Alumni erzählen... - DAAD
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<strong>Alumni</strong>-Info<br />
Zeitschrift für Deutschland-<strong>Alumni</strong> in China<br />
Herausgegeben von der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle in Peking<br />
2011 12 / Dezember 2011<br />
Foto: Chinesisch-deutsches Institut, ZUST<br />
Themenschwerpunkt: Deutsch-Chinesische anwendungsorientierte Hochschulausbildung in China<br />
Anwendungsorientierung als Chance<br />
<strong>DAAD</strong> „Von <strong>Alumni</strong> für <strong>Alumni</strong>“-Veranstaltungen<br />
Foto: Universität Hefei<br />
<strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Programm „<strong>Alumni</strong> <strong>erzählen</strong>...“ in Hannover<br />
<strong>Alumni</strong>-Info Prof. Meng Liqiu, Vizepräsidentin der TUM, im Interview<br />
Foto: HS Hannover<br />
1<br />
Foto: <strong>DAAD</strong>
2<br />
/ Titel / 4<br />
Anwendungsorientierung als Chance .............................................................................................................................. 4<br />
Situation der anwendungsorientierten Lehre in China .................................................................................................................... 5<br />
Vertrauen, Toleranz und kulturelle Offenheit .............................................................................................................................. 5<br />
Anwendungsorientierung der CDHAW in Shanghai ................................................................................................. 6<br />
Chinesisch-deutsches Ausbildungsprogramm für Bachelor-Studenten an der ZUST ................................ 6<br />
Die Universität Hefei - ein Vorbild für die Reform zur anwendungsorientierten Hochschulausbildung in China nach deutschem Modell ..................... 7<br />
CDAH Dritte CDAH-Tagung in Nanjing ...................................................................................................................................... 8<br />
Continental Tires (Hefei) Co. Ltd. - Praxisorientierte Ausbildung ............................................... 8<br />
FH-<strong>Alumni</strong> berichten: Eine anwendungsorientierte Ausbildung und exzellente Berufschancen ...................................................................................... 9<br />
/ <strong>Alumni</strong> Direkt / 10<br />
<strong>DAAD</strong> „Von <strong>Alumni</strong> für <strong>Alumni</strong>“-Veranstaltungen ............................................................................................................. 10<br />
2011 Lokale <strong>Alumni</strong>-Treffen in der zweiten Jahreshälfte 2011 ............................................................................................. 11<br />
DACH : ,<br />
DACH-<strong>Alumni</strong>-Fachtagung: Chinesische Wissenschaftler diskutieren das Thema „Life Science and Biotechnology“ ................................................. 12<br />
GIZ<br />
<strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Programm „<strong>Alumni</strong> <strong>erzählen</strong>...“ in Hannover ............................................................................ 14<br />
Intensive Diskussionen und reger Austausch - Das Deutsch-Chinesische Rechtskolloquium der GIZ ....................................................................... 15<br />
Göttingen-<strong>Alumni</strong>treffen in Shanghai ................................................................................................................. 16<br />
<strong>Alumni</strong> der Hanns-Seidel-Stiftung besuchen die „Kunst der Aufklärung“ ..................................... 16<br />
<strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Exkursion „Nachhaltige Stadtentwicklung“ bei gmp Shanghai .... 17<br />
<strong>DAAD</strong> Stammtische deutscher <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> in Shanghai und Peking .................................................................. 18<br />
<strong>Alumni</strong>portal Deutschland Das <strong>Alumni</strong>portal Deutschland - Live und vor Ort in China .......................................................................... 18<br />
<strong>DAAD</strong> / Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / 21<br />
Neuer Vertrauenswissenschaftler der Humboldt-Stiftung in Peking ..................................................... 19<br />
<strong>Alumni</strong>treffen der Technischen Universität München (TUM) in Peking .......................................................................... 20<br />
2011 PhD Workshop China 2011 .......................................................................................................................................... 21<br />
<strong>DAAD</strong> Neu: Masterkurzstipendien des <strong>DAAD</strong> ............................................................... 22<br />
15 Jubiläumstreffen in Peking: 15 Jahre „Sprache und Praxis in China“ ............................................... 23<br />
2011 <strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong>-Lektorentreffen 2011 an der Fudan-Universität in Shanghai ....................................................... 24<br />
/ Leute / 27<br />
Fünfter Landesweiter Debattierwettbewerb für Germanistikstudierende in Peking .................................. 24<br />
Deutsche Woche an der Tongji-Universität begeistert mit hochkarätigem und vielfältigem Programm ................................ 25<br />
Gewinner des Rap-Wettbewerbs in Shanghai ........................................................................................................ 26<br />
<strong>Alumni</strong>-Info Prof. Meng Liqiu, Vizepräsidentin der TUM, im Interview ......................................................... 27<br />
Die Sprecherin des BAS Xian Peixin über die Herausforderungen ausländischer Studierender in Deutschland .......................................................... 28<br />
<strong>DAAD</strong> Wünnemann <strong>DAAD</strong>-Langzeitdozent Prof. Wünnemann erhält höchsten Preis der VR China ................. 29<br />
Personelle Veränderungen an der Deutschen Botschaft Peking ................................................................................... 29<br />
<strong>DAAD</strong> Personelle Veränderungen an der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle ..................................................................................................... 30<br />
/ Kontakt / 31<br />
Personelle Veränderungen in den Hochschulbüros ..................................................................................................................... 30<br />
Impressum<br />
Die „<strong>Alumni</strong>-Info“ ist eine Zeitschrift für Deutschland-<strong>Alumni</strong> in China, herausgegeben von der <strong>DAAD</strong>-<br />
Außenstelle in Peking in Zusammenarbeit mit weiteren deutschen Mittlerorganisationen in China. Die<br />
„<strong>Alumni</strong>-Info“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der<br />
Bundesrepublik Deutschland finanziert.<br />
<strong>DAAD</strong> - German Academic Exchange Service<br />
Unit 1718, Landmark Tower 2<br />
8 North Dongsanhuan Road<br />
Chaoyang District<br />
100004 Beijing<br />
Telefon: + 86 010/6590-6656, -6676<br />
Fax: + 86 010/6590-6393<br />
www.daad.org.cn<br />
www.daad.de<br />
Herausgeber: Stefan Hase-Bergen<br />
Redaktionsleitung: Kathrin Wolfsgruber<br />
Übersetzung: Han Ding, Dorothea Leonhardi, Liu Jie, Ma Bojing, Sun Sen,<br />
Sun Wenjing, Kathrin Wolfsgruber<br />
Redaktion: Wu Fei, Monika Schmitt<br />
Gestaltung und Layout: Beijing Fengjing Design & Printing Co. LTD.<br />
Anzeigen: Josef Goldberger<br />
Druck: Beijing Fengjing Design & Printing Co. LTD.
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
angesichts einer hohen Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen<br />
einerseits und einem großen Fachkräftemangel andererseits wird immer<br />
häufiger die Frage nach der Ausbildungseffektivität an chinesischen<br />
Hochschulen gestellt. Die Ausbildung ist oft zu theoretisch und nicht<br />
praxisnah genug. Hier gewinnt die anwendungsorientierte Lehre an<br />
chinesischen Hochschulen zunehmend an Bedeutung. In der neuen<br />
Ausgabe der „<strong>Alumni</strong>-Info“ wollen wir uns schwerpunktmäßig mit diesem<br />
aktuellen Thema befassen. Wir stellen Ihnen drei Modellprojekte<br />
anwendungsorientierter Ausbildung an chinesischen Hochschulen in<br />
Hangzhou, Hefei und Shanghai vor, die eng mit deutschen Fachhochschulen<br />
kooperieren. Die Praxisnähe und die Anwendungsorientierung an deutschen<br />
Fachhochschulen haben dabei Vorbildcharakter für etliche chinesische<br />
Hochschulen. Am Nanjing Institut für Technologie fand im September<br />
2011 das dritte Chinesisch-Deutsche Forum für Anwendungsorientierte<br />
Hochschulausbildung (CDAH) statt, auf dem aktuelle Fragen und<br />
Forschungsergebnisse diskutiert wurden. Zu Wort kommen sollen in<br />
dieser Ausgabe auch das chinesische Bildungsministerium, das die<br />
anwendungsorientierte Hochschulausbildung unterstützt, sowie<br />
deutsche Kooperationspartner. Viele <strong>Alumni</strong> haben in Deutschland an<br />
Fachhochschulen studiert und wegen ihrer praxisnahen Ausbildung<br />
erfolgreiche berufliche Karrieren begonnen. Zwei von ihnen stellen wir<br />
Ihnen vor.<br />
Wir möchten Sie in dieser Ausgabe darüber hinaus auf neue<br />
Stipendienmöglichkeiten aufmerksam machen und Sie über<br />
interessante Entwicklungen und Veranstaltungen aus der deutschchinesischen<br />
Zusammenarbeit in Wissenschaft und Bildung<br />
informieren.<br />
Die Zusammenarbeit von China und Deutschland wird wesentlich auch<br />
von Ihnen, den <strong>Alumni</strong>, geprägt. Wir berichten daher über eine Vielzahl<br />
von <strong>Alumni</strong>-Veranstaltungen in unterschiedlichen Themenbereichen<br />
und von verschiedenen Organisationen, die unterstreichen, wie<br />
vielfältig das <strong>Alumni</strong>-Netzwerk und die <strong>Alumni</strong>-Arbeit in China<br />
mittlerweile sind. In unserer neuen Online-Datenbank haben sich<br />
inzwischen über 9.000 Deutschland-<strong>Alumni</strong> registriert und nutzen die<br />
zahlreichen Angebote des <strong>DAAD</strong> und anderer deutscher<br />
Einrichtungen.<br />
Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre dieser Ausgabe der „<strong>Alumni</strong>-Info“<br />
viel Spaß!<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Stefan Hase-Bergen<br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong> 9000<br />
<strong>Alumni</strong>-Info<br />
Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Vorwort /<br />
2011 9<br />
3
Fachhochschule<br />
30<br />
4 Titel /<br />
ZUST<br />
2010<br />
CDHAW 2004<br />
211 985<br />
Anwendungsorientierung als Chance<br />
Ein dringendes Problem in China ist die hohe Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen.<br />
Viele junge Chinesen, insbesondere diejenigen, die nicht an den Spitzenhochschulen<br />
studiert haben, stehen vor großen Problemen, eine Arbeit zu finden.<br />
Gleichzeitig beklagen sich Unternehmen darüber, dass sie nicht genügend gut<br />
ausgebildete Fachkräfte finden. Für viele Unternehmen ist der Fachkräftemangel ein<br />
wesentliches Hindernis für mehr Wachstum.<br />
Der Widerspruch zwischen einer hohen Arbeitslosenquote von Hochschulabsolventen einerseits<br />
und einem eklatanten Fachkräftemangel andererseits weist darauf hin, dass chinesische<br />
Hochschulen ihre Studierenden nicht ausreichend praxisnah und arbeitsmarktgerecht ausbilden.<br />
Die Lehre an den Hochschulen ist oft zu theoretisch, die Lehrmethoden fördern zu wenig die<br />
Selbständigkeit und Kreativität der Studierenden, und die Absolventen verlassen ihre<br />
Hochschulen schlecht vorbereitet für die Anforderungen eines modernen Arbeitsmarktes. Die<br />
chinesische Regierung hat diese Problematik erkannt und unter anderem 2010 mit einem<br />
Bildungsreformplan darauf reagiert.<br />
Ein Ausweg aus der gegenwärtigen Situation kann darin bestehen, die Ausbildung an<br />
chinesischen Hochschulen deutlich anwendungsorientierter zu gestalten. Deutsche<br />
Fachhochschulen können hier mit ihrer Praxisnähe und ihrem klaren Anwendungsbezug<br />
in Lehre und Forschung Vorbild sein und als Partner<br />
für chinesische Hochschulen wichtige Impulse geben.<br />
Mit dem Chinesisch-Deutschen Forum für<br />
Anwendungsorientierte Hochschulausbildung<br />
(CDAH), dem sich mehr als 30 deutsche und<br />
chinesische Hochschulen angeschlossen haben, gibt<br />
es bereits eine wichtige Plattform für den Dialog und<br />
die Zusammenarbeit.<br />
Drei Modellprojekte chinesisch-deutscher<br />
Hochschulzusammenarbeit konzentrieren sich auf<br />
die Anwendungsorientierung in der<br />
Hochschulausbildung. In Hangzhou kooperiert die<br />
Zhejiang University for Science and Technology<br />
(ZUST) seit Jahren eng und erfolgreich mit deutschen<br />
Fachhochschulen, vor allem aus dem Bundesland Niedersachsen. Die HS Hannover ist<br />
beispielsweise ein langjähriger Partner bei der Entwicklung gemeinsamer Studiengänge<br />
und beim Austausch von Studierenden. Die Hefei-Universität arbeitet ebenfalls seit Jahren<br />
sehr eng mit deutschen Fachhochschulen wie der HS Hannover zusammen. Ihr in<br />
Deutschland ausgebildeter Präsident Prof. Cai Jingmin hat der Ausbildungsqualität an<br />
