Brandenburgisches Ärzteblatt 05/2009 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärzteblatt 05/2009 - Landesärztekammer ...
Brandenburgisches Ärzteblatt 05/2009 - Landesärztekammer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8<br />
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
die Erkrankungen teilweise längere Inkubationszeiten<br />
haben, so dass man im Herbst gestochen<br />
werden kann, die Erkrankung sich<br />
aber erst im Winter zeigt. Zum Anderen beobachten<br />
wir gerade bei den Zecken tatsächlich<br />
die Auswirkungen des Klimawandels.<br />
Wir hatten beispielsweise 2006 und 2007<br />
eine durchgehende Zeckenaktivität, weil es<br />
selbst in den Wintermonaten einfach viel zu<br />
warm war. Hinzu kommt, dass die Zecken<br />
unterschiedliche Aktivitätsmaxima haben, weswegen<br />
die allgemein bekannte Zeckenzeit<br />
nicht auf alle Arten zutrifft. So ist der Gemeine<br />
Holzbock von März bis Oktober aktiv, die<br />
Auwaldzecke dagegen hält kälteren Temperaturen<br />
Stand und ist somit auch in den Wintermonaten<br />
anzutreffen.<br />
8. Was erwarten Sie demzufolge vom<br />
Zeckenjahr <strong>2009</strong>?<br />
Nach dem langen Winter sollte man annehmen,<br />
ein Großteil der Zecken sei erfroren.<br />
Nach momentanen Schätzungen ist das aber<br />
nicht der Fall, so dass man von einer signifikanten<br />
Reduktion der Zeckendichte nicht reden<br />
kann und wir voraussichtlich wieder so<br />
viele Borreliosefälle wie vergangenes Jahr haben<br />
werden. Die Zecken verstecken sich im<br />
Winter unter dem verschneiten Laub liegt, und<br />
so überleben sie die kalten Temperaturen.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 5/<strong>2009</strong> · 19. Jahrgang<br />
9. Sie sprachen bereits die so genannte Auwaldzecke<br />
an. Inwiefern stellt sie in Brandenburg<br />
ein Problem für die Humanmedizin<br />
dar?<br />
Wir konnten in den letzten zwei Jahren beobachten,<br />
dass die Auwaldzecke sich weiter<br />
ausgebreitet hat. Sie war ursprünglich – ab<br />
2006 – im Raum Zossen-Königs Wusterhausen<br />
häufiger anzutreffen, jetzt ist sie auch in<br />
Potsdam und rund um Berlin ansässig. Die<br />
Auwaldzecke erobert neue Biotope und wird<br />
den Menschen in Zukunft immer mehr beschäftigen.<br />
Neun Stiche beim Menschen<br />
durch die Auwaldzecke konnten wir bis jetzt<br />
im Land dokumentieren. Die Zeckenart hatten<br />
wir bereits auf Krankheitserreger hin<br />
untersucht und stellten fest, dass die Borreliose<br />
bei ihr fast keine Rolle spielt. Dafür<br />
sind fast 80 Prozent der Auwaldzecken mit<br />
Rickettsien infiziert. Bislang wissen wir aber<br />
noch nicht, wie die Symptome nach einem<br />
solchen Zeckenstich aussehen.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Thomas Talaska<br />
Georg-Schacht-Straße 23<br />
15295 Brieskow-Finkenheerd<br />
Tel.: 033609-38877<br />
Fax: 033609-38879<br />
www.izkbf.de<br />
112. Deutscher Ärztetag in Mainz<br />
19. bis 22. Mai <strong>2009</strong><br />
Arbeitsgruppe Interdisziplinäre<br />
Beratergruppe Borreliose:<br />
· Dr. med. Thomas Talaska<br />
Brieskow-Finkenheerd (Vorsitzender)<br />
· Dr. med. Wolfgang Güthoff<br />
Potsdam<br />
· Prof. Dr. med. Hubertus Kursawe<br />
Potsdam<br />
· MR Dr. med. Günter Wegner<br />
Seelow<br />
ZUR PERSON:<br />
Dr. Thomas Talaska ist Facharzt für<br />
Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie<br />
in Brieskow-Finkenheerd. Er hat den<br />
Vorsitz der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre<br />
Beratergruppe Borreliose des Vorstandes<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> Brandenburg<br />
seit deren Gründung im Jahr<br />
1996 inne. Außerdem ist Dr. Talaska Mitglied<br />
der Deutschen Gesellschaft für Hygiene<br />
und Mikrobiologie (DGHM).<br />
Mit Dr. Thomas Talaska sprach Anja Jüttner,<br />
4iMEDIA.<br />
Congress Centrum Mainz/Rheingoldhalle, Rheinstraße 66, 55116 Mainz<br />
Tagesordnung:<br />
TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik<br />
TOP II: Patientenrechte in Zeiten der Rationierung<br />
TOP III: Der Beruf des Arztes – ein freier Beruf heute und in Zukunft<br />
TOP IV: Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung<br />
TOP V: (Muster-)Weiterbildungsordnung – Sachstandsbericht<br />
Berichterstattung zum Projekt „Evaluation der Weiterbildung“<br />
TOP VI: Änderung des § 5 der Satzung der Bundesärztekammer<br />
TOP VII: Änderung des § 3 der Geschäftsordnung der Deutschen Ärztetage<br />
TOP VIII: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer<br />
Berichterstattung zur Förderinitiative Versorgungsforschung<br />
TOP IX: Bericht über die Jahresrechnung der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2007/2008<br />
(01.07.2007–30.06.2008)<br />
TOP X: Entlastung des Vorstandes der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2007/2008<br />
(01.07.2007–30.06.2008)<br />
TOP XI: Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong>/2010 (01.07.<strong>2009</strong>–30.06.2010)<br />
TOP XII: Wahl des Tagungsorts für den 114. Deutschen Ärztetag 2011