospizlicher Sterbebegleitung<br />

werden in Ansätzen im Haus umgesetzt.<br />

Der durch das Implementierungsprojekt in Gang gesetzte Prozess läuft weiter. Er wird besonders<br />

durch die wachsende Kompetenz der Mitarbeiterinnen in Gang gehalten, die zusätzlich den Kurs<br />

Palliative Care für Altenpflegerinnen absolviert haben.<br />

Die Projektgruppe selbst hat sich nun in „Arbeitsgruppe für Palliativbetreuung“ umbenannt <strong>und</strong><br />

sich inzwischen unter der Leitung der Pflegedienstleitung, Sr. Erni Fürst, im Februar <strong>und</strong> Mai getroffen,<br />

um die Sterbe- <strong>und</strong> Trauerbegleitung des Hauses zu reflektieren <strong>und</strong> weitere notwendige<br />

Veränderungen anzu<strong>gehen</strong>. (� Anlage 20). Wie die geplanten Fortbildungen zeigen, sollen auch<br />

zukünftig MitarbeiterInnen, BewohnerInnen <strong>und</strong> Angehörige in diesen Prozess miteinbezogen<br />

bleiben.<br />

Pläne, Wünsche <strong>und</strong> Aufgaben, die kurz vor der Beendigung des Implementierungsprojektes<br />

noch offen waren:<br />

• Geplant, aber in absehbarer Zeit wegen Krankenstand noch <strong>nicht</strong> umsetzbar: Springer im<br />

Haus zur Entlastung des Teams von Routinetätigkeiten in Zeiten einer akuten Sterbebegleitung<br />

auf Station<br />

• Mit der Qualitätsbeauftragten der IMM, Frau Wieninger, wird abgeklärt, ob für IMM Haus übergreifende<br />

Standards bzgl. Sterbebegleitung <strong>und</strong> Versorgung der Verstorbenen erstellt werden.<br />

• Die an eine Kunsttherapiegruppe teilnehmenden BewohnerInnen haben vor Ostern in mehreren<br />

aufeinander folgenden Treffen in der Auseinandersetzung mit Trauer ein Kreuz gestaltet,<br />

das einen Platz im Haus bekommen soll. An diesem Platz soll möglicherweise auch der Tod<br />

von BewohnerInnen angezeigt werden. Der Ort für diesen Gedenkplatz muss nach Beendigung<br />

der Umbaumaßnahmen gesucht werden. In einem Angehörigen-Abend soll dieses Vorhaben<br />

thematisiert werden.<br />

• Konzepte von weiteren einheitlichen Ritualen zur Verabschiedung für alle Stationen werden in<br />

einer speziellen Fortbildung im Haus als Teil der Fortbildung zur Spiritualität erarbeitet werden.<br />

• Die von den MitarbeiterInnen gewünschte Fortbildung zum Thema Basale Stimulation wird<br />

von zwei Palliativ - Care Fachkräften im Laufe des Jahres 2005 durchgeführt.<br />

Von einer Beendigung der Implementierung der <strong>Hospiz</strong>idee können wir <strong>nicht</strong> sprechen. Hier wird<br />

es nie ein Ende geben können. Was wir 2004 zum Abschluss gebracht haben, ist die Phase der<br />

von außen begleiteten Implementierung.<br />

Die MitarbeiterInnen des Leonhard-Henninger-Hauses, BewohnerInnen <strong>und</strong> Angehörige sind natürlich<br />

weiterhin mit der Realität des Sterbens konfrontiert. Sterben gehört zum Leben des Hauses.<br />

Es gilt nun, das bislang Erreichte in der Begleitung sterbender BewohnerInnen lebendig zu<br />

halten <strong>und</strong> weiter zu entwickeln, d.h. Sterben, Tod <strong>und</strong> Trauer “im Auge <strong>und</strong> im Gespräch“ zu halten.<br />

Hier sind wir optimistisch. Sr. Erni Fürst am 4.5.05: „Am 2.5.05 fand das zweite Arbeitsgruppentreffen<br />

Palliativbetreuung ohne die externen Projektbegleiter statt: von jeder Station nahmen<br />

zwei Pflegende teil <strong>und</strong> – was besonders ermutigend war - neue Gesichter waren dabei!“<br />

Implementierung bleibt eine Daueraufgabe. Es gibt laufend neue Entwicklungen in der <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse in der Palliativpflege <strong>und</strong> -medizin. Diese neuen Möglichkeiten müssen


ständig auf ihre Übertragbarkeit in ein Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim geprüft werden.<br />

Eine besondere Herausforderung sind <strong>und</strong> bleiben die Rahmenbedingungen des Hauses <strong>und</strong> der<br />

Altenpflege insgesamt. Die Bewohnerstruktur verändert sich dramatisch, das Eintrittsalter erhöht<br />

sich zunehmend, die Menschen kommen oft schon schwer pflegebedürftig ins Heim. Die Lebensspanne,<br />

die BewohnerInnen noch in der Einrichtung verbringen, verkürzt sich dadurch oft nur auf<br />

Wochen oder wenige Monate. Pointiert gesprochen ähnelt die Situation in den Pflegeheimen zunehmend<br />

den Herausforderungen des klassischen stationären <strong>Hospiz</strong>es – ohne allerdings über<br />

deren besonderen personellen Pflegeschlüssel zu verfügen.<br />

München, im Mai 2005<br />

Christel Orth, Dipl. Päd., Bildungsreferentin des Christophorus <strong>Hospiz</strong> Verein e. V. München,<br />

Rotkreuzplatz 2a, 80634 München, Tel.: 089 / 13078724, Fax: 089 / 13078713<br />

E-Mail: orth@chv.org<br />

Martin Alsheimer, Dipl. Päd., Trauerberater, langjähriger Praxisanleiter für stationäre Sozialarbeit<br />

in einem Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim,<br />

Bullbug 11, 86633 Neuburg an der Donau, Tel.: 0841 / 9311873<br />

E-Mail: Martin.Alsheimer@gmx.de<br />

Mitglieder der Projektgruppe:<br />

Frank Chylek, Heimleitung<br />

Erni Fürst, Pflegedienstleitung<br />

Herta Schmidt, Heimbeirätin<br />

Johanna Rauscher, Pflegeüberleitungsfachkraft<br />

Anita Dietz, Stationsleitung,<br />

Petra Feser, Familienpflegerin<br />

Angelika Lehmann, Altenpflegerin<br />

Beate Muster, Krankenschwester <strong>und</strong> Kunsttherapeutin<br />

Andrea Wolf, Krankenschwester<br />

Inga Dauer, <strong>Hospiz</strong>helferin<br />

Leonhard-Henninger-Haus, Gollierstr. 75, 80339 München,<br />

Tel.: 0895401890<br />

E-Mail: aph-westend@im-muenchen.de<br />

Frank Kittelberger<br />

Pfarrer • Pastoralpsychologe • Lehrsupervisor (DGfP; DGSv) • Gruppenanalytiker (GAG)<br />

Projektstelle <strong>Hospiz</strong>arbeit & Fachstelle Supervision<br />

in der Abteilung Altenhilfe der Inneren Mission München<br />

•Koordinator von „Leben bis zuletzt - Palliativbetreuung in den Alten- <strong>und</strong> Pflegeheimen der Inneren<br />

Mission München“<br />

•Konsulent des IFF, Universität Klagenfurt, Fakultät für Interdisziplinäre Forschung Fortbildung<br />

(IFF), Abteilung Palliative Care <strong>und</strong> OrganisationsEthik<br />

•Vorstandsmitglied des <strong>Bayerische</strong>n <strong>Hospiz</strong>verbandes e.v.<br />

Landshuter Allee 40<br />

D-80637 München<br />

Tel: +49-(0)89-126991-134 Mobil: +49-(0)171-9505015<br />

Fax: 089-36092890<br />

E-Mail: fkittelberger@im-muenchen.de


Anlagen<br />

Anlage 1 - Aussegnung<br />

So wie wir jeden Bewohner in unserem Haus begrüßen, wenn er zu uns kommt, so ist es für uns<br />

auch selbstverständlich, daß wir uns von jedem Bewohner wieder verabschieden, wenn er aus<br />

unserer Mitte ausscheidet. Das gilt <strong>nicht</strong> nur für Bewohner die ausziehen, sondern in gleichem<br />

Maße auch für die, die in unserer Einrichtung versterben.<br />

Als christliche Einrichtung bietet sich für uns hier die Aussegnung als angemessene Form an. Mit<br />

dieser Feier geben wir dem Verstorbenen das letzte Geleit, indem wir ihn mit dem Valet-Segen in<br />

Gottes Obhut übergeben. Damit steht der Verstorbene im Zentrum dieser Zeremonie.<br />

Aber auch für die Mitarbeiter unserer Einrichtung <strong>und</strong> für die Angehörigen des Verstorbenen bietet<br />

die Aussegnung einen schönen Rahmen, um sich von dem Bewohner zu verabschieden. Uns ist<br />

dabei wichtig, daß die Aussegnung an dem Ort stattfindet, an dem der Bewohner bei uns auch<br />

gelebt hat – also in seinem Zimmer. Dazu richten wir auf dem Nachttisch einen kleinen Altar mit<br />

Kreuz <strong>und</strong> Kerzen her <strong>und</strong> kleiden den Verstorbenen in Kleider nach seinen Wünschen. Gemeinsames<br />

Singen <strong>und</strong> Beten r<strong>und</strong>en die Aussegnung ab.<br />

