s26 Heligraphix goes Egypt - HeliGraphix.de

SonderpublikationDer Bericht über die neue DVD »Empire of Madness« von HeliGraphix erschien in ROTOR 12/2008.ROTOR, die führende Modellhubschrauber-Fachzeitschrift, erscheint monatlich, hat einen Umfangvon 72 Seiten und kann direkt bestellt werden unter Tel. 07221 9521-19.Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.rotor-magazin.com

DVD-Vorstellung »Empire of Madness«Nach dem durchschlagenden Erfolg von »Remote Madness«, derersten von HeliGraphix produzierten R/C-Helikopter Stunt-DVD,hatten viele gehofft, dass es davon eine Fortsetzung geben würde.Nach dem wagemutigen und weltweit wohl einmaligen HeliGraphix-Projekt»World Scenic Flights«, bei dem ROTOR Partner warund ausführlich darüber berichtete, gibt es nun eine neue, professionellerstellte Film-DVD mit dem Titel »Empire of Madness«(»Reich des Wahnsinns«). Der Name ist Programm: Noch mehrStunts, noch gewagtere Versuche, und technisch um ein Vielfachesanspruchsvoller als jemals zuvor – Grund genug, um zusammenmit Tobias Wagner, dem »Frontmann« von HeliGraphix, einenexklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen.ROTOR: Ich musste mich nachdem genüsslichen AnschauenEurer neuen DVD eines Besserenbelehren lassen: »Verrücktsein«ist nicht nur eine Phase,sondern anscheinend eine Lebensphilosophie.Zumindest behaupteich einfach mal, dass dasbei HeliGraphix so ist. Zuerstfing ja alles harmlos mit ein paarkleinen Stuntfilmchen an, aberals Eure erste DVD »RemoteMadness« mit einem ganzen Katalogsolcher Aktionen erschien,da war klar, dass diese Philosophiealles andere als eine Eintagsfliegeist.Das in der Geschichte des R/C-Modellflugsports wohl größteProjekt, die »World ScenicFlights« (WSF), spreche ichschon gar nicht an, da das fürmich bisher der Zenit war. Bisher!Und jetzt setzt Ihr mit »Empireof Madness« (EOM) mit 22Stunts plus Extra-Material (unteranderem die WSF in besterQualität) noch mal eins drauf.Angesichts dieser Fülle fragtman sich doch, ob Ihr auch nochZeit für andere Dinge des Lebensfindet. Ich meine, die richtigen,die ernsteren… (lacht)TOBIAS WAGNER: Das Lebenholt einen schon oft genug ein,und wir haben noch nie verstanden,weshalb man sich demMainstream unterordnen sollte.Die Welt ist viel zu bunt, als dassman mit geschlossenen AugenPropaganda-Hypes und medialenPseudohelden nachlaufenmuss. Darüber hinaus halten wireine solide Basis im Leben füreine Grundvoraussetzung; dasschließt eine vernünftige Schulausbildungmit ein. Und mandarf eines nicht vergessen: »Verrückt«bedeutet primär lediglich»ab der Norm«; dieser Definitionfolgend ist alles wirklich Innovativeerst einmal »verrückt«!ROTOR: So manchen habe ichmunkeln hören, auf solch verrückteIdeen wie die Euren könneman nur am Stammtisch kommen.Wie entsteht diese Fülle anIdeen wirklich?WAGNER: Schon so mancher,der uns persönlich kennen gelernthat, musste kleinlaut feststellen,dass wir der pseudolustigenund feucht-fröhlichen Partygesellschaftnichts abgewinnen2 ROTOR 12/2008

können. Es lohnt sich durchaus,mal nicht vorschnell – aus welchenGründen auch immer, undsei es Unzufriedenheit mit demeigenen Status – eine Schubladeaufzumachen, nur weil es so bequemist. Gerade HeliGraphixdeckt ein breites Spektrum anTätigkeiten ab, von Luftfilmarbeiten,über technische Mitentwicklung,Beratungsleistungenund redaktionelle Tätigkeiten,bis hin zu einer Vielfalt vonHubschrauber-Rekorden. Mitder Kreativität ist es wie mit anderenGaben – entweder man hatsie, oder man hat sie nicht.ROTOR: Das heißt für mich imUmkehrschluss: Die Stunts, soverrückt sie für viele auch seinmögen, sind wohl überlegt, bestensvorbereitet und bieten fürden Interessierten zudem die eineoder andere physikalischtechnischeErkenntnis?WAGNER: Wenn jemand hergeht,ein Hochhaus mietet, Genehmigungenerwirkt, Sicherheitsdienst,Gebäudetechnikund Höhenrettung der Feuerwehreinbestellt und sich dasvorher nicht genau