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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

Music for all seasons!<br />

Die 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage<br />

Der Umbruch zum Aufbruch<br />

Chinesische Studenten an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH)<br />

Die Hochschulmatrix<br />

Die Organisation der Datenwege an der <strong>Hochschule</strong><br />

Informationen und Meinungen<br />

Mai 2004<br />

Nummer 26


2 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Editorial<br />

Im letzten Moment<br />

Diese Ausgabe von <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> steht, wenn man so<br />

will, unter einem besonderen Stern. Eine Zeitschrift gleichen<br />

Namens hat nämlich gemeinsam mit dem CHE (Centrum für<br />

<strong>Hochschule</strong>ntwicklung) ein Ranking über eine Vielzahl von<br />

Studiengängen veröffentlicht. Fünf aktuelle Rankings betreffen<br />

auch unsere <strong>Hochschule</strong>. Drei Studienangebote liegen<br />

im Vorderfeld, für zwei wird <strong>Magdeburg</strong> ausdrücklich<br />

als Studienort empfohlen. Das ist immer noch ungewöhnlich<br />

und könnte beinahe zu einer gewissen Eitelkeit führen.<br />

Doch die Politik bewahrt die betroffenen Fachbereiche vor<br />

der Gefahr der Selbstüberschätzung und setzt andere Prioritäten.<br />

Beide Studiengänge, Architektur sowie Chemie/<br />

Pharmatechnik, wird es wohl über kurz oder lang nicht<br />

mehr in <strong>Magdeburg</strong> geben.<br />

Auch direkt vor der Übergabe der <strong>treffpunkt</strong>-<strong>campus</strong>-Daten<br />

an die Druckerei kann Genaueres über Regelungen noch<br />

nicht berichtet werden. Der Rektor beschreibt die bestehende<br />

Problematik noch einmal ausführlich (S. 3) und die Fortsetzung<br />

wird folgen. Vielleicht geschieht im letzten Moment<br />

doch noch ein Wunder und die Politik dreht sich.<br />

Die Zukunft ist international (S. 4-7). Sie ist möglicherweise<br />

auch düster wie Szenen aus dem Film „Herr der Ringe“ (S.<br />

20).Auf jeden Fall bietet sie reichlich Chancen für Leute, die<br />

quer denken können, „weil konventionelles Denken immer<br />

nur zu konventionellen Lösungen führt“, (Prof. Ralf Niebergall,<br />

ebenfalls S. 20) und weil die Gesellschaft vor Umbrüchen<br />

steht, die mit einem gemütlichen „weiter so“ nicht zu<br />

bewältigen sein werden.<br />

Nicht jeder Gefahr, die der Hochschullandschaft durch Kürzungen<br />

oder der Rechentechnik durch Viren und Würmer<br />

droht, kann begegnet werden. Da hilft es wohl auch nicht,<br />

den neuen Studiengang „Sicherheit und Gefahrenabwehr“<br />

aufzuweisen. Der außergewöhnliche Ansatz, die Theorie<br />

gemeinsam mit der <strong>Magdeburg</strong>er Universität anzubieten<br />

und praxiserfahrene Vortragende einzuladen, zahlt sich aber<br />

bereits aus (S. 10).Wie die hauseigenen Experten, die „Herren<br />

der Rechner“ sich wacker im Abwehrkampf gegen virtuelle<br />

Eindringlinge schlagen, ist aber mindestens ebenso<br />

beachtlich und kann sich sehen lassen.<br />

Was es an Vorzeigbarem an der <strong>Hochschule</strong> gibt, wird übrigens<br />

nicht nur durch Pressearbeit, farbige Faltblätter und<br />

informative Webseiten verbreitet. Mit besonders hohem<br />

Engagement geht dabei auch das Technologie- und Wissenstransferzentrum<br />

ans Werk. Was nach vielen Leuten<br />

klingt, wird allerdings auch an dieser Stelle nur von einer<br />

Person geleistet (S. 8). Die wissenschaftliche und technologische<br />

Basis für die Arbeit des Zentrums wird auch zukünftig<br />

groß sein. Genau wie mit Sicherheit die verbleibenden<br />

und neu zu entwickelnden Studiengänge das Zeug haben<br />

werden, den nächsten „Stern“ zu erobern. Dann kann<br />

extraordinär gefeiert werden, und nicht nur weil Campusfest<br />

(S.16) ist, wünscht Norbert Doktor<br />

Inhalt<br />

Stern-Ranking + Forschungsgelder +<br />

Bewerberzahlen = Erfolgsgeschichte ...............................3<br />

Internationalität der Entwicklung ....................................4<br />

Willkommen zum Frühstück/<br />

2.Absolventenjahrgang feierlich verabschiedet................5<br />

Titelthema<br />

Der Umbruch zum Aufbruch<br />

Chinesische Studenten an der <strong>Hochschule</strong>........................6<br />

„Wir waren jung und neugierig.“ -<br />

Interview mit Prof. Dr. Yongjian Ding.................................7<br />

Mit Licht gegen Arzneimittelreste/<br />

<strong>Hochschule</strong> plant Weiterentbildungsangebot................... 8<br />

Studentisch-wirtschaftliche Symbiose.............................. 9<br />

Keiner fragt, wann endlich Schluss ist ............................10<br />

New Airport hat Gestalt angenommen/<br />

PiA – Anfassen und Probieren erwünscht........................11<br />

Titelthema<br />

Die Hochschulmatrix<br />

Die Organisation der Datenwege an der <strong>Hochschule</strong>......12<br />

Abstinenz und Temperenz...............................................14<br />

Kunst und Partizipation im Kloster/<br />

Spezialisierung Sozialversicherungsmanagement.......... 15<br />

Titelthema<br />

Die 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage<br />

Music for all seasons!.....................................................16<br />

CampusKino:einsam,zweisam,dreisam?...................... 18<br />

Frösi:Kaffee mit Platz?................................................... 19<br />

Immatrikulationsfeier im April/<br />

Vier gewinnt! - Die Gremienwahlen 2004...................... 20<br />

Die Welt ist eine fliegende Scheibe..................................21<br />

Campusbäume: Für Süßholz-Raspler/<br />

Grenzüberschreitungen - binational............................... 22<br />

Druckdienst im ZKI wird nutzerfreundlicher/<br />

Gesunder Campus/Anzeigenpreise................................ 23<br />

Interaktive Holzbeine und Kanonen/<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> im Web oder im Briefkasten/<br />

Impressum.................................................................. 24


<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 3<br />

mai 2004<br />

Stern-Ranking + Forschungsgelder +<br />

Bewerberzahlen = Erfolgsgeschichte<br />

Aber Zuordnung des Fachbereiches Chemie/Pharmatechnik bereitet immer noch Sorgen<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Studierende,<br />

das neue Semester hat begonnen, die ungelösten Probleme<br />

der Hochschulstrukturreform sind geblieben. Obwohl wir<br />

nach einem schwierigen internen Prozess nun eine Struktur<br />

für unsere <strong>Hochschule</strong> beschlossen haben,die zwar schmerzhafte<br />

Eingriffe beinhaltet, aber auch innovative und<br />

zukunftsweisende Bereiche beschreibt, ist die endgültige<br />

Entscheidung über die Zuordnung des Fachbereichs Chemie/Pharmatechnik<br />

– jedenfalls zum Zeitpunkt der Drucklegung<br />

– noch nicht gefallen. Und dies, obwohl eine mögliche<br />

Verlagerung dieses Ausbildungsbereichs gegen jegliche<br />

hochschulpolitische Vernunft spräche. Die Tatsache, dass im<br />

Stern-Ranking dieser Fachbereich als die Nummer eins der<br />

Branche gerankt wurde, unterstreicht diese uns längst<br />

bekannte Tatsache noch einmal eindringlich.<br />

Darüber hinaus ist aber auch die Frage der Haushaltskonsolidierung<br />

noch offen, d. h. die bloße Korrektur eines Fehlers,<br />

der entstanden ist aufgrund der Tatsache, dass die Haushaltszuweisung<br />

2003 (diese war wegen der vorhandenen<br />

Restmittel an unserer <strong>Hochschule</strong> herabgesetzt worden)<br />

Maßgabe ist für die Strukturkürzungen ab 2006. Die Konsequenz,nämlich<br />

die überproportionale Absenkung der Ausbildungskapazitäten<br />

im Vergleich zu den anderen <strong>Hochschule</strong>n<br />

des Landes, stellt eine eklatante Benachteiligung unserer<br />

<strong>Hochschule</strong> in dem Strukturprozess dar. Die Tatsache, dass<br />

eine Verschiebung der Ausbildungskapazitäten zu Lasten der<br />

anderen Fachhochschulen des Landes gehen, zeigt, wie<br />

schwierig es ist, diese berechtigte Forderung durchzusetzen.<br />

Dies sind die Probleme die uns weiterhin beschäftigen, für<br />

die es sich aber im Hinblick auf die zukünftige Struktur und<br />

Ausstattung der <strong>Hochschule</strong> zu kämpfen lohnt. Ich habe<br />

manchmal das Gefühl,dass einige müde geworden sind und<br />

keinen rechten Sinn mehr sehen, sich in dieser Auseinandersetzung<br />

weiterhin zu engagieren. Ich halte dies für das falsche<br />

Signal, da es uns langfristig – und die Zeiten werden<br />

nicht besser – erpressbar macht. Auf der anderen Seite<br />

haben die teilweise polarisierenden Auseinandersetzungen<br />

mit endlosen Diskussionen im Senat die <strong>Hochschule</strong> nach<br />

außen nicht unbedingt stark erscheinen lassen. Hier appelliere<br />

ich daher an alle, im Interesse der <strong>Hochschule</strong> insgesamt<br />

Partikularinteressen hinten anzustellen und das<br />

Gemeinsame in den Vordergrund zu rücken.<br />

Abgesehen von diesen Problemen gibt es eigentlich viel<br />

Erfreuliches zu berichten. So weist das genannte Stern-Ranking<br />

noch andere Bereiche der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

(FH) als ausgesprochen empfehlenswert aus, so z. B. die<br />

Architekturausbildung – auch diese soll bekanntlich verlagert<br />

werden –, sowie die Ausbildung in Bauingenieurwesen<br />

und Maschinenbau aber auch Elektrotechnik. Sicherlich sind<br />

Minister Dr. Karl-Heinz Daehre informierte sich im März über<br />

die Fachbereiche Bauwesen und Gestaltung/Industriedesign.<br />

solche Rankings in ihrer Aussagekraft nicht überzubewerten.<br />

Trotzdem haben sie einen Stellenwert und durch ihre Öffentlichwirksamkeit<br />

natürlich auch Einfluss auf die Studienwahl<br />

und besonders den Studienort von potentiellen Studienbewerbern.<br />

Auch im internationalen Bereich haben wir eine deutliche<br />

Zunahme von Kontakten mit ausländischen <strong>Hochschule</strong>n zu<br />

verzeichnen und auch die Zahl der ausländischen Studierenden<br />

stiegt, wenn auch langsam, so aber doch kontinuierlich<br />

an. Besonders hervorzuheben ist in diesem Bereich das Projekt<br />

der German University in Amman,Jordanien, bei dessen<br />

Aufbau unserer <strong>Hochschule</strong> eine führende Rolle zugedacht<br />

ist.<br />

Auch die Forschungsaktivitäten unserer <strong>Hochschule</strong> haben,<br />

obwohl sie schon einen recht hohen Stand hatten,noch einmal<br />

eine Steigerung durch die Einwerbung beträchtlicher<br />

Drittmittel erfahren.Die Antragsteller möchte ich hier an dieser<br />

Stelle zu diesen Erfolgen, die die Forschungsbilanz der<br />

<strong>Hochschule</strong> nachhaltig verbessern, beglückwünschen.<br />

Zusammenfassend möchte ich daher betonen, dass die Entwicklungen<br />

der <strong>Hochschule</strong> insgesamt eigentlich als sehr<br />

erfreulich zu beurteilen sind. Und ich bin der festen Hoffnung,dass<br />

wir spätestens zum Campusfest,bei dem ich hoffe,<br />

viele tausend Menschen wieder auf unserem Campus<br />

begrüßen zu können,die o. g.Probleme – möglichst in unserem<br />

Sinne – gelöst haben und uns wieder unseren eigentlichen<br />

Aufgaben zuwenden können. Und, auch wenn es<br />

schon etwas verspätet ist,möchte ich Ihnen doch noch einen<br />

guten Verlauf des Semesters wünschen.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Andreas Geiger


4 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Internationalität der Entwicklung<br />

Einzelinitiativen, zentraler Aspekt, oder nur schmückende Girlande?<br />

Aufmerksame Leser finden seit Jahren in „<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong>“<br />

vielfältige Berichte über unterschiedliche internationale A k t ivitäten<br />

unserer <strong>Hochschule</strong>: Studentenaustauschprozesse mit<br />

S t i p e n d i e n ,bi- und multinationale Fo r s c h u n g s v o r h a b e n ,i n t e rnationale<br />

Konferenzen und Fa c h t a g u n g e n , S u m m e r s c h o o l s,<br />

G a s t p r o f e s s u r e n , europäische Studentenprojekte, I n s t i t u t sg<br />

r ü n d u n g e n , Connectivity Events, europäische BA und MA<br />

Studiengänge u.v. a . m . Dies scheint – vordergründig – die<br />

Umsetzung einer pointierten Hochschulpolitik zu dokumentier<br />

e n , die sich schon seit ihren Gründungszeiten der Internationalisierung<br />

verschrieben und damit schon lange vor den<br />

Strukturdiskussionsdebatten von W i s s e n s c h a f t s r a t ,HRK und<br />

dem Bologna-Prozess zukunftsweisende Signale für die eigene<br />

Verantwortung der Mitgestaltung einer modernen W i ssensgesellschaft<br />

gesetzt hat. Auch die bislang sehr hilfreiche,<br />

nicht unerhebliche finanzielle Unterstützung dieser A k t i v i t äten<br />

durch Hochschulmittel zur Pflege der internationalen Beziehungen<br />

suggeriert eine klare Zielorientierung und Profilierung<br />

in Richtung attraktiver Internationalität von Lehre und<br />

Forschung und damit einer entwicklungsträchtigen Qualitätssteigerung<br />

für die Internationalisierung. Als weiterer Beleg ist<br />

last but not least die Tatsache anzuführen, dass unsere <strong>Hochschule</strong><br />

derzeit bundesweit führend ist hinsichtlich der Entwicklung<br />

und Koordination von europäischen Curriculumprog<br />

r a m m e n .<br />

Viele dieser weitgehend aufgrund von Einzelinitiativen von<br />

Kolleginnen und Kollegen entwickelten Aktivitäten haben mittlerweile<br />

zu Entwicklungen geführt, die einerseits – im Sinne<br />

der positiven Außenwirkung für unsere <strong>Hochschule</strong> – wohl<br />

durchaus gewollt sind und begrüßt werden, kann man sich<br />

doch mit internationalen Akzenten und Erfolgen profilierend<br />

s c h m ü c ken (und dies ist auch gut so); andererseits aber legen<br />

e t l i c h e, durch internationale Arbeit entstandene Strukturen<br />

und Fakten nun verstärkt Problemstellen offen, die auf ein<br />

schon länger vorhandenes Defizit hinweisen: gemeint ist eine<br />

fehlende Gesamtstrategie für die Internationalisierung, m i t<br />

der als klares Planungs- und Steuerungsinstrument eigene<br />

hochschulspezifische Ziele vorgegeben, begrüßenswerte EinzeIinitiativen<br />

gebündelt, verlässliche Entwicklungsprozesse<br />

ermöglicht und Fachbereiche als die tragenden Gestaltungseinheiten<br />

der <strong>Hochschule</strong> identitätsprofilierende, b z w. - s t ä rkende<br />

Anregungen erhalten könnten. So sind z.B. durch A k -<br />

quisition vieler europäischer Förderprogramme und langfristiger<br />

internationaler Studiengänge erhebliche zusätzliche A u fgaben<br />

für die akademische Koordination und für die administrative<br />

Umsetzung und Begleitung entstanden, für die sowohl<br />

(immer noch) personelle Untersetzungen, als auch organisatorisch-infrastrukturelle<br />

Lösungen fehlen und für deren<br />

Fi n d u n g– aus Ratlosigkeit mangels Gesamtko n z e p t– die Zus<br />

t ä n d i g keit und Verantwortung mehr zwischen Einzelpersonen<br />

hin und hergeschoben, als durch eine strategisch geplant<br />

e, übergeordnete gemeinsame Aktion aller beteiligten Gruppierungen<br />

gesucht wird. Als weiteres aktuelles Beispiel für ein<br />

mangelndes präzise ko n t u r i e r t e s, transparentes und verlässliches<br />

Gesamtkonzept bzw. eine fehlende orientierende Strategie<br />

für Internationalisierung kann auch die aktuelle Struktur-<br />

debatte der <strong>Hochschule</strong> um ihre Profilierung gelten, wie sie<br />

sich abschließend im Beschluss des Akademischen Senates<br />

vom 11. März offenbart: vergebens sucht man nach Präferenzen<br />

und klaren Strategien und Orientierungen für Internation<br />

a l i t ä t , so dass der Eindruck entsteht, dass bisher erreichte<br />

Standards und öffentlich präsentierbare Ergebnisse der Internationalisierung<br />

nicht mehr (so) wichtig sind und zugunsten<br />

anderer Ziele, Schwerpunkte oder Einzelinteressen aufgegeben<br />

zu sein scheinen. Die Schließung des am stärksten nachgefragten<br />

Studienganges „Heilpädagogik und Rehabilitation“<br />

mit seiner von der Gründung an eindeutigen und nachgewiesenen<br />

internationalen Profilierung als konstitutives Merkmal<br />

kann durchaus als Beleg dafür gelten. Und noch ein neues<br />

Phänomen weist auf dieses Strategiedefizit hin: im Rahmen<br />

der von niemandem als notwendig bestrittenen Sparmaßnahmen<br />

werden nun in besonders kritischer Durchsicht geplanter<br />

internationaler Vorhaben etliche Aktivitäten bezüglich ihrer<br />

Zielperspektive in Frage gestellt, weil sie (angeblich?) einem –<br />

bislang nicht definierten und nicht kommunizierten – Ziel<br />

zuwiderlaufen scheinen oder weil anscheinend keine für die<br />

<strong>Hochschule</strong> nachhaltige Ergebnisorientierung (Nachhaltigke i t<br />

als ein neu aufgeworfenes, als ein durchaus diskussionswertes<br />

Ziel) ersichtlich wird. Dies kann dann im Sinne von projektiver<br />

Abwehr wahrgenommener Strategiedefizite bisweilen dazu<br />

f ü h r e n ,dass manche internationale Aktivitäten als „Akademischer<br />

Tourismus“ (ab)qualifiziert werden: also bisherige Maßnahmen<br />

zur Internationalisierung doch häufig als A u s d r u c k<br />

von reinen Individualinteressen oder Einzelinitiativen, o h n e<br />

Ve r a n kerung in einem (nicht erkennbaren) hochschulspezifischen<br />

Strategiekontext?<br />

Im Rahmen der Strukturdebatte der vorherigen Landesregierung<br />

und als Diskussionsergebnis der Ausführungen der AG<br />

Wissenschaftsstruktur hat die A u s l a n d s kommission dem A k ademischen<br />