Allen Angehörigen wird nach der Aussegnung die Möglichkeit gegeben, noch so lange im Sterbezimmer<br />

zu verweilen, wie sie es wünschen, um persönlich Abschied zu nehmen.<br />

Frank Chylek


Anlage 2 – Bewohner für Bewohner<br />

Als erstes möchte ich mich vorstellen:<br />

Ich heiße Herta Schmidt, bin Krankenschwester im Ruhestand <strong>und</strong> wohne im 15. Jahr hier im Leonhard-Henninger-Haus<br />

im Wohnbereich. In meinem Beruf habe ich etliche Menschen sterben<br />

sehen. So freute ich mich über die Möglichkeit, mehr über die <strong>Hospiz</strong>arbeit zu erfahren <strong>und</strong> für die<br />

Sterbebegleitung zu lernen. Denn auch hier im Hause bot es sich an, einigen Mitbewohnern in<br />

den letzten St<strong>und</strong>en ihres Lebens beizustehen.<br />

Wenn jemand über sein Sterben <strong>und</strong> Tod mit mir sprechen möchte, stehe ich gerne zur Verfügung.<br />

Da ich mich sehr mit meinem eigenen Sterben gedanklich auseinandergesetzt habe (auch<br />

durch Krankheiten dazu genötigt war), glaube ich, Verständnis für andere Menschen zu haben,<br />

die sich mit diesem Thema beschäftigen wollen. Ich möchte gerne dazu beitragen, anderen Menschen<br />

zu helfen, furchtlos <strong>und</strong> friedvoll an Tod <strong>und</strong> Sterben zu denken <strong>und</strong> zu leben.<br />

Herta Schmidt, 24.2.2004


Anlage 3 - Protokoll des 11. Treffens der Projektgruppe<br />

Projekt: Leben bis zuletzt - Leonhard-Henninger-Haus (LHH)<br />

am 17.06.2004, 9.00 bis 13.00Uhr<br />

Ort: Leonhard-Henninger-Haus<br />

Anwesend: Frank Chylek (HL), Erni Fürst (PDL), Karin Hirschfeld (Station 3), Johanna Rauscher<br />

(Überleitung), Anita Dietz (Erdgeschoss.), Beate Muster (Heiminterne Tagesbetreuung.), Andrea<br />

Wolf (Station 1), Angelika Lehmann (Station 2), Frau Schmidt (Heimbeirätin), C. Orth<br />

entschuldigt: Sr. Petra Feser, ( Kurzzeitpflege), M. Alsheimer<br />

Was ist in der Zwischenzeit im Haus geschehen bzgl. Betreuung sterbender BewohnerInnen?<br />

<strong>Hospiz</strong>helferInnen – Einsatz:<br />

Frau Dauer ist mit weiteren Bew. dem Stationspersonal der Station in Erdgeschoss <strong>und</strong> Sr. Anita<br />

gut in Kontakt gekommen. Nach der halbjährigen Probephase sollen HH im August auch auf anderen<br />

Stationen eingesetzt werden, womit diese auch einverstanden sind; zunächst auf Station 3.<br />

Beurteilung von Sr. Anita: Entgegen anfänglicher Skepsis haben die HH im Haus überzeugt.<br />

Langfristig werden zwei weitere feste HH gewünscht.<br />

► Jährlich soll mindestens ein Treffen von der HH-Beauftragten im Heim, Sr. Anita, den im<br />

Haus tätigen HH, der Pflegedienstleitung, Sr. Erni Fürst, <strong>und</strong> dem HH- Koordinator des<br />

CHV, J. Wälde, stattfinden.<br />

Zur Zusammenarbeit mit Ärzten:<br />

Sr. Andrea konnte ihr Wissen aus Fortbildung anwenden: sie beriet eine Ärztin bzgl. Einsatz von<br />

Buscopan, was merklich geholfen hat.<br />

Schwierigkeiten bzgl. der Mitarbeiterin, die mit Notfallarzt befre<strong>und</strong>et ist, sind beseitigt.<br />

Sr. Anita hatte Schwierigkeiten in Kooperation mit Hausarzt das Schmerzschema anzuwenden.<br />

Jedoch konnten die Schmerzen kontrolliert werden.<br />

Zur Zusammenarbeit mit Bestattern:<br />

Sr. Erni hat Kontakt aufgenommen mit der Fa. Grieneisen.<br />

► Im November soll eine Fortbildung für MitarbeiterInnen angeboten werden. Thematik wird<br />

vom LHH bestimmt.<br />

Bericht von Sr. Angelika, Station 2:<br />

Bei MitarbeiterInnen sind große Ängste BewohnerInnen auf der Station sterben zu lassen. Die<br />

letzten BewohnerInnen sind alle im Krankenhaus verstorben. Eine Bewoh-nerin mit Tonsillen Ca<br />

konnte auf Gr<strong>und</strong> ungenügender Betreuung durch den Hausarzt, Angst <strong>und</strong> Unsicherheit des


Personals gegenüber Morphingabe <strong>und</strong> der Verweigerung den AHPB zur Beratung hinzu zu ziehen,<br />

<strong>nicht</strong> im Heim versterben sondern wurde ins Krankenhaus verlegt. In diesem Zusammenhang<br />

fand mit der Sterbenden ein gutes Gespräch über ihre Schmerzen statt.<br />

► Für den Abschlussbericht soll ein kleiner Bericht zu Gespräch über Sterben <strong>und</strong> Tod geschrieben<br />

werden.<br />

Bericht von Sr. Beate:<br />

Bei einer Patientin, die aus dem <strong>Hospiz</strong> kam, konnte auf Empfehlung von Sr. Johanna Kunsttherapie<br />

nahtlos weitergeführt werden. Die Station ist dankbar für kunsttherapeutische Hilfe. Die Bewohnerin<br />

veränderte sich positiv, wurde offener.<br />

► Für den Abschlussbericht soll kleiner Bericht geschrieben werden.<br />

Bericht von Sr. Erni:<br />

Sie sammelt Rückmeldungen / Dankschreiben von Angehörigen bzgl. des Sterbens von BewohnerInnen.<br />

Im Haus ist der Krankenstand zurückgegangen. Der Personalstand <strong>und</strong> die Rahmenbedingungen<br />

lassen die Organisation eines Springers jedoch noch <strong>nicht</strong> zu. Z. Zt. wird durch<br />

punktuellen Einsatz von PraktikantInnen versucht die Personal -ressourcen zu erweitern.<br />

► Das Ziel, Springereinsatz, wird <strong>nicht</strong> aus den Augen verloren!<br />

Devise: aushalten, hoffen, beten.<br />

Bei der Einarbeitung von neuen MitarbeiterInnen wird <strong>Hospiz</strong> <strong>und</strong> Sterbebegleitung thematisiert,<br />

was von Projektgruppe angestrebt worden war! ☺<br />

Informationsmaterial von Frank Kittelberger zu „Abschied“ <strong>und</strong> der Lindenhofbericht wurden an<br />

alle Stationen ausgegeben.<br />

Sr. Erni <strong>und</strong> Sr. Anita nehmen an einem Palliative Care Kurs für MitarbeiterInnen in der Altenpflege<br />

teil. Die Organisation der Teilnahme durch F. Kittelberger wurde gelobt.<br />

Mit Uli Glas, der Stationsleitung des <strong>Hospiz</strong>es in der Lindwurmstraße wurde ein Besichtigungstermin<br />

vereinbart.<br />

Verantwortliche bzgl. <strong>Hospiz</strong>ordner:<br />

Station 1: Sr. Andrea<br />

Station 2: Sr. Angelika<br />

Station 3: Sr. Karin in Ablösung für Sr. Simone<br />

Erdgeschoss: Sr. Anita<br />

Kurzzeitpflege: Sr: Petra<br />

Bearbeitung der Standards bzgl. Sterbebegleitung <strong>und</strong> Versorgung der Verstorbenen:<br />

► Mit der Qualitätsbeauftragten der IMM, Frau Wieninger, wird abgeklärt, ob für IMM Haus<br />

übergreifende Standards erstellt werden.


Bericht von Sr. Beate zum Umgang mit Trauer:<br />

Im Team besteht die Tendenz Trauerarbeit abzulehnen, da dadurch die Trauer angeregt würde.<br />

Der Ausdruck von Trauer einer Bewohnerin wurde <strong>nicht</strong> als hilfreiches / heilendes Geschehen<br />

wahrgenommen. Die herzkranke Bewohnerin hatte zwei Töchter verloren. In Einzel- <strong>und</strong> Gruppenbetreuung<br />

(Freitagsgruppe) in Kunsttherapie konnte sie sich stabilisieren. Ihr Lebensmotto<br />

wurde von der Kunsttherapeutin gestaltet, in ihr Zimmer gehängt <strong>und</strong> mit Dankbarkeit aufgenommen.<br />

Sie war jedoch noch <strong>nicht</strong> am Grab.<br />

Projekt zur Auseinandersetzung mit Trauer<br />

Die an der Freitagsgruppe teilnehmenden BewohnerInnen haben vor Ostern in mehreren aufeinander<br />

folgenden Treffen ein Kreuz gestaltet, das einen Platz im Haus bekommen soll eventuell an<br />

den Platz, an dem der Tod von BewohnerInnen angezeigt werden soll.<br />

► Der Ort für diesen Gedenkplatz muss gesucht werden. In einem Angehörigen- Abend soll<br />

dieses Vorhaben thematisiert werden. (Herr Chyleck)<br />

Fortbildung zur Spiritualität <strong>und</strong> zur Basalen Stimulation<br />

► F. Kittelberger wird eine solche organisieren, wahrscheinlich gemeinsam für MitarbeiterInnen<br />

des LHH <strong>und</strong> Planegg nach Beendigung der Umbaumaßnahmen in Planegg.<br />

