Umbruch – Chancen im Krankenhaus - Misericordia GmbH ...
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Einblick(e)<br />
TITEL<br />
02/2006<br />
Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Krankenhaus</strong>trägergesellschaft <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> mit den Einrichtungen Augustahospital Anholt,<br />
Clemenshospital Münster, Franz-Hospital Dülmen, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong> Meschede<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Chancen</strong> <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
Verabschiedung vom Franz-Hospital Dülmen<br />
Zertifizierung für das<br />
Brustzentrum Münsterland<br />
25 Jahre Neurologie <strong>im</strong><br />
Augustahospital Anholt<br />
<strong>Misericordia</strong>-Slogan-Wettbewerb:<br />
London-Reise des Gewinners
INHALT<br />
▼<br />
2<br />
Titelthema:<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
ab Seite 11<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Düesbergweg 128<br />
48153 Münster<br />
Tel.: 02 51/9 19 37-0<br />
Redaktion<br />
Anke Schwöppe<br />
Augustahospital, Anholt<br />
Gertie Bakenecker<br />
Clemenshospital, Münster<br />
Sr. Irmlinde Enk<br />
Franz-Hospital, Dülmen<br />
Agnes Pelz<br />
Franz-Hospital, Dülmen<br />
Sabine Junglas,<br />
Misercordia <strong>GmbH</strong><br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik, Münster<br />
Dirk Kerßenfischer<br />
Raphaelsklinik, Münster<br />
Dieter Glaremin<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
Meschede<br />
Susanne Lauber<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
Meschede<br />
Erscheinungsweise<br />
halbjährlich<br />
Auflage<br />
1.150<br />
▼<br />
25 Jahre Neurologie <strong>im</strong><br />
Augustahospital Anholt<br />
Seite 23<br />
<strong>Misericordia</strong><br />
Weihnachtsgruß . . . . . . . . S. 3<br />
Abschied vom Franz-Hospital<br />
Dülmen . . . . . . . . . . . . . . . S. 4<br />
Brustzentrum Münsterland ® S. 6<br />
<strong>Misericordia</strong> Cup 2006 . . . S. 8<br />
Corporate Design . . . . . . S. 10<br />
Konzern-Ziele 2007 . . . . . S. 10<br />
Durchblick<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Chancen</strong> . . . . . . . . . . ab S. 11<br />
Mitarbeiterbefragung . . . S. 18<br />
Überblick<br />
Augustahospital<br />
Betriebsfest . . . . . . . . . . S. 21<br />
25 Jahre Neurologie . . . . S. 22<br />
Gewerbemarkt in Werth . . S. 24<br />
WM-Fieber . . . . . . . . . . . S. 24<br />
Clemenshospital<br />
Eine Ära geht zu Ende . . S. 25<br />
Drillingsgeburt. . . . . . . . . S. 26<br />
Betriebsfest . . . . . . . . . . S. 27<br />
▼<br />
Gewinnerreise nach<br />
London<br />
Seite 34<br />
▼<br />
EKG-Kurs. . . . . . . . . . . . . S. 30<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
prämiert . . . . . . . . . . . . . S. 30<br />
Mit Krankheit schön sein . S. 31<br />
MRT-System . . . . . . . . . . S. 31<br />
Raphaelsklinik<br />
Ausstellungen . . . . . . . . . S. 28<br />
Neurologie zertifiziert . . . S. 33<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Betriebsfest . . . . . . . . . . S. 32<br />
Weitblick<br />
Gewinnerreise nach<br />
London . . . . . . . . . . . . . . S. 34<br />
„60 plus Aktiv <strong>im</strong> Leben“. . S. 36<br />
Unterstützung für<br />
Erdbebengebiet . . . . . . . . S. 37<br />
Litauische Journalisten besuchen<br />
Raphaelsklinik . . . S. 37<br />
Dramatischer Wanderlauf für<br />
die „Bocholter Tafel“ . . . . S. 38<br />
Chinesische Delegation<br />
besucht Raphaelsklinik. . . S. 40<br />
Zwei Jahre Freundeskreis<br />
Clemenshospital . . . . . . . . S. 41<br />
Erster Schultag . . . . . . . . S. 41<br />
Dramatischer Wanderlauf für die<br />
„Bocholter Tafel“<br />
Seite 38<br />
Mit-Menschen<br />
Praxisanleiterausbildung<br />
am St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />
Pfarrer Tielker geht<br />
in den Ruhestand . . . . . . S. 42<br />
Chefarzt Prof. Dr. Kautz<br />
verabschiedet . . . . . . . . . S. 43<br />
Neue Referentin für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei der<br />
<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> . . . . . S. 44<br />
Neue stellv. Pflegedirektorin<br />
an der Raphaelsklinik. . . . S. 44<br />
Neue Stationsleiter/-innen <strong>im</strong><br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45<br />
Vertrauensperson<br />
für Behinderte . . . . . . . . . S. 45<br />
Neue Klinikseelsorgerin<br />
in der Raphaelsklinik . . . . S. 45<br />
Dr. Peitz neuer Chefarzt<br />
an der Raphaelsklinik. . . . S. 46<br />
50 Jahre Krankenpflegeschule<br />
am St. Walburga <strong>Krankenhaus</strong><br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 46<br />
Examen am<br />
Clemenshospital . . . . . . . S. 47<br />
Jubiläen. . . . . . . . . . . . . . S. 48
Weihnachtsgruß<br />
Gerne möchten wir die Frage von Andi aus<br />
Effringen aufgreifen:<br />
Was hat eine Briefmarke mit dir<br />
gemeinsam?<br />
Sammeln kann man<br />
vieles, z. B. Aufkleber,Autokennzeichen,<br />
Kronkorken,<br />
Bierdeckel, …, und<br />
natürlich Briefmarken.<br />
Und, wie für so<br />
vieles, gibt es natürlich<br />
vor allem für<br />
Briefmarken eigene<br />
Sammelalben.<br />
Die Vorzüge eines<br />
Briefmarkenalbums<br />
sind offensichtlich:<br />
Man kann dort alle<br />
Marken, die man<br />
sammelt, schön<br />
ordentlich einsortieren<br />
und jede einzelne<br />
Marke ist bestens geschützt.<br />
Be<strong>im</strong> Sammeln von Briefmarken verhält es<br />
sich ja ähnlich wie be<strong>im</strong> Sammeln anderer<br />
Dinge, man sammelt zumeist unterschiedliche<br />
Marken. Ich glaube kaum, dass<br />
irgendjemand lauter genau gleiche Briefmarken<br />
schön sauber nebeneinander in<br />
sein Album einsortiert. Und wenn doch<br />
mal zwei nebeneinander stehen, dann<br />
werden sie sich vielleicht dadurch entscheiden,<br />
dass eine der Marken abgestempelt<br />
wurde und die andere nicht. In einem<br />
Sammelalbum werden einem die unterschiedlichsten<br />
Marken begegnen: Große<br />
und kleine Briefmarken, schöne und nicht<br />
so schöne Briefmarken, gestempelte und<br />
ungestempelte Briefmarken, ganze Serien<br />
oder auch allein stehende Briefmarken.<br />
Und sie werden sich in ihrem Wert unterscheiden,<br />
der ihnen unabhängig von den<br />
anderen Merkmalen, aufgedruckt wurde.<br />
Es sind viele Merkmale, auf die man hinweisen<br />
könnte, sie sagen jedoch alle nichts<br />
darüber aus, welchen Wert die einzelnen<br />
Marken tatsächlich haben. Der Wert einer<br />
Marke ist davon abhängig, wie viele Exem-<br />
plare dieser Marke noch existieren. Das<br />
heißt, je seltener die Marke, desto wertvoller<br />
die Marke.<br />
Ein Briefmarkenalbum zeigt ganz gut, wie<br />
Gott es mit uns meint: Gott ist sozusagen<br />
der Sammler, d. h. er sammelt uns Menschen<br />
nicht, aber er hat jeden einzelnen<br />
von uns geschaffen. Und so wie die Briefmarken<br />
<strong>im</strong> Briefmarkenalbum geschützt<br />
sind, so sind wir in seiner Hand geborgen.<br />
Gott hält die ganze Welt in seiner Hand!<br />
Menschen gibt es auch unterschiedliche,<br />
wie bei den Briefmarken: Es gibt dicke und<br />
dünne, es gibt alte und junge, es gibt schöne<br />
und nicht so schöne, es gibt Gruppenmenschen,<br />
und es gibt Einzelkinder. Und<br />
manche haben in unseren Augen vielleicht<br />
mehr Wert als andere, weil sie z. B. mehr<br />
Begabungen haben oder berühmt sind.<br />
Aber alle diese Dinge sagen nichts darüber<br />
aus, welchen Wert der Mensch für Gott,<br />
den Schöpfer hat! Dies ist nämlich wie bei<br />
der Briefmarke abhängig von der angefertigten<br />
Stückzahl eines jeden Menschen!<br />
Kann es also sein, dass Gott einen Menschen<br />
mehr lieb hat, als einen anderen?<br />
Nein, denn er hat von jedem Menschen<br />
genau ein Exemplar geschaffen, jeder von<br />
uns ist ein Einzelstück und hiermit behaup-<br />
MISERICORDIA<br />
te ich, dass vor Gott jeder Mensch den<br />
gleichen Wert hat. Jeder Mensch ist von<br />
Gott gleich geliebt, er macht keine Unterschiede!<br />
Dass er<br />
uns liebt, hat<br />
sich vor 2000<br />
Jahren gezeigt,<br />
denn damals hat<br />
er seinen Sohn<br />
für uns alle<br />
geopfert, dass<br />
wir wieder einen<br />
Weg haben, auf<br />
dem wir zu ihm<br />
gelangen können.<br />
Größere Liebe<br />
kann es nicht<br />
geben!<br />
Andi aus Effringen<br />
Darum lassen Sie uns auch die Werte des<br />
Konzern-Leitbildes nicht vergessen:<br />
Die Werte:<br />
- be<strong>im</strong> Verständnis vom Christ sein<br />
- be<strong>im</strong> Umgang mit unseren Partnern<br />
- bei unserer Mitarbeiterkultur<br />
- aber auch vor allem nicht den Wert eines<br />
jeden Einzelnen!<br />
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir,<br />
auch <strong>im</strong> Namen des Aufsichtsrates, eine<br />
gesegnete Weihnachtszeit.<br />
Gregor Hellmons<br />
Joach<strong>im</strong> Schmitz<br />
3
MISERICORDIA<br />
Abschied nach 160 Jahre gelebter<br />
Barmherzigkeit <strong>im</strong> Franz-Hospital Dülmen<br />
Am 26. September 2006 wurden die<br />
letzten Clemensschwestern mit einem<br />
Festgottesdienst, <strong>im</strong> Franz-Hospital<br />
Dülmen, verabschiedet. Im nachfolgendem<br />
Festakt wurde Schw. Irmlinde<br />
mit der Verdienstmedaille der Stadt<br />
Dülmen, für alle Verdienste der Schwestern,<br />
ausgezeichnet. Die Clemensschwestern<br />
aus Dülmen möchten sich<br />
hier in dieser Zeitschrift verabschieden<br />
mit der Rede, die ihre Generaloberin<br />
Schwester Christel Grondmann an diesem<br />
Abend gehalten hat.<br />
Sehr geehrter Herr Dechant Döink, sehr<br />
geehrte Mitglieder der Betriebsleitung, sehr<br />
geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern,<br />
heute ist der Tag des Abschieds für uns Clemensschwestern<br />
aus dem Franz-Hospital<br />
gekommen. Viel ist in den letzten Wochen<br />
und auch heute geredet und gesprochen<br />
worden, manches vielleicht auch zerredet.<br />
Für uns ist dieser Tag aber ein Tag des Dankes.<br />
Genau 160 Jahre durften wir hier <strong>im</strong><br />
Haus den Kranken Gottes Barmherzigkeit<br />
weiter schenken. Ich habe in unserem<br />
4<br />
Archiv den Brief gefunden, den der damalige<br />
Kaplan Bergmann 1844 an die Generaloberin<br />
Mutter Anna Binnemans geschrieben<br />
hat und um Schwestern für sein Anliegen<br />
bat. Zwei Jahre dauerte es, bis seine<br />
Bitte erhört wurde und sich, wie bei uns<br />
üblich, zwei Schwestern auf den Weg nach<br />
Dülmen machten. So wurde in Dülmen<br />
die 10. Niederlassung der noch jungen<br />
Gemeinschaft gegründet. Die erste Oberin<br />
dieses Hauses war Schwester Helena Pael,<br />
die 1850 Generaloberin der Gemeinschaft<br />
wurde und diese 52 Jahre lang leitete. Die<br />
Schwestern fingen <strong>im</strong> ambulanten Dienst<br />
an und setzten ihre Tätigkeit später <strong>im</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong> fort. Sie taten ihren Dienst<br />
<strong>im</strong>mer in der Gesinnung, wie es in unseren<br />
Weisungen heißt: „Wie Christus lebt auch<br />
unsere Gemeinschaft nicht für sich. Sie<br />
stellt sich auf der Seite derer, die krank sind<br />
und Hilfe brauchen. So kündet sie mit ihm<br />
den Menschen die erbarmende Liebe Gottes.“<br />
Dies wird auch deutlich durch einen<br />
Vers aus dem Buch Jesus Sirach, den ich<br />
auf einem Gedenkbildchen fand, welches<br />
zum 50. Jubiläum der Einführung der<br />
Schwestern <strong>im</strong> Jahr 1896 gedruckt wurde.<br />
Da heißt es. „Gütigkeit ist wie ein gesegne-
tes Paradies und Barmherzigkeit<br />
währet ewiglich.“ Clemens bedeutet<br />
nichts anderes als Güte und ist für uns<br />
alle Programm. Dass wir Barmherzigkeit<br />
und Güte mit vielen Menschen<br />
hier <strong>im</strong> Haus teilen durften, dafür sind<br />
wir heute dankbar.<br />
Leben ist <strong>im</strong>mer auch Weggemeinschaft<br />
und wird von denen geschrieben,<br />
die hier gelebt und gearbeitet<br />
haben.<br />
Liebe Schwestern, für euch ist dieses<br />
Haus He<strong>im</strong>at geworden und ihr habt<br />
euer Leben mit den Kranken und<br />
Angestellten geteilt. Dafür danke ich<br />
euch.<br />
Im Buch Kohelet heißt es: „Alles hat<br />
seine Zeit.“ Unsere Zeit ist für Krankenhäuser,<br />
wie für Orden eine Zeit der<br />
Grenzerfahrungen. Es müssen Entscheidungen<br />
getroffen werden die<br />
schmerzlich sind und doch sind sie richtig.<br />
So nehmen wir heute Abschied<br />
von hier aber mit dem Wissen, dass<br />
Gott uns zugesagt hat: Ich will euch<br />
eine Zukunft und Hoffnung geben.<br />
Das wünsche ich auch ihnen allen, die<br />
sie hier <strong>im</strong> Haus arbeiten. Das sie auf<br />
Gottes Führung vertrauen dürfen, der<br />
alle Wege und Anfänge mit uns geht.<br />
Wenn wir auch gehen, werden wir sie<br />
sicher einen Platz in unserem Herzen<br />
und in unserem Gebet behalten, darauf<br />
dürfen sie sich verlassen.<br />
Euch liebe Schwestern danke ich noch<br />
einmal für all euer barmherziges Tun<br />
und für euer Aushalten und Mittragen<br />
in den letzten Monaten, die sicher<br />
nicht leicht waren. In den nächsten<br />
Tagen und Wochen macht ihr euch auf<br />
den Weg ins Maria Ludwig Stift, nach<br />
Münster und nach Meschede. Ihr<br />
könnt diesen Schritt gehen, weil euch<br />
der letzte Abschnitt unserer Weisungen<br />
bekannt ist, wo es heißt: „Wir sind niemals<br />
am Ziel, sondern <strong>im</strong>mer auf dem<br />
Wege. Dabei vertrauen wir auf die<br />
Gegenwart des Herrn und seine<br />
Führung und wissen uns getragen von<br />
der Gemeinschaft der Schwestern.<br />
Ich wünsche euch zum Neuanfang<br />
Gottes begleitende Nähe.<br />
Wir sagen „tschüss“…<br />
Viel Spaß gemacht hat die redaktionelle<br />
Tätigkeit für die Zeitschrift Einblick(e).<br />
Durch die gemeinsame Arbeit, jeder an<br />
seinem Einsatzort, wurde ein Netz gesponnen,<br />
das einige Krankenhäuser und Einrichtungen<br />
miteinander verbunden hat.<br />
Wir haben uns in diesem Netz sehr wohl<br />
gefühlt.<br />
Gegenseitige Anerkennung, Freundschaft,<br />
Wohlwollen und Erfahrungen habe wir<br />
sowohl bei der Mitarbeit an „Einblick(e)“<br />
erfahren, wie auch bei den gemeinsamen<br />
Bestrebungen in Sachen QM.<br />
Immer hatten alle Mitarbeiter und Teilnehmer<br />
ein offenes Ohr, und gegenseitige<br />
Akzeptanz war selbstverständlich.<br />
Nachdem nun das Franz-Hospital, Dülmen<br />
sich mit dem Coesfelder St. Vincenz-Hospital<br />
und dem Nottulner St. Gerburgis-Hos-<br />
Das Redaktionsteam sagt Danke<br />
Liebe Schwester Irmlinde,<br />
liebe Frau Pelz,<br />
von Anfang an gehörten Sie zum Team<br />
und haben die Einblick(e) wesentlich mitgestaltet.<br />
Ihre Ideen, Ihre fachliche Kompetenz<br />
und Ihre Begeisterung sind ein<br />
wesentlicher Bestandteil und eine Bereicherung<br />
unserer Arbeitsgruppe gewesen.<br />
Sie, Schwester Irmlinde, waren für uns<br />
<strong>im</strong>mer die Verbindung zu den Clemens-<br />
MISERICORDIA<br />
pital zusammenschließt und den Austritt<br />
aus der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> vollzogen hat,<br />
heißt es Abschied nehmen.<br />
<strong>–</strong> Passend zum Titelthema dieser Ausgabe<br />
„Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong>“<br />
Es war uns <strong>im</strong>mer ein besonderes Anliegen,<br />
auf die kleinen, wichtigen Dinge in<br />
unserer großen Gemeinschaft des Miteinanders<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Das wünschen wir unseren redaktionellen<br />
Kollegen für die Zukunft auch weiterhin.<br />
Mit großem Interesse werden wir auch in<br />
Zukunft aufmerksame Leser der „Einblick(e)“<br />
bleiben.<br />
Sr. Irmlinde Enk, Franz-Hospital, Dülmen<br />
Agnes Pelz, Franz-Hospital, Dülmen<br />
schwestern, wenn es darum ging, gemeinsame<br />
Berührungspunkte kenntlich zu<br />
machen. Und Sie Frau Pelz, haben so oft<br />
für uns die Aufgabe der Protokollführung<br />
übernommen.<br />
Sie werden uns fehlen. Wir wünschen<br />
Ihnen Beiden für die Zukunft alles Gute<br />
und ein Lächeln extra.<br />
Gertie Bakenecker für die Redaktion<br />
5
MISERICORDIA<br />
Brustzentrum Münster<br />
Die meisten Frauen, die heute an Brustkrebs<br />
erkranken, können geheilt werden.<br />
Neueste Entwicklungen der Medizin haben<br />
dazu beigetragen. Damit diese modernen<br />
Methoden allen betroffenen Patientinnen<br />
zur Verfügung stehen, sollte <strong>im</strong> Erkrankungsfall<br />
der Gang in ein zertifiziertes<br />
Brustzentrum selbstverständlich sein. Der<br />
Begriff Brustzentrum ist nicht geschützt<br />
und so wissen Patientinnen oft nicht was<br />
sie erwartet, wenn sie sich in die Hände<br />
von Ärzten begeben, die über kein Zertifikat<br />
verfügen.<br />
Anders <strong>im</strong> Brustzentrum Münsterland ® ,<br />
dem gemeinsamen Brustzentrum des Clemenshospitals,<br />
der Raphaelsklinik sowie<br />
dem St.-Vincenz-Hospital Coesfeld. Hier<br />
haben sich Ärzte und Krankenhäuser<br />
zusammengefunden, die bereit sind, unter<br />
einem objektiven Qualitätsstandard<br />
zusammenzuarbeiten, der von jedem<br />
nachvollzogen werden kann und von Dritten<br />
zertifiziert und regelmäßig überprüft<br />
wird. Diese Zertifizierung wurde nun erfolgreich<br />
von der Ärztekammer Westfalen-<br />
Lippe durchgeführt. Nach dreijähriger<br />
intensiver Vorbereitung mit wöchentlichen<br />
Therapie- und Tumorkonferenzen für alle<br />
Patientinnen, der Erstellung eines 150 Seiten<br />
starken Qualitätsmanagementhandbuches<br />
und der engen vertraglichen Vernetzung<br />
aller Kooperationspartner konnte das<br />
Brustzentrum Münsterland ® sein Zertifizierungsverfahren<br />
durch die Ärztekammer<br />
Westfalen-Lippe erfolgreich abschließen.<br />
Das Zertifikat und damit die endgültige<br />
Anerkennung des Brustzentrum Münsterland<br />
® wurde am 14.06.2006 <strong>im</strong> Clemenshospital<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Feierstunde<br />
durch den Leiter der Zertifizierungstelle der<br />
Ärztekammer-Westfalen Lippe, Herr Dr.<br />
Bücker-Nott überreicht. Mit dieser Zertifizierung<br />
stellt nun das Brustzentrum Münsterland<br />
® das achte Brustzentrum in NRW<br />
dar, das dieses Gütesiegel tragen darf.<br />
„Die Heilungsrate hat sich allein aufgrund<br />
6<br />
der verbesserten Früherkennung bereits<br />
von 60 auf 75 % erhöht“ berichtete Professor<br />
Reck, Sprecher des Brustzentrum<br />
Münsterland ® , während der feierlichen<br />
Übergabe des Zertifikates. „Während<br />
früher die Behandlungskonzepte <strong>im</strong><br />
wesentlichen in den einzelnen Institutio-<br />
nen festgelegt wurden, so treffen sich die<br />
Beteiligten ein Mal wöchentlich zu einer<br />
Tumorkonferenz. Dabei werde jeder Fall<br />
von den Spezialisten aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln erörtert und die Therapie<br />
abgest<strong>im</strong>mt“.