seiner Hochschule oberste Priorität eingeräumt und orientiert sich dabei stark am<br />
deutschen Fachhochschulmodell. Die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität in Shanghai schließlich wurde 2004<br />
als Modellprojekt zur Einführung der deutschen Fachhochschulausbildung mit<br />
Unterstützung beider Bildungsministerien gegründet. Die CDHAW verfügt auch über eine<br />
enge Bindung an deutsche Unternehmen.<br />
Für die chinesischen Hochschulen, insbesondere für diejenigen, die nicht zu den vom<br />
chinesischen Bildungsministerium im „211-Projekt“ oder gar „985-Projekt“ besonders<br />
geförderten Spitzenhochschulen gehören, bietet sich in einer konsequenten<br />
Anwendungsorientierung und damit einer arbeitsmarktgerechten Ausbildung der<br />
Studierenden eine große Chance zur Profilbildung und zur Erhöhung ihrer Attraktivität<br />
für Studierende. Denn wenn gut und praxisnah ausgebildete Absolventen bessere<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, profitieren nicht nur die Absolventen, sondern<br />
auch die Hochschulen sowie natürlich die Unternehmen davon. Allerdings bedarf eine<br />
qualitativ hochwertige anwendungsorientierte Hochschulausbildung neuer und innovativer<br />
Lehrmethoden. Wenn das gewährleistet ist, bietet die Anwendungsorientierung in der<br />
Hochschulausbildung sehr gute Chancen für alle Beteiligten. (Stefan Hase-Bergen)<br />
Bachelor-Studierende des „Chinesisch-deutschen<br />
Ausbildungsprogramms“ an der ZUST / Foto: Chinesisch-deutsches Institut, ZUST
2010 2020<br />
623 400<br />
1 39 5<br />
CDHAW<br />
ib/ueber-uns Beate Blümel<br />
Situation der anwendungsorientierten Lehre in China<br />
Foto: HS Hannover<br />
Gemäß dem „Mittel- und Langfristigen Plan zur Reformierung und<br />
Entwicklung des Nationalen Bildungswesens (2010-2020)“ unterstützt die<br />
chinesische Regierung die anwendungsbezogene Lehre in starkem Maße.<br />
Beim Bachelorstudium gibt es momentan noch keine Kriterien für die<br />
Anwendungsorientierung von Studiengängen. Unter den gegenwärtig 623<br />
Fächern an chinesischen Hochschulen haben allerdings über 400 Fächer die<br />
Ausbildung von praxisbezogenen Fachkräften zum Hauptziel. Die<br />
Berufshochschulen und der professionelle Abschluss vor allem beim<br />
Masterstudium und bei der Promotion könnten auch zur anwendungsorientierten<br />
Lehre zählen.<br />
Ein professioneller Abschluss unterscheidet sich von einem akademischen<br />
Abschluss dadurch, dass nicht die Forschung, sondern die Qualifizierung<br />
für bestimmte Berufe (z.B. Anwalt, Architekt, Arzt etc.) im Mittelpunkt der<br />
Ausbildung steht. Einen professionellen Abschluss gibt es momentan in<br />
einem Bachelorstudiengang, in 39 Masterstudiengängen und fünf<br />
Promotionsstudiengängen.<br />
Die Modellprojekte für anwendungsbezogene Studiengänge an der<br />
CDHAW der Tongji-Universität, der Hefei-Universität und der Zhejiang<br />
University for Science & Technology in Hangzhou, die alle eng mit<br />
deutschen Fachhochschulen kooperieren, werden vom chinesischen<br />
Bildungsministerium sehr befürwortet und unterstützt.<br />
(Chinesisches Bildungsministerium)<br />
Vertrauen, Toleranz und kulturelle Offenheit<br />
2007<br />
www.fh-hannover.de/<br />
Deutsche und chinesische Studierende der Hochschule Hannover / Foto: HS Hannover<br />
Auf dieser Grundlage unterstützt die Hochschule Hannover seit langem<br />
den Aufbau anwendungsorientierter Studiengänge in China.<br />
Die Einrichtung von Laboren in China sowie die Fortbildung von<br />
Hochschulpersonal in Deutschland, zunächst durch Projektförderung von<br />
deutscher Seite initiiert, konnte nur der Anfang sein. Lehrpläne und<br />
Lehrmethoden auf den Prüfstand bringen, problemlösungsorientierte Ansätze<br />
in die Lehre einbinden, darum geht es heute. Unter welchen Voraussetzungen<br />
können chinesische Hochschulen diesen Anforderungen gerecht werden?<br />
Welchen Herausforderungen angesichts des Wandels von Gesellschaft und<br />
Arbeitsmarkt müssen sich deutsche und chinesische Hochschulen<br />
gemeinsam stellen? Zu diesen Fragen sind Hochschulvertreter in deutschchinesischen<br />
Foren seit 2007 regelmäßig im Dialog, daran arbeiten sie als<br />
Partner in deutsch-chinesischen Ausbildungspartnerschaften.<br />
Zahlreiche Studienprogramme deutscher Hochschulen wurden in den<br />
letzten zehn Jahren für chinesische Studierende geöffnet und haben<br />
inzwischen einige Hundert Absolventen<br />
hervorgebracht. Eine wachsende Anzahl<br />
deutscher Studierender strebt für Studien- und<br />
Praxisphasen nach China. So bilden sich auch<br />
die Nachwuchskräfte für Hochschulen heran.<br />
Für fachlich qualifiziertes, interkulturell<br />
erfahrenes Personal muss die Hochschule der<br />
Zukunft ein attraktiver Arbeitsplatz sein.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fhhannover.de/ib/ueber-uns.<br />
(Beate Blümel, Hochschule Hannover, International<br />
Office)<br />
Titel /<br />
5
Anwendungsorientierung der<br />
CDHAW in Shanghai<br />
2004 7<br />
2008 4<br />
6 Titel /<br />
50<br />
AQAS 2008<br />
2011 5 7<br />
800 150<br />
cdhaw.tongji.edu.cn<br />
Die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität ist ein<br />
akademisches Kooperationsprogramm zwischen der<br />
chinesischen und deutschen Regierung. Im Juli 2004 wurde<br />
die CDHAW offiziell gegründet. Sie hat sich die langjährigen<br />
Erfahrungen der anwendungsorientierten Ingenieursausbildung<br />
in Deutschland zum Vorbild genommen und diese<br />
mit der Besonderheit der zweisprachigen chinesischdeutschen<br />
Ausbildung und einem Schwerpunkt auf<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft kombiniert. Ziel ist die<br />
praxisorientierte Ausbildung von exzellenten und qualifizierten<br />
Talenten mit interkultureller Kompetenz.<br />
Im April 2008 wurden die drei Fachbereiche Fahrzeugtechnik,<br />
Mechatronik und Gebäudetechnik durch die deutsche<br />
Akkreditierungsagentur AQAS positiv evaluiert (der 2008 neu<br />
eingeführte Kurs Wirtschaftingenieurswesen wurde im Mai<br />
2011 ebenfalls von der AQAS akkreditiert). Im Juli des gleichen<br />
Jahres graduierte der erste Jahrgang und die Absolventen<br />
erhielten das Bachelorzeugnis von der Tongji-Universität und<br />
der jeweiligen deutschen Kooperationshochschule.<br />
An der CDHAW studieren momentan über 800 Studierende,<br />
wobei jedes Jahr ungefähr 150 chinesische Studierende nach<br />
Deutschland gehen und circa 50 deutsche Studierende nach<br />
Shanghai kommen, um Kurse der Doppelabschlussprogramme<br />
zu besuchen. Unter den Absolventen finden sich viele<br />
Ingenieure und Manager, die heute in der chinesisch-deutschen<br />
Unternehmenswelt tätig sind.<br />
(Prof. Feng Xiao, cdhaw.tongji.edu.cn)<br />
Foto: CDHAW, Tongji-Universität<br />
Chinesisch-deutsches Ausbildungsprogramm<br />
für Bachelor-Studenten an der ZUST<br />
2000<br />
8<br />
<strong>DAAD</strong><br />
100105@zust.edu.cn, cdi.zust.edu.cn/2plus3<br />
1000<br />
2 3<br />
Nach der Genehmigung durch das Erziehungsministeriums der Provinz Zhejiang<br />
begann im Jahr 2000 die Zhejiang University of Science and Technology (ZUST)<br />
in Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen Hochschulen, wie z.B. der HS<br />
Hannover, mit der Einrichtung des „Chinesisch-deutschen Ausbildungsprogramms<br />
für Bachelor-Studenten“ (genannt „2+3“-Programm). Das Programm verbindet das<br />
chinesische und deutsche Erziehungsmodell und somit deren Stärken. Kombiniert<br />
werden verschiedene Ausbildungsaspekte, wie grundlegendes theoretisches<br />
Wissen mit angewandter Wissenschaft und praxisorientierter Ausbildung. Das<br />
Programm führt in der Ausbildung der hochqualifizierten Fachkräfte die Fähigkeit<br />
zum internationalen Austausch, zur fachlichen Innovation und zum<br />
anwendungsorientierten Arbeitsprozess zusammen. In China besuchen die<br />
Studierenden mind. 1.000 Unterrichtsstunden eines Intensiv-Deutschkurses und<br />
gleichzeitig andere von den deutschen Partnerhochschulen akkreditierte<br />
Grundlagenkurse. Außerdem nehmen sie an vielfältigen Veranstaltungen über den<br />
internationalen Austausch teil. Nach zwei Jahren können die Studierenden, die<br />
ausreichende Studienleistungen nachweisen und die fachlichen und sprachlichen<br />
Auswahlen der deutschen Partnerhochschulen bestehen, für das weitere Studium<br />
nach Deutschland gehen. Bei einem erfolgreichen Studienverlauf bekommen die<br />
Studierenden den Abschluss der kooperierenden deutschen Hochschule und der<br />
ZUST. Bis dato sind bereits acht Gruppen chinesischer Studierender zum Studium<br />
nach Deutschland gegangen. Viele dieser Studierenden wurden sogar aufgrund<br />
ihrer herausragenden Leistungen mit dem „<strong>DAAD</strong>-Preis für hervorragende<br />
Leistungen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen“ ausgezeichnet.<br />
Die meisten der Absolventen arbeiten nach dem Studium in deutschen<br />
Unternehmen oder in deutsch-chinesischen Joint-Ventures. Einige gehen auch<br />
nach Deutschland zurück, um ihren Master zu machen.<br />
(Weng Zhenhua, 100105@zust.edu.cn und cdi.zust.edu.cn/2plus3)<br />
Foto: Chinesisch-deutsches Institut, ZUST
Die Universität Hefei - ein Vorbild für die Reform zur anwendungsorientierten<br />
Hochschulausbildung in China nach deutschem Modell 1985 wurde ein Kooperationsvertrag<br />
1985<br />
2003<br />
1986<br />
1500<br />
/ /<br />
3+1 2+3<br />
caijingmin@hfuu.edu.cn<br />
www.hfuu.edu.cn<br />
Kooperation mit der Firma BSH<br />
2008 2 26<br />
zwischen dem Bundesland Niedersachsen<br />
und der Provinz Anhui zum gemeinsamen<br />
Aufbau einer anwendungsorientieren<br />
Hochschule nach dem Vorbild einer<br />
deutschen Fachhochschule abgeschlossen.<br />
Vier niedersächsische FHs (FH Ostfriesland,<br />
FH Osnabrück, FH Hannover und FH<br />
Hildesheim) unterstützten die Universität<br />
Hefei (ehem. Vereinigte Universität Hefei) bei<br />
der Konzeption der Curricula, der<br />
Laborausstattung und der Lehrkräftefort- und<br />
-weiterbildung. Aufgrund verschiedener<br />
Probleme in der Implementierungsphase,<br />
wie z.B. unterschiedlicher Rahmenbedingungen<br />
und Bildungsvoraussetzungen,<br />
wurde das Konzept 2003 überarbeitet und Faktoren des deutschen<br />
FH-Modells an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Die Erfolge dieser<br />
Korrekturen zeigten sich bald. Die Erfahrungen der Universität Hefei haben<br />
mittlerweile für das chinesische<br />
Bildungsministerium Modellcharakter für<br />
den Bereich der anwendungsorientierten<br />
Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit der BHS / Foto: Universität Hefei<br />
12<br />
2009 10<br />
80<br />
SRTP<br />
Die BSH (Bosch-Siemens-Haushaltgeräte) beruht auf einem<br />
Joint-Venture der internationalen Riesen Bosch und Siemens<br />
und hat eine Niederlassung in Chuzhou, Provinz Anhui.<br />
Am 26. Februar 2008 vereinbarten die BSH und die Universität<br />
Hefei in einem Kooperationsvertrag, an einer Verbesserung<br />
der Karrieremöglichkeiten der Absolventen zu arbeiten. Die<br />
Firma BSH bietet den Studierenden der Universität Hefei<br />
Praktikumsplätze, ermöglicht das Schreiben der Bachelorarbeit<br />
im Unternehmen und führt Bewerbertraining für die<br />
Absolventen durch. Außerdem werden Lehrkörper<br />
weitergebildet. Seit Oktober 2009 wird von der BSH ein<br />
„Siemens-Stipendium“ angeboten. Bis heute absolvierten<br />
bereits über 80 Studierende ihre Praktika bei der BSH, 12<br />
Studierende erhielten das „Siemens-Stipendium“. Aktuell<br />
diskutieren die Universität Hefei und BSH die Durchführung<br />
eines „Students Research Training Projects“, mit dem die<br />
Studierenden in Projekten, die von der BSH finanziert und von<br />
Lehrkräften der Universität begleitet werden, ihre Eigeninitiative<br />
und Forschungskompetenz verbessern können.<br />
Hochschulausbildung in China.<br />
Seit 1986 gibt es einen intensiven<br />
Austausch mit über 1.500 chinesischen<br />
und deutschen Studierenden und<br />
Lehrkräften in beide Richtungen.<br />
Auch deutsche Unternehmen wie Bosch<br />
und Siemens unterstützten die Universität<br />
Hefei sehr aktiv bei der Reform des<br />
Bildungsmodells.<br />
Zurzeit unterhält die Universität Hefei mit<br />
deutschen Partnern in der Form von „3+1-<br />
Projekten“, bzw. „2+3-Projekten“ neben<br />
Bachelor-Studiengängen auch<br />
gemeinsame Masterprogramme in<br />
Fachbereichen wie Logistik (LOGinCHINA),<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik,<br />
Computertechnik, Industriedesign,<br />
Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurswesen<br />
und Umweltingenieurwesen.<br />
Die Beiträge beider Seiten für das Projekt<br />
wurden auf höchster Ebene ausgezeichnet.<br />
Bundespräsident Christian<br />
Wulff pries die Zusammenarbeit der Hefei-<br />
Universität mit den deutschen Partnern wie<br />
folgt: „Der Geist dieser Kooperation ist ein<br />
gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von<br />
Wissenschaftlern und Studenten zwischen<br />
Deutschland und China“.<br />
(Prof. Dr. Cai Jingmin, caijingmin@hfuu.edu.<br />
cn und www.hfuu.edu.cn)<br />
Titel /<br />
7
8 Titel /<br />
CDAH 30<br />
2007 2009 2011 9 20<br />
23 130<br />
2011 5<br />
CDAH 2013<br />
CDAH Dritte CDAH-Tagung in Nanjing / Foto: Nanjing Institute of Technology<br />