Für diese Fortbildungen ist Erni Fürst Kontaktperson zu F. Kittelberger.<br />

Vorläufige Planung zur Beendigung der Implementierungsphase:<br />

Zeitpunkt: Herbst 2004<br />

Abschlussbericht wird von C. Orth <strong>und</strong> M. Alsheimer erstellt. Mitglieder der Projektgruppe bringen<br />

Berichte ein, die in dieser <strong>und</strong> den vorangegangenen Projektgruppen zugesagt worden sind.<br />

Es konnte kein Bericht von H. Dorner / Fr. Reill erstellt werden.<br />

Bzgl. Fr. Oswald existiert ein Brief.<br />

Von Frau Schmidt liegt Bericht zu „BewohnerInnen für BewohnerInnen“ vor.<br />

► Berichte (auch die oben im Protokoll genannten) bitte an C. Orth möglichst bis Ende<br />

August<br />

Abschlussveranstaltung<br />

Eine gemeinsame Abschluss – Hausr<strong>und</strong>e für BewohnerInnen, Angehörige <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />

soll durchgeführt werden.<br />

Ablaufplan für diese Hausr<strong>und</strong>e:<br />

• Die ganze Projektgruppe stellt sich vor.<br />

• Kurze Reise durch das Projekt<br />

• Vorstellen der Ergebnisse in kurzen Berichten<br />

• Vorstellen <strong>und</strong> Austeilen des Abschlussberichtes


• Möglichkeiten zum Austausch<br />

Voraussichtlicher Termin: Donnerstag,14. Oktober 2004<br />

► Noch offen : endgültige Festlegung des Termins <strong>und</strong> Teilnahme von <strong>Hospiz</strong>helferinnen<br />

Verbindliche Vereinbarung zur Fortführung der Projektgruppe nach Abschluss der Implementierungsphase:<br />

Jährlich werden drei bis vier Treffen von drei bis vier St<strong>und</strong>en Dauer von Sr. Erni organisiert.<br />

♥<br />

Evtl. werden besondere ReferentInnen eingeladen. Die Gestaltung ist offen. Ein Protokoll geht an<br />

den CHV für C. Orth <strong>und</strong> M. Alsheimer (großes Interesse!)<br />

Fortbildung zum Verständnis von Trauer <strong>und</strong> Trost:<br />

In der Zweiten Hälfte des Treffens stellte C. Orth ein Modell zum Verständnis von Trauer (nach<br />

Pisarski) vor. Möglichkeiten des Trostes wurden im gemeinsamen Gespräch gesammelt. Rituale<br />

<strong>und</strong> Hilfen, die im Haus bekannt <strong>und</strong> praktiziert werden, wurden gesammelt:<br />

Trauerrituale, Gedenkmaßnahmen <strong>und</strong> andere Hilfen zur Integration des Sterbens der BewohnerInnen<br />

in den Alltag des Leonhard-Heninnger-Hauses für MitbewohnerInnen, MitarbeiterInnen<br />

<strong>und</strong> Angehörige:<br />

Aussegnung,<br />

Kerze zum Gedenken auf den Essplatz, Bekanntgabe des Todes von bekannten BewohnerInnen<br />

beim Mittagessen im Speisesaal ,<br />

Mitteilung in der Heimzeitung, Erinnerungsworte / Zitate auf Station an der Ankündigungstafel,<br />

Einzeltherapeutische Begleitung, Kunsttherapie-Projekt,<br />

Abschiedslied in der Musikgruppe nach Versterben eines Mitgliedes: „Im schönsten Wiesengr<strong>und</strong>e“<br />

wird gemeinsam gesungen.<br />

Gespräch von Pflegenden mit trauernden Angehörigen, Einladung von trauernden Angehörigen<br />

ins Kaffeestüberl,<br />

auf Station 2: bei der Übergabe Rückblick auf die Sterbebegleitung<br />

auf anderen Stationen: geschieht dies in kleinen Gruppen<br />

► Erarbeitung von einheitlichen Ritualen für alle Stationen entweder in einer speziellen<br />

Fortbildung im Haus oder als Teil der Fortbildung zur Spiritualität<br />

► Suche eines Ortes für die Mitteilung über das Versterben einer/s BewohnerIn<br />

Für das Protokoll:<br />

Christel Orth,<br />

23.7.2004


Anlage 4 - Leitlinien zur Sterbebegleitung im Leonhard-Henninger-Haus<br />

Der sterbende Mensch steht im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Er bestimmt die Art <strong>und</strong> Weise<br />

der Begleitung. Vorrang hat in der Regel, was die sterbende Person jeweils braucht.<br />

Sterbebegleitung verstehen wir zunächst als Lebensbegleitung. Sterben beginnt für uns vor dem<br />

akuten körperlichen Sterben. Deshalb ist es uns wichtig, Wünsche im Vorfeld durch entsprechende<br />

Gespräch<strong>sang</strong>ebote zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zu dokumentieren. Die Menschen, die in unserem Hause<br />

leben, werden mit der Sterbekultur, die im Leonhard-Henninger-Haus gepflegt wird, vertraut<br />

gemacht: "Leben bis zuletzt". Dazu gehören u. a. das Abklären, ob <strong>und</strong> wie Angehörige bei der<br />

Sterbebegleitung mitwirken können <strong>und</strong> wollen <strong>und</strong> das Informieren über die Möglichkeiten der<br />

Patientenverfügung <strong>und</strong> Vollmacht, um Vorstellungen abzusichern.<br />

Sterben ist <strong>und</strong> bleibt dabei ein ganz individueller Prozess. Sterbebegleitung läßt sich zeitlich <strong>und</strong><br />

inhaltlich <strong>nicht</strong> detailliert im Voraus festlegen, aber es läßt sich ein verlässlicher Rahmen schaffen,<br />

der diese Individualität schützt.<br />

Die folgenden Leitlinien formulieren wichtige Überzeugungen für die Sterbebegleitung im Leonhard-Henninger-Haus.<br />

Sterbebegleitung - eine Herausforderung für alle Beteiligten<br />

Das Sterben von Menschen führt uns oft an Grenzen - im Team <strong>und</strong> persönlich. Begleitung bedeutet,<br />

uns <strong>nicht</strong> mit zu idealistischen Vorstellungen zu überfordern (z.B. Vorstellung einer ständigen<br />

Betreuung R<strong>und</strong>-um-die-Uhr). Sterbebegleitung ist Teamarbeit. Entscheidend ist ein guter<br />

Informationsaustausch zwischen den Beteiligten (MitarbeiterInnen, Angehörige, BetreuerInnen,<br />

ÄrztInnen). Wo immer möglich, werden wir flexibel sein <strong>und</strong> Unterstützung für die Betroffenen <strong>und</strong><br />

für das Team organisieren (z.B. ehrenamtliche Kräfte, "Springer" im Haus), um die jeweiligen<br />

Pflege-Bezugspersonen für die Aufgabe der Begleitung zu entlasten. Die unterschiedlichen persönlichen<br />

Beziehungen, die es im Team zum sterbenden Menschen gibt, sollen dabei beachtet<br />

<strong>und</strong> genutzt werden.<br />

Das nahe Sterben von Menschen, die wir pflegen <strong>und</strong> betreuen, konfrontiert uns als MitarbeiterInnen<br />

in der Altenpflege persönlich mit unserer eigenen Endlichkeit <strong>und</strong> Zerbrechlichkeit. Es eröffnet<br />

in ganz besonderer Weise die existentiellen Gr<strong>und</strong>fragen: "Wer bin ich? Wozu lebe ich? Wohin<br />

sterbe ich?" Die jeweils eigenen Antworten (die Gr<strong>und</strong>haltung) fließen dabei entscheidend ein<br />

in das professionelle Handeln. Wir werden entsprechend sensibler auf Sinn- <strong>und</strong> Identitätsfragen<br />

von BewohnerInnen reagieren. Sterbebegleitung bedeutet für uns deshalb, dass wir - ohne Zwang<br />

- bereit sind, uns mit dieser Thematik persönlich <strong>und</strong> im Team immer wieder auseinanderzusetzen.<br />

Fortbildungen <strong>und</strong> Austausch im Team fördern diesen Prozess. Auch in Bewerbungsgesprächen<br />

<strong>und</strong> in der Anleitung neuer MitarbeiterInnen spielen Fragen der Sterbebegleitung eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Sterbebegleitung - Einbeziehung von Angehörigen<br />

Sterbebegleitung bedeutet für uns, Angehörige besonders einzubeziehen. Bereits im Vorfeld werden<br />

über die Möglichkeiten im Leonhard-Henninger-Haus informiert <strong>und</strong> im akuten Fall unterstützt.<br />

(z.B. Übernachtung möglich). Sie sollen sich immer als willkommene Gäste fühlen <strong>und</strong> als<br />

die wichtigen Bezugspersonen. Wir versuchen hier, eine entsprechende Atmosphäre der Offenheit<br />

<strong>und</strong> des Vertrauens zu schaffen.