land ®<br />
In zertifizierten Brustzentren arbeiten<br />
besonders qualifizierte Teams aus der Frauenheilkunde,<br />
der Radiologie, der Onkologie,<br />
der Pathologie, Psychosomatik und<br />
Psychotherapie, Physiotherapie und Krankenpflege<br />
zusammen, st<strong>im</strong>men ihre<br />
Behandlungskonzepte ab und besprechen<br />
jeden einzelnen Fall gemeinsam. In diese<br />
Arbeit intensiv eingebunden werden auch<br />
der Sozialdienst, die Seelsorge sowie die<br />
Selbsthilfeorganisationen der Patientinnen.<br />
Durch eine intensive und abgest<strong>im</strong>mte<br />
Zusammenarbeit kann das Brustzentrum<br />
Münsterland ® mit seinen Kooperationspartnern,<br />
wie zum Beispiel der Fachklinik<br />
Hornheide für die Bereiche plastische Chirurgie<br />
(Chefarzt Dr. A. Krause-Bergmann)<br />
und der psycho-onkologischen Betreuung<br />
(Chefarzt Dr. G. Strittmatter) ein komplexes<br />
Betreuungsangebot für die Patientinnen<br />
anbieten. Darüber hinaus sind speziell<br />
ausgebildete „breast-nurses“, die psychosozialen<br />
Dienste und die Selbsthilfegruppe<br />
MUT e. V. in die Betreuung eingebunden.<br />
Hohe Standards in der bildgebenden Diagnostik,<br />
z. B. der Mammographie oder<br />
Kernspintomographie sowie die Diskussion<br />
dieser Ergebnisse <strong>im</strong> Expertenteam können<br />
oft Operationen vermeiden, die noch vor<br />
wenigen Jahre durchgeführt worden<br />
wären. Den Wünschen der Patientinnen<br />
nach schonenden und organerhaltenden<br />
Operationsverfahren wird möglichst entsprochen.<br />
Eine Einbindung des niedergelassenen<br />
Frauenarztes in die Arbeit des<br />
Brustzentrum ist gewünscht und wird aktiv<br />
gefördert. Das Ziel ist eine durchgehend<br />
abgest<strong>im</strong>mte Diagnostik und Therapie.<br />
Für das Brustzentrum Münsterland ® fungieren<br />
als operative Standorte die Frauenkliniken<br />
des Clemenshospitals (Chefarzt Prof.<br />
Dr. G. Reck), die Raphaelsklinik (Chefarzt<br />
Prof. Dr. W. Dame) und das St.-Vincenz-<br />
Hospital in Coesfeld (leitende Ärzte Dr. N.<br />
Riedel, Dr. K. D. Jaspers und Dr. S. Wilhelms).<br />
Die Kernleistung radiologische Diagnostik<br />
und Strahlentherapie wird am Clemenshospital<br />
(Chefarzt Prof. Dr. A.-R.<br />
Fischedick) vorgehalten. Das gleiche gilt für<br />
die Kernleistung pathologisch-histologische<br />
Gewebeuntersuchung in dem Institut für<br />
▼<br />
von links: Dr. med. H.-J. Bücker-Nott Ärztekammer,<br />
Dr. med. St. Wilhelms St.-Vincenz-<br />
Hospital, Prof. Dr. med. W. Dame Raphaelsklinik,<br />
Prof. Dr. med. G. Reck Clemenshospital,<br />
Prof. Dr. med. Ch. Wittig Pathologie am<br />
Clemenshospital, Dr. med. G. Dresemann,<br />
Franz-Hospital, Prof. Dr. med. A-R. Fischedick<br />
Radiologie Clemenshospital<br />
▼<br />
MISERICORDIA<br />
Gäste und Mitarbeiter verfolgen die<br />
Zertifikatsübergabe<br />
Pathologie am Clemenshospital (Leitung<br />
Prof. Dr. Ch. Witting, Prof. Dr. U. Schmidt<br />
und PD Dr. H.-U. Kasper). Die onkologischsystemische<br />
Nachbehandlung der Patientinnen<br />
wird <strong>im</strong> Regelfall dezentral an den<br />
einzelnen Kliniken, bzw. in kooperierenden<br />
onkologischen Schwerpunktpraxen durchgeführt.<br />
Hier liegt die verantwortliche<br />
Koordination bei Dr. G. Dresemann, Chefarzt<br />
der hämatologisch-onkologischen<br />
Abteilung des Franz-Hospitals in Dülmen.<br />
Das Brustzentrum Münsterland ® ist in<br />
NRW das 8. zertifizierte Brustzentrum von<br />
insgesamt 50 Bewerbern. Beachtenswerterweise<br />
ist es das 1. zertifizierte Zentrum<br />
mit 4 Standorten in NRW. Bezogen auf das<br />
Brustcarcinom werden in der Stadt Münster<br />
jährlich <strong>im</strong> Schnitt 180 Neuerkrankungen<br />
festgestellt. Für das Münsterland kommen<br />
noch einmal ca. 400 Erkrankungen<br />
hinzu. Von den insgesamt knapp 600 Neuerkrankungen<br />
werden seit 2003 gut die<br />
Hälfte, d. h. 300 Pr<strong>im</strong>äroperationen mit<br />
nachfolgender Weiterbehandlung <strong>im</strong><br />
Brustzentrum Münsterland ® durchgeführt.<br />
Die offizielle Zertifizierung des Brustzentrum<br />
Münsterland ® durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
empfinden seine Mitglieder als<br />
Anerkennung ihres überdurchschnittlichen<br />
Engagements und als Motivation, ihr Ziel<br />
einer umfassenden Betreuung der Patientinnen<br />
weiter zu entwickeln. Am Ende der Therapie<br />
soll die Patientin nach Möglichkeit<br />
geheilt, zuversichtlich und wenig beeinträchtigt<br />
in ihr gewohntes persönliches und soziales<br />
Umfeld zurückkehren.<br />
7
MISERICORDIA<br />
▼<br />
Der <strong>Misericordia</strong> Cup 2006<br />
▼<br />
Der morgendliche Blick zum H<strong>im</strong>mel trieb<br />
den Organisatoren des diesjährigen Familienfestes<br />
der <strong>Misericordia</strong> <strong>Krankenhaus</strong>trägergesellschaft<br />
die Sorgenfalten auf die<br />
Stirn. Graue Wolken und Nieselregen sind<br />
denkbar schlechte Voraussetzungen für<br />
ein fröhliches Fest, bei dem die Fußballmannschaften<br />
aus fünf Krankenhäusern<br />
gegeneinander antreten sollen. Pünktlich<br />
zum Anpfiff verzogen sich jedoch die Wol-<br />
▼ Das Team der MAV organisierte<br />
die Veranstaltung<br />
8<br />
Augustahospital Anholt<br />
▼Joach<strong>im</strong> Schmitz (li.) bedankt sich <strong>im</strong> Namen<br />
der <strong>Misericordia</strong> be<strong>im</strong> Unparteiischen Prof. Dr.<br />
med. Udo Sulkowski<br />
▼<br />
Clemenshospital Münster<br />
Die Hausoberin der Raphaelsklinik, Sr. Reginfrieda<br />
überreicht der Siegermannschaft den<br />
Pokal<br />
ken und Petrus schaltete gewissermaßen<br />
die Flutlichtanlage an.<br />
Die Mitarbeitervertretung der Klinik organisierte<br />
auf dem DJK-Sportgelände an der<br />
Grevener Straße ein launiges Kräftemessen<br />
zwischen Mitarbeitern des Augustahospitals,<br />
des Clemenshospitals, des Franz-Hospitals,<br />
des St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
und der gastgebenden Raphaelsklinik.<br />
Ärzte, Pflegepersonal, Techniker und Ver-<br />
waltungsangestellte mühten sich redlich<br />
um den Wanderpokal, der jedes Jahr an<br />
eines der Häuser vergeben wird. Die<br />
Schlachtenbummler ließen die Begeisterung<br />
der zurückliegenden Fußball-Weltmeisterschaft<br />
wieder aufleben und feuerten<br />
ihre Mannschaften leidenschaftlich an.<br />
Anders als bei der WM gewannen dann<br />
allerdings die Gastgeber aus Münster den<br />
Pokal. Der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung<br />
Oliver Ermonis hob die Bedeutung<br />
solcher Feste für die St<strong>im</strong>mung innerhalb<br />
der Krankenhäuser hervor. „Die bunte<br />
Zusammensetzung der Mannschaften aus<br />
vielen Berufsgruppen hat den Mitspielern<br />
viel Freude gemacht. Dass eine gute Kommunikation<br />
zu einem positiven Ergebnis<br />
führen kann, ist vielleicht auch ein gutes<br />
Signal für die Arbeit <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>.“<br />
Schade war die geringe Beteiligung seitens<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus<br />
den Kliniken der <strong>Misericordia</strong>.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
Franz-Hospital Dülmen<br />
▼ Auch für das leibliche Wohl<br />
▼ Spieler der Mannschaft aus Meschede beobachten<br />
wurde gesorgt<br />
genau die Taktik ihrer nächsten Gegner<br />
▼
▼<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong> Meschede<br />
▼<br />
Hüpfburg und Kinderschminken.<br />
Das Familienfest hatte für jeden<br />
etwas zu bieten (Foto: G. Bakenecker)<br />
▼<br />
Raphaelsklinik Münster<br />
MISERICORDIA<br />
9
MISERICORDIA<br />
Corporate Design<br />
Corporate Design<br />
(ÜBERSETZUNG: Unternehmerisches Erscheinungsbild) <strong>–</strong><br />
Warum ein einheitliches Erscheinungsbild?<br />
In den vergangenen Jahren hat sich das<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld<br />
für viele Unternehmen drastisch geändert<br />
und macht auch in Zukunft davor<br />
nicht Halt: Auch wir müssen uns daher diesem<br />
Umfeld anpassen und die neuen Wege<br />
beschreiten. Der Anfang ist gemacht.<br />
„Qualität und Kompetenz <strong>im</strong> Zeichen der<br />
Barmherzigkeit“. Mit dieser Kernaussage<br />
haben wir gemeinsam den Prozess der Erarbeitung<br />
unseres Leitbildes abgeschlossen.<br />
Um unserem Anspruch auch nach außen<br />
sichtbar gerecht zu werden, haben wir uns<br />
entschlossen, ein einheitliches Erscheinungsbild<br />
für einen klaren und konsequenten<br />
Auftritt aller Krankenhäuser <strong>im</strong> Bereich<br />
des <strong>Misericordia</strong> Konzerns zu entwickeln.<br />
Der ersten Teil, die neu gestalteten Briefbögen,<br />
Briefumschläge, CD Rohlinge, für das<br />
einheitliche Erscheinungsbild wird nun in<br />
den Häusern sukzessive eingeführt. Aber<br />
nicht nur das Erscheinungsbild hat sich<br />
geändert, sondern auch die so genannte<br />
„Hausschrift“, die Buchstabentypen. Es ist<br />
ein Schriftbild („Frutiger“ genannt), das<br />
auch hier ein unverwechselbares Gepräge<br />
für die Außendarstellung unserer Häuser<br />
darstellen soll. Die weiteren Umsetzungen<br />
des verabschiedeten Corporate Design in<br />
Formulare, Visitenkarten, Flyer, Broschüren<br />
etc. erfolgen schrittweise.<br />
Sicherlich fragen Sie sich jetzt: „Warum ein<br />
einheitliches Erscheinungsbild?“<br />
Wie Sie alle auch in den Veröffentlichungen<br />
in Presse und Fernsehen entnehmen,<br />
ist es eine Herausforderung, auch für die<br />
Zukunft, dass Häuser ihre Leistungskraft<br />
zusammengeschlossen in Konzernen darstellen.<br />
Dieser Zusammenschluss ist in der<br />
<strong>Misericordia</strong> schon lange erfolgt. Um die<br />
Ballung unserer Kompetenz und damit<br />
auch die Marktmacht, die sich auf unsere<br />
Häuser vereinigt, auch nach außen zu zeigen,<br />
ist es notwendig, entsprechende Rahmenbedingungen,<br />
wie auch ein einheitli-<br />
10<br />
ches Erscheinungsbild zu schaffen.<br />
Dieses wird jetzt und auch in Zukunft<br />
<strong>im</strong>mer, und das werden Sie in allen<br />
Prozessen so erleben, ohne Aufgabe<br />
der Individualität des jeweiligen Hauses<br />
geschehen.<br />
Die einheitliche Gestaltung aller sichtbaren<br />
Elemente verhilft dem Gesamtkonzern<br />
und den einzelnen Krankenhäusern<br />
zu einem hohen Wiedererkennungswert.<br />
Neben dem Leitbild mit seinen inneren<br />
Werten, das zeigt was uns verbindet,<br />
wollen wir auch mit diesem gemeinsamen<br />
äußeren Erscheinungsbild unsere<br />
gemeinsame Bindung darstellen. Dieses<br />
neue Corporate Design wird umso<br />
stärker, je mehr es von Ihnen allen mitgetragen<br />
wird. Aus diesem Grund<br />
haben wir ein Benutzerhandbuch<br />
(Corporate Design Manual) entwickelt.<br />
Es bildet die Grundlage unseres<br />
gemeinsamen Erscheinungsbildes in<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Das gemeinsame Wir-Gefühl, zu sehen<br />
am Corporate Design, ist dann erfolgreich,<br />
wenn das Erscheinungsbild, die<br />
Kommunikation und das Verhalten<br />
übereinst<strong>im</strong>men. Wir wünschen uns,<br />
dass Sie diese Einheitlichkeit auch deshalb<br />
nach außen mit uns vertreten.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam auch diesen<br />
Entwicklungsprozess für unsere Krankenhäuser<br />
angehen. Corporate Design<br />
ist ein ständig wachsender Prozess -<br />
wir werden diesen mit Ihnen kontinuierlich<br />
überprüfen und weiterentwickeln.<br />
Von dieser Stelle sei schon all denen<br />
gedankt, die sich um die schnelle und<br />
zügige Einführung unserer neuen Corporate<br />
Design Regeln und die entsprechende<br />
Umsetzung in Schrift und Aussehen<br />
in Ihren Häusern kümmern.<br />
Sabine Junglas<br />
Konzern-Z<br />
Ende Oktober wurden in einer Klausurtagung<br />
in der Akademie Klausenhof in<br />
Dingden Hamminkeln die Konzernziele für<br />
das Jahr 2007 erarbeitet. Zusammengekommen<br />
waren die Betriebsleitungen aller<br />
Häuser sowie die Qualitätsmanagementleitungen.<br />
Gemeinsam<br />
wurden zunächst die<br />
derzeit bestehenden<br />
Ziele 2006 besprochen.<br />
Danach erfolgte<br />
die Diskussion um die<br />
neuen Zielvorschläge<br />
für das Jahr 2007.<br />
Diese waren entstanden<br />
aus Zielvereinbarungsgesprächen<br />
in<br />
den Krankenhäusern,<br />
sonstigen Vorschlägen<br />
oder aus der spontanen<br />
Diskussion <strong>im</strong><br />
Workshop.<br />
Aus der Summe der so<br />
zusammengekommenen<br />
Ziele wurden die<br />
Ziele für 2007 priorisiert. Die ersten sechs<br />
Ziele für das Jahr 2007 lauten wie folgt:<br />
Innerbetriebliche Fortbildung<br />
Einrichten einer konzernweiten zusammengeführten<br />
innerbetrieblichen Fortbildung<br />
unter Koordination der Konzernführung.<br />
Ethik<br />
Einrichtung von Ethikkomitees in allen<br />
Häusern des Konzerns.<br />
Konzerninterne Verlegungen und Leistungsnutzung<br />
Verlegungen und Leistungen sollen innerhalb<br />
des Konzerns erfolgen (konzernweites<br />
Q-Team Transferaustausch).<br />
Identifikation mit dem Konzern<br />
Stärkere Einbindung der Ärzteschaft in<br />
Maßnahmen zur Förderung der Identifikation<br />
mit dem Konzern.
ele 2007<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
Veränderung<br />
Förderung der Personalentwicklung<br />
Die Förderung der Mitarbeitermotivation<br />
ist wesentlicher Bestandteil des Personalentwicklungsprozesses<br />
zur Personalbindung,<br />
-qualifikation und -gewinnung (Einführung<br />
neuer Mitarbeiter;<br />
Förderung der<br />
Mitarbeitermotivation).<br />
Konzern-EDV-Software<br />
Einführung einer EDV-<br />
Software die es<br />
ermöglicht, inner- und<br />
außerhalb des Konzerns<br />
problem- und<br />
fehlerfreie Kommunikation<br />
und Datenaustausche<br />
vorzunehmen,<br />
unter Einbezug von<br />
Schnittstellen und<br />
einer elektronischen<br />
Patientenakte.<br />
Am zweiten Workshop-Tag<br />
wurden in<br />
Gruppenarbeiten die Indikatoren für die<br />
Ziele entwickelt. Diese wurden auch direkt<br />
mit einem Maß/Ziel versehen und mit<br />
Punkten bewertet. So wird die Zielbearbeitung<br />
unter den einzelnen Häusern vergleichbar<br />
und eine realistische Einschätzung<br />
des jeweiligen Bearbeitungsstandes<br />
wird möglich.<br />
Aus den Konzernzielen werden nun mit<br />
Hilfe der Indikatoren die Hausziele gebildet.<br />
Diese werden in den einzelnen Häusern<br />
veröffentlicht und dann mit Hilfe der Zielvereinbarungsgespräche<br />
weiter bearbeitet.<br />
So ergibt sich ein rollierendes System in der<br />
Zielebearbeitung, denn die Anregungen<br />
und Vorschläge aus den Zielvereinbarungsgesprächen<br />
fließen dann wieder in den<br />
nächsten Ziele-Workshop ein.<br />
Berna Thele<br />
weiß nicht<br />
schwerfällig<br />
Modernisierung<br />
Freiheit<br />
neue Ideen<br />
Zu viel davon auf einmal<br />
Ungewissheit<br />
spannend<br />
Zielorientiert<br />
Druck<br />
Neugierde<br />
Bewegung<br />
Strategie<br />
Ermutigung<br />
neue Perspektiven<br />
Ermutigung<br />
Umorientierung<br />
Fort- und Weiterbildungen<br />
„Wer die Veränderung nicht will, der<br />
will auch nicht das Leben“<br />
(Georg Danzer)<br />
DURCHBLICK<br />
aufregend<br />
Unsicherheit<br />
Chaos<br />
Begleitung<br />
Perspektiven<br />
Personalabbau<br />
Unterschiedliche Blickwinkel<br />
11
DURCHBLICK<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
Pflege <strong>–</strong> gestern, heute und morgen<br />
Die Fragen, die sich der Pflege heute stellen<br />
und die in den nächsten Jahrzehnten zu<br />
beantworten sein werden, basieren auf der<br />
Grundfrage, was Pflege ist und was sie nicht<br />
ist. Ausgehend von dieser Grundfrage stellen<br />
sich Fragen wie<br />
• Welche Pflege wollen wir?<br />
• Welche Alternativen zu bestehenden<br />
Strukturen gibt es?<br />
• Wie können wir Pflege den sich ändernden<br />
Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen?<br />
• Wie können wir unsere Vorstellungen von<br />
Pflege trotz ökonomischer und anderer<br />
Zwänge verwirklichen?<br />
Die Liste ließe sich sicherlich fortsetzen. Die<br />
heutige Situation der Pflege lässt sich nur<br />
vor dem Hintergrund der Vergangenheit verstehen.<br />
Pfle<br />
Aus der Tradition christlicher Nächstenliebe<br />
Gestern<br />
Geschichtlicher Rückblick:<br />
Im 19. Jahrhundert war das Verständnis von<br />
Pflege einerseits durch die Aufopferung für<br />
Kranke und andererseits als Hilfe für den<br />
Arzt geprägt. In so genannten Tugendenkatalogen<br />
wurde eine lange Liste von Eigenschaften<br />
aufgeführt, die von den Pflegenden<br />
gefordert und nach denen sie beurteilt<br />
wurden (z. B. Gewissenhaftigkeit, Reinlichkeit,<br />
Pünktlichkeit, Gehorsam, Geduld, etc.).<br />
Fachliches Können und Wissen waren weniger<br />
bis gar nicht gefragt. Die Tätigkeit der<br />
Pflege wurde durch Aufzählungen einzelner<br />
Verrichtungen beschrieben, die oft organisatorischer<br />
oder administrativer Natur waren.<br />
und der langen Geschichte christlicher Pflegeorden<br />
kam die Auffassung hinzu, dass<br />
Krankenpflege Aufopferung bedeutete und<br />
voraussetzte.<br />
Das Konzept der Krankenpflege als Hilfe für<br />
den Arzt entstand später <strong>–</strong> <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
erst <strong>im</strong> 19 Jh. <strong>im</strong> Zusammenhang mit der<br />
Entwicklung der Medizin und des modernen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es. Hinzu kam die gesellschaft-<br />
12<br />
lich sich verändernde Stellung der Frau. Mit<br />
dieser Vorgeschichte in der Betreuung und<br />
Versorgung Kranker entwickelte sich die<br />
Pflege allmählich zu einem Beruf. Erst seit<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch ist<br />
Krankenpflege auch als Beruf anerkannt.<br />
Dazu stellte sich die Pflege den Kriterien, die<br />
allgemein für alle Berufe gelten (gesetzlich<br />
geregeltes Ausbildungssystem, eigene<br />
Berufsethik, fachspezifisches Wissen, in<br />
gewissem Umfang Handlungsautonomie).<br />
Der Auftrag zur Krankenpflege in christlichen<br />
Orden war auch dafür verantwortlich,<br />
dass das Augustahospital gegründet wurde.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus<br />
einem Armenhaus unter Leitung und<br />
Betreuung der Clemensschwestern ein<br />
<strong>Krankenhaus</strong>. Anfangs arbeiteten nur<br />
Ordensschwestern <strong>im</strong> Augustahospital.<br />
Nach und nach kamen auch weltliche Krankenschwestern<br />
hinzu. Durch gesellschaftlichen<br />
Wandel und Veränderungen <strong>im</strong><br />
Gesundheitssystem <strong>im</strong> Laufe der Jahrzehnte<br />
musste sich das Augustahospital und damit<br />
auch die Pflegekräfte <strong>im</strong>mer wieder den<br />
aktuellen Gegebenheiten anpassen, um<br />
weiter existieren zu können.<br />
Heute<br />
Wie wird Pflege heute gesehen?<br />
Ist der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege<br />
ein Beruf wie jeder andere auch? Hier<br />
gehen die Meinungen <strong>im</strong>mer noch auseinander.<br />
Fragt man verschiedene Menschen,<br />
so kommt man zu sehr verschiedenen Antworten.<br />
Hier einige Beispiele:<br />
„Krankenpflege ist Zeichen unserer Kultur.<br />
Dass wir uns der Kranken unserer Gesellschaft<br />
annehmen und sie nicht verstoßen,<br />
wie manche Nomadenvölker, ist typisch für<br />
den europäischen Kulturkreis“, sagt der<br />
Soziologe.<br />
„Pflege ist ein Dienstleistungsberuf. Sie<br />
muss sich wie jede andere Dienstleistung<br />
dem Markt stellen und an den Bedürfnissen<br />
des Kunden, sprich Patienten, ausrichten“,<br />
sagt der <strong>Krankenhaus</strong>betriebswirt, ein<br />
Managementberater <strong>im</strong> Gesundheitswesen.<br />
„Kranken- und Altenpflege und die Sorge<br />
um die Behinderten sind Wesensmerkmale<br />
christlicher Gesinnung. Wer diesen Tätigkeiten<br />
nachgeht, gibt Zeugnis seiner christlichen<br />
Überzeugung“, sagt der Theologe.<br />
„Pflege ist mehr als die Ausführung von<br />
Tätigkeiten wie Spritzen geben, Verbände<br />
anlegen oder Blutdruck messen. Es kommt<br />
sehr darauf an, ob die Schwester freundlich<br />
ist und auch mal zuhören kann, einfach Zeit<br />
hat“, sagt ein Patient.<br />
„Pflege ist ein Beruf mit teilweise eigenständigem<br />
Verantwortungsbereich. Eine Pflegekraft<br />
unterstützt den Arzt bei Diagnostik<br />
und Therapie. Da Pflegekräfte die meiste<br />
Zeit unmittelbar am Patienten verbringen,<br />
liefern sie wertvolle Hinweise für das Erkennen<br />
von Krankheiten oder die Beurteilung<br />
von Therapieerfolgen“, sagt ein Arzt.<br />
„Pflege ist Kopfarbeit, Handwerk und Beziehungsarbeit.<br />
Sie kann, wie jeder andere<br />
Beruf auch, erlernt werden. Sie ist ein eigenständiger<br />
Beruf, der helfende, aktivierende<br />
aber auch therapeutische Qualitäten hat“,<br />
sagt ein Lehrer für Pflegeberufe.<br />
Letztlich beinhaltet Pflege von allem etwas.<br />
Von den Berufsverbänden wird Pflege heute<br />
als ein Beruf definiert, der sich mit den aktuellen<br />
und potentiellen Beeinträchtigungen<br />
der Gesundheit des Menschen und ihrer<br />
Behandlungen befasst. Dabei werden die<br />
Auswirkungen der Beeinträchtigung auf das<br />
Alltagsleben des Menschen und seiner<br />
Umwelt einbezogen. Aspekte der Gesunderhaltung<br />
und der Gesundheitsförderung<br />
gewinnen heute <strong>im</strong> Aufgabenfeld der Pflege<br />
<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung. Dabei müssen<br />
die Pflegenden zu gesundheitserhaltendem<br />
und gesundheitsförderndem Verhalten<br />
motivieren und beraten. Pflegende unterstützen<br />
den Menschen dabei, sich den Veränderungen,<br />
die sich aus Krankheit und<br />
beeinträchtigter Gesundheit ergeben, anzupassen.<br />
Pflege bedeutet heute also Unter-
ge<br />
der Multiplen Sklerose ausrichten muss.<br />
stützung und Hilfe für den Patienten und<br />
seine Angehörigen.<br />
Damit stellt der Beruf heute wesentlich mehr<br />
und zum Teil ganz andere Anforderungen<br />
an die Pflegekräfte, als es früher der Fall war.<br />
Pflegekräfte sollen heute aus einer gleichwertigen<br />
Position heraus eng mit dem Arzt<br />
zusammenarbeiten. Pflege arbeitet also parallel<br />
zur ärztlichen Tätigkeit und in Entsprechung<br />
zu best<strong>im</strong>mten Krankheitsbildern.<br />
Mit der Umwandlung des Augustahospitals<br />
vor 25 Jahren von einem allgemeinen <strong>Krankenhaus</strong><br />
zu einer neurologischen Fachklinik<br />
musste sich auch hier die Pflege auf ein<br />
anderes Klientel einstellen. Fachliche Spezialisierung<br />
war zwingend notwendig, um den<br />
Bedürfnissen und Beeinträchtigungen der<br />
Patienten mit neurologischen Erkrankungen<br />
gerecht werden zu können. Die Pflegekräfte<br />
müssen heute ein fundiertes Wissen <strong>im</strong><br />
Bereich der Neurologie und <strong>im</strong> Besonderen<br />
zum Krankheitsbild der MS haben und über<br />
die Vorgänge <strong>im</strong> kranken Körper der Patienten<br />
Bescheid wissen. Die Pflegekräfte müssen<br />
einschätzen können, welche Pflege ein<br />
best<strong>im</strong>mter Patient braucht. Dabei muss die<br />
körperliche, die psychisch-geistige und<br />
soziale Situation des Patienten berücksichtigt<br />
werden. Das bedeutet, dass die Pflege<br />
ihre Fachkompetenz nicht nur auf die Krankheitsbilder<br />
der Neurologie und <strong>im</strong> Speziellen<br />
Gerade die Problematik chronisch kranker<br />
Menschen prägt die Tätigkeit der Pflegekräfte<br />
<strong>im</strong> Augustahospital heute sehr stark.<br />
Damit arbeitet die Pflege hier nicht nur als<br />
Ergänzung zur ärztlichen Behandlung best<strong>im</strong>mter<br />
Krankheitsbilder, sondern ist auch<br />
ein eigenständiges Phänomen. Das bedeutet,<br />
dass überall dort wo keine medizinische<br />
Behandlung greifen kann, wie z. B. bei den<br />
chronisch kranken MS-Patienten, behinderten<br />
Patienten durch Schlaganfall oder auch<br />
Sterbenden, Pflege für sich steht als Unterstützung<br />
bei der Bewältigung des Alltags.<br />
Sie hilft bei der Verarbeitung schmerzlicher<br />
(psychischer) Erlebnisse. Das Krankheitsbild<br />
der Multiplen Sklerose ist in seiner Ausprägung<br />
und Erscheinungsform sehr vielfältig.<br />
Die Tatsache, dass es sich dabei um eine<br />
fortschreitende und chronische Erkrankung<br />
handelt, bedeutet für die Patienten eine<br />
große Belastung. Hier sind die Pflegekräfte<br />
<strong>im</strong> Besonderen gefordert. Die pflegerischen<br />
Tätigkeiten sind daher <strong>im</strong>mer davon geprägt<br />
noch vorhandene Fähigkeiten zu erhalten<br />
und zu fördern bzw. <strong>im</strong> defizitiärem Bereich<br />
individuell Unterstützung anzubieten. Pflege<br />
bekommt damit auch einen therapeutischen<br />
Stellenwert. So wird z. B. die aktivierende<br />
Pflege gezielt als pflegerisches Behandlungskonzept<br />
eingesetzt. Die Pflegekräfte arbeiten<br />
<strong>im</strong> Augustahospital nicht nur eng mit<br />
den Ärzten zusammen, sondern auch mit<br />
den therapeutischen Abteilungen. Dadurch<br />
bilden die vier Therapieabteilungen Ergotherapie,<br />
Logopädie, Krankengymnastik und<br />
Physikalische Abteilung zusammen mit den<br />
Pflegekräften und Ärzten das therapeutische<br />
Team, das von der Sozialberatung und Seelsorge<br />
unterstützt wird. Nur in der engen<br />
Zusammenarbeit können gute Behandlungserfolge<br />
erzielt werden. Dabei ist die<br />
ganzheitliche Sichtweise auf den Patienten<br />
handlungsleitend. Das Krankheitsbild der<br />
MS betrifft viele unterschiedliche Lebensbereiche<br />
der Patienten. Daher ist die Berücksichtigung<br />
aller Probleme bei diesen Patienten<br />
extrem wichtig.<br />
Pflege ist ein Beruf geworden, der heute die<br />
Unterstützung der Patienten und ihrer<br />
Angehörigen <strong>im</strong> Blick hat, ein eigenverant-<br />
DURCHBLICK<br />
wortlicher Tätigkeitsbereich ist und auch als<br />
eigenständiges Phänomen zu sehen ist. Die<br />
Entwicklung des Pflegeberufes von einer<br />
Auflistung von Tätigkeiten und Handlungen<br />
hin zu einem Aufgabenfeld, das komplexe<br />
Anforderungen an die Pflegekräfte stellt und<br />
sie in ihren Kompetenzen fordert, hat sich<br />
<strong>im</strong> Augustahospital <strong>im</strong> Besonderen vollzogen,<br />
bedingt durch die fachliche Ausrichtung<br />
der Klinik. Was die Pflegenden betrifft,<br />
so werden sie heute nicht mehr nach ihren<br />
anerzogenen oder angeborenen Eigenschaften<br />
beurteilt, sondern nach ihren Kompetenzen.<br />
Es ist ein Beruf, der eine Verknüpfung<br />
von Selbstlosigkeit und Selbstständigkeit<br />
fordert. Von der Berufung aus christlicher<br />
Nächstenliebe heraus, Kranke zu pflegen,<br />
hat sich die Pflege heute zu einem modernen<br />
Dienstleistungsberuf entwickelt, der<br />
den Patienten <strong>im</strong> Blick hat. Der christliche<br />
Grundgedanke ist dabei als humanistischer<br />
Wert <strong>im</strong> Berufsbild der Pflege verwurzelt.<br />
Morgen<br />
Gerade heute sind Entwicklungen auf allen<br />
Ebenen nötig, um den Anforderungen<br />
gerecht werden zu können, die sich aus<br />
dem gesellschaftlichen Wandel ergeben.<br />
Das Ansteigen chronischer Erkrankungen,<br />
die zunehmende Wichtigkeit von interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit und effektivem<br />
Schnittstellenmanagement sowie ökologischer<br />
Notwendigkeiten und ökonomischer<br />
Zwänge sind nur einige Beispiele der Herausforderungen,<br />
der sich die Pflege stellen<br />
muss. Umso wichtiger ist es, dass Pflegekräfte<br />
sich selber und ihren Beruf positionieren<br />
und selbstbewusst vertreten.<br />
Der Blick in die Geschichte lässt erkennen,<br />
dass sich vieles erreichen lässt. Es geht oft<br />
langsam, ist oft mühsam und der Weg ist<br />
häufig nicht geradlinig. Aber es geht, wenn<br />
sich Gruppen zusammenschließen, wenn<br />
Ideen da sind und wir uns dafür einsetzen.<br />
Das zeigt nicht zuletzt die Entwicklung des<br />
Augustahospitals. Von einem Armenhaus zu<br />
einer modernen neurologischen Fachklinik <strong>–</strong><br />
und wer weiß wohin der Weg uns noch<br />
führen wird….<br />
Anke Schwöppe,<br />
Qualitätsmanagementleitung Augustahospital<br />
13
DURCHBLICK<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
Schule als Vorbereitung auf die veränderten<br />
Bedingungen <strong>im</strong> Pflegeberuf<br />
Die Rahmenbedingungen <strong>im</strong> gesamten<br />
Bereich der Pflegeberufe haben sich in den<br />
letzten Jahren massiv gewandelt. Nicht nur,<br />
dass sich die<br />
finanzpolitischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
verändert<br />
haben, auch das<br />
gesellschaftliche<br />
Umfeld, vor allem<br />
geprägt durch die<br />
sich verändernden<br />
demographischen<br />
Rahmenbedingungen,<br />
haben<br />
dazu geführt, dass<br />
