12.07.2015 Aufrufe

Termine Die totale Leere Auswärts in BO - Ultras Gelsenkirchen

Termine Die totale Leere Auswärts in BO - Ultras Gelsenkirchen

Termine Die totale Leere Auswärts in BO - Ultras Gelsenkirchen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

BLAUER BRIEFAusgabe 17 / Saison 06/07 • FC Schalke 04 - 1.FC Nürnberg • Auflage: 1000 / kostenlos<strong>Term<strong>in</strong>e</strong>Sommerpause!<strong>Die</strong> <strong>totale</strong> <strong>Leere</strong>Auswärts <strong>in</strong> <strong>BO</strong>Herausgeber „Blauer Brief“:<strong>Ultras</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> e.V.Postfach 10301945830 <strong>Gelsenkirchen</strong>www.ultras-ge.deblauerbrief@ultras-ge.deV.i.S.d.P. Marius W<strong>in</strong>zlerThemen <strong>in</strong> dieser Ausgabe:+++ E<strong>in</strong>leitung Intro +++ +++ Neues Rückblick vom Infostand Leverkusen +++ +++ Rückblick Neues S04 aus - 1.FC Nürnberg Nürnberg (FCN +++ - Cottbus) Rückblick +++ Bor. Runder Tisch+++ Dortmund Heimreise - S04 über +++ die Sommerpause verbotene Stadt +++ +++ 10 Jahre <strong>Gelsenkirchen</strong>: nach dem Heute, UEFA-Cup Ursprung, Sieg - Mittelalter Rückblick (Teil 51) & +++ 6 +++De<strong>in</strong> gutes Recht +++ Lesestoff


Glückauf!In Tagen wie diesen fällt e<strong>in</strong>em alles schwer. Das morgendliche Aufstehen, der Gang zur Arbeit, <strong>in</strong> die Uni oderwoh<strong>in</strong> es e<strong>in</strong>en sonst so verschlägt und wenn man abends erschöpft <strong>in</strong>s Bett fällt, kreisen die Gedanken noch immerum die Ereignisse des letzten Wochenendes.Wir könnten Euch jetzt die Ohren vollheulen, jammern wie schlimm doch alles ist und uns so bequem <strong>in</strong> die Riegeder Internetforen, der TV-Sender, der Radiostationen und der Pr<strong>in</strong>tmedien e<strong>in</strong>reihen, die seit dem vergangenen Samstagnichts anderes tun als über das Leid der Schalker zu berichten - den E<strong>in</strong>druck hat man jedenfalls.Wir könnten Euch aber auch mit Durchhalteparolen überschütten, davon erzählen, dass noch nichts verloren istund wir bis zum Abpfiff des heutigen Spieltages nicht aufhören dürfen für unser Ziel zu kämpfen.Beides werden wir nicht tun! Entscheidet Euch selbst für e<strong>in</strong>en Weg. Überlegt nur bitte e<strong>in</strong>mal welches Bild wir <strong>in</strong>der vergangenen Woche <strong>in</strong> der Öffentlichkeit erzeugt haben. <strong>Die</strong> Berichte und Bilder über Schlägereien nach dem Derbys<strong>in</strong>d damit mit Sicherheit nicht geme<strong>in</strong>t. Vielmehr das Bild der Heulsuen, der ewigen Verlierer, der Waschlappen!Passt das zu uns? Mitnichten! Also hört auf <strong>in</strong> irgendwelche Kameraobjekte zu heulen, fernsehgeil Euer Leid vorTV-Kameras auszubreiten und im Internet virtuelle Klagemauern zu errichten. Was <strong>in</strong> den nächsten 90 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong>Stuttgart passiert, darauf haben wir ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. Wenn Ihr es nicht aushaltet, geht nach Hause. Unser Ziel musses heute se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e weitere Blamage abzuwenden - Platz 2 ist uns ke<strong>in</strong>eswegs sicher! <strong>Die</strong> Mannschaft ist <strong>in</strong> der Pflichtdrei Punkte e<strong>in</strong>zuwahren und e<strong>in</strong>em größeren Schaden (und Spott) den Riegel vorzuschieben.Was Ihr heute auf ke<strong>in</strong>en Fall aus unseren Kehlen hören werdet, s<strong>in</strong>d Gesänge wie „Wir steh‘n zu Dir...“, da esdazu aus unserer Sicht überhaupt ke<strong>in</strong>en Anlass gibt. Weder s<strong>in</strong>d wir abgestiegen, noch wurden wir beschissen oderhaben unglücklich verloren. Ke<strong>in</strong> Grund also für derartiges Liedgut.Bei allem Ärger über die aktuelle Lage noch e<strong>in</strong> paar Worte zur vergangenen Saison:E<strong>in</strong> jeder, der sich <strong>in</strong> den vergangenen Monaten bemüht hat die Nordkurve Schalker wieder nach vorne zu br<strong>in</strong>genkann stolz auf sich se<strong>in</strong>. Kle<strong>in</strong>e Projekte wie die Ausweitung dieses Flyers s<strong>in</strong>d genauso e<strong>in</strong>geschlagen wie großeProjekte wie der „Runde Tisch“ und die Ausweitung des Fan-Treffs am FP. Das wir langsam erste Früchte der hartenArbeit ernten können, hat nicht zuletzt die überwältigende Resonanz auf die Märsche <strong>in</strong> Bochum und Dortmund gezeigt.Dem Ziel e<strong>in</strong>er neuen starken Fanbasis, die sämtliche Ausprängungen des Fanse<strong>in</strong>s be<strong>in</strong>haltet und geme<strong>in</strong>samfür den FC Schalke und ihre eigenen Interessen e<strong>in</strong>tritt, s<strong>in</strong>d wir damit wieder e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Stück näher zu kommen.Von unserer Seite daher e<strong>in</strong> „Danke“ an alle Aktivisten unserer Kurve!Neus vom InfostandZum Saisonabschluss bekommt Ihr am Stand die aktuelle „Erlebnis Fussball“ Ausgabe, u. a. werden die eherunbekannten Szenen <strong>in</strong> Darmstadt und Kiel beleuchtet, das Derby <strong>in</strong> Sofia besucht und wir als <strong>Ultras</strong> GE haben zumersten Mal e<strong>in</strong> längeres Interview <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überregionalen Fanz<strong>in</strong>e gegeben.Auf acht Seiten geht es um die aktuelle Entwicklung auf Schalke, den Gazprom-E<strong>in</strong>stieg, unsere Fanszene, dieVerhältnisse im Pott und vieles mehr. Nachdem mehrfach von Lesern den Blauen Briefes gewünscht wurde, dasswir Fragen an unsere Gruppe im Frage-Antwortstil als Rubrik im Blauen Brief e<strong>in</strong>führen, haben wir uns entschieden,den Machern von „Erlebnis Fussball“ e<strong>in</strong> schon seit längerer Zeit angefragtes Interview zu geben. Auf diese Weisemöchten nach langer Zeit Außenstehenden e<strong>in</strong>en ehrlichen, selbstkritischen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> unsere Gruppe gewähren undunsere Ansichten erläutern.<strong>Die</strong> 3 Euro für das Heft s<strong>in</strong>d demnach gut angelegt, solch e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> unsere Gruppe wird nämlich weiterh<strong>in</strong> dieAusnahme bleiben und unser eher defensiver Umgang mit Anfragen dieser Art wird auch <strong>in</strong> Zukunft beibehalten.Seite 2


Natürlich dürft und sollt Ihr als Leser dieses Infoflyers auch weiterh<strong>in</strong> Verbesserungsvorschläge an uns übermitteln.So ist es ke<strong>in</strong>eswegs ausgeschlossen, dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der nächsten Ausgabe auf konkrete Fragen öffentlich Antwortgeben.Des Weiteren gibt es noch Restexemplare von „Blickfang Ultra“ Nr. 2, sowie den üblichen Kle<strong>in</strong>kram an Buttons,Aufklebern und Co. In der Sommerpause wird das Lager wieder aufgefüllt.Jetzt schon verkünden können wir unser neuestes Projekt, unseren Rückblick auf die vergangene Saison. In diesemHeft werdet ihr alle BB - Ausgaben der abgelaufenen Saison 2006/07 noch e<strong>in</strong>mal aufbereitet wiederf<strong>in</strong>den. Darüberh<strong>in</strong>aus vertiefen wir Texte, die wir aus Platzmangel nur am Rande behandeln konnten, versorgen Euch mit e<strong>in</strong>er Vielzahlvon bislang unveröffentlichen Fotos rund um unsere Kurve und <strong>Ultras</strong> GE und ziehen unser Fazit zu der überausereignisreichen Saison. Ersche<strong>in</strong>en wird das Heft während der Vorbereitungsspiele auf die Saison 2007/08. Über denVerkaufspreis und Verkaufsstellen werden wir Euch selbstverständlich rechtzeitig <strong>in</strong>formieren.E<strong>in</strong>getroffen ist seit dem Kick gegen den FCN die Nachbestellung der Nordkurve-Zipper <strong>in</strong> navy, alle Größen s<strong>in</strong>dwieder vorrätig, allerd<strong>in</strong>gs ist ke<strong>in</strong> Verkauf im Stadion möglich, weitere Infos f<strong>in</strong>det Ihr auf unserer Website.Rückblick Schalke 04 - 1.FC Nürnberg (1:0)Drei Spieltage vor dem mit Spannung erwartetenSaisonende gastierte der 1.FCN <strong>in</strong><strong>Gelsenkirchen</strong>. Auf den Rängen zumeist e<strong>in</strong>Freundschaftsspiel, dennoch war diesmal mächtigBrisanz <strong>in</strong> der Begegnung. Schalke benötigtee<strong>in</strong>fach die drei Punkte, um die gute Ausgangssituationim Titelkampf zu verteidigen. BereitsFreitag stand zur Wochenende<strong>in</strong>stimmung e<strong>in</strong>zünftiger Grillabend auf der Tagesordnung, andem auch zwei Autobesatzungen der <strong>Ultras</strong>Nürnberg teilnahmen.Der Wecker kl<strong>in</strong>gelte am nächsten Tag verdammtfrüh, da für die große Choreographie zuEhren der Eurofighter noch viel Arbeit zu bewältigenwar. Aus diesem Grund wurde der UGE-Treff am Fanprojekt auf 10:00 Uhr verschoben, um bereits kurz darauf mit über 150 Helfern geme<strong>in</strong>sam zur Arenaaufzubrechen.Im Oberrang der Südkurve hissten wir e<strong>in</strong> gemaltes Spruchband mit der Aufschrift „12.05.07 - DO Hbf Nordausgang- 12:00 h - Derbymarsch“, um die breite Masse über den anstehenden Marsch durch das DortmunderFe<strong>in</strong>desland zu <strong>in</strong>formieren. E<strong>in</strong> Marsch, der sicherlich nicht dem durch den traditionellen Marsch durch Bochum zuvergleichen ist, aber bereits vor dem Spiel den Schwarzgelben aufzeigen sollte, wer im Revier das Sagen hat!<strong>Die</strong> Nervosität vor der Choreo war allen Helfern <strong>in</strong>s Gesicht geschrieben, zu Mal erfreulicherweise etliche neueGesichter unter den Helfern auszumachen waren, zu dem war es nach längerer Choreopause unsererseits e<strong>in</strong>e Aktion,die aufgrund ihrer Größe und Komplexität absolute Konzentration bei allen Beteiligten erforderte. Das Element derexakt zugeschnittenen Eckblockfahnen mit den sechs Vere<strong>in</strong>semblemen der geschlagenen Gegner war z.B. Neulandfür uns. Erfreulicherweise klappte alles wie am Schnürchen und so komplettierte e<strong>in</strong>e dritte Blockfahne mit UEFA-Pokal und S04-Wappen <strong>in</strong> Block N4 zwischen mehr als 1000 Stofffahnen im Unterrang das Bild.<strong>Die</strong> Brüstung des Oberrangs war mit e<strong>in</strong>er großen Fahne geschmückt, auf der Sterne, ähnlich e<strong>in</strong>em „Walk ofFame“, mit den Gesichtern der „Eurofighter“ zu sehen waren. Des Weiteren ergaben silberne Papptafeln mit e<strong>in</strong>erentsprechenden Schattierung den Schriftzug „San Siro ‚97“. Abgerundet wurde durch e<strong>in</strong> Spruchband mit derAufschrift„Momente, die unsterblich machen“, welches <strong>in</strong> der ersten Reihe der Nordkurve präsentiert wurde.Absolut gelungen, e<strong>in</strong> Bild mit Gänsehautfaktor 10, die wochenlange Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt hat.Seite 3


In der Anfangszeit des Spiels war die Stimmung <strong>in</strong> Ordnung, im Rückblick auf die gesamte Spieldauer jedoch sehrschlecht. Wir schaffen es atemberaubende Choreographien über die gesamte Nordkurve zu <strong>in</strong>szenieren, allerd<strong>in</strong>gsschaffen wir es nicht, der Mannschaft auch den akustischen Rückhalt zu geben, die im Rahmen unserer Möglichkeitenliegt und die sie verdient.Nach dem erlösenden Tor e<strong>in</strong> kurzer Jubel, die Anspannung wich zum<strong>in</strong>dest zeitweise, das war es dann aber auchschon wieder. Im Gästeblock h<strong>in</strong>g die kle<strong>in</strong>e UN-Fahne an der Plexiglasschreibe und weiter oben die Fiasko-Fahne,sowie die <strong>Ultras</strong> Nürnberg-Fahne. <strong>Die</strong> Stimmung unter den Rot-Schwarzen war eher gedrückt, zum E<strong>in</strong>en durch diesich überschlagenden Meldungen zum Überfall auf den SC-Bus der Nürnberger, zum anderen war die Luft bei ihnenraus, zum<strong>in</strong>dest bis zum Pokalf<strong>in</strong>ale gegen den VfB Stuttgart.Nach den siegreichen 90 M<strong>in</strong>uten sammelten wir uns vor dem Block fuhren geschlossen zum Fanprojekt, umden Spieltag bei Würstchen, Sucuk, Cocktails und Bier auskl<strong>in</strong>gen zu lassen. Mit von der Partie auch hier Teile derUN94, <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> sehr geiler Abend an der Kampfbahn, besonders die Anzahl der Leute bis spät abends wusstezu gefallen.Rückblick Bor. Dortmund - FC Schalke 04 (2:0)Über unsere Anreise zum Spiel der Spiele zerbrachen wir uns lange den Kopf, wie wird man der besonderenKonstellation gerecht, tritt geschlossen als Fanszene auf und setzt das erste Ausrufezeichen schon weit vor demAnpfiff? Nach dem gelungenen „Nordkurve <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Stadt“ – Marsch durch Bochum konnte es eigentlich nure<strong>in</strong>e Wiederholung <strong>in</strong> der verbotenen Stadt geben, wir s<strong>in</strong>d die Nummer e<strong>in</strong>s