3000<br />
Julia Sadrina recruiting.hefei@conti.cn www.conti-online.com<br />
Tina Wang / Mitarbeiterin von Continental und ehemalige Studentin der<br />
Universität Hefei Tina Wang / Foto: Continental Tires (Hefei) Co. Ltd.<br />
30<br />
Dritte CDAH-Tagung in Nanjing<br />
Das Chinesisch-Deutsche Forum für Anwendungsorientierte<br />
Hochschulausbildung (CDAH) hat mehr als 30 deutsche und<br />
chinesische anwendungsorientierte Hochschulen als<br />
Mitglieder. Das Forum dient als Plattform zum Dialog und<br />
zur Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen<br />
Hochschulen, die praxisnah und anwendungsbezogen<br />
ausbilden. Die wichtigsten Veranstaltungen des Forums sind<br />
die alle zwei Jahre stattfindenden Tagungen. Die ersten<br />
beiden Tagungen fanden 2007 in Hangzhou und 2009 in<br />
Hannover statt. Das Nanjing Institut für Technologie lud vom<br />
20.-23. September 2011 nun zur dritten CDAH-Tagung ein.<br />
Ca. 130 Teilnehmer von Bildungsbehörden, vom deutschen<br />
Generalkonsulat in Shanghai, von deutschen und<br />
chinesischen Hochschulen, von Unternehmen und vom <strong>DAAD</strong><br />
nahmen an der Tagung teil. Diskutiert wurden wichtige<br />
Themen wie Ausbildungsqualität, Besonderheiten im<br />
Curriculum sowie spezielle Anforderungen für die Lehrenden<br />
in der anwendungsorientierten Hochschulausbildung. Weitere<br />
Fragen befassten sich mit der anwendungsorientierten<br />
Forschung und einem Vergleich der anwendungsbezogenen<br />
Hochschulausbildung zwischen China und Deutschland. Die<br />
vierte CDAH-Tagung wird 2013 in Lübeck stattfinden.<br />
(Stefan Hase-Bergen)<br />
Continental Tires (Hefei) Co. Ltd. - Praxisorientierte Ausbildung<br />
Im Mai 2011 hat Continental sein erstes Reifenwerk in China<br />
eröffnet. Am Standort Hefei in der Provinz Anhui sollen in<br />
den nächsten Jahren über 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Eine<br />
umfassende und breit angelegte Qualifizierung zukünftiger<br />
Mitarbeiter ist daher von besonderer Wichtigkeit für den<br />
Automobilzulieferer.<br />
Continental Tires Hefei Ltd. hat ein Programm mit einer lokalen<br />
Berufsschule gestartet und bildet in diesem Rahmen junge<br />
Mitarbeiter mit technischem Schwerpunkt aus. Teil der<br />
Ausbildung ist unter anderem ein Praxisaufenthalt im<br />
Unternehmen. Momentan sind schon über 30 Auszubildende<br />
im Einsatz. Die Verbindung von Lehre und praxisbezogenen<br />
Komponenten ist maßgeschneidert für die lokalen<br />
Anforderungen des Produktionswerkes. Die Absolventen<br />
bringen für ihre erste Tätigkeit bereits ein breites Verständnis<br />
für industrietypische Prozesse mit, die über die rein fachliche<br />
Qualifikation hinausgehen. Auch die Auszubildenden haben<br />
die Möglichkeit, die Firma früh kennenzulernen und sich<br />
innerhalb des Unternehmens zu präsentieren. Die Erfahrung,<br />
die der Automobilzulieferer mit dem deutschen Berufsschulwesen<br />
hat, ist maßgeblich in die Programmgestaltung eingeflossen.<br />
Für Continental Hefei ist der Start des Programms ein<br />
zukunftsweisender Schritt in die praxisorientierte Ausbildung.<br />
(Julia Sadrina, recruiting.hefei@conti.cn und www.contionline.com)
FH-<strong>Alumni</strong> berichten: Eine anwendungsorientierte Ausbildung und exzellente Berufschancen<br />
Foto: Privat<br />
FH<br />
3<br />
Master<br />
Uni FH<br />
FH<br />
FH<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2001 10<br />
Uni Bologna<br />
chenhaozhong@hotmail.com<br />
FH Uni FH<br />
FH Uni<br />
Im Rahmen eines Austauschprogrammes kam ich im Oktober 2001<br />
an das Studienkolleg der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Nach<br />
meinem Studienabschluss im Fach Wirtschaftsingenieurwesen<br />
arbeitete ich drei Jahre lang in einem großen Unternehmen. Jetzt<br />
bin ich als Manager für das Chinageschäft in einem<br />
Maschinenbauunternehmen angestellt und besuche gleichzeitig<br />
Masterkurse an einer Privathochschule. Alle meine Erfahrungen<br />
in Deutschland - von den schwierigen Anfängen, als ich mit der<br />
Sprache und finanziellen Umständen zu kämpfen hatte, bis hin zu<br />
einem ausgezeichneten FH-Abschluss und dem Gewinn des<br />
<strong>DAAD</strong>-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer<br />
Studierender - haben mich wachsen lassen.<br />
Im Gegensatz zu dem theoretischen Studieren an den<br />
Universitäten finde ich den Unterricht an einer FH viel<br />
praxisorientierter und kompakter. Zudem verlangen die FHs<br />
normalerweise ein Praxissemster in einem Unternehmen und<br />
unterstützen Abschlussarbeiten, die in Zusammenarbeit mit<br />
einem Unternehmen angefertigt werden. In meinen Augen fördert<br />
diese anwendungsorientierte Ausbildung ergebnisorientiertes<br />
Denken und die Fähigkeit, Probleme zu lösen – beides wichtige<br />
Fähigkeiten, die jeder Arbeitgeber sucht. Meiner Meinung nach<br />
ist die FH die richtige Wahl für alle, die in der Realwirtschaft<br />
vorankommen wollen. Die Universität ist im Gegensatz dazu<br />
passender für den Berufseinstieg in Bereiche wie Consulting,<br />
Banken und Forschung. Nach dem Bolognaprozess hat für mich<br />
der Unterschied zwischen Uni und FH abgenommen, und viele<br />
Vorurteile gegenüber der FH verschwinden allmählich. Eine gute<br />
Möglichkeit seine Karriere voranzutreiben ist, nach dem FH-<br />
Abschluss einige Jahre zu arbeiten und danach ein<br />
Universitätsstudium anzuschließen.<br />
(Cheng Haozhong, chenhaozhong@hotmail.com<br />
FH<br />
Foto: Privat<br />
04 9<br />
1. FH<br />
Sensor System Technology<br />
FH Uni<br />
FH Uni<br />
2. FH Uni<br />
Uni<br />
Ich bin im September 2004 nach Deutschland gekommen, um an der<br />
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft den englischen<br />
Masterstudiengang Sensor System Technology zu studieren. Heute bin<br />
ich bei der Daimler AG als Ingenieur angestellt. Dank des Studiums an der<br />
FH habe ich bei Bosch in Stuttgart ein Praktikum machen und meine<br />
Abschlussarbeit schreiben können, was meinen Schritt zur Karriere bei<br />
Daimler eingeleitet und sehr erleichtert hat.<br />
Ich möchte hier einige Punkte zusammenfassen, die für mich für ein<br />
Studium an der FH gesprochen haben:<br />
Stellung: Die FHs sind „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“,<br />
keinesfalls „Berufsschulen“. Die Masterabschlüsse einer FH sind mit dem<br />
universitären Masterabschluss gleichgestellt.<br />
Kurse: Die Kurse an der Universität sind keineswegs mengenmäßig mehr als<br />
an der FH. Im Gegenteil, es gibt hier viele festgelegte Kursmodule. An der Uni gibt<br />
es vorwiegend Vorträge, Übungen und Seminare, während an der FH ein<br />
Schwerpunkt auf dem Austausch und der Diskussion liegt. Durch den Verzicht<br />
auf theoretische Inhalte können in kürzerer Zeit mehr Inhalte angesprochen werden,<br />
was denjenigen Studierenden liegt, die ihr Studium schnell beenden wollen.<br />
Lehrkräfte: Die FH-Professoren bringen überwiegend mehrjährige<br />
Unternehmenserfahrung mit, weshalb der Unterrichtsstoff sehr praxisorientiert<br />
vermittelt wird und direkt auf eine spätere berufliche Tätigkeit übertragbar ist.<br />
Praktikum: An der FH werden die Studierenden stärker als an der Uni<br />
ermutigt, in der vorlesungsfreien Zeit Praktika zu absolvieren und in<br />
Unternehmen ihre Abschlussarbeiten zu schreiben.<br />
Promotion: Falls man promovieren möchte, bieten sich eher die Unis an.<br />
FH-Absolventen können promovieren, müssen aber einige Kurse ergänzen.<br />
Gehalt: Außer vielleicht in einigen öffentlichen Einrichtungen sind FH-<br />
Absolventen in deutschen Firmen den Uni-Absolventen überwiegend<br />
gleichgestellt und bekommen entsprechend gleiche Gehälter.<br />
In meinen Augen sind die Unterschiede zwischen einem Studium an der<br />
FH und der Uni eher gering. Letztendlich muss jeder unter Berücksichtigung<br />
seiner persönlichen Situation entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.<br />
(Zhao Yang, zhaoyang_fh@hotmail.com<br />
FH<br />
3. FH<br />
4. FH Uni<br />
5. Uni FH<br />
FH Uni<br />
FH Uni<br />
6.<br />
zhaoyang_fh@hotmail.com<br />
Titel /<br />
9
„Von <strong>Alumni</strong> für <strong>Alumni</strong>“-Veranstaltungen<br />
2011 6<br />
6 28<br />
7 19<br />
<strong>DAAD</strong><br />
11 12<br />
<strong>DAAD</strong><br />
William Valentino<br />
10 <strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
Dietrich Berner<br />
<strong>DAAD</strong><br />
9 18-20<br />
CSR<br />
Fachseminar zum Thema „Chinesisch-<br />
Deutsche Erziehungswissenschaft“ in Shanghai / Foto: Li Qilong<br />
11 13 <strong>DAAD</strong><br />
20<br />
11 25-26<br />
In der zweiten Jahreshälfte 2011 veranstaltete die <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking im<br />
Rahmen des Programms „Von <strong>Alumni</strong> für <strong>Alumni</strong>“ insgesamt sechs<br />
Veranstaltungen in ganz China.<br />
Am 28. Juni organisierte Wang Jian vom Institut für Corporate Social Responsibility<br />
der Beijing Normal University und Alumnus der Universität Bremen ein<br />
Fachseminar zum Thema „Corporate Social Responsibility (CSR) der<br />
Unternehmen und gesellschaftliche Entwicklung am Beispiel deutscher<br />
Unternehmen in China“. Eingeladen waren Vertreter der Wirt- und Wissenschaft,<br />
wie der Vizepräsident und Verantwortliche für CSR von Bayer China, Herr William<br />
Valentino, die Vizepräsidentin von Volkswagen China, Frau Molly Yang, sowie<br />
der Dekan der School of Social Development and Public Policy der Beijing Normal<br />
University, Herr Prof. Zhang Xiulan.<br />
Am 19. Juli fand dank der tatkräftigen Unterstützung durch Herrn Li Qilong von<br />
der East China Normal University ein Fachseminar zum Thema „Chinesisch-<br />
Deutsche Erziehungswissenschaft“ statt. Zur Veranstaltung war Prof. Dietrich<br />
Berner, Erziehungswissenschaftler der Humboldt-Universität Berlin, eingeladen,<br />
der gemeinsam mit Prof. Peng Zhengmei (East China Normal University) die<br />
Keynote Speech „Ein Vergleich des Erziehungsgedankens bei Humboldt und<br />
Cai Yuanpei“ hielt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten wurden vor dem<br />
Hintergrund der chinesischen und deutschen Philosophie, Kultur,<br />
Erziehungstraditionen und Geschichte erörtert, ebenso wie der Einfluss auf die<br />
beiden Kulturkreise. Das Gehörte wurde von den teilnehmenden <strong>Alumni</strong> intensiv<br />
diskutiert.<br />
Der fünfte „Asian-link Workshop on Marine Natural Products and Medicinal Plants”<br />
fand vom 18.-20. September in Qingdao statt. Die Fachkonferenz wurde von<br />
Wang Bingui, <strong>DAAD</strong>-Alumnus und Forscher am Institute of Oceanology der Chinese<br />
Academy of Science, organisiert. Viele der Teilnehmer haben eine<br />
langjährige Bindung an Deutschland. <strong>Alumni</strong> der Forschungsbereiche Nutzung<br />
von meeresbiologischen Ressourcen, Forschung meeresbiologischer Aktivität,<br />
Untersuchungen zu Meeressedimenten sowie traditionelle chinesische<br />
Pharmakologie diskutieren über neueste Entwicklungen im jeweiligen<br />
Arbeitsbereich.<br />
Am 12. November wurde auf den Vorschlag von Herrn Dr. Zhang Chengwen<br />
(Jiaxing University) hin gemeinsam mit dem <strong>DAAD</strong> und der Vereinigung für aus<br />
dem Ausland zurückgekehrte Existenzgründer der Region des Yangtse-Deltas<br />
die Veranstaltung „Zweites deutsch-chinesisches Forum zur Berufsbildung“ in<br />
Jiaxing organisiert. Teilnehmer der Veranstaltung waren Deutschland-<strong>Alumni</strong> von<br />
Hochschulen, Berufsschulen und Unternehmen, die Entwicklungen und Trends<br />
im Bereich der deutsch-chinesischen Berufsbildung und die Schwerpunkte der<br />
Plants“ in Qingdao / Foto: Wang Bingui<br />
„Asian-link Workshop on Marine Natural Products and Medicinal
„Zweites Fachtreffen wirtschaftswissenschaftlicher Deutschland-<br />
<strong>Alumni</strong> – Wirtschaftspolitik und Überwindung der Schuldenkrise in Deutschland und<br />
Europa“ in Peking / Foto: Shi Shiwei<br />
Lokale <strong>Alumni</strong>-Treffen in der zweiten Jahreshälfte 2011<br />
2010 11 <strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
9 15<br />
50<br />
Wiebke Hoffmann<br />
11 1 40<br />
GIZ<br />
11 29<br />
<strong>Alumni</strong>-Treffen in Chongqing / Foto: <strong>DAAD</strong> <strong>Alumni</strong>-Treffen in Xiamen / Foto: <strong>DAAD</strong> <strong>Alumni</strong>-Treffen in Fuzhou / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
10 25 26<br />
alumni@daad.org.cn<br />
Keßler<br />
<strong>DAAD</strong> Giloy<br />
Wolfgang Keßler<br />
<strong>DAAD</strong><br />
InWEnT<br />
künftigen Zusammenarbeit analysierten.<br />
Am 13. November organisierten der <strong>DAAD</strong> und das Real Estate Law and<br />
Policy Research Center der Rechtsfakultät der Tsinghua Universität unter<br />
Federführung von Herr Dr. Wang Hongliang ein Fachseminar zum Thema<br />
Eigentumsrechte staatlich gebauter Wohnungen. Die 20 Experten aus<br />
verschiedenen Forschungsinstitutionen diskutierten angeregt Themen wie<br />
„Wohnrecht und Sozialrecht“, „Eigentumsrechte von Sozialwohnungen“,<br />
„soziale Mietwohnungen“ und „rechtliche Merkmale staatlicher<br />
Vorsorgefonds“.<br />
Vom 25. bis 26. November veranstaltete Prof. Shi Shiwei von der University<br />
of International Business and Economics mit Unterstützung des <strong>DAAD</strong> das<br />