Pflege ganz neue<br />
14<br />
▼<br />
Bettina Duwendag,<br />
Dipl. Pflegepädagogin<br />
(FH), Leiterin der AG<br />
Curriculum<br />
Betätigungsfelder betreten muss. Dem versucht<br />
das neue Krankenpflegegesetz vom<br />
1.1.2004 Rechnung zu tragen. Rein äußerlich<br />
tritt dies durch die neue Berufsbezeichnung<br />
deutlich zu Tage: Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger/-in ist die neue Berufsbezeichnung<br />
und macht damit einen Paradigmenwechsel<br />
ganz deutlich. Nicht nur der<br />
kranke Mensch steht <strong>im</strong> Mittelpunkt unseres<br />
pflegerischen Handels, sondern auch<br />
der gesunde Mensch, d. h. Vorsorge und<br />
Vorbeugung stehen genauso <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
wie der bereits erkrankte Patient.<br />
„Pflege ist Lebenshilfe und eine für die<br />
Gesellschaft notwendige Dienstleistung. Sie<br />
befasst sich mit gesunden und kranken<br />
Menschen aller Altersgruppen“ (DBFK, Uni<br />
Ulm, 2003). Diesem Paradigmenwechsel<br />
muss sich die Ausbildung stellen, indem sie<br />
die Ausbildung neu konzipiert. Die Zentralschule<br />
für Gesundheitsberufe St. Hildegard<br />
hat sich dieser Herausforderung gestellt und<br />
eine Arbeitsgruppe initiiert, die unter Leitung<br />
von Bettina Duwendag, Dipl. Pflegepädagogin,<br />
das neue Ausbildungskonzept<br />
erarbeitet. Weiter arbeiten in dieser<br />
AG: Kerstin Wewel, Lehrerin für Pflegeberufe<br />
(Clemenshospital) und Norbert Thyen,<br />
Dipl Pflegepädagoge FH (Raphaelsklinik).<br />
Überschreiben könnte man das neue Ausbildungskonzept<br />
mit: Professionalisierung<br />
▼<br />
Kerstin Wewel, Lehrerin<br />
für Pflegeberufe<br />
durch berufliche Handlungskompetenz.<br />
Die Erkenntnisse aus Pflege- und Gesundheitswissenschaften<br />
werden zunehmend<br />
in den Mittelpunkt beruflichen Handelns<br />
gerückt. Die Ausbildung muss sich lt.<br />
Gesetz an dem allgemein anerkannten<br />
Stand pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
ausrichten.<br />
Vernetztes strategisches Denken des einzelnen<br />
Pflegenden ist Voraussetzung, um<br />
komplexe Pflegehandlungen zu erkennen,<br />
zu begründen und eigenständig Interventionen<br />
abzuleiten. Auf diese Art ist es<br />
▼<br />
Norbert Thyen, Dipl.<br />
Pflegepädagoge<br />
möglich, mit anderen Berufsgruppen/Professionen<br />
zusammenzuarbeiten bzw. sich<br />
abzugrenzen. Die Entwicklung dieser Profession<br />
zu unterstützen, ist ein<br />
wesentliches Ziel unserer Ausbildung.<br />
Um diese Professionalisierung mitzugestalten,<br />
muss der Einzelne in der<br />
Lage sein, <strong>im</strong> persönlichen und<br />
beruflichen Lebensbereich Werte,<br />
Erkenntnisse und Verhaltensweisen<br />
anzuwenden und zielorientiert<br />
umzusetzen. Dazu ist es notwendig,<br />
dass Kompetenzen erlernt und entwickelt<br />
werden, die es ermöglichen,<br />
selbstorganisiert zu handeln. Aus<br />
diesem Grund ist das berufspädagogische<br />
Ziel der gesamtem Ausbildung darauf<br />
gerichtet, berufliche Handlungskompetenzen<br />
der Auszubildenden zu entwickeln und<br />
zu fördern. Unterteilt werden diese beruflichen<br />
Handlungskompetenzen in:<br />
Fachkompetenz,<br />
d. h. mit fachlichen Kenntnissen und fachlichen<br />
Fertigkeiten kreativ Probleme lösen.<br />
Methodenkompetenz,<br />
d. h. Tätigkeiten, Aufgaben und Lösungen<br />
methodisch kreativ zu gestalten und von
daher auch das geistige Vorgehen zu<br />
strukturieren.<br />
Sozialkompetenz,<br />
d. h. sich mit anderen kreativ auseinanderzusetzen,<br />
sich gruppen- und beziehungsorientiert<br />
zu verhalten, um neue Pläne und<br />
Ziele zu entwickeln.<br />
Personelle Kompetenz,<br />
d. h. sich selbst einzuschätzen, produktive<br />
Einstellungen, Werthaltungen, Motive und<br />
Selbstbilder zu entwickeln, eigene Begabungen,<br />
Motivationen, Leistungsvorsätze<br />
zu entfalten und sich <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Arbeit und außerhalb kreativ zu entwickeln<br />
und zu lernen.<br />
Das alles soll letztlich die Handlungskompetenz<br />
der Auszubildenden ausmachen, d. h.<br />
die Fähigkeit, ganzheitlich und selbstorganisiert<br />
zu handeln durch Integration vieler<br />
oder aller zuvor genannten Kompetenzen.<br />
Veränderungen in der Arbeits-/Berufswelt,<br />
hervorgerufen durch die technische, inhaltliche<br />
und wirtschaftliche Schnelllebigkeit<br />
der Zeit sowie durch die bildungspolitische<br />
Forderung (s. o.), erfordern ein verändertes<br />
Bildungsverständnis. Pflegende müssen<br />
heute individuell bedeutsame, komplexe<br />
Aufgaben produktiv und kreativ bewältigen<br />
können. Deshalb benötigt der Einzelne<br />
Kompetenzen, die ihm das Handeln in<br />
Situationen ermöglichen, in denen nicht<br />
festgelegte, nicht einmal erahnbare Handlungsmöglichkeiten<br />
gefragt sind (Erpenstein,<br />
Heyse, 1999, 155 ff). Um diesen Auf-<br />
gaben adäquat begegnen zu können,<br />
haben wir uns an der ZfG für die Umsetzung<br />
der Prinzipien des Lernfeldkonzeptes<br />
entschieden. Es schafft durch Vernetzung<br />
der Lernorte Schule und Betrieb die Möglichkeit,<br />
berufliche Handlungskompetenz in<br />
der Ausbildung zu entwickeln. Statt des<br />
traditionellen spiegelbildlichen Lernens,<br />
durch das gleiche Inhalte an den Lernorten<br />
Schule und Betrieb vermittelt werden, muss<br />
schulisches Lernen die Lernergebnisse des<br />
Lernortes Betrieb weiterentwickeln und<br />
umgekehrt. Durch die christliche Trägerschaft<br />
und kooperative Bildungseinrichtung<br />
erhalten religiös/ethische Ausbildungsaspekte<br />
einen besonderen Stellenwert.<br />
Ein ganz wichtiger Aspekt ist dabei die<br />
Förderung der Eigenverantwortlichkeit der<br />
Lernenden für ihren Lernprozess und für<br />
ihre Lernergebnisse. Handlungsorientiertes<br />
Lernen geschieht in realen, komplexen<br />
Lernsituationen unter Auflösung fächerbezogenerer<br />
Grenzen. Nicht Fachwissen,<br />
sondern das Thema steht <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Es entsteht eine individuelle Lernkultur,<br />
welche durch eine flexible, selbstorganisierte<br />
Zeiteinteilung und eine hohe Eigenbeteiligung<br />
der Lernenden gekennzeichnet<br />
ist. So wird der Lernende vom passiven<br />
Konsumenten zum aktiven Mitgestalter<br />
seines Lernprozesses. Der Lehrer avanciert<br />
zum Moderator, hilft, begleitet und<br />
ergänzt. Es entsteht sinnhaftes, lebendiges<br />
Lernen.<br />
Neben dieser inhaltlichen Neugestaltung<br />
fand in den vergangenen 3 Jahren aber<br />
auch eine organisatorische Neugestaltung<br />
statt. Im April 2003 schlossen sich das Clemenshospital,<br />
das Herz-Jesu <strong>Krankenhaus</strong><br />
und die Raphaelsklinik zusammen, um<br />
gemeinsam die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung<br />
zu betreiben. Ein Jahr<br />
später schlossen sich das Stift Tilbeck und<br />
das Alexianerkrankenhaus der Kooperation<br />
an. Ziel der Kooperation ist es, den<br />
Anforderungen des Krankenpflegegesetzes<br />
vom 1.1.2004 zu entsprechen und<br />
eine qualifizierte Berufsausbildung unter<br />
veränderten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen<br />
zu gewährleisten. Synergieeffekte<br />
sollen dazu genutzt werden, um<br />
auch langfristig an allen an der Kooperati-<br />
DURCHBLICK<br />
on beteiligten Hospitälern eine Ausbildung<br />
zu ermöglichen. Derzeit verfügt die ZfG<br />
über 315 Ausbildungsplätze in drei Ausbildungsberufen:<br />
Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />
und in der Krankenpflegehilfe. Seit<br />
dem 1.10. diesen Jahres sind die Schulstandorte<br />
an den einzelnen Hospitälern<br />
aufgelöst und am neu errichteten Gebäude<br />
in Münster-Hiltrup zentralisiert worden.<br />
Die offizielle Einweihung fand am<br />
17.11.06 statt.<br />
Gregor Uphoff<br />
Leiter der Zentralschule St. Hildegard<br />
15
DURCHBLICK<br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
Qualitätsmanagement in der<br />
Praxis, wie läuft’s?<br />
▼<br />
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter<br />
der Raphaelsklinik arbeitet damit,<br />
aber wie klappt es eigentlich mit dem<br />
„QM“ bei der täglichen Arbeit, welche<br />
Veränderungen haben sich ergeben?<br />
▼<br />
16<br />
Annette Dierkes, Stationsleitung der Station 2A<br />
Andreas Mönnig, Qualitätsmanagementleiter<br />
(QML)<br />
Sebastian Stenske,<br />
Assistenzarzt<br />
der Unfall- und<br />
Wiederherstellungschirurgie,<br />
sieht insbesondere<br />
die gesteigerteTransparenz<br />
für alle<br />
Beteiligten als<br />
Fortschritt. Anordnungenkönnten<br />
heute besser<br />
rückverfolgt werden, die Qualität für den<br />
Patienten habe sich dadurch verbessert.<br />
Auch wäre durch die Festlegung von<br />
Abläufen in Verfahrensanweisungen eine<br />
deutlich schnellere Einarbeitung von neuen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegeben.<br />
Nicht außer Acht gelassen werden<br />
dürfe aber auch der zum Teil erhebliche<br />
Mehraufwand, der insbesondere durch<br />
Dokumentation anfalle, so Stenske.<br />
Ähnlich sieht dies Schwester Annette Dierkes,<br />
Stationsleitung der Station 2A. Sie zieht<br />
insgesamt eine positive Bilanz. Durch die<br />
Festlegung verbindlicher Standards seien<br />
viele Abläufe, wie zum Beispiel die Operationsvorbereitung<br />
für alle Beteiligten, nachvollziehbarer<br />
und vereinheitlicht worden. Die<br />
Informationssammlung über den Patienten<br />
sei heute <strong>im</strong> Vergleich zur Zeit vor QM viel<br />
umfangreicher geworden, was der Pflegequalität<br />
zu Gute käme. Als Stationsleitung<br />
habe sie durch QM deutlich mehr Verantwortung<br />
erhalten, <strong>im</strong> Gegenzug sei aber<br />
auch die Möglichkeit, Verantwortlichkeiten<br />
auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />
übertragen, ausgebaut worden. Dies sei für<br />
das Pflegepersonal auf der einen Seite motivierend,<br />
andererseits aber auch mit deutlich<br />
größerem Dokumentationsaufwand verbunden.<br />
Zu einer stärkeren personellen Ausstattung<br />
der Station habe dieser Umstand<br />
jedoch nicht geführt. Leichter geworden sei<br />
die Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, und auch die Anleitung von<br />
Schülerinnen und Schülern habe sich durch<br />
die Vereinheitlichungen verbessert. Negativ<br />
am QM sei die große Anzahl von Verfahrensanweisungen,<br />
die für den Stationsablauf<br />
keine Relevanz hätten, aber vom Pflegepersonal<br />
gelesen werden müssten.<br />
Qualitätsmanagementleiter (QML) Andreas<br />
Mönnig sieht neben der, in seinen Augen<br />
nachvollziehbaren Kritik vieler Mitarbeiter<br />
an der durch das QM entstandenen Mehrarbeit,<br />
vor allem die <strong>Chancen</strong>, die dadurch<br />
entstehen. Es gebe jetzt die Möglichkeit,<br />
sich aktiv in die Prozesse des Hauses einzubringen<br />
und diese zu gestalten. Als Beispiele<br />
nennt er, die „<strong>Krankenhaus</strong>IdeenBörse“,<br />
die „Lob und Tadel“-Bögen und das Fehlermeldungswesen,<br />
die es seit Einführung des<br />
QM gibt. Leider würden diese neuen Möglichkeiten<br />
von den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern nur sehr zögerlich genutzt, da<br />
viele, aus Angst jemanden „anzuschwärzen“,<br />
keine Fehlermeldungen schreiben<br />
würden. Vielmehr sei es Sinn gerade dieses<br />
Instruments, systematische Fehler <strong>im</strong><br />
System aufzudecken, diese dem jeweiligen<br />
▼<br />
Sebastian Stenske, Assistenzarzt<br />
der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Abteilungsleiter mitzuteilen und konstruktive<br />
Veränderungen zu bewirken. Weitere<br />
Verbesserungen sieht Mönnig z. B. in der <strong>im</strong><br />
Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong> <strong>Chancen</strong><br />
Tarifliche Situation in den<br />
Krankenhäusern<br />
Allgemein<br />
In den Unikliniken und den Kommunalen<br />
Krankenhäusern sind <strong>im</strong> Jahre 2005 und<br />
2006 neue Tarifverträge<br />
in Kraft<br />
getreten. Beide<br />
Tarifverträge<br />
(TVöD für die<br />
Kommunalen<br />
Krankenhäuser<br />
und TV-L für die<br />
Uni-Kliniken)<br />
sind modernere<br />
Tarifwerke, in<br />
▼<br />
Klaus Grosche<br />
Personalleiter<br />
denen die bisher<br />
gewährten Orts-<br />
zuschläge, Allgemeine Zulagen, Bewährungsaufstiege<br />
und altersbedingte<br />
Steigerungen aufgegeben wurden. In den<br />
neuen Tabellen sind 15 Entgeltgruppen mit<br />
5 Entwicklungsstufen zusammengefasst.<br />
Es finden sich Leistung und Berufserfahrung<br />
stärker abgebildet als bisher. Alter,<br />
Familienstand und Anzahl der Kinder spielen<br />
keine Rolle mehr. Weihnachtsgeld und<br />
Urlaubsgeld sind in einer Jahressonderzahlung<br />
zusammengefasst.<br />
Besondere Situation für Ärzte<br />
Die Ärzteschaft fühlte sich in der Tarifdiskussion<br />
durch die Gewerkschaft Ver.di<br />
nicht mehr angemessen vertreten und hat<br />
durch den Marburger Bund, verbunden<br />
mit Streikmaßnahmen, eigene Tarifverträge<br />
in den Ländern und den Kommunalen<br />
Krankenhäusern durchgesetzt. Das Ergebnis<br />
war neben kleineren Korrekturen an<br />
Arbeitszeiten/Bereitschaftsdienstwertun-<br />
Zuge des QM eingeführten Geräteprüfung,<br />
die daraus resultierende größere Sicherheit<br />
komme dem Patienten direkt zu Gute.<br />
gen <strong>im</strong> Wesentlichen eine eigene Entgelttabelle<br />
mit höheren Vergütungen.<br />
Dass diese Vergütungssteigerungen für die<br />
Krankenhäuser sehr schwer zu schultern<br />
sind, zeigt die derzeitige Tarifflucht von<br />
öffentlichen Krankenhäusern aus dem<br />
Kommunalen Arbeitgeberverband. In diesem<br />
Fall ist der neue Tarifvertrag für die<br />
Ärzte nicht anzuwenden.<br />
Tarifstand <strong>im</strong> Kirchlichen Dienst, auch<br />
für die Häuser der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Die Vergütungsvereinbarung in den AVR<br />
endete mit dem 31.01.2005. Die AVR sind<br />
kein Tarifvertrag, sondern werden <strong>im</strong> Rahmen<br />
des so genannten Dritten Weges von<br />
der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
aller Berufsgruppen paritätisch besetzten<br />
Arbeitsrechtlichen Kommission verhandelt.<br />
Seit 2005 gestalteten sich die Verhandlungen<br />
aufgrund der schlechten Finanzlage<br />
der Kirchlichen Einrichtungen, speziell der<br />
Krankenhäuser, besonders schwierig. Über<br />
viele Monate wurde kein Ergebnis erzielt.<br />
Nach einem begleiteten Dialogprozess ist<br />
die Arbeitsrechtliche Kommission wieder<br />
handlungsfähig und hat in ihrer Sitzung<br />
Ende Oktober folgende Beschlüsse gefasst:<br />
• Anpassung der Regelungen zur Arbeitszeit<br />
an das Arbeitszeitgesetz, welches<br />
von den Krankenhäusern zum<br />
01.01.2007 in allen Regelungsbereichen<br />
anzuwenden ist.<br />
• Einmalzahlung für alle Mitarbeiterinnen/<br />
Mitarbeiter in Höhe von jeweils 450,--<br />
EUR <strong>im</strong> Dezember 2007 und <strong>im</strong> Dezem-<br />
Dirk Kerßenfischer<br />
Raphaelsklinik<br />
DURCHBLICK<br />
ber 2008. Durch Dienstvereinbarung<br />
können die Zahlungstermine vorgezogen<br />
werden.<br />
• Weiterhin Möglichkeit zur Absenkung<br />
des Gehalts oder der Einmalzahlungen<br />
bei wirtschaftlicher Notlage des <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Bis Ende 2008 will die Arbeitsrechtliche<br />
Kommission die Arbeitsvertragsrichtlinien<br />
(AVR-neu) beschließen, welche die bisherigen<br />
AVR modernisieren sollen. In den<br />
neuen Richtlinien werden sich wohl Elemente<br />
aus dem TVöD und den neuen<br />
Tarifverträgen der Ärzte in den öffentlichen<br />
Kliniken wieder finden.<br />
Arbeitszeitgesetz und Vergütung<br />
Wie schon erwähnt, müssen die Krankenhäuser<br />
zum 01.01.2007 das Arbeitszeitgesetz<br />
in allen Regelungsinhalten umsetzen.<br />
Häufig erleben die Geschäftsführer,<br />
Betriebsleitungen, Mitarbeitervertretungen<br />
und die Personalleiter, dass eine Vergütungsdiskussion<br />
in Verbindung mit dem<br />
Arbeitszeitgesetz geführt wird. Fakt ist,<br />
dass durch das Arbeitszeitgesetz in keiner<br />
Weise auf die Vergütungsinhalte der AVR<br />
Einfluss genommen wird.<br />
Bei vielen Arbeitszeitmodellen muss sich<br />
ab Januar der Anteil der Bereitschaftsdienststunden<br />
des einzelnen Mitarbeiters<br />
reduzieren. Dass für weniger geleistete<br />
Bereitschaftsdienstarbeit zum gleichen<br />
Anteil weniger Bereitschaftsdienst vergütet<br />
wird, ist nachvollziehbar.<br />
Insgesamt werden die Bereitschaftsdienst<br />
leistenden Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />
von zusätzlicher Anwesenheitszeit bzw.<br />
Arbeitszeit <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> entlastet.<br />
Klaus Grosche<br />
Personalleiter St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Meschede<br />
17
DURCHBLICK<br />
Sabine Kreyenbrink, Arzthelferin in<br />
der Röntgenabteilung Augustahospital<br />
„Über 20 Jahre<br />
war ich in einer<br />
Landarztpraxis<br />
tätig. Zuerst<br />
ganztägig, dann<br />
in Teilzeit wegen<br />
der Kinder.<br />
Dann hatte ich<br />
die Gelegenheit,<br />
hier <strong>im</strong><br />
Hause anzufangen und konnte die Stundenzahl<br />
erhöhen (Kinder werden älter).<br />
Eine Chance für mich noch einmal etwas<br />
Neues anzufangen. Die Arbeit hier ist nicht<br />
zu vergleichen mit der Arbeit in einer Arztpraxis.<br />
Hier <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> sind die<br />
Arbeitsabläufe viel komplexer und umfas-<br />
18<br />
sender und auch das Kollegenteam ist<br />
größer. Der Umgang mit den Patienten ist<br />
aufgrund ihrer Erkrankungen schwieriger.<br />
So ist es manchmal nicht einfach, Patienten<br />
mit Kontrakturen auf dem Röntgentisch<br />
richtig zu lagern. Oder auch die Mitarbeit<br />
der Patienten ist manchmal nicht<br />
gegeben, weil sie z. T. die Aufforderungen<br />
nicht verstehen oder nicht mehr durchführen<br />
können (z. B. „Bitte Einatmen <strong>–</strong><br />
Luft anhalten <strong>–</strong> Ausatmen“). Die Arbeit<br />
hier ist daher eine anspruchsvolle Tätigkeit<br />
für mich.“<br />
Christina Möllenbeck und Katrin Hof,<br />
Ergotherapeutinnen Augustahospital<br />
„Auch das Arbeitsfeld Ergotherapie in der<br />
Neurologie hat in den letzten Jahren einige<br />
Veränderungen durchgemacht, die von<br />
uns Mitarbeitern als Aufbruch <strong>–</strong> <strong>Umbruch</strong><br />
?Mitarbeiterbefragung:<br />
„Aufbruch <strong>–</strong><br />
<strong>Umbruch</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Chancen</strong>!<br />
Was hat sich in<br />
Ihrem Arbeitsbereichverändert<br />
und welche<br />
Bedeutung hat<br />
das für Sie?“<br />
<strong>–</strong> <strong>Chancen</strong> erlebt wurden. Es fand eine<br />
Schwerpunktverlagerung statt. Der Klient<br />
ist mit seinen individuellen Grundbedürfnissen<br />
und Interessen weiterhin <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
der gemeinsamen therapeutischen<br />
Arbeit. Jedoch n<strong>im</strong>mt der wissenschaftliche/forschende<br />
Aspekt in der praktischen<br />
Behandlung einen deutlich größeren Stellenwert<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Behandlung ein.<br />
Für die Arbeit in der Praxis bedeutet das:
- Einsatz von standardisierten Leitlinien<br />
und Assessments<br />
- Dokumentation des Therapieprozesses<br />
<strong>im</strong> Sinne des Plan-Do-Check-Act-Zyklus<br />
- interdisziplinäre Kommunikation zur<br />
ganzheitlichen Behandlung des Klienten<br />
Abschließend ist zu sagen, dass die Vielseitigkeit<br />
der ergotherapeutischen Arbeit<br />
durch die neuen wissenschaftlichen Blickwinkel<br />
eine gemeinsame Basis <strong>im</strong> Bereich<br />
der Kommunikation und Dokumentation<br />
erhalten hat. Dieses verlangt vom Therapeuten<br />
und ermöglicht ihm eine stetige<br />
Reflexion, Analyse, Planung und Organisation<br />
der eigenen Arbeit.“<br />
Sr. Marie-Theres, Seelsorgerin<br />
Augustahospital<br />
„Im Unterschied<br />
zu früher<br />
hat sich die Verweildauer<br />
der<br />
Patienten in<br />
unserem Haus<br />
drastisch verkürzt.<br />
Somit ist<br />
es wichtiger<br />
denn je, aufgrund<br />
dieser Tatsache und dem Stress, in<br />
den dadurch der Patient, die Ärzte und das<br />
Pflegepersonal, die Therapeuten wie auch<br />
die Seelsorge ausgesetzt sind, Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Das Gespräch mit<br />
dem Patienten kommt da leider oft zu<br />
kurz. Für den einzelnen Patienten bleibt<br />
<strong>im</strong>mer weniger Zeit. Umso wichtiger ist es,<br />
Auffälligkeiten, wie z. B. Rückzug eines<br />
Patienten, frühzeitig dem Seelsorger mitzuteilen.<br />
Rücksichtnahme und Sensibilität<br />
bekommt von Seiten aller Mitarbeiter<br />
einen <strong>im</strong>mer stärkeren Stellenwert. Ich<br />
beobachte, dass der Bedarf der Patienten<br />
an Seelsorge <strong>im</strong>mer wichtiger und die<br />
Belastung chronisch kranker Menschen,<br />
besonders junger Menschen, <strong>im</strong>mer<br />
größer wird. Vor diesem Hintergrund ist<br />
für mich die Aufgabe als Seelsorgerin<br />
<strong>im</strong>mer eine neue Herausforderung. Die<br />
Situation, in der ich Patienten antreffe,<br />
zeigt mir manchmal überdeutlich, was das<br />
Menschsein ist: ein gebrochenes Dasein,<br />
das nur gemeinsam zu ertragen ist. Als<br />
Kundschafter halten die Kranken mir oft<br />
einen Spiegel vor, der mir mein eigenes<br />
Schwachsein zeigt und ich zu echter Solidarität<br />
fähig werde. Ihre Erfahrungen sind<br />
wichtig für uns alle, dass Gottes Wahrheit<br />
sich auch in ihrem Kranksein erschließen<br />
wird. Seelsorge <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> hat Anteil<br />
am gesamtkirchlichen Auftrag, das Evangelium<br />
in Wort und Tat zu bezeugen.<br />
<strong>Krankenhaus</strong>seelsorge will Menschen nicht<br />
allein lassen, sondern ihnen menschliche<br />
und spirituelle Zuwendung, Begleitung,<br />
Stärkung und Ermutigung <strong>im</strong> Glauben<br />
anbieten. Es ist für mich <strong>im</strong>mer neu eine<br />
Chance, Patienten zu begleiten, die aufgrund<br />
ihrer chronischen Erkrankung einsam<br />
geworden sind. Familienangehörige<br />
und Freunde ziehen sich oft <strong>im</strong>mer mehr<br />
zurück. Umso wichtiger wird für mich als<br />
Seelsorgerin die „zugehende Seelsorge“.<br />
Dafür ist Sensibilität und Zeit <strong>im</strong> Umgang<br />
mit allen Menschen gefragt, entsprechend<br />
ihrer religiösen Bedürfnisse. Wichtig ist für<br />
mich das Eingebundensein in Konferenzen,<br />
die Weitergabe wichtiger Infos, der<br />
Austausch mit <strong>Krankenhaus</strong>seelsorgern<br />
und die regelmäßige Fort- und Weiterbildung<br />
als wichtiges Instrument und Unterstützung.“<br />
Birgit Batenhorst, Kinderkrankenschwester<br />
Intensiv, Clemenshospital<br />
Für mich hat<br />
sich in den 16<br />
Jahren meiner<br />
Tätigkeit hier <strong>im</strong><br />
Haus sehr viel<br />
verändert.<br />
Es scheint, dass<br />
ständig ein<br />
„<strong>Umbruch</strong>“<br />
stattfindet. Wir<br />
haben auf der Kinderintensivstation mittlerweile<br />
die doppelte Anzahl von Betten<br />
(11). Das Spektrum ist erheblich größer<br />
geworden, z. B. zusätzliche Thorax-Patienten<br />
mit Tumoren, Emphysem und Lungenteilresektionen.<br />
Das erfordert einen intensiveren<br />
Pflegeaufwand. Dann haben wir<br />
das Schlaflabor dazubekommen. Hierfür<br />
wiederum waren zusätzliche Schulungen,<br />
besonders krankenhausintern, erforderlich.<br />
DURCHBLICK<br />
Außerdem wurde von mir, mit drei anderen<br />
Schwestern, die Geschwisterschule<br />
aufgebaut. In Anbetracht der Tatsache,<br />
dass der Kreißsaal der Raphaelsklinik<br />
schließt, wird sicherlich auch dadurch wieder<br />
mehr Arbeit auf uns zukommen. Dieser<br />
ständige Wandel ist fast <strong>im</strong>mer eine<br />
Weiterentwicklung und lässt uns positiv in<br />
die Zukunft schauen.<br />
Ulf Koch, Krankenpfleger Reha,<br />
Clemenshospital<br />
Ich denke dann<br />
sofort an die<br />
einschneidenste<br />
Veränderung<br />
für alle Bereiche<br />
<strong>–</strong> das Qualitätsmanagement.<br />
Unter Berücksichtigung,<br />
dass die Menschen<br />
auf unserer Station eine extrem aufwendige<br />
und multiprofessionelle Betreuung<br />
benötigen, sind die Anforderungen<br />
für manchen jungen Mediziner extrem<br />
hoch. Die normale Entwicklung wird zu<br />
Gunsten des QM in andere Bereiche<br />
gelenkt. Das bedeutet für mich, dass an<br />
diesem Prozess noch viel gearbeitet werden<br />
muss. Eine große Hilfe ist, dass wir ein<br />
sehr gutes Stationskl<strong>im</strong>a haben. Das<br />
begünstigt die Fortbildung und die Bereitschaft<br />
zum internen Wissensaustausch.<br />
Dadurch kann der Alltag leichter bewältigt<br />
werden.<br />
Claudia Grewe, MTAL <strong>im</strong> Labor der<br />
Raphaelsklinik:<br />
Durch neue,<br />
moderne Geräte<br />
können die<br />
Proben <strong>im</strong>mer<br />
schneller und<br />
mit weniger<br />
Personal verarbeitet<br />
werden.<br />
Gleichzeitig<br />
n<strong>im</strong>mt die Anzahl<br />
der untersuchten Proben deutlich zu.<br />
Gerade am Nachmittag gibt es, auch<br />
durch das angegliederte Ambulanzzen-<br />
19
DURCHBLICK<br />
trum bedingt, mehr Untersuchungen als<br />
früher. Neue Arbeitszeitmodelle tragen<br />
dem Rechnung. Die Arbeitsbelastung <strong>im</strong><br />
Labor hat sich insgesamt nicht vergrößert,<br />
jedoch ist der „Stress“ ein anderer geworden.<br />
Mirjam Gallas, Krankenschwester<br />
St.10, St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
„Gesundheitspolitisch<br />
wurde<br />
bei den Veränderungen<br />
nicht<br />
weit genug<br />
gedacht, dadurch<br />
wird jetzt<br />
vieles auf die<br />
„kleinen Leute“<br />
abgeladen.<br />
Durch Mitarbeiterunzufriedenheit schwindet<br />
mehr und mehr die Motivation und es<br />
kommt häufiger zum „Burn-Out“.<br />
Der Patientendurchlauf hat sich erhöht<br />
und die Liegezeiten verkürzt, die Arbeit ist<br />
anonymer geworden, zudem gibt es mehr<br />
administrative und organisatorische Tätigkeiten.<br />
Umso wichtiger ist es, ein gutes Stationsteam<br />
zu haben, das zusammenhält!“<br />
Sascha Julke, Physiotherapeut,<br />
St. Walburga <strong>Krankenhaus</strong><br />
In unserem<br />
Bereich haben<br />
sich deutliche<br />
Veränderungen<br />
gezeigt, ob sich<br />
daraus auch<br />
<strong>Chancen</strong> ergeben,<br />
ist jedoch<br />
zweifelhaft.<br />
Der Heilmittelkatalog<br />
wird ständig verändert und das<br />
Budget der Ärzte besonders <strong>im</strong> ambulanten<br />
Bereich wird <strong>im</strong>mer geringer, sie haben<br />
<strong>im</strong>mer weniger Möglichkeiten, Physiotherapie<br />
zu verordnen.<br />
Privat versicherte Patienten hingegen<br />
bekommen noch eher physiotherapeutische<br />
Behandlungen verordnet.<br />
Im stationären Bereich sinkt die Verweildauer<br />
ständig, sodass <strong>im</strong>mer weniger<br />
20<br />
Zeit bleibt, ein gutes Therapieergebnis zu<br />
erzielen.<br />
Christine Köster, Krankenschwester/<br />
Schwerpunkt Dokumentationsüberwachung,<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
„Mein Arbeitsbereich ist durch die vielen<br />
Veränderungen <strong>im</strong> Bereich Pflege erst entstanden<br />
und zeichnet sich dadurch aus,<br />
ständig in Veränderung zu sein. Veränderung<br />
wird jetzt und in Zukunft dadurch<br />
fast schon zur Normalität; dass man so wie<br />
früher sagt: „so bleibt dieses oder jenes<br />
jetzt für lange Zeit“, ist heute passé.<br />
Barbara Vornefeld, Medizinisch-technische<br />
Assistentin in der Röntgenabteilung,<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Für uns steht <strong>im</strong><br />
Augenblick der<br />
Begriff <strong>Umbruch</strong><br />
<strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Einerseits wirkt<br />
sich der Ärztemangel<br />
in unserer<br />
Abteilung<br />
deutlich aus.<br />
Schon seit längerer Zeit arbeiten wir ohne<br />
Oberarzt, die Chefarztstelle wird zum 1.<br />
Dezember neu besetzt <strong>–</strong> also doch auch<br />
Aufbruch und Chance!<br />
Andererseits wird das neue Arbeitszeitgesetz<br />
seit dem 1. Oktober umgesetzt.<br />
Das bedeutet für unsere Abteilung eine<br />
erhebliche Umstrukturierung der Arbeit.<br />
Wir sind aufgefordert, darüber nachzudenken,<br />
wie wir unsere Arbeit effektiv<br />
organisieren. Dabei würden wir uns mehr<br />
Unterstützung durch die <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
wünschen. Zusätzliche Arbeiten, wie<br />
etwa MAV Arbeit oder auch Aufgaben <strong>im</strong><br />
Qualitätsmanagement müssen oft in der<br />
Freizeit erledigt werden.<br />
Wer<br />
aufgehört<br />
hat<br />
besser<br />
zu<br />
werden,<br />
hat<br />
aufgehört<br />
gut<br />
zu<br />
sein!