Senat im Januar 2002 ein Empfehlungspapier und<br />

einen Maßnahmenkatalog zur Profilbildung, Stärkung und zur<br />

qualitativen Weiterentwicklung der Internationalisierung<br />

unserer <strong>Hochschule</strong> vorgelegt. Dieses Papier hat der Senat in<br />

seiner 23. Sitzung zwar sehr begrüßt und einstimmig angen<br />

o m m e n , doch haben sich die Empfehlungen nicht in einem<br />

Strategiepapier niedergeschlagen und sind wohl auch deswegen<br />

bislang nur in wenigen Teilelementen realisiert word<br />

e n . Es wäre wünschenswert, wenn die im vorgenannten<br />

Empfehlungspapier enthaltenen Vorschläge zu Strategien und<br />

Maßnahmen unter den nun gegebenen neuen Ko n s t e l l a t i o n e n<br />

von Neustrukturierung, P r o f i l b e s t i m m u n g ,S p a r e r f o r d e r n i s s e n<br />

und dem intensivierten Bolognaprozess noch einmal auf<br />

Hochschulleitungsebene als Anregungen für eine Gesamtstrategie<br />

reflektiert würden: damit Internationalität als bestimmender<br />

Faktor und Zielperspektive unserer <strong>Hochschule</strong> auch<br />

strategisch deutlich und transparent ausgewiesen und infrastrukturell<br />

und operativ mit entsprechenden Maßnahmen<br />

konsequent untersetzt wird.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Bloemers<br />

FB Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Vorsitzender der Auslandskommission


2. Absolventenjahrgang feierlich verabschiedet<br />

Studienergänzung Maschinenbau für Spätaussiedler und Kontingentflüchtlinge<br />

Im Oktober 2003 fanden das Abschluss-Seminar und die<br />

Abschlussveranstaltung des 2. A b s o l v e n t e n - Ja h r g a n g e s<br />

„Studienergänzung Maschinenbau“ in Königswinter statt.<br />

Damit hatten wieder 25 Kontingent-Flüchtlinge und Spätaussiedler<br />

aus Osteuropa ihre Ausbildung beendet.<br />

Die Studienergänzung dient der beruflichen Eingliederung<br />

ausgesiedelter Hochschulabsolventinnen und -absolventen<br />

mit Diplom-Ingenieur-Abschluss im Maschinenbau. Sie soll<br />

die berufliche Eingliederung in ihren akademischen Beruf in<br />

Deutschland erleichtern. Während der 14-monatigen Studienergänzung<br />

werden die Teilnehmer auf eine ihrer Qualifikation<br />

angemessenen, leistungsorientierten T ä t i g keit in<br />

einem deutschen bzw. europäischen Unternehmen optimal<br />

vorbereitet. Die Eingliederungschancen in den Arbeitsmarkt<br />

werden daduch deutlich verbessert. Die beruflichen Fachkenntnisse<br />

der Stipendiaten, deren Auswahl nach strengen<br />

Kriterien in dreitägigen Auswahlseminaren, die gemeinsam<br />

von der Otto Benecke Stiftung e. V. und dem Fachbereich<br />

M a s c h i n e n b a u / Technische Betriebswirtschaft durchgeführt<br />

wurden,entsprachen auf Grund der Ausgangssituation nicht<br />

dem neuesten Stand der Forderungen an Maschinenbau-<br />

Ingenieure mit deutschem bzw. europäischem akademischem<br />

Abschluss. Es fehlten insbesondere Kenntnisse und<br />

berufliche Erfahrungen,die den westeuropäischen Standards<br />

und Erfordernissen entsprechen,des weiteren die Kenntnisse<br />

auf dem Gebiet der marktwirtschaftlich orientierten<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 5<br />

mai 2004<br />

Willkommen zum Frühstück<br />

Das Projekt „Welcome“ kümmert sich um ausländische Studierende an der <strong>Hochschule</strong><br />

Welcome heißt Willkommen. Und dieses Wort als Ausspruch<br />

genutzt, spiegelt die Freude wieder, die auflebt, wenn gern<br />

gesehene Gäste sich ankündigen. Diese Willkommensfreude<br />

ist das A und O im Projekt „Welcome“ am Fachbereich Sozial-<br />

und Gesundheitswesen,wenn hiesige Studenten die neuen<br />

ausländischen Studenten am neuen Studienort begrüßen.<br />

Zu den schon traditionellen Aktionen des Projektes gehört<br />

auch das „Welcome-Frühstück“ innerhalb der Orientierungswoche<br />

für die ausländischen Studenten. Am 29. März, kurz<br />

vor Semesterbeginn, lud das Projekt in Zusammenarbeit mit<br />

dem Akademischen Auslandsamt und dem Projekt „Dialog<br />

der Generationen“ zum ausgedehnten Brunch in das Frösi-<br />

Café. Rosa Zuchantke und Susanne Wilhelm waren zufrieden,denn<br />

an den Tischen saß ein Großteil Europas mit ca.20<br />

spanischen, rumänischen, lettischen, litauischen, slowakischen<br />

und tschechischen Erasmus- und Socrates-Studierenden<br />

zusammen. Rosa und Susanne studieren beide Gesundheitsförderung<br />

im 4. Semester, sind Mitglieder von „Welcome“<br />

und kennen die frisch angereisten Studierenden mittlerweile<br />

schon gut. Schließlich gehört es mit zum „Welcome“-Service,<br />

die Studierenden auf Wunsch vom Flughafen<br />

oder Bahnhof abzuholen.Neben dem „Welcome“-Frühstück<br />

unternehmen die Projektteilnehmer mit den ausländischen<br />

Studierenden vieles anderes, wie z. B. Ausflüge in deutsche<br />

Großstädte, Grillabende auf dem Campus, Kneipentouren<br />

durch <strong>Magdeburg</strong>s Nachtleben oder organisieren die ebenfalls<br />

traditionelle „Welcome“-Party. In diesem Semester soll<br />

es erstmalig eine größere Party geben – in Zusammenarbeit<br />

mit IKUS, den interkulturellen Studenten der Universität.<br />

Dass bei der Organisation Rosa und Susanne verstärkt die<br />

Nähe zu IKUS suchen, hat auch einen ganz praktischen<br />

Grund:„Wir möchten mehr Leute erreichen und auch stärker<br />

die deutschen Studenten in die Aktivitäten mit einbeziehen.<br />

Zusammen mit IKUS haben wir mehr Kapazitäten, um z. B.<br />

die Party zu organisieren“, so Susanne.<br />

Eine andere gemeinsame Aktion von „Welcome“ und IKUS<br />

sind die sogenannten Sprachtandems. Seit vorigem Semester<br />

werden deutsche Studierende mit Fremdspracheninteresse<br />

an ausländische Kommilitonen „vermittelt“, um gemeinsam<br />

die Feinheiten und Reize der jeweiligen Sprache aus erster<br />

Hand kennen zu lernen.„Falls jemand eine Sprache wie Spanisch,Rumänisch<br />

oder Lettisch lernen möchte“,erklärt Rosa,<br />

„stellen wir von ‚Welcome’ gern den Kontakt zu den ausländischen<br />

Studierenden her. Daraus entstehen oftmals richtige<br />

Freundschaften.“ Und diese Freundschaften haben großen<br />

Anteil daran, dass deutsche und ausländische Studierende<br />

nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander in <strong>Magdeburg</strong><br />

studieren. augustus<br />

Betriebswirtschaft und den Grundlagen des freien Unternehmertums.<br />

Deshalb wurden an der <strong>Hochschule</strong> zielgerichtet<br />

Studienschwerpunkte für Ingenieure der Fa c h r i c h t u n g<br />

Maschinenbau einer Fachhochschule in Deutschland definiert,<br />

um die erforderliche Qualifikation zu erreichen.<br />

Im Abschluss-Seminar in Königswinter äußerten sich die<br />

erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen sehr positiv<br />

über die Studienergänzungs-Maßnahme. Sie würdigten<br />

dabei insbesondere die hohe Qualität der fachlichen Inhalte<br />

sowie das große Engagement der Professoren und Mitarbeiter,<br />

die inhaltlich an der Studienergänzungsmaßnahme mitwirkten.<br />

Durch die positive Evaluierung seitens der Studenten<br />

hat die Otto Benecke Stiftung auch die dritte Studienergänzungsmaßnahme<br />

Maschinenbau, die am 1.10.2003<br />

begonnen hat, an die <strong>Hochschule</strong> vergeben. 2001 war die<br />

„Studienergänzung Maschinenbau“ nach deutschlandweiter<br />

Ausschreibung erstmalig an eine <strong>Hochschule</strong> in den neuen<br />

Bundesländern vergeben worden.<br />

Eine positive regionalpolitische Bilanz haben die immerhin<br />

40 % der Absolventinnen und Absolventen aus der 1.und 2.<br />

S t u d i e n e r g ä n z u n g s m a ß n a h m e, die nach erfolgreichem<br />

Abschluss ihren Lebensmittelpunkt nach Sachsen-Anhalt<br />

verlegten und eine Tätigkeit in hiesigen Unternehmen aufgenommen<br />

haben. Prof. Dr. rer. oec. Christian Krause<br />

Projektleiter


6 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Der Umbruch zum Aufbruch<br />

Um als Chinese in Deutschland studieren zu können, sind einige Hürden zu überwinden<br />

Ist China das neue Japan? Dieser Eindruck drängt sich zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht auf. Medien<br />

und Fachleute überschlagen sich mit Erfolgsmeldungen über die Entwicklungen des Markts im Land der<br />

aufgehenden Sonne. Ob diese Entwicklung sich fortsetzt sei dahingestellt.In einem Punkt hat China Japan<br />

aber längst überholt: Einsam steht die Zahl 13.523 in der Statistik des Deutschen Akademischen Austauschdienstes<br />

(DAAD) zu den Bildungsausländern in Deutschland an der Spitze. So viele junge Chinesen<br />

weilen in Deutschland, um hier ihr Studium zu absolvieren. 90 von ihnen sind an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

(FH) eingeschrieben.<br />

„Der wirtschaftspolitische Umbruch in China geht einher mit<br />

einer Explosion im chinesischen Hochschulwesen“, erklärt<br />

Marita Sand vom Akademischen Auslandsamt (AAA) der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. „Es gibt eine sehr große<br />

Nachfrage seitens der chinesischen Studenten, die im Land<br />

selbst nicht befriedigt kann werden. Das hat zur Folge, dass<br />

chinesische Studenten in alle Welt strömen.“ Und dabei<br />

natürlich auch nach Deutschland, dass mit den USA, Großbritannien<br />

und Australien zu den beliebtesten Auslandsstudienplätzen<br />

gehört.Innerhalb von drei Jahren hat sich in China<br />

die Zahl der Studierenden verdoppelt, der Ausbau der<br />

<strong>Hochschule</strong>n kann mit diesen Steigerungen schwer mithalten.<br />

Die <strong>Hochschule</strong>n Deutschlands bieten für junge Chinesen<br />

weitaus bessere Studienbedingungen als die in der Heimat<br />

und den nicht zu vernachlässigenden Vorteil, dass in<br />

Deutschland keine Studiengebühren zu zahlen sind.<br />

Im vergangenen Wintersemester haben 50 neue Chinesen<br />

ein Studium an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) aufgenommen.<br />

Somit studieren momentan 90 Chinesen an der<br />

<strong>Hochschule</strong>. Eine von ihnen ist Peng Wu (sprich: Pong Wu)<br />

und studiert im zweiten Semester Fa c h ko m m u n i k a t i o n .<br />

„Eigentlich hatte ich es nicht geplant,dass ich hier studieren<br />

möchte. Aber Deutschland und die deutsche Sprache gefallen<br />

mir sehr“, sagt die 22-jährige Chinesin. Anfang 2002<br />

stand für sie fest,dass sie nach Deutschland gehen wird,„da<br />

ich in Frankreich bestimmt Schwierigkeiten mit der Sprache<br />

bekommen hätte.“ Anders als viele Studenten aus europäischen<br />

Ländern, sind die chinesischen Studenten an der<br />

<strong>Hochschule</strong> keine Stipendiaten. Sie sind Vollzeitstudenten<br />

und müssen ihr Studium in Deutschland selbst finanzieren.<br />

Zudem benötigen sie als Nicht-Europäer ein Visum. Dafür<br />

müssen u. a. gute Deutschkenntnisse bei der Akademischen<br />

Prüfstelle (APS) der deutschen Botschaft in Peking nachgewiesen<br />

werden. „Diese Prozedur müssen alle Bewerber<br />

durchlaufen, da die Bewerberzahlen sehr gestiegen sind“,<br />

erklärt Marita Sand. Nicht nur die Sprachkenntnisse werden<br />

getestet. „Die APS überprüft auch die Echtheit der eingereichten<br />

Dokumente, da vermehrt gefälschte oder käufliche<br />

Unterlagen eingereicht wurden.“ Neben der APS-Prüfung<br />

verlangen die Visumbestimmungen, dass auch eine gewisse<br />

finanzielle Absicherung nachgewiesen wird. Damit die Studenten<br />

keine Sozialleistungen in Deutschland aufnehmen,ist<br />

der Nachweis über eine entsprechende Liquidität Pflicht.<br />

„Meine Familie ist zwar nicht so reich, aber sie können mir<br />

das Studium hier ermöglichen“, sagt Peng Wu. „Der Nachweis<br />

für das auf ein Jahr begrenzte Visum erfolgt per Kontoauszug.“<br />

Entspricht dieser nicht ca. 7.000 Euro im Jahr,<br />

bedeutet das das Ende des Visums und damit des Studiums.<br />

Auf der anderen Hälfte des Globus: Peng Wu aus China.<br />

Nach einem einjährigen Sprachintensivkurs bei „Mistel"<br />

(An-Institut der <strong>Hochschule</strong>) in <strong>Stendal</strong> bestand Peng Wu alle<br />

Prüfungen und bekam das ersehnte Zertifikat, die so<br />

genannte APS, mit der sie ihr Studium am Fachbereich Fachkommunikation<br />

aufnehmen konnte. Das bedeutete eine große<br />

Umstellung. „Die Zeit in <strong>Stendal</strong> war relativ locker. Man<br />

brauchte ja nur deutsch zu lernen“, erinnert sich Peng Wu.<br />

„Aber mit Beginn des Studiums wurde es schon etwas stressiger.“<br />

Besonders die Spanisch-Vorlesungen brauchen viel<br />

Nachbereitungszeit, „da wir Spanisch als Fremdsprache hier<br />

natürlich über den Umweg der deutschen Sprache lernen.“<br />

Viel Zeit für ein typisches Studentenleben bleibt dabei nicht.<br />

Aber ganz verzichten möchte Peng Wu darauf trotzdem<br />

n i c h t . K i n o b e s u c h e, Kneipenabende und Shoppingtouren<br />

gehören einfach dazu. Diese unternimmt Peng Wu übrigens<br />

oft mir ihren deutschen Kommilitonen. Was fast schon eine<br />

Besonderheit ist, denn wie Martina Sand zu berichten weiß,<br />

bleiben chinesische Studenten oft unter sich und haben eher<br />

wenig Kontakte zu den hiesigen Studenten.Ob Peng Wu eine<br />

Ausnahme ist? Sie lacht:„Ich? Keine Ahnung.Vielleicht.Aber<br />

es stimmt, dass die Chinesen sonst eher unter sich bleiben.<br />

Sie haben ja schließlich die gleiche Kultur, die gleiche Sprache<br />

und die gleichen alltäglichen Gewohnheiten.“ Ihre eigenen<br />

Gewohnheiten musste sie zwar nicht grundlegend<br />

umstellen.Aber einige Kleinigkeiten des deutschen Studienalltags<br />

sind auch für Peng Wu nicht ohne. Zum Beispiel das<br />

Essen: „Das Essen hier ist sehr anders. In China essen wir<br />

zum Beispiel dreimal am Tag warm,in Deutschland hingegen<br />

nur einmal. Ich koche zwar auch selbst, aber meistens fehlt<br />

mir aufgrund des Studiums die Zeit.“ Möchte Sie nach dem<br />

Studium nach China zurückkehren? „Das ist eine schwere<br />

Frage, die ich jetzt noch nicht beantworten kann. Gern würde<br />

ich ein Jahr in Deutschland arbeiten, um Erfahrungen zu<br />

sammeln und um meine Sprachkenntnisse zu verbessern.“<br />

augustus


<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 7<br />

„Wir waren jung und neugierig“<br />

Interview mit Prof. Yongjian Ding, einem der ersten chinesischen Austauschstudenten<br />

Herr Ding, Sie sind vor mehr als 20 Jahren als Austauschstudent<br />

nach Deutschland gekommen. Die<br />

VR China war Ende der 70er anders geprägt als<br />

heute. Wie kamen Sie zu dieser Ehre?<br />

Ich gehörte zur allerersten Austauschgruppe von Studenten,<br />

die nach der Öffnung Chinas gen Westen und somit u. a.<br />

nach Deutschland kamen. Die diplomatischen Beziehungen<br />

zwischen der BRD und China entwickelten sich erst ab 1972.<br />

Damals hat das chinesische Erziehungsministerium in Peking<br />

100 Studenten ausgewählt, die ihr Studium an westdeutschen<br />

Universitäten fortsetzen konnten.In diesem Zuge kam<br />

ich nach München.<br />

War es für Sie damals schon klar, dass Sie in<br />

Deutschland bleiben werden?<br />

Nein. Das hat sich erst später ergeben. Die chinesischen<br />

Oberen hatten natürlich eine gewisse Angst, dass die Studenten<br />

nicht mehr nach China zurückkehren. Das war teilweise<br />

auch berechtigt, denn ungefähr die Hälfte der Austauschstudenten<br />

meines Jahrgangs ist nicht zurückgekommen.<br />

Die andere Hälfte arbeitet in China, zumeist in deutschen<br />

Firmen mit chinesischen Niederlassungen. Auch nach<br />

dem Studium bleibt man also in dem internationalen Austausch<br />

irgendwie drin.<br />

Was hat Sie dazu bewegt hier zu bleiben?<br />

Ich hatte ja vor, nach dem Studium wieder nach China zu<br />

gehen.Entscheidend für meinen Stimmungswechsel war die<br />

Niederschlagung der Studentenproteste 1989. Mir wurde<br />

bewusst,dass China trotz seiner wirtschaftlichen Erfolge ein<br />

totalitärer Staat geblieben ist.Für mich stellte sich die Frage:<br />

„Will ich auf die in Deutschland gewonnene Freiheit verzichten,<br />

um in meine Heimat zurückkehren zu können?“<br />

Letztendlich habe ich die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen<br />

und konnte aufgrund meiner Forschungstätigkeit<br />

ohne Probleme in Deutschland bleiben. Als Chinese habe<br />

ich es bedauert, dass die historische Wende in Osteuropa<br />

zum Erfolg führte, in China aber nicht. Ich dachte, dass China<br />

wieder in die alten totalitären Strukturen der „Kulturrevolutionszeit“<br />

zurückfällt und ich ein demokratisches China<br />

nicht mehr erleben werde. Aber so schlimm ist es dann doch<br />

nicht gekommen. Was die Kultur betrifft, bin ich immer noch<br />

sehr stark an China interessiert. Andererseits habe ich die<br />

europäische Kultur sehr schätzen gelernt. Vielleicht bin ja so<br />

etwas wie ein Musterbeispiel für gelungene Integration. Ich<br />

bin integriert und fühle mich hier zu Hause, ohne die eigene<br />

Kultur zu leugnen.<br />

Diese Sicht auf die Dinge kam aber wahrscheinlich<br />

nicht über Nacht.<br />

In München wartete natürlich erst einmal der große Kultur-<br />

mai 2004<br />

Vor 24 Jahren brach Yongjian Ding von Tongji-Universität in Shanghai nach München auf, um dort als einer<br />

der ersten chinesischen Austauschstudenten an der TU zu studieren. Sein Weg hat den damals 20jährigen<br />

nach der Promotion in München über verschiedene Stationen nach Hannover geführt.Seit 2002 ist er Professor<br />

am Fachbereich Elektrotechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH).<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> sprach<br />

mit Professor Ding über seine Zeit als chinesischer Austauschpionier.<br />

schock auf mich. Unter Maos Zeiten bekam man nur sehr<br />

wenig Infos über den Westen. Insofern war vieles Neuland<br />

und die Umstellung für uns Studenten sehr groß.Aber wir<br />

waren jung und sehr neugierig.<br />

Welche Unterschiede zwischen dem Studium<br />

Shanghai und München fielen am meisten auf?<br />

Die <strong>Hochschule</strong>n in China sind sehr schulähnlich, zumindest<br />