Wir sehen dabei natürlich auch unsere Grenzen. Der sterbende Mensch steht in einem Beziehungsgeflecht,<br />

das möglicherweise Konflikte birgt. In solchen Konfliktfällen können wir nur gelegentlich<br />

<strong>und</strong> begrenzt vermitteln. Wichtig ist uns deshalb bereits im Vorfeld, Zuständigkeiten zu<br />

klären (z.B. Betreuungsverfügung, Ansprechpartner innerhalb der Familie), um in Krisenzeiten<br />

handlungsfähig im Sinne des Betroffenen zu sein, wenn sich dieser <strong>nicht</strong> mehr direkt äußern<br />

kann.<br />

Sterbebegleitung - Linderung des körperlichen Leids<br />

Körperliches Leid muss so weit wie möglich gelindert werden. Eine unserer Hauptaufgaben ist es,<br />

uns für eine gute schmerztherapeutische Versorgung <strong>und</strong> eine wirksame Symptomkontrolle einzusetzen<br />

(z.B. Atemnot, Krämpfe). Eine gute Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten ist<br />

dabei besonders wichtig. Für absehbare Krisen soll möglichst frühzeitig vorgesorgt <strong>und</strong> entsprechende<br />

Absprachen getroffen werden.<br />

Sterbebegleitung - würdige Verabschiedung von Verstorbenen<br />

Sterbebegleitung endet für uns <strong>nicht</strong> mit dem Tod der Menschen. Wir achten im Leonhard-<br />

Henninger-Haus besonders darauf, dass die Verabschiedung würdig, dass heißt entsprechend<br />

den Wünschen <strong>und</strong> der Kultur der Verstorbenen <strong>und</strong> ihrer Angehörigen <strong>und</strong> der Kultur des Hauses<br />

erfolgt. Entsprechende Vorstellungen werden nach Möglichkeit frühzeitig in Gesprächen erfragt<br />

<strong>und</strong> dokumentiert. Wir ermutigen dazu, einen persönlichen Abschied zu finden. Erfahrungsgemäß<br />

können hier besonders Rituale hilfreich sein. Als ein zentrales Angebot für Angehörige,<br />

MitbewohnerInnen <strong>und</strong> Pflegekräfte hat sich das Ritual der Aussegnung bewährt.<br />

Die Achtung vor den Toten wird auch in der Versorgung der Verstorbenen sichtbar. Diesen Respekt<br />

erwartet das Haus deshalb auch von den BestatterInnen.<br />

Abschied braucht Zeit. An die verstorbenen Menschen wird innerhalb der Gemeinschaft des Leonhard-Henninger-Hauses<br />

in besonderer Weise auf der Feier zum Jahresende erinnert.<br />

München, im Juni 2003


Anlage 5 - Vorbereitung der Heimaufnahme eines Bewohners (K<strong>und</strong>e) in ein<br />

Heim<br />

Erstaufnahme.<br />

Von zu Hause ins Heim<br />

Die Aufnahme eines neuen Heimbewohners (K<strong>und</strong>en) beginnt mit der Bewerbung um einen<br />

Heimplatz.<br />

Bereits das erste Gespräch soll in einer fre<strong>und</strong>lichen Umgebung stattfinden, um zwischenmenschliche<br />

Beziehungen herzustellen.<br />

Sofern das erste Gespräch in der Wohnung des K<strong>und</strong>en geführt wird, kann das soziale Umfeld<br />

wahrgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit erkennt die Pflegefachkraft bereits den physischen<br />

<strong>und</strong> psychischen Zustand des Bewerbers. Jetzt ergibt sich auch die Gelegenheit, auf die<br />

Wichtigkeit einer Vollmacht für Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge sowie für die Patientenverfügung hinzuweisen.<br />

Durch die Erfahrung der Biographie sowie erstellen der Pflegeanamnese können die Wünsche<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en berücksichtigt werden.<br />

Die Pflegeüberleitung soll dem K<strong>und</strong>en das Gefühl vermitteln, dass er oder sie im Heim willkommen<br />

ist <strong>und</strong> er keine Furcht vor dem Heimeintritt hat.<br />

Sr. Johanna Rauscher


Anlage 6 - Aufnahme von Frau O. am 12.04.1999<br />

Frau O. wurde aus einem Münchner Krankenhaus zu uns ins Leonhard-Henninger-Haus in die<br />

Kurzzeitpflege entlassen. Die Diagnose lautete Massengehirnblutung im Februar 99 mit Hemiparese<br />

rechts. Sie war auch harn- <strong>und</strong> stuhlinkontinent, auch hatte sie einen Dekubitus zweiten bis<br />

dritten Grades am Steiß von der langen Liegezeit.<br />

Die Nahrungsaufnahme erfolgte über eine PEG (perkutane enddoskopische Gastrostomie. Auch<br />

litt sie unter Erbrechen <strong>und</strong> Durchfällen.<br />

Kommunikation war keine möglich. Frau O. versuchte zwar zu sprechen, es kam aber kein Laut<br />

über ihre Lippen. Beim An- <strong>und</strong> Auskleiden war sie völlig auf Hilfe angewiesen. Sie konnte sich<br />

<strong>nicht</strong> selbständig bewegen, war bettlägerig <strong>und</strong> auf die Hilfe des Personals auch für die Lagerung<br />

angewiesen. Ernährung erfolgte über eine Sondennahrung. Bei der Körperpflege war sie auf das<br />

Personal angewiesen, die Pflege erfolgte komplett im Bett.<br />

Durch die Hirnmassenblutung war von ihr kein Sozialverhalten möglich. Auch hatte sie sich im<br />

Jahr vorher immer mehr aus dem Gesellschaftsleben herausgezogen. Früher war das anders. Sie<br />

hatte einen eigenen Friseurbetrieb am Harras <strong>und</strong> war Friseurmeisterin. Zur Orientierung kann<br />

<strong>nicht</strong>s gesagt werden, weil sie sich <strong>nicht</strong> äußern kann. Auch <strong>nicht</strong> nonverbal.<br />

Seit 1956 war sie in zweiter Ehe mit Herrn O. verheiratet. Mit den angeheirateten Kindern<br />

verstand sie sich <strong>nicht</strong> gut. Seit 1945 wohnte sie in München. Bis 1976 war sie als Friseurmeisterin<br />

tätig. In Urlaub ist sie einmal oder zweimal im Jahr gefahren. Seit ca. einem Jahr wollte sie<br />

<strong>nicht</strong> mehr weg<strong>gehen</strong>. Die Schwägerin im Westend wollte sie auch <strong>nicht</strong> mehr besuchen.<br />

Aufenthalt:<br />

Wegen des Dekubitus hatte ich vorab schon mit der Hilfsmittel-Firma Kontakt aufgenommen <strong>und</strong><br />

eine Verordnung über eine Wechseldruckmatratze, die mir der Krankenhausarzt ausgestellt hat,<br />

weitergeleitet. Diese kam am darauf folgenden Tag an. Wegen des Dekubitus wurde der Lagerungsplan<br />

angelegt, sie wurde alle drei St<strong>und</strong>en gedreht. Im Mai 99 war die Haut wieder intakt.<br />

Sie kam aus dem Krankenhaus mit einem Dauerkatheter, dieser wurde auch beibehalten wegen<br />

des Dekubitus. Der DK wurde nach Plan vom Urologen gewechselt.<br />

Betreffend des Durchfalls <strong>und</strong> des Erbrechens wurde die Ernährung umgestellt. Auch haben wir<br />

das Kopfteil höher gestellt, damit es zu keinem Reflux mehr kommt. Nachmittags bekam sie nur<br />

noch Tee verabreicht. Im Juni 99 wurde die Nahrung nochmals umgestellt, die Ernährung wurde<br />

wieder erweitert.<br />

Die M<strong>und</strong>schleimhaut-Entzündung wurde 2x täglich mit Dynexan A Gel einmassiert <strong>und</strong> wiederholt<br />

M<strong>und</strong>pflege durchgeführt. Im August 99 war die Entzündung abgeheilt. Schwierigkeit dabei<br />

war, dass sie den M<strong>und</strong> kaum öffnete.<br />

Der Ehemann kam regelmäßig zu Besuch <strong>und</strong> saß st<strong>und</strong>enlang bei ihr am Bett. Bei der Pflege<br />

war sie immer ängstlich, das konnte man vom Gesicht ablesen<br />

Sr. Johanna Rauscher


Anlage 7 - Die Entstehung des <strong>Hospiz</strong>ordners im Leonhard-Henninger-Haus<br />

Wann: Erstellung zur Projektmesse (Entwicklung …)<br />

<strong>und</strong> dortige Präsentation=> 25.6.2003<br />

Wer: PDL <strong>und</strong> Stationsleitung Sr. Anita<br />

Warum: Dokumentation der bisherigen Arbeit<br />

Wozu: Infoweitergabe<br />

1. was passiert im Projekt<br />

2. Sammlung von „Neuem“<br />

Verbreitung Auf allen 6 Stationen über die <strong>Hospiz</strong>beauftragten<br />

(jede Station hat einen Mitarbeiter benannt)<br />

Nutzen: Notfall-Telefonnummer<br />

Neueste Informationen werden aufgenommen!<br />

Verankerung über: 1. Projektgruppentreffen<br />

Erni Fürst, PDL<br />

2. PDL<br />

3. <strong>Hospiz</strong>beauftragte<br />

4. Infobörse <strong>und</strong> Sammelordner


Anlage 8 - Begleitung von Frau Wimmer genannt Wimmer Mama<br />

Frau Wimmer war circa 4 Jahre Bewohnerin meiner Station. Durch ihre liebenswürdige, warmherzige<br />

<strong>und</strong> hilfsbereite Art war sie bei anderen Bewohnern <strong>und</strong> dem Personal unserer Einrichtung<br />

sehr beliebt.<br />

Die Bewohnerin litt an fortgeschrittener Demenz vom Typ Alzheimer (mit langjähriger PEG-<br />

Anlage), dennoch erk<strong>und</strong>ete sie, solange es ihr möglich war, das gesamte Haus, <strong>und</strong> besonderen<br />

Gefallen fand sie immer wieder am Garten. Ihre Spaziergänge wurden jedoch, bedingt durch die<br />