Betriebsfest 2006 <strong>im</strong> Augustahospital Anholt<br />
In Feierlaune präsentierten sich die Mitarbeiter<br />
des Augustahospitals Anholt nicht<br />
nur während der Festwoche zum<br />
25-jährigen Bestehens des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es als Fachklinik<br />
Neurologie. Be<strong>im</strong><br />
diesjährigen Betriebsfest<br />
Anfang September wurden<br />
in der Museumsscheune<br />
Daniels in<br />
Anholt die Feierlichkeiten<br />
angeschlossen. Die Betriebsleitung<br />
lud dazu ein<br />
und die MAV übernahm gerne<br />
die Organisation. Nach einführenden<br />
Worten von Geschäftsführer Herrn<br />
Lammers nahm MAV-Vorsitzender Delius<br />
Pit die persönliche Ehrung der diesjährigen<br />
Jubilare vor. Im Anschluss<br />
wurde das Geschenk der<br />
Mitarbeiter zum<br />
25. „Geburtstag“Neurologieüberreicht.<br />
Der<br />
bekannte Emmericher<br />
Maler Hein<br />
Driessen malte<br />
ein Aquarell<br />
des Augustahospitals<br />
mit<br />
Blick vom Park<br />
aus auf den<br />
Neubau. Überreicht<br />
wurde das<br />
Aquarell, stellvertretend<br />
für alle beteiligten<br />
Mitarbeiter, von der MAV an Herrn Prof. Dr.<br />
Seidel, der sich mit Sicherheit einen geeigneten<br />
Platz für das Bild vorstellen kann. Im<br />
Anschluss wurde zu Tisch gebeten<br />
oder vielmehr zum Grill,<br />
denn mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der<br />
örtlichen KAB<br />
(vielen Dank!)<br />
gab es leckeres<br />
vom<br />
Grill mit<br />
ÜBERBLICK<br />
herzhaften Beilagen. Den<br />
Geschmacksnerv in punkto musikalischer<br />
Unterhaltung haben<br />
dann die DJ´s Christian und<br />
Sven getroffen, die die Tanzfläche<br />
schnell füllten und<br />
sogar nahezu alle Mitarbeiter<br />
zur gemeinsamen Polonäse<br />
an<strong>im</strong>ieren konnten. Eine rundum<br />
gelungene<br />
Party, die erst<br />
in den frühen<br />
Morgenstunden<br />
ein Ende<br />
fand.<br />
Marcel Elias<br />
(Krankenpfleger<br />
und MAV-<br />
Mitglied)<br />
21
ÜBERBLICK<br />
25 Jahre Neurologie am Augusta<br />
Der Minister Karl-Josef Laumann hatte<br />
richtig gute Laune, als er <strong>im</strong> Anschluss an<br />
den Festakt zum 25-jährigen Bestehen der<br />
Neurologie am Augustahospital Anholt seinen<br />
Rundgang durch das rundum erneuerte<br />
Augustahospital in Anholt antrat und<br />
plötzlich sagte: „Mein Gott, bauen wir<br />
schöne Krankenhäuser!“. Er hielt hier und<br />
da ein Schwätzchen mit Patienten und<br />
Ordensschwestern und hörte interessiert<br />
den Erklärungen des Ärztlichen Direktors<br />
zu. Zuvor würdigte er in seiner Ansprache<br />
ausdrücklich die Arbeit mit den Worten:<br />
„Die Klinik hat einen Weg gefunden, eine<br />
eigene Zukunft zu haben“, und „Das MS-<br />
Zentrum Anholt ist schlicht und ergreifend<br />
unverzichtbar“.<br />
▼<br />
22<br />
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef<br />
Laumann<br />
Zum eigentlichen Festakt, am 25. August<br />
2006, kamen rund 100 geladene Gäste.<br />
Nach dem von Kirchenchören aus Anholt<br />
und Isselburg sowie von einem Bläserkreis<br />
eindrucksvoll begleiteten Festgottesdienst<br />
weihten Dompropst Josef Alfers und <strong>Krankenhaus</strong>-Pfarrer<br />
Peter Lucas die neuen<br />
Räume der Klinik (neuer Bettentrakt, neue<br />
Küche und Cafeteria) ein.<br />
Dieser Festakt war Teil einer regelrechten<br />
„Anholter Festwoche“ zum 25-jährigen<br />
Bestehen der Neurologie (mit Schwerpunkt<br />
Multiple Sklerose) bestehend aus: Patienten-<br />
Nachmittag, Ärztefortbildung, Tag der Offenen<br />
Tür und Betriebsfest. Viel Vorbereitung,<br />
▼<br />
v. l. n. r.: Hr. Peschkes, SPD Landtagsabgeordneter, Hr. Radstaak, Bürgermeister der Stadt Isselburg,<br />
Hr. Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, NRW, Hr. Hellmons, Geschäftsführer der<br />
<strong>Misericordia</strong>, Sr. M. Christel, Generaloberin der Clemensschwestern, Hr. Lammers, Geschäftsführer<br />
des Augustahospitals, Sr. M. Sieglind, Oberin des Augustahospitals<br />
Planung und „Mithelfen!“ standen da<br />
schon vorher auf dem Programm.<br />
Im Rahmen des Festaktes erwähnte der<br />
Geschäftsführer der Klinik, Herr Hans-Bernhard<br />
Lammers, noch einmal, wie sich der<br />
heutige Klinikkomplex <strong>im</strong> Verlaufe des 25jährigen<br />
Bestehens schrittweise entwickelt<br />
hat. Zwei Fotos aus dem „Gründerjahr“ der<br />
▼<br />
▼<br />
Einsegnung der neuen Räume auf Station 3<br />
durch Dompropst Josef Alfers<br />
Einsegnung der neuen Räume auf Station 1<br />
durch Pfarrer Lukas<br />
Neurologie 1981 <strong>im</strong> Vergleich zu einer Luftaufnahme<br />
aus dem Jahr 2006 machen dies<br />
besonders deutlich.<br />
Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Seidel, der<br />
seit Inbetriebnahme der Neurologie der Klinik<br />
vorsteht, bezog sich in seiner Ansprache<br />
nicht nur auf die 25-jährige Entwicklung seiner<br />
Klinik, sondern erläuterte hierzu die zeitliche<br />
Parallele des medizinischen Fortschrittes<br />
auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose:<br />
„25 Jahre „Sorge-für-MS-Kranke“ beschreibt<br />
gerade für dies zurückliegende Vierteljahrhundert<br />
die aufregendste Zeit der<br />
medizinischen Durchbrüche <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit dieser Erkrankung: Denn in diese<br />
Zeit fallen die bahnbrechenden neuen Diagnoseverfahren<br />
für diese Erkrankung: die<br />
moderne Liquordiagnostik, die computergestützten<br />
Untersuchungen von Leitungsbahnen<br />
<strong>im</strong> Zentralnervensystem und vor allem<br />
die Kernspintomographie, die auch kleinste<br />
MS-bedingte Läsionen, scharf wie in einem<br />
Anatomieatlas, zu zeigen vermag. Dadurch<br />
wurden Diagnosestellungen schon in frühen<br />
Stadien der Erkrankung möglich, Krankheitsverläufe<br />
wurden besser kontrollierbar<br />
und MS-Therapiestudien mit neuen Medikamenten<br />
lieferten aussagefähigere Ergebnisse.<br />
Wir sind hier stets dem wissenschaftlichen<br />
Fortschritt zeitnah gefolgt, kleinste<br />
Mosaikstückchen konnten wir sogar beitra-
hospital Anholt<br />
▼<br />
Das Augustahospital 1981<br />
gen. War bis vor 2 - 3 Jahrzehnten die Multiple<br />
Sklerose eine Erkrankung, die schicksalhaft<br />
verlaufend, nicht nur als unheilbar, ja<br />
sogar kaum als behandelbar galt, hat sich<br />
dies in den letzten zwei Jahrzehnten eindrucksvoll<br />
verändert. Durch neue<br />
Immuntherapien gelingt eine Absenkung<br />
der Schubhäufigkeit und eine Verlangsamung<br />
der oft erst allmählich einsetzenden<br />
Behinderung.“<br />
Während des reichhaltigen Buffets in der<br />
unter Anleitung von Schwester Sieglind<br />
besonders ansprechend geschmückten<br />
Cafeteria hatten dann alle Festgäste Gelegenheit<br />
zur Besichtigung der neuen Räum-<br />
Infobox<br />
Ausbauphasen am<br />
Augustahospital:<br />
Infobox<br />
• 1. November 1981:<br />
Inbetriebnahme der Fachabteilung<br />
für Neurologie<br />
mit 48 Betten (60 Betten:<br />
Innere Abtlg.)<br />
• 1985-86:<br />
Bewegungsbad, Ergotherapie,<br />
Ambulanz<br />
• 1. Juli 1988:<br />
Umwandlung in Fachklinik<br />
(108 Betten)<br />
• 1988-90:<br />
Zusätzliches Bettenhaus<br />
und neuer Eingangsbereich<br />
mit Cafeteria<br />
• 1994-96:<br />
Erweiterung des Untersuchungs-<br />
und Behandlungstraktes<br />
• 2003-2006:<br />
Zusätzliches Bettenhaus,<br />
Sanierung alter Stationsteile,<br />
neue Cafeteria und<br />
Küche<br />
▼<br />
Das Augustahospital 2006<br />
lichkeiten. Anschließend in Gesprächen in<br />
kleiner und großer Runde, vor allem mit den<br />
Kommunalpolitikern vor Ort, ergab sich für<br />
Herrn Lammers häufiger Gelegenheit, auf<br />
die Notwendigkeit einer baldigen Realisierung<br />
des geplanten Neubaus auf dem<br />
Gelände der Klinik („Pflegehe<strong>im</strong>komplex/<br />
Barrierefreies Wohnen“) hinzuweisen, ein<br />
Projekt, das die Klinik als nächstes <strong>im</strong> Visier<br />
hat.<br />
Darüber hinaus sind Jubiläen dieser Art auch<br />
<strong>im</strong>mer wie „Familienfeste“, man trifft über<br />
Jahre vertraut gewordene Persönlichkeiten<br />
aus unterschiedlichsten Bereichen unseres<br />
<strong>Krankenhaus</strong>wesens, auch außerhalb unserer<br />
<strong>Krankenhaus</strong>trägergesellschaft.<br />
Zum Augustahospital hier nun in aller<br />
Kürze:<br />
Das Augustahospital verfügt nach den<br />
Umbauten und der Fertigstellung des Bettenhauses<br />
nun über 94 Betten: Es gibt jetzt<br />
neben Einbettz<strong>im</strong>mern fast nur noch geräumige<br />
Zweibettz<strong>im</strong>mer, alle ausgestattet mit<br />
einem großen behinderten-gerechten<br />
Sanitär-Raum mit Dusche und WC.<br />
Jährlich werden etwa 1400 Patienten mit<br />
akuten und chronischen neurologischen<br />
Erkrankungen in Anholt diagnostiziert und<br />
behandelt, etwa 900 mit der Diagnose Multiple<br />
Sklerose.<br />
Seit der Inbetriebnahme vor 25 Jahren<br />
machten die Gesamtinvestitionen insgesamt<br />
etwa 20 Millionen Euro aus, wobei auch hier<br />
ein erheblicher Eigenanteil zur Finanzierung<br />
herangezogen werden musste. Dies veranlasste<br />
Herrn Minister Laumann zum Schluss<br />
des Festaktes zu der launigen Bemerkung<br />
ÜBERBLICK<br />
gegenüber der Geschäftführung der <strong>Misericordia</strong><br />
<strong>GmbH</strong>: „Kirchliche Klinikträger sind<br />
mir sympathisch“ und „Halten Sie Ihr Haus<br />
in Schuss! Öffentliches Geld bleibt knapp!“<br />
Wenige Tage später, am 29. August, kamen<br />
etwa 200 interessierte Gäste, meist Anholter,<br />
zum „Tag der Offenen Tür“, um sich die<br />
neuen Räumlichkeiten anzuschauen, um<br />
vom Chefarzt etwas zur Geschichte „ihres“<br />
Anholter <strong>Krankenhaus</strong>es und die Erkrankung<br />
„Multiple Sklerose“ zu erfahren. Ein<br />
Bierwagen vor der Tür und Bockwurst sorg-<br />
▼<br />
Prof. Dr. D. Seidel freut sich über das<br />
Geschenk der Mitarbeiter zum 25-jährigen<br />
Jubiläum des Augustahospitals.<br />
ten für eine angenehme Unterhaltung vor<br />
und nach der Führung durch die Klinik<br />
durch die Oberärzte des Hauses.<br />
Am Ende dieser Festwoche feierten nahezu<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Klinik auf Einladung der MAV in einer<br />
benachbarten Museumsscheune ausgelassen<br />
bei Fleisch vom Grill, Salatbüffet, Musik,<br />
Tanz und reichlich Getränken ihr Betriebsfest.<br />
Zur Erinnerung an diesen Tag und als<br />
„Jubiläumsgeschenk“ der Mitarbeiter an ihr<br />
Haus überreichte der MAV-Vorstitzende<br />
Delius Pit der Leitung der Klinik ein eigens<br />
für diesen Anlass von dem bekannten niederrheinischen<br />
Künstler Hein Driessen angefertigtes<br />
Aquarell, das die Klinik von seiner<br />
jetzt schönsten Seite (vom Park aus) zeigt<br />
und das jetzt in der Eingangshalle von Mitarbeitern,<br />
Patienten und Besuchern gleichermaßen<br />
bewundert werden kann.<br />
Prof. Dr. D. Seidel,<br />
Ärztlicher Direktor des Augustahospitals<br />
23
ÜBERBLICK<br />
Gewerbemarkt<br />
in Werth<br />
Auf, auf zu neuen Ufern!<br />
Das Wetter war vielversprechend! Bei<br />
dreißig Grad und strahlendem Sonnenschein<br />
hatte auch das Augustahospital<br />
Anholt Premiere auf dem 1. Gewerbemarkt<br />
der Stadt Isselburg in Werth.<br />
Das breit gefächerte Angebot des Hauses<br />
und ein Gedanke, der alle Mitarbeiter<br />
der verschiedenen Fachbereiche<br />
verbindet <strong>–</strong> „Erfolg durch ein starkes<br />
Team“ <strong>–</strong> wurden der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Ein liebevoll und<br />
persönlich dekorierter Stand luden zum<br />
Stehen bleiben und zum Austausch<br />
ein. Die verschiedenen Fachbereiche<br />
Ergotherapie, Logopädie, Krankengymnastik<br />
und Physikalische Therapie<br />
sowie der ambulante Issel Pflegedienst<br />
und die Dienste „Essen auf Rädern“<br />
und das Isselbistro der hauseigenen<br />
Küche präsentierten sich ideenreich. So<br />
begegneten sich <strong>im</strong> Verlauf des Tages<br />
Interessierte und Mitarbeiter, um aufkommende<br />
Fragen zu den einzelnen<br />
Themen individuell zu beantworten.<br />
Alles in allem kann man sagen, dass<br />
der erste Auftritt des Augustahospitals<br />
einen bleibenden Eindruck hinterlassen<br />
hat. Die Mitarbeiter können sich sicher<br />
sein, dass das Motto: „Erfolg durch ein<br />
starkes Team“ die Besucher des<br />
Gewerbemarktes in Isselburg am 10.<br />
September erreicht hat!<br />
Katrin Hof, Ergotherapeutin und<br />
S<strong>im</strong>one Weinling, Logopädin<br />
Augustahospital<br />
24<br />
WM-Fieber<br />
<strong>im</strong> Augustahospital<br />
In Juni und Juli war es mal wieder so weit.<br />
Fußballfieber in unserem <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Da wir nah an der holländischen Grenze<br />
liegen, ist das <strong>im</strong>mer wieder ein Erlebnis.<br />
Denn natürlich fiebern die deutschen Kollegen<br />
mit der deutschen Elf und die niederländischen<br />
Kollegen mit der holländischen<br />
Mannschaft.<br />
Schon Wochen vor der WM begannen die<br />
Schlachtenbummler, den Gegnern zu<br />
<strong>im</strong>ponieren und sie zu überzeugen, dass<br />
sie die beste Mannschaft hatten und Weltmeister<br />
werden.<br />
Obwohl… dieses Jahr waren die Deutschen<br />
bis Anfang der WM relativ ruhig, da<br />
es ja ständig Probleme mit Klinsmann gab.<br />
Die Holländer hatten schon längst die Station<br />
2 „oranje” geschmückt, die nationale<br />
Fahne aufgehangen und sangen Schlachtenbummlerlieder.<br />
Kurz vor Anfang der WM trauten sich die<br />
deutschen Kollegen dann doch, ihre WM-<br />
Elf mental zu unterstützen. So hingen da<br />
zwischen Luftballons die drei Nationalfahnen<br />
von Deutschland, Holland und Polen.<br />
(Ja, wir sind ein internationales Team!<br />
Unser Stationsarzt war Pole und ließ es<br />
sich natürlich nicht nehmen, auch die polnische<br />
Flagge zu hissen.)<br />
Während der Spiele arbeiteten die Kollegen,<br />
(wenn möglich) in Nationaltrikots. Die<br />
Spiele der Nationalmannschaften wurden<br />
bejubelt oder kritisiert, abhängig davon, zu<br />
welchem Lager man gehörte.<br />
Leider musste die holländische Mannschaft<br />
etwas eher ausscheiden, so<br />
dass ich es erneut ertragen<br />
musste zu hören,<br />
dass die Deutschen besser<br />
sind als die Holländer.<br />
Diesmal hat es aber auch<br />
mir Spaß gemacht, die<br />
Deutsche Elf spielen zu<br />
sehen, da sie toll spielten<br />
und es fast so aussah, als<br />
ob die Holländer spielten,<br />
nur in verkehrten Trikots.<br />
Spaß beiseite, es ist <strong>im</strong>mer<br />
lustig <strong>im</strong> Haus, wenn es<br />
eine WM oder EM gibt, da<br />
es eine gesunde sportliche<br />
Rivalität gibt. Die Atmosphäre<br />
bleibt <strong>im</strong>mer locker<br />
und auch die Patienten<br />
freuen sich und machen<br />
lustig mit.<br />
Und der nächste Meister<br />
kommt best<strong>im</strong>mt aus<br />
Holland!!!<br />
Martin Plettenberg,<br />
(niederländischer) Krankenpfleger<br />
Station 2<br />
Augustahospital
Eine Ära geht zuende<br />
mit dem letzten Examen der Kinder- und<br />
Krankenpflegeschüler/-innen am Clemenshospital.<br />
Für mich war es das 38. Examen. Ein<br />
Grund, Rückschau zu halten.<br />
Viel Schönes werde ich in Erinnerung<br />
behalten:<br />
Die Betreuung der Schüler vor jedem Prüfungsfach<br />
<strong>–</strong> hier habe ich viel mitgelitten,<br />
mich aber auch mitgefreut.<br />
Die Abschlussgottesdienste, die Schmerz<br />
und Freude, Lust und Frust zusammenfassten<br />
<strong>–</strong> hier denke ich besonders an Pater<br />
Edilbert und Pater Edmund, Pater Martin,<br />
Herrn Dr. Opgen-Rhein, Prof. Vorgr<strong>im</strong>ler<br />
und Pfr. Groll und Frau Heine, die diesen<br />
Feiern ihre besondere Note gaben, und<br />
last, but not least die Unterkurse, die diese<br />
Gottesdienste vorbereiteten und mitgestalteten.<br />
Die Abschlussfeiern in der Cafeteria mit<br />
festlichem Abendessen für Examinierte,<br />
ihre Angehörigen, alle Abteilungs- und<br />
Stationsleitungen, die Dozenten, …<br />
Wer schon länger <strong>im</strong> Haus ist, wird sich an<br />
die lustigen bis nachdenklichen Theaterstücke<br />
der Mittelkursschüler/-innen und<br />
die originellen Einlagen erinnern. Aber<br />
auch an den unermüdlichen Einsatz der<br />
guten Geister, die <strong>im</strong> Hintergrund und<br />
zum Teil auch sichtbar, zum Gelingen dieser<br />
Feiern beigetragen haben, die vorbereiteten<br />
und nachbereiteten, angefangen von<br />
den Reinigungskräften, über die Handwerker,<br />
bis hin zum Küchen- und Cafeteriapersonal,<br />
aber nie mitfeiern konnten.<br />
1985 <strong>im</strong> Frühjahr startete ich mit 2 Examen<br />
und begleitete 30 Krankenpflegeschüler/<br />
-innen und 15 Kinderkrankenpflegeschüler/<br />
-innen durch alle Höhen und Tiefen, die sie<br />
während der mündlichen Prüfung durchlebten.<br />
Hier tastete ich mich noch vorsichtig an<br />
meine neue Aufgabe heran.<br />
2006 <strong>im</strong> Herbst vollbrachte ich (<strong>im</strong><br />
wahrsten Sinne des Wortes) das letzte<br />
Examen mit 19 KPS und 16 KKPS. Hier half<br />
mir meine jahrelange Erfahrung.<br />
▼<br />
Lilo Bardehle<br />
Dazwischen liegen gut 21 Jahre Schul- und<br />
Examensgeschichte, geprägt von den Leitungen:<br />
Sr. Annemunda, Sr. Raphaelis, Sr.<br />
Christel und Regula Toellner, aber auch<br />
von den Mitarbeitern der Krankenpflegeschule:<br />
Norbert Falke, Christa Sühling Niesmann,<br />
Sonja Meyer, Stefanie Hebbelmann<br />
und unsere gute Seele Elisabeth Kröger,<br />
und von der NWG, sowie der Kinderkrankenpflegeschule:<br />
Margret Becker, Ursula<br />
Brockhausen, Martina Schreiber, Siegrid<br />
Weidmann und Frau Köckemann. Hier sind<br />
noch Sr. Mechthild und Mechthild Laver-<br />
ÜBERBLICK<br />
enz zu nennen, die zwischenzeitlich als<br />
Schulassistentinnen aushalfen, als es mal<br />
eng wurde in der Kinderkrankenpflegeschule.<br />
Und nicht zu vergessen die NWG, vertreten<br />
durch die couragierte Serpil Calük in<br />
der Krankenpflege und Gaby in der Kinderkrankenpflege<br />
sowie Frau Niemeyer,<br />
die jetzige Leitung der MiM, die die Räumlichkeiten<br />
zum Examen <strong>im</strong>mer auf Hochglanz<br />
brachten.<br />
Die ersten 12 Jahre waren geprägt vom<br />
Wechsel meines Arbeitsplatzes.<br />
25
ÜBERBLICK<br />
Montag bis Dienstag in der Kinderkrankenpflegeschule<br />
unter Sr. Raphaelis, Mittwoch<br />
bis Freitag in der Krankenpflegeschule<br />
unter Sr. Annemunda, später Sr.<br />
Christel und den wechselnden Kolleginnen.<br />
Als Sr. Raphaelis 1997 <strong>im</strong> Herbst verabschiedet<br />
wurde, erhielt ich dann endlich<br />
einen zentralen Arbeitsplatz <strong>im</strong> Sekretariat<br />
der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule<br />
unter der Gesamtleitung von Sr.<br />
Christel. Wer kann sich vorstellen, wie<br />
glücklich ich war, endlich einen festen<br />
Arbeitsplatz zu haben und nur unter einer<br />
Leitung zu arbeiten??? Die Mitarbeiterinnen<br />
beider Schulen wurden ein Team und<br />
standen in Freud und Leid mit den<br />
Schülern dicht beieinander. Das war eine<br />
schöne Zeit, auf die ich gerne zurückschaue,<br />
weil sie von Beständigkeit geprägt<br />
war.<br />
Zu diesem Team gehörten: Frau Kröger,<br />
Frau Toellner, Frau Wewel, Frau Rotstegge,<br />
Frau Feldmann, Frau Schunicht und ich.<br />
Aber was ist schon von Bestand? Die Erde<br />
dreht sich und wir uns mit ihr.<br />
Frau Kröger ging in ihren wohlverdienten<br />
Ruhestand, dafür wurde uns Frau Hajduczek<br />
als Zugehfrau, die uns leider auch<br />
Ende 2005 verließ, zugeteilt.<br />
Große Ereignisse warfen dann ihre Schatten<br />
voraus. Sr. Christel war <strong>im</strong>mer mehr in<br />
Ordensangelegenheiten unterwegs, um<br />
schließlich zur Generaloberin gewählt zu<br />
werden. In dieser Zeit wurde Ursula Radloff<br />
zur Unterstützung des Teams eingestellt<br />
und erlebte eine sehr wechselnde<br />
Schulgeschichte, die von Abschiednehmen<br />
und Sich-neu-organisieren geprägt war.<br />
Regula Toellner übernahm die Schulleitung<br />
ca. Mai 2002 mit großem Einsatz, viel<br />
Empathie und einer phänomenalen Spontanität.<br />
Bettina Duwendag schloss die<br />
Lücke <strong>im</strong> Schulteam.<br />
Eine fröhliche spannende Zeit, die Ende<br />
2003 durch die Kooperation der Schulen<br />
des Clemenshospitals, der Raphaelsklinik<br />
und des Herz-Jesu-<strong>Krankenhaus</strong>es zur Zentralschule<br />
für Gesundheitsberufe St. Hildegard<br />
und die neuen Krankenpflegegesetze<br />
drei aufregende und <strong>im</strong>mer stressiger werdende<br />
Arbeitsjahre einläutete.<br />
26<br />
Diese <strong>Umbruch</strong>szeit <strong>–</strong> in der noch die<br />
Schule des Stift Tilbeck (Havixbeck) mit<br />
dem Franz-Hospital (Dülmen sowie die<br />
Krankenpflegehilfeschule des Alexianer<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es sich der Zentralschule<br />
anschlossen <strong>–</strong> hat nun, nach 3<br />
Jahren dezentralen Standorten der ZfG<br />
endlich ein Ende. Seit Oktober 2006<br />
arbeiten wir alle unter einem Dach der<br />
Zentralschule für Gesundheitsberufe<br />
St. Hildegard, Westfalenstr. 109,<br />
48165 Münster-Hiltrup.<br />
Nun heißt es, den Abschied zu vollziehen,<br />
den ich die letzten 3 Jahre mehr<br />
und mehr genommen habe von 21<br />
Jahren und 8 Monaten Arbeiten und<br />
Miteinander <strong>im</strong> Clemenshospital.<br />
Ich will es tun mit einem großen<br />
Danke an alle Kollegen und Kolleginnen,<br />
die mir diese Jahre beigestanden,<br />
