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7. Jahrgang, Heft 2, Dez. 2008<br />
Pfarrzeitung für den Pastoralverbund Heilige Familie Oeventrop und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck<br />
Die Bibel als Kunstobjekt,<br />
geschaffen von Pater<br />
Ewald Schröder, MSC,<br />
Seiten 2 und 20<br />
Bruderschaft<br />
will Bäume<br />
schützen<br />
Seite 14<br />
Projekt der<br />
Nächstenliebe<br />
Seite 8<br />
Die Krippe<br />
in Rumbeck<br />
Seite 20
2<br />
Pater Ewald Schröder MSC †<br />
Die Bibel war sein Lebenswerk<br />
Von Johannes Vielhaber<br />
Sein Elternhaus stand in Oeventrop auf der Nordstraße. Dort wurde er 1931 geboren. Mit<br />
16 Jahren ging er 1947 auf die ordenseigene Kardinal-von-Galen-Schule in Hiltrup, wo er<br />
1954 auch sein Abitur ablegte. Er trat dann in die weltweite Gemeinschaft der Herz-Jesu-<br />
Missionare (Hiltruper Missionare) ein, studierte am Missionsseminar (ehemaliges Kloster) in<br />
Oeventrop und empfing dort 1960 die Priesterweihe. In der Pfarrkirche Heilige Familie<br />
Oeventrop feierte er damals unter großer Anteilnahme der Bevölkerung seine Heimatprimiz.<br />
30 Jahre lang – von 1963 bis 1993 – leitete er die Redaktion der einst auch in Oeventrop<br />
viel gelesenen Hiltruper Monatshefte und des Hiltruper Kalenders. Danach war Pater Ewald<br />
Schröder bis zu seinem Tode Leiter des Missionsbüros der Hiltruper Missionare. Seit 1962<br />
wirkte er auch als Seelsorger im Kloster der Schwestern vom Guten Hirten in Münster.<br />
Unablässig hat Ewald Schröder in seiner freien Zeit an seinem Lebenswerk gearbeitet, der<br />
kalligraphisch und mit eigenen Zeichnungen gestalteten Bibel. Lesen Sie hierzu den Bericht<br />
auf Seite 20.<br />
Pater Ewald Schröder starb am 1. Januar 2007.<br />
Titelbild: Klaus Trappmann<br />
Bibelfotos: Michael Grottendieck
ONLINE MIT JESUS - „...da berühren sich Himmel und<br />
Erde.“ (Mk 10,13-16)<br />
So lautet in diesem Jahr das Motto der Erstkommunionvorbereitung. Unter dieser Überschrift<br />
sind nicht nur die Mädchen und Jungen auf dem Weg, sondern auch die Eltern, Tischmütter,<br />
das Leitungsteam, Lehrerinnen in der Schule und ganz sicher auch viele Menschen in unserem<br />
Pastoralverbund.<br />
ONLINE MIT JESUS - sehr schnell konnten mir die Mädchen und Jungen in der Schule sagen,<br />
was darunter zu verstehen ist. Hier Worte der Kinder:<br />
„Es bedeutet, dass Jesus immer bei uns ist, dass wir in Verbindung mit ihm stehen. Es bedeutet,<br />
dass Jesus uns begleitet. Er beschützt uns immer bei Gefahr. Wir sind immer mit Jesus<br />
zusammen. - Himmel und Erde berühren sich, wie Jesus und die Menschen. - Das bedeutet<br />
mir, dass ich bei Jesus bin. Ich bin gerne mit Jesus online.“<br />
Der zweite Teil des Mottos stammt aus einem modernen Kirchenlied (s.u.). Dazu die Bibelstelle<br />
Mk 10,13-16. Hier trifft Jesus Kinder. Er nimmt sie in die Arme, legt ihnen die Hände auf und<br />
segnet sie. Dazu sein Auftrag: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran.“<br />
Wenn Sie nun zum 14. Mal unsere Pfarrzeitung Brücke in Händen halten und lesen, dann wünsche<br />
ich Ihnen, dass Sie entdecken, dass dieses Motto mehr ist als eine Überschrift für den<br />
Weg zum Weißen Sonntag.<br />
Vielleicht gibt es auch für Sie Begegnungen, Ereignisse, Orte oder Personen, wo Sie ein wenig<br />
gespürt haben, da berühren sich Himmel und Erde, da war und bin ich online mit Jesus.<br />
Wenn ja, trauen Sie sich einmal, so etwas aufzuschreiben und mir zukommen zu lassen.<br />
Einfach in einen Umschlag und in den Briefkasten des Pfarrbüros. Dies geht auch ohne<br />
Absender.<br />
Vielleicht kann die nächste Brücke vielen Menschen mit Ihren Worten deutlich machen, was es<br />
heißt: „...da berühren sich Himmel und Erde.“<br />
Hier der Text des Mottoliedes:<br />
Wo Menschen sich vergessen,<br />
die Wege verlassen und neu beginnen;<br />
ganz neu,<br />
da berühren sich Himmel und Erde,<br />
dass Friede werde unter uns,<br />
da berühren sich Himmel und Erde,<br />
dass Friede werde unter uns.<br />
Wo Menschen sich verschenken,<br />
die Liebe bedenken und neu beginnen,<br />
ganz neu,<br />
da berühren sich Himmel und Erde,<br />
dass Friede werde unter uns.<br />
Wo Menschen sich verbünden,<br />
den Hass überwinden und neu beginnen,<br />
ganz neu,<br />
da berühren sich Himmel und Erde,<br />
dass Friede werde unter uns.<br />
Und nun: viel Freude beim Lesen und eine gute Verbindung zwischen Himmel und Erde.<br />
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen unserer Gemeindereferentin Nicola Echterhoff, eine<br />
besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gesundes und friedvolles<br />
Jahr 2009.<br />
I N H A L T<br />
Personalien<br />
Pater Trilling folgt auf Pater Kleespies 4<br />
Wolfgang Demming- Herr über die Kollekten 4<br />
Schw. Johanna verstärkt Organisten-Team 5<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Die Gemeinde schaut auf Euch 6<br />
Ferienlager 2008 der KJG 7<br />
Projekt der Nächstenliebe 8<br />
Tagesbericht aus meiner Praktikumszeit 8<br />
Entspannung - ein Bedürfnis der Kinder 9<br />
Auf der Suche nach dem großen Glück 10<br />
Neues Personal in den Kindergärten 10<br />
Aktion Dreikönigssingen 2009 11<br />
Kinderseite 12<br />
Vereine<br />
Baum fällt? 14<br />
kfd - leidenschaftlich glauben und leben 14<br />
Caritas-Konferenz <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck 15<br />
130-jähriges Jubiläum kfd Rumbeck 16<br />
Nicht ohne Nebenwirkungen 16<br />
Frauensingkreis an der Weser 17<br />
