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<strong>LAUFPASS</strong><br />

Gesellschaft<br />

Und dann?<br />

RH: Die touristischen Angebote sind in<br />

Bremerhaven mit dem Auswandererhaus<br />

6 www.laufpass.com<br />

Quo Vadis Bremerhaven?<br />

Perspektiven der größten Stadt an der Nordseeküste<br />

Wer nicht immer im eigenen Saft schmoren will, muss auch mal Reize von außen zulassen. Wir wollten einmal<br />

von externen Experten wissen, wie sie <strong>die</strong> Situation und Perspektiven Bremerhavens einschätzen. Jan-Philipp<br />

Hein sprach mit einem erfolgreichen Bürgermeister, einem Städtevermarkter und einem Wissenschaftler.<br />

Herr Professor Hickel, Windkraft, Hafen<br />

und Tourismus – das sind <strong>die</strong> drei Säulen<br />

auf denen <strong>die</strong> Zukunft Bremerhavens ruht.<br />

Muss einem vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen<br />

Entwicklung bange werden?<br />

RH: Natürlich wird sich <strong>die</strong> Rezession auch<br />

auf <strong>die</strong> Wirtschaft in Bremerhaven auswirken.<br />

In den Häfen stellen wir jetzt schon<br />

einen rückläufigen Umschlag fest. Aber dort<br />

gilt, dass nach dem Abschwung <strong>die</strong> Kapazitätenbaldwiedervollausgelastetseinwerden.Ichgeheauchdavonaus,dassman,<br />

falls <strong>die</strong> aktuellen Einbußen im Hafen<br />

größer ausfallen sollten, <strong>die</strong> mit der Anpassung<br />

von Arbeitszeiten kompensieren kann.<br />

Mittelfristig ist in Bremerhaven richtig investiert<br />

worden. Das gilt auch für <strong>die</strong> Bereiche<br />

Tourismus und Windkraft. Der Tourismus<br />

ist von der Krise noch nicht betroffen,<br />

was aber noch kommen kann.<br />

Der Wissenschaftler<br />

Der Mann ist derzeit gefragt wie selten. Rudolf Hickel hat viele Jahre vor der<br />

Finanzmarktkrise gewarnt, <strong>die</strong> uns dann doch überrascht hat. Bei Will-Maischberger-Plasberg-Illner<br />

muss er nach dem Crash nicht den Außenseiter geben. Jetzt<br />

will ja sogar <strong>die</strong> FDP schon immer gewusst haben, dass <strong>die</strong> Märkte nicht ausreichend<br />

kontrolliert worden seien. Hickel ist Professor der Bremer Universität und<br />

Direktor <strong>des</strong> zur Uni gehörenden Instituts für Wirtschaft und Arbeit.<br />

Der Entschulder<br />

Magnus Staehler ist Vollender eines Kunstwerks, das sein Vorgänger im Amt <strong>des</strong><br />

Stadtdirektors der Stadt Langenfeld begonnen hat. Die 60.000 Einwohner zählende<br />

Kommune zwischen Düsseldorf und Köln ist schuldenfrei. Laufpass sprach<br />

mit dem Christdemokraten über ein Gefühl, das Politiker in Deutschland nirgends<br />

sonst haben. Staehler ist außerdem Autor <strong>des</strong> Buchs „1-2-3 Schuldenfrei“ (Linde<br />

Verlag Wien).<br />

Der Städtevermarkter<br />

Klaus Sondergeld ist seit 1999 Geschäftsführer der Bremen Marketing GmbH<br />

und war in den letzten Jahren maßgeblich für das Standortmarketing Bremens<br />

zuständig.<br />

und dem Klimahaus so attraktiv, dass man<br />

sichkeinegroßenSorgenmachenmuss.Und<br />

auch beim dritten Standbein, der Windkraft,<br />

ist das so. Diese Energieproduktion behält<br />

unabhängig von der Entwicklung der öffentlichen<br />

Haushalte wegen der dringlichen<br />

CO2-Reduktionsbemühungen ihre Bedeutung.<br />

Es handelt sich um Investitionen in <strong>die</strong><br />

Zukunft.<br />

Bremen hat schmerzhafte Erfahrungen mit<br />

Großprojekten gemacht. Was unterscheidet<br />

<strong>die</strong> Strukturpolitik in Bremerhaven von<br />

denen?<br />

RH: Bremerhaven hat jetzt einen Vorteil,<br />

der früher mal als Nachteil wahrgenommen<br />

wurde. Dadurch, dass <strong>die</strong> strukturpolitischen<br />

Entscheidungen viel später getroffen<br />

wurden, kann man aus den negativen Erfahrungen,<br />

aber auch aus den positiven, <strong>die</strong><br />

Bremen gemacht hat, lernen. Das Universum<br />

ist in Bremen bis heute ein Renner, das<br />

Klimahaus folgt einer ähnlichen Philosophie.<br />

Bei Einkaufszentren wie dem Mediter-<br />

raneo kann ich allerdings nicht sagen, ob sie<br />

langfristig stabil sein werden. Das hängt von<br />

der Entwicklung <strong>des</strong> privaten Konsums und<br />

derKonkurrenzum<strong>die</strong>zuverteilendenKuchen<br />

ab.<br />

Hätte man aus den Bremer Investitionsruinen<br />

nicht den Schluss ziehen müssen, dass<br />

Strukturpolitik kleinteiliger sein muss?<br />

RH:In Bremen hat man das. Der Technologiepark<br />

mit dem Zentrum Universität ist ein<br />

Beispiel für <strong>die</strong> risikodiversifizierende Struktur<br />

einer wissensorientierten Wirtschaft. In<br />

Bremerhaven sehe ich da noch Nachholbedarf.<br />

Aber es gibt erste Ansätze zu einer<br />

wissensorientierten und kleinteiligen Wirtschaft.

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