im Pott. Nach unserer Entscheidunggeisterte dieses Thema tagelang durch die Medien, Sicherheitsbedenken wurden geäußert und wie nicht anderszu erwarten tat sich besonders unser altbekannter Freund, BVB-Fanabteilungsvorsitzender und Mitglied der „SokoFahne“, Olaf Suplicki hervor.Unsere Stellungnahme zu se<strong>in</strong>en Äußerungen f<strong>in</strong>det Ihr, sofern noch nicht gelesen, auf unserer Internetseite.Bezeichnend, das sich seitens der Fanabteilung bei öffentlichen Äußerungen <strong>in</strong>haltlich nicht mit der Stellungnahmeause<strong>in</strong>andergesetzt wurde, sondern lediglich erklärt wurde, dass Rolf Rojek ebenfalls von e<strong>in</strong>em Marsch abratenwürde und sich ja alles von selbst erschließt. Wir denken uns unseren Teil zu Forderungen wie 30-m<strong>in</strong>ütigen Blocksperrenoder der Pflicht mit den zur Verfügung gestellten Shuttle-Bussen zu fahren, wir s<strong>in</strong>d eben nicht Dortmund,wir haben unseren eigenen Kopf und sehen ke<strong>in</strong>en Grund uns zu verstecken.<strong>Die</strong> Dortmunder Polizei handelte nach dem Pr<strong>in</strong>zip „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“ und e<strong>in</strong> Verbot des Marschesstand nie zur Debatte, zum<strong>in</strong>dest uns gegenüber wurde dies so formuliert. Um den endgültigen Ablauf zu klärenbat unser Vere<strong>in</strong> um e<strong>in</strong> Gespräch, an dem auch die entsprechenden E<strong>in</strong>satzleiter teilnehmen sollten und welchesäußerst konstruktiv vonstatten g<strong>in</strong>g. <strong>Die</strong> Dortmunder <strong>Ultras</strong>zene versuchte nun den letzten Strohhalm zu ergreifenund uns Inkonsequenz <strong>in</strong> Sachen Umgang mit der Polizei vorzuwerfen. Zu dumm, das die Sachverhalte komplettanders liegen, das weiss man wohl selbst <strong>in</strong> Dortmund, so dass dieser Strohhalm ebenso schnell wieder fallen gelas-Seite 4


sen wurde. Wir zitieren kurz aus dem aktuellen EF-Interview: „Wenn es wirklich notwendig ist, führen wir sachliche,professionelle Gespräche, das war’s dann auch.“Nach mehreren schlaflosen Nächten war der Spieltag endlich gekommen, ab 11.30 Uhr sammelte sich der Gästemobam Nordausgang h<strong>in</strong>ter dem Hauptbahnhof und man war wegen des regnerischen Wetters gespannt wie vieleSchalker sich letztlich e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den würden. Kurzzeitige Befürchtungen viele Teilnehmer e<strong>in</strong>zbüßen waren umsonst, beimStart des Marsches war klar, dass die Aktion m<strong>in</strong>destens genauso erfolgreich verlaufen sollte wie <strong>in</strong> Bochum. LautPresseberichten liefen an die 10000 Schalker durch die Innenstadt, während sich auf dem Friedensplatz ke<strong>in</strong>e 5000Gelbe versammelten. Selbst, wenn unsere eigenen Schätzungen von etwas mehr als 6000 Schalkern der Wahrheitam nähesten kommen würden, hätten wir immer noch mehr Schalker auf die Straßen Dortmunds gebracht als sichDortmunder bei Auswärtsspielen <strong>in</strong> der Arena e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den. Damit hatte Blau-Weiß das erste Ausrufezeichen, besondereVorkommnisse gab es nicht und die von Olaf S. großspurig angekündigten <strong>Ultras</strong>, welche diesen Marsch nicht gutf<strong>in</strong>den würden, zeigten sich nure<strong>in</strong>mal mit 20 Leuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erSeitenstrasse, legten jedochschnell wieder den Rückwärtsgange<strong>in</strong>. Dafür schmückten siewohl Stunden vor dem Marschdie komplette Wegstrecke mitunzähligen Aufklebern, die unszeigen sollten wie gerne manuns hat. <strong>Die</strong> Polizei hielt sichwährend des ganzen Marscheszurück und ließ sich auch von,sich köstlich aufregenden, Trikotträgerndes Heimanhangsnicht aus der Ruhe br<strong>in</strong>gen.Im Stadion wurde die Stadionbeschallung nicht direkt auf volle Lautstärke gedreht, so konnten sich beide Seitenschon mal auf das bevorstehende Spiel e<strong>in</strong>stimmen und beide Seiten hauten sich die ersten Gesänge um die Ohren.Noch vor E<strong>in</strong>laufen der Mannschaften zeigte die Heimseite e<strong>in</strong>ige Spruchbänder, die auf das geknackte Forum unsererSektion Münsterland h<strong>in</strong>wiesen, hier muss man