Alzheimer-Demenz, durch zunehmende Gangunsicherheit gefährdet, <strong>und</strong> es folgten multiple Stürze,<br />

die bis hin zur Gehunfähigkeit <strong>und</strong> Bettlägerigkeit führten. Die Bewohnerin hatte 2 Töchter, die<br />

eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter hatten <strong>und</strong> mit dem Krankheitsbild ungewöhnlich gut<br />

um<strong>gehen</strong> konnten.<br />

Frau Wimmer war nun schon seit Monaten bettlägerig gewesen, aber sowohl die verbale als auch<br />

die nonverbale Kommunikation war bis ganz zuletzt möglich. In den letzten 2 Lebenswochen setzte<br />

bei Frau Wimmer eine Rasselatmung ein, was die Kommunikation zusätzlich erschwerte. Denn<br />

ab diesem Zeitpunkt konnte Frau Wimmer weder selbst noch ganze Sätze sagen, noch war aus<br />

ihren jetzt nur mehr bruchstückhaften Antworten immer sicher zu bestimmen, ob Frau Wimmer in<br />

der Lage war, die von anderen gesprochenen Worte zu verarbeiten beziehungsweise den Inhalt<br />

des Gesagten zu verstehen.<br />

Die Rasselatmung <strong>und</strong> die Versuche, abzuhusten, machten Frau Wimmer immer mehr zu schaffen.<br />

Wir besprachen daher die Situation mit der Hausärztin <strong>und</strong> ich berichtete dieser in diesem<br />

Zusammenhang von meiner <strong>Hospiz</strong>fortbildung. Dort hatte ich nämlich gehört, dass in solchen Fällen<br />

manchmal Buscopan das Mittel der Wahl darstellte, da Buscopan u.a. die Spastik in den<br />

Bronchien löse <strong>und</strong> so der Rasselatmung entgegenwirke.<br />

Die Hausärztin erklärte sich erfreulicherweise damit einverstanden, versuchsweise Buscopan bei<br />

Frau Wimmer anzusetzen. Außerdem zeigte sie sofort großes Interesse an weiteren Informationen<br />

zu Palliative Care. So ließ ich sie noch während der Visite den <strong>Hospiz</strong>ordner unserer Einrichtung<br />

einsehen. Nach seiner Durchsicht teilte mir die Hausärztin mit, wie dankbar sie für die Weitergabe<br />

dieser Information sei, <strong>und</strong> dass sie beabsichtige, in Zukunft auch selbst eine Fortbildung<br />

in Palliativmedizin zu besuchen.<br />

Frau Wimmer ist bald darauf mit <strong>nicht</strong> zuletzt dank Palliativmedizin deutlich gelinderten Atembeschwerden<br />

ganz friedlich im Beisein ihrer beiden Töchter eingeschlafen.<br />

Beide Töchter sind überaus froh über das friedliche Sterben ihrer Mutter gewesen <strong>und</strong> haben ihren<br />

Dank folgendermaßen ausgesprochen:<br />

Sr. Andrea Wolf<br />

Danke für den Händedruck <strong>und</strong><br />

die stumme Umarmung,<br />

für Blumen <strong>und</strong> Kränze,<br />

für das tröstende Wort,<br />

gesprochen oder geschrieben<br />

für alle Zeichen der Liebe,<br />

Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

für die Begleitung zum letzten Abschied<br />

R. <strong>und</strong> Angehörige


Anlage 9 - Gr<strong>und</strong>idee <strong>Hospiz</strong>-Praxis im LHH<br />

Seit 12 Monaten arbeite ich im LHH. Eine sehr kurze Zeit, in der ich auch am Projekt „<strong>Hospiz</strong>arbeit<br />

im Altenheim“ mitarbeiten darf.<br />

Schon nach wenigen Wochen merkte ich, dass es auf Station Mitarbeiter gibt, welche unruhig <strong>und</strong><br />

ängstlich werden, sobald ein alter Mensch krank wird, ja schlimmer noch, in die Sterbephase<br />

kommt. Die Mitarbeiter haben dabei <strong>nicht</strong> nur Angst vor dem Tod selbst, Sie haben auch Angst<br />

vor dem Zeitpunkt nach dem Tod. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen. Sie haben Angst vor<br />

allem, allein zu sein, wenn auf Station ein Bewohner verstirbt.<br />

Eine noch junge Mitarbeiterin kam z.B. kurz vor dem bevorstehenden Wochenende zu mir, da sie<br />

wusste, ich arbeite in der <strong>Hospiz</strong>gruppe des Hauses mit. Eine uns sehr liebgewordene alte Dame<br />

lag im Sterben. Ganz bewusst hatte diese alte Dame in den letzten Wochen jede Nahrung verweigert.<br />

Sie wollte sterben <strong>und</strong> jetzt war es abzusehen, dass ihr Wunsch in der nächsten Zeit in<br />

Erfüllung <strong>gehen</strong> sollte.<br />

Für die vielen ängstlichen Fragen der jungen Mitarbeiterin nahm ich mir jetzt Zeit. Wir klärten die<br />

meisten Fragen mit dem hauseigenen <strong>Hospiz</strong>ordner, denn da konnte alles Wichtige in kürze überschaut<br />

werden, so z.B. Telefonnummern von Notärzten, Telefonnummer vom Leiter des LHH<br />

zwecks Aussegnung nach dem Eintreten des Todes.<br />

Zum Schluss gab ich ihr noch meine Telefonnummer mit dem Hinweis, dass ich immer <strong>und</strong> jederzeit<br />

angerufen werden kann <strong>und</strong> dass ich auch selbstverständlich ins Haus komme um zu helfen.<br />

Das war für meine junge Mitarbeiterin wohl die entscheidendste Hilfe. Zu wissen, sie ist <strong>nicht</strong> allein.<br />

Da ist noch jemand <strong>und</strong> da kommt auch Hilfe. Sicherheit, die meiner Mitarbeiterin gut tat.<br />

Nach dem Wochenende kam meine Kollegin völlig entspannt zu mir. Die Bewohnerin war verstorben.<br />

Auf meine Frage, wie alles gelaufen ist <strong>und</strong> wie es ihr geht, bekam ich eine für mich selbst<br />

tolle Antwort: „Es war alles <strong>nicht</strong> so schlimm, die Bewohnerin ist ganz ruhig eingeschlafen.“<br />

Ohne mich anzurufen, ganz allein ist es meiner sehr ängstlichen Kollegin gelungen, alle organisatorischen<br />

Dinge r<strong>und</strong> um den Tod zu regeln. Keine Panik zu bekommen <strong>und</strong> vielleicht ein bisschen<br />

den Tod als etwas Normaleres anzusehen. Das Sterben gehört zu unseren uns anvertrauten<br />

Menschen.<br />

Angelika Lehmann<br />

St. II


Anlage 10 - Bericht vom <strong>Hospiz</strong>projekt im Leonhard-Henninger-Haus<br />

Im Rahmen der Kunsttherapie wurden der <strong>Hospiz</strong>gedanke <strong>und</strong> die Trauerarbeit mit Bewohnern<br />

des Leonhard-Henninger-Hauses in vielfältiger Weise aufgegriffen <strong>und</strong> umgesetzt.<br />

Dies bestätigt sich am Beispiel einer Bewohnerin, die ihrer unheilbaren Krankheit wegen ins Heim<br />

aufgenommen werden musste, nachdem der <strong>Hospiz</strong>aufenthalt abgelaufen war. Die Bewohnerin<br />

fühlte sich im <strong>Hospiz</strong> sehr gut begleitet. Besonders das Malen in der Kunsttherapie entdeckte sie<br />

als neuen Lebensinhalt <strong>und</strong> als eine geeignete Möglichkeit, ihrer inneren Befindlichkeit Ausdruck<br />

zu verleihen. Die Kunsttherapie hatte eine starke <strong>und</strong> stützende Wirkung auf sie.<br />

Nach Beendigung des <strong>Hospiz</strong>aufenthaltes stand die Bewohnerin sowohl äußerlich als auch innerlich<br />

vor dem „Nichts“. Daher war eine nahtlose Fortführung der therapeutischen Begleitung zur<br />

Sinnfindung <strong>und</strong> situativen Lebensbewältigung für diese Frau dringend erforderlich.<br />

Durch sofortige Kontaktaufnahme der Pflegeüberleitung mit der Kunsttherapeutin des Leonhard-<br />

Henninger-Hauses konnte das sichergestellt werden. Aufgr<strong>und</strong> der positiven Erfahrungen, welche<br />

die Bewohnerin im <strong>Hospiz</strong> mit dem Malen gemacht hatte, zeigte sie sich sehr offen <strong>und</strong> hoch motiviert,<br />

sich auf diesem Gebiet auszudrücken, auszuprobieren <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Die Bewohnerin wurde vom Beginn ihres Heimaufenthaltes im Leonhard-Henninger-Haus an intensiv<br />

kunsttherapeutisch begleitet. Sie erfährt somit individuelle Zuwendung in ihrer ganz speziellen<br />

Lebenssituation <strong>und</strong> wird zunehmend souveräner im Umgang mit Pinsel <strong>und</strong> Farbe. In gewisser<br />

Weise kann sie dadurch auch Einfluss auf ihr Krankheitsgeschehen <strong>und</strong> ihre Befindlichkeit<br />

nehmen.<br />

Auch das Pflegeteam nimmt trotz mancher Berührungsängste, die das Thema „Trauer <strong>und</strong> Tod“<br />

auslöst, interessiert am kunsttherapeutischen Prozeß Anteil <strong>und</strong> ist für Hintergr<strong>und</strong>informationen,<br />

die auch Relevanz für pflegerische Tätigkeiten haben, dankbar.<br />

Abschließend lässt sich ein Entwicklungsprozeß wahrnehmen, der als therapeutischer Weg im<br />

<strong>Hospiz</strong> begonnen hat <strong>und</strong> nun im Heim weiterwirkt <strong>und</strong> weitergeführt wird. Dieser wirkt sich zum<br />