Junge Menschen brauchen überzeugte<br />
Erwachsene 17<br />
Kreuz & Quer<br />
Die Richtschnur der Hoffnung 18<br />
Neues BRÜCKE-Redaktionsmitglied 19<br />
Die Rumbecker Krippe 20<br />
Der Schatz vom Klosterwald 20<br />
Gemeinde in Bewegung 22<br />
Weißmützen sorgen für Aufsehen 23<br />
Wer ist Wer im Gotteslob 24<br />
Die harte Bank 25<br />
Schlusslichter<br />
Termine 26<br />
Gottesdienst und regelmäßige Veranstaltungen<br />
kirchlicher Vereine 26<br />
I M P R E S S U M<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Kath. Pfarramt Hl. Familie, BRÜCKE,<br />
Kirchstr. 55, 59823 Arnsberg<br />
Tel.: 02937/827000, Telefax: 02937/827001,<br />
E-Mail: bruecke@heilige-familie-oeventrop.de<br />
Redaktion:<br />
Frauke Demming,Guido Eckert, Ulrich Flaschel,<br />
Petra Geiz, Michaela Hetke, Christel Reichel,<br />
Johannes Vielhaber<br />
Anzeigenwerbung: Wolfgang Demming<br />
Verantwortlich: Pfarrgemeinderäte der Kath.<br />
Kirchengemeinden Hl. Familie Oeventrop u. <strong>St</strong>.<br />
<strong>Nikolaus</strong> Rumbeck, Petra Geiz (V.i.S.d.P.) u.<br />
Christel Reichel<br />
Druck: Neuhaus-Druck, Möhnesee<br />
Auflage: 3.300<br />
Verteiler: alle Haushalte in Oeventrop und<br />
Rumbeck<br />
3
4<br />
Personalien<br />
Pater Bernhard Trilling folgt auf Pater Martin Kleespies<br />
Nicht die Südsee, sondern das Sauerland ist die neue Heimat<br />
Von Johannes Vielhaber<br />
Pater Bernhard Trilling (63) ist im<br />
Missionshaus der Hiltruper Missionare auf<br />
dem Haarscheid der Nachfolger von Pater<br />
Martin Kleespies, der im Oktober letzten<br />
Jahres verstorben ist.<br />
Vor einigen Monaten schon hat er seinen<br />
Dienst aufgenommen, sodass durch ihn als<br />
Rektor der Klosterkirche dort jetzt auch die<br />
Abendmesse am Sonntag gewährleistet ist.<br />
Hauptsächlich betreut Pater Bernhard – wie<br />
er sich gern nennen lässt – die Kommunität<br />
der Hiltruper Schwestern im hiesigen<br />
Elisabethheim und alle anderen Bewohner<br />
der Pflegeeinrichtung (Gottesdienste an<br />
Sonn- und Werktagen).<br />
Hilft gerne einmal aus<br />
Er steht jedoch auch für Vertretung, Notfälle<br />
und andere kirchliche Handlungen in der<br />
Pfarrgemeinde und in umliegenden<br />
Gemeinden bereit.<br />
Pater Trilling ist zwar in Gescher im<br />
Münsterland geboren, bezeichnet sich jedoch<br />
als Sauerländer, da er in Saalhausen<br />
(Kr. Olpe) aufgewachsen ist. Das Abitur<br />
machte er 1964 in Hiltrup am Kardinal-von-<br />
Galen-Gymnasium. Nach dem Noviziat in<br />
Hiltrup konnte er nicht mehr an der ordenseigenen<br />
Hochschule im alten Oeventroper<br />
Missionshaus (heute Fachklinik) studieren,<br />
da diese vor 40 Jahren aufgelöst wurde. So<br />
war der <strong>St</strong>udienort die Universität Innsbruck.<br />
Oeventrop hatte Trilling aber durch Besuche<br />
bei Mitstudenten kennengelernt.<br />
1970 wurde er in der Pfarrkirche zu<br />
Saalhausen durch einen MSC-<br />
Missionsbischof zum Priester geweiht.<br />
Sein Wunsch, in die Missionsarbeit in die<br />
Südsee zu gehen, wurde nicht erfüllt, da<br />
Ordenspfarreien zu besetzen waren.<br />
<strong>St</strong>ationen seines priesterlichen Wirkens<br />
waren ab 1971: Homburg/Saar –<br />
Niedermarsberg – zusammen mit Pater<br />
Kleespies als Pfarrer in Hiltrup-West (Alt <strong>St</strong>.<br />
Clemens) – von 1993 bis 2004 dann Pfarrer<br />
in der größten Pfarrei von Leipzig „<strong>St</strong>.<br />
Laurentius“ – vorübergehende Klosterleitung<br />
in Donauwörth – zuletzt Pfarrer in <strong>St</strong>. Ingbert.<br />
Die Jahre in Leipzig bezeichnet Pater Trilling<br />
als den Höhepunkt seines priesterlichen<br />
Lebens: starke ökumenische Ausrichtung,<br />
Wolfgang Demming – Herr über die Kollekten<br />
Das Geld ist bei ihm in den besten Händen<br />
Von Johannes Vielhaber<br />
Zehn Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in einem<br />
Verein, einer Gruppierung sind zwar noch<br />
kein Jubiläum im herkömmlichen Sinn, es<br />
sind aber zehn Jahre pünktlichen, gewissenhaften<br />
Dienstes für die Allgemeinheit.<br />
So bei Wolfgang Demming (68). Seit 1998<br />
versieht er in der Pfarrgemeinde Heilige<br />
Familie den sogenannten Kollektendienst,<br />
das heißt, er ist die Schaltstelle zwischen den<br />
Kollektenkörbchen und der Bank.<br />
Damals suchte Pfarrer Thomas zur<br />
Entlastung der Pfarrsekretärin eine Person<br />
für die Erledigung der zahlreichen größeren<br />
und kleineren „Geldgeschäfte“ der Pfarrei.<br />
Und dafür war Wolfgang Demming als<br />
„Banker“ geradezu prädestiniert.<br />
Keine Hoffnung für <strong>St</strong>rauchdiebe<br />
Hauptarbeitstag ist der Dienstag, immer in<br />
Verbindung mit der morgendlichen Messe.<br />
Da müssen die Opferstöcke kontrolliert werden,<br />
die Cents für die Pfarrbriefe werden aus<br />
der Wand geholt, die Zahlstelle für die<br />
Fortsetzung auf Seite 5<br />
Neuer “Chef” im Missionshaus: Pater Bernhard<br />
Trilling<br />
Foto: Johannes Vielhaber<br />
großes Engagement der Laien,<br />
Kirchengemeinde als Heimat für die in einer<br />
gottfernen Umgebung lebenden katholischen<br />
Familien.<br />
Das Einleben in seinen neuen Wirkungsort<br />
Oeventrop dürfte Pater Bernhard Trilling nach<br />
soviel Lebenserfahrung keinesfalls schwerfallen.<br />
Ob es sich heute wohl lohnt? Wolfgang Demming beim Leeren der Opferkästchen.<br />
Foto: Johannes Vielhaber
Fortsetzung von Seite 5<br />
Opferkerzen wird geleert, alles schön nach<br />
Spendenart in verschiedenen Kassetten<br />