ohne Umschweife festhalten, dass der Punkt an die Gastgebergeht, da das Mitlesen des Fe<strong>in</strong>des erst nach 1-2 Tagen bemerkt wurde. Sonst gab es nichts zu sehen, da wie beimH<strong>in</strong>spiel jegliche Choreos untersagt wurden. Hoffen wir, dass dies nicht zum Dauerzustand bei Derbys wird undgerade die entsprechenden Ultra’-Szenen noch weiter e<strong>in</strong>geschränkt werden. Vielleicht lernt auch endlich e<strong>in</strong>mal dieDortmunder Szene aus den Verboten und verzichtet auf Dummgeschwätz von schwatzgelb.de, Suplicki und Co, umnicht im Vorfeld bereits durch Panikmache Wasser auf die Mühlen ängstlicher Sicherheitsvertreter zu schütten.<strong>Die</strong> Stimmung war bei den knapp 20000 Schalkern war außer <strong>in</strong> den Anfangsm<strong>in</strong>uten zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt e<strong>in</strong>esDerbys würdig. Zieht man die Wichtigkeit dieses Spiel für unseren Vere<strong>in</strong> h<strong>in</strong>zu, muss man weitere Punkte abziehen.Seite 5


Da kam von unserer Seite <strong>in</strong> den Vorjahren viel mehr! Pe<strong>in</strong>licher Auftritt, egal ob die Anspannung lähmt oder nicht.Der Gastgeber dagegen zeigte sich, wie Bochum zwei Wochen zuvor, beflügelt durch unsere Situation und drehte vorallem nach der Führung richtig auf. Das war sicherlich seit Jahren ihr bester Auftritt beim direkten Vergleich beiderMannschaften. Pluspunkte gibt‘s für Dickel und Konsorten, die vor dem Spiel mit Liedern wie „Am Tag als ConnyKramer starb“ aus der Stadionanlage die Stimmung anheizten. Deutliche Abzüge muss der schwarzgelbe Anhang sichfür se<strong>in</strong> zusammengeklautes Liedgut gefallen lassen. E<strong>in</strong>mal die youtube- und DVD-Hitparade der <strong>Ultras</strong>zenen mitBVB-Texten rauf und runter gesungen, das wirkte äußert beliebig und stillos. Obendrauf zeigten sie kurz nach demAbpfiff die geklaute „Sven on Tour“ - Fahne, welche nach e<strong>in</strong>em Bundesligaspiel aus der Arena verschwunden war.Nicht der erste Vorfall dieser Art, und auch wenn durch diesen Verlust nicht unsere Gruppe betroffen ist, können wirnur immer weider darauf h<strong>in</strong>weisen, dass alle besser auf ihre Zaunfahnen aufpassen sollten. Es s<strong>in</strong>d unsere Farbendie dort präsentiert und entehrt werden!Auf die Mannschaftsleistung brauchen wir hier nicht weiter e<strong>in</strong>gehen. Jeder, der da war, wird sicherlich die gleicheMe<strong>in</strong>ung haben. Es folgten Gefühle von Resignation, über Wut bis h<strong>in</strong> zur absoluten <strong>Leere</strong>, Gefühle, die bis heutenicht verschwunden s<strong>in</strong>d. Außerhalb des Stadions tickten verständlicherweise ziemlich viele Leute aus, so konnte manan jeder Ecke Ause<strong>in</strong>andersetzungen zwischen Schalkern und pöbelnden Heimfans beobachten. Über Backenfutterbeschweren braucht sich sicherlich niemand, der auf der Straße andere Leute anpöbelt oder verhöhnt. Insgesamt e<strong>in</strong>ständiges Geben und Nehmen, wie der gesamte Derbytag im Revier.Ebenso pe<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d die Leute, dieimmernoch vom Zusammenhalt derRevierclubs schwafeln und sich nochheute über Hohn und Spott aus demDortmunder Lager wundern. Kapiertes endlich: BVB und RWE s<strong>in</strong>d unsereärgsten Fe<strong>in</strong>de, nicht der sportliche RivaleBayern München.Danke an unsere Gäste aus Enschede!Sommerpause!Heute um 17:15 Uhr ist die Saison 2006/07 Geschichte, das Ende ist offen, auch wenn unsere Hoffnungen auf e<strong>in</strong>M<strong>in</strong>imum gesunken s<strong>in</strong>d. Ändern können wir Fans es eh nicht, wir können nur unseren Teil zu e<strong>in</strong>em lebendigen Vere<strong>in</strong>beitragen und gerade <strong>in</strong> solchen Situationen Zusammenhalt beweisen. Wer Lust hat, im Anschluss an das heutigeSpiel hat selbstverständlich wie gewohn das Fanprojekt geöffnet. Bei Fassbier die Saison auskl<strong>in</strong>gen lassen und auchdie UGE-Volksküche bietet erneut e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit für knurrende Mägen an. <strong>Die</strong>ses Mal gibt es leckere Currywurstnach e<strong>in</strong>em Spezialrezept. Bis nachher!Der „Runde Tisch“ am 6.6.07 f<strong>in</strong>det