Aus dem Land der aufgehenden Sonne: Prof. Dr. Y. Ding<br />

was die ersten Semester betrifft. Ein Experte auf diesem<br />

Gebiet bin ich aber nicht. Schließlich habe ich nur ein Jahr<br />

meiner Studienzeit in China absolviert. Generell lässt sich<br />

aber sagen, dass die Studierenden hier mehr Freiheiten<br />

haben, der Spielraum während des Studiums ist größer.<br />

Wie waren damals die Studienbedingungen in<br />

Deutschland?<br />

In Shanghai wohnte man damals mit acht Leuten auf 20 m 2 .<br />

Dagegen wartete in München ein eigenes Apartment im<br />

ehemals olympischen Dorf auf mich. Wir hatten zwar nicht<br />

viel Geld zur Verfügung. Aber das Stipendium in Höhe von<br />

590 DM hat trotzdem irgendwie gereicht. Das ist übrigens<br />

ein großer Unterschied zu heute: Die jetzigen chinesischen<br />

Studenten finanzieren sich zum Großteil über die Unterstützung<br />

ihrer Eltern. Das wäre mit dem damaligen Einkommen<br />

meiner Eltern nicht möglich gewesen.<br />

Haben es die Studenten aus China heute leichter?<br />

Zumindest von der finanziellen Situation und vom Ehrgeiz<br />

gibt es schon große Unterschiede zu den damaligen Verhältnissen.Ohne<br />

die heutigen Studenten prellen zu wollen:Aber<br />

ich denke, dass wir damals fachlich motivierter waren. Wir<br />

haben den Austausch als die Chance unseres Lebens verstanden<br />

und auch so genutzt. Allerdings kam uns damals<br />

auch eine Art „Exotenbonus“ zugute. Die Konkurrenz war<br />

bei weitem nicht so stark wie heute.<br />

Das Interview führte Alexander Bernstein


8 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Mit Licht gegen Arzneimittelreste<br />

Projekte mit der Industrie zeigen Stärken am Fachbereich Chemie/Pharmatechnik<br />

Nicht erst durch das aktuelle Ranking von CHE und Stern ist bekannt, dass der Fachbereich sehr gut aufgestellt<br />

ist. Letztlich kann eine Spitzenbewertung, die im Ranking zum Ausdruck kommt, nicht ohne<br />

gesunde Basis zustande kommen. Die Investitionen (allein 7,9 Millionen für die labortechnische Ausrüstung)<br />

sind gut angelegt. Die Industrie honoriert Team und Ausrüstung reichlich mit Kooperationen. Der<br />

Ansturm der Bewerber ist groß. Das zeigte auch der Tag der offenen Tür am 24.April.<br />

Der Kooperationsvertrag zwischen dem Fachbereich Chemie/<br />

Pharmatechnik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) und<br />

der Salutas Pharma GmbH Barleben hat bereits wenig später<br />

mehrere interessante Projekte zur Folge. Beide Seiten wollen<br />

laut Vertrag ihre Forschungsaktivitäten aufeinander abstimmen,<br />

die Forschungseinrichtungen beider Vertragspartner<br />

optimal nutzen und eine enge Verbindung von Forschung<br />

und Lehre schaffen. Der Vertrag war im Sommer 2003 von<br />

Antje Schleußner, Geschäftsführerin der Salutas Pharma<br />

GmbH, und dem damaligen Dekan des Fachbereiches, Prof.<br />

Dr. Eckhart Nietzschmann, unterzeichnet worden.<br />

Derzeit forschen <strong>Hochschule</strong> und Pharmaunternehmen gemeinsam<br />

auf dem Gebiet der Identifizierung von Mikroorganismen<br />

mittels Biochips. Damit soll die Suche nach Krankheitserregern<br />

dramatisch abgekürzt und eine medikamentöse<br />

Behandlung frühzeitig ermöglicht werden. In einem<br />

zweiten Projekt wird an einem konkreten Arzneimittel unters<br />

u c h t , wie die W i r k s t o f f - Freisetzung – und damit die<br />

Gesamtwirkung des Medikaments – verbessert werden<br />

kann.<br />

Auf dem Umweltsektor soll demnächst ein für die Pharmaindustrie<br />

neuartiges Projekt über die Deutsche Bundes-<br />

Umweltstiftung (DBU) anlaufen:der durch Lichtstrahlung initiierte<br />

Abbau von Arzneimittelreststoffen in Abwässern. Hier<br />

wird Salutas als Sponsor fungieren, auch wenn deren<br />

eigenes Abwasser in Richtung Elbe den gesetzlichen Auflagen<br />

voll und ganz entspricht, wie das Unternehmen versichert.<br />

„Doch Gesetze können sich ändern, die gesellschaftlichen<br />

Diskussionen über Antibiotika, Hormone oder<br />

Herzmittel in Oberflächengewässern werden zu politischen<br />

Handlungen führen“, prophezeit Prof. Dr. Jens Hartmann,Initiator<br />

des Projektes und Prodekan des Fachbereiches Chemie<br />

/ Pharmatechnik. Zusammen mit einer mittelständischen Firma<br />

aus Sachsen und dem Umweltforschungszentrum<br />

Leipzig-Halle (Abteilung Gewässerforschung mit Sitz in<br />

<strong>Magdeburg</strong>) will er so schnell wie möglich mit seinen Untersuchungen<br />

beginnen. Ohne die finanzielle Unterstützung<br />

von Salutas wäre dies nicht möglich.<br />

Die Kooperation mit dem Pharmahersteller aus Barleben<br />

trägt aber noch weitere Früchte. Über 20 Absolventen der<br />

<strong>Hochschule</strong> wurden bereits eingestellt, weil man vom Ausb<br />

i l d u n g s konzept am Fachbereich Chemie/Pharmatechnik<br />

überzeugt ist. Geschäftsführerin Schleußner dazu: „Wir als<br />

eine der größten Produktionsstätten für Arzneimittel in<br />

Europa profitieren nicht nur durch unsere gemeinsamen Forschungsprojekte<br />

vom Standort <strong>Magdeburg</strong> der Fachhochschule.<br />

Als ständig expandierendes Unternehmen sind wir<br />

auch auf den hoch qualifizierten Nachwuchs im Bereich<br />

Chemie- und Pharmatechnik angewiesen.“ Professor Hartmann<br />

weiß, „dass die innovative Mischung aus Chemie,<br />

Q u a l i t ä t s kontrolle und pharmazeutischer Technologie in<br />

Deutschland einzigartig ist“. Nachwuchssorgen hat der<br />

Fachbereich mit sieben Professorinnen und Professoren<br />

nicht. Die Zahl der Studienanfänger wächst ständig. 85<br />

waren es zum laufenden W i n t e r s e m e s t e r, darunter 20<br />

Studierende aus China.<br />

„Wenn Sachsen-Anhalt auf Bildungs-Qualität setzen will,<br />

dann sollte die Politik die Schließungspläne für unseren<br />

Fachbereich ernsthaft überdenken“, fordert Jens Hartmann.<br />

Neben der Wiederbelebung des Chemie-Dreiecks im Süden<br />

von Sachsen-Anhalt gebe es im Norden des Landes eine<br />

weitere Erfolgsgeschichte beim Aufbau Ost. Seit Jahren<br />

haben sich hier erfolgreich Pharmaunternehmen und<br />

B i o t e c h n o l o g i e - Firmen angesiedelt. Hartmann bedauert,<br />

„dass die Fachhochschulen des Landes wegen der Strukturdiskussionen<br />

und Sparbeschlüsse der Landesregierung Probleme<br />

haben, ihre erfolgreichen Kooperationen mit der<br />

Wirtschaft fortzusetzen.“ doc<br />

<strong>Hochschule</strong> plant Weiterbildungsangebot<br />

für kleine- und mittlere Unternehmen (KMU)<br />

„KMU-Management“ will Beitrag zur Stärkung von Unternehmen leisten<br />

Die Idee für die Konzeption des neuen Weiterbildungsangebotes<br />

„KMU-Management“, entstand in Zusammenarbeit<br />

des Prorektorates für Forschung und der Koordinierungsstelle<br />

für Weiterbildung. Die <strong>Hochschule</strong> will sich der Aufgabe<br />

stellen, durch praxisorientierte Weiterbildung und Beratung<br />

einen Beitrag zur Qualifizierung und Stärkung von KMU zu<br />

leisten.Um dieser Aufgabe gerecht zu werden,soll das Angebot<br />

eng mit den potentiellen Interessenten erarbeitet wer-<br />

den.Marktübliche Weiterbildungsangebote sind oft unzureichend<br />

auf die praktischen Erfordernisse der Unternehmen<br />

ausgerichtet. Dies gilt für deren Inhalte sowie zeitliche und<br />

logistische Organisation. Zu diesem Zweck plant die <strong>Hochschule</strong><br />

eine Gesprächsreihe ,um einen gemeinsamen Weg zu<br />

finden. In diesen Konferenzen werden die betriebswirtschaftlichen<br />

Inhalte, Präsentationsformen, Entgeldmodalitäten<br />

sowie Formen des Abschlusses diskutiert. weiter auf S. 9


Die 1.Abstimmungsrunde (Konsensuskonferenz) fand am 23.<br />

März 2004 mit ca, 20 KMU und Einrichtungen im Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum (FEZ) statt. Die Akquisition<br />

der Repräsentanten potentiell teilnehmender Unternehmen,die<br />

Planung und Organisation dieser ersten Konsensuskonferenz,<br />

erfolgte durch das Technologie- und Wissenstransferzentrum<br />

(TWZ) der <strong>Hochschule</strong>. Im Rahmen der<br />

Akquisition, wurden ca. 300 Unternehmen und Einrichtungen<br />

aus Sachsen-Anhalt angeschrieben und gebeten einen<br />

Fragebogen für die Vorbereitung der 1. Konferenz auszufüllen.<br />

38 auswertbare Rückläufe zeigten das große Interesse.<br />

Am 23.03.04 wurde das Weiterbildungsangebot diskutiert<br />

und Schwerpunkte gesetzt. Eine weitere Veranstaltung soll<br />

im Juni 2004 statt finden. Beatrice Manske<br />

Forschung und Innovation werden allerorts und von jedermann<br />

gefordert. Besonders die kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMU) sind auf kreatives Knowhow<br />

angewiesen, um die nötigen Innovationen realisieren zu<br />

können. Die <strong>Hochschule</strong>n wiederum, insbesondere die Fachhochschulen,möchten<br />

ihren Studenten eine praxisnahe Ausbildung<br />

ermöglichen. Damit sich die Wege beider Seiten<br />

möglichst effektiv kreuzen, wurde an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

(FH) das Technologie- und Wissenstransferzentrum<br />

(TWZ) eingerichtet. Der Name ist Programm, denn<br />

theoretisch kann die <strong>Hochschule</strong> den Unternehmen mit 170<br />

Experten aus neun Fachbereichen und hochmodernem<br />

Equipment zur Seite stehen. Nicht zuletzt kommen dazu die<br />

Studenten der <strong>Hochschule</strong>, die als Hiwis, Praktikanten oder<br />

Diplomanden in den Unternehmen arbeiten können. Diese<br />

Konstellation ist aber keine Einbahnstraße zugunsten der<br />

Wirtschaft.„Eines der Hauptziele des TWZ ist es“, so Beatrice<br />

Manske, „den Studenten über den Weg eines Praktikums<br />

oder Diploms den Übergang vom Studium ins Berufsleben zu<br />

erleichtern oder eine Festanstellung zu ermöglichen.“ Beatrice<br />

Manske leitet seit der Gründung im Juli 2001 das TWZ,<br />

welches von Prorektor Prof. Dr. Heribert Münch ins Leben<br />

gerufen wurde. Dabei hat die 36-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />

oft die Erfahrung gemacht,„dass sich die Unternehmen<br />

nicht trauen, an die <strong>Hochschule</strong> heranzutreten, da<br />

sie nicht die richtigen Ansprechpartner kennen.“ Diese<br />

Berührungsängste will das TWZ als koordinierende Schnittstelle<br />

abbauen und in innovative Projekte umlenken. Wie<br />

zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Firma ELDISY aus<br />

Gardelegen, welche Kleinteile für VW herstellt. Nach der<br />

Kontaktaufnahme von Seiten der Firma folgten intensive<br />

Beratungsgespräche, in denen sich einzelne Anknüpfungspunkte<br />

herauskristallisiert haben. Weitere Gespräche mit<br />

Professoren und Studenten folgten. Das Ende oder vielmehr<br />

der Anfang vom Lied war eine erfolgreiche Diplomarbeit in<br />

der Firma. Bezüglich solcher effektiven Zusammenarbeit hat<br />

die <strong>Hochschule</strong> natürlich einen entscheidenden Vorteil auf<br />

ihrer Seite. „Die Entwicklungsleistungen, die die Unternehmen<br />

wünschen, können zu LowCost-Bedingungen von Studenten<br />

erbracht werden“, erklärt Beatrice Manske und fügt<br />

aber hinzu, „dass dennoch klar sein muss, dass gerade die<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 9<br />

mai 2004<br />

Weiterbildung „KMU“-Management<br />

Ansprechpartner für die inhaltlichen Schwerpunkte sind:<br />

Prof. Dr. Kreuter ( FB SGW),Prof. Dr. Münch ( FB MB/TBW),<br />

Prof. Dr. Mönch ( FB FK) Dr. Maretzki (FB <strong>Stendal</strong>,BWL),Dr.<br />

von Stünzner (FB <strong>Stendal</strong>,BWL).<br />

Akquisition der Partner und Organisation der Konferenzen:<br />

Beatrice Manske<br />

Technologie- und Wissenstransferzentrum (TWZ)<br />

Tel.: 0391 - 8 86 44 21 Fax: 0391 - 8 86 44 23<br />

Web:www.hs-magdeburg.de/transfer/<br />

E-Mail: Beatrice.Manske@rektorat.hs-magdeburg.de<br />

Studentisch-wirtschaftliche Symbiose<br />

Das TWZ knüpft Kontakte zwischen Studenten und Unternehmen<br />

Hereinspaziert:Beatrice Manske leitet das TWZ der <strong>Hochschule</strong>.<br />

Studenten aus den höheren Semestern nicht nur für einen<br />

feuchten Händedruck arbeiten. Auch sie müssen ihren<br />

Lebensunterhalt bestreiten.“ Deshalb muss das Verhältnis<br />

zwischen Leistung und Vergütung beiderseitig stimmen.<br />

Das Zusammenfinden von Unternehmen und Studenten<br />

kann sich auch umgekehrt gestalten.„Die Studenten können<br />

zum TWZ kommen und wir nehmen ihre Daten auf.“ Mit Hilfe<br />

einer Datenbank, die mehr als 500 Kontakte umfasst,versucht<br />

das TWZ, Wirtschaftspotential und Hochschulwissen<br />

zusammenzubringen.Dabei wird auch auf Partnerdatenbanken<br />

und auf Kontakte zu anderen IGZ,TTZ und Arbeitgeberverbänden<br />

zurückgegriffen. Diese, für Studenten kostenlose<br />

Dienstleistung ist aber nicht ganz uneigennützig, wenn man<br />

die entstehenden studentisch-wirtschaftlichen Symbiosen<br />

aus sachsen-anhaltinischer Sicht betrachtet. Beatrice Manske<br />

rechnet vor: „Noch verlassen acht von zehn Ingenieuren<br />

nach ihrer Ausbildung das Land.Dieser Abwanderung möchten<br />

wir entgegenwirken und viele junge Leute hier behalten.“<br />

Deshalb sind Studenten auf alle Fälle richtig beim TWZ.<br />

„Wir tun alles, was in unserer Macht steht,um effektive Kontakte<br />

zur Wirtschaft herzustellen. Und die Erfahrung zeigt,<br />

dass man die Studenten sehr gut an die Unternehmen vermitteln<br />

kann. Man muss die Studenten nur halt besser kennen<br />

lernen“, sagt Beatrice Manske und schiebt lachend<br />

hinterher: „Natürlich fachlich.“ augustus


10 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Keiner fragt, wann endlich Schluss ist<br />

Experten ergänzen das Programm im Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr<br />

Seit Herbst 2003 ist der neue Studiengang, der gemeinsam mit der <strong>Magdeburg</strong>er Universität angeboten<br />

wird, auf dem Markt. Bundesweit einzigartig zu sein, ist gut im Wettbewerb um Studierende. Eine Art<br />

Zwischenbilanz zieht der Koordinator des Studiengangs an der <strong>Hochschule</strong>.<br />