getrennt. Für <strong>St</strong>rauchdiebe jedoch keine falschen<br />
Hoffnungen: der Einsatz einer Pistole<br />
lohnt sich nicht, die Summen sind bei<br />
wöchentlicher Leerung einfach zu gering.<br />
Zu Demmings Aufgaben gehört auch die<br />
Bearbeitung der sonntäglichen Kollekten<br />
sowie der Kollekten bei Hochzeiten, Taufen<br />
und Beerdigungen.<br />
All dieses Kleingeld geht zur Bank, die<br />
Messintentionen kommen auf ein separates<br />
Konto. Dabei nimmt er auch gleich Überweisungen<br />
der Pfarrei mit und sorgt für das nötige<br />
Wechselgeld.<br />
Schwester Johanna verstärkt Organisten-Team<br />
Sie pendelt zwischen Schule, Kloster und Kirche<br />
Von Johannes Vielhaber<br />
Längst hat sie sich in die Herzen der<br />
Gottesdienstbesucher gespielt, Schwester<br />
Johanna Hentrich (43) vom Orden der<br />
„Schwestern der Heiligen Maria Magdalena<br />
Postel“ (SMMP). Doch gesehen hat sie bisher<br />
kaum einer der Kirchgänger. Dabei gehört sie<br />
seit Weihnachten 2007 zum Kreis der<br />
Organisten. Zur Christmette gab sie ihr Orgel-<br />
Debüt in der Pfarrkirche Heilige Familie.<br />
Hauptberuflich Lehrerin<br />
Meistens sitzt Schwester Johanna während<br />
der Vorabendmesse am Orgeltisch, doch<br />
wenn nötig, übt sie ihren Dienst auch zu<br />
anderen Zeiten und zu besonderen Anlässen<br />
aus. Doch das muss ihr Dienst zulassen:<br />
Schwester Johanna ist nämlich Lehrerin am<br />
ordenseigenen Walburgis-Gymnasium in<br />
Menden. Dort unterrichtet sie in den Klassen<br />
5 bis 13 die Fächer Religion, Geschichte und<br />
Politik. Ihren Wohnsitz hat sie jedoch im<br />
Bergkloster Bestwig, mit dessen Gemeinschaft<br />
sie sehr verbunden ist. Im Kloster ist<br />
Sich freuen<br />
und selbst<br />
Freude ausstrahlen<br />
vgl. 1 Thess 5,16<br />
Es fallen aber auch die großen Jahressammlungen<br />
an: Misereor, Adveniat, Caritas,<br />
Weltmission. Da gibt es dann schon einiges<br />
zu zählen. Viel Kleingeld gibt es bei den<br />
Aktionen der Kinder, z.B. beim Dreikönigssingen<br />
oder dem Klappern an den Kartagen.<br />
Da hilft aber der Geldzählautomat der Bank<br />
aus.<br />
Es sei auch noch erwähnt, dass Wolfgang<br />
Demming seit 2002, dem Jahr des Bestehens<br />
der Pfarrzeitung BRÜCKE, für die Werbeanzeigen<br />
sorgt. Da hält er guten Kontakt zu<br />
den Inserenten, denn das ist nach seiner<br />
Meinung wichtig für das gesicherte Erscheinen<br />
unserer Pfarrzeitung im Pastoralverbund.<br />
sie verantwortlich für die Liturgie, das<br />
Orgelspiel und die Schola.<br />
An der Orgel unserer Pfarrkirche Heilige<br />
Familie fand sie gute Übungsmöglichkeiten,<br />
die im Bergkloster wegen zahlreicher<br />
Veranstaltungen und Termine nicht so gut zu<br />
erlangen sind. Da es ihr Wunsch war, in einer<br />
Gemeinde zu spielen, wurde sie auf ihre<br />
Anfrage auch in den Kreis der Organisten<br />
aufgenommen, die seit der Pensionierung<br />
des hauptamtlichen Organisten Klaus Remy<br />
die Gottesdienste musikalisch gestalten. In<br />
Oeventrop spielt Schwester Johanna sehr<br />
gern, ist sie doch auf eine gut singende<br />
Gemeinde gestoßen.<br />
Personalien<br />
Dank für verantwortungsvolle Arbeit<br />
Zehn Jahre Kollekten-, Sammel- und<br />
Bankdienst für die Pfarrgemeinde, jede<br />
Woche. Kaum eines der Pfarrmitglieder weiß,<br />
welch verantwortliche Arbeit dahinter steckt.<br />
Daher sind Wolfgang Demmings „10 Jahre“<br />
doch ein Jubiläum wert. Vielen Dank!<br />
Schwester Johanna Hentrich: Es war schon immer ihr Wunsch, in einer Gemeinde zu<br />
spielen. Foto: Johannes Vielhaber<br />
Mit dem Orgelspiel ist Johanna Hentrich von<br />
Jugend auf verbunden. So spielte sie schon<br />
in ihrer Heimatpfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan Gernrode/Thüringen,<br />
in Heiligenstadt, während<br />
des <strong>St</strong>udiums in der Überwasserkirche<br />
Münster und regelmäßig während ihrer Zeit<br />
als Lehrerin am ebenfalls ordenseigenen<br />
Engelsburg-Gymnasium an der Orgel in der<br />
Pfarrkirche <strong>St</strong>. Familia in der Kasseler<br />
Innenstadt, einer Pfarrei, die genauso alt ist<br />
wie die fast namensgleiche Pfarrei Heilige<br />
Familie Oeventrop.<br />
5
6<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
„Die Gemeinde schaut auf euch.“<br />
Messdienerausbildung in Theorie und Praxis – ganz schön aufregend<br />
Von Frauke Demming<br />
Einmal in jedem Jahr wird das Vorbereitungsgebet<br />
der Messdiener, welches vor jedem<br />
Gottesdienst gesprochen wird, in den Kirchraum<br />
übertragen. Immer dann werden in dem<br />
Gottesdienst neue Messdienerinnen und<br />
Messdiener offiziell eingeführt, bekommen<br />
ihre Messdienerplakette am Band und erscheinen<br />
anschließend meist mit Gruppenfoto<br />
im Internet und in der BRÜCKE. Bevor es<br />
jedoch soweit ist, haben diese jungen Menschen<br />
eine intensive Ausbildung an sieben<br />
Nachmittagen zu absolvieren. Begonnen wird<br />
stets mit einem theoretischen Teil in der<br />
Sakristei.<br />
Theorie mit Pastor Thomas<br />
Alle stehen beisammen und Pastor Thomas<br />
fragt das Gelernte der letzten <strong>St</strong>unde ab.<br />
Dabei werden Mappen angelegt mit Blättern,<br />
auf denen die behandelten Themen textlich<br />
oder bildlich dargestellt sind. Nicht nur: Was<br />
sind die Aufgaben eines Messdieners? Auch<br />
Themen wie die Sakristei, Gegenstände, die<br />
zum Gottesdienst gebraucht werden, der<br />
Kirchraum, Aufbau der Messe und Geräte<br />
(wie Flambo, Weihrauch, Beerdigungs-,<br />
Prozessionskreuz) werden eingehend bearbeitet.<br />