„Zweite Fachtreffen wirtschaftswissenschaftlicher Deutschland-<strong>Alumni</strong> –<br />
Wirtschaftspolitik und Überwindung der Schuldenkrise in Deutschland und<br />
Europa“ in Peking. Über 30 Wirtschaftswissenschaftler verschiedener<br />
Institutionen aus ganz China diskutierten angeregt die Besonderheiten der<br />
Rolle Deutschlands in der europäischen Währungskrise.<br />
(Wu Fei, alumni@daad.org.cn)<br />
Die Außenstelle organisierte am 15. September das zweite lokale <strong>Alumni</strong>-<br />
Treffen in Changchun mit insgesamt über 50 Teilnehmern. Neben alten<br />
Bekannten kamen diesmal zusätzlich viele neue <strong>Alumni</strong> der Universitäten<br />
und deutschen Unternehmen in Jilin. Zum Erfolg der Veranstaltung trugen<br />
vor allem Prof. Zhang Jiang (Changchun University of Science and<br />
Technology), Frau Wang Peiling (VW) sowie die Boschlektorin Wiebke<br />
Hoffmann (Jilin Huaqiao Foreign Languages Institut) bei.<br />
Am 25. und 26. Oktober veranstaltete die Außenstelle gemeinsam mit dem<br />
IC Guangzhou und dem Deutschen Generalkonsulat Guangzhou in Xiamen<br />
sowie in Fuzhou lokale <strong>Alumni</strong>-Treffen. Der stellvertretende Generalkonsul<br />
Wolfgang Keßler betonte die Bedeutung der chinesischen Deutschland-<strong>Alumni</strong><br />
für das gegenseitige Verständnis der beiden Länder. Zu Recht werden sie<br />
als Brückenbauer gesehen, die in beiden Kulturen Erfahrungen gesammelt<br />
haben. Die Professoren Ren Bin und Wang Hui von der Xiamen University<br />
sowie Herr Huang Xingzhou von der Fuzhou University unterstützten den<br />
<strong>DAAD</strong> bei der Organisation.<br />
Am 1. November kamen 40 Deutschland-<strong>Alumni</strong> verschiedener Universitäten<br />
in Chongqing zu einem lokalen Treffen zusammen. Viele wurden während<br />
ihres Deutschland-Aufenthaltes durch den <strong>DAAD</strong>, die Humboldt-Stiftung, die<br />
Konrad-Adenauer-Stiftung, das Goethe-Institut oder InWEnt (heute GIZ)<br />
gefördert und arbeiten heute erfolgreich in den unterschiedlichsten Bereichen.<br />
Außerdem nahm die neue <strong>DAAD</strong>-Lektorin Frau Dr. Giloy an dem Treffen teil.<br />
Der Leiter der Deutschabteilung der Sichuan International Studies University,<br />
Prof. Li Daxue, unterstützte tatkräftig die Organisation der Veranstaltung.<br />
Trotz des ersten Schneefalls des Jahres und Wintereinbruchs in Jinan nahmen über<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
11
12 60 <strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong> Thomas Willems <strong>DAAD</strong><br />
45<br />
<strong>DAAD</strong><br />
leitung-shanghai@daad.org.cn<br />
:<br />
DACH-<strong>Alumni</strong>-Fachtagung: Chinesische Wissenschaftler diskutieren<br />
das Thema „Life Science and Biotechnology“<br />
DACH<br />
DACH 2011 9<br />
24 25 <strong>DAAD</strong><br />
70<br />
GCLB<br />
GCLB<br />
,<br />
12 <strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
10<br />
, alumni@daad.org.cn Thomas Willems<br />
<strong>Alumni</strong>-Treffen in Jinan / Foto: Wei Tiandi<br />
Referenten, Gäste und Orgateam / Foto: Yu Chunfeng<br />
,<br />
<strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong> Gründung des 1. <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Vereins in Shanghai / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
40 Deutschland-<strong>Alumni</strong> verschiedener Universitäten der Stadt Jinan und der Provinz<br />
Shandong am lokalen <strong>Alumni</strong>-Treffen am 29. November in Jinan teil. Der Leiter der<br />
Abteilung für Europa und Afrika des Büros für Auswärtiges der Provinz Shandong, Herr<br />
Shen Lei, der selbst mit einer Förderung der Hanns-Seidel-Stiftung in Deutschland war,<br />
berichtete in seiner Begrüßungsrede davon, wie die Zeit in Deutschland ihn beeinflusst<br />
hat. Er forderte die Anwesenden auf, weiter an einem besseren Verständnis und einer<br />
Zusammenarbeit von Deutschland und China zu arbeiten.<br />
Zur diesjährigen Weihnachtsfeier des IC Shanghai kamen 60 <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong><br />
und tauschten zahlreiche Erinnerungen und Neuigkeiten aus. Außerdem<br />
präsentierte IC-Leiter Thomas Willems die Vorteile eines <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Vereins.<br />
Bereits eine Woche später trafen sich zehn <strong>Alumni</strong>, um den 1. <strong>DAAD</strong>-Verein<br />
Shanghai unter dem Vorsitz von Prof. Sheng Huaye zu gründen. Inzwischen<br />
zählt der Verein 45 Mitglieder. <strong>Alumni</strong>, die dem Verein beitreten möchten, können<br />
sich hier melden: leitung-shanghai@daad.org.cn.<br />
(Wu Fei, alumni@daad.org.cn, Thomas Willems)<br />
Eines der großen Ziele des DACH-Programms ist eine fachliche Vernetzung der<br />
<strong>Alumni</strong> mit dem <strong>DAAD</strong> und untereinander. Daher organisierte der <strong>DAAD</strong> in der<br />
zweiten Jahreshälfte viele <strong>Alumni</strong>-Fachtagungen und – seminare in verschiedenen<br />
deutschen Städten.<br />
Vom 24. bis 25. September veranstaltete der <strong>DAAD</strong> gemeinsam mit der German<br />
Chinese Life Science and Biotechnology Association (GCLB) in Bonn eine<br />
Fachtagung zum Thema „Life Science and Biotechnology“, die gleichzeitig auch die<br />
6. Jahresversammlung der GCLB war. Über 70 Wissenschaftler reisten aus ganz<br />
Deutschland an, um Aspekte des Themenbereichs zu diskutieren.<br />
Feierlich wurde die Fachtagung mit Grußworten von Dr. Jiang Feng (Gesandter des<br />
Botschaftsrates für Bildung der VR China) und Herrn Niels Albers (Leiter des <strong>DAAD</strong>-<br />
Referats „China und Mongolei“) eröffnet.<br />
Drei chinesische Professoren, die jetzt an deutschen Hochschulen lehren, nämlich<br />
Prof. Lu Mengji (Virologie, Medizinische Fakultät, Universität Duisburg-Essen), Prof.<br />
Li Shuming (Institut für Pharmazeutische Biologie, Universität Marburg) und Prof.<br />
Wang Zhaoqi (Institut für Neurobiologie, Universität Jena), moderierten drei<br />
unterschiedliche Themenbereiche und hielten vor dem Plenum eigene Fachvorträge.<br />
Prof. Lu Mengji stellte das Modell tierischer Hepatitis B, seine aktuelle Anwendung<br />
auf die Immuntherapie und die darauf basierende Forschungszusammenarbeit<br />
zwischen Deutschland und China vor. Der Wissenschaftler Prof. Li Shuming berichtete<br />
über seine Forschungstätigkeit im Bereich funktioneller Genomik der Biosynthese<br />
von Indol-Alkaloiden in Pilzen. Die Forschungsgruppe um Prof. Li ist eine der ersten<br />
Arbeitsgruppen weltweit, die mittels genomischer Methoden Bioinformationen zur<br />
Synthese von natürlichen Arzneimitteln erforscht und nachgewiesen hat. Seine
Gewinner des Poster-<br />
Preis Herr Liu Liangyu / Foto: Yu Chunfeng<br />
,<br />
MCPH1<br />
DACH<br />
<strong>DAAD</strong><br />
3 6<br />
,<br />
2011<br />
10 30<br />
11<br />
zhao@daad.de<br />
2011 DACH<br />
Albers<br />
systematische Erforschung der Prozesse der Biosynthese von Indol-Alkaloiden brachte<br />
neue rekombinante Enzyme hervor, die als potenter Biokatalysator zur Synthese von<br />
Arzneimitteln dienen können und somit eine neue Möglichkeit zur Entwicklung von<br />
Medikamenten bietet. Prof. Wang Zhaoqi präsentierte den Zuhörern die neuesten<br />
Forschungsergebnisse seiner Arbeitsgruppe für Neurobiogenese. Die Forschungsgruppe<br />
bewies die Funktion des MCPH1-Gens beim Wachstum des zerebralen Kortex<br />
(Großhirnrinde) beim Menschen. Diese neue Erkenntnis liefert wichtige Informationen<br />
für die Erforschung von Funktion und Entwicklung des menschlichen Gehirns. Die<br />
neuesten Ergebnisse seiner Forschungsarbeit wurden kürzlich in der Fachzeitschrift<br />
„Nature Cell Biology“ publiziert.<br />
Die fachlich anspruchsvollen, verständlich aufbereiteten Vorträge der drei Professoren<br />
wurden von den Teilnehmern mit sehr positivem Feedback belohnt. Daneben<br />
präsentierten drei weitere chinesische Forschungsgruppenleiter, Dr. Wu Yaowen (MPI<br />
Dortmund), Dr. Liu Haikun (DZKF Heidelberg) und Dr. Ma Qingjun (Universität Lübeck),<br />
ihre Forschungsthemen. Alle diese Deutschland-<strong>Alumni</strong> sind beispielhafte Brückenbauer<br />
und Bindeglieder für den deutsch-chinesischen akademischen Austausch.<br />
Zum ersten Mal bei einer Fachtagung bestand auch für Doktoranden die Möglichkeit,<br />
eigene Forschungsarbeiten vorzustellen. Doktoranden, die in Deutschland zu den beiden<br />
Themenbereichen forschen, konnten sich bewerben. Schließlich wurden aus 25<br />
Bewerbern insgesamt sechs Kandidaten ausgewählt, die mit Unterstützung des <strong>DAAD</strong><br />
nach Bonn reisen und den anwesenden Professoren ihre Arbeit vorstellen konnten.<br />
Gleichzeitig fand auch zum ersten Mal eine Fachposterausstellung statt. Der Preis für<br />
das beste Poster ging an Herrn Liu Liangyu vom Max-Planck-Institut Köln.<br />
Der Erfolg der Veranstaltung lag in der Förderung des fachlichen und persönlichen<br />
Netzwerks zwischen den chinesischen Wissenschaftlern in Deutschland aus den<br />
Forschungsbereichen „Life Science and Biotechnology“ und der Bildung einer<br />
Austauschplattform.<br />
Neben dieser Fachtagung in Bonn wurden in der zweiten Jahreshälfte drei weitere<br />
Fachseminare im Rahmen des DACH-Projekts veranstaltet. In Rüdesheim am Rhein<br />
diskutierten chinesische Ökonomen Ende Juni über die weltweite Finanzkrise und eine<br />
damit einhergehende mögliche Inflation. In Stuttgart trafen sich im Rahmen einer Serie<br />
von Fachvorträgen rund um die moderne Automobiltechnologie im Oktober 30<br />
chinesische Experten und <strong>Alumni</strong>. Mit dem Forum „Chinesische Fachkräfte in deutschen<br />
Unternehmen als Mittler zwischen den Kulturen“, das Anfang November in Königswinter<br />
stattfand, ging die DACH-Veranstaltungsserie 2011 zu Ende.<br />
(Zhao Xiao, zhao@daad.de in Zusammenarbeit mit Dr. Rao Yijian und Frau Qian Wei)<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
Gruppenfoto / Foto: Yu Chunfeng<br />
13
<strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Programm „<strong>Alumni</strong> <strong>erzählen</strong>...“ in Hannover<br />
VCWSH<br />
14<br />
DACH<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011 10 8<br />
11<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
Foto: Yao Ping Foto: Yao Ping Foto: Yao Ping<br />
15<br />
Die bundesweite Veranstaltungsreihe „<strong>Alumni</strong> <strong>erzählen</strong>…“ des DACH-Programms<br />
machte am 8. Oktober Halt in der Messestadt Hannover, die sich herbstlich-golden<br />
von ihrer besten Seite zeigte. Gemeinsam mit dem VCWSH e.V. (Verein der<br />
Chinesischen Wissenschaftler und Studenten in Hannover) bot der <strong>DAAD</strong> unter dem<br />
Motto „<strong>Alumni</strong> <strong>erzählen</strong> – Leben, Studium, Arbeit“ Deutschland-<strong>Alumni</strong>, chinesischen<br />
Studierenden und Wissenschaftlern eine Gelegenheit zum Austausch an.<br />
Um Antworten auf die von chinesischen Studierenden häufig gestellten Fragen zu<br />
Leben, Studium und Arbeit in Deutschland zu finden, wurden insgesamt 15 <strong>Alumni</strong>,<br />
u.a. aus Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Stuttgart, nach Hannover<br />
eingeladen, um ihre Erfahrungen mit den ca. 100 Teilnehmern aus Hannover,<br />
Niedersachsen, Bremen und Umgebung zu teilen.<br />
Der Vorsitzende des VCWSH, Herr Kong Fanjie, eröffnete die Veranstaltung. Drei<br />
Fachvorträge am Vormittag und eine Podiumsdiskussion am Nachmittag bildeten die<br />
Schwerpunkte des Programms. Mit der Umschreibung „klein aber fein“ beschrieb Dr.<br />
Wei Jiandong vom Institut für Halbleitertechnik der TU Braunschweig die Besonderheiten<br />
Deutschlands als Forschungsstandort. Seiner Meinung nach ist Austausch in der<br />
fruchtbaren Forschungslandschaft an der Tagesordnung. Zudem könne man ohne<br />
großen Druck der Forschung nachgehen.<br />
Herr Li Shiyuan, selbst Teilnehmer und Organisator von mehreren deutschchinesischen<br />
Karrieremessen, fasste in seinem Beitrag die Qualifikationen<br />
zusammen, nach denen deutsche und chinesische Unternehmen ihr Personal<br />
auswählen. Herr Duan Wei, Masterstudent im Fach Rechtswissenschaft, sprach in<br />
seinem Vortrag über rechtlich wichtige Voraussetzungen für eine Berufstätigkeit in<br />
Deutschland, wie z.B. Arbeitserlaubnis oder Versicherung.<br />
Am Nachmittag wurde mit insgesamt 11 eingeladenen Sprechern über die Themen<br />
„Studium und Forschung“ und „Praktikum und Arbeit“ diskutiert. In Bezug auf die<br />
Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten betonte Prof. Dr. Ding<br />
Foto: Yao Ping
<strong>DAAD</strong> VCWSH<br />
Intensive Diskussionen und reger Austausch –<br />
Das Deutsch-Chinesische Rechtskolloquium der GIZ<br />
9 22 Astrid<br />
Skala-Kuhmann<br />
110<br />
<strong>DAAD</strong><br />
GIZ<br />
BUCERIUS AHK<br />
BRAK<br />
Axel C. Filges DRB<br />
Christoph Frank DAV<br />
Stefan König<br />
GIZ<br />
Eberhard Siegismund<br />
Alexander Ignor<br />
Marco Haase Eberhard Siegismund eberhard.<br />
siegismund@giz.de www.law-reform.cn<br />
Yongjian (Hochschule Magdeburg-Stendal), dass es auf das jeweilige Studienfach ankäme.<br />
Das Studium mancher Fächer sei an einer FH viel anspruchsvoller, da die Studierenden<br />
der FHs oft praktischer arbeiteten und eine Vielzahl an Experimenten durchführen müssten.<br />
Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion berichtete Frau Zheng Jing, Ingenieurin im Bereich<br />
Reifenentwicklung bei Continental Deutschland, dass die Erfahrungen aus verschiedenen<br />
Praktika ihr sehr bei der Suche nach der für sie richtigen Arbeitsstelle geholfen hätten. „Im<br />
Vorstellungsgespräch wollen die Personaler vor allem herausfinden, welche Stärken Sie<br />
für die Firma mitbringen“, ergänzte Herr Meng Bei’er (Volkswagen Nutzfahrzeuge).<br />
Praktische Vorerfahrung, z.B. auch durch uniinterne Praktika ist somit Gold wert.<br />
Die Veranstaltung endete mit einer lebhaften Diskussion zwischen Gästen und<br />
Zuschauern und viel Beifall für die <strong>Alumni</strong> und Experten.<br />
(Yang Yang, <strong>DAAD</strong> und Kong Fanjie, VCWSH)<br />
Am 22. September eröffnete Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Landesdirektorin der<br />
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in China das Deutsch-<br />
Chinesische Rechtskolloquium in Peking. Knapp 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
aus Deutschland und China, darunter viele <strong>Alumni</strong> des <strong>DAAD</strong>, waren gekommen,<br />
um zu den Themen „Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen deutschem und<br />
chinesischem Recht aus wissenschaftlicher Perspektive“, „Rolle und Aufgabe von<br />
Richtern und Anwälten“ und „Ethik im Prozess“ zu diskutieren. Organisiert wurden<br />
die Veranstaltung vom Programm Rechtswesen der GIZ gemeinsam mit dem<br />
Chinesisch-Deutschen Institut für Rechtswissenschaft (CDIR) der China Universität<br />
für Politik- und Rechtswissenschaft. Unterstützung kam vom <strong>DAAD</strong>, der Bucerius<br />
Law School und der Auslandshandelskammer (AHK).<br />
Im Rahmen der Veranstaltung kamen neben dem Rechtsanwalt Axel C. Filges, dem<br />
Präsidenten der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) auch der Oberstaatsanwalt<br />
Christoph Frank, Vorsitzender des Deutschen Richterbundes (DRB) und Rechtsanwalt<br />
Dr. Stefan König, Vorsitzender des Strafrechtsausschusses des Deutschen<br />
Anwaltvereins (DAV) zu Wort.<br />
Die Vorträge bildeten die Grundlage für eine von Aufgeschlossenheit und<br />
gegenseitigem Interesse geprägte Diskussion. Gerade das Thema Ethik warf viele<br />
Fragen auf, z.B.: „Wie gehen Richter damit um, wenn eine Entscheidung gesetzlich<br />
zwingend ist, aber gegen das eigene Rechtsempfinden verstößt?“<br />
Eberhard Siegismund, Programmleiter des Programms Rechtswesen der GIZ in China,<br />
und Prof. Dr. Gao Xiang, Dekan der Fakultät für vergleichende Rechtswissenschaft an<br />
der China Universität für Politik- und Rechtswissenschaft, führten durch das Programm.<br />
Begleitet wurden sie dabei von Rechtsanwalt Prof. Dr. Dr. Alexander Ignor und Dr. Marco<br />
Haase vom CDIR.<br />
(Eberhard Siegismund, eberhard.siegismund@giz.de und www.law-reform.cn)<br />
GIZ : Referenten und Gäste / Foto: GIZ GIZ Teilnehmer des Deutsch-Chinesischen Rechtskolloquiums / Foto: GIZ<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
15
Göttingen-<strong>Alumni</strong>treffen in Shanghai<br />
70<br />
2011 6 11<br />
Seidel-Stiftung Peking<br />
16 <strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
2011 9 25<br />
beate.rogler@zvw.uni-goettingen.de<br />
Göttingen-<strong>Alumni</strong>treffen in Shanghai / Foto: Beate Rogler<br />
<strong>Alumni</strong> der Hanns-Seidel-Stiftung besuchen die „Kunst der Aufklärung“<br />
koord@public3.bta.net.cn<br />
<strong>Alumni</strong> der Hanns-Seidel-Stiftung im Nationalmuseum / Foto: Hanns-<br />
Wie jedes Jahr veranstaltete die Universität Göttingen gemeinsam<br />
mit ihrer Auslandsrepräsentanz Nanjing ein Jahrestreffen der<br />
Göttingen-<strong>Alumni</strong> in China. Dieses Mal waren wir am 25.<br />
September zu Gast an der Fudan-Universität, mit der auch am<br />
darauffolgenden Tag ein neuer Partnerschaftsvertrag durch die<br />
beiden Präsidenten besiegelt wurde.<br />
Knapp 70 <strong>Alumni</strong> folgten der Einladung der neuen<br />
Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Ulrike Beisiegel.<br />
Das <strong>Alumni</strong>treffen wurde vom <strong>DAAD</strong> gefördert und<br />
beinhaltete einen Seminarteil mit Fach-Workshops, eine<br />
Plenumsrunde mit der Präsidentin und Beiträge zu<br />
<strong>Alumni</strong>aktivitäten sowie einen gemütlichen Ausklang am<br />
Abend bei deutschen Grillspezialitäten und deutschem Bier.<br />
Besonders interessant waren die von der Präsidentin<br />
vorgestellten Neuerungen in Göttingen im Rahmen der<br />
Exzellenzinitiative und der Bericht des <strong>Alumni</strong>vorsitzenden,<br />
Prof. Liu Zhiguo, über die erfolgreiche Gründung des<br />
<strong>Alumni</strong>vereins in China, die damit verbundene Vereinsstruktur<br />
und der Wunsch nach engagierten Mitstreitern unter den<br />
<strong>Alumni</strong>. Einhellige Meinung nach einem schönen Tag: Wir<br />
freuen uns schon auf das Treffen im nächsten Jahr!<br />
(Beate Rogler, Direktorin Nanjing Office, Universität<br />
Göttingen, beate.rogler@zvw.uni-goettingen.de)<br />
Am 11. Juni organisierte die Pekinger <strong>Alumni</strong>-Vereinigung<br />
der Hanns-Seidel-Stiftung einen Besuch der Ausstellung<br />
„Die Kunst der Aufklärung“ im Pekinger Nationalmuseum.<br />
Unter fachkundiger Führung unternahm man, aufgeteilt in<br />
drei Gruppen, einen Rundgang durch die Ausstellung<br />
entlang der verschiedenen Leitthemen wie die Geburt der<br />
Geschichte oder Ferne und Nähe. Die Bilder, Grafiken,<br />
Skulpturen, kunsthandwerkliche und wissenschaftliche<br />
Objekte sowie modische Erzeugnisse vermittelten einen<br />
Eindruck vom geistigen und kulturellen Wandel Europas im<br />
Zeitalter der Aufklärung, der viele neue Gedanken und Ideen<br />
hervorbrachte, tradierte Vorstellungen und Konventionen ins<br />
Wanken brachte und die politische Ordnung herausforderte.<br />
Nach Aussage vieler <strong>Alumni</strong> erleichterten die fachlichen<br />
Erläuterungen während des Rundgangs den Zugang zur<br />
Materie, zumal Kunst sich nicht selbsterklärend erschließen<br />
muss. Viele wurden angeregt, die Ausstellung noch einmal<br />
zu besuchen, dann vielleicht mit Studierenden oder<br />
Kollegen. (Arnfried Griesbaum, Hanns-Seidel-Stiftung<br />
Peking , koord@public3.bta.net.cn)
<strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Exkursion „Nachhaltige Stadtentwicklung“ bei gmp Shanghai<br />
6 18<br />
<strong>DAAD</strong><br />
gmp Gerkan, Marg und<br />
Partner<br />
6 18 25<br />
gmp<br />
gmp<br />
<strong>DAAD</strong> Thomas<br />
Willems gmp<br />
Shanghai-Flaneur<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Katja Hellkötter<br />
gmp Fanny Hoffmann-Loss<br />
80<br />
2.5<br />
<strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong>-Exkursion / Foto: Jan Siefke<br />
gmp Vortrag bei gmp / Foto: Jan Siefke<br />
35000<br />
15000<br />
Hoffmann-Loss<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Thomas Willems<br />
Am 18. Juni, acht Monate nach dem<br />
Ende der EXPO, veranstaltete das<br />
IC Shanghai einen deutschchinesischen<br />
Dialog zum Thema<br />
Stadtentwicklung am Beispiel der<br />
vom deutschen Architektenbüro<br />
„Gerkan, Marg und Partner“ (gmp)<br />
gestalteten Stadt „Lingang New<br />
City“, die im Anschluss auch<br />
besichtigt wurde. 25 chinesische<br />
und deutsche <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong><br />
besuchten trotz strömenden Regens<br />
die Räumlichkeiten von gmp in<br />
Shanghai, wo sie von Herrn Wu Wei,<br />
dem ersten chinesischen Partner<br />
und Chef-Repräsentanten von gmp in China herzlich<br />
empfangen wurden. Nach der Begrüßung durch den Leiter<br />
des <strong>DAAD</strong>-IC, Thomas Willems, der die Eigenschaften der<br />
gmp-Architektur - Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Schönheit<br />
- auf die <strong>Alumni</strong>-Arbeit des <strong>DAAD</strong> übertrug, moderierte<br />
Katja Hellkötter von den „Shanghai-Flaneuren“ den<br />
diskussions-reichen Vormittag, der unter anderem die<br />
Fragen aufwarf, wie man den „Wohlfühlfaktor“ der Bewohner<br />
misst und wo bei allem Fortschritt die eigene Tradition bleibt.<br />
Prof. Dr. Zheng Shiling, der ehemalige Präsident der Tongji-<br />
Universität, Leiter des Shanghaier Architektenverbandes und<br />
Berater der Shanghaier Stadtregierung, erläuterte in seinem<br />
Vortrag „Post-EXPO Shanghai“ den Strukturwandel Shanghais<br />
sowie die weiteren Stadtentwicklungspläne und Probleme, die<br />
in Zukunft zu bewältigen sind.<br />
Prof. Wang Zichun vom College of Architecture und Urban<br />
Planning der Tongji-Universität stellte in seiner Präsentation<br />
die neun Satellitenstädte Shanghais vor, während Diplom-<br />
Architektin Fanny Hoffmann-Loss, Projektmanagerin bei<br />
gmp Shanghai, das Konzept der 80.0000 Einwohner-<br />
Satellitenstadt „Lingang New City“ im Süden Shanghais<br />
erklärte. Die Idee der von gmp entworfenen Stadt geht<br />
zurück auf einen Wassertropfen, der auf eine Fläche fällt<br />
und konzentrische Kreise bildet. Im Zentrum liegt ein 2,5<br />
Kilometer breiter See, der von Wohn- und Grünvierteln<br />
umgürtet wird. Durch Landgewinnungsmaßnahmen wurde<br />
die Stadt „auf dem Meer gebaut“ und beheimatet zurzeit<br />
35.000 Studierende sowie 15.000 Mitarbeiter der beiden<br />
neu gegründeten Universitäten. Zwar seien die meisten<br />
Wohnungen schon verkauft, stünden aber noch leer, erkläre<br />
Hoffmann-Loss. Investieren wolle man in „Lingang New<br />
City“, wohnen vorerst aber lieber im Stadtkern. Bei der<br />
nachmittäglichen Exkursion zeigten sich die <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong><br />
beeindruckt von der äußerst modernen und nach den<br />
neuesten Energiestandards gebauten Stadt auf dem Meer,<br />
die nun auf ihre ersten Bewohner wartet. (Thomas Willems)<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
17
Stammtische deutscher <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> in Shanghai und Peking<br />
<strong>Alumni</strong>portal Deutschland<br />
Das <strong>Alumni</strong>portal Deutschland – Live und vor Ort in China<br />
<strong>Alumni</strong>portal Deutschland<br />
2011 <strong>Alumni</strong>portal Deutschland 11 6 7<br />
50<br />
<strong>DAAD</strong><br />
18 <strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
<strong>DAAD</strong><br />
8 13 <strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong> Thomas Willems 9<br />
27 <strong>DAAD</strong> 15<br />
11 12<br />
9 15 12<br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
stipendiaten@daad.org.cn<br />
www.alumniportal-deutschland.org 4<br />
1000 1000 Diana Hollmann<br />
4 1000 www.alumniportal-deutschland.org<br />
September-Stammtisch in Peking / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Über 40.000 Deutschland <strong>Alumni</strong> und mehr als 1.000 Unternehmen und Organisationen<br />
treffen sich auf www.alumniportal-deutschland.org / Foto: <strong>Alumni</strong>portal Deutschland<br />
Zu den von der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking organisierten<br />
Veranstaltungen für deutsche <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> zählen neben<br />
dem jährlichen <strong>Alumni</strong>-Treffen im April auch die <strong>DAAD</strong>-<br />
<strong>Alumni</strong>-Stammtische.<br />
Nachdem der erste Stammtisch im August mit 13 <strong>Alumni</strong><br />
regen Zuspruch erfahren hatte, luden Kathrin Wolfsgruber<br />
von der Außenstelle Peking und Thomas Willems, Leiter des<br />
IC Shanghai, deutsche <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> in Peking und<br />
Shanghai am 27. September zu gemeinsamen Abendessen<br />
ein. Insgesamt nahmen am September-Stammtisch in<br />
Peking 15 <strong>Alumni</strong> teil. Zu dem <strong>Alumni</strong>-Stammtisch in<br />
Shanghai kamen 11 Ehemalige. Anfang Dezember fand<br />
erneut ein Stammtisch in Shanghai mit 9 <strong>Alumni</strong> statt. Zum<br />
Dezember-Stammtisch in Peking Ende Dezember haben<br />
sich schon 15 <strong>Alumni</strong> angemeldet.<br />
Die Außenstelle führt den Stammtisch in regelmäßigen<br />
Abständen von ca. zwei Monaten durch und hofft, dass noch<br />
weitere <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> Interesse haben, sich in gemütlicher<br />
Runde mit anderen Ehemaligen zu treffen und auszutauschen.<br />
Die Außenstelle begrüßt Initiativen deutscher <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong><br />
in weiteren chinesischen Städten und unterstützt sie in der<br />
Organisation eigener Stammtische.<br />
(Kathrin Wolfsgruber, stipendiaten@daad.org.cn)<br />
30<br />
Das <strong>Alumni</strong>portal Deutschland – die Online-Plattform für Deutschland-<strong>Alumni</strong><br />
aus aller Welt – verbindet! Sowohl virtuell als auch live und vor Ort ist es die<br />
Plattform für alle, die in Deutschland studiert, geforscht oder gearbeitet haben.<br />
2011 standen gleich mehrere Veranstaltungen mit China-Bezug auf dem<br />
Programm, so z.B. der von der Auslandshandelskammer organisierte<br />
German Career Day am 6. und 7. November in Peking. Dort freuten sich<br />
50 Deutschland-<strong>Alumni</strong> über ein umfassendes Bewerbungstraining. Dieses<br />
brachte ihnen auch die vielfältigen Möglichkeiten des <strong>Alumni</strong>portals<br />
Deutschland zur Karriereentwicklung näher – von der Stellensuche über<br />
