treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal
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2 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
juli 2011<br />
Editorial<br />
Inhalt Juli 2011<br />
Frauen und Technik Im Pakt mit der Lehre<br />
Das politisch-publizistische Sommerloch rückt näher, und die<br />
dazu passenden Äußerungen lassen schon nicht mehr auf<br />
sich warten. Einige Innenminister reden über Facebook-Partys,<br />
die verboten gehören, und über Internet-Führerscheine. Und<br />
morgen? Bitte bloß kein Sommerlochverbot, sonst würde uns<br />
wahrscheinlich etwas fehlen.<br />
Ganz ohne Fußball geht es auch an dieser Stelle nicht. Wer den<br />
Frauen bei der Weltmeisterschaft zusieht, stellt fest, Normalität<br />
kehrt ein: Sie sind technisch stark, der Fußball ist schnell und<br />
taktisch ausgereift. Fast nicht zu glauben, dass in der Bundesrepublik<br />
Frauenfußball noch bis 1970 gänzlich verboten war.<br />
Und erst seit 1993 dauert ein Spiel 90 Minuten. Man war wohl<br />
nicht sicher, ob Frauen so lange laufen können.<br />
Die Parallelen zu anderen Männerdomänen sind nicht zu<br />
übersehen. Laut Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln waren<br />
2007 lediglich 15 Prozent der erwerbstätigen Ingenieure in<br />
Deutschland weiblich (Schweden: 25 Prozent). Die Neigung zu<br />
den so genannten MINT-Fächern sei weniger ausgeprägt als<br />
bei Männern. Programme für mehr Frauen in Technik-Studienfächern<br />
wirken kaum, meinen die Autoren der Studie. Was tun?<br />
In dieser Ausgabe (S. 11) findet sich eine Betrachtung über<br />
den erfolgreichen Versuch von Professor Dieter Haentzsch, die<br />
Neugier von Kindern zu nutzen. „Jungen und Mädchen unterschiedslos<br />
begeistert mit strahlenden und staunenden Augen“<br />
(Haentzsch) zu sehen, obwohl (oder weil) es um Technikvorführungen<br />
geht, lässt auf weitere Veränderungen klassischer Rollenbilder<br />
hoffen. Es dürfen freilich auch mehr Männer Ingenieur<br />
werden wollen.<br />
Trotzdem: Wenn mehr Frauen in technische Berufe drängten,<br />
wäre es nicht verkehrt, ein paar mehr Männer zu finden, die in<br />
soziale Berufe und nicht nur in soziale Netzwerke gehen wollen.<br />
Innenminister können sie später immer noch werden, meint<br />
Norbert Doktor<br />
Titelfoto<br />
Alles Beton!<br />
<strong>Magdeburg</strong> war im Juni der Austragungsort der 13. Deutschen<br />
Betonkanu-Regatta. Auf dem Salbker See waren 800 Erbauer<br />
und Kanuten dabei, als in den Zweier-Kanadiern um den Sieg<br />
gepaddelt wurde. Die sportlichen Siege gingen bei Frauen und<br />
Männern jeweils an die Uni Twente aus Enschede. Preise gab es<br />
auch in diversen Sonderkategorien. In der Offenen Klasse siegte<br />
die Fachhochschule Lausitz/Cottbus mit dem Beton-Nachbau<br />
eines Schaufelradbaggers (auf dem Foto hinten) vor der Beuth<br />
<strong>Hochschule</strong> für Technik Berlin mit ihrer Composition in Concrete<br />
(vorn). Die <strong>Magdeburg</strong>er Halbkugeln aus dem Fachbereich<br />
Bauwesen erreichten Platz neun. Das sportliche Abschneiden der<br />
Hochschulteams konnte sich ebenfalls sehen lassen. Während<br />
die Frauen bis ins Viertelfinale kamen, scheiterten die Männer<br />
nur hauchdünn am Finaleinzug und belegten den sechsten Platz.<br />
Glückwunsch! doc<br />
Foto: Norbert Doktor<br />
Neues Hochschullehrzentrum und neuartige Studiengänge<br />
in der Weiterbildung ab kommenden Wintersemester......3<br />
<strong>treffpunkt</strong> forschung<br />
Projekt „Seniorenfreundliche Kommunalverwaltung“......4<br />
„Deutschlandstipendium“ –<br />