freundlich gesinnt, mich in meinem<br />
Menschsein weitergebracht haben<br />
und mich <strong>im</strong> Clemenshospital haben<br />
he<strong>im</strong>isch werden lassen.<br />
Ich sage es mit den Worten von Dag<br />
Hamarskjöld<br />
„Dem Vergangenen Dank,<br />
dem Kommenden ein Ja“.<br />
So gehe ich nun mit einem weinenden<br />
und einem lachendem Auge.<br />
Und jedem Anfang wohnt ein<br />
Zauber inne, der uns beschützt<br />
und der uns hilft zu leben.<br />
(H. Hesse)<br />
Ein Neubeginn nicht nur für das Schulteam,<br />
das geht, sondern auch für alle,<br />
die zurückbleiben.<br />
Wohlan denn Herz,<br />
n<strong>im</strong>m Abschied und gesunde.<br />
(H. Hesse)<br />
Lilo Bardehle<br />
Sekretariat der Zentralschule<br />
St. Hildegard<br />
„Es ist ein unglaubliches<br />
Wunder <strong>–</strong><br />
wir sind glücklich“,<br />
das sagt Jessica Porschke, Mutter von Drillingen,<br />
zwei Jungen und einem Mädchen.<br />
Noah Alfred, Maya und Niklas sind<br />
tatsächlich ein ganz seltenes Ereignis.<br />
In unserem Haus haben wir seit mehr als<br />
20 Jahren keine Drillingsgeburt melden<br />
können.<br />
Und das Schönste <strong>–</strong> jetzt ist alles gut überstanden,<br />
Mutter und Kinder wohlauf!<br />
▼<br />
So sieht Glück aus <strong>–</strong> Jessica und Frank strahlen<br />
mit Ihren Babys<br />
Frau Porschke hat während der Schwangerschaft<br />
tatsächlich erst „nacheinander“<br />
in zeitlichen Abständen die Mehrlingsgeburt<br />
erfahren. Erst eins, dann zwei dann<br />
drei. Auch wenn dadurch eine „langsame“<br />
Gewöhnung an das Mehrfachereignis<br />
möglich war, so meint sie, dass doch alles<br />
anders gekommen ist als geplant.<br />
Zum Fototermin gab Vater Frank Barton<br />
gerade dem Mädchen das Fläschchen. Für<br />
25 ml benötigt die Kleine 30 bis 60 Minuten.<br />
Wir wünschen den Eltern für ihre Aufgabe<br />
viel Geduld, Kraft und Zärtlichkeit.<br />
Gertie Bakenecker<br />
Clemenshospital
Clemenshospital<br />
Betriebsfest 2006<br />
Am 1.9.06 war es wieder so weit!<br />
In der Kleingartenanlage „Ronneberg“<br />
fand, wie <strong>im</strong> zweijährigen Turnus üblich,<br />
das Betriebsfest statt. Mitarbeiter der Technischen<br />
Abteilung, das Küchenteam um<br />
Frau Rosen, Frau Hoppenberg und Herrn<br />
Hülskötter sowie einige Mitglieder der<br />
MAV hatten zeitig angefangen alles aufzubauen,<br />
die Tische einzudecken und die<br />
Räumlichkeiten ein wenig zu schmücken,<br />
so dass pünktlich um 15.00 Uhr die ersten<br />
Gäste von Sr. Marianne begrüßt werden<br />
konnten.<br />
Bei Kaffe/Tee und Gebäck wurden Erinnerungen<br />
aufgefrischt und Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Die Mitarbeiter/-innen, die sich<br />
in Elternzeit befinden, hatten zum Teil ihre<br />
Kinder mitgebracht. Die konnten sich zu<br />
genüge austoben und neue Freundschaften<br />
schließen.<br />
Bis zum Abendessen um 19.00 Uhr war<br />
der Großteil der Mitarbeiter eingetrudelt.<br />
Selbst die kurz vor ihrem Examen stehenden<br />
Oberkursschüler ließen es sich nicht<br />
nehmen, bei dem Fest noch einmal abzuschalten<br />
und durchzuatmen.<br />
Als Abendessen stand Gegrilltes mit Salaten<br />
und kühlen Getränken auf dem Programm.<br />
Das MAV-Team organisierte die musikalische<br />
Abendgestaltung:<br />
Als erstes sorgte Andra Bach mit ihrer Acapella-Gruppe<br />
für st<strong>im</strong>mungsvolle Musik,<br />
danach folgte die „hauseigene“ Band mit<br />
Frau Dr. Horter, Herrn Dr. Schriek und<br />
Herrn Dr. Greinke und Sohn mit ihren<br />
Instrumenten, begleitet vom Gesang von<br />
Frau Bettels.<br />
Bei der anschließenden Tanzmusik, für die<br />
Ludger Puhe und Söhne zuständig waren,<br />
konnten alle bis in die Morgenstunden ihr<br />
Tanzbein schwingen.<br />
Nach dem schönen Fest freuen sich alle<br />
auf das nächste Betriebsfest 2008. Bis<br />
dahin gibt es aber best<strong>im</strong>mt noch andere<br />
Feste bei uns <strong>im</strong> Hause zu feiern.<br />
ÜBERBLICK<br />
27
ÜBERBLICK<br />
Ausstellungen in der Raphaelsklinik<br />
▼<br />
„Wie die Raphaelsklinik nicht nur ein Ort<br />
des Heilens sondern auch der Begegnung<br />
ist, so ist auch die darstellende Kunst ein<br />
Ort der Begegnung. Sie haben also die<br />
interessante Chance in dieser Ausstellung<br />
sich selbst, der Kunst und den Künstlern in<br />
den Werken zu begegnen.“ Mit diesen<br />
Worten eröffnete die Vorsitzende des Stadthe<strong>im</strong>atbundes<br />
Dr. Ute Ewering am 29. Juni<br />
die Jahresausstellung der Künstlergruppe<br />
„Artothek“ <strong>im</strong> Foyer der Raphaelsklinik.<br />
Die „Artothek“ wurde vor sechs Jahren<br />
mit einer Gemeinschaftsausstellung <strong>im</strong><br />
Bürgerhaus Kinderhaus von Kinderhauser<br />
Künstlerinnen und Künstlern ins Leben<br />
28<br />
Die Gruppe „Artothek“ vor einigen ihrer Werke <strong>im</strong> Foyer der Raphaelsklinik<br />
Artothek<br />
gerufen. Auf Initiative der Bürgervereinigung<br />
Kinderhaus e. V. und des Bürgerhauses<br />
Kinderhaus hatten sich Kunstschaffende<br />
und -interessierte aus dem Stadtteil<br />
zusammengefunden, um ihre Arbeiten der<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren und sich<br />
untereinander auszutauschen. Ungewöhnlich<br />
ist das Konzept der Gruppe, die Arbeiten<br />
ähnlich wie die Bücher in einer Bibliothek<br />
Interessierten zum Ausleihen zur Verfügung<br />
zu stellen. „Die Kunst soll aus dem<br />
Elfenbeinturm der Galerien dorthin gebracht<br />
werden, wo Menschen sind, Kunst<br />
soll in den Alltag integriert werden“, charakterisiert<br />
Ewering in ihrer Gastrede das<br />
Besondere an der Motivation der „Artothek“.<br />
Auffällig ist das breite Spektrum der<br />
gezeigten Arbeiten. „Die Herkunft, Arbeitsweise<br />
und Lebensgeschichte der Artothek-Mitglieder<br />
sind verschieden, und dennoch<br />
haben sie etwas Verbindendes: es ist<br />
▼<br />
Die Vorsitzende des Stadthe<strong>im</strong>atbundes Dr.<br />
Ute Ewering eröffnete die Ausstellung der<br />
Gruppe „Artothek“.
die Lust am Gestalten, die allen Werken<br />
gemeinsam ist. Ein Konzept, das in der<br />
Ausstellung in erfrischender Weise zu Tage<br />
tritt“, fasst Ewering zum Ende ihrer Rede<br />
die Qualitäten der gezeigten Werke zusammen.<br />
Quilt.4<br />
Am 31. August eröffnete die Raphaelsklinik<br />
die Ausstellung „Afrika <strong>–</strong> Wiege der<br />
Menschheit“ der Münsteraner Quilt-Gruppe<br />
Quilt.4. Die Gastrede hielt die Leiterin<br />
des Instituts für Textilgestaltung der Universität<br />
Münster, Frau Professor Ildikó Klein-<br />
Bednay. Den musikalischen Rahmen liefert<br />
Wolf Taylor. Quilts sind kunstvoll vernähte<br />
▼<br />
Werke, bei denen patchworkartig einzelne<br />
Stoffelemente miteinander vernäht werden.<br />
Zentrales Thema der Werke von<br />
Quilt.4 war Afrika. Die Ausstellung vermittelte<br />
einen Eindruck davon, wie wenig dunkel,<br />
sondern <strong>im</strong> Gegenteil dynamisch,<br />
kraftvoll und farbig die Länder Afrikas sind.<br />
In den vielseitigen Facetten der ausgestellten<br />
Quilts spiegelt sich die Widersprüchlichkeit<br />
Kontinents wider. Klein-Bednay<br />
erläuterte in ihrem interessanten Vortrag<br />
unter anderem die Herkunft der Quilt-<br />
Technik: „Die weiteste Verbreitung fand<br />
das Quilten in Amerika. Als englische, irische,<br />
niederländische und deutsche Einwanderer<br />
die ihre He<strong>im</strong>at in der neuen<br />
Welt gewissermaßen durch die mitgenommenen<br />
Textilien bewahren wollten. Durch<br />
das Vernähen der Stoffstücke sollten die<br />
Ergebnisse stabiler und haltbarer gemacht<br />
werden.“ Die Künstlerinnen von Quilt.4<br />
glauben nicht an die Bedeutung des Stils.<br />
Sie finden es spannender, in neuen Themen<br />
<strong>im</strong>mer wieder neue Ansätze und<br />
Umsetzungen mit ihren Stoffen zu entdecken.<br />
Parallel zu dieser Ausstellung in<br />
der Raphaelsklinik fand <strong>im</strong> Universitätsklinikum<br />
Münster eine Ausstellung der Gruppe<br />
mit dem Titel „Fragen an das Leben“<br />
Mirjam Mettig, Dorle Tr<strong>im</strong>born-Vetter und Brigitte Kumpf von der Gruppe Quilt.4 und die Leiterin<br />
des Instituts für Textilgestaltung Prof. Dr. Ildikó Klein-Bednay (v. l.) vor den farbenfrohen Quilts.<br />
statt. Die Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat<br />
der Uniklinik fand bei der Ausstellung<br />
der Gruppe Quilt.4 erstmalig statt<br />
und alle Beteiligten sind sich sicher, dass<br />
eine solch erfolgreiche Kooperation zukünftig<br />
wiederholt werden sollte. Am 2.<br />
September konnte die Ausstellung <strong>im</strong> Rahmen<br />
der „Nacht der Museen und Galerien“<br />
bis Mitternacht zu besichtigt werden.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
▼<br />
▼<br />
▼<br />
▼<br />
ÜBERBLICK<br />
Wolf Taylor sorgte als Alleinunterhalter mit<br />
Gospels und Spirituals bei der Ausstellungseröffnung<br />
von Quilt.4 für St<strong>im</strong>mung.<br />
Diana Nordhaus (li.), hier neben den Künstlerinnen<br />
der Gruppe Quilt.4, vertrat das Kulturreferat<br />
der Universitätsklinik bei der Ausstellungseröffnung<br />
in der Raphaelsklinik<br />
Überzeugte während der Eröffnung der Ausstellung<br />
von Quilt.4 mit vielen Eigenkompositionen<br />
und Improvisationen am Klavier:<br />
Michael Gysbers<br />
Die Ausstellungseröffnungen sind bei Patienten<br />
und Außenstehende <strong>im</strong>mer wieder beliebte<br />
Ereignisse <strong>im</strong> Herzen Münsters.<br />
29
ÜBERBLICK<br />
EKG-Kurs für Ärztinnen und Ärzte <strong>im</strong> Clemenshospital<br />
<strong>–</strong> Schon Tradition geworden<br />
Bereits zum vierten mal in diesem Jahr<br />
fand in unserer Klinik ein 2-tägiger Workshop<br />
über Eletrokardiographie in Kooperation<br />
mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />
und der Kassenärztlichen Vereinigung WL<br />
statt.<br />
Unter der Anleitung von Dr. med. Jörn<br />
Günther, Kardiologe und Oberarzt der<br />
Medizinischen Klinik I des Clemenshospitals,<br />
wurden inzwischen über 140 Ärzte<br />
aus allen Fachbereichen in einem 2-tägigen<br />
intensiven Workshop geschult.<br />
Darunter befanden sich neben niedergelassenen<br />
Kollegen aus ganz Westfalen und<br />
dem Umfeld unserer Klinik auch Mitarbeiter<br />
aus Fachbereichen, u. a. der Gynäkologie<br />
und der Neurologie, die sich in ihren<br />
Kliniken in Bereitschaftsdiensten den<br />
Anforderungen der Notfallmedizin stellen<br />
müssen.<br />
Die Teilnehmer werden insbesondere auf<br />
Situationen vorbereitet, in denen schnell<br />
unklare tachykarde oder bradykarde Rhythmusstörungen<br />
differenziert werden müssen,<br />
ob <strong>im</strong> Notarztwagen in der Ambulanz<br />
oder in der Praxis. Dies wird mit speziellen<br />
Algorithmen zur Differenzierung und Entscheidungsfindung<br />
in Trainingseinheiten<br />
30<br />
vermittelt, ein Schwerpunkt des Seminars.<br />
„Es soll für jedermann etwas dabei sein,<br />
das Seminar erstreckt sich von Grundlagen<br />
bis hin zu Herzinfarktdiagnostik und Belastungs-EKG<br />
und einem kleinen Exkurs über<br />
Schrittmacher-EKG. Letztlich best<strong>im</strong>mten<br />
der Patient und der Alltag in den Ambulanzen<br />
das Spektrum der EKG-Anforderungen“,<br />
so Dr. Günther.<br />
Begleitend besteht die Möglichkeit für<br />
Ärzte, <strong>im</strong> Internet die erste Online-Schulung<br />
zum Thema EKG/Modul I-Tachykardien<br />
unter www.cme-bits.de oder über das<br />
Ärztekammer-Portal zu besuchen, Autor<br />
des Manuskripts ist ebenfalls Dr. Günther.<br />
Das nächste Seminar <strong>im</strong> Clemenshospital<br />
ist für März 2007 geplant, <strong>im</strong> Januar für<br />
Ärzte in der VHS-Gevelsberg und am<br />
11./12. Januar in Nürnberg für Mitarbeiter<br />
der Intensivmedizin und Anästhesie.<br />
Begleitend leitet Dr. Günther seit Jahren<br />
auch EKG-Kurse für medizinisches Fachpersonal<br />
bzw. Arzthelferinnen und Helfer.<br />
Wer Interesse hat, kann sich bei der Akademie<br />
der Ärztekammer anmelden oder<br />
bei Dr. Günther direkt melden.<br />
Clemenshospital<br />
Erste Verbesserungsvorschläge<br />
wurden prämiert<br />
Ein halbes Jahr nach Einführung der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>IdeenBörse wurden bereits<br />
26 Verbesserungsvorschläge eingereicht.<br />
Die Verbesserungsvorschläge<br />
von Frau Bernadette Kleist „Patienteninformation<br />
zur Entlassung“ und<br />
von Frau Tanja Gloe „Zeichnung zum<br />
Eintragen der Geburtsdaten“, wurden<br />
positiv begutachtet und <strong>im</strong> Rahmen<br />
eines kleinen Empfanges durch die<br />
Betriebsleitung am 7. August 2006<br />
prämiert.<br />
Herr Prof. Fischedick überreichte <strong>im</strong><br />
Namen der Betriebsleitung Frau Bernadette<br />
Kleist das Zertifikat über die<br />
positive Begutachtung ihres Verbesserungsvorschlages.<br />
Tanja Gloe konnte<br />
wegen Erkrankung an der Zertifikatsübergabe<br />
nicht teilnehmen.<br />
Reinhild Everding, MAV<br />
Clemenshospital
Mit Krankheit schön sein<br />
In Zusammenarbeit mit der DKMS-Life<br />
(gemeinnützige Gesellschaft mbH, mit Sitz<br />
in Köln) organisieren wir,<br />
Ilka Pilgr<strong>im</strong> und Maria<br />
Hennecke, Breast-Nurses<br />
<strong>im</strong> Clemenshospital Münster,<br />
Kosmetikseminare für<br />
Krebspatientinnen. Die<br />
DKMS-Life hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Krebspatientinnen<br />
zu einem<br />
lebensbejahenden Um-<br />
gang mit den Folgen der<br />
Erkrankung zu ermutigen.<br />
Sie möchte den Patientinnen<br />
durch Kosmetikseminare<br />
zum Gewinn neuer<br />
Lebensqualität verhelfen.<br />
Die Idee, diese Kosmetikseminare<br />
auch <strong>im</strong> Clemenshospital<br />
stattfinden<br />
zu lassen, entstand aus<br />
regem Erfahrungsaustausch<br />
mit Kolleginnen<br />
aus ganz Deutschland, in<br />
der Weiterbildung zur<br />
Breast-Nurse, die wir in<br />
Bremen absolvierten. Wir<br />
arbeiten beide als Krankenschwester<br />
in der gynäkologischen<br />
Abteilung des<br />
Clemenshospitals, welche<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
des Brustzentrum Münsterland<br />
® bildet und haben<br />
sehr viel persönlichen Kontakt zu Brustaber<br />
auch anderen Krebspatientinnen.<br />
Deshalb ist es uns ein großes Anliegen,<br />
den Patientinnen zu neuem Lebensmut<br />
und Selbstwertgefühl u. a. durch Kosmetikseminare<br />
zu verhelfen.<br />
In diesen etwa 1,5-stündigen Seminaren<br />
geben professionell geschulte Kosmetikerinnen<br />
Tipps zur Gesichtspflege und zum<br />
Schminken. Sie zeigen den Teilnehmerinnen,<br />
wie sie die äußerlichen Folgen der<br />
Therapie, wie z. B. Hautflecken, W<strong>im</strong>pernoder<br />
Augenbrauenverlust, kaschieren können.<br />
Das Seminar umfasst ebenfalls eine<br />
▼<br />
▼<br />
▼<br />
Maria Henneke<br />
Ilka Pilgr<strong>im</strong><br />
Eine begeisterte<br />
Patientin<br />
Tücher- und Kopfschmuckberatung.<br />
Die Teilnahme an dem Seminar, sowie<br />
eine Kosmetiktasche mit<br />
hochwertigen Kosmetikprodukten<br />
sind für die<br />
Patientinnen kostenlos.<br />
Unsere Arbeit für die<br />
Organisation der Kosmetikseminare<br />
besteht <strong>im</strong><br />
Wesentlichen darin, die<br />
Patientinnen darüber zu<br />
informieren, Einladungen<br />
zu verschicken, Plakate<br />
aufzuhängen, für die<br />
Räumlichkeit, Dekoration<br />
und Getränke zu sorgen.<br />
Bisher haben zwei Seminare<br />
<strong>im</strong> Clemenshospital<br />
stattgefunden, die sehr<br />
positiven Anklang fanden.<br />
Die Finanzierung der Kosmetikseminare<br />
ermöglicht<br />
uns der Freundeskreis Clemenshospital<br />
in Form<br />
einer Spende an die<br />
DKMS-Life. Besonderer<br />
Dank gilt hiermit Herrn<br />
Segbers.<br />
Wir stehen Ihnen gerne<br />
für weitere Informationen<br />
oder zur Anmeldung zu<br />
einem der Seminare zur<br />
Verfügung und sind auf<br />
der Station 6b des Clemenshospitals,<br />
unter der<br />
Telefonnummer 0251/976-2910 zu<br />
erreichen.<br />
Maria Hennecke<br />
Clemenshospital<br />
ÜBERBLICK<br />
Modernes<br />
MRT-System <strong>im</strong><br />
Clemenshospital<br />
▼<br />
▼<br />
1,5 Tesla MR „Vantage“ ist das erste Toshiba-<br />
Exelart-Vantage MRT-System in Deutschland<br />
Es war tatsächlich „Mill<strong>im</strong>eter Arbeit“, bis die<br />
neue MR-Anlage in den Keller des Clemenshospitals<br />
transportiert war.<br />
Prof. Dr. Arnt-René Fischedick, Chefarzt<br />
der Radiologie <strong>im</strong> Clemenshospital und Dr.<br />
Christoph Peuker, Radiologische Gemeinschaftspraxis,<br />
werden zukünftig gemeinsam<br />
das neue moderne System nutzen.<br />
Absolut patientenfreundlich, weil leise,<br />
schmal, gibt es ein gutes Raumgefühl, bei<br />
gleichzeitig außergewöhnlich leistungsstarker<br />
Gefäßdarstellung, mit Body-Diffusionstechnik<br />
zur Tumorsuche, damit Zellveränderungen<br />
frühzeitig sichtbar dargestellt<br />
werden können.<br />
Gertie Bakenecker<br />
Clemenshospital <strong>GmbH</strong><br />
31
ÜBERBLICK<br />
Betriebsfest<br />
<strong>im</strong> St. Walburga-<br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
Erstmals fand das Betriebsfest in diesem<br />
Jahr auf einem Bauernhof <strong>im</strong> Nierbachtal<br />
statt. Trotz Regenwetters haben in diesem<br />
Jahr mehr als 200 Mitarbeiter an dem Fest<br />
teilgenommen, was eine Steigerung gegenüber<br />
den letzten Jahren bedeutet. Für<br />
die Hin- und Rückfahrt in den Nachbarort<br />
wurde eigens ein Bus-Shuttle eingerichtet.<br />
MAV, Betriebsleitung und Mitarbeiter sprachen<br />
gleichermaßen von einem gelungenen<br />
Betriebsfest! Die Bilder lassen sicherlich<br />
auch darauf schließen, dass der Spaß<br />
nicht zu kurz kam!<br />
Heinz Hückelhe<strong>im</strong><br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
32
▼<br />
Neurologie der Raphaelsklinik<br />
zertifiziert<br />
„Anfangs war der Arbeitsaufwand eindeutig<br />
höher“, erinnert sich Dr. Joach<strong>im</strong><br />
Elbrächter, der gemeinsam mit seinen Kollegen<br />
Dr. Hans Bernd Rickert und Dr. Gideon<br />
Enck, Chefarzt der Neurologischen<br />
Belegabteilung der Raphaelsklinik ist, an<br />
die Startphase des Qualitätsmanagements<br />
in seiner Abteilung. Checklisten mussten<br />
geführt und Arbeitsschritte <strong>im</strong> Stationsablauf<br />
lückenlos dokumentiert werden. Gemeinsam<br />
mit den Verantwortlichen der<br />
Raphaelsklinik wurden Verfahrensanweisungen<br />
und Abteilungsziele formuliert. So<br />
verlangen es die strengen Kriterien des<br />
Qualitätsmanagements an der Klinik. Nach<br />
und nach nahm der Zeitaufwand ab, Kompetenzen<br />
und Aufgaben konnten klarer<br />
zugewiesen werden. „Auch das Selbstbewusstsein<br />
meiner Mitarbeiter hat sich<br />
dadurch ganz sicher erhöht!“, stellt<br />
ÜBERBLICK<br />
Freuen sich über die Anerkennung ihrer Leistung durch den TÜV (v. l.): Dr. Gideon Enck, Dr. Joach<strong>im</strong><br />
Elbrächter und Dr. Hans Bernd Rickert<br />
Elbrächter fest. Belohnt wurde der Aufwand<br />
nun durch den TÜV Nord, der mit<br />
seinem Siegel und einer Urkunde die erfolgreiche<br />
Einführung des Qualitätsmanagements<br />
auf der Abteilung bestätigt. Den<br />
Patienten ist es nun möglich, ein strukturiertes<br />
Beschwerdemanagement zu nutzen<br />
und auf Grund regelmäßig durchgeführter<br />
Patientenbefragungen auf die Qualität seiner<br />
Behandlung Einfluss zu nehmen. „Das<br />
Zertifizierungsverfahren stellt für uns einen<br />
Anreiz dar, die eigene Tätigkeit intensiver<br />
zu hinterfragen und exakter zu dokumentieren.<br />
Das kommt auch dem Patienten zu<br />
Gute“, beschreibt Elbrächter seine Motivation,<br />
das aufwändige Verfahren durchzuführen.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
33
WEITBLICK<br />
34<br />
Gewinnerreise<br />
nach London<br />
Eckart Mahle, der Gewinner, des Konzern-Slogan<br />
„Qualität und Kompetenz<br />
<strong>im</strong> Zeichen der Barmherzigkeit“ hat sich<br />
nach seiner Qual der Wahl für London<br />
entschieden und lässt uns ein paar Einblick(e)<br />
in die gewonnene Reise nehmen.<br />
Geschichte und Neuzeit in London<br />
Warum London? Warum in so eine große<br />
Stadt fahren? Auf einer Gesamtfläche von<br />
etwa 40 mal 40 Kilometern tummeln sich<br />
12 bis 13 Millionen Einwohner. Zum Vergleich:<br />
der Kreis Steinfurt ist etwa gleich<br />
groß bei nur 450.000 Einwohnern. Die<br />
Antwort ist ganz einfach: es hat uns schon<br />
lange interessiert, was an dieser Stadt<br />
eigentlich „dran“ ist!<br />
Alte prächtige Bauten<br />
Es gibt so viele davon, dass man gar nicht<br />
weiß, wo man anfangen soll. Ein guter Einstieg<br />
war aber für uns die Stadtrundfahrt:<br />
Der Tower. In Wirklichkeit ist er nicht ganz<br />
so beeindruckend wie der Name klingt. Ein<br />
großflächiges Gemäuer mit ein paar hübschen<br />
Türmchen, nett gelegen an der<br />
Themse. Im Inneren waren wir nicht, aber<br />
man kann sich auf ein Fließband stellen<br />
und unter strengster Bewachung an den<br />
Kronjuwelen vorbeifahren.<br />
Die Tower-Bridge von 1894. Das ist wirklich<br />
eine schöne Brücke direkt am Tower. In<br />
blauen und weißen Farben sind die Ziegel<br />
angemalt und oben in den Verbindungsstegen<br />
zwischen den Türmen befindet sich<br />
ein Museum, das sich natürlich mit der<br />
Tower-Bridge selbst beschäftigt. Angeblich<br />
ist die Brücke ständig bereit, ihre Flügel<br />
hochzufahren. Da aber kaum noch ein<br />
großes Schiff die Brücke passieren muss,<br />
wird man das Schauspiel wohl selten zu<br />
Gesicht bekommen.