Der Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr ist alles<br />

andere als trockene Theorie.<br />

Freitag, Mittag 13.30 Uhr. Obwohl die Vorlesung seit einer<br />

Stunde beendet sein müsste, ist der Hörsaal in der Brandenburger<br />

Straße noch rappelvoll. Verursacher der Überstunden<br />

ist der Referent Alfred Brömme, Chef der Berliner Feuerwehr<br />

und Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Mittlerweile<br />

ist es die 17. Nachfrage zum Vortrag und eine Ende<br />

der Veranstaltung ist noch nicht absehbar. Die Studierenden<br />

löchern Brömme mit Fragen. Schließlich ist es weit nach 14<br />

Uhr, als die letzten den Hörsaal verlassen. Dieser Ablauf ist<br />

kein Einzelfall. Auch die Vorträge vom Chef der Frankfurter<br />

Flughafenfeuerwehr, vom Sicherheitsmanager des St.Gotthardt-Tunnels<br />

in der Schweiz und vom Planungschef des<br />

Europaparks Rust und andere verlaufen ähnlich. Für die Studierenden<br />

des Studiengangs „Sicherheit und Gefahrenabwehr“<br />

ist die Praxisvorlesung eine willkommene Abwechslung<br />

zur Theorie in Mathematik, Physik, Chemie, Englisch,<br />

Informatik und Tragwerkslehre im ersten Semester. Student<br />

Gerald Wienhöfer: „Diese Vorlesungsreihe im ersten Semester<br />

ist sehr motivierend.Neben den sonst fast nur Grundlagenfächern<br />

bekommt man sehr früh mit, was einen in der<br />

Praxis erwartet und warum manche nicht gerade beliebten<br />

Grundlagenfächer später gebraucht werden.“<br />

Die Lehrveranstaltung „Schutz-, G e f a h r e n a b w e h r- und<br />

S i c h e r h e i t s ko n z e p t e “ , wird von Dr. Peter Schmiedtchen,<br />

Gebietsmanager von Dräger Safety AG Lübeck mit wechselnden<br />

Referenten als Praxisvorlesung geplant und hat sich<br />

mittlerweile zu einer Instanz im neuen gemeinsamen Bachelor-<br />

und Masterstudiengang der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong> (FH) und der Otto von Guericke Universität entwikkelt.<br />

Auch eine Besonderheit des gemeinsamen Studiengangs<br />

von Fachhochschule und Universität:Obwohl die Universität<br />

die Verantwortung für die o. g. Vorlesungsreihe hat,<br />

wurde von der Fachhochschule kurzfristig in der Raumfrage<br />

geholfen, da es auf Grund der Sperrung eines Hörsaales an<br />

der Uni zu Raumproblemen kam. Das ist nur ein Beispiel für<br />

die mittlerweile fast reibungslose Zusammenarbeit des<br />

gemeinsamen Studiengangs, der mit 89 Studierenden im<br />

Wintersemester begonnen hat.<br />

Nicht nur Studiengestaltung, gemeinsame Ko m m i s s i o n ,<br />

gemeinsamer Prüfungsausschuss, gegenseitige Unterstützung<br />

bei Prüfungsdurchführung, Weiterqualifikation des Studiengangs,<br />

gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, insgesamt hat<br />

sich die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Verfahrens-<br />

und Systemtechnik der Uni und dem Fachbereich Bauwesen<br />

prächtig entwickelt.<br />

Im Sommersemester sind erneut 6 Vorlesungen vorgesehen<br />

(siehe Kasten). Dr. Michael Rost<br />

Vorlesungsreihe im Studiengang<br />

Sicherheit und Gefahrenabwehr<br />

Auch die Vorlesungsreihe für das Sommersemester hat es<br />

in sich.Es konnten wieder renommierte Fachleute aus der<br />

Praxis der Gefahrenabwehr gewonnen werden.Besonders<br />

erfreulich ist die Zusage des Präsidenten des Bundesfeuerwehrverbandes.<br />

Zeigt das doch, welche Bedeutung dem<br />

neuen Studiengang beigemessen wird.<br />

Die Termine im Sommersemester 2004<br />

jeweils Hörsaal 6, freitags von 11.15 bis 12.45 Uhr<br />

18. Juni - Brandschutzkonzept für ein Atrium-Hochhaus<br />

Referent: Herr Kirchner (Halfkann u. Kirchner)<br />

25. Juni - Brandschutzkonzept für ein Warmwalzwerk<br />

Referent: Herr Fünning (EKO-Stahl)<br />

2. Juli - Versorgung von Verletzten bei Massenunfall<br />

Referent:Herr Knorr (Berufsfeuerwehr Bremen)<br />

9. Juli - Zukunft der flächendeckenden Gefahrenabwehrstellung<br />

und Bedeutung des Ehrenamtes<br />

Referent: Herr Kröger (Präsident des Bundesfeuerwehrverbandes)


<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 11<br />

New Airport hat Gestalt angenommen<br />

Fachbereich Gestaltung/Industriedesign zeigt Flagge in verschiedenen Ländern<br />

Im Rahmen einer internationalen Kooperation zwischen<br />

gestalterischen Studiengängen in vier Ländern Europas ist im<br />

Januar das Projekt „New Airport“ mit einer Ausstellung in<br />

Leeds erfolgreich zu Ende gegangen.An diesem Projekt nahmen<br />

ca. 25 <strong>Magdeburg</strong>er Design-Studenten zunächst innerhalb<br />

einer internationalen Workshopwoche im September in<br />

Belgien teil, wo sich alle vier Partnerhochschulen – aus<br />

Mechelen (Belgien), Breda (Niederlande), Leeds (Nordengland)<br />

und <strong>Magdeburg</strong> – trafen. Das Ende des Workshops<br />

wurde mit einer ersten, kleinen Ausstellung gefeiert. Einige<br />

Austauschstudenten arbeiteten die folgenden Wochen in<br />

den Partnerhochschulen, um Recherchen nachzugehen und<br />

mai 2004<br />

Konzepte zum Thema zu erstellen. Nach einer Videokonferenz<br />

zwischen allen <strong>Hochschule</strong>n im November und der<br />

Weihnachtspause kamen Ende Januar viele der teilnehmenden<br />

Studenten im Leeds College of Art and Design zusammen,<br />

um die Einzelprojekte auszustellen und auf die erfolgreiche<br />

Kooperation anzustoßen.<br />

Zum neuen Semester wurden neue Austauschstudenten in<br />

die Partnerhochschulen geschickt, allerdings vorerst ohne<br />

Länder übergreifendes Projekt. Voraussichtlich werden die<br />

gemeinsamen, internationalen Projekte und Workshops einmal<br />

jährlich stattfinden. Ivonne Baumann<br />

Zeigt her eure Konzepte, zeigt her eure Flughäfen: Besucher auf der ersten „New Airport“-Ausstellung in Leeds.<br />

PiA – Anfassen und Probieren erwünscht!<br />

Barrierefreie Wohnungen erleichtern das Leben im Alter und bei Behinderung<br />

Wie man sich das Leben im Alter oder bei Behinderung<br />

erleichtern kann,zeigen wir in der Brandenburger Straße 9 in<br />

<strong>Magdeburg</strong>.Wir, das ist das Selbsthilfe-Kontaktbüro für Prävention<br />

im Alter (PiA) in dem sich neben zwei fest angestellten<br />

Mitarbeiterinnen vor allem Studenten des Fachbereichs<br />

Sozial- und Gesundheitswesens engagieren. In Kooperation<br />

mit der AOK Sachsen-Anhalt bietet PiA seit vier Jahren ein<br />

Beratungs- und Informationsangebot zur Wohnraumanpassung<br />

an. Wendet sich ein älterer, behinderter, pflegebedürftiger<br />

Mensch an das Büro, wird er auf Wunsch zu Hause, am<br />

Telefon oder per Brief beraten. Geholfen wird zum Beispiel<br />

beim Beantragen von Fördermitteln,bei der Abstimmung der<br />

geplanten Umbauten mit Firmen und bei Behördengängen.<br />

Seit Beginn des Projekts wurden 545 Beratungsgespräche<br />

geführt, 278 Förderanträge gestellt und 158 Baumaßnahmen<br />

in die Wege geleitet. Um die bisherige Beratung ganzheitlich<br />

gestalten zu können wurde in einem ca. 55 m großen<br />

Raum eine barrierefreie Musterwohnung eingerichtet.<br />

Hier können den Betroffenen und Angehörigen barrierefreie<br />

Sanitäreinrichtungen, Möbel, Pflegehilfsmittel sowie Wohngegenstände<br />

vorgeführt und getestet werden, um die Kaufund<br />

Umbauentscheidung zu erleichtern. Finanzielle Unterstützung<br />

bieten hierbei die verschiedenen Fördermöglichkei-<br />

ten in Sachsen-Anhalt. Neben Sozialamt und dem Landesamt<br />

für Versorgung und Soziales gewähren auch die Pflegekassen<br />

einen Zuschuss, um so den Umzug ins Senioren- oder<br />

Pflegeheim durch eine Wohnraumanpassung zu vermeiden.<br />

Die Musterwohnung befindet sich in der Brandenburger<br />

Straße 9. Mehr Informationen gibt es im Internet unter<br />

www.pia-magdeburg.de oder telefonisch unter (0391) 8 86<br />

46 15. Projekt PiA<br />

Die PiA-Musterwohnung in der Brandenburger Straße:Altenund<br />

behindertengerecht leben.


12 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Die Hochschul-Matrix<br />

Die Organisation der Datenverkehrswege an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH)<br />

Das Erste wird das Letzte sein. Zumindest am Arbeitsplatz. Während die stoischen Stempeluhren mehr<br />

oder weniger ausgedient haben, hat sich das Anschalten des Rechners zum allerersten Handgriff am<br />

Arbeitsplatz gemausert. Bis zum Ende des Arbeitstages fließen viele Bits und Bytes die Datenleitungen<br />

des WWW entlang, bis letztendlich die Arbeit getan ist und der „On“-Knopf des Rechners auf „Off“<br />

gedrückt wird.Das Letzte wird das Erste sein.Die Frage ist,was sich in dem gewohnheitsmäßigen „Dazwischen“<br />

im Rechner und seinen Datenleitungen abspielt. Willkommen in der Hochschul-Matrix.<br />

Der Begriff Matrix mag vielleicht ein wenig übertrieben sein,<br />

da sich sofort Assoziationen zur Cyberspace-Fabel aufdrängen.<br />

Aber wenn Würmer wie kürzlich „Sasser“ oder Viren<br />

wie „MyDoom“ es nicht nur in die bundesweiten Medien,<br />

sondern bis zum eigenen Arbeitsplatz schaffen, dürfte es<br />

wohl mehr als ein virtuelles Märchen sein, was im Zeitraum<br />

zwischen dem An- und Ausschalten des Rechners passiert.<br />

Oder wenn, wie am 17. März, plötzlich das sehr reale<br />

Bundeskriminalamt vor den Hochschultüren steht und Rechner<br />

nach Raubkopien eines Hackernetzwerkes durchsucht.<br />

Der Datenverkehr der <strong>Hochschule</strong> wird vom Zentrum für<br />

Kommunikation (ZKI) organisiert. Den Datenverkehr nach<br />

„draußen“ bewältigt aber nicht die Hardware in Haus 5,<br />

sondern der sogenannte Router in Haus 1.Über diesen Rechner<br />

gehen die Datenströme in die weite Welt. Das ganze<br />

funktioniert wie die heimische DSL-Leitung, nur um einige<br />

Nummern größer. „Die <strong>Hochschule</strong> ist an das Deutsche Forschungsnetzwerk<br />

(DFN) angeschlossen und kann dadurch<br />

auf einen Giga-Backbone (Kernstruktur von Netzwerken, d.<br />

R.) zurückgreifen“, erklärt Ralf Böhm vom ZKI. Böhm ist<br />

zuständig für den Bereich Systemsoftware und Kommunikation.<br />

„Real verfügt die <strong>Hochschule</strong> über einen 32 MegaBit-<br />

Anschluss.“ Das ist immer nicht wenig, wenn man sich die<br />

Bandbreite eines Modems (53 KiloBit) oder die einer normalen<br />

DSL-Leitung (768 KiloBit) vor Augen führt.Den Grund für<br />

diesen Größenunterschied erklärt Ralf Böhm so: „Nach<br />

‚draußen' muss die Bandbreite größer werden, da ja fast alle<br />

<strong>Hochschule</strong>n das Netz des DFN nutzen. Wenn man in Belgien<br />

nach Brüssel auf der Autobahn fährt, werden die Straßen in<br />

Richtung Brüssel auch immer breiter. Damit der größer werdende<br />

Datenverkehr im virtuellen Raum gewährleistet werden<br />

kann, werden nach aussen auch der Platz für die Datenströme<br />

breiter.“ Würde dies nicht geschehen, wäre der Stau<br />

vorprogrammiert. Die Verbindung zum Netz des DFN läuft<br />

übrigens über mehrere Zwischenstationen. Die nächste Station<br />

des ausgehenden Datenverkehrs ist ein Rechner an der<br />

Universität, von dem es dann über die Kernstandorte Berlin<br />

und Leipzig zum eigentlichen Ziel der Daten geht. „Allerdings“,bemerkt<br />

Ralf Böhm,„sind wir nicht an die Uni angeschlossen.<br />

Das sieht nur so aus.“<br />

Selbstverständlich bekommt die <strong>Hochschule</strong> ihre 32 Mega-<br />

Bit-Flatrate nicht vom DFN geschenkt und hat für den eingehenden<br />

Datenverkehr auch nur begrenzte Kapazitäten zur<br />

Verfügung.Wird die gebuchte Volumenklasse (ca.4.000 GigaByte<br />

pro Monat) überschritten, kommt das Kartenprinzip<br />

zum Einsatz. Zuerst kommt die gelbe Karte. Sollte die Verwarnung<br />

nicht reichen,wird vom DFN die rote Karte gezük-<br />

kt. „Dann geht nichts mehr“, wie es Ralf Böhm beschreibt.<br />

Und natürlich wird das Erreichen einer höheren Volumenklasse<br />

auch teurer. Um dies zu vermeiden, hat das ZKI ein<br />

wachsames Auge auf die Datenströme. „Wir führen Statistiken<br />

über unseren Datenverkehr, damit wir vorbereitet sind<br />

auf eventuellen Mehrbedarf“, erklärt Böhm. Diese Statistiken<br />

sind laut Böhm aber auch aus anderen Gründen notwendig.<br />

Da das ZKI seine Pappenheimer bzw. den Volumenbedarf<br />

der <strong>Hochschule</strong> kennt, stellt sich bei Abweichungen<br />

von der Norm die Frage, ob ein Fehler vorliegt oder ob es sich<br />

um Missbrauch handelt.<br />

Einem solchen Missbrauch war das Bundeskriminalamt auf<br />

der Spur, als am 17. März verschiedene Rechner der <strong>Hochschule</strong>,<br />

u.a.im Fachbereich Industriedesign, durchsucht wurden.Hacker<br />

des Internetforums „Liquid FXP“ hatten Rechner<br />

der <strong>Hochschule</strong> genutzt, um eine illegale Video-Tauschbörse<br />

mit den nötigen Hardwareressourcen auszustatten. Die Vorarbeit<br />

der Hacker war eine ziemlich einfache:Über Scans des<br />

Hochschulnetzwerks wird geschaut, zu welchen Rechnern<br />

der Zugang möglich ist.Wird eine undichte Stelle im virtuellen<br />

Raum entdeckt, so nutzen die Hacker diese, um auf den<br />

Rechnern ihre Daten abzulegen, welche dann von anderen<br />

Hackern problemlos heruntergeladen werden können, ohne<br />

das Wissen des eigentlichen Besitzers. Diese sogenannten<br />

Netzscans gehören mittlerweile schon fast zum Alltag in den<br />

Statistiken des ZKI. Laut Ralf Böhm wurde 2003 nur 10- bis<br />

15-mal pro Woche geschaut, welche Rechner online sind. In<br />

diesem Jahr erhöhte sich die Zahl der Netzscans ein Vielfaches<br />

pro Tag.<br />

Für den illegalen Datenaustausch ist die Nachtzeit der<br />

beliebteste Tummelplatz. Zeigen die Datenkurven auf den<br />

Monitoren am Morgen ungewöhnliche Höhen an, wird das<br />

ZKI stutzig. „Aber bevor wir einschreiten, muss schon eine<br />

ganze Menge an Daten zusammenkommen. Wir schlagen<br />

nicht bei jeder kleinen Abweichung der Norm zu“, so Ralf<br />

Böhm. „Ehrlich gesagt, haben wir auch gar nicht die Zeit,<br />

ständig die Datenkurven auf den Monitoren auszuwerten.“<br />

Eine gewisse private Nutzung des Datenverkehrs der <strong>Hochschule</strong><br />

wird geduldet. Aber es gibt auch Nutzer, die laut<br />

Böhm sowohl die normalen Hochschulrechner als auch die<br />

Studenten-Flaterate in den Wohnheimen schamlos ausnutzen.<br />

Der private Dateientausch über sogenannte Peer-to-<br />

Peer-Netzwerke, wie z.B. Napster, Audiogalaxy oder Kazaa,<br />

nahm solche Ausmaße an, dass die Netzwerktechnik ihren<br />

eigentlichen Aufgaben nicht mehr nachkommen konnte.<br />

Folglich wurden die Verbindungen zu diesen Tauschbörsen<br />

gekappt und die Bandbreiten der betreffenden Nutzer her-


untergeregelt. Schließlich ist der Datenverkehr der <strong>Hochschule</strong><br />

nur für Forschung und Lehre gedacht. Wenn illegale<br />

Datentransfers ohne Wissen der <strong>Hochschule</strong> ablaufen, wie<br />

beim Internetforum „Liquid FXP“,ist die betreffende Einzelperson<br />

haftbar. Und diese muss nicht auf dem Campus weilen,<br />

geschweige denn in <strong>Magdeburg</strong> oder Sachsen-Anhalt<br />

leben.Die Frage, wer dahintersteckt,ist laut Böhm keine Frage<br />

der Geografie, sondern der Logik.<br />

Ein anderes Problem, welches mittlerweile schon zum Alltag<br />

der Informations- und Kommunikationsverarbeitung gehört,<br />

sind die unbeliebten Spam-Mails und die gefährlichen Viren.<br />

Prophylaktischer Schutz gehört, wie die Überwachung des<br />

Datenvolumens, zum Tagesgeschäft des ZKI. „Die Zeitabstände<br />

zwischen dem Auftauchen neuer Viren oder deren<br />

Unterarten werden immer kürzer“, erklärt Ralf Böhm.<br />

„Zudem bringen sie eine immer bessere Funktionalität mit.“<br />

Während in der Anfangszeit der großen Virenstürme noch im<br />

Vordergrund stand, dem Erschaffer zu einer gewissen<br />

Medienpräsenz zu verhelfen,stehen heute oftmals handfeste<br />

Ziele dahinter. Wie zum Beispiel die Öffnung von Rechnerhintertüren<br />

für fremde Zugriffe alá „Liquid FXP“.Oft bringen<br />

Viren und Würmer den eigenen Rechner auch dazu, zum<br />

Mailserver zu mutieren und die Welt dann mit eher unerwünschten<br />

E-Mails zu „beglücken“. Man besorgt die Verbreitung<br />

seiner bösartigen Programme als Hacker eben am<br />

besten selbst - weltweit.„Wenn es ein Virus bis in die Tagesschau<br />

schafft, dann sind die Auswirkungen schon sehr erheblih“,versucht<br />

Ralf Böhm zu sensibilisieren.Die Folgen eines<br />

Virenbefalls sind unterschiedlicher Natur. Eines haben aber<br />

alle gemeinsam:Sie erzeugen meist unnötigen Datenverkehr,<br />

die Infektion hat zeitaufwändige Restaurierungsmaßnahmen<br />

zur Folge, Daten können verloren gehen.All das kostet Geld,<br />

welches natürlich auch an der <strong>Hochschule</strong> knapp ist. Zudem<br />

ist es das Ziel der Virenerzeuger, in die Privatsphäre anderer<br />

Personen einzudringen. „Das ist kein Kavaliersdelikt. Schon<br />

lange nicht mehr“,sagt Ralf Böhm.Um möglichst gut gegen<br />

Viren gewappnet zu sein, wird jede eingehende E-Mail auf<br />

Viren geprüft und – gegebenenfalls gelöscht. Ohne wenn<br />

und aber. Ralf Böhm verweist darauf, dass „falls der Absender<br />

einer infizierten Mail erreichbar ist, diesem automatisch<br />

eine Mail zugeht, die ihn auf den Virus hinweist und eine<br />

Systemüberprüfung empfiehlt.“ Die Erfahrung habe gezeigt,<br />

dass vor Einführung dieser absoluten Maßnahme immer wieder<br />

Viren auf Hochschulrechnern auftauchten. Der Gefahrenquelle<br />

wurde vom ZKI mit der sofortigen Löschung von infizierten<br />

Mails begegnet.<br />

Neben den Viren macht auch die stetig wachsende Spam-<br />

Flut dem ZKI zu schaffen. Vor einem Jahr waren es „nur“<br />

4.000 elektronische Spam-Briefe, die die <strong>Hochschule</strong> erreichen<br />

wollten. Heute sind es wöchentlich etwa 20.000 E-<br />

Mails. Einige davon stammten eigentlich nur von Freemail-<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 13<br />

mai 2004<br />

Große Dinge sehen nicht immer spannend aus: Zwei der wichtigsten Leitungen für Haus 9 im „Router“-Raum in Haus 1.<br />