die Nutzung von Karriereprofilen bis hin zur Recherche potentieller<br />
Arbeitgeber mittels der Unternehmensporträts. Das Gelernte konnte im<br />
direkten Austausch mit Vertretern von fast 30 Unternehmen wie<br />
Volkswagen, Bosch und Siemens gleich angewendet werden. Online auf<br />
www.alumniportal-deutschland.org geht der Austausch weiter: Mit über<br />
40.000 Deutschland-<strong>Alumni</strong> – davon alleine 1.000 aus China – und mehr<br />
als 1.000 Unternehmen und Organisationen interessiert an Fachkräften<br />
„trained in Germany“. (Diana Hollmann)
Neuer Vertrauenswissenschaftler der Humboldt-Stiftung in Peking<br />
Prof. Wang Shizhou / Foto: Privat<br />
wanginfreiburg@yahoo.com.cn<br />
Regine Laroche . .<br />
. .<br />
Seit Juni dieses Jahres ist der Strafrechtler Prof. Wang Shizhou<br />
neuer Vertrauenswissenschaftler der Alexander von Humboldt-<br />
Stiftung in Peking. In dieser Funktion wird er die Vernetzung der<br />
Stiftung in China auf verschiedenen Ebenen ausbauen: So steht er<br />
beispielsweise für Humboldt-<strong>Alumni</strong>vereinigungen oder für<br />
Partnerorganisationen der Stiftung vor Ort als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung. Gleichzeitig berät er bei Bedarf neu ausgewählte<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten der Humboldt-Stiftung in<br />
verschiedenen Fragen zu ihrem Stipendium. In der Region in und<br />
um Peking informiert er Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
über den Forschungsstandort Deutschland allgemein sowie über die<br />
Förderprogramme und das internationale Netzwerk der Humboldt-<br />
Stiftung. Er berät die Stiftung auch bei möglichen Anpassungen von<br />
Förderprogrammen für sein Land. Wang Shizhou übernimmt diese<br />
Tätigkeit ehrenamtlich für die nächsten drei Jahre.<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus<br />
China, die sich für die Fördermöglichkeiten der Humboldt-Stiftung<br />
interessieren, können sich auch persönlich beraten lassen. Wang<br />
Shizhou ist unter wanginfreiburg@yahoo.com.cn direkt zu erreichen.<br />
(Regine Laroche, Alexander von Humboldt-Stiftung)<br />
<strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
- /Anzeige -<br />
19
<strong>Alumni</strong>treffen der Technischen Universität München (TUM) in Peking<br />
2011 9 21 30 20<br />
20 <strong>Alumni</strong> Direkt /<br />
beijing@tum.de<br />
<strong>Alumni</strong>treffen der TUM in Peking / Foto: Jin Zhenshan<br />
Am Mittwoch, dem 21. September, kamen über 30 TUM-<strong>Alumni</strong> aus<br />
Deutschland und ca. 20 chinesische TUM-<strong>Alumni</strong> im Capital Club in<br />
Peking zu einem <strong>Alumni</strong>treffen zusammen.<br />
Frau Prof. Dr.-Ing.Liqiu Meng, die Vizepräsidentin der TUM, begrüßte<br />
die <strong>Alumni</strong> und berichtete über die aktuellen Entwicklungen der<br />
Universität. Frau Prof. Meng betonte die Wichtigkeit der <strong>Alumni</strong>-Arbeit<br />
der TUM und erklärte die <strong>Alumni</strong> sowohl im In- als auch im Ausland<br />
zu wichtigen Botschaftern der TUM. Ihre Leistungen und Erfolge seien<br />
das beste Aushängeschild für die Qualität der Lehre und der<br />
Ausbildung an der TUM. Die Hochschulleitung nehme die <strong>Alumni</strong>-<br />
Arbeit sehr ernst und wolle diese auch in Zukunft intensiv unterstützen<br />
und weiter ausbauen.<br />
Auf dem Treffen diskutierten die Teilnehmer gemeinsam darüber, wie<br />
man in China ein flächendeckendes und vor allem aktives<br />
<strong>Alumni</strong>netzwerk aufbauen kann und mit welchen Herausforderungen<br />
hierbei gerechnet werden muss.<br />
Nach dem Treffen in Peking reiste die Gruppe der deutschen TUM-<strong>Alumni</strong><br />
weiter nach Zhangjiajie, Shanghai und Suzhou und tauchte dank des<br />
vielfältigen Programms tief in die chinesische Kultur und Geschichte ein.<br />
Überall erlebten und genossen sie die großzügige Gastfreundschaft der<br />
chinesischen TUM-<strong>Alumni</strong>, denen sie an den verschiedenen Stationen<br />
begegneten. (Jin Zhenshan, beijing@tum.de)<br />
- /Anzeige -
1300 1.300 Besucher kamen zu Bewerbungsgesprächen beim<br />
PhD Workshop / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
22<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011 545 CSC<br />
27<br />
2007 2011<br />
10.8%<br />
43.3% 9.9%<br />
8.7% 7.4%<br />
CEAIE<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011 1960<br />
<strong>DAAD</strong><br />
25<br />
11 26<br />
1300<br />
2012 2016 CSC<br />
CSC 2012 16000<br />
6000 3500<br />
211<br />
2500<br />
:<br />
PhD Workshop China 2011<br />
Förderinstitutionen stellen sich bei einer Talkshow-Runde vor / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Deutschland ist ein äußerst attraktiver Studien- und Forschungsstandort, insbesondere<br />
auch für chinesische Studierende und Forscher. Die chinesische Regierung und der<br />
<strong>DAAD</strong> reagieren mit verschiedenen Stipendienprogrammen auf dieses Interesse (siehe<br />
Box unten und Artikel über Masterkurzstipendien auf S. 22). Beispielsweise ist Deutschland<br />
im Jahr 2011 mit 545 Stipendiaten wichtigstes Zielland für vom CSC (China Scholarship<br />
Council) im Rahmen des „5.000er-Programms“ geförderte Vollpromovenden. Insgesamt<br />
war Deutschland in der ersten Förderphase von 2007 bis 2011 das zweitbeliebteste<br />
Zielland mit einem Anteil von ca. 10,8% aller vergebenen Stipendien, hinter den USA<br />
(43,3%). Mit deutlichem Abstand auf den folgenden Plätzen liegen Großbritannien (9,<br />
9%), Japan (8,7%) und Kanada (7,4%).<br />
Der <strong>DAAD</strong> spielt als Förderorganisation eine bedeutende Rolle im wissenschaftlichen<br />
Austausch zwischen Deutschland und China. 2011 wurden immerhin 1.960 chinesische<br />
Wissenschaftler und Studierende durch den <strong>DAAD</strong> gefördert.<br />
Für viele chinesische Studierende besteht vor allem eine Schwierigkeit in der Suche nach<br />
einem geeigneten Betreuer für das Promotionsvorhaben. Aus diesem Grund förderte der <strong>DAAD</strong><br />
bereits zum dritten Mal die Teilnahme von deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
beim diesjährigen PhD Workshop am 26. und 27. November in Peking.<br />
Der PhD Workshop China ist eine von der CEAIE (China Education Association for International<br />
Exchange) organisierte zweitägige Rekrutierungsmesse zur Gewinnung hochqualifizierter<br />
chinesischer Promovenden. Die zu diesem Zweck aus Deutschland angereiste Delegation<br />
bestand in diesem Jahr aus 25 Bildungs- und Wissenschaftsorganisationen.<br />
Über ein Online-Tool kommunizierten Hochschulvertreter und PhD-Kandidaten bereits<br />
im Vorfeld der Veranstaltung und verabredeten sich für gezielte Bewerbungsgespräche.<br />
Bereits in den vergangenen Jahren gelang es den Hochschulen, zahlreiche chinesische<br />
PhD-Kandidaten bei dieser Veranstaltung für ein Promotionsstudium zu rekrutieren.<br />
Auch in diesem Jahr zeichnet sich aufgrund der hervorragenden Besucherzahlen von<br />
1.300 Kandidaten ein erneuter Erfolg ab.<br />
Neue Stipendienprogramme des CSC<br />
Ziel: Erhöhung der zu vergebenen Stipendien 2012 auf 16.000<br />
Jährlich 6.000 Stipendien für Promotionsaufenthalte im Ausland, davon 3.500<br />
Stipendien für „Sandwich“- Promovenden der Hochschulen des „211-Projektes“ und<br />
2.500 Stipendien für eine Vollpromotion für Doktoranden aller Hochschulen und<br />
Forschungsinstitutionen. Ausweitung des Angebotes auf:<br />
Bachelor-Studierende<br />
Doktoranden aller chinesischen Hochschulen<br />
Doktoranden, die nicht an einer chinesischen Hochschule oder<br />
Forschungsinstitution promovieren<br />
Chinesische Selbstzahler im Ausland<br />
Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
21
Neu: Masterkurzstipendien des <strong>DAAD</strong> für Interessenten an einer<br />
Promotion in Deutschland<br />
<strong>DAAD</strong><br />
www.daad.org.cn<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Alles<br />
www.daad.org.cn<br />
CSC<br />
22 Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
Wichtigste Zielländer für chinesische Vollpromovenden<br />
mit CSC-Stipendium / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
1 3<br />
Im Vorfeld der Rekrutierungsveranstaltung wurde eine Sino-<br />
German Networking Conference vom <strong>DAAD</strong> organisiert. Ziel war<br />
die Kontaktanbahnung zwischen den deutschen Teilnehmern und<br />
Akteuren der chinesischen Wissenschaftslandschaft. Neben der<br />
CEAIE und dem CSC wurden Vertreter von chinesischen<br />
Graduiertenschulen, Universitäten und Instituten der Chinese<br />
Academy of Sciences (CAS) eingeladen.<br />
Die deutschen Hochschulvertreter waren durchweg sehr zufrieden<br />
mit der Organisation der Veranstaltungen und hoffen auf gute<br />
Rekrutierungsergebnisse. Herr Dr. Alles, Kanzler der TU<br />
Chemnitz, stellte nach der Veranstaltung lobend fest: „Ich möchte<br />
mich sehr für die exzellente Betreuung bedanken, die Sie uns während des Peking-<br />
Aufenthaltes haben zukommen lassen. Die Networking Conference und der PhD<br />
Workshop waren jeweils sehr interessante Veranstaltungen, die für den weiteren<br />
Ausbau der Internationalisierungsstrategie unserer Universität einen wichtigen<br />
Beitrag darstellen.“ (Josef Goldberger)<br />
Der <strong>DAAD</strong> bietet ein neues Stipendienprogramm für chinesische Masterstudierende<br />
an, die einen Promotionsaufenthalt in Deutschland planen. Chinesische Studierende<br />
aller Fachrichtungen erhalten mit dem Stipendium die Möglichkeit, im Rahmen ihrer<br />
Masterarbeit einen ein- bis dreimonatigen Forschungsaufenthalt an einer deutschen<br />
Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung durchzuführen.<br />
Hauptziel der Förderung ist es, chinesische Studierende mit der deutschen<br />
Hochschul- und Forschungslandschaft vertraut zu machen und im Hinblick auf eine<br />
spätere Promotion Kontakt zu einem möglichen Betreuer zu knüpfen. Umgekehrt<br />
soll das Programm auch den deutschen Professoren die Möglichkeit bieten,<br />
zukünftige potentielle Doktoranden aus China vorab persönlich kennenzulernen.<br />
Bewerber müssen vor Stipendienantritt mindestens das zweite Semester des<br />
Masterstudiums an einer chinesischen Hochschule absolviert haben. Wichtigstes<br />
Auswahlkriterium ist neben den bisherigen Studienleistungen ein überzeugender<br />
Forschungs- und Studienplan für den Deutschlandaufenthalt.<br />
Weitere Informationen zum Stipendienprogramm und Hinweise für Bewerber finden<br />
Sie auf www.daad.org.cn. (Stefan Hase-Bergen)<br />
Neue Homepage der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking<br />
<strong>DAAD</strong> 10<br />
<strong>DAAD</strong><br />
www.daad.org.cn<br />
Die <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking hat ihren Internet-Auftritt vollständig überarbeitet und<br />
ist seit Oktober mit einer neuen Webseite im Internet vertreten. Dort finden Sie alle<br />
für China wichtigen Förderprogramme des <strong>DAAD</strong>, interessante Informationen zu<br />
Wissenschaft und Bildung in Deutschland und China sowie aktuelle Ausschreibungen,<br />
Ankündigungen von Veranstaltungen und Berichte. Selbstverständlich erfahren Sie<br />
dort auch alles Wissenswerte rund um die <strong>Alumni</strong>-Arbeit des <strong>DAAD</strong>. Übersichtlich<br />
strukturiert werden alle Informationen zweisprachig auf Chinesisch und Deutsch<br />
angeboten. Besuchen Sie uns unter www.daad.org.cn! (Stefan Hase-Bergen)
Jubiläumstreffen in Peking: 15 Jahre „Sprache und Praxis in China“<br />
1996 12<br />
26<br />
<strong>DAAD</strong><br />
S&P<br />
11 26 27<br />
S&P<br />
Peking: Perspektiven Fred Engst <strong>DAAD</strong><br />
Johnny Erling 50 Fred Engst 1952<br />
27<br />
gmp<br />
Johnny Erling 1975<br />
Barbara Münch 15<br />
gmp S&P Sebastian Linack<br />
S&P<br />
<strong>DAAD</strong> 5<br />
Sebastian Linack<br />
Markus Muessig (S&P5), Frank Eichel & Thomas Reindl (S&P1), Matthias Kittler & Corinna Braun-<br />
Münziger (S&P16) / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Gruppenbild vor der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung” / Foto: Malte Rasch<br />
1996 machte sich die erste<br />
zwölfköpfige Gruppe von<br />
Stipendiaten des Programms<br />
„Sprache und Praxis in China“<br />
auf nach Peking, um dort in<br />
insgesamt zwei Jahren<br />
Chinesisch zu lernen und<br />
eine Praxisphase in einem in<br />
China angesiedelten<br />
Unternehmen zu durchlaufen.<br />
Ziel des <strong>DAAD</strong>-Programms<br />
Magazin zur Jubiläumsfeier / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
ist, hervorragende deutsche<br />
Absolventen für Führungsaufgaben<br />
in der deutsch-chinesischen Wirtschaft zu qualifizieren.<br />
Die Resonanz auf die Ankündigung des Jubiläumstreffens in<br />
Peking war enthusiastisch und zeigte die enge Bindung vieler<br />
<strong>Alumni</strong> an China und das S&P-Netzwerk. Beispielsweise nutzten<br />
unter anderem die ehemaligen Stipendiaten der ersten Gruppe<br />
das Treffen zum 15-jährigen Jubiläum am 26.-27. November zu<br />
einem Wiedersehen.<br />
Nach einem intensiven Austausch zwischen den <strong>Alumni</strong> und den<br />
aktuell geförderten Stipendiaten, bei dem die <strong>Alumni</strong> ausführlich<br />
von ihren langjährigen Erfahrungen in China und Asien erzählten,<br />