▼<br />
Royal Albert Hall<br />
„Big Ben“. Ein schönes Fotomotiv, nicht<br />
nur wegen des Turmes mit dem 14-Tonnen-Uhrwerk,<br />
sondern weil das ganze<br />
Gebäude drumherum richtig gut aussieht<br />
und auch noch direkt an der Themse steht.<br />
Auf dem Platz davor erwarben wir von<br />
einem unbekannten Meister (Student?) ein<br />
schönes Gemälde. Die klassische Tonfolge<br />
der Glocken haben wir auch noch in den<br />
Ohren.<br />
▼<br />
Piccadilly Circus<br />
Nebenan ist dann die Westminster-Abbey,<br />
an Sonntagen auf jeden Fall geschlossen...!<br />
Vor dem Buckingham-Palace ist <strong>im</strong>mer<br />
richtig was los. Gar Tausende von Touristen<br />
hoffen auf einen Blick auf die königliche<br />
Familie, wie sie vielleicht für einen kurzen<br />
Gruß auf den berühmten Balkon hinaustritt.<br />
Das ist natürlich etwas zu unwahr-<br />
▼<br />
Queen Victoria<br />
Denkmal vor<br />
dem Buckingham<br />
Palace<br />
▼<br />
Tower-Bridge<br />
WEITBLICK<br />
scheinlich, aber wir bekommen ordentlich<br />
den Flair zu spüren, zumal gerade noch<br />
eine Gruppe von Grenadier Guards nach<br />
dem „Changing of the Guards“ samt<br />
berittener Begleitung in die Straße Richtung<br />
Trafalgar Square einbiegt. Die Grenadier<br />
Guards sind übrigens die Wachen mit<br />
den hohen Fellmützen namens „Busby“,<br />
was auch <strong>im</strong>mer das heißen mag!<br />
Die Sankt-Pauls-Kathedrale darf natürlich<br />
auch nicht fehlen. Hier haben Charles und<br />
Diana geheiratet. Die riesige Kirche versucht<br />
aber nicht irgendeinen Nutzen daraus<br />
zu ziehen. Sehr zurückhaltend kommt<br />
sie daher, und <strong>im</strong> schönen Inneren darf<br />
nicht einmal fotografiert werden.<br />
Dafür ist Lady Di <strong>im</strong>mer noch <strong>im</strong> Harrod’s<br />
präsent. In dem Nobel-Kaufhaus der Alfayettes<br />
kann man <strong>im</strong> Untergeschoss einen<br />
kleinen Schrein bewundern: Eine Pyramide,<br />
ein Bild von Diana und Dody, die Verlobungsringe<br />
der beiden, sowie die angeblich<br />
ungespülten Weingläser vom letzten<br />
Abend in Paris!<br />
Und so geht es weiter Piccadilly Circus,<br />
Royal Albert Hall, National Gallery, Madame<br />
Tussauds Wachsfigurenkabinett,….<br />
Ständig stolpern wir über Orte, die man<br />
aus Berichten, den Nachrichten, Filmen<br />
oder eventuell sogar noch aus dem Geschichtsunterricht<br />
kennt.<br />
Neuzeit<br />
Aber unsere Metropole hat auch neue Seiten.<br />
Meistgenannt und meistbekannt sind<br />
die architektonischen Werke von Norman<br />
Foster. Das größte ist ein glänzendes, tannenzapfenförmiges<br />
Osterei, in dem eine<br />
schweizerische Bank ihr Geld hütet. Ein<br />
paar andere Häuser gehen auch auf sein<br />
Schaffenskonto, jedoch wirken sie manch-<br />
35
WEITBLICK<br />
▼<br />
36<br />
Bankgebäude von Norman Foster<br />
mal inmitten der altehrwürdigen Gebäude<br />
ein wenig deplatziert.<br />
Eine weitere jüngere Attraktion ist das<br />
schöne Riesenrad „London Eye“. Gegenüber<br />
von Big Ben, auf der Südseite der<br />
Themse hat man aus 140 Metern Höhe<br />
selbst bei Londoner Nieselregen einen<br />
umfassenden, unfassbaren Blick auf die<br />
Stadt. Eine halbe Stunde dauert die<br />
Umfahrt bei gemäßigtem Tempo. Das Riesenrad<br />
auf dem Send dagegen ist, was die<br />
Aussicht angeht, ein wesentlich kleinerer<br />
Spaß; dafür allerdings auch nicht so belastend<br />
für den Geldbeutel.<br />
Euro-Preise in Pfund<br />
Insgesamt hat man den bei den meisten<br />
Waren und Dienstleistungen den Eindruck,<br />
dass es sich mit den Preisen wie in der<br />
Überschrift verhält, also eineinhalb mal so<br />
teuer wie in good old Germany.<br />
Dabei sind die Löhne, so hörten wir, nicht<br />
entsprechend höher. Im eigentlichen Londoner<br />
Zentrum sei es billiger, Wohnraum<br />
zu kaufen, als zu mieten. Das bedeute<br />
nicht, dass die Kaufpreise niedrig seien,<br />
nein, das bedeute, dass es sich die meisten<br />
Menschen überhaupt nicht leisten können<br />
in der Nähe ihrer Arbeitstelle zu wohnen,<br />
und stattdessen lange Underground-Fahrten<br />
zu den billigeren Vororten in Kauf nehmen.<br />
Auch unser häufiger Gang ins<br />
Restaurant wird aus diesen Gründen von<br />
vielen gescheut. Die Einhe<strong>im</strong>ischen machten<br />
aber trotzdem einen insgesamt zufriedenen<br />
Eindruck.<br />
Apropos Einhe<strong>im</strong>ische<br />
Was gibt es in London noch, außer den<br />
statischen Sehenswürdigkeiten? Die Menschen!<br />
Aus den unzähligen „Außenbezirken des<br />
British Empire“, kamen und kommen<br />
unzählige Emigranten nach London. Vor<br />
allem aus Indien gab es eine rege Immigration,<br />
so dass einige Briten heute schon<br />
behaupten, sie wären das „Land der<br />
Currys“. St<strong>im</strong>mt natürlich nicht ganz, aber<br />
die Vielfalt be<strong>im</strong> Essen ist sehr hoch, und<br />
man bekommt be<strong>im</strong> Inder auch tatsächlich<br />
ein echt indisch gewürztes Gericht und<br />
keinen europäisch angepassten, milden<br />
Abkömmling. Sehr lecker!<br />
Noch heute darf jeder Einwohner aus den<br />
diversen Staaten die <strong>im</strong>mer noch unter der<br />
englischen Krone stehen (z. B. Australien,<br />
Bahamas) unbeschränkt nach England<br />
kommen. Deshalb besteht Londons Bevölkerung<br />
aus einem erfrischenden bunten,<br />
multikulturellen Gemisch.<br />
Die letzten Vorfälle, bzw. Anschläge werfen<br />
naturgemäß ein schlechteres Licht auf<br />
eine solche Gesellschaft. Wenn man aber<br />
durch die Straßen geht, und die Menschen<br />
sieht, fühlt man sich weder unwohl oder<br />
gar bedroht. Wie so oft scheinen auch hier<br />
wieder ein paar Fanatisten den Ruf einer<br />
ganzen Bevölkerungsgruppe bzw. der<br />
ganzen Stadt zu schädigen. Die Besucherzahlen<br />
waren drastisch zurückgegangen,<br />
sehr zum Leidwesen derjenigen, die vom<br />
Tourismus abhängig sind.<br />
Fazit<br />
Es gibt noch viele weitere berichtenswerte<br />
Eigenheiten in dieser Stadt, z. B. die Pubs,<br />
die unzähligen Musicals, den Hyde Park<br />
usw., aber ebenso, wie man in drei Tagen<br />
nicht alle Hauptattraktionen ‚mitnehmen’<br />
kann, ist es nicht möglich all dies in einem<br />
kleinen Reisebericht darzustellen. Unser<br />
Tipp:<br />
London ist nicht nur eine Reise wert!<br />
Ingrid und Eckart Mahle<br />
„60 plus Aktiv <strong>im</strong><br />
Leben“…<br />
…unter diesem Motto stand die Informations-,<br />
Einkaufs- und Erlebnismesse<br />
vom 16. bis zum 18.06.2006 in der<br />
Halle Münsterland.<br />
Mit dem Stand der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />
sollten vor allen Dingen die Menschen<br />
angesprochen werden, die <strong>im</strong> Alter<br />
Hilfe benötigen.<br />
Mitarbeiter der Misericodia, der<br />
Ambulanten Pflegedienste und Kurzzeitpflege<br />
der Raphaelsklinik und des<br />
Clemenshospitals informierten über<br />
Einrichtungen und das Leistungsspektrum<br />
der angeschlossenen Organisationen.<br />
Joach<strong>im</strong> Hemelt,<br />
Ambulante Pflege am Clemenshospital
Das Clemenshospital unterstützt das<br />
Erdbebengebiet in Nordpakistan<br />
Frau Hanne Janotta, freiwillige Helferin<br />
von der Humanity Care Stiftung, war in<br />
diesem Jahr Patientin <strong>im</strong> Clemenshospital.<br />
Nach dem stationären <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt<br />
standen noch einige Termine in der<br />
Physiotherapie an. Dabei wurde sie auf die<br />
ausgesonderten Patientenbetten <strong>im</strong> Innenhof<br />
der Küche aufmerksam.<br />
Nicht lange gezögert, hat sie den persönlichen<br />
Kontakt zu uns aufgenommen. Nach<br />
freundlicher Vorstellung zu ihrer Person<br />
und der Stiftung hat sie ihr Anliegen vorgetragen.<br />
Die Humanity Care Stiftung ist eine gemeinnützige<br />
Stiftung. Sie ist in Islamabad/<br />
Pakistan amtlich registriert und verfolgt<br />
ausschließlich humanitäre Ziele. Sie wird<br />
durch einen Präsidenten und einen Generalsekretär<br />
vertreten und durch einen Beirat,<br />
der international besetzt ist und über<br />
entsprechende Fachkompetenzen verfügt,<br />
unterstützt. Eine besondere Zielgruppe der<br />
Stiftung sind Kinder und benachteiligte<br />
Menschen.<br />
Somit berichtete sie über das Erdbeben<br />
vom 8. Oktober 2005 in Pakistan. Dringend<br />
müssen z. B. Krankenhäuser, Schulen,<br />
Waisenhäuser etc. wieder aufgebaut<br />
werden. Dort ist alles gefragt, was hier<br />
nicht mehr benötigt wird. Also kamen<br />
unsere <strong>Krankenhaus</strong>betten gerade zur<br />
rechten Zeit.<br />
Herr Tschorn war sofort bereit zu helfen.<br />
Es wurden 30 <strong>Krankenhaus</strong>betten mit<br />
Matratzen und 14 Kinderbetten für die <strong>im</strong><br />
Aufbau befindlichen Sanitätsstationen in<br />
der Erdbebenregion versprochen.<br />
Frau Janotta war überglücklich und das<br />
Organisieren des Transportes begann.<br />
Nach einigen Wochen war es dann soweit.<br />
Zwei große LKW haben die Betten zunächst<br />
von Münster nach Bremen transportiert.<br />
Dort wurden sie in Übersee-Container<br />
verladen und nach Karachi verschifft.<br />
Von dort aus ging es noch einmal<br />
per LKW 1.500 Kilometer nach Nordpakistan.<br />
Dort warteten dann die freiwilligen<br />
Helfer, dass die Betten vom Transportstaub<br />
befreit werden konnten und in einer Klinik<br />
zum Einsatz kamen, in der die Ärmsten der<br />
Armen kostenlos behandelt werden.<br />
Ende September besuchten uns dann Frau<br />
Janotta und Herr Folker Flasse, Präsident<br />
der Stiftung, und berichteten mit einem<br />
großen Dank über den erfolgreichen Transport<br />
der Betten und über die hochbeglückten<br />
Augen der Armen.<br />
Weitere Informationen über die Humanity<br />
Care Stiftung finden Sie <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.humanity-Care-Stiftung.de<br />
Maria Schmiemann<br />
Sekretärin der Geschäftsführung<br />
Clemenshospital<br />
WEITBLICK<br />
Litauische Journalisten<br />
besuchten die<br />
Raphaelsklinik<br />
Eine Gruppe litauischer Journalistinnen<br />
und Journalisten besuchte während<br />
einer Informationsreise unter anderem<br />
die Raphaelsklinik, um Einblicke in das<br />
Deutsche Gesundheitswesen zu erlangen.<br />
Kliniksprecher Michael Bührke<br />
informierte die Besucher zunächst<br />
über die wechselvolle Geschichte des<br />
fast 100-jährigen <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Beeindruckt waren die litauischen<br />
Journalisten vom modernen Qualitätsmanagement,<br />
das sicher stellen<br />
soll, dass die Behandlungsqualität der<br />
Patienten laufend verbessert wird.<br />
Höhepunkt der Führung war der<br />
Besuch der Dachterrasse des auffälligen<br />
Hochhauses der Raphaelsklinik,<br />
von dem aus die Gruppe bei strahlendem<br />
Sonnenschein einen faszinierenden<br />
Blick über die Dächer der Stadt bis<br />
zum Teutoburger Wald genießen<br />
konnten.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
37
WEITBLICK<br />
Dramatischer Wanderlauf für die<br />
„Bocholter Tafel“<br />
Es war wieder soweit: vom 18. bis 21. Juli<br />
2006 waren die „Nijmegsen Vierdaagse“<br />
wieder in Sicht: einer der größten<br />
weltweit bekannten Wandermärsche<br />
über vier Tage. Nach Angaben des Veranstalters<br />
laufen 50.000 Menschen aus vielen<br />
unterschiedlichen Ländern bis zu 200<br />
km weit. Pro Tag können unterschiedlich<br />
lange Strecken von 30 km, 40 km oder 50<br />
km gewandert werden.<br />
▼<br />
Auch in diesem Jahr ist Ria Rensen-Huls<br />
von Station 2 des Augustahospitals wieder<br />
mitgelaufen. Dieses Jahr hat ihr Kollege<br />
André ter Beek sie begleitet. Beide wollten<br />
40 km pro Tag laufen. Ria ist bereits die<br />
letzten Jahre mitgelaufen. Im vergangenen<br />
Jahr hat sie sich eine Wunde in Größe<br />
einer Kreditkarte in die rechte Ferse gelaufen,<br />
knallrot und ohne Haut. Aber Ria<br />
kann in Erinnerung daran heute nur<br />
lachen. „Das ist doch normal. Davon lasse<br />
ich mich doch nicht abhalten.“ Für André<br />
ist es in diesem Jahr das erste Mal gewesen.<br />
Zusammen haben sich beide gut auf<br />
den Lauf vorbereitet. André: „Ria hat mir<br />
die Hölle heiß gemacht bei der Vorbereitung!“<br />
38<br />
Teilnehmer des Volkslaufes<br />
▼<br />
Spendenübergabe an die „Bocholter Tafel“<br />
Traditionell ist der Lauf wie in den vorigen<br />
Jahren an einen karitativen Zweck gebunden.<br />
Dabei ist es <strong>im</strong>mer wichtig gewesen,<br />
dass die Spende möglichst einer Einrichtung<br />
in der Nähe von Anholt zu Gute kam.<br />
Dieses Jahr hat das Personal der Station 2<br />
die „Bocholter Tafel“ als Spendenempfänger<br />
ausgewählt. Die „Bocholter Tafel“, die<br />
deutlich vergünstigte Lebensmittel für<br />
sozial Schwache anbietet, haben sich die<br />
Läufer vorher angesehen und entschieden:<br />
„Die können das Geld gut brauchen.“<br />
Rund 30 arme Familien kaufen zurzeit <strong>im</strong><br />
Tafelladen verbilligte Lebensmittel ein. Der<br />
Kollege Martin Plettenberg hat Ria und<br />
André organisatorisch unterstützt. Er hat<br />
sich schon vor dem Wandermarsch „die<br />
Sohlen abgelaufen“ und <strong>im</strong> ganzen Haus<br />
Geld eingesammelt, vom Chefarzt bis zum<br />
Praktikanten. Auch die Patienten, ob stationär<br />
oder ambulant, haben bereitwillig<br />
gespendet. Von Bekannten und Verwandten<br />
ist zusätzliches Geld zusammen<br />
gekommen.<br />
Am 18. Juli ging es dann endlich los. Dieses<br />
Jahr wurde der Lauf zum 90. Mal veranstaltet.<br />
Doch was ein Fest werden sollte, nahm ein<br />
dramatisches Ende. Hohe Temperaturen<br />
von 35° C und mehr sowie wenig Wind<br />
und Schatten bereiteten vielen Läufern<br />
Probleme. Mehrere hundert Menschen<br />
erlitten Sonnenstiche und Kreislaufzusam-<br />
▼<br />
Ria Rensen-Huls, Martin Plettenberg und<br />
André ter Beek (v. l.)
