ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Grundsätzlich stellen sich hinsichtlich der Bohr- und<br />
Entnahmetechnik für die Gewinnung ungestörter Proben<br />
von Gest<strong>eine</strong>n ohne bzw. mit geringer Kornbindung<br />
(nicht bindige Lockergest<strong>eine</strong>) höhere Anforderungen<br />
als dies bei kompakten Festgest<strong>eine</strong>n der Fall <strong>ist</strong>. Aus<br />
dem Zusammenhang von Kornbindung, Lösekraft und<br />
Störanfälligkeit des Probenmaterials kann <strong>eine</strong> generelle<br />
Aussage abgeleitet werden:<br />
• Geringe Kornbindung a geringe Lösekräfte; hohe Störanfälligkeit<br />
der Probe<br />
• Hohe Kornbindungskräfte a hohe Lösekräfte; geringe Störanfälligkeit<br />
der Probe<br />
Die vom Bohrverfahren unterstützte Güteklasse muss<br />
der Zielstellung der Erkundungsarbeiten entsprechen. Je<br />
nach Untersuchungsziel können auch Proben mit <strong>eine</strong>r<br />
starken Störung des natürlichen Gesteinsverbandes<br />
ausreichend sein. In größeren Erkundungsprojekten führen<br />
sinnvolle Kombinationen unterschiedlicher Bohrverfahren<br />
zu <strong>eine</strong>m kosteneffizienten und dennoch zuverlässigen<br />
Explorationsergebnis.<br />
Zu den technisch bedingten und im Vorfeld der<br />
Bohrkampagne planbaren Gütemerkmalen kommen<br />
zume<strong>ist</strong> von der Qualifikation des Bohrpersonals bestimmte<br />
Einflussfaktoren hinzu. Die resultierenden Störungen<br />
können konstant am gesamten Probenmaterial oder zufällig<br />
in einzelnen Bereichen auftreten. Mit der fachgerechten<br />
und sorgfältigen Ausführung der Bohrarbeiten, der<br />
Probenentnahme sowie deren Einlagerung und<br />
Dokumentation kann die Zuverlässigkeit der gewonnenen<br />
Informationen gewährle<strong>ist</strong>et werden. Das Risiko von<br />
Störungen durch die Probenentnahme und -lagerung wird<br />
durch den Einsatz spezieller Probenentnahmegefäße (z.B.<br />
Liner) reduziert.<br />
Das direkte Aufschlussfenster <strong>eine</strong>r Bohrung <strong>ist</strong> von<br />
deren Endteufe und dem Bohrdurchmesser limitiert.<br />
Insbesondere der Bohrdurchmesser nimmt <strong>eine</strong>n<br />
entscheidenden Einfluss auf den Informationsgehalt und<br />
die Zuverlässigkeit der gewonnenen Proben. Grundsätzlich<br />
wird mit <strong>eine</strong>r Bohrung lediglich ein sehr kl<strong>eine</strong>s<br />
Fenster im Gebirgskörper aufgeschlossen. Sprunghafte<br />
Veränderungen im Gebirgskörper, z. B. tektonische<br />
Störungen oder <strong>eine</strong> stark unregelmäßige Mineralverteilung,<br />
können somit vom bestrichenen Bohrlochbereich verfehlt<br />
werden. Eine Vielzahl von sprunghaften Veränderungen<br />
können mit geophysikalischen Methoden festgestellt<br />
werden, die häufig unter schwierigen Gebirgsverhältnissen<br />
ergänzend zur bohrtechnischen Erkundung eingesetzt<br />
werden. Diese erlauben jedoch k<strong>eine</strong> präzise Bestimmung<br />
des Wertstoffgehaltes. Die zu erwartende Verteilung der<br />
Mineralisation <strong>ist</strong> mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der<br />
Genese und dem entstandenen Lagerstättentyp abzuleiten<br />
Ausgabe 03 | 2009<br />
WEITERBILDUNG<br />