Wohle der Bewohnerin aus, wodurch ihre Lebensqualität erhalten <strong>und</strong> ihr Selbstbewusstsein gestärkt<br />

werden könnte.<br />

Dieser Prozess bedeutet aber auch ein Weiterwachsen <strong>und</strong> Reifen des <strong>Hospiz</strong>gedankens im Leonhard-Henninger-Haus.<br />

Beate Muster


Anlage 11 - Einsatz von <strong>Hospiz</strong>helferInnen<br />

beim Ambulanten <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativen Beratungsdienst Christophorus (AHPB)<br />

Beim Einsatz von <strong>Hospiz</strong>helferInnen (HH) ist Folgendes zu beachten:<br />

HH werden wie folgt eingesetzt:<br />

• ambulant im Zuhause der Kranken<br />

• stationär zur individuellen Begleitung einer Person<br />

• stationär regelmäßig auf der gleichen Station<br />

HH sind per Vereinbarung für ein Jahr an den AHPB geb<strong>und</strong>en<br />

Die Begleitung durch den HH ist ehrenamtlich <strong>und</strong> kostenlos.<br />

HH, die regelmäßig auf einer Station eingesetzt sind, sollen <strong>nicht</strong> durch weitere Einsätze beansprucht<br />

werden. Bei zusätzlichem Bedarf bitte zusätzliche HH anfordern.<br />

Auf der Station muss es einen Ansprechpartner für den HH geben.<br />

Der HH-Einsatz wird von den SozialpädagogInnen des AHPB organisiert <strong>und</strong> begleitet.<br />

Die begleitete Person muss mit der Begleitung <strong>und</strong> dem / der BegleiterIn einverstanden sein.<br />

(siehe Sterbefallverfügung)<br />

Die Angehörigen müssen darüber informiert werden <strong>und</strong> ebenfalls einverstanden sein.<br />

Die Anfrage bzgl. eines HH muss beim AHPB während der üblichen Arbeitszeit d.h. zwischen<br />

9.00 Uhr <strong>und</strong> 16.00 Uhr möglichst vor Freitagmittag erfolgen.<br />

Die längerfristigen HH Einsätze organisiert Herr Wälde.<br />

Einzelanfragen werden in der Regel von Frau Nettinger, der Sekretärin des AHPB, aufgenommen<br />

<strong>und</strong> an die SozialpädagogInnen weitergeleitet, die dann den Einsatz organisieren.<br />

Damit der Einsatz möglichst schnell organisiert werden kann, sind folgende Informationen wichtig:<br />

• die Art der gewünschten Unterstützung<br />

• möglichst genaue Beschreibung des Zustands des Bewohners<br />

• gewünschte Dauer der Besuche <strong>und</strong> geschätzter Zeitraum<br />

• Tages- bzw. Nachtzeit<br />

• Dringlichkeit<br />

• spezielle Wünsche <strong>und</strong> Besonderheiten der Situation<br />

• AnsprechpartnerIn im Heim<br />

Anfragen außerhalb der Bürozeiten bitte auf Anrufbeantworter sprechen. Sie werden, wenn möglich,<br />

am nächstfolgenden Werktag bearbeitet.<br />

Papier des Christophorus <strong>Hospiz</strong> Verein e.V. München, Stand: November 2004


Anlage 12 - Wünsche & Pläne bzgl. <strong>Hospiz</strong>helferInnen-Einsatz im Altenheim<br />

Regelung im Leonhard-Henninger-Haus<br />

Projekt „Leben bis zuletzt“ , IMM<br />

Aus<strong>gehen</strong>d von Wunschvorstellungen der PDL einigt sich die Projektgruppe auf ff. Vor<strong>gehen</strong>:<br />

Bestimmte HH sollen langfristig bestimmten Stationen zugeordnet werden:<br />

EG - Station: 1 HH, nur für Pflegebereich;<br />

Kupf - Station: 1 HH<br />

Station 2 : 1 HH, ab Februar 2005<br />

Zur Einführung von „ festen“ HH auf den Stationen des LHH wurde ein Probelauf von einem viertel<br />

Jahr auf der Station im Erdgeschoss vereinbart.<br />

Start: Sommer 2003<br />

Ablauf: Bei einem Teamtreffen wird HH eingeführt <strong>und</strong> vorgestellt. Zum Kennlernen macht HH 3<br />

bis 4 Nachmittage Probeeinsatz auf der Station um BewohnerInnen <strong>und</strong> Team kennen zu lernen.<br />

Absprache erfolgt zwischen Sozialarbeiter des CHV, der PDL <strong>und</strong> der Stationsschwester<br />

Die Initiative geht von den MitarbeiterInnen des LHH aus<br />

Unabhängig von diesen HH - Einsätzen ist eine Einzelfallbegleitung durch HH im AH möglich, die<br />

auf spezielle Anfrage von MitarbeiterInnen des LHH an den CHV erfolgen kann.<br />

Stand 2004


Anlage 13 - Bericht über ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>helfer auf Station EG<br />

Seit Anfang 2004 sind zwei ehrenamtliche <strong>Hospiz</strong>helferinnen, Frau Dauer <strong>und</strong> Frau Lavalle, auf<br />

Station EG eingesetzt. Jede der beiden Damen hat zunächst eine Bewohnerin zur Betreuung übernommen.<br />

Anfängliche Bedenken, die ein Teil der Pflegekräfte äußerte, ob dieser Einsatz für<br />

die Bewohner <strong>und</strong> die Pflegekräfte etwas „bringen“ würde, wurden schnell entkräftet, da sowohl<br />

Frau Dauer wie auch Frau Lavalle sich in sehr kompetenter <strong>und</strong> liebevoller Weise um ihre Bewohnerinnen<br />

kümmern. Sie kommen regelmäßig zu uns ins Stationszimmer, um sich mit uns auszutauschen<br />

<strong>und</strong> teilen uns ihre Beobachtungen bezüglich der Bewohner mit. Es besteht eine vertrauensvolle<br />

gute Atmosphäre zwischen den <strong>Hospiz</strong>helfern <strong>und</strong> dem Team.<br />

Frau M. äußerte sich einmal, dass es wohl Zeit wäre „zu <strong>gehen</strong>“. Daraufhin kam Frau Lavalle<br />

zweimal wöchentlich zu ihr <strong>und</strong> bat auch darum, angerufen zu werde, wenn sich der Zustand bei<br />

Frau M. verschlechtern sollte. Frau Lavalle war zwischenzeitlich auch auf Station 3 eingesetzt.<br />

Frau Dauer hat einen sehr intensiven Kontakt zu „ihrer Bewohnerin“ aufgebaut, der Frau O. sichtlich<br />

gut tut (siehe Bericht v. Frau Dauer über Frau O.)<br />

Frau Dauer besuchte zusätzlich Herrn P., der erst keinen Besuch wollte, sich aber dann doch über<br />

die Begleitung freute <strong>und</strong> auch immer wieder nach ihr fragte. Leider verstarb dieser, während<br />

Frau Dauer in Urlaub war.<br />

Sr. Anita Dietz


Anlage 14 - <strong>Hospiz</strong>helfer-Bericht Station EG, 20.04.2004: Frau O.<br />

Frau O. hat einen natürlichen Charme. Sie hat schöne dunkle Augen. Sie schaut sehr genau,<br />

dann auch ein wenig abweisend. Beim ersten Besuch ist sie müde <strong>und</strong> möchte wieder allein sein<br />

nach etwa 10 Minuten. Das war im November. Inzwischen ist es April <strong>und</strong> Frau O. genießt die<br />

Besuche. Sie freut sich darauf, sie lächelt wenn ich komme, streicht ihre Haare zurecht. An manchen<br />

Tagen ist sie eifrig im Bemühen, verständlich zu reden. Das fällt ihr schwer, sie ist <strong>nicht</strong> geübt.<br />

Die Schleimhäute sind trocken, sie hat keine Zähne mehr. Wenn ich etwas <strong>nicht</strong> gleich verstehe<br />

wird sie ungeduldig. Sie fährt dann mit der Hand über ihr Gesicht, als wolle sie sagen, „es<br />

hat ja doch keinen Zweck“.<br />

Mittlerweile ist sie etwas geduldiger, versucht es ein- oder zwei- oder auch dreimal. Manchmal<br />

lacht sie über sich selbst, oft ist sie aber auch resigniert: „Dass es <strong>nicht</strong> mehr besser wird mit mir“.<br />

„Da kann man <strong>nicht</strong>s mehr machen“, sagt sie. Ein paar Tränen kullern über ihre Wangen.<br />

Bei meinem 5. <strong>und</strong> 6. Besuch erzählt Frau O. viel von ihren Eltern, ihrem Mann, ihrer Schwester,<br />

dem Schuldienst (sie war mal Lehrerin am Lyzeum in Pasing). Sie endet immer mit der Feststellung<br />

„<strong>und</strong> jetzt bin ich allein, ganz allein, alle sind gestorben“.<br />

Bei den letzten Besuchen haben wir zusammen Fotos angeschaut. Sie möchte alles von mir wissen,<br />

von meinem Mann, meinen Kindern. Manchmal fragt sie ganz überraschend „<strong>und</strong> wie geht es<br />

ihrem Mann?“ Oder sie faßt in meine Haare, „ist das alles Natur?“. Ich zeige ihr Bilder von Pferden,<br />

Tiere die sie besonders mag, <strong>und</strong> andere Tierbilder. Sie hält das Buch mit der ges<strong>und</strong>en<br />