Ein Messdiener sollte z.B. die Farben<br />
der Gewänder im liturgischen Jahr kennen.<br />
Diese Aufzählung macht schon deutlich, dass<br />
sich die jungen Messdiener intensiv auf ihren<br />
Dienst vorbereiten müssen. Den praktischen<br />
Teil der Ausbildung übernehmen zum größten<br />
Teil zwei Helferinnen von Pastor Thomas:<br />
Theresa Wrede und Christina Kandt.<br />
Selbst als Messdiener im Dienst: Theresa<br />
Wrede und Christina Kandt<br />
Sie sind selbst seit acht Jahren<br />
Messdienerinnen und engagieren sich tatkräftig<br />
in diesem Bereich. Ihr Ziel ist es, in<br />
den kommenden Jahren die Messdienerausbildung<br />
mehr und mehr selbstständig durchzuführen,<br />
um Pastor Thomas so zu entlasten.<br />
Der praktische Teil macht sichtlich mehr<br />
Spaß, und die Kinder sind mit Eifer und<br />
Konzentration bei der Sache.<br />
Übung macht den Meister.<br />
Wenn das Anläuten der Sakristeiglocke zum<br />
ersten Mal geübt wird, was gar nicht so einfach<br />
ist, kann man die Erleichterung auf den<br />
Gesichtern ablesen, wenn der richtige Klang<br />
getroffen wird.<br />
Hoffentlich wird nichts vergessen.<br />
Alle Gegenstände, die zum liturgischen Ablauf<br />
gehören und im Laufe des Gottesdienstes<br />
benötigt werden, müssen von den<br />
Messdienern benannt werden können. Sie<br />
müssen wissen, wo sie stehen, wo sie wann<br />
hingebracht oder abgeholt werden müssen.<br />
Keine leichte Aufgabe für Kinder, wenn sie<br />
wissen: die Gemeinde schaut auf mich.<br />
Mit <strong>St</strong>olz werden die Gewänder anprobiert.<br />
Ein besonderes Ereignis im Übungsablauf ist<br />
die Anprobe der Gewänder. Es ist schon<br />
etwas Besonders, zum ersten Mal ein<br />
Messdienergewand zu tragen, und einfach ist<br />
es auch nicht, in diesem Gewand eine<br />
Kniebeuge auszuführen. Auch das muss<br />
geübt werden. Besondere Fingerfertigkeiten<br />
sind gefragt, wenn die Kordel um das<br />
Gewand gelegt und geknotet wird. Das<br />
gelingt oft nicht auf Anhieb oder nur mit Hilfe.<br />
Da ist es gut, wenn anfangs von größeren<br />
Messdienern Hilfe geleistet wird.<br />
Voller Vorfreude sehnen sie denTag der<br />
Einführung herbei.<br />
Wenn dann die Vorbereitung ihren Abschluss<br />
findet, alle noch schriftlich einige wichtige<br />
Hinweise für das Dienen erhalten haben,<br />
sehen die Mädchen und Jungen mit Aufregung<br />
ihrer Einführung entgegen. In diesem<br />
Jahr fand diese am 21. September statt.<br />
Seitdem treten neben fast 50 „alten Messdienern“<br />
folgende Kinder den Dienst am Altar an:<br />
Jana Feldmann, Moritz Hitzegrad, Henning<br />
Flügge, <strong>St</strong>ella Roth, Laura Anzinger, Frederik<br />
Linn, Jan Büenfeld, Jana Wirth, Mara<br />
Schleicher und Corinna Weber.<br />
Das BRÜCKE-Redaktionsteam wünscht<br />
allen viel Freude bei ihrem Dienst und<br />
bedankt sich an dieser <strong>St</strong>elle bei allen<br />
Messdienerinnen und Messdienern für die<br />
Verteilung der BRÜCKE an alle Haushalte<br />
in Oeventrop.<br />
Fotos (6): Frauke Demming
Ferienlager 2008 der KjG:<br />
Underwaterworld und Ritterzeit sorgten für reichlich Abwechslung<br />
Von Daniel Büenfeld<br />
Wie jeden Sommer machten sich auch in diesem<br />
Jahr wieder viele Oeventroper Kinder<br />
auf ins Ferienlager der KjG. 50 Mädchen und<br />
60 Jungen starteten am Samstag, dem<br />
12. Juli 2008, in die Lagerorte Bad<br />
Wünnenberg-Fürstenberg (ML) sowie Bad<br />
Wünnenberg-Haaren (JL). Dort wurden sie<br />
schon von der Vorhut erwartet, welche bereits<br />
einen Tag zuvor angereist war, um die<br />
Schützenhallen vorzubereiten.<br />
Erinnerungen für zu Hause<br />
Das Mädchenlager stand in diesem Jahr, an<br />
vielen Tagen leider passend zum Wetter,<br />
unter dem Motto „Underwaterworld“. Bereits<br />
nach wenigen Tagen war die Halle in<br />
Fürstenberg in eine Unterwasserlandschaft<br />
verwandelt. Die jeweiligen Gruppen hatten<br />
Banner, Motive und Gegenstände gebastelt<br />
und so ihre zweiwöchige Unterkunft dekoriert.<br />
Neben der Hallendekoration wurde natürlich<br />
noch viel mehr gebastelt. So entstanden<br />
unter anderem Kissen, Memoboards,<br />
Lichterkettenspiegel oder<br />
Inselhüte. Viele dieser<br />
Dinge konnten<br />
sich Knispel und Leiter als<br />
Erinnerung an die schöne Lagerzeit<br />
mit nach Hause nehmen.<br />
Unter dem Motto „Lasst die Schwerter fallen,<br />
wir führen nix im Schilde“ machten sich die<br />
Knispel und Betreuer im Jungenlager auf in<br />
eine zweiwöchige Ritterzeit. Hier glich die<br />
Schützenhalle innerhalb kürzester Zeit einer<br />
riesigen Ritterburg. Neben Burgen aus Gips<br />
oder Holz wurden Schilder, Rüstungen,<br />
Schwerter, Mosaike und vieles mehr gefertigt.<br />
Natürlich fanden auch in diesem Jahr die traditionellen<br />
gemeinsamen Aktionen der beiden<br />
Lager statt. In der ersten Lagerwoche fand<br />
das Schützenfest statt. Nach einem<br />
Wortgottesdienst, gehalten von Gemeindereferentin<br />
Nicola Echterhoff, ging es zum<br />
Vogelschießen. In einem verregneten, aber<br />
trotzdem spannenden Gefecht konnte sich<br />
Jaron <strong>St</strong>offels als neuer König durchsetzen.<br />
Als Königin wählte er Theresa Schuh. Das<br />
Geckpaar bildeten Jannik Graf und Sarina<br />
Trumpetter. Auch beim <strong>St</strong>ationslauf in der<br />
zweiten Woche hatten die Knispel beider<br />
Lager viel Spaß.<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Wer kann dazu schon nein sagen? Pizza für alle Foto: Daniel Büenfeld<br />
Da sich das Wetter gegen Ende des Lagers<br />