jetzt auch an unserer <strong>Hochschule</strong>........................................4<br />
Titelthema<br />
Elektrotechnik-Absolvent Matthias Schube ist<br />
Projektleiter bei ENERCON in <strong>Magdeburg</strong><br />
Das Studium kennt kein Alte r..............................................5<br />
Design-Studierende präsentieren sich mit Projekten bei<br />
„la notte“: Das Virtuelle materialisieren...........................6<br />
<strong>campus</strong>geflüster...............................................................7<br />
Titelthema<br />
Wasserwirtschaft in der Karibik<br />
Kubaner entdecken Neuland............................................8<br />
Wasserwirtschaftler auf Exkursion im Harz<br />
Mit Eintagsfliegen per Du.................................................9<br />
<strong>Magdeburg</strong>er Kita „Storchennest“ besuchte Laboreinrichtung<br />
Mit Pedalen Wasser erwärmen........................................10<br />
Nachgedanken eines professoralen Ingenieurs<br />
Ach, wie war das herzerfrischend! ....................................11<br />
<strong>campus</strong>geflüster ..............................................................11<br />
Titelthema<br />
6. Lange Nacht der Wissenschaft<br />
Wissenschaft aus Elfenbeinturm holen..............................12<br />
Serie: Menschen auf dem Campus<br />
Techniker Michael Honscha hält den Laden<br />
am Laufen.......................................................................14<br />
Absolventin der Angewandten Kindheitswissenschaften<br />
blickt positiv in die Zukunft<br />
Mit Kind und Kegel im Berufsleben ................................15<br />
Absolventen Daniel Goll und Lars Teichmann überzeugen<br />
mit ihrer Firma LAGOTEC<br />
„Wer Erfolg haben will, muss am Ball bleiben“...............16<br />
Mayank Tanwar aus Indien arbeitet für zwei Monate an<br />
der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>er Praktikantenluft schnuppern....................17<br />
Rehabilitationspsychologie-Student untersucht chronische<br />
Rückenschmerzen<br />
Wenn der Orthopäde vor Rätseln steht...........................17<br />
Nachrichten....................................................................18<br />
International Office organisierte Exkursion nach Hamburg<br />
Französinnen auf Tour .....................................................21<br />
Personalien.....................................................................22<br />
Hochschulsport<br />
Ohrfeigen und bittere Geständnisse................................23<br />
Impressum......................................................................24<br />
Neues Hochschullehrzentrum und neuartige Studiengänge in der Weiterbildung<br />
ab kommenden Wintersemester<br />
Im Pakt mit der Lehre<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Studierende,<br />
etwa 80 Prozent unserer Hochschul-Studierenden, die<br />
im Rahmen der Befragung Studienqualitätsmonitor<br />
2010 befragt wurden, gaben an, dass sie gern oder sehr<br />
gern hier studieren. An den Fachhochschulen insgesamt<br />
haben diese Frage nur 73 Prozent mit gern oder sehr<br />
gern beantwortet. Den Vorbereitungen auf Klausuren<br />
und Prüfungen geben ca. Dreiviertel unserer Hochschul-<br />
Studierenden Bestnoten, an allen Fachhochschulen sind<br />
etwa 60 Prozent zufrieden. Zum Praxisbezug der Lehrveranstaltungen<br />
äußerten sich etwa 78 Prozent unserer<br />
Hochschul-Studierenden zufrieden bis sehr zufrieden, an<br />
den Fachhochschulen sind es etwa 72 Prozent.<br />
Kritisch setzen wir uns mit den Ergebnissen jeder<br />
Evaluierung auseinander, fragen nach Ansätzen zur Veränderung<br />