ausnahmsweise nicht <strong>in</strong> der Fankneipe „Auf Schalke“ statt, sondern <strong>in</strong> denRäumlichkeiten des Fanprojekts. Anpfiff ist gewohntermaßen um 19:04 Uhr, diesmal soll es allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ieum das gesellige Beisammense<strong>in</strong> gehen, um Gespräche im kle<strong>in</strong>en Kreis ohne Moderation. E<strong>in</strong> „Runder Tisch“ deretwas anderen Art, ohne kommende Themen aus den Augen zu verlieren. So ist für den Saisonstart z.B. e<strong>in</strong> Gesprächsschwerpunkt„Stadionverbote“ angedacht. Weitere Infos <strong>in</strong> den nächsten Tagen unter www.ultras-ge.de .Mit Details zum diesjährigen Ligapokal sieht es derzeit noch sehr mau aus, diverse Gerüchte machen immer wiederdie Runde, mal soll <strong>in</strong> Asien oder Amerika vor den Ball getreten werden, dann steht e<strong>in</strong>e Abkehr von dem stark kritisiertenModus mit zwei Spielen h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander zur Debatte. Premiere hat sich langfristig die Rechte an diesem Eventgesichert und egal wie es letztlich über die Bühne geht, wir werden den Ligapokal erneut boykottieren. StattdessenSeite 6


wird es wieder e<strong>in</strong> eigenes Fußballturnier geben, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Hier verweisen wir erneutauf unsere Website und verbleiben mit der Hoffnung, das sich viele Schalker dieser ablehnenden Haltung anschließen,denn der Ligapokal ist für uns der Inbegriff des modernen Fußball geworden.Zur Vorbereitung auf die kommende Saison bezieht der S04 erneut e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager <strong>in</strong> Bad Radkersburg (8. - 15.Juli), <strong>in</strong>klusive zweier Spiele gegen den FC Kopenhagen und den FC Middlesborough. In Deutschland wird bei derSpvgg. Herten (4.7.07, 18:30 Uhr) und Viktoria Aschaffenburg (07.07.07, 14:00 Uhr) getestet, geplant ist außerdemnoch e<strong>in</strong> „Rückspiel“ <strong>in</strong> St. Petersburg.10 Jahre nach dem UEFA-Cup Sieg - Rücklick Teil 5 & 6Unserer kle<strong>in</strong>en Serie neigt sich dem Ende entgegen, die Blauen marschieren weiter durch Europa und Zoraner<strong>in</strong>nert sich an se<strong>in</strong>e erste europäische Auslandserfahrung mit dem FCS04. Übrigens freuen wir uns sehr über diepositiven Reaktionen seitens der Fanszene, allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sachen „Blauer Brief“ und im Speziellen was diese Europapokalhistorieder anderen Art betrifft. Für die re<strong>in</strong> sportliche Betrachtungsweise hat der Vere<strong>in</strong> auf se<strong>in</strong>er Websitemittlerweile nachgelegt, e<strong>in</strong> weiteres Zeichen für unsere gute Arbeit, nachdem der Name „Blauer Brief“ bereits fürden Newsletter des S04 <strong>in</strong> Anspruch genommen wurde.Schalke im UEFA-Cup Halbf<strong>in</strong>ale. Man selber hatte als 14-Jähriger bis dah<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Europapokalauswärtsspiel gesehen,durfte aber, nachdem man se<strong>in</strong>en Eltern tagelang <strong>in</strong> den Ohr gelegen hatte, mite<strong>in</strong>em Bekannten der Familie nach Teneriffa fliegen. Glücklicherweise fiel das H<strong>in</strong>spiel,sofern mich me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungen nicht täuschen, <strong>in</strong> die Osterferien, so dass es ke<strong>in</strong>eProbleme mit der Schule gab oder falls doch, diese im Laufe der letzten Jahre e<strong>in</strong>fachvergessen wurde.Los g<strong>in</strong>g es schon mittwochs, damit ich mir auch die Insel e<strong>in</strong>ige Tage anschauenkonnte. Leider war ich <strong>in</strong> dem Alter noch so aufgeregt, dass ich den Urlaub nicht wirklichgenießen konnte. Irgendwie gar ke<strong>in</strong> Vergleich zum Halbf<strong>in</strong>ale 2006 <strong>in</strong> Sevilla, wo ichdie Tage vorher und selbst kurz vor dem Anpfiff nicht im Ger<strong>in</strong>gsten das gleiche Gefühlhatte. wie während me<strong>in</strong>es Aufenthaltes auf den Kanaren 1997. Leider! Samstags ereiltemich die Hiobsbotschaft von den Verletzungen von Youri Mulder und Mart<strong>in</strong> Max,während Max sich davon erholte, wurde Mulder bekanntlich leider nie wieder der Alte. <strong>Die</strong> Insel an