Partnerschaft & Teilhabe
Partnerschaft & Teilhabe
Partnerschaft & Teilhabe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auch nach der Entbindung ist für die junge<br />
Familie bestens gesorgt. Sind Mutter und<br />
Kind wohlauf, werden beide schnellst möglich<br />
auf die Querschnittstation verlegt. „Für die<br />
Neugeborenen haben wir ein spezielles<br />
Bettchen entwickelt, dass den Rollstuhl-<br />
Müttern den Umgang mit ihren Kleinen<br />
erleichtert“, so Dr. Susanne Föllinger weiter.<br />
Das Bett ist 100 x 50 Zentimeter groß und<br />
hat an einer der Längsseiten eine Flügeltür.<br />
Die Konstruktion erlaubt es der Mutter, mit<br />
dem Rollstuhl das Bettchen zu unterfahren, um<br />
zum Beispiel das Baby zu wickeln. Das Bett der<br />
Querschnittgelähmten und das Kinderbettchen<br />
werden auf gleiche Matratzenhöhe gebracht,<br />
so dass die Mutter ihr Neugeborenes ganz<br />
leicht zu sich herüberholen kann. Zur Sicherheit<br />
wird nachts die Flügeltür geschlossen und auf<br />
der anderen Seite das Gitter heruntergelassen.<br />
Für jeden Fall gerüstet<br />
Gibt es bei einer Geburt jedoch einmal<br />
Komplikationen oder gehört das Kind zu einer<br />
Risikogruppe, beispielsweise Frühchen oder<br />
Zwillinge, ist hierfür bestens vorgesorgt. Rund<br />
um die Uhr stehen Narkose- und Kinderärzte<br />
bereit, die speziell für die Behandlung<br />
von Frühchen oder anderen Risikokindern<br />
ausgebildet sind. Außerdem verfügt das<br />
Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke über<br />
die neuesten technischen Möglichkeiten. „Uns<br />
liegt sehr am Herzen, dass Mutter und Kind<br />
nicht getrennt werden“, erklärt Dr. Susanne<br />
Föllinger. Muss ein Säugling vorübergehend<br />
auf der Neugeborenen-Intensivstation über-<br />
wacht werden, kann die kleine Familie dort<br />
ein spezielles Mutter-Vater-Kind-Zimmer be-<br />
ziehen und so auch die ersten Tage gemein-<br />
sam verbringen.<br />
Zu einer umfassenden Betreuung gehört auch<br />
eine gut strukturierte Nachsorge. Hierfür<br />
arbeiten das Personal der Wochenbettstation<br />
und die Säuglingsschwestern in Herdecke eng<br />
zusammen. „Wie fast jede andere Mutter<br />
wollen auch die meisten querschnittgelähmten<br />
Frauen stillen“, weiß Dr. Susanne Föllinger. „Im<br />
Allgemeinen gibt es dabei keine Probleme.<br />
Trotzdem nehmen wir uns Zeit für eine<br />
ausführliche Stillanleitung. Falls die Muttermilch<br />
in den ersten Tagen noch nicht ausreicht,<br />
bekommen die Neugeborenen Fencheltee oder<br />
Stutenmilch. Mütter, die nicht stillen, versorgen<br />
ihre Babys mit Säuglingsnahrung.“<br />
Durch die Pflege ihres Kindes kommen auf<br />
querschnittgelähmte Frauen neue körperliche<br />
Belastungen und Herausforderungen beim<br />
Umgang mit dem Rollstuhl zu. Von den<br />
Ergotherapeuten erhalten die Mütter wichtige<br />
Ratschläge, wie sie ihr Kind richtig halten<br />
und tragen, um Schultergürtel und Rücken zu<br />
entlasten. Die Physiotherapeuten helfen bei<br />
der Rückbildungsgymnastik und zeigen den<br />
Frauen, wie sie ihr Baby sicher im Rollstuhl<br />
mitnehmen. Vor der Entlassung stehen die<br />
üblichen Abschlussuntersuchungen für Mutter<br />
und Kind an. Und danach geht es für die neue<br />
Familie nach Hause.<br />
Text: OÄ Dr. med. Susanne Föllinger<br />
Foto: GKH Herdecke<br />
Weitere Informationen<br />
Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke<br />
Gerhard-Kienle-Weg 4<br />
58313 Herdecke<br />
Dr. Susanne Föllinger<br />
Sekretariat: Marlis Mielke<br />
Tel.: 0 23 30-62 34 25<br />
E-Mail:<br />
querschnitt@gemeinschaftskrankenhaus.de<br />
35