Anbietern wie Web.de oder GMX.de, erreichten aber dennoch<br />

aufgrund des Spamverdachts ihre Adressaten nicht.<br />

Eingehende E-Mails werden mit so genannten „Schwarzen<br />

Listen“ verglichen. „Diese werden automatisch von autorisierten<br />

Vereinen/Organisationen erstellt und gehen bei der<br />

Email-Erkennung nach folgenden Kriterien vor: Woher kam<br />

die Mail? Welchen Weg hat sie genommen? Wie oft wurde<br />

sie verschickt?“, erklärt Ralf Böhm. Werden bestimmte<br />

Spam-Grenzwerte erreicht, so finden sich die Absender auf<br />

der Knock-Out-Liste wieder. Mittlerweile sind Web.de- oder<br />

Gmx.de-Mails nicht mehr Teil dieser Rasterfahndung im<br />

Cyberspace der <strong>Hochschule</strong>. Ein Aufnahme in den Club der<br />

„Black Mail“ muss aber eben nicht unbedingt mit einer<br />

Spam-Botschaft zusammenhängen. Ralf Böhm gesteht ein,<br />

„dass man teilweise sehr restriktive Maßnahmen ergriffen<br />

hat. Wir haben aber in den ‚Schwarzen Listen' die einzige<br />

gangbare Möglichkeit gesehen.“ Sicherheit geht vor –<br />

gemäß diesem Credo arbeitet das ZKI derzeit auch daran,<br />

alle herausgehenden Mails der <strong>Hochschule</strong> einer Überprüfung<br />

zu unterziehen. Momentan wird diesbezüglich nur die<br />

E-Mails des Webmail-Systems überprüft.<br />

K r i t i kern entgegnet Ralf Böhm entschieden, v o r r a n g i g<br />

wegen der Virengefahr: „Fakt ist, dass ein Virus fremdes<br />

Eigentum nutzt, um sich bzw. dem Ersteller einen persönlichen<br />

Vorteil zu verschaffen. Im normalen Leben ausserhalb<br />

des Internets wäre so etwas moralisch total verwerflich.“<br />

Böhm ist verwundert über die Sorglosigkeit, mit der sich so<br />

mancher Nutzer in das Internet begibt. „Viele nehmen die<br />

Gefahr nicht ernst. Sobald man online ist,befindet man sich<br />

im öffentlichen Datenverkehr. Wenn ich aus dem Haus gehe,<br />

schließe ich ja auch ab und lasse auf keinen Fall Fenster und<br />

Türen auf.“ Deshalb werden vom ZKI Software/Virenscanner<br />

angeboten, die die Rechner-Türen schließen und überwachen.<br />

Allerdings hat der Schutz nur Sinn, wenn gleichzeitig<br />

eine gewisse Sensibilität für das Problem vorhanden ist.<br />

Noch werden zu leichtfertig Mail-Attachments geöffnet –<br />

auch wenn einem der Absender nicht bekannt ist. Erschwerend<br />

kommt hinzu,dass Viren sich die Erkenntnisse des Social<br />

Engineerings zu Nutze machen, und versuchen beim Empfänger<br />

Vertrauen zu erwecken durch angebliche Anschreiben<br />

vom Administrator oder vom vermeintlichen Staatanwalt.<br />

Vorsicht ist in doppelter Hinsicht geboten, denn oft dienen<br />

die Viren dazu,von außen den Rechner zu öffnen.Die eigentliche<br />

Arbeit, beispielsweise illegaler Videodatentausch, wird<br />

dann nachts, nach einem erfolgreichen Netzscan erledigt.<br />

Allerdings ist dies nur möglich, wenn die gescannten Rechner<br />

online sind. Nicht umsonst wird vom ZKI empfohlen, die<br />

Computer nach Feierabend auszuschalten, wenn ein Rundum-die-Uhr-Betrieb<br />

nicht unbedingt notwendig ist. Der erste<br />

Handgriff am Arbeitsplatz sollte auch der Letzte sein. Oder<br />

wie Peter Lustig es am Ende seiner Löwenzahn-Expeditionen<br />

formuliert: „Abschalten!“ augustus


14 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Abstinenz und Temperenz<br />

<strong>Hochschule</strong> lädt junge Wissenschaftler zur historischen Alkoholforschung ein<br />

Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) besitzt seit kurzem<br />

das „Deutsche Archiv für Temperenz- und Abstinenzliteratur“.<br />

In diesem Archiv soll eine Gruppe junger internationaler<br />

Wissenschaftler die Geschichte des Alkoholtrinkens erforschen.<br />

Das Archiv selber besteht aus einer umfangreichen<br />

Sammlung historischer Alkohol- und Drogenliteratur. Gesammelt<br />

und gestiftet hat das Material Dr. Klaus Dede aus<br />

Oldenburg, ein gelernter Journalist, der selber über die Alkoholpolitik<br />

der Nationalsozialisten geforscht hat."Wenn Herr<br />

Dede gräbt, dann gräbt er tief und er hat über 10 Jahre<br />

gegraben; da kommt ordentlich was zusammen", berichtet<br />

Dr. Karl Wassenberg, der Leiter des Archivs. Jener hat auch<br />

die Kontakte zu Dede hergestellt und ihn überzeugt, seinen<br />

Fundus den Studentinnen und Studenten in <strong>Magdeburg</strong> zur<br />

Verfügung zu stellen. Damit verfügt die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

(FH) über eine große Materialsammlung zu<br />

diesem Thema.<br />

„Wir wollen den Studenten und Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Freude an der historischen Sozialforschung näher bringen,<br />

(...) gerade die Geschichte des Alkoholtrinkens ist Forscherneuland,<br />

nur wenig ist bisher untersucht worden, aber<br />

wir haben das Material“,schwärmt Wassenberg.Das Kultusministerium<br />

in <strong>Magdeburg</strong> habe den Aufbau des Archivs<br />

großzügig unterstützt, findet Wassenberg. „Überhaupt ist<br />

vielen Nachwuchswissenschaftlern in Deutschland nicht klar,<br />

was in <strong>Magdeburg</strong> alles möglich ist“, lobt Wassenberg, "die<br />

Forschungslandschaft ist hier sehr offen.“ So konnte er mit<br />

Hilfe des Kultusministeriums ein kleines Stipendienprogramm<br />

anlegen, für das zur Zeit international geworben<br />

wird. „Wir wollen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit<br />

geben, unmittelbar nach Abschluss ihres Studiums für<br />

Neue Abschlüsse im Industriedesign<br />

ein Jahr in <strong>Magdeburg</strong> die Alkoholpolitik des 18. und 19.<br />

Jahrhunderts zu erforschen. Sie sollen die Gelegenheit<br />

haben, vom ersten Tag an inhaltlich zu arbeiten.“<br />

Das 19. Jahrhundert gilt als die große Zeit der Trunkenheit.<br />

Zeitgenossen wie Freiherr von Seld reisten durch die deutschen<br />

Lande und predigten gegen das verbreitete Laster.<br />

Aber anders als heutzutage waren die Botschaften dieser<br />

Alkoholgegner meist nur gegen Schnapsmissbrauch gerichtet.Beim<br />

Bier- und Weintrinken verlangten sie nur Mäßigkeit.<br />

Auch für die Frauenemanzipationsbewegung spielte die<br />

Alkoholfrage eine Rolle. Gallionsfigur der Bewegung war<br />

Ottilie Hoffmann mit ihren ‘Volxküchen’.Es ging dieser Deutschen<br />

Mäßigkeitsbewegung weniger um Hilfe für alkoholkranke<br />

Individuen, sondern mehr um die Schaffung von<br />

Alternativen zum allgegenwärtigen Tr i n k z wa n g : bei der<br />

Arbeit, in den Arbeitspausen, bei den abendlichen Freizeitvergnügungen.In<br />

dieser Zeit entstand auch ein eigener Literaturzweig:<br />

Die Temperenz- und Abstinenzliteratur mit einer<br />

Vielzahl von Büchern, Ve r e i n s z e i t s c h r i f t e n , w i s s e n s c h a f tlichen<br />

Untersuchungen, Statistiken, Polemiken, auch Reisebeschreibungen<br />

usw. Und ein großer Teil dieser Literatur ist<br />

jetzt im Deutschen Archiv für Temperenz- und Abstinenzliteratur<br />

der <strong>Hochschule</strong> einsehbar. Dabei hält Wassenberg den<br />

Standort des Archivs für richtig. „Der Standort <strong>Magdeburg</strong><br />

ist wunderbar. Hier haben im 18. Jahrhundert mit dem Prediger<br />

Christian Scriver die großen Diskurse über Trunkenheit<br />

und dessen Verhinderung begonnen, zu einer Zeit, als die<br />

Medizin problematische Verhaltensauffälligkeiten noch gar<br />

nicht beschreiben konnte.“ Das Archiv befindet sich in der<br />

Brandenburger Straße 9 im dritten Stock und ist dienstagsund<br />

mittwochs morgens geöffnet. Dr. K. Wassenberg<br />

Fachbereich Gestaltung/Industriedesign stellt auf Bachelor- und Masterabschlüsse um<br />

Der Fachbereich Gestaltung/Industriedesign hat seine Studienangebote<br />

auf die neuen akademischen Abschlüsse Bachelor<br />

und Master umgestellt. Zusätzlich zum Bachelorstudiengang<br />

Industrial Design gibt es den Masterstudiengang Interaction<br />

Design, dessen Regelstudienzeit vier Semester<br />

beträgt. Auch hier gibt es eine Eignungsprüfung. Die Studiengänge<br />

starten erstmals zum Wintersemester 2004. Noch<br />

bis 31. Mai (Bachelor) bzw. 30. Juni (Master) nimmt die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) dafür Bewerbungen<br />

entgegen. Die Eignungsprüfung erfolgt durch die Bewertung<br />

von Arbeitsproben und in einem praktischen Prüfungsteil an<br />

der <strong>Hochschule</strong>.<br />

Komplexe Industrieprodukte werden heute in immer kürzeren<br />

Zeiträumen und für sehr differenzierte Nutzererwartungen<br />

entwickelt. Digitale 3D-Entwurfs-, Visualisierungs- und<br />

Simulationswerkzeuge stehen dafür zur Verfügung und<br />

ebenso Techniken zur schnellen Prototypenfertigung. Für die<br />

Entwicklung sind gut ausgebildete, kompetente und teamfähige<br />

Industriedesigner gefragt. Die Ausbildung in Magde-<br />

burg hat sich darauf eingestellt. Simultane Entwicklungsprozesse,<br />

bei denen Ingenieure, Software-Entwickler und<br />

Industriedesigner eng zusammenarbeiten,stehen als Ausbildungsschwerpunkt<br />

hoch im Kurs. Im Fachbereich Gestaltung/Industriedesign<br />

wird besonderes Augenmerk auf die<br />

Gestaltung öko-effektiver Wirtschaftsprozesse und optimaler<br />

Nutzungsszenarien für Mensch und Produkt gelegt.<br />

Drei Schwerpunkte zeichnen das Studium aus: Interface-,<br />

Investitionsgüter- und Gebrauchsguter-Design. Das Studium<br />

des Industrial Design dauert drei Jahre und wird mit dem<br />

Bachelor of Arts in Industrial Design abgeschlossen. Mit<br />

Ende des Grundstudiums wird das Basiswissen bei Projekten<br />

angewandt. Der Projektabschluss erfolgt durch öffentliche<br />

Präsentation der Produktmodelle und Interfacesimulationen.<br />

Im Hauptstudium können die Studierenden ein eigenes Studienprofil<br />

entwickeln. Schwerpunkt übergreifende Projekte<br />

fördern Mehrfach-Qualifikationen und erschließen viele Einsatzmöglichkeiten.<br />

FB Gestaltung/Industriedesign


Kunst und Partizipation im Kloster<br />

Vertragliche Basis für das Team um Ramona Stirtzel<br />

Das Projekt „Kunst und Partizipation“ im Kunstmuseum Kloster<br />

Unser Lieben Frauen in <strong>Magdeburg</strong>, richtet sich an Kinder,<br />

Familien und Frauen in besonderen Lebenslagen,die auf<br />

Grund persönlicher erschwerter Lebens- und Arbeitsbedingungen,den<br />

Kunstbereich bisher nicht wahrnehmen konnten<br />

bzw. aus unterschiedlichen Motiven heraus nicht beanspruchten<br />

(z. B. Schwellenängste, Vorbehalte). Durch museumspädagogische<br />

und kulturbildende Angebote erhalten<br />

die Besucher die Möglichkeit, das Kunstmuseum als Ort der<br />

Bildung und Ästhetik und insbesondere als Ort der individuellen<br />

Rezeption und Kommunikation wahrzunehmen, d.h.<br />

Kunst konstituiert sich zum Medium von Ausdrucksformen<br />

und Lebensäußerungen, die so einen unmittelbaren Zusammenhang<br />

zum Lebensalltag der Menschen herstellen.<br />

Es gilt, partizipative Formen der Beteiligung (z. B. offene<br />

Angebote, verwertungsfreie Vermittlung, personenzentrierte<br />

Projektarbeit) mit und durch Kinder, Familien und Frauen zu<br />

realisieren, um individuelle reflexive Prozesse entwickeln zu<br />

können. Die Menschen werden befähigt, sich in offener, kritischer<br />

und schöpferischer Weise mitzuteilen. Partizipation<br />

stellt in diesem Zusammenhang die Grundlage für alle Beteiligten<br />

dar, individuelle Rezeptionen und Wahrnehmungen<br />

zuzulassen,um persönlichkeitsbildende partizipative Kompetenzen<br />

entstehen zu lassen, die sich nachhaltig mit einer<br />

individuellen Bezugnahme zum Bereich Kunst auswirken.<br />

Im Rahmen des Projektes „Kunst und Partizipation“ sind folgende<br />

Angebote im Kunstmuseum Kloster unser Lieben Frauen<br />

vorgesehen (Beispiele):<br />

• Künstler- Workshops<br />

• Ferienkurse<br />

• Familienführungen<br />

• Kinder-Museumsführer Kloster Unser Lieben Frauen.<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 15<br />

mai 2004<br />

Freude über den frisch unterzeichneten Vertrag bei Dr. Annegret<br />

Labs, Leiterin des Museums, Rektor Prof. Dr. Andreas<br />

Geiger, Ramona Stirtzel sowie Axel Schneider und Britta<br />

Scheller, beide vom LKJ.<br />

Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Gesundheit<br />

und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt sowie die<br />

Landesvereinigung für Kulturelle Jugendbildung e.V. (LKJ).<br />

Seit 30. März steht das Projekt auf vertraglicher Basis zwischen<br />

Museum und <strong>Hochschule</strong>. Anke Weinreich<br />

Projektleiterin<br />

Spezialisierung Sozialversicherungsmanagement<br />

Neun Semester bis zum Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums<br />

Anfang April 2004, haben in <strong>Stendal</strong> zum zweiten Mal Studierende<br />

ein Weiterbildungsstudium begonnen, das die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) gemeinsam mit der<br />

AOK entwickelt hat. Die 20 Studenten kommen aus mehreren<br />

Bundesländern. Das Studium Betriebswirtschaft, Spezialisierung<br />

Sozialversicherungsmanagement dauert inklusive<br />

Diplomsemester neun Semester.<br />

Zur berufsbegleitenden Qualifizierung von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der AOK zum Diplom-Betriebswirt (FH) mit<br />

der neuen Spezialisierung Sozialversicherungsmanagement<br />

haben die AOK Sachsen-Anhalt und die <strong>Hochschule</strong> mit dem<br />

vorhandenen Fernstudiengang ein Pilotprojekt initiiert, das<br />

bundesweit beispielhaft ist und zwar auf der Basis eines<br />

gemeinsamen Programms in Zusammenarbeit der Ost-AOKs<br />

S a c h s e n - A n h a l t , B r a n d e n b u r g , M e c k l e n b u r g - Vo r p o m m e r n<br />

und Thüringen sowie zweier assoziierter AOKs, Sachsen und<br />

Bayern, die das Engagement im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

bereits mitnutzen und unterstützen. Dieses Projekt gilt<br />

als berufsbegleitende Weiterbildung für Führungskräfte der<br />

verschiedenen Managementebenen. Es integriert bestehen-<br />

de Strukturen und Ausbildungswege der AOK in das Studienprogramm.<br />

Die Studieninhalte, Studienmaterialien sowie<br />

Präsentationsformen wurden gemeinsam von beiden Vertragspartnern<br />

entwickelt. Aus den Aktivitäten ergeben sich<br />

spezifische Vorteile für die beteiligten Kooperationspartner:<br />

Auf der Seite der AOK kann eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene<br />

Qualifizierungsmaßnahme wahrgenommen werden.Auf<br />

der Seite der <strong>Hochschule</strong> ergeben sich bemerkenswerte<br />

Auswirkungen auf assoziierte Angebote, auf die Flexibilität<br />

der Angebotsgestaltung sowie auf die Bereitschaft<br />

und die Fähigkeit, sich im Weiterbildungsmarkt als kompetenter<br />

Dienstleister zu profilieren.<br />

Für Günter Kasten, Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen-<br />

Anhalt, sind qualifizierte Mitarbeiter „der Schlüssel für die<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der anhaltende<br />

Leistungsfähigkeit jedes Unternehmens.“ Und für Prof. Dr.<br />

Andreas Geiger, Rektor der <strong>Hochschule</strong>, steht fest, dass mit<br />

der Spezialisierung Sozialversicherungsmanagement „ein<br />

weiteres optimal auf die Nutzer abgestimmtes Angebot“<br />

geschaffen wurde. doc


16 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Music for all seasons! Die 9. S<br />

Die 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage stehen (nicht nur) vor den Hochschultüren. Vom 9. bis 23. Juni l<br />