besserte, gab es noch ein drittes<br />
Zusammentreffen von Mädchen- und<br />
Jungenlager. Ein gemeinsamer Besuch im<br />
nahe liegenden Freibad in Bad Wünnenberg<br />
bescherte allen Kindern und Betreuern eine<br />
willkommene Abkühlung.<br />
Pizza aus der Heimat<br />
Weitere Highlights im Lager 2008 waren der<br />
Leitertausch, das große Fußballturnier im<br />
Jungenlager, die nächtlichen Überfälle auf die<br />
beiden Lager, der Hike sowie der Besuch des<br />
Oeventroper Pizzabäckers Savi Onofrietti,<br />
der für Mädchen- und Jungenlager Pizza<br />
machte. Hierfür sei ihm und seinem Team an<br />
dieser <strong>St</strong>elle ein riesiges Dankeschön ausgesprochen.<br />
Ihr seid das Licht der Welt.<br />
Wie jedes Jahr ging das Lager viel zu schnell<br />
vorüber und so kehrten wir am<br />
Samstag, dem 26. Juli 2008 aus zwei schönen,<br />
erlebnisreichen, aber auch anstrengenden<br />
Wochen zurück nach Oeventrop. Ein großer<br />
Dank gilt allen, die zum Gelingen des<br />
Lagers beigetragen haben. Ohne die ehrenamtliche<br />
Arbeit von vielen Leuten wäre eine<br />
so schöne Zeit nicht möglich. Wir hoffen,<br />
dass es allen Kindern so gut im Lager gefallen<br />
hat wie uns, und freuen uns auf ein baldiges<br />
Wiedersehen im Lager 2009.<br />
Eine <strong>St</strong>adt, die auf dem Berg liegt,<br />
kann nicht verborgen bleiben.<br />
Mt 5,14<br />
7
8<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Projekt der Nächstenliebe im Kindergarten <strong>St</strong>. Marien<br />
<strong>St</strong>. Martin und ein Schuhkarton<br />
Von Birgit Babilon<br />
Was hat <strong>St</strong>. Martin mit einem Schuhkarton zu<br />
tun?, werden sich viele fragen.<br />
Uns Erzieherinnen ist wichtig, dass die Kinder<br />
nicht nur die Martinslegende kennen, Laternen<br />
basteln und am Umzug teilnehmen, sondern<br />
sie sollen den Hl. Martin als Vorbild kennen<br />
lernen. Wir erarbeiten mit den Kindern,<br />
wie wir heute teilen können und so anderen<br />
eine Freude machen.<br />
Oft teilen sich die Kinder spontan ihr<br />
Frühstück, das Spielzeug und auch die<br />
Spielkameraden.<br />
Deshalb nehmen wir in diesem Jahr an der<br />
bundesweiten Aktion „Weihnachten im<br />
Schuhkarton“ teil.<br />
Ein Überraschung für Kinder<br />
in Osteuropa<br />
Wir haben Schuhkartons gesammelt und mit<br />
Weihnachtspapier beklebt. Die Kinder haben<br />
Weihnachtskarten und Anhänger für die<br />
Geschenkkartons gebastelt. Dann haben sie<br />
Die weltweit größte Geschenk-Aktion<br />
für Kinder in Not wird auch von den<br />
Kindern in Oeventrop unterstützt.<br />
Hier wird eifrig ausgeschnitten und<br />
geklebt, ein Überraschungspaket für<br />
bedürftige Kinder.<br />
Foto: Birgit Babilon<br />
ihn mit nach Hause genommen und dort mit<br />
Spielsachen, Hygieneartikeln, Kleidung und<br />
Süßigkeiten gefüllt.<br />
Die vollen Schuhkartons werden an Kinder in<br />
Osteuropa geschickt, die in Waisenhäusern<br />
oder Elendsvierteln leben. So kann jedes<br />
Kind einem anderen eine Freude machen, mit<br />
ihm teilen, so wie Martin mit dem Bettler.<br />
Auch im Familiengottesdienst wurde zur<br />
Mithilfe eingeladen, damit der Martinstag<br />
nicht nur ein schöner Brauch bleibt.<br />
Tagesbericht aus meiner Praktikumszeit im Elisabethheim<br />
Eindrucksvolle Erlebnisse von einer Schülerin erzählt<br />
Von Pia Humpert<br />
Alle zwei Tage findet im Elisabethheim in<br />
Oeventrop eine Beschäftigungstherapie für<br />
die Bewohner aller drei <strong>St</strong>ationen statt. Ein<br />
oder zwei Betreuerinnen gestalten von drei<br />
bis vier Uhr eine <strong>St</strong>unde, in der die alten<br />
Menschen singen, reden, erzählen, rätseln<br />
oder sich bewegen können. Zuerst werden<br />
von allen <strong>St</strong>ationen die Bewohner, die noch in<br />
der Lage sind und Lust haben mitzumachen,<br />
von den Betreuerinnen oder wie in diesen<br />
Wochen von Praktikanten auf die vierte Etage<br />
des Heimes gebracht, da dort die großen<br />
Räume mit Tischen und all den Utensilien<br />
sind, wie zum Beispiel Schwungtücher,<br />
Spiele, Bälle, Gesangsbücher oder Instrumente,<br />
die benötigt werden. Ich war sehr<br />
erstaunt, wie viel Freude diese alten Menschen<br />
an so einfachen Dingen wie einem<br />
Lied oder einem Ratespiel hatten und wie<br />
eifrig sie sich einbrachten, egal, um was es<br />
ging. Ebenso gut hat es ihnen gefallen, dass<br />
auch einmal jüngere Menschen zwischen<br />
ihnen saßen und mitmachten.<br />
Erinnerung an alte Zeiten<br />
Als ich das erste Mal eine solche <strong>St</strong>unde mitgemacht<br />
habe, war das Thema „Schule“.<br />
Schule wie sie früher war. Die Bewohner sollten<br />
sich daran erinnern, wie die Schule<br />
damals war, als sie sie besucht haben. Man<br />
glaubt es eigentlich kaum, aber die Frauen,<br />
die auf den ersten Blick aussehen, als könnten<br />
sie sich gerade mal an das erinnern, was<br />
in der letzten halben <strong>St</strong>unde passiert ist,<br />
erzählten lang und breit, wann sie zur Schule<br />
mussten, wie viele <strong>St</strong>unden sie hatten und<br />
mit welchen Methoden unterrichtet wurde. Ab<br />
und an fragte die Betreuerin gezielt eine<br />
Person nach ihren Erfahrungen in der Schule,<br />
weil sie sich nicht von selber einbrachte, aber<br />
daraufhin antwortete sie und erzählte, wie<br />
alle andern auch.<br />
Alle Lieder, die gesungen wurden, konnten<br />
die Frauen auswendig, obwohl es Jahrzehnte<br />
her sein muss, dass sie sie gelernt haben.<br />