und befinden uns in einem steten Prozess zur<br />
Verbesserung der Lehr- und Studienqualität. Hier wollen<br />
wir unter anderem mit dem von uns als einzige <strong>Hochschule</strong><br />
in Sachsen-Anhalt gewonnenen Projekt im Bundesprogramm<br />
„Qualitätspakt Lehre“ ansetzen. Bereits<br />
in der letzten Ausgabe von <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> berichteten<br />
wir über diesen außerordentlichen Erfolg. In den<br />
nächsten fünf Jahren erhält die <strong>Hochschule</strong> mehr als fünf<br />
Millionen Euro, um die Qualität in der Lehre verbessern.<br />
Kern dieses Projektes wird die Errichtung eines Zentrums<br />
für Lehre und Hochschuldidaktik an unserer <strong>Hochschule</strong><br />
sein. Dabei geht es nicht nur um Forschung und Lehre<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />
juli 2011<br />
im viel zitierten Elfenbeinturm oder um vorzeigbare<br />
Publikationen. Wir streben eine spürbare und messbare<br />
Verbesserung der Lehre an. Welchen Mehrwert erhalten<br />
wir aus den Evaluierungsbögen, die die Studierenden am<br />
Semesterende ausfüllen? Wie können die Angaben in<br />
zukünftige Lehr- und Lernprozesse übersetzt und umgesetzt<br />
werden? Welche Bedürfnisse haben Studierende?<br />
Welche Bedürfnisse hat die Wirtschaft? Was kann Lehre<br />
leisten? Dafür schaffen wir nicht nur neue Stellen und didaktische<br />
Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte. Unser<br />
Kernansatz setzt dabei auf ein traditionelles und digitales<br />
Wissensmanagement sowie Prozess- und Qualitätsmanagement,<br />
um mehr wertschöpfende Ergebnisse zu<br />
erlangen. Im Konkreten sind wir gerade bei der Akquirierung<br />
von professionellen Beratern dieses Prozesses und<br />
Evaluierung von Best-Practice-Modellen, um ab Oktober<br />
mit unserem neuen Zentrum starten zu können.<br />
Apropos Neues, für uns sehr erfreulich: Im Juni wurde<br />
unser Rektor, Professor Andreas Geiger, in der Mitgliederversammlung<br />
des Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />
(DAAD) für eine vierjährige Amtszeit in den Vorstand<br />
gewählt. Frau Professorin Margret Wintermantel,<br />
mit der er unter ihrer Präsidentschaft als Vizepräsident<br />
mehrere Jahre in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)<br />
zusammenarbeitete, wurde zur neuen Präsidentin des<br />
DAAD gewählt. Der neue Vorstand wird seine Arbeit am<br />
1. Januar 2012 aufnehmen.<br />
Und wir können uns über noch eine Neuerung an unserer<br />
<strong>Hochschule</strong> freuen. Zum kommenden Wintersemester<br />
bieten wir nämlich neue Bachelor-Studiengänge in der<br />
Weiterbildung an. Das neue Hochschulgesetz von 2010<br />
(§ 111 Abs. 3) ermöglicht es, einzelne weiterbildende<br />
Studiengänge mit erstem akademischen Abschluss (Bachelor)<br />
gebührenpflichtig einzurichten. Dadurch konnten<br />
einige berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme,<br />
die bisher als Zertifikat angeboten werden, in den<br />
letzten Monaten aufgewertet werden. Diese neuartigen<br />
Studiengänge finden sich in erster Linie im Bereich Gesundheit.<br />
Bei der Einrichtung legen wir höchsten Wert<br />
auf qualitätssichernde Maßnahmen. Dabei sollen diese<br />
Bezahl-Studiengänge nicht in Konkurrenz zu unseren<br />
grundständigen Studiengängen stehen, denn sie sind an<br />
eine andere Zielgruppe adressiert – die der Berufstätigen.<br />
Freuen Sie sich auf das Neue und begleiten Sie uns auf<br />
den neuen Wegen.<br />
Ihre Anne Lequy<br />
Prorektorin für Studium und Lehre<br />
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