Hand, die andere ist gelagert unter der Bettdecke. Sie will die Bilder sehen, auch wenn es anstrengend<br />

ist. Es fallen ihr Erlebnisse ein mit Pferden auf einem Bauernhof, wo sie eine Zeit lang<br />

gelebt hatte. Manches taucht aus dem „Nebel“ auf, den verschütteten Erinnerungen. Wenn Frau<br />

O. sich an etwas Fernes erinnert, lächelt sie ganz glücklich.<br />

Frau O. ist streng mit sich selbst, sie läßt Wünsche gar <strong>nicht</strong> aufkommen. Nur manchmal, dann<br />

sagt sie wehmütig, „ob ich vielleicht doch noch mal nach draußen komme?“ Dann winkt sie sofort<br />

wieder ab, nein, das ginge gar <strong>nicht</strong>, unmöglich. Nach etwa einer St<strong>und</strong>e wird die Anstrengung zu<br />

groß. Wenn ich frage ob sie jetzt schlafen möchte, ist sie erleichtert.<br />

Wenn ich mich dann verabschiede <strong>und</strong> sage, „dann bis zum nächsten mal“, lächelt sie <strong>und</strong> winkt<br />

mir nach, bis ich an der Tür bin. „Ich freue mich wenn sie wieder kommen!“<br />

Das seelische Befinden von Frau O. hat sich verändert. Machte sie beim ersten Besuch auf mich<br />

einen apathischen Eindruck, so ist sie nun lebendig <strong>und</strong> interessiert. Sie ermüdet <strong>nicht</strong> mehr so<br />

schnell. Dies ist allerdings auch von der Tagesform <strong>und</strong> u.a. wie mir scheint auch vom Wetter abhängig.<br />

Inga Dauer, <strong>Hospiz</strong>helferin<br />

20.04.2004


Anlage 15 - Projekt „Kunsttherapie als Hilfe in der Trauerarbeit“<br />

Vom März bis Ostern 2004 fand im Rahmen der HiT des Leonhard-Henninger-Hauses der Inneren<br />

Mission ein Projekt „Trauerarbeit“ statt.<br />

Die vier Bewohner aus der Freitagsmalgruppe setzten sich unter therapeutischer Begleitung intensiv<br />

mit den Schattenseiten des Lebens, die aus Ängsten, Verlusten, Krankheit <strong>und</strong> Abschied<br />

bestehen – <strong>und</strong> im Tod gipfeln, auseinander.<br />

Dabei entstand ein ca. 1m großes Holzkreuz, in welchem alle diese Gedanken <strong>und</strong> Gefühle Ausdruck,<br />

Raum <strong>und</strong> eine Form fanden.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> des gesamten Trauerprojektes stand das Erleben <strong>und</strong> Verarbeiten von Trauer auf<br />

der gefühlsmäßigen <strong>und</strong> seelischen Ebene. So konnten sich auch die dementen Bewohner gut in<br />

den Gruppenprozess integrieren. Vieles Unsagbare floss in dieses Werk mit ein <strong>und</strong> konnte dadurch<br />

sichtbar gemacht werden.<br />

Erstaunlich waren die Ausdauer <strong>und</strong> Motivation, mit der die Bewohner diesen Prozeß durchlebten<br />

<strong>und</strong> durchlitten. In diesen St<strong>und</strong>en entstanden bei den Bewohnern untereinander immer wieder<br />

Gesten der Zuneigung <strong>und</strong> des Mitgefühls. Eine starke Gruppenzusammengehörigkeit war spürbar.<br />

Es wurden Zeitungsschnipsel aus ihrem Zusammenhang gerissen <strong>und</strong> mit neuen Botschaften<br />

beladen. Bruchstück an Bruchstück fand schließlich zur Form des Kreuzes, in welchem das vorherige<br />

Durcheinander aufgehoben <strong>und</strong> geordnet wurde. Mit Hammer <strong>und</strong> Steinen nagelten die<br />

Bewohner ihr Leid buchstäblich am Kreuz fest. Dort fand es seinen Platz.<br />

Steine kamen hinzu, die schwer in der Hand wogen <strong>und</strong> für die Lasten <strong>und</strong> Belastungen des Lebens<br />

standen. Sie verliehen dem Kreuz ein zusätzliches Gewicht.<br />

Schließlich begannen die Steine sich symbolisch mit Hilfe von Lack <strong>und</strong> Farbe in ein Zeichen der<br />

Hoffnung <strong>und</strong> des Lebens zu verwandeln.<br />

Als Ostern das Kreuz heilsame grüne Blätter trieb, wurde es zum Lebensbaum, welcher die Spuren<br />

intensiven Lebens trug.<br />

Beate Muster<br />

Kunsttherapeutin


Anlage 16 - An die Musik<br />

Musik: Atem der Statuen. Vielleicht:<br />

Stille der Bilder. Du Sprache, wo Sprachen<br />

enden. Du Zeit,<br />

die senkrecht steht auf der Richtung<br />

ver<strong>gehen</strong>der Herzen.<br />

Gefühle zu wem? O du der Gefühle<br />

Wandlung in was? – in hörbare Landschaft.<br />

Du Fremde: Musik. Du uns entwachsener<br />

Herzraum. Innigstes unser,<br />

das, uns übersteigend, hinausdrängt, -<br />

heiliger Abschied:<br />

da uns das Innre umsteht<br />

als geübteste Ferne, als andre<br />

Seite der Luft:<br />

rein,<br />

riesig,<br />

<strong>nicht</strong> mehr bewohnbar.<br />

R. M. Rilke<br />

Musik als Sprache, wo Sprache endet.<br />

Kann das Entstehen <strong>und</strong> Ver<strong>gehen</strong> von Tönen, kann durch das Erklingen einer vertrauten Melodie,<br />

kann Musik – jenseits der verbalen Kommunikation – ein Brückenschlag sein zum Sterbenden<br />

hin?<br />

Ja, so möchte ich nach meinen Erfahrungen, die ich mit dem bewußten Einsatz von Musik am<br />

Sterbebett gemacht habe, behaupten!<br />

Musik begleitet uns das ganze Leben hindurch. Der Mensch ist bereits vor seiner Geburt in der<br />

Lage, Musik wahrzunehmen <strong>und</strong> darauf zu reagieren. Wahrscheinlich ist dies auch eine Weile<br />

nach dem Eintritt des Todes noch zutreffend.<br />

Das menschliche Ohr ist lebenslänglich ein besonders offenes, auf- <strong>und</strong> wahrnehmungsfähiges<br />

Sinnesorgan. Der Gehörsinn bleibt auch bei bewusstlosen <strong>und</strong> sterbenden Menschen weit<strong>gehen</strong>d<br />

erhalten. Deshalb kann die Musik bis zum Lebensende ihre heilsame <strong>und</strong> harmonisierende Wirkung<br />

auf Körper <strong>und</strong> Seele entfalten. Sie kann entspannend auf den Muskeltonus einwirken, aber<br />

auch Atem- <strong>und</strong> Pulsfrequenz durch das ihr zugr<strong>und</strong>e liegende rhythmische Element günstig beeinflussen.<br />

Im besonderen Maße wird der Mensch jedoch durch das Hören von Musik gefühlsmäßig auf der<br />

seelisch-geistigen Ebene berührt <strong>und</strong> angesprochen. Mit der Musik können innerseelische<br />

Schwingungen <strong>und</strong> Stimmungen ausgelöst aber auch ausgedrückt werden.<br />

Der gezielte therapeutische Einsatz von Musik hat eine ordnende, regulierende <strong>und</strong> beruhigende<br />

Wirkung auf den Menschen. Die Musik ist daher u. a. als nonverbales Kommunikationsmittel im<br />

Umgang mit Sterbenden besonders geeignet.<br />

Im Kontext meiner Tätigkeit im Altenheim hat die Musik in der Sterbebegleitung einen bewährten<br />

Platz.


Oft zeigt bereits ein einfaches Abendlied, am Sterbebett gesungen oder instrumental gespielt,<br />

eine unübersehbare Wirkung. Der eben noch angespannte Gesichtsausdruck des Sterbenden<br />

entspannt sich schon nach dem Erklingen einiger weniger Töne merklich <strong>und</strong> weicht oft einer lauschenden<br />

Gebärde.<br />

Ich empfinde diesen Augenblick bei manchen Menschen wie ein Innehalten. Atemholen <strong>und</strong> Kraft<br />

schöpfen.<br />

Ist es eine durch die Musik ausgelöste Erinnerung an Kindertage? Vielleicht etwas Vertrautes zu<br />

hören, ehe der Lebenskreis sich schließt?<br />

Vermag der Klang von Tönen einen Menschen noch einmal zurückzuholen, ehe seine Seele auf<br />

den Flügeln der Musik davongetragen wird? Manches Sterben scheint dies zu bestätigen. Ich erinnere<br />

mich an einen Mann, der tagelang apathisch <strong>und</strong> mit geschlossenen Augen im Bett lag.<br />

Beim Klang der Geige öffnete er plötzlich die Augen, wandte mir seinen Blick zu <strong>und</strong> lauschte, um<br />

danach seine Augen für immer zu schließen.<br />

In unserem Heim gehört Musik als fester Bestandteil zum Leben <strong>und</strong> zum Sterben. Musik verbindet<br />

auch nach dem Tod auch noch einmal diejenigen untereinander <strong>und</strong> mit dem Verstorbenen,<br />

die zur Aussegnung versammelt sind. Und während der letzte Ton im Raum verhallt, schwingt<br />

noch etwas nach von der Melodie des vergangenen Lebens <strong>und</strong> klingt weiter in der Erinnerung<br />

Beate Muster<br />

<strong>Hospiz</strong>projekt


Anlage 17 - Begehung der Gedenkstelle auf der Station im Erdgeschoss<br />

Sr. Anita zeigt uns die vorgesehene Ecke, in die ein Tischchen mit Schublade gestellt werden soll.<br />

