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MRT des Kniegelenks

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Kriterien zur Auswertung sagittalermagnetresonanztomographischerAufnahmen <strong>des</strong> KiefergelenksErläuterungen anhand sagittaler <strong>MRT</strong>-Aufnahmen und schematischer DarstellungenPD Dr. med. Bodo KressAbteilung für Neuroradiologieder Universität HeidelbergDr. med. dent. Marc SchmitterPoliklinik für zahnärztliche Prothetikder Universität HeidelbergIm Neuenheimer Feld 400 Im Neuenheimer Feld 400


1a. Normalbefund <strong>des</strong> Kiefergelenks bei geschlossenem Mund• Hinteres Attachment liegt zwischen 12 Uhr und 11 Uhr bei geschlossenem Mund• Kondylus: abgerundete Form• Form <strong>des</strong> Diskus: bikonkav<strong>MRT</strong>-Bild:Schematische Darstellung:1b. Normalbefund <strong>des</strong> Kiefergelenks bei geöffnetem Mund• Diskus liegt zwischen Kondylus und tuberculum articulare• Dies kann bei einem gesunden Probanden auftreten, als auch bei Patienten mitanterioren Diskusverlagerung mit Reposition (d.h. bei geschlossenem Mund liegt derDiskus vor dem Kondylus)<strong>MRT</strong>-Bild:Schematische Darstellung:II


2a.Anteriore Verlagerung bei geschlossenem Mund• Partielle anteriore Diskusverlagerung, wenn die Lage <strong>des</strong> posterioren Attachments inmin<strong>des</strong>tens einer, aber nicht allen sagittalen Schichten vor 11 Uhr zu finden ist.• Totale anteriore Diskusverlagerung, wenn die Lage <strong>des</strong> posterioren Attachments in allensagittalen Schichten vor 11 Uhr zu finden ist bzw. kein Kontakt mit dem Kondylusaufweist (geschlossener Mund).<strong>MRT</strong>-Bild:Schematische Darstellung:2b.Anteriore Verlagerung persistiert bei geöffnetem Mund• keine Reposition bei geöffnetem Mund• bei fehlender Reposition liegt der Diskus vor dem Kondylus (Pfeil im <strong>MRT</strong>), Bild 1• bei partieller Reposition liegt der Diskus auf allen sagittalen <strong>MRT</strong>-Schichten mit seinemhinteren 1/3 auf dem Kondylus (Bild 2) oder er liegt auf einer sagittalen <strong>MRT</strong>-Schicht vordem Kondylus, auf einer zweiten <strong>MRT</strong>-Schicht jedoch auf dem Kondylus.<strong>MRT</strong>-Bild(ohne Reposition):Schematische Darstellung:(1) (2)III


3.DiskusformenNormgerechter,bikonkaver DiskusGefalteter DiskusBikonvexer DiskusFlacher DiskusDer Diskus ist nicht mehr alssolches zu erkennen, derUmriss ist unscharf und ggf.sind nur noch Bruchstücke<strong>des</strong> Diskus erkennbar.IV


4.Mobilität <strong>des</strong> Kondylusa.) HypermobilitätEs ist zu beachten, dass der Kondylus auch bei gelenkgesunden Probanden regelmäßig überden höchsten Punkt <strong>des</strong> tuberculum articulare hinweggleitet.Eine Hypermobilität wird diagnostiziert, wenn der Kondylus nach kranial so weit abgeitet,dass:• eine Asymmetrie der Mobilität rechts/links entsteht, wobei der Kondylus in jedem Fallüber das tuberculum articulare gleitet.• die kraniale Kontur <strong>des</strong> Kondylus deutlich kranial <strong>des</strong> Zenits <strong>des</strong> tuberculum articulare zuliegen kommt.Definitive Kriterien sind in der Literatur nicht verfügbar. Klinisch ist eine Hypermobilität nurbei einer Kiefersperre (fixierte Kondylusluxation) relevant.<strong>MRT</strong>-Bild:Schematische Darstellung:[unter Berücksichtigung von Pho-Duc et al. (5)]b.) Hypomobiler KondylusBei einer Hypomobilität <strong>des</strong> Kondylus wird der höchste Punkt <strong>des</strong> tuberculum articulare vomKondylus nicht erreicht. Gelegentlich ist, bei stark eingeschränkter Kieferöffnung, einedeutliche Translation im Vergleich zur mundgeschlossenen Aufnahme nicht zu erkennen.Dies ist sehr häufig durch eine anteriore Diskusverlagerung ohne Reposition bedingt.<strong>MRT</strong>-Aufnahme:Schematische Darstellung:V


5.Formveränderungen <strong>des</strong> Kondylusa.) Abflachungen<strong>MRT</strong>-Bilder:Schematische Darstellung:b.) Randzacken<strong>MRT</strong>-Bilder:Schematische Darstellung:VI


<strong>MRT</strong>-Bild:c.) ArthroseDer Kondylus ist massivformverändert und/oder hatmehrere Randzacken.<strong>MRT</strong>-Bild:d.) Osteochondraler DefektBeim osteochondralen Defekt istein Teil der Gelenkfläche(Knorpel und Kortikalis)unterbrochen und einGelenkflächendefekt resultiert.Im Gegensatz zur Arthrose ist dieKortikalis hier teilweise nichtmehr vorhanden.VII


1. Drace J, Enzmann,DR. Defining the normal temporomandibular joint: Closed-, parially open-, andopen-mouth MR imaging of asymptomatic subjects. Radiology 1990; 177:67-71.2. Vogl T, Abolmaali,N. Magnetresonanztomographie <strong>des</strong> Temporomandibulargelenkes:Untersuchungstechnik, Ergebnisse, Indikationsstellung. RöFo 2001; 173:1-11.3. Rammelsberg P, Pospiech,P., Jäger,L., Pho-Duc,JM., Böhm,AO., Gernet,W. Variability of disk positionin asymptomatic volunteers and patients with internal derangements of the TMJ. Oral Surg Oral MedOral Pathol Oral Radiol Endod 1997; 83:393-399.4. Murakami A, Takahashi,A., Nishiyama,M., Fujishita,M., Fuchihata,H. Magnetic resonance evaluationof the temporomandibular joint disc position and configuration. Dentomaxillofac Radiol 1993; 22:205-207.5. Pho-Duc J, Rammelsberg,P., Böhm,A., May,HC., Pospiech,P., Gernet,W., Neumaier,U. Mobilität undstrukturelle Variabilität von Diskus und Kondylus im Magnetresonanztomogramm. Dtsch Zahnärztl Z1994; 49:484-489.6. Laskin D. Diagnosis of pathology of the temporomandibular joint. Clinical and imaging perspectives.Radiologic Clinics Of North America 1993; 31:135-147.VIII

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