überlegt hat,dann wünsche ich ihm vielSpaß! (lacht) Die Stunts aufEOM decken sicherlich ein breitesSpektrum ab, von 3D übertechnische Herausforderungenbis hin zu reinen Spaßaktionen.Trotz dieser Breite kommt derPhysik- und Technik-Interessiertedabei aber nie zu kurz.ROTOR: Thema Sicherheit: VieleEurer Aktionen meldet Ihr zurAbsicherung und zum SchutzDritter bei Behörden, Feuerwehretc. an. Oder sind die vielen Feuerwehrleuteund andere im Filmzu sehende Offizielle alle vonEuch bezahlte Statisten?WAGNER: Wir haben das großeGlück, den Spaß ebenso wie dietechnische Herausforderung anden Stunts offensichtlich gut rüberbringenzu können. So ist esdenn auch zu erklären, dassOben einige Screenshots der insgesamt 24 Kapitel. Ganzlinks »The Camel Challenge«, die arabische Version von »DerEsel und die am Heli hängende Möhre«, daneben Heli-«Downhill-Skiing«in der ägyptischen Wüste. Eine physikalisch packende Herausforderungist das senkrechte Hauswand-Hinunterfahren mit Skiern – und ein weiteresHighlight unbestritten die bereits erwähnten und Gänsehaut erzeugenden »WorldScenic Flights« in bester DVD-Qualität.Klare Sache, dass eine so professionell gefertigte DVD auch mit vernünftig eingeteiltenKapitelmarken versehen ist. Lieblingsszenen können so direkt ohne Umweg angewähltwerden, ohne im gesamten Film vor- oder zurückspulen zu müssen. Die »World ScenicFlights« stehen hier übrigens ebenfalls zur Verfügung!selbst Offiziellen-Vertreter oftaus Spaß und Interesse bei Aktionendirekt mit vor Ort sind(obgleich meist nicht vor derKamera). Ich denke, es ist langebekannt, dass HeliGraphix nichtein paar Freaks sind, die sichhinter einer Webseite verstecken– im Gegenteil, wir sind höchstinteraktiv und generell auch»open source«, sprich wir stehenDritten und ihren Ideen grundsätzlichoffen gegenüber.ROTOR: Dennoch gibt es beiden Stunts immer wieder Überraschungen– ich verweise andieser Stelle nur auf die Kapitel»Wall Skiing« und »Die Hard«am schweizer Gotthard-Pass.Das kostet nicht nur Nerven,sondern bewiesenermaßen auchMaterial.WAGNER: Auf EOM kommtzum Glück wenig Material zuSchaden. Dennoch, wir sind keineZauberer! Gerade bei Stuntsan der Vorfront der Physik ist derWeg zum Erfolg oft steinig. Wasman im Film komprimiert aufwenige Minuten sieht, zieht sichhäufig über lange Zeiträume,während derer man sich vieleGedanken macht und auch denVerlust eines Modells etwas besserverschmerzt. Aber vielleichtist es das, was uns vom Durchschnittabhebt: Überzeugung,Beharrlichkeit und der starkeWille, das Unmögliche ebendoch möglich zu machen!Für so manches kleine Spaß-Experimentim Internet nehmen wiruns übrigens durchaus die Freiheit,ein zumeist älteres Modellmal auf ein Himmelfahrtskommandozu schicken (z.B. durcheine Autowaschanlage zu fliegen).Und nein, wir bekommendie Helis weder gebaut noch hinterhergeworfen – aber dafür habenwir eine bleibende Erinnerungan ein für uns kultiges Gruppenerlebnis.Die einen hörenBeethoven, die anderenAC/DC –wo liegt das Problem?!ROTOR: Ich muss noch mal aufdas Thema Überraschungen zurückkommen.Ich persönlichfinde es höchst spannend, dassbei Euren mitunter waghalsigenExperimenten immer wieder derphysikalische Aspekt zum Tragenkommt, egal wie interessantund unterhaltsam die Aktionenan sich sind. An Stelle NummerEins steht hier für mich der»Überschlag« um eine Reckstange.Nicht weniger kribbeligist die Wandskifahrt; man fiebertförmlich mit, welche Vorgehensweisehier wohl fruchtenmag. Ist es purer Zufall oder gezielteAbsicht, dass man mit derDVD nicht nur unterhalten wird,sondern auch etwas dazulernenkann?WAGNER: Du hast zwei guteBeispiele gewählt, wo man livemiterlebt, wie wir uns dem Kerndes Problems iterativ nähernROTOR 12/2008 3