Jedes einzelne sang jede von der ersten bis<br />
zur letzten <strong>St</strong>rophe mit. Viele der Lieder kannte<br />
ich nicht, hatte sie zwar schon einmal<br />
irgendwo gehört, aber wirklich mitsingen<br />
konnte ich keines davon.<br />
Bei den Rätseln, die vorbereitet worden<br />
waren, wurde ich aufs Neue erstaunt. Als<br />
erstes ging es um die Bundesländer<br />
Deutschlands. Sie konnten sie alle nennen.<br />
Bei den Suchbildern, auf denen man einen<br />
Fehler erkennen musste, waren sie schneller<br />
und besser als wir Praktikanten, und auch bei<br />
dem letzten Rätsel, bei dem es darum ging,<br />
Namen mit anderen Silben zu verbinden,<br />
sodass es ein Wort ergab (Toni – kum) waren<br />
sie besser als die Betreuerin.<br />
Fortsetzung auf Seite 9
Fortsetzung von Seite 8<br />
Selbst die Frauen, die nicht mehr richtig sprechen<br />
oder sich bewegen konnten, waren aufmerksam,<br />
verfolgten das Geschehen interessiert<br />
und versuchten immer wieder mitzumachen.<br />
Wenn ihnen das misslang trösteten die<br />
anderen Frauen sie oder halfen ihnen, damit<br />
es doch klappte.<br />
Für diejenigen, die nichts mit diesen<br />
Menschen zu tun haben, klingt das alles<br />
sicher sehr albern. Ich habe in der<br />
Praktikumszeit immer wieder festgestellt,<br />
dass diese Menschen so viel mehr<br />
Begeisterung und Interesse auch für kleine<br />
Dinge zeigen können. Es reicht schon, wenn<br />
man sich nur zu ihnen setzt und ihnen zuhört,<br />
damit sie lächeln und zufrieden sind. Sie sind<br />
Pia Humpert: Das Sozialpraktikum war ein<br />
Erlebnis. Foto: Privat<br />
mit viel weniger zufrieden als junge<br />
Menschen. Und das ist gut so. Vielleicht sollten<br />
wir uns ein Beispiel an ihnen nehmen und<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Entspannung - ein neues Bedürfnis unserer Kinder<br />
Erzieherinnen vermitteln Techniken von Atemübungen bis Yoga<br />
Von Brigitta Hahne<br />
Der Alltag unserer Kinder hat sich verändert.<br />
Immer besser, immer größer, immer schneller<br />
sind Erscheinungen, die den Alltag der Kinder<br />
bestimmen. Es bleibt immer weniger Zeit zu<br />
verweilen, tief einzuatmen, sich selbst zu<br />
spüren, Dinge zu betrachten oder Situationen<br />
zu genießen. Die Kinder sind eingespannt in<br />
viele Aktivitäten, die ihre Freizeit ausfüllen.<br />
Die Zeit für einen Blick, für ein Lächeln oder<br />
einen freundlichen Gruß wird immer knapper.<br />
Aber auch diese Dinge sind wichtig. Deshalb<br />
brauchen Kinder Ruhe- bzw. Entspannungsphasen<br />
im Alltag. So vermitteln die Erzieherinnen<br />
ihnen Entspannungsstrategien, bieten<br />
Hilfe zur Selbsthilfe an, die sie wieder körperlich<br />
und seelisch in Balance bringen.<br />
Verantwortung für sein eigenes Wohlbefinden<br />
zu übernehmen, seine Gesundheit zu stärken,<br />
fängt schon im Kindergarten an; denn<br />
Wenn ihr<br />
standhaft bleibt,<br />
werdet ihr das<br />
Leben gewinnen.<br />
LK 21,19<br />
nicht immer das Beste vom Besten wollen,<br />
sondern einfach das Beste aus dem machen,<br />
was wir haben. Vielleicht lernen wir das<br />
sowieso, wenn wir älter werden, aber es kann<br />
sicher nicht verkehrt sein, schon jetzt einmal<br />
zu überlegen, ob nicht weniger vielleicht doch<br />
mehr sein kann.<br />
Vielleicht wirken ältere Menschen ein wenig<br />
verwirrt und vielleicht sind es einige auch,<br />
aber trotzdem leben sie den Rest ihres<br />
Lebens glücklich und freuen sich über jedes<br />
bisschen Aufmerksamkeit, das man ihnen<br />
schenkt, und über jede Minute, in der sie<br />
etwas zu tun haben, und genauso über die<br />
ruhigen Minuten, die sie haben und in denen<br />
sie darüber nachdenken können, wie schön<br />
ihr Leben war und wie schön es im Moment<br />
ist.<br />
Mit ruhigen Handbewegungen sich kreativ entspannen. Foto: Brigitta Hahne<br />
Eigenverantwortung für seinen Körper zu<br />
übernehmen, ist nicht erst die Aufgabe älterer<br />
Menschen.<br />
Unruhige Kinder lassen sich<br />
gern darauf ein<br />
Im Kindergarten werden unterschiedliche<br />
Entspannungsmethoden wie Massagen,<br />
Yoga, Atemübungen, kreative Entspannung,<br />
meditatives Malen und Tanzen, Fantasiereisen,<br />
autogenes Training und vieles mehr eingesetzt.<br />
Die Kinder genießen diese Zeit sehr.<br />
Gerade sehr unruhige Kinder lassen sich<br />
gern auf diese Übungen ein.<br />
Die Erzieherinnen möchten in jedem Kind das<br />
Bewusstsein festigen, dass es über eine<br />
Menge Reserven verfügt, die ihm helfen, in<br />
<strong>St</strong>resssituationen gelassen zu reagieren.<br />
9
10<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Auf der Suche nach dem großen Glück<br />
Nicht nur das Thema des letzten Jugendgottesdienstes: Wer macht mit?<br />
Von Barbara Heckmann<br />
Der Jugendliturgiekreis der Pfarrgemeinde<br />
Hl. Familie Oeventrop möchte sich gerne vorstellen.<br />
Wir bereiten pro Halbjahr zwei Jugendgottesdienste<br />
vor. Die Themen für die Gottesdienste<br />
werden von uns Jugendlichen frei<br />
gewählt und entsprechen so unseren Ideen,<br />
Gedanken und Interessen. Zu den einzelnen<br />
Themen suchen wir Texte, Fürbitten, Kyrie,<br />
Meditationen und Aktionen. Wenn möglich,<br />
verfassen wir diese auch selbst.<br />
In unseren Gottesdiensten unterstützt uns die<br />
Jugendband musikalisch.<br />
Wir Jugendlichen sind: Theresa Wrede,<br />
Christina Kandt, Miriam Kessemeier, Marina<br />
und Christof Ruhrmann. Wir suchen weitere<br />
motivierte und interessierte Jugendliche, die<br />
Spaß daran haben, mit uns gemeinsam<br />