Der Sommer steht vor der Tür und die <strong>Magdeburg</strong>er Studententage erleben ihre neunte Auflage. Vom 9.<br />

bis 23. Juni stehen wieder zwei Wochen lang Konzerte, Parties, Kleinkunst, Open-Air-Kinos und Sporthighlights<br />

im inoffiziellen Vorlesungsverzeichnis der <strong>Magdeburg</strong>er Studenten und im offiziellen Programm<br />

der Studententage. Den Startschuss gibt am Mittwoch, den 9. Juni das Campusfest im Herrenkrug.<br />

Traditionell werden die Studententage, in denen die Studenten<br />

der Stadt alle <strong>Magdeburg</strong>er einladen,mit ihnen zu feiern,<br />

mit dem Campusfest im Herrenkrug eröffnet.Den sportlichen<br />

Auftakt zum Campusfest geben ab 15 Uhr die Sportwettbewerbe<br />

des Hochschulsportzentrums mit Fußball, Beachvolleyball,dem<br />

Campuslauf u. v. m.(siehe Infokasten). Wer eher<br />

weniger Lust auf sommerliche Leibesertüchtigung legt, als<br />

auf entspanntes und schattiges Zuschauen,dürfte auch nicht<br />

zu kurz kommen: relaxte Sommerbeats und kühle Cocktails<br />

versüßen nicht nur den Sportlern die Zeit bis in den Abendstunden.<br />

Dann übernehmen sommerlich-groovig ab 20 Uhr<br />

nach der offiziellen Eröffnung der Studententage die Musiker<br />

um Don Abi das musikalische Zepter. Als musikalischer Mentor<br />

stand Don Abi Patrice zu Seite, in den 90ern tourte er mit<br />

seiner damaligen High Voltage Band durch die Lande und<br />

der verdiente große Ruhm kam mit dem afro-deutschen<br />

Musikprojekt Brothers Keepers. Don Abi, geboren in London,<br />

aufgewachsen in Lagos (Nigeria) und heimisch geworden in<br />

Köln, ist ein Herzblutmusiker. Sein Verständnis von Sommermusik<br />

setzt sich wie ein Mosaik aus Reggae, Soul, R'n'B und<br />

HipHop zu einem eigenen kraftvollen Bild zusammen. Traurig,<br />

fröhlich, melancholisch, himmelhochjauchzend - ganz<br />

Sie sind sich keiner Schuld bewusst:Die Hamburger Country-<br />

Verräter von Fink in der Ruhe vor dem Campuskonzert.<br />

gleich welche Töne Don Abi mit seinen Musikern anschlägt -<br />

seine Musik ist immer „for all seasons“.Das Ganze natürlich<br />

open-air im Lazarettgarten hinter Haus 1. Mit den letzten<br />

akustischen Takten kündigt sich nach den Reggeagrooves<br />

das große Eröffnungsfeuerwerk an. Laute „Aahs“ und<br />

„Oohs“ sind übrigens erlaubt, bevor es nach dem Feuer-<br />

Erste Festungsnacht der <strong>Magdeburg</strong>er<br />

Studenten mit Wolfram Huschke<br />

werksspektakel unterm Sternenhimmel zwei Schritte weiter<br />

zur anschließenden Mensaparty geht. Zum Open-End-Tanz<br />

bis tief in die Eröffnungsnacht der Studententage lädt die<br />

„Studentische Tanzwirtschaft“ des Projekt 7.<br />

In der darauffolgenden Nacht vom 10. zum 11. Juni wird es<br />

festlich:In der Kaserne Mark beginnt die erste Festungsnacht<br />

der <strong>Magdeburg</strong>er Studenten. Die ehemaligen Festungsanlagen<br />

haben sich in den Händen des Kulturszene e.V. beträchtlich<br />

weiterentwickelt. So weit,dass in dieser (studentischen)<br />

Nacht nicht nur Führungen durch die alten Gewölbe stattfinden,<br />

sondern auch der Cello-Virtuose Wolfram Huschke und<br />

die <strong>Magdeburg</strong>er Ska-Heroen der Hiccups im Festungssaal<br />

aufspielen werden. Im Anschluss an das Live-Programm<br />

legen DJ Bugs und Augustus zur Festungsnacht-Party auf.<br />

Zu den Studententagen öffnet auch der Studentenrat der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) vom 17. bis 20. Juni<br />

sein kulturelles Schmuckkästchen, in welchem diesmal Klee,<br />

Fink, T.basco, Hansonis und eine Mittsommernachtsführung<br />

funkeln. Herzlich willkommen zum Kleinkunstfestivals „le<br />

petit province“! Der Auftakt des Festivals ist am 17. Juni für<br />

die Musiker von Klee und Fink auf dem Campus im Herrenkrug<br />

reserviert. Klee vermitteln in ihren Songs das Gefühl<br />

eines unendlich scheinenden Sommers. „Unverwundbar“<br />

haben Suzie Kerstgens, Tom Deininger und Sten Servaes ihr<br />

E l e k t r o - Pop-Debütalbum im Überschwang der Gefühle<br />

genannt. Wer das Spiel mit den Farben und Formen leuchtender<br />

Popmusik verinnerlicht hat, wie Klee es in diesen<br />

Tagen exerzieren, muss zu der Überzeugung kommen, dass<br />

die Welt wahr und gut und unverwundbar schön sein kann.<br />

Die Musik von Fink, dem zweiten Live-Act an diesem Donnerstag,<br />

ist eben so grundehrlich. Aber ganz anders. Sie ist<br />

amerikanisch, mit fingerrutschenden Gitarren, plaudernden<br />

Banjos, heulender Pedal Steel und schaffelnden Schlagzeug.<br />

Und dazwischen schiebt sich dann und wann das Saxofon<br />

des kleines Mannes, die Mundharmonika. Das sind die<br />

besten Vorraussetzungen, um der amerikanischsten Musikrichtung<br />

aller Musikrichtungen mit hanseatischer Experi-


Studententage<br />

den die Studenten der Stadt zur kollektiven Feierei ein<br />

mentierfreude entgegenzutreten, um sich selbstironisch als<br />

„Verräter des traditionellen Country“ auszurufen.„Wenn du<br />

was riskieren willst, dann ist es jetzt die Zeit“, heißt es in<br />

einem Fink-Song. Stimmt.Also: Kommen Sie näher, kommen<br />

Sie ran, und tauchen Sie ein in die klingende, wundervolle<br />

Welt des Fink'schen Spiegelkabinetts unter freiem Himmel<br />

auf dem Campus im Herrenkrug.<br />

Burkhard Schmidt, Jürgen Fox und Jan Kubon alias t.Basco<br />

widmen am 18. Juni in der Sudenburger Feuerwache ihre<br />

sphärischen Lieder den Verlierern, Trunkenbolden und Außeri<br />

r d i s c h e n . Bewusst reduzieren T.Basco ihren Sound mit<br />

Gesang, akustischer Gitarre, Piano, Percussion und Mundharmonika<br />

auf das Wesentliche – auf die „songs from the<br />

mobilroom“ – der Soundtrack für eine kaputte Welt.<br />

Der Abschluss des Kleinkunstfestivals „le petit province“ ist<br />

ganz den lyrischen Gedanken gewidmet, die der Kölner Singer/Songwriter<br />

Michael Hansonis sanft und gleichzeitig treibend<br />

in die Musik überführt hat. Das aktuelle Album „Drink<br />

and Drive with Dylan Thomas“ enthält ausschließlich Texte<br />

des Schriftstellers Dylan Thomas (1914 - 1953).Dessen größter<br />

Bewunderer war übrigens Bob Dylan, welcher sich nach<br />

dem walisischen Poeten benannte. Dylans Texte sind das filigrane<br />

Gerüst für Songs, mit denen Hansonis und seine Band<br />

die vielzitierten kleinen Filme im Kopf der Zuhörer erzeugen<br />

werden. Das Literaturkonzert mit Hansonis findet am Sonntag,<br />

den 20. Juni in der Scheune auf dem Moritzhof statt.<br />

Auf der Spuren chinesischer Beamter:<br />

Das Drachbootrennen am Salbker See II<br />

Traditionell, wenn nicht sogar schon legendär ist natürlich<br />

das alljährliche Drachenbootrennen, welches am Donnerstag,<br />

den 16. Juni am Salbker See II stattfindet. Der Legende<br />

nach entstand der Brauch bzw. später der Sport mit den Drachenbooten<br />

im China des 3. Jahrhunderts v. Chr.: Ein angesehener<br />

Staatsmann hatte sich aus Verzweiflung und Protest<br />

in die Fluten gestürzt und ertrank. Damit die gefräßigen<br />

Fische nicht den Leichnam (der übrigens nie gefunden wurde)<br />

verspeisten, fuhren seine Anhänger mit länglichen Booten<br />

auf den See, schlugen mit ihren Paddeln aufs Wasser,<br />

trommelten, was die Felle hielten und warfen Reis über Bord,<br />

um die Fische kulinarisch anderweitig zu beschäftigen. Alle<br />

hatten ihren Spaß, sogar der längst jenseitige Staatsmann,<br />

und ließen das Geplansche spontan zu einer Tradition werden.<br />

Um heutzutage ein Teil dieser Tradition zu werden,<br />

braucht man sich nur für das Drachenbootrennen am Salbker<br />

See II anzumelden. Boot, Trommel, Paddel und Steuermann<br />

benötigt man für die Teilnahme nicht – darum kümmert sich<br />

das Sportzentrum der Universität. Einzig die Bootscrew<br />

(max. 20), 50 Euro Startgebühr und vielleicht ein wenig Reis<br />

sollte man griffbereit liegen haben.Anmelden kann man sich<br />

auf den Webseiten des Hochschulsports noch bis zum 17.<br />

Mai.Also dann – gebt Reis bei die Fische! augustus<br />

Die 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage<br />

Einige ausgewählte Termine der 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage<br />

sind im nachfolgend aufgeführt. Den kompletten<br />

Terminplan für alle Veranstaltungen und die dazugehörigen<br />

Informartionen findet man und frau im Internet auf<br />

www.studententage.de. Nachschauen lohnt sich!<br />

Mittwoch, 9. Juni<br />

Eröffnung der Studententage<br />

mit dem Campusfest<br />

der <strong>Hochschule</strong><br />

ab 15 Uhr auf dem Campus<br />

im Herrenkrug, Infos und<br />

Anmeldung für die Sportwettbewerbe<br />

(Fußball,<br />

Beachvolleyball und Campuslauf)<br />

bei Sabine Dreibrodt,<br />

Hochschulsportzentrum über<br />

Tel. 0391 - 886 43 94 oder<br />

E-Mail:hochschulsport@hsmagdeburg.de<br />

Don Abi denkt nach.<br />

ab 20 Uhr Konzert mit Don Abi im Lazarettgarten,<br />

anschließend Feuerwerk und Mensaparty des Projekt 7.<br />

Donnerstag, 10. Juni - 1. Festungsnacht der <strong>Magdeburg</strong>er<br />

Studenten, 21 Uhr, Kaserne Mark<br />

Sonnabend, 12. Juni - Konzert mit Keimzeit<br />

21 Uhr, Heyrothsberger Park<br />

Dienstag, 15. Juni - Hoffest der Lukasklause mit<br />

Lesung und Jazz, 20 Uhr, Lukasklause<br />

Mittwoch, 16. Juni - Drachenboot Uni-open<br />

15 Uhr, Salbker See II,Anmeldebedingungen über das<br />

Hochschulsportzentrum im Internet: www.uni-magdeburg.de/spoz<br />

Mittwoch, 16. Juni - CampusKino-Open-Air mit<br />

„Braindead“, ca. 21.30 Uhr, Campus im Herrenkrug<br />

(siehe Seite 18)<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 17<br />

mai 2004<br />

Mittwoch, 16. Juni - Beachparty, 20 Uhr, Elbwiesen<br />

Klee sind unverwundbar!<br />

Donnerstag, 17. Juni bis Mittwoch, 18. Juni - Das<br />

<strong>Magdeburg</strong>er Kleinkunstfestival auf dem Campus,<br />

in der Feuerwache und im Moritzhof (siehe Text)<br />

Mittwoch, 23. Juni - 14. Sommernachtsfest des<br />

Hochschulsports, 19 Uhr, Sportgelände Uni-Campus


18 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Einsam, zweisam, dreisam<br />

Gemeinsam zum CampusKino im Sommersemester 2004<br />

Triste Einsamkeit. Traute Zweisamkeit. Und dreisam ist immer einer zuviel. Wer sich angesichts dieser<br />

Phrasenflut nicht für das eine oder andere entscheiden kann, sollte in diesem Semester dem CampusKino<br />

einen Besuch abstatten. Einsam,zweisam oder auch dreisam wandeln die Protagonisten in Herr Lehmann,<br />

Braindead und The Royal Tenenbaums durch ihr filmreifes Leben. Die innige Teilnahme an ihren Schicksalen<br />

gestaltet sich immer mittwochs im Audimax gemeinsam am besten.<br />

Herr Lehmann - 26. Mai um 20 Uhr<br />

Interessant ist es zu sehen, wie in bierseliger Dreisamkeit die<br />

Insulaner in Westberlin dem Mauerfall entgegenfiebern.<br />

Obwohl fiebern eher das falsche Wort ist,denn den den politischen<br />

Vorgängen schenken die eingefleischten Kreuzberger<br />

Herr Lehmann, Kneiper Karl, Köchin Katrin und Kristall-Rainer<br />

wenig Beachtung. Am Vorabend des Mauerfalls ist es<br />

wichtiger zu klären, ob das Leben schneller oder langsamer<br />

läuft, wenn man besoffen ist. Ob das Leben eigentlich einen<br />

Inhalt hat. Ob es deshalb wiederum ein Gefäß ist. Und ob<br />

dann nicht aus irgendeinem Loch die Zeit herausläuft. Regisseur<br />

Leander Haussmann („Sonnenallee“) hat „Herr Lehmann“<br />

(nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener)<br />

als herrlich groteske, endlose Zechtour inszeniert, in der die<br />

Kreuzberger Kindsköpfe ihre Recht auf Stillstand zelebrieren.<br />

Aber trotz dieser Maximalforderung und der verbalen „Blut -<br />

grätschen zwischen Nobelpreis und Umnachtung“ (cinema),<br />

dämmert es Herrn Lehmann, dass aus dem Gefäß seines<br />

Lebens langsam aber sicher so einiges heraus- und wegläuft.<br />

Sein 30. Geburtstag droht am Horizont mit der brüchigen<br />

Mauer und Herr Lehmann sich dazu gezwungen, behutsam<br />

das Erwachsenwerden und die Zweisamkeit mit einem<br />

Kampfhund in Erwägung zu ziehen.<br />

Braindead - 16. Juni ab 21.30 Uhr im Lazarettgarten.<br />

Wenns einsam wird im Oberstübchen,dann spricht der Cineast<br />

vom „Braindead“ und weiß,dass die Zombies nicht mehr<br />

weit sind. Bevor diese aber versuchen, mit hölzernen Bewegungen<br />

die Ortskontrolle an sich zu reißen, gibt es immer<br />

wieder ein paar unerschrockene Menschen, die dies zu vereiteln<br />

wissen. Die Ironie an diesen 0815-Geschichten ist,<br />

dass die guten Menschen gemeinsam weitaus weniger<br />

menschlich mit den Zombies umspringen als die untoten<br />

Gegenspieler selbst. Teilweise geht es dann zu wie auf den<br />

Schlachtfeldern von Mittelerde. Und wer weiß? Vielleicht ist<br />

der Zombie-Splatter-Film „Braindead“ von Peter Jackson ja<br />

der wahre erste Teil der „Herr der Ringe“-Saga? Man sollte<br />

diesen zweiten Film von Jackson nicht zu allzu ernst nehmen,<br />

denn wer dies als Zuschauer tut, hat schon verloren.So wie<br />

der schüchterne Protagonist Braindead, der hoffnungslos in<br />

die schöne Tochter eines Ladenbesitzers verliebt ist. Als er<br />

seine Liebe zu trauter Zweisamkeit in den Zoo einlädt, spioniert<br />

seine Mutter ihm dort nach. Leider wird sie dort von<br />

einem seltenen Tier gebissen, woraufhin sie sich in einen<br />

Zombie verwandelt... Bei „Braindead“ handelt es sich nicht<br />

um irgendeinen Gruselfilm, sondern um einen der Splatter-<br />

Kultfilmklassiker überhaupt. Peter Jackson inszenierte ein<br />

Blutbad, wie es in solchen Ausmaßen noch nicht zu sehen<br />

war. „Braindead“ wird übrigens stilecht mit Original 35mm-<br />

Projektoren gespielt. Das CampusKino-OpenAir-Special findet<br />

im Rahmen der 9. <strong>Magdeburg</strong>er Studententage statt.<br />

The Royal Tenenbaums - 30. Juni um 20 Uhr<br />

Einsam ist soll sein Leben nicht enden,sagt sich Royal Tenenbaum<br />

und kehrt zu seiner Familie, die mittlerweile mehr<br />

einem Neurotike r-Clan als einer Gemeinschaft gleicht,<br />

zurück. Damals hatte Royal Tenenbaum hat mit seiner Frau<br />

drei Wunderkinder in die Welt gesetzt, hat er sich aus dem<br />

Staub gemacht und ihm Familienexil zielstrebig auf die Pleite<br />

und die Altersgebrechen hingearbeitet. Jetzt lebt seine<br />

Ehefrau Elaine noch immer mit den erwachsenen Kindern<br />

unter einem Dach. Die sind allesamt gescheitert und ein<br />

Sammelsurium von „War-einmal-Existenzen“: Chas ist ein<br />

Ex-Finanzgenie, Margot eine Ex-Erfolgsautorin und Richie<br />

war einmal ein Tennis-Champ. Sie alle tragen ein Trauma mit<br />

sich herum, das durch Royals Rückkehr wieder erwacht...<br />

Zwischen Einsamkeit und Exzentrik fristen überaus liebenswerte<br />

Figuren ihr Dasein. Regisseur Wes Anderson und Uni-<br />

Kumpel Owen Wilson schrieben eine skurrile und warmherzige<br />

Komödie mit einem ziemlich irren Look. In diesem glänzen<br />

gemeinsam Gene Hackmann,Angelica Huston,Gwyneth<br />

Palthrow und Ben Stiller. augustus<br />

Infos @ www.hs-magdeburg.de/aktuell/<strong>campus</strong>kino<br />

Die Liebe zwischen Menschen und Tier wird allgemein überschätzt: Herr Lehmann alias Christian Ulmen weiß das.