Kaum zu glauben, welch logistische Meisterleistungen zum Teil hinter diesen einzelnenStunts stecken, mal ganz zu schweigen vom Zeit- und Materialaufwand. Links obenaufwendige Anschnall-Vorbereitungen beim »Wall Skiing«, in der Mitte der mit Peilsenderversehene T-Rex 450 bei einem Testflug zu »The Long Goodbye«, ganz rechts3D High-speed-Action, geflogen von einer Yacht aus in Ft. Lauderdale/USA.(müssen!). Da halten wir esletztendlich wie im Mathematik-Unterricht: Das Ergebnis alleinhat wenig Wert ohne den zugehörigenRechenweg! Für alleTechniker gäbe es meist noch eineFülle interessanter Zusatzbegebenheiten,aber im Vergleichzu »Remote Madness« wolltenwir den Anteil von »air time« zuHintergrund-Informationendeutlich erhöhen; daher beschränkenwir uns in dieser Hinsichtmeist auf ein Minimum.ROTOR: Die beiden Kapitel mitder Ägypten-Mission kommenmir bekannt vor. Du hattest dieseThemen bereits in Deiner packendenBerichterstattung inROTOR 7/2007 angesprochenund auf das Erscheinen der DVDhingewiesen. Auch wenn Textund Bildmaterial seinerzeitschon fesselnd waren, ist es dochnoch einmal eine Nummer schärfer,das Ganze nun auch auf Filmzu sehen. Das alles aber selbst zuerleben, setzt – so glaube ich –noch mal eins drauf, oder?WAGNER: Lustigerweise erkennendie eigentliche Leistung hinterdiesen Aktionen nur die wenigsten:Man muss es erst malmit dem Heli in die staubdurchtränktenWeiten der heißenägyptischen Wüste schaffen undmit dutzenden Arabern jonglieren,bevor der Stunt an sichüberhaupt beginnen kann. Ander Stelle ist man meist schon sokaputt, dass das Fliegen nurnoch die allerletzte Hürde ist.Davon abgesehen: Trotz allemSpaß würde ich mich nicht nochmal samt Hubschrauber auf einKamel setzen wollen … (lachtund winkt ab)ROTOR: Du rätst also von derNachahmung sämtlicher Stuntsab?!WAGNER: So steht es bei unsüberdeutlich in den Sicherheitswarnungen.Es hat seinenGrund, weshalb die Produktionpraktisch ohne Pause fast zweieinhalbJahre gedauert hat – dasteckt viel langjähriges Knowhowim Detail, das auf den erstenBlick nicht zu erkennen ist –gerade auch in puncto Sicherheit!ROTOR: Dass die DVD professionellgefertigt wurde, habe ichbereits erwähnt. Was mich wundert:Sogar das Cover ist in aufwendigemund nicht gerade billigemSilber gedruckt. Hat daseinen besonderen Hintergrund?WAGNER: Die vermeintlicheUnbekümmertheit bei vielen unsererAktionen mag manch Unbedarftenüber eine ganz klare,unverrückbare HeliGraphix-Leitlinie hinwegtäuschen: Wirsind bestrebt, grundsätzlich Premium-Materialzu kreieren undstellen daher nicht nur an den Inhaltim Sinne von Kreativität,Innovation etc. die höchstmöglichenAnsprüche, sondern auchan die Umsetzung. Allein diesmüsste jedem deutlich vor Augenführen, dass wir mit den sehrwenigen Produkten, die wirüberhaupt anbieten, sicherlichnicht auf die Maximierung wirtschaftlicherKenngrößen setzen.ROTOR: Persönliche Frage zumSchluss: Kommst Du eigentlichüberhaupt noch zum normalenR/C Helifliegen?WAGNER: 3D? Momentan weniger– hier haben wir gesternPionierarbeit geleistet (siehe die»Gelben Seiten« als jahrelangeROTOR-Serie), heute haben wirNeuland betreten und mindestenssoviel Spaß dabei. Und indiesem Sinne sind wir schon gespanntauf morgen!ROTOR: Wir auch! Besten Dankfür dieses interessante Gespräch.Dir und dem gesamtenHeliGraphix-Team wünsche ichweiterhin so gute Ideen und sovielSpaß bei unkonventionellenR/C-Aktionen, und unseren Lesernnatürlich beste Unterhaltungmit »Empire of Madness«!Das Gespräch führteRaimund Zimmermann+++ Facts +++ Facts +++Facts +++ Facts +++❚ Produzent: HeliGraphix❚ Spielzeit: 110 Minuten❚ Inhalt: 22 außergewöhnliche R/C-Heli-Stunts + World Scenic Flights + Extra-Material❚ Sprache: Englisch❚ Preis: 29 Euro❚ Bezug: HeliGraphix.com und Modellsport Verlag GmbH Tel. 07221 9521-0;E-Mail: modellsport@modellsport.de, Online-Shop: www.modellsport.de❚ Ländercode: Regionsfrei❚ TV-Standard: PAL; Wiedergabe auf jedem PC ebenfalls problemlos möglich❚ Erscheinungsjahr: 2008/2009❚ Produktionszeit: 2,5 Jahre❚ Drehorte: inklusive »World Scenic Flights« über 30 Länder weltweit❚ Urteil der Redaktion: sehr empfehlenswert4 ROTOR 12/2008