Der Tisch wird nach dem Versterben eines Bewohners / einer Bewohnerin zum Gedenken hergerichtet<br />

evtl. mit Bild, Blumen persönlichen Gegenständen <strong>und</strong> Gedenkbuch. Der Tisch soll gut<br />

sichtbar sein aber <strong>nicht</strong> im Wege stehen, so dass er <strong>nicht</strong> umgestoßen wird.<br />

Der zentrale Platz für die Ankündigung des Todes eines/r BewohnerIn im zentralen Aufenthaltsbereich<br />

ist noch <strong>nicht</strong> gef<strong>und</strong>en. Der Architekt ist aber schon von diesem Vorhaben informiert.<br />

Auszug aus dem Protokoll vom 26.11. 2004


Anlage 18 - Gedenkbuch<br />

Neben dem <strong>Hospiz</strong>ordner soll auf jeder Station ein Gedenkbuch / <strong>Hospiz</strong>buch / Abschiedsbuch<br />

angelegt werden. Der Name muss noch bestimmt werden bzw. sich entwickeln. Im Erdgeschoss<br />

hat Sr. Anita das erste Buch angelegt. Es ist ein Ordner in Stoff eingehüllt, in dem für jeden verstorbenen<br />

Bewohner eine Seite angelegt wird.<br />

Bislang gestaltete Sr. Anita diese Seite. Sie will ihr Team zur Gestaltung motivieren; auch Angehörige<br />

können die Seite gestalten.<br />

Auszug aus dem Protokoll vom 26.11. 2004


Anlage 19 - Palliativ-Geriatrischer Dienst des CHV


Anlage 20 - Protokoll des 1. Treffens der AG Palliativbetreuung<br />

im LHH am 22.02.05<br />

Innere Mission München - Diakonie in München <strong>und</strong> Oberbayern e.V.<br />

Protokoll über: Arbeitsgruppe (AG) für Palliativbetreuung im LHH (Name ist NEU !)<br />

Protokollant/in: E. Fürst<br />

TeilnehmerInnen: Hr. Chylek, Fr. Schmidt, Sr. Beate, Sr. Johanna, Sr. Angelika<br />

Entschuldigt: Sr. Petra, Sr. Anita,<br />

Verteiler: Fr. Christel Orth<br />

TOP Inhalt<br />

1 Nächste Termine<br />

Für alle Mitglieder der Projektgruppe gibt es ab sofort<br />

„Einladungen“ für unsere Treffen<br />

2 Erfahrungsaustausch über den Palliativtag der I.M.M.<br />

Sr. Erni berichtet kurz über den Vortrag von Fr. Kojer<br />

Sr. Johanna erzählt vom Workshop mit Ch. Orth (Nachm.)<br />

Sr. Erni berichtet vom Workshop „Medizinethik“<br />

3 Vorbereitung auf das Treffen mit Hr. Wälde <strong>und</strong> den <strong>Hospiz</strong>helferinnen.<br />

4 Austausch mit Hr. Wälde, Fr. Dauer, Fr. Lavalle :<br />

Erfahrungen & Rückblick auf ein Jahr <strong>Hospiz</strong>helfereinsatz im LHH auf Stat. EG <strong>und</strong> erfolgte<br />

Blitzeinsätze auf Stat. 2<br />

5 Begrüßung von Fr .Philipp (neue HH)<br />

6 Festlegung der Zusammenarbeit mit Stat. EG <strong>und</strong><br />

Stat. 2 / Fr. Philipp wird Eingeführt durch ………….<br />

7 Festlegung weiterer Treffen mit unseren <strong>Hospiz</strong>helfern/HH<br />

8 Adresse <strong>und</strong> Tel. Nr. unserer HH:<br />

1) Fr. Dauer, Viebigpl. 7, 80686 Mü. Tel. 54 64 20 68<br />

2) Fr. Lavalle, Pfarrer-Huber-Str.22, 82223 Eichenau, Tel. 08141-37448<br />

3) Fr. Philipp, Mayerhoferring 12, 82229 Seefeld, Tel. 08152-70416<br />

9 Sr. Johanna vermittelt auf der nächsten SL-Sitzung<br />

„Notwendige Eintragungen auf dem BW-Bogen“<br />

wie z.B. Bestattungswünsche…(Fr. Neumeyer), AEDL 13 .Sinn, Biografiebogen, wenn<br />

neue INFO dazu kommen


Anlage 21 - Weiterführende Adressen<br />

Name<br />

Organisation<br />

<strong>Bayerische</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Hospiz</strong><br />

<strong>Bayerische</strong>s Staatsministerium<br />

der Justiz<br />

B<strong>und</strong>es Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Hospiz</strong><br />

BAG<br />

Christophorus Akademie für<br />

Palliativmedizin, Palliativpflege<br />

<strong>und</strong> <strong>Hospiz</strong>arbeit<br />

Klinikum der Universität München<br />

Adresse Telefon<br />

Direkt<br />

Mobil<br />

Fax<br />

Hegelstr. 2<br />

D-95447 Bayreuth<br />

Prielmayerstr. 7<br />

D-80335 München<br />

Am Weiherhof 23<br />

D-52382 Niederzier<br />

Marchioninistr. 15<br />

D-81377 München<br />

Ambulanter <strong>Hospiz</strong>- <strong>und</strong> Palliativ-Beratungsdienst<br />

Christophorus <strong>Hospiz</strong>verein e.V. München<br />

Palliativ Geriatrischer Dienst<br />

Christophorus <strong>Hospiz</strong> Verein<br />

e.V. München<br />

Palliative-Care-Kurse<br />

Seminar für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Martin Alsheimer<br />

IFF<br />

Fakultät für Interdisziplinäre Forschung<br />

<strong>und</strong> Fortbildung / Abteilung<br />

Palliative Care <strong>und</strong> Organisations-<br />

Ethik der Universität Klagenfurt -<br />

Graz - Wien<br />

Rotkreuzplatz 2a<br />

D-80634 München<br />

Große Rosengasse<br />

1<br />

D-85049 Ingolstadt<br />

Schottenfeldgasse<br />

29/4/1<br />

A-1070 Wien<br />

Leonhard-Henninger-Haus Gollierstr. 75<br />

D-80339 München<br />

+49 (921) 605 3350<br />

+49 (921) 605 3335<br />

+49 (921) 605 3902<br />

+49 (89) 5597 1<br />

+49 (89) 5597 2322<br />

+49 (2428) 802937<br />

+49 (2428) 802892<br />

+49 (89) 70957930<br />

+49 (89) 70957939<br />

+49 (89) 130787 0<br />

+49 (89) 13078713<br />

+49 (841) 34650<br />

+49 (841) 910827<br />

0043/1/522 4000-102<br />

0043/1/522 4000-178<br />

+49 (89)5401890<br />

+49 (89) 6886727<br />

eMail<br />

Homepage<br />

info@bayerische-stiftunghospiz.de<br />

www.bayerische-stiftunghospiz.de<br />

www.justiz.bayern. de<br />

bag.hospiz@hospiz.net<br />

www.hospiz.net<br />

christophorusakademie@med.unimuenchen.de<br />

www.izp-muenchen.de<br />

info@chv.org<br />

www.chv.org<br />

fsa.ingolstadt@gmx.de<br />

www.GGSD.de<br />

pallorg.iff@univie.ac.at<br />

www.univie.ac.at/iffpallcare/<br />

Aph-westend@immuenchen.de


Anlage 22 - Hilfreiche Literatur<br />

M. Müller, G. Kessler (Hrsg.)<br />

Implementierung von <strong>Hospiz</strong>idee <strong>und</strong> Palliativmedizin in die Struktur <strong>und</strong> Arbeitsabläufe eines<br />

Altenheims<br />

Pallia Med Verlag, Bonn 2000<br />

A. Heller, K. Heimerl, C. Metz (Hrsg.)<br />

Kultur des Sterbens<br />

Lambertus, Freiburg im Breisgau 2000<br />

Astrid Conrad, Michael Spohr (Hrsg.)<br />

Curriculum für Palliativpflege in Altenheimen <strong>und</strong> Sozialstationen,<br />

Pallia Med Verlag, Bonn 2000<br />

Diakonisches Werk der EKD (Hrsg.)<br />

Vernetzte Sterbebegleitung im Altenpflegeheim<br />

Stuttgart 1999<br />

Albrecht / Orth / Schmidt<br />

<strong>Hospiz</strong>praxis<br />

Herder, Freiburg Basel Wien 2002 (4. erw. Auflage)<br />

C. Bausewein, S.Roller, R. Voltz<br />

Leitfaden Palliativmedizin<br />

Urban & Fischer, München Jena 2000<br />

G. Everding, A. Westrich (Hrsg.)<br />

Würdig leben bis zum letzten Augenblick<br />

C. H. Beck Verlag, München 2001 (2. erw. Auflage)<br />

M. Kojer,<br />

Alt, Krank <strong>und</strong> Verwirrt<br />

Lambertus, Freiburg im Breisgau 2002<br />

K. Wilkening, R. Kunz<br />

Sterben im Pflegeheim, Perspektiven <strong>und</strong> Praxis einer neuen Abschiedskultur<br />

Vandenhoeck & Rupprecht Göttingen 2003<br />

Diakonisches Werk Württemberg (Hrsg.)<br />

Demenzkranke Menschen im Pflegeheim besser begleiten, Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

Hannover 2004<br />

Frank Kittelberger, Katharina Heimerl, Andreas Heller<br />

Daheim Sterben - Palliative Kultur im Pflegeheim<br />

Lambertus, Freiburg im Breisgau 2005

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