Jugendgottesdienste vorzubereiten. Bei der<br />
Vorbereitung unterstützen und helfen uns<br />
Barbara Heckmann, Andrea Schneider und<br />
Thomas Friese.<br />
Es würde uns freuen, wenn wir bei euch<br />
Interesse geweckt haben und ihr uns mit<br />
euren Ideen und eurem Einsatz tatkräftig<br />
unterstützt, damit der Pastor und die<br />
Gemeinde weiterhin sagen können “Ein<br />
Glück, dass es euch gibt“ (Zitat von Pastor<br />
Thomas zum Abschluss des “Glücks-<br />
Gottesdienstes”).<br />
Ansprechpartnerinnen sind<br />
Christina Kandt (02937/2370) und<br />
Theresa Wrede (02937/2392).<br />
Der nächste<br />
Jugendgottesdienst<br />
findet übrigens am<br />
13.12.2008 statt.<br />
Neues Personal in den Kindergärten macht Programm<br />
Drei Fragen an die neuen Erzieherinnen in den Kindergärten<br />
Seit dem 1. August 2008 sind zwei neue<br />
Erzieherinnen in den Kindergärten der<br />
Pfarrgemeinde tätig. Ermöglicht wurde die<br />
Einstellung von zusätzlichem Personal durch<br />
die starke Buchung von 35 oder sogar 45<br />
<strong>St</strong>unden im Rahmen des neuen<br />
Kinderbildungsgesetzes bzw. die zusätzliche<br />
Einrichtung von sogenannten U3-Plätzen (für<br />
unter Dreijährige) im Kindergarten <strong>St</strong>. Marien.<br />
Sonja Wegener: Neue gruppenübergreifende<br />
Vollzeitkraft im Kindergarten <strong>St</strong>. Raphalel<br />
Sonja Wegener ist 22 Jahre jung und wohnt<br />
in Neheim. Ihr Anerkennungsjahr absolvierte<br />
sie im AWO-Kindergarten in Wennigloh. Sie<br />
arbeitet seit dem 1. Oktober als Vollzeitkraft<br />
im Kindergarten <strong>St</strong>. Raphael, nachdem ihr<br />
Vertrag aufgrund des Arbeitsaufwandes, der<br />
mit der Errichtung des Familienzentrums verbunden<br />
ist, von 27 auf 38,5 <strong>St</strong>unden erhöht<br />
wurde. Sie ist dort gruppenübergreifend tätig.<br />
BRÜCKE: Was haben Sie im Kindergarten<br />
<strong>St</strong>. Raphael in den ersten Monaten bereits für<br />
zusätzliche Aktionen durchgeführt?<br />
WEGENER: Ich habe Wert darauf gelegt, ein<br />
breites Spektrum anzubieten. So gab es<br />
Aktionen zum Thema „Backen“, bei denen<br />
Kochschürzen und –mützen gebastelt wurden<br />
und ein Quark-Ölteig gebacken wurde.<br />
Hierbei konnten die Kinder auch etwas mit<br />
nach Hause nehmen. Ebenso habe ich<br />
Traumreisen, Kreisspiele im Turnraum mit<br />
Bewegung und Verkleidung und Bastelaktionen<br />
passend zur Jahreszeit durchgeführt.<br />
Einen Schwerpunkt habe ich auf die<br />
Entspannung gelegt, da ich gemerkt habe,<br />
dass hier starker Bedarf bei den Kindern vorhanden<br />
ist.<br />
BRÜCKE: Haben Sie noch weitere Aktionen<br />
geplant?<br />
WEGENER: Aber natürlich. Eine ganze<br />
Menge sogar. Ich möchte den Kindern noch<br />
die Musik näher bringen. Hierfür beabsichtige<br />
ich, Musikinstrumente wie Trommeln,<br />
Rasseln oder Regenmacher selber zu<br />
basteln. Außerdem sollen die Kinder mit Hilfe<br />
von ORFF-Instrumenten ein Taktgefühl und<br />
die Klangstärke entwickeln oder weiterent-<br />
wickeln. Auch die Bewegung zur Musik darf<br />
dabei für mich nicht fehlen. Darüber hinaus<br />
möchte ich ein kleines Theaterstück mit<br />
Verkleiden aufführen. Ich stelle mir vor, dass<br />
Mitmachgeschichten auf das Theaterstück<br />
hinführen, in dem auch Bereiche pantomimisch<br />
dargestellt werden sollen. Ganz wichtig<br />
finde ich aber auch Vertrauensspiele, die ich<br />
anbieten möchte. Dabei geht es mir darum,<br />
dass die Kinder gegenüber anderen Vertrauen<br />
fassen, aber auch sich selbst gegenüber.<br />
Durch spezielle Spiele zur Wahrnehmungsförderung<br />
möchte ich Schritt für Schritt das<br />
Selbstvertrauen stärken.<br />
BRÜCKE: Haben Sie schon einmal ein größeres<br />
Projekt durchgeführt?<br />
WEGENER: Mein größtes Projekt war sicherlich<br />
ein Theaterstück, bei dem ich das <strong>St</strong>.-<br />
Martin-Spiel in die heutige Zeit übersetzt<br />
habe. Inspiriert wurde ich, als ich feststellte,<br />
dass die Kinder in meinem damaligen<br />
Kindergarten keine Wertschätzung gegenüber<br />
Materialien mehr hatten. Ich habe daraufhin<br />
ein Theaterstück geschrieben, welches<br />
sich mit dem Sinn des Teilens in der heutigen<br />
Zeit befasste. Dabei ging es um ein Kind in<br />
Afrika und eine deutsche Familie, die dort<br />
Urlaub macht. Nach anfänglichem Entsetzen<br />
der Eltern über die Sauberkeit freunden sich<br />
die Kinder an. Nach dem Urlaub schickt das<br />
Kind ihrer neuen Freundin einen Teil ihres<br />
Fortsetzung auf Seite 11
Fortsetzung von Seite 10<br />
Spielzeuges in einem Schuhkarton. Dieses<br />
Projekt zog im Kindergarten und in der Kirche<br />
solche Kreise, dass am Ende 20<br />
Schuhkartons an Kinder in verschiedene<br />
Länder der Welt versandt wurden.<br />
Claudia Hennecke betreut im Kindergarten<br />
<strong>St</strong>. Marien die unter Dreijährigen.<br />
Die Arnsbergerin Claudia Hennecke (35) ist<br />
zweifache Mutter und im Kindergarten <strong>St</strong>.<br />
Marien mit einem <strong>St</strong>ellenumfang von 15<br />
Wochenstunden vornehmlich für die<br />
Betreuung der unter Dreijährigen zuständig.<br />
BRÜCKE: Ist der Umgang mit den unter dreijährigen<br />
Kindern wesentlich anders als mit<br />
den übrigen Kindern?<br />
HENNECKE: Diese Kinder sind stärker auf<br />
feste Bezugspersonen fixiert. Mittlerweile<br />
sind jedoch auch alle in der Gruppe tätigen<br />
Mitarbeiterinnen als solche akzeptiert. Sich<br />
mal aus der Großgruppe zurückziehen und in<br />
unserem Ruheraum an Aktionen teilnehmen,<br />
