Neue Versionen 2011 - Deutsche Gesellschaft für Medizincontrolling
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Schwerpunkt<br />
<strong>Medizincontrolling</strong><br />
Stefan MüllerMielitz<br />
Dipl.Volkswirt<br />
Institut <strong>für</strong> effiziente<br />
klinische Forschung<br />
(IEKF), Münster<br />
EMail: smm@iekf.de<br />
Uwe Kehrel<br />
Institut <strong>für</strong> betriebswirt<br />
schaftlichesManage ment im Fachbereich<br />
Chemie und Pharmazie,<br />
WWU Münster<br />
Kurt Becker<br />
APOLLON Hochule <strong>für</strong><br />
die Gesundheitswirt<br />
schaft, Bremen<br />
Christian Ohmann<br />
Koordinierungszentrum<br />
<strong>für</strong> Klinische Studien<br />
(KKS), Universität<br />
Düsseldorf<br />
Georg Müller<br />
Fürstenberger, Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Umwelt und<br />
Kommunalökonomie,<br />
Universität Trier<br />
Maria Huggenberger,<br />
Andreas J. W.<br />
Goldschmidt<br />
Internationales Health<br />
Care Management Institut<br />
(IHCI), Universität Trier<br />
Kostenkontrolle der diagnostischen<br />
Bildgebung im Kompetenznetz<br />
Angeborene Herzfehler<br />
Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler (KN<br />
AHF) [1] verfolgt durch seine Arbeit mehrere Zielsetzungen:<br />
die Klärung medizinischer Fragestellungen<br />
betreffend die Erkrankung AHF, die organisatorische<br />
Unterstützung der Akteure durch den Aufbau und<br />
die Bereitstellung von Netzwerkstrukturen, eine zentrale<br />
Öffentlichkeitsarbeit und die Verbesserung des Datenaustausches<br />
durch eine abgestimmte IT-Infrastruktur <strong>für</strong> die<br />
Haupt- und Querschnittsprojekte des Netzwerkes.<br />
Projektbeschreibung<br />
Das Querschnittsprojekt 2 Magnetresonanztomografie<br />
(»QP2-MRT«) hat eine besondere Bedeutung sowohl aus<br />
medizinischer Sicht als auch aus Sicht der Informationstechnologie,<br />
da in diesem Projekt die qualitätsgesicherten<br />
Analysedaten durch standardisiert aufgenommene Bilddaten<br />
zwar in allen beteiligten Herzzentren separat erhoben,<br />
jedoch in zwei zentralen »Core-Labs« ausgewertet<br />
werden [2].<br />
Fragestellung<br />
Wegen der zentralen Bedeutung des Querschnittsprojekts<br />
wurde nach der technischen Implemen tierung eine<br />
ökonomische Evaluation durchgeführt, um eine Basis <strong>für</strong><br />
eine spätere betriebswirtschaftlich effiziente Bereitstellung<br />
der Infrastruktur zu erhalten. Im ersten Schritt geht<br />
es daher um die Frage, wie hoch die Kosten pro Auswertung<br />
im Rahmen der klinischen Studien waren, um eine<br />
erste Kostenkontrolle [3] der bildgebenden Diagnostik der<br />
klinischen Studien zu ermitteln.<br />
Methodik<br />
Es wird eine retrospektive Analyse der Kosten des Projekts<br />
<strong>für</strong> den Aufbau der Bilddatenbank [4] durchgeführt.<br />
Das Vorgehen orientiert sich am »Hannoveraner Konsens«,<br />
der Empfehlungen zu gesundheitsökonomischen Evaluationen<br />
enthält [5]. Mit Hilfe der Kosten-Analyse [6] werden<br />
drei verschiedene Projektverläufe untersucht:<br />
1. Projektverlauf geplant (Soll)<br />
2. Projektverlauf realisiert (Ist)<br />
3. Projektverlauf mittels Ex Post-Betrachtung (Ex Post)<br />
144 Forum der Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik 4/2010<br />
Die Perspektive der ökonomischen Analyse ist die des<br />
Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler als Contract<br />
Research Organisation (CRO). Die wesentlichen Parameter<br />
der ökonomischen Evaluation sind Tab. 1 auf Seite 145<br />
zu entnehmen.<br />
Kostenanalyse<br />
Die Grundlage der Berechnungen bilden die angefallenen<br />
Kosten. Diese setzen sich zusammen aus den Brutto-<br />
Personalkosten und den Sachkosten. Gemeinkosten und<br />
Ersatzinvestitionen finden keine Berücksichtigung.<br />
Die Personalkosten (ein wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
<strong>für</strong> den Bereich IT, zwei Medizinisch Technisch Radiologische<br />
Angestellte (MTRAs) <strong>für</strong> die Auswertung) werden in<br />
Höhe der Brutto-Personalkosten erfasst (vgl. Anhang 1:<br />
Ausgaben <strong>für</strong> das Personal).<br />
Die Sachkosten des MRT-Projektes umfassen den Mitteleinsatz<br />
<strong>für</strong> die Hardware-Anschaffung, IT-Implementierung<br />
und die laufenden Support-Kosten der KN AHF<br />
Bilddatenbank [3].<br />
Projektverlauf<br />
Um den Vergleich zwischen den drei Projektszenarien<br />
zu ermöglichen, wird angenommen, dass die Projektmitarbeiter<br />
zu 100 Prozent dem Projekt zur Verfügung stehen<br />
(Lern- und Organisationskosten eingeschlossen). Mit<br />
dieser Annahme werden Opportunitätskosten <strong>für</strong> andere<br />
Arbeiten und Aufgaben ausgeschlossen. Es werden somit<br />
nicht die realen Stückkosten der Auswertung erhoben,<br />
sondern das Ergebnis sind die Kosten einer Auswertung<br />
bezogen auf die Gesamtkosten.<br />
Zusätzlich wurden während der Projektlaufzeit Untersuchungen<br />
und Auswertungen durchgeführt, die die Normwerterfassungen<br />
bei Probanden betreffen und neben den<br />
Patientenauswertungen stattfanden. Ebenso wurde im<br />
Rahmen der Auswertungen das Patienten-Bildmaterial<br />
teilweise mehrfach ausgewertet (Interobserverauswertungen).<br />
Als Ergebnis steht damit <strong>für</strong> jeden analysierten<br />
Projektverlauf (Soll, Ist und Ex Post) die Anzahl der Auswertungen<br />
fest.<br />
Die externen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> das MRT-<br />
Projekt sind durch den Gesamt-Projektverlauf der AHF-