menbrüche, fünf Menschen mussten<br />
rean<strong>im</strong>iert werden. Zwei Wanderer<br />
starben. Für die Organisatoren war<br />
klar: sie können bei diesem heißen<br />
Wetter die medizinische Versorgung<br />
nicht sicherstellen. Die Wanderung<br />
wurde daher abgebrochen.<br />
André erinnert sich, dass sich während<br />
des Laufes dramatische Szenen<br />
abspielten. „Überall gingen Leute zu<br />
Boden, wir sahen Wanderer, die an<br />
Bäumen standen und erbrechen mussten.“<br />
„Auch <strong>im</strong> Ziel sind noch Wanderer<br />
zusammengebrochen und mussten<br />
behandelt werden“, so erzählt<br />
Ria. „Auf den Deichen mussten wir am<br />
Nachmittag <strong>im</strong>mer wieder Platz für<br />
die Ambulanzmotorräder machen. Die<br />
Rettungswagen waren <strong>im</strong> Dauereinsatz.“<br />
Ria und André waren natürlich traurig<br />
und entsetzt über die Todesfälle. Sie<br />
konnten die Entscheidung der Veranstalter<br />
gut verstehen. Andererseits<br />
waren sie auch ein wenig enttäuscht, nicht<br />
weiter machen zu dürfen. Sie hatten sich<br />
lange auf den Lauf vorbereitet. Beide<br />
waren nach dem ersten Tag noch relativ<br />
fit. Dass die beiden trotz der Hitze keine<br />
Probleme be<strong>im</strong> Laufen hatten, ist für Ria<br />
kein Zufall. „Wir haben uns an die Tipps<br />
<strong>im</strong> Vorfeld gehalten. Alle zwei Stunden<br />
Pause, zwischendurch eine leicht salzige<br />
Suppe essen und sehr viel trinken.“ Neun<br />
bis zehn Liter, so schätzte Ria, hatte sie bis<br />
zum Nachmittag getrunken.<br />
Die Sponsoren waren alle froh, dass André<br />
und Ria gesund geblieben sind. Dass der<br />
Lauf abgebrochen wurde, war höhere<br />
Gewalt. Außerdem hatte Ria schon mehrere<br />
Jahre bewiesen, den Lauf über vier Tage<br />
zu schaffen. Und auch André hätte es<br />
geschafft. Davon konnte man ausgehen.<br />
Also haben die Sponsoren ihre Spenden<br />
nicht zurückgezogen.<br />
So konnten die beiden die schöne Summe<br />
von 1860,-EUR (!) an die „Bocholter Tafel“<br />
überreichen. Die Vorsitzende der „Bochol-<br />
WEITBLICK<br />
ter Tafel“ war sichtlich über die Höhe der<br />
Summe überrascht. Aber auch für Ria und<br />
André gab es eine Überraschung: das Geld<br />
soll verwendet werden, um auch in Isselburg<br />
einen Tafelladen aufzubauen. Die<br />
Pläne sind bereits weit fortgeschritten. Die<br />
Organisatoren rechnen damit, dass die<br />
„Isselburger Tafel“ <strong>im</strong> nächsten Frühjahr<br />
öffnen kann.<br />
So hatte der „Nijmegse Vierdaagse“ trotz<br />
der traurigen Ereignisse doch auch ein<br />
gutes Ende gefunden.<br />
Die beiden Läufer Ria und André sind jetzt<br />
schon wieder in der Vorbereitung für den<br />
nächsten „Nijmegse Vierdaagse“. Wofür<br />
<strong>im</strong> nächsten Jahr gespendet wird, ist noch<br />
nicht entschieden. Gesammelt wird, das ist<br />
klar. Und die Mitarbeiter des Augustahospitals<br />
können sich jetzt schon darauf vorbereiten<br />
und kräftig sparen.<br />
André ter Beek,<br />
Krankenpfleger Station 2<br />
Augustahospital<br />
▼<br />
Häufige Pausen<br />
und sehr viel Flüssigkeit<br />
waren bei z.T.<br />
über 35° C absolut<br />
notwendig.<br />
39
WEITBLICK<br />
Ankündigung:<br />
Ulla Schmidt<br />
zu Gast in der<br />
Raphaelsklinik<br />
Am Mittwoch, dem 16.02.2007 findet<br />
ab 16.00 Uhr <strong>im</strong> Foyer der Raphaelsklinik<br />
Münster eine öffentliche Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Integrierte<br />
Versorgung <strong>–</strong> Gesundheitspolitisches<br />
Modell der Zukunft oder Exper<strong>im</strong>ent<br />
auf Zeit?“ statt. Neben namhaften<br />
Vertretern aus Politik, Leistungserbringern<br />
und Kostenträgern des Gesundheitswesens<br />
wird auch die amtierende<br />
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt als<br />
Gesprächspartnerin erwartet. Koordiniert<br />
wird die Veranstaltung von der<br />
Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
40<br />
Chinesische Delegation<br />
besucht Raphaelsklinik<br />
▼<br />
Der vom Centrum für <strong>Krankenhaus</strong>-Management<br />
(CKM) seit 1998 organisierte Internationale<br />
Betriebsvergleich von Krankenhäusern<br />
und Gesundheitssystemen führte<br />
zehn <strong>Krankenhaus</strong>manager und Medizintechniker<br />
aus der Volksrepublik China<br />
nach Münster.<br />
▼<br />
Elf Chinesen ohne Kontrabass und zwei der Gastgeber <strong>–</strong> Alexander Prangenberg (CKM, li.) und<br />
Michael Bührke (Raphaelsklinik, re.) <strong>–</strong> vor dem Haupteingang der Raphaelsklinik<br />
Die Leiterin der Zentralsterilisation Anja Meyer<br />
Holsen (vorne) informiert die Besucher aus<br />
China<br />
Sie nutzten die Gelegenheit, sich <strong>im</strong> Rahmen<br />
einer eintägigen vom CKM in Zusammenarbeit<br />
mit der Raphaelsklinik sowie<br />
dem St. Franziskus-Hospital durchgeführten<br />
Fortbildungsveranstaltung über das<br />
deutsche Gesundheitswesen und insbesondere<br />
über das Thema „Medizintechnik-<br />
Management <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>“ zu informieren.<br />
Alexander Prangenberg, Projektleiter<br />
am CKM, informierte die chinesische<br />
Studiengruppe über Erfolgsfaktoren des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>-Betriebsvergleichs. In der<br />
Raphaelsklinik besuchten die Teilnehmer<br />
die hochmoderne Zentralsterilisation des<br />
Hauses und tauschten ihre Erfahrungen<br />
über Funktionsabläufe und Risikomanagement<br />
mit der Sterilisations-Leiterin Anja<br />
Meyer Holsen aus.<br />
Besonders beeindruckt zeigten sich die<br />
Besucher aus Fernost von der gewissenhaften<br />
Dokumentation der Sterilisationsabläufe<br />
und dem Qualitätsmanagement<br />
der Raphaelsklinik.<br />
Für Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Leiter des<br />
CKM, bedeutet dieser Besuch eine Intensivierung<br />
der guten Kontakte zum chinesischen<br />
Gesundheitssystem, das bereits<br />
heute für zahlreiche deutsche Unternehmen<br />
der Gesundheitswirtschaft einen<br />
wichtigen und schnell wachsenden Exportmarkt<br />
darstellt.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik
Zwei Jahre Freundeskreis<br />
Clemenshospital Münster<br />
Nicht <strong>im</strong>mer ist es einem Verein <strong>–</strong> erst<br />
recht keinem gemeinnützigen <strong>–</strong> vergönnt,<br />
häufig über spektakuläre Vorgänge zu<br />
berichten. Das heißt aber nicht, dass er<br />
dahinsiecht oder sich gar aufgelöst hat. Im<br />
Gegenteil: Die Aktivitäten laufen vor und<br />
hinter den Kulissen unvermindert weiter.<br />
Ohne Events und Actions, aber nachhaltig<br />
und langfristig ausgerichtet.<br />
Kann man <strong>–</strong> und wenn ja woran <strong>–</strong> Nachhaltigkeit<br />
oder gar Erfolg einer Gemeinnützigkeit<br />
festmachen?<br />
An der Höhe der eingegangenen Spenden,<br />
dem Zuwachs an Mitgliedern<br />
oder an den einzelnen Maßnahmen,<br />
die der Verein<br />
fördernd begleitet hat?<br />
Wer kann und<br />
soll uns beurteilen?<br />
Wir erfahren<br />
<strong>im</strong>mer wieder,<br />
dass bei den Menschen,<br />
denen wir<br />
helfen konnten, unsere<br />
Unterstützung „ankommt“.<br />
Und das ist und sollte unser<br />
Maßstab sein für einen Erfolg.<br />
Darin sehen wir uns bestätigt. Dadurch<br />
erfahren wir Ansporn für die nächsten<br />
Schritte.<br />
Im Juli gab der finnische Kammerchor<br />
ANCORA aus Kuopio auf seiner Deutschlandreise<br />
in der Kapelle des Clemenshospitals<br />
ein öffentliches Benefizkonzert mit<br />
einem breit gefächerten Programm. Damit<br />
wollte der Verein den Patienten und Mitarbeitern<br />
sowie den Freunden und Förderern<br />
ein musikalisches Bonbon in dem oftmals<br />
hektischen <strong>Krankenhaus</strong>-Alltag bieten.<br />
Die Reaktion der zahlreichen Zuhörer zeigte,<br />
dass trotz vieler anderer Veranstaltungen<br />
in der Stadt und <strong>im</strong> Umland Abwechslungen<br />
vor Ort von Interesse sind. An dieser<br />
Stelle sei nochmals für die Spenden<br />
gedankt.<br />
Die <strong>im</strong> letzten Heft angesprochenen Bausteine<br />
wie onkopsychologische Betreuung,<br />
Kosmetikseminar und Musiktherapie<br />
konnten weiterentwickelt werden und<br />
erfreuen sich zunehmender Nachfrage<br />
durch die Patientinnen. Schon nach einigen<br />
Wochen der Tätigkeit der jungen Psychologin<br />
zeigt sich, dass die Beratung/<br />
Betreuung weiter verstärkt und wahrscheinlich<br />
auf andere medizinische Fachabteilungen<br />
ausgedehnt werden müsste.<br />
Diese Resonanz gibt uns die Gewissheit,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg sind<br />
und dass unsere Arbeit eine notwendige<br />
Begleitung der Pflege und<br />
Genesung ist.<br />
Die eingeleitete Zusammenarbeit<br />
mit dem hauseigenen<br />
Projekt „Ehrenamt“<br />
zeigt, dass auch<br />
an dieser Stelle der<br />
Freundeskreis helfen<br />
kann.<br />
In diesem Jahr<br />
schlossen sich uns weitere 7<br />
Mitglieder an, die unsere Arbeit<br />
aktiv unterstützen wollen. Zahlreiche<br />
Spender gaben uns Rückhalt für<br />
die in 2007 vor uns liegenden Aufgaben.<br />
Das Spendenkonto hat sich zwar erfreulicherweise<br />
entwickelt, aber unsere Vorhaben<br />
bedürfen auch weiterhin verlässlicher<br />
Einnahmen, da die Projekte von langfristiger<br />
Natur sind.<br />
Ein Mitglied sei besonders erwähnt, da es<br />
eine private Einladung unter das Motto<br />
des Freundskreises gestellt und auf<br />
Geschenke zugunsten von Spenden verzichtet<br />
hatte.<br />
Der Vorstand des Vereins wünscht allen<br />
Lesern und Freunden eine besinnliche Zeit<br />
sowie ein gesundes Neues Jahr.<br />
Ihr<br />
Heinrich Segbers<br />
Vorsitzender<br />
Erster Schultag<br />
WEITBLICK<br />
Alle Kinder bekommen am ersten<br />
Schultag eine Schultüte.<br />
Was, wenn dieser wichtige Tag in<br />
einem <strong>Krankenhaus</strong> stattfindet?<br />
Unsere Lehrerin, Josi von Sahr von der<br />
Helen Keller Schule, kümmert sich liebevoll<br />
um alle Bedürfnisse ihrer<br />
▼<br />
Scharafeddin und Josi von Sahr<br />
Schüler. Damit Scharafeddin dieses<br />
Ereignis in guter Erinnerung behält,<br />
hat sie ihm den Tag versüßt. Mit einer<br />
selbst gebastelten Schultüte sollte dem<br />
kleinen Patienten aus Tunesien der<br />
Start erleichtert werden. Der dann<br />
ganz persönlich gestaltete Tag für<br />
Scharafeddin wird ihm sicherlich<br />
<strong>im</strong>mer in Erinnerung bleiben <strong>–</strong> Lernen<br />
kann Spaß machen!<br />
Gertie Bakenecker<br />
Clemenshospital <strong>GmbH</strong><br />
41
MIT-MENSCHEN<br />
Praxisanleiterausbildung am St. Walburga-<br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
Die praktische Ausbildung in der Pflege zu<br />
verbessern, den Theorie-Praxis Konflikt zu<br />
verringern und den gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
zu entsprechen, das waren die Ziele, die<br />
mit der ersten Praxisanleiterausbildung am<br />
St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong> verfolgt wurden.<br />
„Die Mühe hat sich gelohnt, die Ergebnisse<br />
sind sehr überzeugend“, mit diesen<br />
Worten verabschiedete der Schulleiter der<br />
Krankenpflegeschule, Hans Dieter Kisling,<br />
die 13 Frauen und Männer, die sich nach<br />
vielen Jahren Berufserfahrung in der Pflege<br />
noch einmal auf die „Schulbank“ setzten.<br />
Die Gruppe setze sich aus Gesundheitsund<br />
Krankenpflegerinnen der Krankenhäuser<br />
zusammen, die die Mescheder<br />
Krankenpflegeschule als Verbundschule<br />
zusammen betreiben.<br />
Dazu gehören das St. Franziskus-Hospital in<br />
Winterberg, das Fachkrankenhaus Kloster<br />
Grafschaft, die Elisabeth-Klinik in Olsberg-<br />
Bigge und das St. Walburga <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Über 200 Stunden widmeten sich die<br />
Absolventinnen dem umfangreichen Ausbildungsprogramm.<br />
Verschiedenen Lerntheorien, Kommunika-<br />
▼<br />
42<br />
tionsregeln, Pflegetheorien und regelmäßige<br />
Beratungen zum Anleitungsprozess<br />
standen dabei genau so auf<br />
dem Stundenplan wie eine Begleitung<br />
und Beratung in der Praxis.<br />
Außerdem galt es, eine Facharbeit zu<br />
schreiben, in der mit einem Aspekt der<br />
Ausbildung in der Pflege intensiv auseinandergesetzt<br />
wurde.<br />
Zum Abschluss der Fortbildung wurden<br />
diese Facharbeiten in einem festlichen<br />
Rahmen vor der Gruppe und den<br />
Pflegedienstleiterinnen der beteiligten<br />
Krankenhäuser präsentiert.<br />
Das Spektrum der Facharbeiten reichte<br />
von der Beschreibung konkreter Problemstellungen<br />
in verschiedenen Anleitungssituationen<br />
über die „Burn<br />
out“ Problematik von Berufsanfängern<br />
bis zu einem geschichtlichen Rückblick<br />
über die Entwicklung der praktischen<br />
Ausbildung in der Pflege.<br />
Nach der Präsentation wurden die Zertifikate<br />
überreicht und mit einem Glas<br />
Sekt auf eine gute Zusammenarbeit<br />
von Theorie und Praxis angestoßen.<br />
Wie „überdrüssig“ sind Sie? Schätzen Sie sich ein!<br />
1. Sind Sie müde?<br />
2. Fühlen Sie sich niedergeschlagen?<br />
3. Sind Sie körperlich erschöpft?<br />
4. Sind Sie emotional erschöpft?<br />
5. Sind Sie „erledigt“?<br />
6. Sind Sie „ausgebrannt“?<br />
7. Fühlen Sie sich gefangen?<br />
8. Sind Sie unglücklich?<br />
9. Fühlen Sie sich abgearbeitet?<br />
10. Fühlen Sie sich wertlos?<br />
11. Sind Sie überdrüssig?<br />
12. Sind Sie bekümmert?<br />
13. Sind Sie über andere verärgert oder enttäuscht?<br />
14. Fühlen Sie sich zurückgewiesen?<br />
15. Haben Sie Angst?<br />
16. Fühlen Sie sich schwach und hilflos?<br />
17. Fühlen Sie sich hoffnungslos?<br />
18. Haben Sie einen guten Tag?<br />
19. Sind Sie glücklich?<br />
20. Fühlen Sie sich opt<strong>im</strong>istisch?<br />
21. Fühlen Sie sich tatkräftig?<br />
Punktwert<br />
niemals 1<br />
ein- oder zwe<strong>im</strong>al 2<br />
selten 3<br />
manchmal 4<br />
oft 5<br />
meistens 6<br />
<strong>im</strong>mer 7<br />
Berechnung des Wertes:<br />
• Addieren Sie Ihre Werte der<br />
Fragen 1-17 (Wert A)<br />
• Addieren Sie auch die Werte für die<br />
Fragen 18-21 (Wert B)<br />
• Subtrahieren Sie (B) von 32 (Wert C)<br />
• Addieren Sie (A) und (C) (Wert D)<br />
• Dividieren Sie (D) durch 21 und Sie<br />
haben Ihren Überdrusswert<br />
Auswertung Seite 44<br />
Fragen zur Selbsteinschätzung des „Überdrusses“ aus der Facharbeit: „Burn Out-Syndrom <strong>–</strong><br />
ein Thema für Krankenpflegeschüler“<br />
Pfarrer Tielker geht in<br />
den Ruhestand<br />
Wie kaum ein Anderer versteht es der<br />
evangelische Pfarrer Johannes F. Tielker,<br />
mit einer gekonnten Mischung aus augenzwinkerndem<br />
Humor und nachdenklicher<br />
Ernsthaftigkeit den Gesprächspartner für<br />
sich einzunehmen, ihm die Sorgen zu nehmen.<br />
Seine jugendliche Art ist es auch, die<br />
bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Raphaelsklinik für Verblüffung<br />
sorgte als es hieß, dass der Seelsorger mit<br />
61 Jahren nun in den Ruhestand gehen<br />
würde.<br />
Nach 13 Jahren Amtszeit als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger<br />
am St. Franziskus-Hospital und<br />
an der Raphaelsklinik in Münster hätte er<br />
be<strong>im</strong> Abschieds-Gottesdienst zahlreiche<br />
bewegende Momente schildern können.<br />
Zusammenfassend stellte er jedoch nur<br />
eines fest: „Ich bin erstaunt, wie die Menschen<br />
mich angenommen haben. Ich habe<br />
gespürt, dass sie enormes Vertrauen hatten<br />
und dankbar für die Gespräche<br />
waren.“<br />
Nach Ausbildungen in Heilpädagogik und<br />
Supervision und langjähriger Arbeit bei der<br />
Telefonseelsorge und verschiedenen<br />
Anstalten für geistig Behinderte kehrte<br />
▼<br />
Pfarrer Johannes F. Tielker vor dem Namenspatron der R
aphaelsklinik<br />
Pfarrer Tielker vor 21 Jahren nach<br />
Münster zurück und arbeitete<br />
zunächst acht Jahre lang an der Friedensschule<br />
als Schul-Seelsorger. Es war<br />
eine intensive, aber auch schwierige<br />
Zeit. Von den Schülern kam selten eine<br />
Rückmeldung. „Ich konnte <strong>im</strong>mer nur<br />
erahnen oder zumindest hoffen, dass<br />
ich ihnen geholfen hatte“, erinnert er<br />
sich.<br />
Vor 13 Jahren trat Pfarrer Tielker die<br />
Arbeit als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger an:<br />
Das Berufsfeld war nicht weniger<br />
anstrengend, aber es tat gut, häufig<br />
ein Echo zu bekommen. „Es war<br />
erleichternd, zu sehen, dass ich den<br />
vielen Menschen ihren Lebensweg<br />
erleichtern konnte“, sagt er.<br />
Nach seinem Ausscheiden aus dem<br />
Dienst will sich Tielker neuen Aufgaben<br />
widmen: „Ich freue mich darauf,<br />
meine Französisch-Kenntnisse aufzubessern,<br />
Russisch zu lernen und mehr<br />
Zeit für meinen Garten zu haben.“<br />
Darüber hinaus wird er dementen<br />
Menschen in der Apostel- und Erlösergemeinde<br />
als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
Über 115.000 endoskopische Untersuchungen<br />
und Behandlungen führte der<br />
Chefarzt Prof. Dr. Günter Kautz zwischen<br />
1977 und 2005 eigenhändig durch, vermutlich<br />
mehr als jeder andere Arzt in<br />
Deutschland. Dieser außergewöhnliche<br />
Erfahrungsschatz ihres Chefarztes ließ die<br />
Abteilung für Innere Medizin II/Gastroenterologie<br />
(Medizin des Magen-Darm-Traktes)<br />
der Raphaelsklinik zu einem Zentrum<br />
mit überregionaler Bedeutung werden.<br />
Der 1941 in Augustfelde (Kreis Prenzlau)<br />
geborene Kautz floh <strong>im</strong> Jahr 1954 mit seiner<br />
Familie aus der DDR. Nach der Schulund<br />
Bundeswehrzeit studierte er in Marburg<br />
und Wien Medizin. Seine medizinische<br />
Laufbahn führte ihn über Gießen,<br />
Winterberg und Gehrden <strong>im</strong> Jahr 1975 an<br />
die Universitätsklinik Münster, wo er 1977<br />
Leiter der Abteilung für chirurgische Endoskopie<br />
der Klinik und Poliklinik für allgemeine<br />
Chirurgie wurde. Mit dem damaligen<br />
Direktor der Klinik, Prof. Dr. med. Hermann<br />
Bünte verbindet Kautz noch heute<br />
eine enge Freundschaft. 1997 wurde<br />
Kautz gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Spieker<br />
als Nachfolger des erkrankten Prof. Dr.<br />
MIT-MENSCHEN<br />
Raphaelsklinik verabschiedet Chefarzt Prof.<br />
Dr. Günter Kautz in den Ruhestand<br />
▼<br />
Vertreter der Raphaelsklinik und der <strong>Misericordia</strong> <strong>Krankenhaus</strong>trägergesellschaft verabschiedeten<br />
den scheidenden Chefarzt Prof. Dr. Günter Kautz (3. v. r.) in den Ruhestand.<br />
Norbert van Husen als Chefarzt an die<br />
Raphaelsklinik berufen. Durch seine außerordentliche<br />
Erfahrung auf den Gebieten<br />
der Gastroenterologie und der Endoskopie<br />
erwarb sich Kautz rasch den Respekt seiner<br />
Kollegen und Mitarbeiter. Ausdrücklich<br />
lobt Kautz die hervorragende Zusammenarbeit<br />
mit den Ärzten und dem Pflegepersonal<br />
der Raphaelsklinik. Dem für die kommenden<br />
Monate geplanten Neubau der<br />
Abteilung für Endoskopie in der Klinik gab<br />
Kautz in der Planungsphase wesentliche<br />
Impulse. Den bevorstehenden Ruhestand<br />
möchte der Mediziner unter anderem nutzen,<br />
um am he<strong>im</strong>ischen Computer die<br />
nahezu unüberschaubare Menge an Endoskopiefilmen,<br />
die während vieler seiner<br />
Untersuchungen entstanden, zu schneiden<br />
um sie dem Fachpublikum zuzuführen. Die<br />
Geschäftsführungen der Raphaelsklinik<br />
und der <strong>Misericordia</strong> <strong>Krankenhaus</strong>trägergesellschaft<br />
wünschen dem scheidenden<br />
Chefarzt während einer kleinen Feier für<br />
seinen Ruhestand alles Gute.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
43
MIT-MENSCHEN<br />
Kurz notiert<br />
Ich möchte mich auf diesem Wege kurz bei<br />
Ihnen vorstellen. Mein Name ist Sonja Treß<br />
und ich bin seit dem 1. November 2006<br />
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Misericordia</strong><br />
<strong>GmbH</strong><br />
und des Clemenshospitals.<br />
Meine journalistische<br />
Tätigkeit<br />
habe ich nach<br />
Praktika und freier<br />
Mitarbeit mit<br />
einem Volontariat<br />
in der Lokalredaktion<br />
der<br />
Münsterschen Zeitung begonnen. Anschließend<br />
war ich in der Nachrichtenredaktion<br />
der Tageszeitung „Die Glocke“ in<br />
Oelde als Redakteurin <strong>im</strong> Ressort Westfalen<br />
tätig. Meine Schwerpunkte in der Berichterstattung<br />
habe ich auf Themen aus den<br />
Bereichen Soziales und Gesundheit gelegt.<br />
Zusätzlich habe ich fünf Jahre lang ehrenamtlich<br />
als Presse- und Öffentlichkeitsreferentin<br />
eine internationale Jugendaustauschorganisation<br />
medienwirksam vertreten.<br />
Nun gehe ich meine Arbeit in den Häusern<br />
der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> mit jeder Menge<br />
Ideen und viel Motivation an und freue mich<br />
auf eine gute Zusammenarbeit.<br />
Sonja Treß<br />
<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />
„Wie überdrüssig sind Sie“?<br />
Auswertung (von S. 42)<br />
Wenn Ihr errechneter Wert zwischen 2 und 3<br />
liegt, geht es Ihnen gut. Allerdings wird Ihnen<br />
nahegelegt, den Fragebogen noch einmal vorzunehmen<br />
und zu überprüfen, ob Sie wirklich<br />
aufrichtig geantwortet haben.<br />
Wenn Sie einen Wert zwischen 3 und 4 errechnet<br />
haben, erleben Sie Ausbrennen oder Überdruss<br />
und müssen unbedingt etwas dagegen<br />
unternehmen.<br />
Wenn der errechnete Wert höher als 5 liegt, ist<br />
Ihre Krise akut, und Sie benötigen dringend<br />
Hilfe.<br />
44<br />
Klaudia Oehlmann ist neue stellvertretende<br />
Pflegedirektorin an der Raphaelsklinik<br />
▼<br />
Die neue stellvertretende Pflegedirektorin der Raphaelsklinik, Klaudia Oehlmann<br />
Die 1962 in Hamm-Heessen geborene<br />
Diplom Pflegewirtin startete direkt<br />
nach ihrem Abitur die Krankenpflegeausbildung<br />
an der Zentralschule für<br />
Krankenpflegeberufe in Ahlen. Ab<br />
1985 arbeitete sie als Krankenschwester<br />
<strong>im</strong> St. Franziskus Hospital Ahlen, in<br />
dem sie 1990 Stationsleitung auf einer<br />
internistischen Abteilung wurde. Im<br />
Jahr 2000 wechselte sie vom Stationsdienst<br />
in die Funktion der stellvertretenden<br />
Pflegedienstleitung. Gleichzeitig<br />
absolvierte sie erfolgreich das Studium<br />
des Pflegemanagements an der<br />
Katholischen Fachhochschule in Osnabrück.<br />
Seit November 2006 ist sie<br />
stellvertretende Pflegedirektorin an der<br />
Raphaelsklinik Münster.<br />
Nach 24 Jahren das Ahlener <strong>Krankenhaus</strong><br />
zu verlassen um eine neue berufliche<br />
Zukunft in Münster zu suchen,<br />
war für die Hammerin auch eine Frage<br />
der Horizonterweiterung. „Ich wollte<br />
mich nach dem Studium woanders<br />
umschauen und war neugierig, ob ich die<br />
gewonnenen Erfahrungen auch in einem<br />
anderen <strong>Krankenhaus</strong> umsetzen kann.“<br />
Begeistert ist Oehlmann vom offenen und<br />
herzlichen Empfang in der Raphaelsklinik.<br />
Wichtig ist ihr der intensive und engagierte<br />
Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
auf den Stationen. „Ich möchte die<br />
Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
der Pflegenden stärken aber auch die<br />
Zusammenarbeit zwischen Pflege und<br />
Medizin untermauern. Zusammenarbeit<br />
sind das A und O eines funktionsfähigen<br />
Klinikablaufs.“<br />
Oehlmann lebt mit ihrem Ehemann und<br />
ihrer 17-jährigen Tochter in Hamm. Sie ist<br />
eine aktive Hochgebirgswanderin, macht<br />
Nordic Walking oder besucht das Fitnessstudio.<br />
Ebenso gerne sitzt sie mit Freunden<br />
gemütlich be<strong>im</strong> Essen zusammen, liest<br />
oder besucht Museen.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik
Neue Stationsleiter/-innen <strong>im</strong> St. Walburga-<br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
Zum Juli dieses Jahres legten drei Leitungskräfte<br />
unseres Hauses ihre Prüfung als<br />
„Führungskraft <strong>im</strong> mittleren Management“<br />
ab, wie der Stationsleitungslehrgang<br />
an der Weiterbildungsstätte Nehe<strong>im</strong><br />
offiziell lautete. In einer neunmonatigen<br />
berufsbegleitenden Weiterbildung konnten<br />
sie viel über Mitarbeiterführung, Psychologie<br />
oder auch Betriebswirtschaft lernen.<br />
Eine in schriftlichen, mündlichen und<br />
Vertrauensperson für Behinderte<br />
Alle vier Jahre findet die Wahl der Vertrauensperson<br />
der Behinderten statt.<br />
Die Vertrauensperson sowie die Stellvertreter,<br />
haben die Aufgabe, sich für die Rechte<br />
von Behinderten einzusetzen. Auch in diesem<br />
Jahr war es wieder so weit. Am<br />
06.11.2006 wurde gewählt.<br />
Die Wähler haben sich wie folgt entschieden:<br />
Vertrauensperson:<br />