Kaffee mit Platz für Milch<br />

Kaffee, Tee, Brötchen und mehr – Das Frösi-Café im vierten Jahr auf dem Campus<br />

Kaffee belebt.Kaffee regt an.Kaffee bringt den Kreislauf auf<br />

Touren. Und Kaffee braucht Platz.Zumindest wenn man dieses<br />

Getränk im Frösi-Café mit Milch gemischt haben möchte.<br />

„Den Kaffee mit Platz?“ dürfte wohl ungewöhnlichste<br />

und die meistgestellteste Frage im Fachbereich Sozial- und<br />

Gesundheitswesen sein. Schließlich werden<br />

im Frösi jeden Tag zehn bis fünfzehn 2-Liter-<br />

Kannen Kaffee gekocht.Dazu kommen noch<br />

ca. 10 Kannen Tee und Kakao. Nicht zu vergessen<br />

die 120 Brötchen, die jeden Tag<br />

geschmiert werden um Leib und Seele der<br />

S t u d e n t e n , Professoren und Mitarbeiter<br />

zusammenzuhalten.<br />

Noch bevor die ersten Vorlesungen auf dem<br />

Campus beginnen, werden in Haus 1 schon<br />

die Kaffeelöffel und Brötchenmesser geschwungen.<br />

Um 7 Uhr beginnt die erste<br />

Schicht im Frösi,in der bis 8 Uhr alles für die<br />

ersten Gäste bereitstehen muss. C l a u d i a<br />

Mertens, Sozialpädagogikstudentin, ist seit<br />

dem zweiten Semester dabei und kennt die<br />

Vo r- und Nachbereitungsarbeiten nur zu<br />

gut: „Viele denken, wir brauchen nur den<br />

Kaffee über den Tresen zu reichen und<br />

haben sonst nicht viel zu tun.“ Aber es<br />

steckt schon etwas mehr dahinter, um im<br />

mittlerweile neunten Frösi-Jahr das Konzept<br />

von der studentischen Kommunikations- und Kulturstätte<br />

mit gesundem gastronomischen Anspruch mit Leben zu füllen.<br />

Begonnen hat alles als studentisches Projekt. Damals residierte<br />

der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen noch<br />

in der Maxim-Gorki-Straße. Unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Cornelia Bader und Prof. Dr. Eberhard Göpel entstand im<br />

Sommersemester 1995 eine studentische Begegnungsstätte,<br />

die weit über den Charme der an der <strong>Hochschule</strong> weit verbreiteten<br />

Automatenkultur hinaus ging. Bewirtschaftet wurde<br />

das Café mit dem Namen „Frösi“ von Studenten des<br />

Fachbereichs. Der Umzug der <strong>Hochschule</strong> auf den Campus<br />

im Herrenkrug brachte im Jahr 2000 eine Zäsur in zweifacher<br />

Hinsicht. Es zeichnete sich ab, dass ein Großteil der Frösi-<br />

Gründungsmitglieder das Projekt aufgrund ihres abgeschlossenen<br />

Studiums verlassen.Claudia,heute eines der dienstältesten<br />

Frösi-Mitglieder, erinnert sich: „Über Aushänge wurden<br />

neue, engagierte Leute gesucht. Daraufhin sind viele<br />

neue Gesichter zum Frösi gekommen,mich eingeschlossen.“<br />

In ihrem ersten Semester an der <strong>Hochschule</strong> war sie vom<br />

Konzept des studentischen Cafés beeindruckt – und ist es<br />

auch heute noch. Diese Sichtweise, dieses Feeling soll den<br />

neuen Studenten vermittelt werden.Zum traditionellen Erstsemesterfrühstück<br />

im Fachbereich gibt es immer einen Exkurs<br />

in die Geschichte vom „Fröhlichsein und Singen“ an der<br />

<strong>Hochschule</strong>. Die 25jährige möchte, „dass wir es als Frösi-<br />

Team in das Bewusstsein der neuen Studenten reinkriegen,<br />

dass es ihr Frösi ist.“<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 19<br />

mai 2004<br />

Nach dem Umzug waren die Tage als studentisches Projekt<br />

gezählt, was die zweite große Umstellung im Frösi bedeutete.<br />

„Mit dem Umzug kam die Wende vom Projekt zum Verein.<br />

Da das Frösi durch den Café-Betrieb Gelder erwirtschaftet,<br />

wurde uns von der <strong>Hochschule</strong> nahegelegt, eine dementsprechende<br />

eigenständige Rechtsform<br />

zu finden“, erzählt Jörn Schulze,<br />

Vorstandsvorsitzender des Frösi e.V. Was<br />

sich relativ simpel anhört, war für das<br />

Frösi-Team alles andere als eine einfache<br />

U m s t e l l u n g . Mit der Ve r e i n s g r ü n d u n g<br />

verließ man die schützende studentische<br />

Grauzone und betrat den finanzintensiven<br />

Weg der Gewerbe-, Körperschaftsund<br />

Umsatzsteuern. Dennoch ko n n t e<br />

diese Hürde überwunden werden und<br />

auf dem Herrenkrug-Campus entwickelte<br />

sich das Frösi auch zum fachbereichsübergreifenden<br />

Treffpunkt. Sowohl vom<br />

Standpunkt der Gäste, als auch vom<br />

Standpunkt der Vereinsmitglieder betrachtet.<br />

„Das Klischee vom langhaarigen<br />

Müslifresser ist wirklich nur ein Kli-<br />

schee. Auch viele Studenten aus den<br />

technischen Fachbereichen kommen ins<br />

Frösi, bereiten oft ihre Vorlesungen hier<br />

bei einem Kaffee nach“, antwortet Claudia<br />

auf das Vorurteil, das Frösi verstehe<br />

sich nur als Treff für Studenten des Fachbereichs Sozial- und<br />

Gesundheitswesen. Sogar Studenten der Universität finden<br />

ihren Weg ins Frösi-Café. Zu letzteren gehört auch Jörn, der<br />

zum Amt des Vorstandsvorsitzenden „gekommen ist wie die<br />

Jungfrau zum Kinde.“ Über eine Freundin kam der Kontakt<br />

zum Frösi zustande und auf seiner ersten Teamsitzung wurde<br />

der 31-jährige gleich zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.Ein<br />

Job, der einerseits kein Job ist,da die Vereinsarbeit<br />

unabhängig von den bezahlten Schichten ausschließlich ehrenamtlich<br />

läuft. Andererseits stellt dieses Ehrenamt doch<br />

einen Fulltime-Job dar, wenn die Dienstpläne koordiniert,der<br />

Einkauf organisiert, Vereinssitzungen abgehalten oder Förderanträge<br />

beim Studentenrat und Fachschaftsrat eingereicht<br />

werden müssen. Oder wenn darauf geachtet werden<br />

muss, dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden.<br />

Was macht der Frösi-Elefant den<br />

ganzen Tag? Er ist fröhlich und<br />

singt - unter den Obhut von Jörn.<br />

Nachdem im vergangenen Semester die kulturellen Veranstaltungen<br />

etwas spärlicher gesät waren, soll das Frösi jetzt<br />

auch wieder öfters nach dem eigentlichen Café-Schluss um<br />

16 Uhr das Publikum anziehen. „Wir möchten in diesem<br />

Semester wieder eigene Abendangebote schaffen,damit die<br />

Leute auch nach den Vorlesungen auf dem Campus bleiben<br />

und nicht gleich nach Hause stürmen“, erklärt Claudia und<br />

verweist auf die kommenden Hörspielabende, die After-Study-Parties,<br />

die EM-Liveübertragungen und die geplanten<br />

Live-Konzerte. Eben getreu dem Motto „Fröhlich sein und<br />

singen“, wie es der gerahmte Frösi-Elefant über dem Tresen<br />

tagtäglich verkündet, wenn wie immer die ganz frösi-spezielle<br />

Frage gestellt wird: „Den Kaffee mit Platz?“ augustus


20 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Balsam für die geschundene Seele<br />

Immatrikulation von etwa 350 neuen Studierenden in <strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong><br />

Im April haben knapp 260 Studierende ein Studium am Standort <strong>Magdeburg</strong> begonnen. Beworben hatten<br />

sich allein für die Direktstudiengänge, die alle zulassungsbeschränkt waren,661 junge Leute.Am Standort<br />

<strong>Stendal</strong> starteten 98 Studenten im Fernstudium Betriebswirtschaft.Alle wurden während der Immatrikulationsfeiern<br />

traditionsgemäß vom Rektor der <strong>Hochschule</strong>, Prof. Dr. Andreas Geiger, begrüßt. Gern gese-<br />

hener Redner war ebenso Professsor Ralf Niebergall, Dekan des Fachbereiches Bauwesen.<br />

„Immatrikulationsfeiern sind Balsam für die geschundene<br />

Seele.“ Das findet jedenfalls Prof. Ralf Niebergall,Dekan am<br />

Fachbereich Bauwesen und Präsident der Architektenkammer<br />

des Landes Sachsen-Anhalt. Sein launiger Vo r t r a g<br />

während der feierlichen Immatrikulation war wie bereits in<br />

früheren Jahren ein Höhepunkt der Veranstaltung im Audimax.<br />

Sehr schön gelang es ihm,die Gegenwart in Beziehung<br />

zu einer bekannten literarischen Vorlage zu bringen:„Schaut<br />

man sich allenthalben um, schlägt man die Zeitung auf oder<br />

schaltet den Fernsehapparat an, befällt einen das blanke<br />

Entsetzen.Unsere Politiker blicken mit zusammengezogenen<br />

Brauen in die Zukunft als sähen Sie die kalten Rauchschwaden<br />

Mordors unmittelbar vor sich, reden verzagt von<br />

Die Voice Boys zeigten mit ihren A-capella-Gesängen eindrucksvoll,<br />

welches Potenzial an Humor und Musikalität im<br />

Studiengang Musiktherapie vorhanden ist.<br />

der Globalisierung, vom Gürtel enger schnallen, von Sparen<br />

und Einschnitten, Frau Prof. Dr. Dienel (FB Sozial- und<br />

Gesundheitswesen, bekannt u.a. durch eine Untersuchung<br />

zur Abwanderung,d.Red.),die die Mehrzahl von Ihnen noch<br />

kennen lernen werden,schaut ebenso sorgenvoll den letzten<br />

gebärfähigen jungen Frauen Sachsen-Anhalts hinterher, die<br />

Vier gewinnt! Die Gremienwahlen 2004<br />

Am 23. Juni wählt die Studentenschaft – Wahllisten sind bis 2. Juni offen<br />

Was haben der Spiele-Klassiker "4 gewinnt!" und Wahlen<br />

gemeinsam? Richtig, die Kreuze müssen gut platziert werden,<br />

um maximale Effekte zu erzielen. Vielleicht ist das<br />

etwas zu sehr um die Ecke gedacht.Aber hinter der nächsten<br />

(Hochschul)Ecke warten sie auch schon - die Gremienwahlen<br />

des Jahres 2004.Am Mittwoch, den 23. Juni, ist es soweit -<br />

für die Studentenschaft heißt es diesem Jahr dann wieder<br />

demokratisch ranklotzen anstatt lethargisch zu kleckern!<br />

Gewählt werden die studentischen Mitglieder der Hochschulgremien.<br />

Dazu gehören der Studentenrat, die Fachschaftsräte,<br />

die Fachbereichsräte und der Senat. Zum ersten<br />

in freudvollere Gefilde ziehen, nach Bayern oder Irland, so<br />

wie die Elben Mittelerde verlassen, kein rettender Aragorn,<br />

kein Gandalf auf weißem Pferd, stattdessen bekommen<br />

unsere Helden im Dschungel schon bei ein paar Kakerlaken<br />

das Zittern und nicht mal mehr Sven Ottke will sich für<br />

Deutschland und <strong>Magdeburg</strong> schlagen.“<br />

Nach so viel Düsternis sollten aber die Erstsemester nicht<br />

ganz ohne Aufmunterung ins Studium entlassen werden.<br />

Niebergall beherrscht die Kunst des Übergangs, d a s<br />

Angenehme mit dem Nützlichen rhetorisch zu verbinden,<br />

und schlägt den Architekturstudenten, denen er prophezeit,<br />

dass „sie sich das Geldverdienen ohnehin abschminken“<br />

können, vor: „Suchen Sie sich möglichst schon hier an der<br />

<strong>Hochschule</strong> jemanden, der Sie ernährt. Eine hübsche Pharmatechnikerin<br />

etwa – die Pillenbranche boomt – nur die Pille<br />

darf sie selber nicht nehmen – Sie müssen sich reproduzieren.“<br />

Was aber noch nicht alles ist, was an Hoffnung in<br />

die Neuen gesetzt wird: „Ihre Generation ist zielstrebig und<br />

illusionslos sagt die Sozialwissenschaft. Das ist gut so, denn<br />

Sie werden gebraucht, um die düsteren Bilder nicht Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Sie müssen Zeichen setzen gegen<br />

die Verzagtheit, die uns zu lähmen droht und die wir am<br />

allerwenigsten gebrauchen können.“ So viele atttraktive<br />

Aufgaben erfordern Motivatoren und Kreativität und Prof.<br />

Niebergall weiß das: „Die Gesellschaft braucht Sie, Ihre<br />

Kreativität,um Probleme dort zu lösen,wo es wirklich neuer<br />

Einfälle bedarf, weil konventionelles Denken immer nur zu<br />

konventionellen Lösungen führt, die in einer Zeit untauglich<br />

sind, da sich alle Konventionen auflösen, ihre Basis verlieren.“<br />

Kein Zweifel ist mehr möglich. Ein Studium an der<br />

<strong>Hochschule</strong> ist ein große Aufgabe, aber auch eine schöne.<br />

Zum letzten Mal sind zum Sommersemester im Studiengang<br />

Heilpädagogik und Rehabilitation 32 Studierende immatrikuliert<br />

worden. Der Studiengang kann zum Wintersemester<br />

nicht mehr angeboten werden. doc<br />

Mal in der Geschichte der <strong>Hochschule</strong> wird diesmal ein Gremium<br />

weniger gewählt. Das Konzil wird nach Inkrafttreten<br />

des neuen Landeshochschulgesetzes ausgedient haben. Es<br />

bleiben also vier Gremien für die es sich lohnt, sein Kreuzchen<br />

am 23. Juni zu machen. Oder gar selbst zu kandieren,<br />

zum Beispiel für ein Amt als Senatorin oder Senator.Wie man<br />

sich für eines der Gremien als Kanditatin oder Kandidat aufstellen<br />

lässt,erfährt man im Studentenrat (Haus 11) oder bei<br />

Marion Bohne (Dezernat II, Haus 2).Die Kandidaten müssen<br />

sich bis zum 2.Juni in die entsprechenden Wahllisten eingetragen<br />

haben. Der Studentenrat


Was man nicht alles aus Müll machen kann. Strom, Deponien,<br />

Hügel im Elbauenpark. Und eine Sportart, die mittlerweile<br />

schon auf Platz 2 der Anwärter für die olympischen<br />

Disziplinen steht. Die Rede ist von Frisbee, für dessen Name<br />

eine amerikanische Bäckereifirma unfreiwillig Pate stand.<br />

Deren entsorgte, runde Kuchenbleche verleiteten in den 40er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts ein paar Kinder dazu, den<br />

Blechmüll locker-sportlich durch die Gegend zu werfen. Und<br />

wieder einmal waren es Studenten, die der minderjährigen<br />

Wegwerfgesellschaft zeigten, was man bei Zuhilfenahme<br />

des richtigen Materials und der richtigen Regeln aus Bäckereimüll<br />

alles machen kann: Ungefähr zwanzig Jahre später<br />

ließen Studenten der Columbia State University das erste<br />

Ultimate Frisbee-Spiel auf einem Parkplatz steigen.<br />

Mittlerweile hat sich Ultimate Frisbee zu einer weltumspannenden<br />

Sportart gemausert, die auch in <strong>Magdeburg</strong> ihre<br />

Bahnen fliegt. Yvonne Fröhlich und Olli Wering, beide Studenten<br />

der Heilpädagogik am Fachbereich Sozial- und<br />

Gesundheitswesen, geben sich zusammen mit ca. 20 weiteren<br />

Gesinnungsgenossen im Rahmen des Hochschulsports<br />

dem plastischen Spiel mit der Schwerkraft hin. Dabei zählen<br />

die braven Erinnerungen vom Strand-Frisbee „im Alter von<br />

sechs Jahren mit Papa am Ostseestrand“, wie Y v o n n e<br />

zurückblickt,nicht mehr so ganz zum zeitgemäßen „Ultimate-Universum“.<br />

Ultimate Frisbee baut auf einem festen<br />

Regelwerk auf, welches besagt, dass das Ziel des Spiels ist,<br />

die Scheibe in der gegnerischen Endzone zu fangen, wobei<br />

mit der Scheibe nicht gelaufen werden darf. Das ganze passiert<br />

auf einem Feld,das sich ungefähr mit einem in der Breite<br />

halbierten Fußballfeld vergleichen lässt, wobei im übertragenen<br />

Sinne die 16-Meter-Räume die Endzonen darstellen.<br />

„Frisbee ist eine der schnellsten Teamsportarten, die es<br />

gibt“, erklärt der 28jährige Olli und weist gleich auf den<br />

eigentlichen „Spirit of the Game“ hin.Obwohl Ultimate Frisbee<br />

vom Spielablauf dem American Football sehr ähnlich ist,<br />

ist Gewalt absolut tabu. Spaß und Fairplay sind die Dinge,<br />

die zählen. Aus diesem Grund gibt es übrigens auch keinen<br />

Schiedsrichter auf dem Feld,in dem sich entweder 10 (Kleinfeld)<br />

oder 14 (Großfeld) Spieler tummeln. „Das Fairplay<br />

regeln die Spieler selbst und das klappt auch sehr gut“,sagt<br />

Olli. Das zeigt sich auch bei den Ultimate-Turnieren, bei<br />

denen neben der sportlichen Leistung auch immer das beste<br />

Fairplay besonders honoriert wird.<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 21<br />

mai 2004<br />

Die Welt ist eine fliegende Scheibe<br />

Vom Kuchenblech zur Wettkampfscheibe: Hochschulstudenten spielen Ultimate Frisbee<br />

Mitte des letztes Jahrhunderts wurden die Anfänge<br />

für ein unkompliziertes Spiel mit hohem Spaßfaktor<br />

gelegt:Amerikanische Studenten nutzten runde<br />

Kuchenbleche als erste Frisbee-Scheiben.Jahre später<br />

ergänzte ein anderer Student das Scheibenwerfen<br />

um den ultimativen Kniff: Das Spiel „Ultimate<br />

Frisbee“ mit festen Regeln war geboren.Wiederum<br />

ein paar Jahre später, 1993, gründete sich im Magd<br />

e b u rger Hochschulsport das Ultimate-Frisbee-<br />

Team „Schleudertra u m a “ . Und deren Mitglieder<br />

veranstalteten jüngst <strong>Magdeburg</strong>s drittes Ultimate-Frisbee-Turnier.<br />

