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Jahresbericht 2010 - Zentrum für Sonderpädagogik Auf der Leiern

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geeignet <strong>für</strong> verhaltensauffällige Kin<strong>der</strong>. Heute würden wir die Frage<br />

vermutlich an<strong>der</strong>s stellen und weniger nach den Ursachen eines Leistungsdefizits<br />

forschen als nach den tatsächlichen Schwierigkeiten im<br />

Bewältigen des schulischen Alltags und des Zusammenlebens. Die<br />

Frage würde lauten: Können wir mit unseren heil- und sozialpädagogischen<br />

Mitteln und Methoden dazu beitragen, dass sich Lernerfolge<br />

einstellen und soziale Kontakte auf erträgliche, im besten Falle beglückende<br />

Weise zustandekommen?<br />

ADHS, Autismus o<strong>der</strong> Down-Syndrom?<br />

Die Indikation ergibt sich <strong>für</strong> mich also nicht aus <strong>der</strong> Diagnose son<strong>der</strong>n<br />

aus den Phänomenen. Die heute bereits recht verbreitete Klassifikation<br />

<strong>der</strong> Funktionen (ICF) bringt System in die <strong>Auf</strong>gaben, die dem Menschen<br />

schlechthin in <strong>der</strong> Schule, im Alltag und im Zusammenleben<br />

gestellt werden.<br />

Wenn sich im Vergleich zu an<strong>der</strong>en, gleichaltrigen Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

deutliche Defizite zeigen, können wir Annahmen über die<br />

Ursachen machen. Ist es eine angeborene Schädigung wie Cerebrale<br />

Parese, Down Syndrom o<strong>der</strong> Autismus? Handelt es sich um Einflüsse<br />

einer Verwahrlosung, ungenügen<strong>der</strong> Zuwendung von Bezugspersonen<br />

o<strong>der</strong> einer Depression infolge ständiger Überfor<strong>der</strong>ung?<br />

Selbstverständlich ist eine solche Diagnose wichtig. Daraus erschliessen<br />

sich bedeutende Hinweise <strong>für</strong> die richtige För<strong>der</strong>ung sowohl in therapeutischer<br />

als auch in pädagogischer Hinsicht. Welche Ziele sollen<br />

Der Gesamtleiter schreibt<br />

und können wir setzen, damit Erfolgserlebnisse möglich werden, d.h.<br />

we<strong>der</strong> Über- noch Unterfor<strong>der</strong>ung entsteht? Wieviel Unterstützung<br />

ist beispielsweise notwendig, damit ein Jugendlicher den Schulweg<br />

alleine zurücklegen kann? Welche Therapien können helfen bei einer<br />

Wahrnehmungsstörung? Wieviele ungeschützte Sozialkontakte<br />

erträgt z.B. ein Kind mit schweren autistischen Zügen?<br />

Gerade weil die gleiche Diagnose häufig zu unterschiedlichen Symptomen<br />

führt, gehe ich lieber vom beobachtbaren und beschreibbaren<br />

Verhalten und Erleben aus. Daraus ergibt sich in <strong>der</strong> Regel die geeignete<br />

"Behandlung" respektive die Antwort auf die Frage, ob ein<br />

Kind in die <strong>Leiern</strong> passt o<strong>der</strong> nicht.<br />

Wenn also die Schwierigkeiten im Lernen und in an<strong>der</strong>en zentralen<br />

Funktionen so gross werden, dass Fortschritte nur mit enger Betreuung<br />

im kleinen Klassen möglich sind, ist <strong>für</strong> mich eine heilpädagogische<br />

För<strong>der</strong>ung - z.B. in <strong>der</strong> <strong>Leiern</strong> - angezeigt.<br />

Beson<strong>der</strong>e Tätigkeiten des Gesamtleiters im Jahr <strong>2010</strong><br />

• Mitglied des Vorstandes von Curaviva Schweiz<br />

• Mitarbeit in kantonalen Arbeitsgruppen zur Erarbeitung von<br />

gesetzlichen Grundlagen zu bewegungseinschränkenden Massnahmen.<br />

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