kamen am Nachmittag weitere S&P-Ehemalige dazu.<br />
Unter dem Titel „Peking: Perspektiven“ gab es für die circa 50<br />
Anwesenden Vorträge von Dr. Fred Engst, der 1952 in China<br />
geboren wurde, und dem <strong>DAAD</strong>-Alumnus und China-<br />
Korrespondenten Johnny Erling, der schon kurz nach der Aufnahme<br />
der diplomatischen Beziehungen 1975 nach China gekommen war.<br />
Diese persönlichen Erfahrungsberichte vermittelten sehr bildhafte<br />
Eindrücke in Phasen der neueren chinesischen Geschichte. Im<br />
Anschluss daran erklärte die Architektin Barbara Münch die<br />
städtebauliche Entwicklung Pekings der letzten 15 Jahre.<br />
Abschließend stellte Sebastian Linack, Architekt bei gmp und selbst<br />
ehemaliger S&Pler, das von der deutschen Architekturfirma gmp<br />
entworfenen Nationalmuseums als ein Beispiel vor, wie „Langnasen”<br />
auch aktiv das Stadtbild Pekings mit beeinflusst haben.<br />
Am nächsten Morgen beschloss der Besuch des Nationalmuseums<br />
mit einer Führung durch die von drei deutschen<br />
Museen organisierte Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung” das<br />
Jubiläumstreffen. Viele Details des Nationalmuseums sah man<br />
dabei durch die Erklärungen von Sebastian Linack am Vortag<br />
mit ganz neuen Augen.<br />
Das Jubiläumstreffen bot allen Teilnehmern eine gute Möglichkeit,<br />
den Kontakt zu anderen Ehemaligen zu erneuern und zu stärken<br />
und die neuen Stipendiaten in das S&P-Netzwerk einzubinden.<br />
Einige der <strong>Alumni</strong> kündigten schon ihre Teilnahme für das<br />
fünfjährige Jubiläumstreffen der deutschen <strong>DAAD</strong>-<strong>Alumni</strong> in<br />
China im nächsten Jahr im April in Peking an.<br />
(Dorothea Leonhardi)<br />
Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
23
<strong>DAAD</strong>-Lektorentreffen 2011 an der Fudan-Universität in Shanghai<br />
2011 Lektorentreffen 2011 an der Fudan-Universität in Shanghai / Foto: <strong>DAAD</strong><br />
2011<br />
<strong>DAAD</strong> 11 21 11 25<br />
- Ammon<br />
Wermke<br />
70 <strong>DAAD</strong><br />
11 18<br />
<strong>DAAD</strong><br />
20<br />
Thomas Willems 25<br />
<strong>DAAD</strong> Ralf Glitza<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011 10 21 23<br />
Cordula Hunold cordula.hunold@peking.goethe.org<br />
24 Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
40<br />
Vom 21. bis 25. November fand an der Fudan-Universität in<br />
Shanghai in Kooperation mit der dortigen Deutschabteilung das<br />
diesjährige Treffen für <strong>DAAD</strong>-Lektoren an Hochschulen in China<br />
(Festland, Hong Kong, Taiwan) und der Mongolei statt. Gearbeitet<br />
wurde zu fachlichen und landeskundlichen Themen, darüber hinaus<br />
gab es Informationen zu aktuellen Angelegenheiten des Goethe-<br />
Instituts, der Akademischen Prüfstelle und der Visa-Abteilung des<br />
Generalkonsulats Shanghai.<br />
Kollegen aus Ulan Bator, Tokyo, Seoul und Südchina berichteten<br />
aus ihren Arbeitsbereichen, Professor Ammon (Universität<br />
Duisburg-Essen) und Dr. Wermke, langjähriger Leiter der Duden-<br />
Redaktion, hielten Vorträge zu sprachlichen Themen. Eine<br />
Exkursion nach Suzhou rundete das Programm ab. Fast 70 Ortsund<br />
<strong>DAAD</strong>-Lektoren nahmen an dem Treffen teil.<br />
Wie gewohnt, wurde am Wochenende zuvor, vom 18. bis 20.<br />
November, eine Fortbildungsveranstaltung speziell für<br />
Ortslektoren durchgeführt, ebenfalls an der Fudan-Universität.<br />
Der Leiter des IC Shanghai, Thomas Willems, arbeitete mit den<br />
ca. 25 Teilnehmern zu Dokumentationen und Kurzfilmen im<br />
Unterricht sowie zur praktischen Theaterarbeit. <strong>DAAD</strong>-Lektor Ralf<br />
Glitza leitete einen Workshop zu Literatur im Sprach- und<br />
Landeskundeunterricht sowie zur Interkulturellen Kommunikation.<br />
Das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie auf der<br />
Webseite der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle in der Rubrik „Germanistische<br />
Veranstaltungen“. (Dr. Andreas Wistoff)<br />
Fünfter Landesweiter Debattierwettbewerb für Germanistikstudierende in Peking<br />
<strong>DAAD</strong> <strong>DAAD</strong> Die Jury, Zeitnehmer und<br />
das Publikum. Den <strong>DAAD</strong> vertrat der Lektor Dr. Andreas Wistoff (Bildmitte) / Foto: GI Peking<br />
Das Goethe Institut China lud vom 21. bis 22. Oktober 2011 zum<br />
fünften landesweiten Debattierwettbewerb in deutscher Sprache<br />
ein. Die Deutschabteilungen des Landes schickten 40<br />
Mannschaften zu je zwei Studierenden in den Wettbewerb nach<br />
Peking. Die Teilnehmer mussten sich in der hohen Kunst des<br />
Debattierens beweisen. Eine prominent besetzte Jury mit<br />
Vertretern aus der deutschen Botschaft Peking,<br />
Deutschabteilungen chinesischer Hochschulen, der Konrad-<br />
Adenauer-Stiftung, deutschen Unternehmen, dem Goethe Institut<br />
China, des Pekinger Fremdsprachenverlags und dem <strong>DAAD</strong>,<br />
musste anschließend überzeugt werden – dazu gehörten eine<br />
große Portion Selbstbewusstsein, rhetorisches Know-how und<br />
natürlich sehr gute deutsche Sprachkenntnisse – keine leichte<br />
Herausforderung! Für das Team mit den schlagendsten<br />
Argumenten und dem besten Rednergeschick winkten ein ganz<br />
besondere Preise: die beiden Meisterinnen von der Fudan-<br />
Universität Shanghai gewannen einen einmonatigen<br />
Sprachkursaufenthalt am Goethe-Institut in Deutschland, welcher<br />
vom Goethe-Institut gestiftet wird. Die beiden Zweitplatzierten<br />
von der Nankai-Universität Tianjin erhielten Hochschul-<br />
Sommerkursstipendien vom <strong>DAAD</strong>.<br />
(Cordula Hunold, cordula.hunold@peking.goethe.org)
Deutsche Woche an der Tongji-Universität begeistert mit<br />
hochkarätigem und vielfältigem Programm<br />
Foto: CDH, Tongji-Universität<br />
2011 10 11 21 CDH<br />
15000<br />
30<br />
2011 3<br />
CDHK<br />
CDIBB<br />
CDHAW<br />
2011<br />
Das ausführliche Programmheft der Deutschen Woche sowie weitere Informationen finden<br />
Sie unter: zhan.renren.com/deutschewoche<br />
/ Mehr zur CDH finden Sie unter:<br />
cdhk.tongji.edu.cn/de/aktuelles_archivdetail.php?year=2011&aktuellId=208<br />
Mit großem Erfolg wurde vom 11. bis 21.<br />
Oktober 2011 die erste Deutsche Woche,<br />
koordiniert von der Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschule (CDH), an der Tongji-Universität<br />
gefeiert. Über 15.000 Studierende und<br />
zahlreiche Gäste aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik nutzten die über<br />
dreißig Veranstaltungen, um mit<br />
hochkarätigen Gästen über aktuelle Themen<br />
zu diskutieren sowie deutsche Kultur und<br />
Lebensart in seinen unterschiedlichen<br />
Facetten in Shanghai zu erleben.<br />
Ob Vorträge zu Finanzkrise oder<br />
Bildungsreform, Fachkolloquien zu<br />
Beirat des CDHK und Lenkungsausschuss der CDH Nietzsche oder erneuerbaren Energien,<br />
ob Unternehmens- oder Studientage,<br />
Fußball oder Kino, - über zwanzig<br />
Institute der Tongji-Universität präsentierten gemeinsam mit externen Partnern die Vielfalt<br />
der deutsch-chinesischen Kooperation an der traditionell deutschlandorientierten<br />
Universität. „Eine solche Dichte an chinesisch-deutschen Kooperationsprojekten wie an<br />
der Tongji-Universität ist selten. Egal welches Studienfach, wir Studierende haben alle<br />
ein großes Interesse an Deutschland und<br />
lernen Deutsch. Im Rahmen der Deutschen<br />
Woche können wir Deutschland über unser<br />
Studienfach hinaus erleben und uns<br />
gleichzeitig fachlich fortbilden. Das ist für uns<br />
eine große Bereicherung“, freut sich Li Rui,<br />
Studierender an der Akademie für<br />
Europäische Kulturen. Die Deutsche Woche<br />
wurde unterstützt vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der<br />
Firma Bosch (China).<br />
Die Chinesisch-Deutsche Hochschule (CDH)<br />
Dorothea Rüland<br />
Dr. Dorothea Rüland,<br />
wurde im März 2011 als Dach der Generalsekretärin des <strong>DAAD</strong>, bei der Sitzung des CDH-<br />
Teileinrichtungen Chinesisch-Deutsches Lenkungsausschusses / Foto: CDH, Tongji-Universität<br />
Hochschulkolleg (CDHK), Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(CDHAW) und Chinesisch-Deutsches Institut für<br />
Berufsbildung (CDIBB) gegründet. Sie dient<br />
gleichzeitig allen über vierzig deutschchinesischen<br />
Projekten an der Tongji-Universität<br />
als Plattform für Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Veranstaltungsorganisation.<br />
(Martina Bickmann)<br />
Christian Bode<br />
Dr. Christian Bode,<br />
ehem. Generalsekretär des <strong>DAAD</strong> und derzeitiger stv.<br />
Vorsitzender des CDH-Lenkungsausschusses während<br />
seines Vortrages „Hochschulen im Umbruch - Bilanz und<br />
Perspektiven der Hochschulentwicklung in Deutschland<br />
und Europa“ / Foto: CDH, Tongji-Universität<br />
Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
25
Gewinner des Rap-Wettbewerbs in Shanghai<br />
<strong>DAAD</strong><br />
10 20<br />
40<br />
Schaeffler<br />
250<br />
Kostal GSN<br />
Brose<br />
Sabine Porsche porsche@tongji.edu.cn<br />
26 Aus der Arbeit des <strong>DAAD</strong> / <strong>DAAD</strong><br />
300<br />
Beim 5. Kreativitätswettbewerb der <strong>DAAD</strong> Career<br />
Academy an der Tongji-Universität wurden<br />
die Teilnehmer in diesem Jahr erneut mit einer<br />
spannenden Aufgabe konfrontiert: Sie sollten<br />
Raps über Unternehmen – und zwar auf Deutsch<br />
– schreiben.<br />
Die 250 Studierenden der Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(CDHAW) sowie des Shanghai-Hamburg College<br />
an der University of Shanghai for Science and<br />
Technology (USST) lösten diese Aufgabe im<br />
Rahmen der Bewerbungstrainings mit größtem<br />
Engagement. Die ca. 250 Besucher sowie die<br />
Fachjury waren von den Ergebnissen begeistert,<br />
als am 20. Oktober die besten fünf von 40 Raps<br />
vorgestellt und prämiert wurden. Zwei weitere Raps präsentierten<br />
Schüler der Deutschen Schule in Shanghai.<br />
Die strahlenden Sieger des Wettbewerbs hatten ein Lied über<br />
Schaeffler geschrieben und wurden mit einer Karriereberatung bei<br />
Porsche belohnt. Der 2. Preis – ein Besuch bei der Firma GSN –<br />
wurde dem Team überreicht, das sich mit der Firma Kostal beschäftigt<br />
hatte. Gleich zwei Teams durften den 3. Preis der Firma Brose<br />
entgegennehmen. (Sabine Porsche, porsche@tongji.edu.cn)<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Vordere Reihe: Die Sieger des Wettbewerbs; dahinter: Vertreter der Universität, der<br />
Unternehmen, des Generalkonsulats und des <strong>DAAD</strong> / Foto: Deutschkolleg, Tongji-Universität<br />
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<strong>Alumni</strong>-Info<br />
Prof. Meng Liqiu, Vizepräsidentin der TUM, im Interview<br />
Was sind die Vorteile eines Studiums in Deutschland für Sie bzw. für<br />
chinesische Studierende im Allgemeinen?<br />
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich in einem<br />
multinationalen Umfeld Erfahrungen sammeln konnte. Man lernt,<br />
Kontraste klarer zu sehen und sich selbst zu hinterfragen. Vorteile<br />
sind sicherlich die deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und geplantes Vorgehen. Als ich vor<br />
20 Jahren in Deutschland ankam, bemerkte ich eine starke Affinität<br />
zwischen Tugenden in China und Deutschland. Allerdings scheinen<br />
diese in China durch die Dynamik der letzten Jahre verloren gegangen<br />
zu sein. Es besteht eine starke Vermischung von Privatleben und<br />
Arbeitswelt, die in meinen Augen suboptimal ist. Hier besteht eine<br />
klare Trennung in Deutschland, vielleicht eine zu klare.<br />
Können Sie uns etwas über die Internationalisierungsstrategie der<br />
Technischen Universität München (TUM) <strong>erzählen</strong>?<br />
Als Kartographin ist man inhärent mit Internationalisierung, dem „Überden-Kartenrand-Hinausblicken“<br />
beschäftigt. Daher habe ich auch nicht<br />
gezögert, als mir das Angebot der Vize-Präsidentschaft gemacht<br />
wurde. Als Chinesin und Frau bin ich in dieser Position jedoch eine<br />
20 Minderheit. Internationalisierung ist für die TUM sehr wichtig, allerdings<br />
muss man hier genau Art und Umfang analysieren. Die TUM als<br />
Exzellenzuniversität muss hart an sich arbeiten, um nachhaltig<br />
exzellent zu sein und durch attraktive<br />
Programme hervorragende Studierende und<br />
Wissenschaftler anzuziehen. „Diversity“ ist<br />
dabei ein wichtiges Schlagwort: die<br />
internationalen Kurse sollen multinational<br />
1998<br />
sein, damit sich die Studierenden von<br />
anderen Denkweisen und Sprachen<br />
2008<br />
inspirieren lassen.<br />
Wichtige weitere Punkte sind Flexibilität in der<br />
Rekrutierungspolitik (z.B. bei der<br />
Prof. Dr.-Ing. Meng Liqiu wechselte nach vorgezogenen Bewerbungsfrist für<br />
ihrem Master-Abschluss in China für ihre ausländische Bewerber), die Bedeutung des<br />
Promotion im Fach Kartographie an die Deutschlernens zur erfolgreichen Integration<br />
Universität Hannover. Danach war sie in der internationalen Studierenden, die<br />
Stockholm in Lehre und Wirtschaft tätig, Internationalisierung des Lehrkörpers und<br />
und stellte dort auch ihre Habilitation eine konzentriertere <strong>Alumni</strong>-Arbeit.<br />
fertig. 1998 wurde sie an den Lehrstuhl Was sind Ihre Erfahrungen aus bereits<br />