Die Kuchenbleche haben ausgedient: Olli Wering läßt die<br />

Scheibe am Gegenspieler vorbeizischen.<br />

Und die <strong>Magdeburg</strong>er Frisbee-Cracks wären keine richtigen<br />

Cracks, wenn nicht auch in der Landeshauptstadt jährlich ein<br />

Ultimate-Turnier stattfinden würde. Zum mittlerweile dritten<br />

„Mückencup“ am 8. und 9. Mai im Elbauenpark reisten 18<br />

Teams aus der ganzen Republik an, vornehmlich aus Berlin,<br />

Sachsen und Thüringen. Yvonne und Olli drehten die Scheiben<br />

dabei natürlich im <strong>Magdeburg</strong>er Team mit dem vielsagenden<br />

Namen „Schleudertrauma“. In diesem Team wird<br />

man zwar Halskrausen vermissen, aber auch auf keinen Fall<br />

die Geschlechtergleichberechtigung. Utimate Frisbee wird in<br />

Mixed-Teams gespielt – im „Schleudertrauma“-Kreis sind<br />

sieben Mädels regelmäßig dabei.<br />

So wie der Mückencup unter freiem Himmel im Elbauenpark<br />

stattfand, hat sich auch in diesem Sommersemester das<br />

wöchentliche Training wieder nach draußen verlagert. Montags<br />

und mittwochs von 18 bis 20 Uhr wird die scheibentechnische<br />

Wegwerfgesellschaft zelebriert, „mit der Option<br />

auf das traditionell anschließende Grillen“, so Olli. „Neben<br />

dem Hochschulsportteam würden wir gern noch weitere<br />

lokale Mannschaften gründen und uns über den Hochschulsport<br />

hinaus entwickeln.“ Diese emanzipatorischen Gedanken<br />

haben einen triftigen Grund:Da „Schleudertrauma“ fast<br />

ausschließlich aus Studenten besteht, ist die Fluktuation<br />

dementsprechend hoch. „Eine <strong>Magdeburg</strong>er Frisbee-Community,<br />

die mehr als zwei oder drei Jahre Bestand hat, wäre<br />

schön.“<br />

„Frisbee kann jeder spielen. Man muss nicht fang- oder<br />

wurfbegabt sein. Wer Lust hat am Teamsport, Konditionsund<br />

Geschicklichkeitstraining und Spaß sucht,ist bei Ultimate<br />

Frisbee genau richtig." Gespielt wird beim Ultimate-Frisbee<br />

schon seit längerem mit einer speziellen, exakt 175<br />

Gramm schweren Scheibe. Die alten, runden Kuchenbleche<br />

haben ausgedient… augustus


22 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Für Süßholz-Raspler<br />

Der Campus beherbergt viele Ahorn-Arten<br />

In der letzten Ausgabe von <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> hat sich die<br />

Redaktion zwei exotischen Vertretern der Baumkultur auf<br />

dem Campus gewidmet – dem Holzapfel und der Bergulme.<br />

Dieses Mal geht es etwas volkstümlicher zu. Einer der häufigsten<br />

Bäume auf dem Campus im Herrenkrug ist der Ahorn.<br />

Man könnte fast schon behaupten, das der Ahorn (lat.Acer)<br />

eine Art Allroundgewächs ist. Er wird in der Möbelindustrie<br />

verwendet, die Alpenbewohner errichteten auf seinen Stämmen<br />

Pfahlbausiedlungen.Auch aus medizinischer Sicht steht<br />

der Ahorn nicht nutzlos in der Gegend herum.Die Altmeisterin<br />

der Naturheilkunde, die Benediktinerin Hildegard von<br />

Bingen, empfahl schon im 12. Jahrhundert einen Sud aus<br />

Ahornzweigen und -blättern gegen Fieberbeschwerden. In<br />

Essig gesottene Ahornrinde soll sogar gegen Zahnweh,<br />

Schlangenbisse und Frostbeulen helfen.<br />

Auf dem Campusgelände sind von diesem Wunderbaum einige<br />

Arten zu stattlicher Größe herangewachsen. Spitzahorn<br />

(Acer platanoides), Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Silberahorn<br />

(Acer saccharinum) und der Eschenahorn (Acer<br />

negundo) sind auf dem Campus heimisch und beispielsweise<br />

hinter Haus 1 oder Haus 7 zu entdecken. Dass gleich vier<br />

Arten dieses von April bis Mai blühenden Baumes auf einem<br />

ehemaligen Militärgelände stehen, ist vielleicht gar nicht so<br />

zufällig: Unsere Vorfahren hatten einen recht kriegerischen<br />

Der Studiengang Heilpädagogik und Rehabilitation im Fachbereich<br />

Sozial und Gesundheitswesen hat sich zum Ziel gesetzt,die<br />

Städte <strong>Magdeburg</strong> und Nijmegen auf dem Weg zur<br />

Barrierefreiheit zu begleiten. Die Landeshauptstadt hat bereits<br />

im Dezember 2003 die Barcelona-Declaration unterschrieben,<br />

in der sie erklärt, dass sie eine barrierefreie Stadt<br />

werden wird, in räumlichen, finanziellen und mentalen<br />

Aspekten für alle Menschen mit und ohne Behinderung. Die<br />

Mitglieder des Projektes – je zehn Studierende aus <strong>Magdeburg</strong><br />

und Nijmegen sowie deren Dozenten – wollen mit den<br />

Menschen der Stadt, den Institutionen und Organisationen<br />

zusammen arbeiten, um die Ziele der Barcelona-Declaration<br />

zu verwirklichen.<br />

Erste Zwischenergebnisse der Zusammenarbeit wurden bereits<br />

im Rahmen eines „Aktionstag zur Barrierefreiheit“ im<br />

Januar dieses Jahres präsentiert.Teilnehmer waren behinderte<br />

Menschen, Vertreter der Parteien und sozialen Einrichtungen<br />

sowie Studierende und Lehrende aus Deutschland und<br />

den Niederlanden.Während des Aktionstages hatten die verschiedenen<br />

Institutionen die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit<br />

vorzustellen.Und passend zum Thema „Barrierefreiheit“<br />

fiel an diesem Tag der Fahrstuhl zum Audimax aus, so dass<br />

dieses Thema gleich zu Beginn für drei Gäste im Elektrorollstuhl<br />

unweigerlich präsent war. Zum Glück konnte das Problem<br />

nach einigen Schwierigkeiten noch gelöst werden, so<br />

Süßer Saft, Fiebermittel und Nasenschmuck: Der Ahorn.<br />

Zugang zum Ahornbaum. Das lateinische „Acer“ bedeutet<br />

„spitz, scharf“ und meint, dass die Speere jener Zeit vor<br />

allem aus dem Holz des Ahorns gefertigt waren. Ganz<br />

nebenbei sei erwähnt, dass angeblich sogar das legendäre<br />

trojanische Pferd aus Ahorn gefertigt worden sein soll. Den<br />

bitteren Erfahrungen eines Krieges konnte aber gleichfalls<br />

mit Ahorn entgegnet werden. Schon Goethe verwies aus das<br />

„süße Holz“ des Baumes und lässt seinen Helden Faust<br />

aurufen: „Der Ahorn mild, von süßem Safte trächtig, steigt<br />

rein empor und spielt mit seiner Last.“ Das könnte auch im<br />

übertragenen Sinne gemeint sein, denn zumindest vom<br />

Bergahorn weiß man,dass sein Baumsaft den Grundstoff für<br />

lecker Ahornschnaps stellt.<br />

Wem das zuviel Arbeit ist, der kann auch ohne Ve r e d l u n g s p r ozesse<br />

seinen Spaß mit den sowohl Licht- als auch Halbschattenbäumen<br />

haben. Die geflügelten Früchte sind, wenn die<br />

Schalen geöffnet und gespreizt werden, s c h i c ke Ve r z i e r u n g e n<br />

für die akademischen Nasen auf dem Campus. a u g u s t u s<br />

Grenzüberschreitungen – binational<br />

Studierende aus Deutschland und den Niederlanden überwinden Barrieren<br />

dass alle mit einem Lächeln daran zurückdenken können.<br />

Während der Abschlussrunde wurden weitere Arbeitsschritte<br />

geplant, Wünsche geäußert und Zukunftsvisionen mit den<br />

Teilnehmern entwickelt; dazu gehören Computerkurse für<br />

behinderte Menschen auf unserem Campus, sowie in<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>Magdeburg</strong>er Verkehrsbetrieben<br />

barrierefreie Straßenbahnzugänge zu ermöglichen. D e n<br />

Abschluss bildete eine Campusbegehung, bei der Stärken<br />

und Schwächen zur Barrierefreiheit in räumlicher und mentaler<br />

Hinsicht „erfahren“ wurden. Vorschläge und Ideen für<br />

mögliche Veränderungen wurden diskutiert. Abschließend<br />

kann gesagt werden, dass der <strong>Magdeburg</strong>er Campus, weitgehend<br />

behindertengerecht ausgestattet ist, bis auf einige<br />

geringfügige Dinge um deren Behebung wir uns zukünftig<br />

bemühen werden. Beispiele für diese Mängel sind:Ausschilderungen<br />

von Fahrstühlen und Behindertentoiletten, sowie<br />

die eingeschränkte Erkennbarkeit der Örtlichkeiten für sehbehinderte<br />

Menschen. Positiv anzumerken ist,dass auf dem<br />

ganzen Gelände Fahrstühle oder Auffahrrampen den Zugang<br />

zu den Gebäuden möglich machen. Durch eine enge<br />

Zusammenarbeit,die bis jetzt mit der Behindertenbeauftragten<br />

der <strong>Hochschule</strong> und betroffenen Studenten bestand, war<br />

es auch immer wieder möglich Barrieren schnell zu beheben.<br />

Wir wünschen uns, dass dieser schnelle Barriereabbau künftig<br />

so engagiert fortgesetzt wird. Für die Projektgruppe<br />

Katy Ackermann, Steffi Lindengrün, Ina Schindler


Druckdienst im ZKI wird nutzerfreundlicher<br />

Nutzung von Farb- und Großformatdruckern jetzt einfacher<br />

Seit einem Jahr stellt das ZKI einen zwar kostenpflichtigen,<br />

aber kostengünstigen Druck- und Plotdienst für Studenten<br />

zur Verfügung. In jedem Pool des ZKI befindet sich ein leistungsfähiger<br />

s/w-Laserdrucker für A4-Ausdrucke mit der<br />

Möglichkeit, doppelseitig zu drucken.Spezialdrucker für Farbe,<br />

Folien und Ausgaben bis A0 werden über das Netz zentral<br />

angeboten und sind ebenfalls von den PC-Arbeitsplätzen<br />

nutzbar. Die Farb- und Großformatausdrucke mussten bisher<br />

in der Nutzerberatung angemeldet werden – das ist jetzt<br />

einfacher geworden. Die Nutzer können sich selbständig<br />

informieren, welche Spezialdrucker zur Verfügung stehen<br />

und sich dann den gewünschten Drucker in der jeweiligen<br />

(PC-) Anwendung auswählen. Nach dem Abschicken des<br />

Druckauftrages werden in einem Meldungsfenster die<br />

Kosten und die Information, wo der Druck abgeholt werden<br />

kann, angezeigt. Nur bei Druckaufträgen, die auf einem der<br />

Plotter ausgegeben werden (A1, A0), ist nach wie vor eine<br />

Anmeldung in der Nutzerberatung notwendig, um ein optimales<br />

Druckergebnis zu erzielen. Gerlind Bruschek<br />

Von der nächsten Ausgabe an (voraussichtlich Ende Juni<br />

2004) wird es grundsätzlich möglich sein,in <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

Anzeigen zu schalten. Unternehmen erhalten so die<br />

Möglichkeit,ihre Angebote zielgruppenspezifisch bekannt zu<br />

machen.Damit reagiert die <strong>Hochschule</strong> auf diverse Anfragen<br />

aus der Wirtschaft.<br />

Die nebenstehenden Preise sind Auszüge aus der Anzeigenpreisliste,<br />

die Interessenten auf Anfrage von der Pressestelle<br />

der <strong>Hochschule</strong> selbstverständlich komplett erhalten können.Ansprechpartner<br />

ist die Pressestelle der <strong>Hochschule</strong>.<br />

Ein typisches Bild, wenn der Plotter unter Druck steht.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.zki.hs-magdeburg.de/service/zentral/druckdienst.html<br />

Ist der Campus der <strong>Hochschule</strong> wirklich gesund?<br />

Das Projekt „Gesunder Campus“ startet ab Anfang Juni eine Fragebogenaktion<br />

Das Projekt „Gesunder Campus“ schreibt für das Jahr 2004<br />

einen Gesundheitsbericht für unsere <strong>Hochschule</strong>, um dieser<br />

anfänglich erwähnten Fragestellung auf den Grund zu<br />

gehen. Wer noch nicht weiß, welchen Sinn und Zweck ein<br />

Gesundheitsbericht hat,hier eine kurze Erläuterung.<br />

Der Gesundheitsbericht verfolgt das Ziel der Darstellung des<br />

Gesundheitszustandes der einzelnen Zielgruppen unserer<br />

<strong>Hochschule</strong> (StudentInnen, DozentInnen, MitarbeiterInnen<br />

der Verwaltung). Damit wird eine Grundlage zur Diskussion<br />

geschaffen, um Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an<br />

der <strong>Hochschule</strong> abzuleiten. Dieser zusammengetragene<br />

Gesundheitsbericht soll dazu beitragen, Auffälligkeiten im<br />

betrieblichen Krankheitsgeschehen, Belastungsschwerpunkte<br />

und präventive Ressourcen der <strong>Hochschule</strong> aufzuzeigen.<br />

Um diesen Zielen des Gesundheitsberichtes gerecht zu wer-<br />

Eine kleine Anzeige kann große Wirkung zeigen<br />

Zielgruppengenauer Einsatz von Werbung in <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> zahlt sich aus<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 23<br />

mai 2004<br />

den, nutzen wir verschiedene Datenquellen. Eine der Wichtigsten<br />

ist unser Fragebogen, der Anfang Juni Studenten,<br />

Professoren und Mitarbeiter erreichen wird. Deshalb ist Eure<br />

Mithilfe von entscheidender Bedeutung! Der Einsendeschluss<br />

für Fragebögen, die da noch auf Eurem Schreibtisch<br />

liegen, ist der 14. Juni.<br />

Ob unser Campus wirklich gesund ist, könnt Ihr im fertigen<br />

Gesundheitsbericht im WS 04/05 nachlesen. Für Eure Unterstützung<br />

bedankt sich das Projekt „Gesunder Campus“<br />

schon im Voraus. Projekt Gesunder Campus<br />

Ansprechpartner:<br />

Judith Fliegenschmidt<br />

Tel.: 0391 - 810 88 53<br />

Handy: 0174 - 784 79 92<br />

Informationen zu Anzeigenpreisen<br />

Format in mm Preise in Euro (einfarbig)<br />

1/1 Seite 210 x 297 280,00<br />

1/2 Seite 210 x 150 170,00<br />

1/4 Seite 210 x 75 120,00<br />

1/8 Seite 105 x 75 70,00<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) - Pressestelle<br />

Breitscheidstr. 2, 39114 <strong>Magdeburg</strong><br />

Tel.: (0391) 886 41 44


24 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

mai 2004<br />

Interaktive Holzbeine und Kanonen<br />

Piratenspiel aus interdisziplinärer Zusammenarbeit am Fachbereich Industriedesign<br />

Das fachübergreifende Projekt vereinte zwei Disziplinen der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH), nämlich Indust<br />

r i e d e s i g n , Elektrotechnik sowie einen Studiengang der<br />

<strong>Magdeburg</strong>er Universität, die Computervisualistik. Vier Viere<br />

r-Gruppen von Studierenden vertraten jeweils alle<br />

Fachdisziplinen und haben neue Eingabegeräte für ein netzfähiges<br />

Piratenspiel gebaut.<br />

Durch die Zusammenarbeit entstanden funktionsfähige Prototypen,wie<br />

Segelpinnen und Kanonen.Die Elektrotechniker<br />

sorgten dafür, dass die aus Holz oder Edelstahl gebauten<br />

Funktionsmodelle der Designer ihre Parameter in den Rechner<br />

schicken und dort in das von den Computervisualisten<br />

programmierte Spiel einfließen. Es gibt weder Maus noch<br />

Tastatur, sondern ausschließlich neue Eingabegeräte ganz<br />

anderer Bauart. So kann u.a. mit selbst gebauten Kanonenmodellen<br />

auf Bildschirme geschossen werden.Wie es sich für<br />

ein richtiges Piratenspiel gehört, haben die Studierenden<br />

auch Holzbeine gebaut, die natürlich ebenfalls interaktiv<br />

w i r ke n . Drei Schiffsbesatzungen und eine Göttergruppe<br />

gehören zum Spiel, die z. B. für Wind und Wetter zuständig<br />

ist. Da das Spiel netzfähig ist,können die drei Mannschaften<br />

gegeneinander antreten und versuchen, allem Wetter der<br />

Göttergruppe zum Trotz, die jeweils anderen Schiffe mit Hilfe<br />

ihrer Kanonen zu versenke n . Trotz der scheinbaren<br />

Leichtigkeit des Themas demonstriert das Projekt die Leist<br />

u n g s f ä h i g keit fachübergreifender Kooperation und die<br />

Chancen einer Designausbildung in <strong>Magdeburg</strong>. Die Studenten<br />

die wochenlang viele Abende und Nächte gemeinsam in<br />

den Werkstätten der <strong>Hochschule</strong> gearbeitet und sich beim<br />

Schleifen und Lackieren mit reichlich Vergnügen die Hände<br />

dreckig gemacht haben, sind der beste Beweis dafür . doc<br />

Herausgeber: Der Rektor der <strong>Hochschule</strong>-<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH)<br />

Redaktion:Norbert Doktor (verantwortlich),Alexander Bernstein, Kerstin Röhler, Michaela Nordt,Katrin Wolny<br />

Layout und Satz:Alexander Bernstein,Norbert Doktor<br />

Druck:Harzdruckerei Wernigerode<br />

Auflage:2.000<br />

Titelfoto:Chris Stock / 96° Recordings<br />

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich.Diese Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.<br />

Redaktionsadresse:<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) - Pressestelle<br />

Breitscheidstraße 2,39114 <strong>Magdeburg</strong><br />

Fon:(0391) 886 41 44 Fax:(0391) 886 41 45<br />

Web:www.hs-magdeburg.de E-Mail:pressestelle@hs-magdeburg.de<br />

Sie kamen in friedlicher Absicht: Studenten entwickeln …<br />

… und bauen mit allen Mitteln ihr eigenes Piratenspiel<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> im Web oder im Briefkasten<br />

Angebot ist besonders für Absolventen der <strong>Hochschule</strong> interessant<br />

Bislang wird die Hochschulzeitung <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> an verschiedenen<br />

Stellen auf dem Campus in <strong>Magdeburg</strong> sowie<br />

am Standort <strong>Stendal</strong> ausgelegt und findet so ihre Leserinnen<br />

und Leser (hoffentlich).Es gibt allerdings auch einen zweiten<br />

und einen dritten Weg,an eines der begehrten Exemplare zu<br />

gelangen. Darauf möchte die Redaktion an dieser Stelle<br />

noch einmal aufmerksam machen.<br />

Im Internet gibt es die jeweils neueste Ausgabe unter<br />

http://www.hs-magdeburg.de/aktuell.Von dort aus sind übrigens<br />

auch ältere Hefte zu finden. Wer aber gern in Ruhe<br />

Gedrucktes lesen möchte, muss lediglich seine Postadresse<br />

an die Pressestelle schicke n . Insbesondere A b s o l v e n t e n<br />

haben so die Möglichkeit, auch nach dem Studium Informa -<br />

tionen aus ihrer Karriereschmiede zu erhalten. doc<br />

Redaktionsschluss für die<br />

nächste Ausgabe: 14. Juni 2004

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