und in der Dimensionierung des Bohrdurchmessers<br />
bzw. des benötigten spezifischen Probenvolumens zu<br />
berücksichtigen.<br />
Die höchste Aussagekraft <strong>eine</strong>r Probe wird mit deren<br />
durchgehenden und vollständigen Entnahme über der<br />
gesamten Bohrlochstrecke erreicht. In bestimmten<br />
Erkundungszielen <strong>ist</strong> der Aufbau des Gebirgskörpers<br />
weitestgehend bekannt bzw. für das vorgesehene<br />
Rohstoffgewinnungsvorhaben von untergeordnetem<br />
Interesse. Unter diesen Voraussetzungen <strong>ist</strong> <strong>eine</strong><br />
vollständige Probenentnahme nicht erforderlich. Es werden<br />
in regelmäßigen Abständen entlang der Bohrstrecke, die<br />
üblicherweise zwischen 60 cm und 130 cm betragen, aus<br />
dem ankommenden Bohrgut einzelne Proben entnommen.<br />
Die gesicherte Datendichte reduziert sich mit dieser<br />
Methode auf die entnommenen Stichproben entlang<br />
der Bohrlochachse. Die von der Art der Probennahme<br />
hervorgerufene Unvollständigkeit des Probenmaterials<br />
<strong>ist</strong> von den verfahrens- bzw. bohrtechnisch bedingten<br />
Verlusten zu unterscheiden. Aufgrund des technisch<br />
bedingten Einwirkens auf das zu lösende und zu<br />
fördernde Gestein können einzelne Bestandteile zerstört<br />
und nachhaltig verändert werden, so dass diese für die<br />
Entnahme nicht mehr geeignet bzw. nicht zu identifizieren<br />
sind. Diese nicht erkannten Beeinträchtigungen können<br />
bei der Interpretation des Probenmaterials erhebliche<br />
Abweichungen zum tatsächlichen Gebirgsaufbau<br />
hervorrufen.<br />
Die Anforderungen zur Stabilisierung der Bohrlochwand<br />
gehen in der Erkundungsbohrtechnik über die Funktion<br />
zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit hinaus. Die<br />
aus dem anstehenden Gebirge unter der Bohrlochsohle<br />
zu lösenden Gest<strong>eine</strong> sind vom Gestein der bereits<br />
durchteuften Formationen freizuhalten. In Bohrungen<br />
oder Bohrlochstrecken ohne Verrohrung können sich<br />
Gesteinsbestandteile, der sogenannte Nachfall, aus der<br />
offenen Bohrlochwand lösen und mit dem Probenmaterial<br />
vermischen. In den offensichtlich standfesten<br />
Festgesteinsformationen kann grundsätzlich auf <strong>eine</strong><br />
stabilisierende Verrohrung verzichtet werden. Werden<br />
jedoch Schwächezonen angetroffen, zum Beispiel durch<br />
tektonische Einflüsse aufgelockerte Bereiche oder mit<br />
unverfestigten Material gefüllte Kluftflächen, kann sich<br />
die Stabilität der Bohrlochwand sprunghaft verändern.<br />
Kl<strong>eine</strong>re Schwächezonen bleiben häufig unerkannt, so dass<br />
die Bohrung planmäßig weiter vertieft wird. Im folgenden<br />
Bohrprozess kann aus diesen Zonen Gestein herausbrechen<br />
und auf die Bohrlochsohle absinken bzw. in den Förderstrom<br />
gelangen. In vollständig gewonnenen Proben mit <strong>eine</strong>r<br />
sehr hohen Güte <strong>ist</strong> der Nachfall einfach zu erkennen<br />
und vom eigentlichen Probenmaterial zu separieren. In<br />
stark gestörten und unvollständig gewonnenen Proben<br />
kann diese Trennung kaum vorgenommen werden, so<br />
dass ein verfälschtes Material angesprochen wird. Mit<br />
www.advanced-mining.com<br />
6