für Kartographie der TUM berufen. 2008 bestehenden Kooperationen?<br />
wurde sie zur Vizepräsidentin für Die TUM verfügt mit der GIST über die einzige<br />
Internationale Allianzen der TUM ernannt Niederlassung einer deutschen Universität im<br />
und ist damit die einzige chinesische Ausland. In China sind vergleichbare Projekte<br />
Vizepräsidentin einer deutschen angedacht. Besonders wichtig ist es dabei, aus<br />
Universität.<br />
den Erfahrungen wie z.B. bei der<br />
Anerkennung von Urkunden und dem Aufbau<br />
der Programme zu lernen. Die Verbindung von<br />
hervorragender Lehre und Forschung erhöht die Attraktivität der<br />
Kooperationen für die Professoren, die neben ihrer Lehrtätigkeit dort<br />
auch forschen und veröffentlichen können. Bei zukünftigen<br />
Kooperationen in China sollten daher von Anfang an Forschungsprojekte<br />
integriert werden.<br />
(Das Interview führten Dorothea Leonhardi und Wu Fei)<br />
Prof. Dr.-Ing. Meng Liqiu / Foto: Privat<br />
Leute /<br />
27
Die Sprecherin des BAS Xian Peixin über die Herausforderungen<br />
ausländischer Studierender in Deutschland<br />
28 Leute /<br />
BAS<br />
<strong>DAAD</strong> 2012<br />
1 1 <strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong> BAS<br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
xian@bas-ev.de<br />
Peixin / Foto: Privat<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Liebe Frau Xian, Sie selbst haben in Deutschland studiert<br />
und promovieren gerade an der Universität Bielefeld im Fach<br />
Linguistik. Was waren die Vorteile eines Studiums in<br />
Deutschland für Sie bzw. für chinesische Studierende im<br />
Allgemeinen?<br />
Es ist allgemein bekannt, dass die Anforderungen eines<br />
Studiums in Deutschland sehr hoch sind, was vor allem auf<br />
den deutschen Wissenschaftsgeist zurückzuführen ist. Heute<br />
gibt es zahlreiche chinesisch-deutsche Kooperationen,<br />
wodurch für jemanden mit deutschem Studienabschluss auf<br />
dem Arbeitsmarkt vielfältige Möglichkeiten entstehen.<br />
Zudem kostet diese hochkarätige Ausbildung in den meisten<br />
Bundesländern keine Studiengebühren. Deutschland hat in<br />
den letzten Jahren das Hochschulsystem reformiert und ist<br />
viel internationaler geworden. Chinesische Absolventen mit<br />
Sprecherin des BAS Xian<br />
Bachelor können sich jetzt an deutschen Hochschulen direkt<br />
für ein zweijähriges Masterstudium einschreiben. Viele<br />
Hochschulen haben auch englische Masterprogramme<br />
eingerichtet. Dies verringert den Aufwand des Sprachenlernens, erleichtert das<br />
Fachstudium und verbessert die internationale Konkurrenzfähigkeit.<br />
Sie sind Sprecherin des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS). Welchen<br />
Herausforderungen stehen internationale Studierenden in Deutschland gegenüber?<br />
Hohe inhaltliche Anforderungen im Studium bedeuten auch, dass Studierende ein hohes<br />
Maß an Disziplin mitbringen müssen. Zwei Jahre Masterstudium sind nicht lang und<br />
erfordern eine gute Planung und bedeuten einen vollgepackten Kursplan für einen<br />
Studienabschluss in der Regelstudienzeit. Daneben müssen ausländische Studierende<br />
auch noch die deutsche Sprache lernen. Natürlich haben die englischsprachigen<br />
Masterstudiengänge die Probleme verringert, aber die interkulturelle<br />
Kommunikationsfähigkeit wird durch sie kaum erhöht: ohne die deutsche Gesellschaft<br />
und Kultur kennenzulernen, ist eine erfolgreiche Integration fast ausgeschlossen. Dies<br />
könnte letztlich sogar das Fachstudium negativ beeinflussen.<br />
Die BAS vertritt die Interessen ausländischer Studierender in Deutschland. Wir diskutieren<br />
mit dem BMBF, der HRK und dem <strong>DAAD</strong> darüber, wie man ausländische Studierende<br />
noch mehr unterstützen kann, wie die Einbindung in die deutsche Gesellschaft verbessert<br />
sowie die interkulturellen Fähigkeiten besser gefördert werden können. Uns ist aber<br />
auch wichtig, dass daneben jeder einen Beitrag zur Diversifizierung der deutschen<br />
Gesellschaft leistet.<br />
Sie waren in der laufenden Amtsperiode bereits studentisches Kuratoriumsmitglied und<br />
werden am 1. Januar 2012 in den Vorstand des <strong>DAAD</strong> wechseln. Können Sie unseren<br />
Lesern die Struktur des <strong>DAAD</strong> und die generellen Aufgaben des Vorstands kurz<br />
vorstellen? Welche Funktion nehmen Sie hier als Sprecherin des BAS ein?<br />
Der <strong>DAAD</strong> ist eine Vereinigung deutscher Hochschulen, der u.a. den akademischen Austausch<br />
und internationale Kooperationsprogramme fördert und die engere Vernetzung von deutschen<br />
mit ausländischen Wissenschaftlern unterstützt. In den Vorstandssitzungen werden u.a. die<br />
Budgetpläne und das strategische Vorgehen diskutiert.<br />
Als einzige Vertreterin der ausländischen Studierenden im <strong>DAAD</strong> Vorstand vertrete ich die<br />
Interessen der ausländischen Studierenden in Deutschland. Meiner Meinung nach müssen<br />
Programme weitergeführt und zudem finanziell aufgebessert werden. Natürlich möchte<br />
ich mich auch weiter für die Stärkung des chinesisch-deutschen Austauschs einsetzen,<br />
um die Zusammenarbeit beider Länder weiter zu verstärken.<br />
(Xian Peixin, xian@bas-ev.de)<br />
(Das Interview führte die <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking)
<strong>DAAD</strong> Wünnemann<br />
<strong>DAAD</strong>-Langzeitdozent Prof. Wünnemann erhält höchsten Preis der VR China<br />
Preisvergabe durch Vizepremierminister Zhang Dejiang<br />
Foto: State Administration of Foreign Experts Affairs<br />
2011 9 29<br />
Bernd Wünnemann <strong>DAAD</strong><br />
2009 Wünnemann<br />
Wünnemann 2008 <strong>DAAD</strong><br />
NICE<br />
Wünnemann<br />
2011<br />
Dr. Hardy Boeckle<br />
2010<br />
( )<br />
Am 29. September 2011 wurde der diesjährige Freundschaftspreis der chinesischen Staatsregierung an ausländische Experten verliehen,<br />
welche herausragende Beiträge zur wissenschaftlichen, kulturellen und technologisch-wirtschaftlichen Entwicklung Chinas geleistet haben.<br />
Der Freundschaftspreis ist die höchste Auszeichnung für Ausländer in der VR China.<br />
Prof. Dr. Bernd Wünnemann, <strong>DAAD</strong>-Langzeitdozent an der Nanjing-Universität sowie Professor für Physische Geographie an der Freien<br />
Universität Berlin, ist wegen seiner langjährigen herausragenden Forschungen zur Klima- und Umweltgeschichte Chinas, seinen besonderen<br />
Leistungen in der akademischen Lehre und im Studienaustausch sowie wegen der Förderung internationaler Netzwerkbildung zwischen<br />
deutschen und chinesischen Hochschulen ausgezeichnet worden.<br />
Insbesondere das Deutsch-Chinesische Zentrum für Erdsystemforschung an der Nanjing Universität (NICE), welches im Jahre 2009 gegründet<br />
wurde und gemeinsam von der Nanjing-Universität und der FU Berlin getragen und von Prof. Wünnemann geleitet wird, ist als besonderer<br />
Meilenstein zur Förderung und Unterstützung der Wissenschaftskooperation beider Länder gewertet worden. Ebenso wurde die Initiierung eines<br />
internationalen geowissenschaftlichen Masterstudiengangs mit Doppelabschluss durch Prof. Wünnemann gewürdigt.<br />
Der <strong>DAAD</strong> fördert Prof. Wünnemann seit 2008 als Langzeitdozent an der Nanjing-Universität. (Stefan Hase-Bergen)<br />
Personelle Veränderungen an der Deutschen Botschaft Peking<br />
René Haak 8 1<br />
BMBF 6 _ _<br />
1999 2005<br />
Deutsches Institut für<br />
Japanstudien<br />
René Haak<br />
Dr.-Ing. René Haak leitet seit dem 1. August das<br />
Referat Wissenschaft und Technologie an der<br />
Deutschen Botschaft Peking. Zuvor war er sechs Jahre beim Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) für die europäische Forschungs- und<br />
Innovationspolitik zuständig. Zwischen 1999 und 2005 arbeitete Herr Dr.-Ing. Haak<br />
am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo (DIJ). Dort konnte er seine<br />
Forschungen zur Produktionstechnik und Innovation, die er sowohl an der TU Berlin<br />
als auch beim Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />
begonnen hatte, fortsetzen. Zu seinen aktuellen Schwerpunkten an der Botschaft<br />
zählen die berufliche Bildung, Innovationsforschung, Lebenswissenschaften und<br />
die Hochschulkooperation. (Dr.-Ing. René Haak)<br />
Foto: Privat Foto: Privat<br />
Dr. Hardy Boeckle ist seit Sommer 2011 neuer Leiter des<br />
Kulturreferats der Deutschen Botschaft Peking.<br />
Herr Dr. Boeckle, seit 2010 in Peking, zunächst im<br />
Deutschlandzentrum der Botschaft, war bereits Ende der<br />
neunziger Jahre an der Botschaft. Seither hat er<br />
verschiedene Funktionen in der Europapolitik der<br />
Bundesregierung bekleidet, in Paris, Brüssel und in Berlin.<br />
Dr. Hardy Boeckle<br />
Leute /<br />
29
<strong>DAAD</strong><br />
Personelle Veränderungen an der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle<br />
Personelle Veränderungen in den Hochschulbüros<br />
30<br />
2011 10 1<br />
Leute /<br />
2011 9<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2010 3<br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011<br />
10 <strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
<strong>DAAD</strong><br />
2011 9<br />
<strong>DAAD</strong><br />
Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Foto: <strong>DAAD</strong><br />
Foto: Privat<br />
Ma Bojing ist seit September 2011 als Nachfolgerin von Zheng Yi, die<br />
die Leitung des Hochschulbüros der Universität Jena in Peking<br />
übernommen hat, für den Bereich Promovendengewinnung sowie<br />
Stipendienprogramme für chinesische Bewerber verantwortlich und<br />
bewirbt im Rahmen des Bildungsmarketings den Forschungsstandort<br />
Deutschland. Ma Bojing arbeitet bereits seit Mai 2010 in der<br />
Außenstelle Peking. Sie war vorher als Sachbearbeiterin im Bereich<br />
Stipendienprogramme für Chinesen und im Bildungsmarketing tätig.<br />
Liu Jie, die im Februar dieses Jahres ihr Magisterstudium der<br />
Germanistik und Kulturgeographie an der Universität Würzburg<br />
abgeschlossen hat, ist seit Oktober 2011 Mitarbeiterin der <strong>DAAD</strong>-<br />
Außenstelle. Sie ist als Nachfolgerin von Xu Nanyi für das Programm<br />
„Moderne Anwendung der Biotechnologie“ zuständig und zusammen<br />
mit ihrer Kollegin Ma Bojing als Sachbearbeiterin im Stipendienbereich<br />
tätig. Liu Jie ist außerdem an der Organisation und Durchführung von<br />
Auswahlsitzungen und Vorträgen zur Promovendengewinnung beteiligt.<br />
Sun Wenjing hat in diesem Jahr ihr Masterstudium in Sprache, Kultur<br />
und Translation an der Universität Mainz abgeschlossen und ist<br />
anschließend nach China zurückgekehrt. Seit September 2011 arbeitet<br />
sie in der Marketingabteilung der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle. Sie hat dort die<br />
Stelle von Ma Bojing übernommen, die nun für die chinesischen<br />
Stipendienprogramme zuständig ist. Sun Wenjing organisiert<br />
Veranstaltungen im Bereich Bildungsmarketing und berät chinesische<br />
Interessenten für einen akademischen Aufenthalt in Deutschland.<br />
Monika Schmitt arbeitet im Rahmen von „kulturweit“, dem<br />
Freiwilligendienst des Auswärtigen Amts in Kooperation mit der<br />
deutschen UNESCO-Kommission und dem <strong>DAAD</strong>, für ein halbes Jahr<br />
in der Außenstelle Peking. Ihr Bachelorstudium in den Fächern<br />
Romanistik und Internationale Wirtschaft hat sie in diesem Frühjahr<br />
an der Universität Bayreuth abgeschlossen. Monika Schmitt unterstützt<br />
das Team in verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />
der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen.<br />
Zheng Yi leitet seit dem 1. Oktober 2011 das Hochschulbüro der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die diplomierte Übersetzerin war<br />
zuvor für mehrere Jahre in der <strong>DAAD</strong>-Außenstelle Peking tätig. Dort<br />
verwaltete sie die Stipendienprogramme für chinesische Bewerber.<br />
In ihrer neuen Position engagiert sie sich für die Stärkung und den<br />
Ausbau der Kooperationen zwischen der Universität Jena und<br />
chinesischen Hochschulen, vor allem im Bereich der Forschung.
Stefan Hase-Bergen<br />
Leiter der Außenstelle<br />
director@daad.org.cn<br />
Josef Goldberger<br />
Leiter Marketing<br />
marketing@daad.org.cn<br />
Sun Wenjing<br />
Studienberatung, Marketing<br />
project@daad.org.cn<br />
Ge Zhenzhen<br />
Rezeption<br />
reception@daad.org.cn<br />
Dr. Andreas Wistoff<br />
Lektorenprogramm<br />
lektoren@daad.org.cn<br />
Ma Bojing<br />
Promovendengewinnung<br />
<strong>DAAD</strong>-Förderprogramme<br />
phd@daad.org.cn<br />
Dorothea Leonhardi<br />
Stellv. Leiterin, Betreuung S&P-Programm<br />
vicedirector@daad.org.cn<br />
Han Ding<br />
Studienberatung, Marketing<br />
study@daad.org.cn<br />
Gao Hui<br />
Buchhaltung<br />
verwaltung@daad.org.cn<br />
Kathrin Wolfsgruber<br />
Deutsche Stipendiaten<br />
stipendiaten@daad.org.cn<br />
postmaster@daad.org.cn<br />
Wu Fei<br />
<strong>Alumni</strong>-Arbeit<br />
alumni@daad.org.cn<br />
Liu Jie<br />
<strong>DAAD</strong>-Förderprogramme<br />
scholarship@daad.org.cn<br />
Monika Schmitt<br />
„kulturweit“- Freiwillige<br />
newsletter@daad.org.cn Besuchen Sie uns auf<br />
www.daad.org.cn<br />
<strong>DAAD</strong> oder<br />
www.douban.com<br />
Kontakt /<br />
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