sich wusste <strong>in</strong> denersten Tagen nicht unbed<strong>in</strong>gt zu gefallen, was wohl daran lag, dass ich doch im südlichen Teil Teneriffas untergebrachtwar. E<strong>in</strong> Teil, der mehr e<strong>in</strong>er Wüste gleicht als e<strong>in</strong>er schönen Urlaubs<strong>in</strong>sel.Mit der Ankunft der Mannschaft wechselten wir unser Quartier <strong>in</strong> den nördlichen Teil der Insel und bezogen dasgleiche Hotel wie Gerd Rehberg, der zur dieser Zeit e<strong>in</strong> guter Freund des Bekannten war. Dementsprechend nobel warauch die Herberge, ke<strong>in</strong> Vergleich mit den Absteigen, die ich <strong>in</strong> den folgenden Jahren Schalke <strong>in</strong>ternational kennenlernendurfte, die Absteige <strong>in</strong> Istanbul z.B. wird mir immer <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben. Bedanken muss ich mich wohl beime<strong>in</strong>en Eltern, schließlich kamen sie damals für mich auf und ich musste nicht mit so e<strong>in</strong>em schmalen Budget wieheute reisen. Am Spieltag selber wurden wir mit bereitgestellten Bussen <strong>in</strong> Richtung Stadion gefahren, wo Schalkerund E<strong>in</strong>heimische ausgelassen zusammen feierten. <strong>Die</strong> Heimfans waren nach den Gastspielen von Feyenoord undLazio <strong>in</strong> den Runden zuvor glücklich über den friedlichen Gästeanhang aus dem Ruhrpott. Im Stadion selber warder Großteil der circa 1500 S04 Fans überraschenderweise über dem Heimblock untergebracht, wo man sich eherselten akustisch <strong>in</strong> Szene setzen konnte, denn Teneriffa war <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung eher mit Sevilla als mit den sonstso typischen spanischen Fanszenen zu vergleichen. Weitere Indizien für die perfekten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für diesesHalbf<strong>in</strong>ale waren zum e<strong>in</strong>e im ganzen Stadion ausgelegte Pappenchoreo und zum anderen diverse Bengalen, die zurVerwendung kamen.Ich selber saß auf der Haupttribüne direkt h<strong>in</strong>ter der Tra<strong>in</strong>erbank und gewöhnte mir während des NervenzerrendenSpiels das Essen von Sonnenblumenkernen an. Drei Packungen und e<strong>in</strong> vollgespuckter spanischer Vordermann <strong>in</strong> 90M<strong>in</strong>uten sagen alles über das Spiel aus. Mit purem Hass auf den Schiedsrichter g<strong>in</strong>g es nach der 0:1 Niederlage <strong>in</strong> dieBusse Richtung Flughafen, zurück sollte es nämlich im Mannschaftsflieger gehen. <strong>Die</strong> Stimmung auf dem RückflugSeite 7


war natürlich alles andere als euphorisch. Trotzdem merkte man allen den Willen an als krasser Außenseiter <strong>in</strong>s F<strong>in</strong>alee<strong>in</strong>zuziehen.Für mich persönlich folgte noch e<strong>in</strong> weiterer Tiefschlag: me<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>trittskarte, die ich Ingo Anderbrügge gab, damiter sie an die Mannschaft zum unterschreiben weiterleitet, wurde nie wieder gesichtet. Absoluter Dreck, dass wichtigsteEr<strong>in</strong>nerungsstück e<strong>in</strong>er solchen Fahrt geht verloren. Glücklicherweise wurde im Rückspiel CD Teneriffa dochnoch aus dem Weg geräumt und die Erfolgsgeschichte unseres Vere<strong>in</strong>s fand e<strong>in</strong>e Fortsetzung im F<strong>in</strong>ale, von demKemper se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke schildert:So g<strong>in</strong>g es dann am Vorabend des Spiels von Essen aus per IC, EC und Co <strong>in</strong> Richtung Milano Centrale. Obwohles normale Regelzüge waren mit denen wir fuhren, waren bestimmt 70-80 % der Zugbesatzung Schalker. Somitwaren <strong>in</strong> unserem Zug auch nicht wesentlich weniger Blaue als <strong>in</strong> dem Sonderzug den man bei der Ausfahrt aus demKölner Hbf überholte. Morgens früh kam unser Zug <strong>in</strong> Mailand an und wir waren, abgesehen von denen die schone<strong>in</strong>en Tag früher anreisten, wohl mit die e<strong>in</strong>zigen am Mailänder Domplatz, was sich im Laufe des Tages noch deutlichändern sollte, und so konnten wir uns zu früher Stunde mit unseren Abteilnachbarn noch ohne Probleme e<strong>in</strong> paarPlätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Straßencafes