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Diskriminierung im Namen der Neutralität - Way to Allah

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Befürworter des KopftuchverbotsGleichberechtigung <strong>der</strong> FrauViele Befürworter von Kopftuchverboten – unter ihnen Alice Schwarzer 12 , die Herausgeberindes feministischen Magazins Emma, die Sozialwissenschaftlerin und Au<strong>to</strong>rin Necla Kelek, 13die Rechtsanwältin Seyran Ates 14 und an<strong>der</strong>e Kommenta<strong>to</strong>ren türkischer Abstammung –tragen ihre Argumente in <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Frauenrechte vor. 15 Sie sind <strong>der</strong> Ansicht, dasKopftuch unterdrücke Frauen und verletze den Verfassungsgrundsatz <strong>der</strong> Gleichheit <strong>der</strong>Geschlechter. Einschränkungen des Tragens von Kopftüchern halten sie für ein positivesElement, das die Rechte <strong>der</strong> Frauen schützt. 16Es wird argumentiert, dass die Kopftuchverbote ein Mittel zum Schutz von Mädchen undFrauen bieten, die durch ihr Umfeld unter Druck gesetzt werden, ein Kopftuch zu tragen.Gleichzeitig, wird dargelegt, mache eine Kopftuch tragende Lehrerin es jungenmusl<strong>im</strong>ischen Schülerinnen schwer o<strong>der</strong> unmöglich, sich gegen den Willen <strong>der</strong> Familie unddes sozialen Umfelds dazu zu entscheiden, das Kopftuch nicht tragen zu wollen und sich zubehaupten. 17Die „Neutralität“ des Staates<strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ungskommission,http://www.bpb.de/themen/XUDYWD,0,0,Religi%F6se_Vielfalt_statt_Zwangsemanzipation!.html (aufgerufen am 12.Dezember 2008).12Alice Schwarzer, die bekannteste Vertreterin <strong>der</strong> deutschen Frauenbewegung hat sich häufig in die Diskussion über dasKopftuch eingeschaltet. Sie führt das Gebot, das weibliche Haar o<strong>der</strong> den gesamten Körper zu verschleiern als Beweis für dieUnvereinbarkeit des Islam mit den deutschen Werten <strong>der</strong> Demokratie und <strong>der</strong> Freiheit an.13Die Sozialwissenschaftlerin und Au<strong>to</strong>rin wendet sich offen gegen das Kopftuch, das sie als „Flagge <strong>der</strong> Islamisten“bezeichnete.14Seyran Ates erhielt Morddrohungen, als sie die Opfer häuslicher Gewalt vor Gericht vertrat. Sie hält eine Aufhebung desVerbots für eine Bedrohung für die seit den 1960er Jahren mühsam erkämpften Frauenrechte.15Der von Marieluise Beck ins Leben gerufene „Aufruf wi<strong>der</strong> eine Lex Kopftuch“ wurde von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Frauenbewegungund beson<strong>der</strong>s von einer Gruppe von Migrantinnen aus musl<strong>im</strong>ischen Län<strong>der</strong>n angegriffen. Im Jahre 2004, schrieb diekopftuchkritische Gruppe in einem offenen Brief an Beck, dass Religion eine private Angelegenheit sei und dass Frauen, die„unter dem Einfluss von Islamisten“ stünden und öffentlich ein Kopftuch trügen, nicht zum öffentlichen Dienst zugelassenwerden sollten. Der Brief wurde nachgedruckt unterhttp://www.bpb.de/themen/VKZXQL,0,0,F%FCr_Neutralit%E4t_in_<strong>der</strong>_Schule.html (aufgerufen am 29. Dezember 2008).16Zu diesen Befürwortern gehören Kirchenvertreter, Frauengruppen, Politiker (größtenteils <strong>der</strong> CDU, aber je nach Bundeslandauch an<strong>der</strong>er Parteien) sowie prominente Intellektuelle. Siehe auch: Berghahn und Ros<strong>to</strong>ck, „Cross national comparisonGermany“.17Siehe z.B.: Interkultureller Rat, „Thesen zum Kopftuch”, Januar 2004, http://www.interkultureller-rat.de/argumente_1.pdf(aufgerufen am 22. Dezember 2008), und Kirsten Wiese, „Lehrerinnen mit Kopftuch“ (Berlin: Duncker und Humblot, 2008).11 Human Rights Watch | Februar 2009

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