Manfred Springmeier, Tel. 976-2016<br />
1. Stellvertreter:<br />
Thomas Tönsing, Tel. 976-5756<br />
2. Stellvertreter:<br />
Carsten Bäumer, Tel. 976-2135<br />
▼<br />
praktischen Teil gegliederte Prüfung<br />
schloss den Kurs ab, wobei zum Ende<br />
jeder Teilnehmer eine selbständig erarbeitete<br />
Facharbeit zu präsentieren<br />
hatte. Wir gratulieren unseren neuen<br />
Leitungskräften:<br />
Petra Großkurt, Hebamme<br />
Brigitte Nückel, Station 8<br />
Gert Lauber, Station 10<br />
3. Stellvertreterin<br />
Janine Rewohl, Tel. 976-4444<br />
Somit haben die Behinderten auch in<br />
den folgenden vier Jahren wieder Ansprechpartner,<br />
die ihre Interessen vertreten.<br />
Bei Problemen ist die Vertrauensperson<br />
zukünftig auch per Email zu erreichen.<br />
Die Adresse lautet:<br />
schwerbehindertenvertretung@<br />
clemenshospital.de<br />
Manfred Springmeier<br />
Clemenshospital<br />
von links: Manfred Springmeier, Janine Rewohl, Thomas Tönsing, Carsten Bäumer:<br />
MIT-MENSCHEN<br />
Neue Klinikseelsorgerin<br />
Rachel Seifert ist neue evangelische Seelsorgerin<br />
an der Raphaelsklinik und am St.<br />
Franziskus-Hospital. Sie löst Pfarrer Johannes<br />
Tielker ab, der in den Ruhestand verabschiedet<br />
wurde. Die 1960 in Hameln<br />
geborene Theologin absolvierte nach dem<br />
Studium in Berlin und Göttingen zunächst<br />
das Vikariat in Emsdetten. Danach arbeitete<br />
sie acht Jahre als Pfarrerin in der Frauenarbeit.<br />
Der erste Kontakt zum Gesundheitswesen<br />
erfolgte während ihrer Tätigkeit als Seelsorgerin<br />
<strong>im</strong> Malteser-<strong>Krankenhaus</strong> Hamm.<br />
Nach Münster führte sie die Heirat mit<br />
dem damaligen Studentenpfarrer Otto<br />
Meyer. Hier war sie zunächst als Seelsorgerin<br />
bei der Polizei und weitere zwei Jahre<br />
an der Uniklinik tätig. „Ich verstehe <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
als ökumenische Aufgabe“<br />
stellt die Pfarrerin fest und fügt hinzu<br />
„daher freue ich mich auf die Zusammenarbeit<br />
mit dem katholischen Seelsorgeteam“.<br />
Sie möchte für die Kranken und<br />
ihre Angehörigen da sein, aber auch als<br />
Seelsorgerin „zur inneren Balance“ aller<br />
Mitarbeitenden <strong>im</strong> Haus beitragen.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
45
MIT-MENSCHEN<br />
Priv. Doz. Dr. Ulrich Peitz neuer Chefarzt<br />
an der Raphaelsklinik<br />
▼<br />
Priv. Doz. Dr. med. Ulrich Peitz wurde <strong>im</strong><br />
Rahmen eines Gottesdienstes und einer<br />
kleinen Feier als neuer Chefarzt der<br />
Inneren Medizin II/Gastroenterologie (Medizin<br />
des Magen-Darm-Traktes) an der<br />
Raphaelsklinik eingeführt.<br />
Peitz übern<strong>im</strong>mt die Position von seinem<br />
Vorgänger Prof. Dr. Günter Kautz, der die<br />
Abteilung seit 1997 erfolgreich leitete und<br />
vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet<br />
wurde. Als Schwerpunkt innerhalb<br />
der Gastroenterologie etablierte Kautz<br />
während seiner Dienstzeit die endoskopische<br />
Behandlung von Krankheiten der Gallenwege<br />
und der Bauchspeicheldrüse mittels<br />
der so genannten endoskopischen<br />
retrograden Cholangiopankreatographie<br />
(ERCP). Diesen Schwerpunkt wird Peitz<br />
fortführen und weiterentwickeln. Erweitern<br />
wird Peitz das Spektrum seiner Abteilung<br />
um die Diagnostik und Therapie von<br />
bösartigen Tumoren <strong>im</strong> Frühstadium. Das<br />
Erkennen von Schle<strong>im</strong>hautveränderungen,<br />
die den Beginn einer Krebserkrankung darstellen,<br />
wird durch neuartige endoskopische<br />
Techniken ermöglicht.<br />
Peitz ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat<br />
zwei Kinder <strong>im</strong> Alter von 3 und 5 Jahren.<br />
46<br />
Begrüßten den neuen Chefarzt (3. v. l.) in der Raphaelsklinik (v. l.): Gregor Hellmons (<strong>Misericordia</strong>),<br />
Erich Dreykluft (Raphaelsklinik), Prof. Dr. Claus Spieker (Raphaelsklinik), Sr. Reginfrieda (Raphaelsklinik)<br />
und Joach<strong>im</strong> Schmitz (<strong>Misericordia</strong>) (Foto: O. Ermonis)<br />
Er machte das Abitur an der Kardinalvon-Galen-Schule<br />
in Münster-Hiltrup<br />
und studierte in Münster und Freiburg<br />
Medizin. Die Weiterbildung zum Facharzt<br />
für Innere Medizin erhielt er <strong>im</strong><br />
Elisabeth-<strong>Krankenhaus</strong> Essen. Zum<br />
Facharzt für Gastroenterologie spezialisierte<br />
sich Peitz an der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg in der Klinik<br />
für Gastroenterologie, Hepatologie<br />
und Infektiologie, Direktor Prof. Dr.<br />
Peter Malfertheiner, wo er als leitender<br />
Oberarzt tätig war. Die Habilitation als<br />
Privatdozent zum Thema Vorformen<br />
von Tumoren der Speiseröhre und des<br />
Magens schloss er 2004 ab. Durch<br />
wissenschaftliche Publikationen und<br />
Vorträge ist er national und international<br />
bekannt geworden.<br />
Peitz wirkte bei der Erstellung von Leitlinien<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
mit und engagiert sich so auch<br />
außerhalb der Klinik für Qualität in der<br />
Medizin.<br />
Michael Bührke<br />
Raphaelsklinik<br />
50-jähriges Jubiläum der K<br />
St. Walburga Krankenhau<br />
„Es ist alles <strong>im</strong> Fluss…“<br />
dies beflügelte Wort drängte sich den<br />
Gästen des Schulfestes der Krankenpflegeschule<br />
am St. Walburga<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es auf,<br />
denen die 50-jährige<br />
Geschichte der Schule,<br />
aber auch die Geschichte<br />
der Pflegeberufe an sich<br />
„vor Augen geführt<br />
wurde“.<br />
Fotos von den ersten<br />
Kursen, vom Unterrichtsgeschehen<br />
1956 und<br />
Beschreibungen über die Ausbildung<br />
„anno dazumal“ wurden Aspekte der<br />
„Pflegeausbildung heute“ gegenübergestellt.<br />
Auch eine von Schülerinnen und<br />
Schülern zusammengestellte Präsentation<br />
historischer Trachten von „Hippokrates bis<br />
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
der Gegenwart“ verdeutlichte den stetigen<br />
Wandel.<br />
Andere Schülergruppen brachten sich mit<br />
Ausstellungen zur modernen Wundbehandlung,<br />
der Beratung zu gesunder
ankenpflegeschule am<br />
s in Meschede<br />
Ernährung und nicht zuletzt durch eine<br />
Kaffee- und Waffelstube in das Schulfest<br />
ein.<br />
Zu Beginn des Jubiläums wurde ein Dankgottesdienst<br />
in der <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
gefeiert. Be<strong>im</strong> anschließenden Festakt<br />
konnte der Geschäftsführer des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
Helmut Krampe und der Schulleiter<br />
Hans Dieter Kisling neben vielen Ehrengästen<br />
auch die Generaloberin der Clemensschwestern,<br />
Schwester Christel Grondmann<br />
begrüßen.<br />
In einem Festvortrag setzte sich Professor<br />
Wolfgang Heffels, Prodekan der kath.<br />
Fachhochschule NRW in Köln, kritisch mit<br />
der zur Entwicklung der Pflegeausbildung<br />
auseinander.<br />
Nach einem kleinen Imbiss ging das Fest in<br />
einen „Tag der offenen Tür“ über, zu dem<br />
alle interessierten Menschen, besonders<br />
auch ehemalige Schülerinnen und Schüler<br />
eingeladen waren. Bei Kaffee, Waffeln und<br />
Kuchen gab es Gelegenheit, alte Zeiten<br />
noch einmal aufleben zu lassen und zwischenzeitlich<br />
Erlebtes auszutauschen.<br />
Trotz <strong>Umbruch</strong>ssituation in der Kranken-<br />
und Kinderkrankenpflegeschule,<br />
die seit Ende 2003 in die Zentralschule<br />
für Gesundheitsberufe St. Hildegard<br />
überging, haben 1 Schüler und 34<br />
Schülerinnen das Examen erfolgreich<br />
bestanden, 3 davon ein 2<br />
/3 Examen.<br />
Wir hoffen alle mit ihnen, dass auch<br />
sie, nach der Wiederholung des<br />
schriftlichen Teils, dann die staatliche<br />
Anerkennung in den Händen halten<br />
können.<br />
Den Kursleiterinnen Ursula Radloff<br />
und Marlies Rotstegge gilt ein besonderer<br />
Dank, denn sie sind trotz hoher<br />
Wellen, die die Kooperation der Schulen<br />
zur Zentralschule und das inzwischen<br />
in Kraft getretene neue Krankenpflegegesetz<br />
geschlagen hat, nicht<br />
untergegangen. Sie haben mit großem<br />
Einsatz die Kurse wohlbehalten durch<br />
alle <strong>Umbruch</strong>sklippen gelotst.<br />
MIT-MENSCHEN<br />
Letztes Examen in der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule<br />
am Clemenshospital<br />
KrankenpflegeschülerInnen<br />
Sandra Bönicke<br />
Lilia Donhauser<br />
Aalke Frerichs<br />
Jennifer Frey<br />
Britta Fricke<br />
Sandra Grau<br />
Birgit Hester<br />
Nina Kütemann<br />
Inga Löcken<br />
Markus Lorsbach<br />
Ruslana Mantel<br />
Christina Meier<br />
Petra Pille<br />
Rascha Reda<br />
Andrea Spiekermann<br />
Anna-Katrin Stolze<br />
Yvonne Stratmann<br />
Marina Voßschmidt<br />
Nadine Wellmann<br />
Kinderkrankenpflegeschülerinnen<br />
Inga Dellbrügge<br />
Theresa Dingwerth<br />
Sabrina Hoffmann<br />
Sabine Kersten<br />
Stefanie König<br />
Celia Krone<br />
Pia-Denise Losch<br />
Stefanie Reuter<br />
Stefanie Robbert<br />
Kathrin Schallenberg<br />
Janine Scholz<br />
Nina Schröder<br />
Nicole Spahn<br />
Britta Steghaus<br />
Kathrin Wegjan<br />
Nina Wiedebusch<br />
Wir wünschen allen, dass sie bald ihren<br />
Platz finden, an dem sie mit ihrem Sosein<br />
und ihren Fähigkeiten gebraucht werden,<br />
sich einbringen können und Anerkennung<br />
erfahren.<br />
Lilo Bardehle <strong>im</strong> Namen des ganzen Schulteams,<br />
Oktober 2006<br />
47
MIT-MENSCHEN<br />
Mitarbeiterehrung <strong>im</strong> Clemenshospital<br />
Anlässlich der Jubilarfeier begrüßte Frau<br />
Reinhild Everding, Vorsitzende der MAV,<br />
<strong>im</strong> Beisein der Betriebsleitung, Herr Gerhard<br />
Tschorn, Prof. Dr. Arnt-René Fischedick<br />
und Sr. Marianne Candels, 25 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Clemenshospitals.<br />
Nach einem Sektempfang überreichte Frau<br />
Everding den Jubilaren als Dank für 10, 20,<br />
25, 30 und 35 Jahre Betriebszugehörigkeit<br />
einen Einkaufsgutschein.<br />
Die Betriebsleitung bedankte sich mit<br />
einem ausgezeichneten Mittagessen bei<br />
den langjährigen Mitarbeitern.<br />
Besonderer Dank wurde ausgesprochen:<br />
Für 35 Jahre<br />
Frau Annemarie Konken<br />
Für 30 Jahre<br />
Frau Annegret Beck<br />
Frau Margarete Fittinghoff-Stolze<br />
Für 25 Jahre<br />
Frau Inge Hansen<br />
Frau Marlies Fork<br />
Frau Maria Kemper<br />
Herr Dr. Reiner Dege<br />
Für 20 Jahre<br />
Frau Petra Dues<br />
48<br />
Für 10 Jahre<br />
Frau Elke Kabisch<br />
Frau Dr. Birgit Kemper<br />
Frau Ines Horn<br />
Schwester Christhild<br />
Frau Claudia Grüger<br />
Schwester Susanne<br />
Frau Klaudia Bexte<br />
Frau Christiane Damer<br />
Frau Ulrike Hanhart<br />
Frau Kerstin Strotmann<br />
Frau Claudia Dresselhaus<br />
Frau Sonja Netzlaw<br />
Herr Thomas Hillmann<br />
Frau Marlies Rotstegge<br />
Herr Re<strong>im</strong>und Swoboda<br />
Frau Ruth Schürmann<br />
Frau Anke Wemhoff<br />
Frau Dr. Christel Al-Dandashi, Herr<br />
Bernhard Kellers, Frau Roswitha Kamp<br />
und Frau Ursula Musholt erhielten für<br />
die Verabschiedung in den verdienten<br />
Ruhestand als Präsent von der Mitarbeitervertretung<br />
eine Uhr.<br />
Als zusätzliche Ehrungen für eine<br />
intensive Dienstzeit <strong>im</strong> Sinne der Caritas,<br />
als kirchlicher Träger des Clemenshospitals,<br />
bekamen Frau Inge Hansen<br />
und Frau Marlies Fork für 25 Jahre<br />
Dienst <strong>im</strong> Caritas-Verband die Silberne<br />
Nadel von Herrn Gerhard Tschorn<br />
überreicht.<br />
Jubiläen <strong>im</strong> 2. Ha<br />
35 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Anna Konken<br />
Chefarztsekretärin, Allgemeinchirurgie,<br />
1.11.1971<br />
35 Jahre Dienstzeit<br />
Agnes Terbeck<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1971<br />
30 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Annegret Beck<br />
Hebamme Leitung Kreißsaal, 1.7.1976<br />
Hannelore Tetenborg<br />
Krankenschwester Ambulante Pflege,<br />
1.8.1976<br />
Margarete Fittinghoff-Stolze<br />
Krankenschwester Leitung Endoskopie,<br />
1.10.1976<br />
Monika Kempkes<br />
Krankenschwester Endoskopie, 1.11.1976<br />
25 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Inge Hansen<br />
Mitarbeiterin in der Patientenaufnahme,<br />
1.7.1981<br />
Marlies Fork<br />
Med. technische Gehilfin Radiologie,<br />
1.7.1981<br />
20 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Nicola Weidlich<br />
Mitarbeiterin in der Patientenaufnahme,<br />
1.7.1986<br />
Petra Dues<br />
Ernährungs- und Diabetesberaterin,<br />
1.9.1986<br />
Hildegard Tönsing<br />
Stellvertretende Pflegedienstleitung,<br />
15.9.1986<br />
Ute Tasch-Kösters<br />
Krankenschwester Zentral-OP, 1.10.1986<br />
Friedhelm Jülich<br />
Krankenpfleger Station 1a, 1.10.1986<br />
Thomas Tönsing<br />
pflegerische Leitung der Chirurgischen<br />
Ambulanz, 1.12.1986
lbjahr 2006 des Clemenshospitals<br />
20 Jahre Dienstzeit<br />
Claudia Grüger<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
3.9.1986<br />
Sabine Scheffler<br />
Krankenschwester Station 1a, 28.9.1986<br />
Sabine Fehmer<br />
Krankenschwester Station 6a, 1.10.1986<br />
Gabriele Buchbinder<br />
Krankenschwester Station 6a, 1.10.1986<br />
15 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Herbert Visang<br />
Gärtner Haustechnik, 1.7.1991<br />
Elke Wagner<br />
Stationsleitung Station 4c, 1.7.1991<br />
Katja Bomholt<br />
Fachkinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.8.1991<br />
Gabriele Wisdorf<br />
MTA Radiologie, 1.8.1991<br />
Angelika Müller-Heising<br />
Kinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.9.1991<br />
Stefan Semptner<br />
Koch Hauptküche, 9.9.1991<br />
Sandra Bernholt<br />
Krankenschwester Station 2a, 1.10.1991<br />
Ulrich Steinkamp<br />
Krankenpfleger Station 1a, 1.10.1991<br />
Monika Terborg<br />
Krankenschwester Station 5b, 1.10.1991<br />
Astrid Drolshagen<br />
Krankenschwester Kurzzeitpflege,<br />
1.10.1991<br />
Maria Brinkbäumer<br />
Fachkrankenschwester Anästhesie,<br />
1.10.1991<br />
Petra Blicker<br />
Abteilungsleitung Station E1 und E2,<br />
1.10.1991 (zur Zeit in Elternzeit)<br />
Ruth Börnemann<br />
Abteilungsleitung der Patientenaufnahme,<br />
1.10.1991<br />
Anja Brinkhaus<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1991<br />
Birgit Huesmann<br />
Wirtschafterin Hauptküche, 1.11.1991<br />
Elfriede Klang<br />
Küchenhelferin Hauptküche, 11.12.1991<br />
15 Jahre Dienstzeit<br />
Barbara Strasser<br />
Kinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.9.1991<br />
Annette Rüther<br />
Fachkrankenschwester Zentral-OP,<br />
1.10.1991<br />
Heike Finkemeier<br />
Krankenschwester Station 1a, 1.10.1991<br />
Katrin Holtkötter<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1991<br />
10 Jahre Jubiläumsdienstzeit<br />
Elke Kabisch<br />
Arztsekretärin Neurochirurgie, 1.7.1996<br />
Ramona Hasselbusch<br />
MTA Labor, 1.7.1996<br />
Dr. phil. Birgit Kemper<br />
Psychologin Station 1a/Therapie, 1.8.1996<br />
Ines Horn<br />
Kinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.8.1996<br />
Margot Schumann<br />
Krankenschwester Station 1a, 1.8.1996<br />
Schwester Christhild<br />
Clemensschwester, 22.8.1996<br />
Schwester Susanne<br />
Clemensschwester Physiotherapie,<br />
1.9.1996<br />
Miriam Schütte<br />
Krankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1996<br />
Heidi Oing<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1996<br />
Christina Espelkott<br />
Krankenschwester Station 1b, 1.10.1996<br />
Nicole Steinkamp<br />
Kinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.10.1996<br />
Nicole Eichholz<br />
Krankenschwester Station 1a, 1.10.1996<br />
Mareike Thyes<br />
Krankenschwester Station 1a, 1.10.1996<br />
MIT-MENSCHEN<br />
Sandra Künz<br />
Kinderkrankenschwester Kinderintensiv,<br />
1.10.1996<br />
Nadine Innig<br />
Krankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1996<br />
Klaudia Bexte<br />
Stationsleitung Station 3b, 1.10.1996<br />
Christiane Damer<br />
Krankenschwester Station 1b, 1.10.1996<br />
Ulrike Hanhart<br />
Krankenschwester Station 1a, 1.10.1996<br />
Kerstin Strotmann<br />
Kinderkrankenschwester Station E1,<br />
1.10.1996<br />
Thomas Hillmann<br />
Assistenzarzt Radiologie, 1.10.1996<br />
Marlies Rotstegge<br />
Lehrerin für Krankenpflegeberufe ZfG<br />
St. Hildegard, 1.10.1996<br />
10 Jahre Dienstzeit<br />
Gerlinde Ehses<br />
Stationsleitung Kinderintensiv, 1.7.1996<br />
Dr. med. Norbert Rosendahl<br />
leitender Oberarzt Lungen- und Bronchialheilkunde,<br />
1.7.1996<br />
Tanja Decarrois<br />
Hebamme Kreißsaal, 1.10.1996<br />
Dorothee Woidtke<br />
Krankenschwester Station 3a, 1.10.1996<br />
Stefanie Lödding<br />
Krankenschwester Station 5a, 1.10.1996<br />
Sonja Netzlaw<br />
Krankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1996<br />
Re<strong>im</strong>und Swoboda<br />
Fachkrankenpfleger Anästhesie,<br />
1.10.1996<br />
Anke Wemhoff<br />
Fachkrankenschwester Intensivstation,<br />
1.10.1996<br />
49
MIT-MENSCHEN<br />
Jubiläen <strong>im</strong> zweiten Halbjahr 2006 an der Raphaelsklinik<br />
35 Jahre<br />
Marie-Theres Plessmann<br />
hausw. Mitarbeiterin Bettenzentrale,<br />
1.9.1971<br />
30 Jahre<br />
Hugo Fiege<br />
kaufm. Mitarbeiter Archiv, 1.7.1976<br />
25 Jahre<br />
Maria Düsing<br />
Küchen-Mitarbeiterin Küche, 1.8.1981<br />
20 Jahre<br />
Dieter Lüttmann<br />
Küchenleiter Küche, 1.10.1986<br />
15 Jahre<br />
Kerstin Auerswald<br />
Fachkrankenschwester Zentral OP, 1.7.1991<br />
Dr. med. Sigrid Westendorf<br />
Ärztin Anästhesie, 1.7.1991<br />
Hendrik Winters<br />
Fachkrankenpfleger Zentral OP, 1.8.1991<br />
Dr. med. Hans-Joach<strong>im</strong> Neuhaus<br />
Oberarzt Unfallchirurgie, 1.9.1991<br />
50<br />
Gerlind Bils<br />
Diätassistentin Küche, 1.10.1991<br />
Irene Danschyk<br />
Krankenschwester Station 2A,<br />
1.10.1991 (z. Zt. Elternzeit)<br />
Ingrid Feldkamp<br />
Krankenschwester Endoskopie,<br />
1.10.1991<br />
Marion Tzelepis<br />
Krankenschwester Sation 1B,<br />
1.10.1991<br />
Dr. med. Andreas Koch<br />
Oberarzt Allgemeinchirurgie,<br />
1.12.1991<br />
10 Jahre<br />
Edith Hamers<br />
Sekretärin Unfallchirurgie, 1.7.1996<br />
Veronika Blümel<br />
Krankenschwester UC+IN Ambulanz+EKG,<br />
1.10.1996<br />
Petra Frenk<br />
Krankenschwester UC+IN Ambulanz+EKG,<br />
1.10.1996<br />
Schwester Roswitha<br />
Ordensschwester Station 3C,<br />
1.10.1996<br />
Zeliha Uerkmez<br />
Krankenschwester Station 4A,<br />
1.10.1996 (z. Zt. Elternzeit)<br />
Susanne Vollmer<br />
Krankenschwester Station 1D,<br />
1.10.1996<br />
Alexandra Z<strong>im</strong>mermann<br />
Krankenschwester Station 2A,<br />
1.10.1996 (z. Zt. Elternzeit)<br />
Beate Nordt<br />
Verwaltungsangestellte Pforte/<br />
Aufnahme, 12.10.1996<br />
Petra Bruckmann<br />
Krankenschwester Station 2A,<br />
18.10.1996<br />
Beate Köching<br />
Krankenschwester Station 3D,<br />
1.11.1996<br />
Susanne Bode<br />
Fachkrankenschwester Station 1D,<br />
1.12.1996<br />
Während einer Feierstunde wurden an der<br />
Raphaelsklinik Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
geehrt, die seit 25 oder 40 Jahren in<br />
Einrichtungen der Caritas tätig sind oder<br />
das Rentenalter erreicht haben. Die<br />
Geschäftsführung der Klinik bedankte sich<br />
für die jahrelange berufliche Treue. Im Bild<br />
(v. l.): Erich Dreykluft (kommissarischer<br />
Verwaltungsdirektor), Maria Bültel-Hilkmann,<br />
Manfred Fehrenkötter (Pflegedirektor),<br />
Sr. Reginfrieda (<strong>Krankenhaus</strong>oberin),<br />
Barbara Jeserscheck, Prof. Dr. Günter<br />
Kautz, Hannelie Friberg, Norbert<br />
Beisemann, Maria Düsing, Josef Frehe<br />
(Leiter der Personalabteilung), Luise<br />
Schlüter, Annette Dramsky (Mitarbeitervertretung),<br />
Esther Koch (Mitarbeitervertretung),<br />
Maria Messing und Marie-<br />
Luise Schwaf.
MIT-MENSCHEN<br />
Betriebsjubiläen St. Walburga-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Meschede<br />
30 Jahre<br />
Nowak, Christel<br />
Krankenschwester Station 4<br />
25 Jahre<br />
Monika Struß<br />
Kinderkrankenschwester Station 5<br />
Gabriele Tüllmann<br />
MTA-L Labor<br />
20 Jahre<br />
Andrea Becker<br />
Krankenschwester Station<br />
Monika Kayser<br />
Krankenschwester Dialyse<br />
Petra Keite<br />
Krankenschwester Station 7<br />
Kerstin Kotthoff<br />
Krankenschwester Station 3<br />
Roger Leonhardt<br />
Leitender Krankenpfleger Dialyse<br />
Marion Rickert<br />
Krankenschwester Dialyse<br />
Gudrun Schmitz<br />
Einkaufssachbearbeiterin Einkauf<br />
15 Jahre<br />
Christine Boldt<br />
Krankenschwester Station 4<br />
Susanne Brieden<br />
Krankenschwester Station 7<br />
Birgit Bünner<br />
Krankenschwester Intensiv<br />
Rosa-Iria Da Rocha<br />
Küchenhilfe Küche<br />
Stefan Feldmann<br />
Krankenpfleger Dialyse<br />
Susanne Freisen<br />
Sekretärin Innere Medizin<br />
Dieter Glaremin<br />
Pflegepädagoge Krankenpflegeschule<br />
Bettina Hölter<br />
Krankenschwester Station 5<br />
Maria-Emilia Jesus Rocha<br />
Küchenhilfe Cafeteria<br />
Gisela Körner<br />
Hauswirtschafts-Mitarbeiterin Küche<br />
Bettina Keseberg<br />
Krankenschwester Intensiv<br />
Mariola Kubenka<br />
Hebamme Kreißsaal<br />
Johannes-Eugen Mejrowski<br />
Elektriker Technischer Dienst<br />
Stephanie Mertens<br />
Krankenschwester Zentral-OP<br />
Angelina Oliveira<br />
Küchenhilfe Küche<br />
Schwester Hiltrudis<br />
Ordensschwester Kapelle<br />
Christiane Ricken<br />
Krankenschwester Station 2<br />
Maria Santos<br />
Küchenhilfe Küche<br />
Michael Sehrbrock<br />
Krankenpfleger Intensiv<br />
Hiltrud Siebers<br />
Sozialarbeiterin Sozialdienst<br />
Gerda Skowasch<br />
Aufnahmesachbearbeiterin Patientenaufnahme<br />
Helga Stitterich<br />
MTA-R Röntgen<br />
Axel Weber<br />
Krankenpfleger Zentral-OP<br />
10 Jahre<br />
Dana Anders<br />
Krankenschwester Station 7<br />
Karin Autmaring<br />
Hauswirtschafts-Mitarbeiterin<br />
Euthymiahaus<br />
Heike Berghoff<br />
Krankenschwester Station 2<br />
Liliane Evers<br />
Krankenschwester Station 7<br />
Jolanthe Hauda<br />
Krankenschwester Chirurgische Ambulanz<br />
Helga Klagges<br />
Kinderkrankenschwester Station 5<br />
Susanne Lauber<br />
Krankenschwester Dialyse<br />
Heidelore Lessig<br />
Pflegepädagogin Krankenpflegeschule<br />
Torben Malkowski<br />
Krankenpfleger Dialyse<br />
Chantal Manzke<br />
Krankenschwester Station 8<br />
Kerstin Mentel<br />
Assistenzärztin Chirurgie<br />
Katharina Minor<br />
Krankenschwester Station 8<br />
Diana Peters<br />
Hebamme Kreißsaal<br />
Katrin Rodehutskors<br />
Krankenschwester Station 5<br />
Cornelia Schrewe<br />
Krankenschwester Station 2<br />
Stephanie Vierich<br />
Hauswirtschafts-Mitarbeiterin Küche<br />
Jubilare des<br />
Augustahospitals<br />
<strong>im</strong> 2. Halbjahr 2006<br />
25-jähriges Jubiläum<br />
Prof. Dr. D. Seidel<br />
1.11.1981<br />
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Das Hohelied der Liebe<br />
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,<br />
hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine<br />
lärmende Pauke.<br />
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Gehe<strong>im</strong>nisse<br />
wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft<br />
besässe und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe<br />
nicht, wäre ich nichts.<br />
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich<br />
meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht,<br />
nützte es mir nichts.<br />
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich<br />
nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht<br />
ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn<br />
reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das<br />
Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.<br />
Sie erträgt alles, sie glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.<br />
Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende,<br />
Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk<br />
ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;<br />
wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.<br />
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein<br />
Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber Mann wurde,<br />
legte ich ab, was kindisch an mir war.<br />
Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte<br />
Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.<br />
Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch<br />
und durch erkennen, so wie auch ich durch und durch erkannt<br />
worden bin.<br />
Jetzt aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die<br />
Liebe ist die grösste unter ihnen.<br />
(Die Bibel, 1.Korinther 13, 1-8)