sichern. Den Großteil des Tages verbrachte der Herr Papa im Übrigen dort alle<strong>in</strong>e,da der Sprössl<strong>in</strong>g lieber alle<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>e Runden um den Domplatz drehte, um <strong>in</strong>ternationale Fußballluft zu schnuppern.Bis heute, also 10 Jahre später, bleiben def<strong>in</strong>itiv das von feiernden Schalkern besetzte Denkmal, die Ankunft e<strong>in</strong>esNürnberger Busses, e<strong>in</strong> den Domplatz anheizenden Catweazle, die e<strong>in</strong> oder andere Mailänder Riesenschwenkfahne,unzählige Attacke-Schlachtrufe und unglaubliche Massen <strong>in</strong> Blau und weiß die auf dem Domplatz und <strong>in</strong> den Passagendurchgehend feierten <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.Mit dem Bus g<strong>in</strong>g es am späten Nachmittag zum Stadion, wo wir etwas erstaunt feststellten, dass unsere Kartenzentral <strong>in</strong> der ersten Reihe des dritten Rangs der Interkurve, also direkt über Boys San und Co lagen. Alle Versuchezur Schalker Kurve zu kommen schienen vergebens und so belegte man se<strong>in</strong>e Plätze und erntete trotz Unerfahrenheitund kompletter Schalke Montur immerh<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>ige böse Blicke. Hier machte ich auch das erste Mal, wenn auchnoch etwas irritiert, das erste Mal Bekanntschaft mit e<strong>in</strong>er Beschallungsanlage. Zur Stimmung würde man heutewahrsche<strong>in</strong>lich sagen: die Schalker Kurve war durchgehend <strong>in</strong> Bewegung, irrs<strong>in</strong>nig beflaggt und selbst <strong>in</strong> der InterKurve zu hören sobald die Beschallungsanlage kurz verstummte. Inter, im Vergleich zu den damaligen deutschenVerhältnissen, unglaublich geschlossen und phasenweise brachial laut, jedoch merkte man auch <strong>in</strong> der Stimmungwelch unterschiedlichen Stellenwert das Spiel für die jeweiligen Fanszenen hatte, denn die höhere Emotionalität lage<strong>in</strong>deutig auf der Seite Blauen. Ke<strong>in</strong> Wunder, da der erste <strong>in</strong>ternationale Titel <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>sgeschichte zum greifen nahwar, während Inter regelmäßig auf <strong>in</strong>ternationalen Parkett spielte.Zum Spiel selber muss ich wohl nicht mehr viel schreiben, schließlich sollte e<strong>in</strong> jeder diese Szenen noch im Kopfhaben.Nach dem Spiel gab es für uns noch neben e<strong>in</strong>igen Glückwünschen unserer Sitznachbarn noch e<strong>in</strong>en netten Flaschenhagel,der uns veranlasste unsere Euphorie und unseren Jubel kurzfristig zu unterdrücken und mit den anderenSchalkern im Block zusammen diesen verließen, um heile aus der Interkurve zum Bahnhof zu kommen, was unsletztendlich auch gelang. Selbst auf der späteren Rückfahrt konnte ich das heute Geschehene und die vielen neuenE<strong>in</strong>drücke kaum begreifen, es war wirklich passiert, Schalke ist Uefa-Cup Sieger und ich hatte das Glück dabei se<strong>in</strong>zu können!Seite 8Uefa Cup F<strong>in</strong>ale <strong>in</strong> Mailand – klar, dachte ich mir, da muss ich h<strong>in</strong>! Aber wie bloß?<strong>Die</strong> Kontakte <strong>in</strong> der Fanszene waren noch nicht wirklich vorhanden, die Kumpels mitdenen man sonst fuhr hatten ke<strong>in</strong>e Kohle oder durften nicht, der Vater hatte ke<strong>in</strong>ewahre Lust und eigentlich hätte ich ja auch die Schulbank drücken müssen. Als 15jähriger Picco alle<strong>in</strong>e nach Italien, auch wenn es heute bei vielen wahrsche<strong>in</strong>lich andersaussehen würde, aber bei mir half ke<strong>in</strong> Verhandeln, ke<strong>in</strong> bitten, e<strong>in</strong>fach nichts.Der Traum vom Besuch des Uefa Cup F<strong>in</strong>ales schien schon ausgeträumt, ehe man esdurch dauerhaftes Nerven dann doch noch schaffte den Herrn Papa heiß auf diesesSpiel zu machen. Kurzfristig <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terhof Kartenshop <strong>in</strong> Herne Kartenzu mächtig überteuerte Preise geordert, aber egal wir hatten Tickets für dieses Spielund ich war verdammt stolz darauf <strong>in</strong> Mailand dabei zu se<strong>in</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!