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Partnerschaft & Teilhabe

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ihrer Behinderung. Betroffene sollten sich<br />

darauf verlassen können, dass sie nicht länger<br />

wegen ihres Handikaps aus Restaurants und<br />

Läden ausgeschlossen werden und dass<br />

Banken, Versicherungen, Reiseanbieter, Haus-<br />

und Wohnungsvermittler ihnen Verträge nicht<br />

verweigern.<br />

Aber kaum ein Gesetz hat zu der Beseitigung<br />

von Mauern zwischen Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen beigetragen. So<br />

bewerteten einige Urlauber die Anwesenheit<br />

von Behinderten in Ferienhotels wiederholt als<br />

„Urlaubsfreuden mindernd“. Es wurde ihnen<br />

sogar Schadenersatz zugesprochen.<br />

Immer noch müssen Städteplaner, Architekten,<br />

Verkehrsbetriebe und Ladenbesitzer mühsam<br />

davon überzeugt werden, dass ebenerdige<br />

Aufzüge, über eine Rampe erreichbare Läden,<br />

Bahnen und Busse mit automatisch ein- und<br />

ausfahrbaren Rampen und stufenlosen Zugang<br />

nicht nur den Mobilitätsbeeinträchtigten zu<br />

Gute kommen, sondern auch kleinen Kindern<br />

und Müttern mit Kindern das Leben erleichtern<br />

würden.<br />

Integration in Europa?<br />

In den USA haben die auf Pflege und Assistenz<br />

angewiesenen Menschen mit Unterstützung<br />

durch den obersten Gerichtshof ihreEinweisung<br />

in Pflegeheime verhindert. Die Richter haben<br />

den Wohnkommunen aufgegeben, mit<br />

ambulanten Hilfen diesen Menschen das<br />

Verbleiben in den eigenen vier Wänden zu<br />

ermöglichen. In Deutschland bevorzugen<br />

die Sozialhilfe und Pflegeversicherung den<br />

Heimaufenthalt. Aus diesem Grunde streiten<br />

sich die Betroffenen, die in den eigenen vier<br />

Wänden leben und als Arbeitgeber selbst<br />

ihre Hilfskräfte anstellen möchten, mit den<br />

Sozialämtern vor Verwaltungsgerichten.<br />

Im zusammenwachsenden Europa sollten die<br />

Staaten voneinander lernen und das über-<br />

nehmen, was sich bei den Nachbarn be-<br />

währt hat. Durch die Überzeugungskraft<br />

des blinden Abgeordneten David Blankett<br />

hat England nach US-Vorbild ein Antidis-<br />

kriminierungs- und Gleichstellungsgesetz be-<br />

schlossen. Zusammen mit der Reform der<br />

Sozialsysteme wird es dem Menschen mit<br />

Behinderungen in wenigen Jahren die<br />

vollkommene berufliche und gesellschaftliche<br />

Integration ermöglichen, ist das Europäische<br />

Behindertenforum in Brüssel überzeugt.<br />

Text: Heike Stüvel<br />

Foto: www.emanuelbloedt.de

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