genießen die unter Dreijährigen sehr. Aber<br />
20 * C+M+B* 09<br />
Dreikönigssingen 2009<br />
Am 6. Januar 2009 ziehen wieder zahlreiche<br />
<strong>St</strong>ernsinger durch die <strong>St</strong>raßen. Die wichtigste<br />
Aufgabe als <strong>St</strong>ernsinger ist es, den Segen<br />
Gottes zum neuen Jahr in die Häuser zu bringen.<br />
Wir laden euch ein, macht mit, indem ihr<br />
von Haus zu Haus zieht und die traditonsreiche<br />
Segensformel an die Türen schreibt. Der<br />
Aussendungsgottesdienst findet am Dienstag,<br />
6. Januar um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche<br />
Hl. Familie Oeventrop, sowie am Sonntag, 4.<br />
Januar um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche <strong>St</strong>.<br />
<strong>Nikolaus</strong> Rumbeck statt. Nähere Informationen<br />
erhaltet Ihr für Oeve-trop bei Petra Geiz,<br />
Tel. 02937/2587 und für Rumbeck bei Karin<br />
Klemenz Tel. 02931/22433<br />
Macht mit!<br />
auch alle anderen Kinder klinken sich gerne<br />
mal ein.<br />
BRÜCKE: Halten Sie die Betreuung von<br />
unter dreijährigen Kindern in einer<br />
Kindertagesstätte für problematisch?<br />
HENNECKE: Ich habe die Erfahrung<br />
gemacht, dass es unproblematisch läuft,<br />
wenn die Kinder sich erst einmal eingewöhnt<br />
haben. Derzeit gefällt es allen Kindern sehr<br />
gut. Die Gruppe ist mit 20 Kindern kleiner.<br />
Das ist auch gut so, da die unter Dreijährigen<br />
die Bezugsperson doch am Anfang viel in<br />
Beschlag nehmen.<br />
BRÜCKE: Was bringen Sie für Fähigkeiten<br />
mit in den Kindergarten ein?<br />
HENNECKE: Ich habe eine Weiterbildung<br />
zur Sprachpädagogin absolviert. Auch wenn<br />
ich derzeit keine speziellen Angebote diesbezüglich<br />
durchführe, stelle ich fest wie ich dieses<br />
Wissen gut im täglichen Miteinander nutzen<br />
kann. Das erfordert unter anderem eine<br />
feinmotorische Förderung und sein Handeln<br />
sprachlich darstellen, hilft, vor allem den<br />
unter Dreijährigen ihren Wortschatz aufzubauen.<br />
Ich bin begeistert welche Fortschritte<br />
man in diesem Alter erzielen kann; bei den<br />
Älteren ist das nicht mehr so stark sichtbar,<br />
vollzieht sich aber genauso stark.<br />
Mit den Erzieherinnen sprach Frank<br />
Demming.<br />
Fotos (2): Frank Demming<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Ein Geburtstag von Doris Meißner-<br />
Johannknecht und Melanie Kemmler ist ein<br />
Bilderbuch, das anders ist. Anders, weil es<br />
ein Thema anspricht, das für ein Bilderbuch<br />
untypisch ist und in unserer Gesellschaft<br />
oftmals keinen Platz findet: die Behinderung<br />
eines Geschwisterkindes. Anders<br />
auch, weil Text und Bild gleichrangig sind,<br />
die Bilder es sogar schaffen, das zu erzählen,<br />
was in der Geschichte nicht in Worte<br />
gefasst wird. „Morgen wirst du kommen. Es<br />
ist unser Geburtstag. Ich bin aufgeregt wie<br />
immer. Ich habe deine Matratze neben<br />
mein Bett gelegt und darauf deinen<br />
Lieblingsschlafanzug...“.<br />
Eine munter angelegte Schilderung von liebevollen<br />
Vorbereitungen eines Kindes für<br />
den gemeinsamen (?) Geburtstag. Und<br />
irgendwann: „Warum du und nicht ich?“.<br />
Während Kinder zunächst unvoreingenommen<br />
an die Geschichte herangehen,<br />
erkennt der erwachsene Leser bald, dass<br />
zwischen den gedruckten Zeilen und den<br />
Schattierungen der Bilder Geschichten,<br />
Gefühle und Gedanken stecken, die<br />
eigentlich kein Buch der Welt in Worte fassen<br />
kann. Was tut dieses Buch dann? Es<br />
zeigt, dass der Wert eines jeden Menschen<br />
einzig und allein in seinem Dasein liegt und<br />
sein Glück darin, dass es jemanden gibt,<br />
der ihn liebt. Ein Buch, das man nicht einfach<br />
so weglegen kann.<br />
Ein Geburtstag, Doris Meißner-Johannknecht,<br />
Melanie Kemmler,<br />
BAJAZZOVERLAG, ISBN 978-3-907588-<br />
89-5, 14,90€<br />
11
12<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
An welcher Liane muß Klein-Tarzan ziehen, um sich mit einer<br />
Dusche erfrischen zu können?<br />
Manche Schatten sind falsch. Finde die Fehler!<br />
4. Dezember – Barbaratag<br />
Wenn ihr am 4. Dezember einen frischen<br />
Kirschzweig in die Vase stellt und alle drei<br />
Tage frisches Wasser hineingebt, dann<br />
könnt ihr Glück haben, dass die Zweige<br />
zu Weihnachten blühen. Dieser alte<br />
Brauch geht zurück auf die Legende um<br />
die heilige Barbara, die im 3. Jahrhundert<br />
an einem 4. Dezember hingerichtet<br />
wurde, weil sie Christin geworden war. Im<br />
Gefängnis soll Barbara einen trockenen<br />
Kirschzweig mit ihrem Trinkwasser<br />
genährt und sich in ihren letzten<br />
Lebenstagen an den weißen Blüten<br />
erfreut haben.
Vom Brauch der gefüllten <strong>St</strong>iefel<br />
Der Brauch, am <strong>Nikolaus</strong>abend den Schuh hinauszustellen,<br />
damit er in der Nacht mit Süßem befüllt wird,<br />
hat seinen Ursprung in einer <strong>Nikolaus</strong>-Legende:<br />
Ein Nachbar des <strong>Nikolaus</strong> war in große finanzielle Not geraten<br />
und konnte daher seinen Töchtern keine Aussteuer mitgeben.<br />
Dies war aber damals Voraussetzung, um<br />
heiraten zu können. <strong>Nikolaus</strong> erfuhr von dieser<br />
Notlage. Er steckte dem Nachbarn heimlich Goldstücke<br />
in die vor der Türe stehenden Schuhe. So konnte der Vater für eine<br />
angemessene Ausstattung seiner Töchter sorgen.<br />
Quelle: www.familien234.de<br />
Dieser Aufstellnikolaus ist aus dem Internet heruntergeladen<br />
worden. Unter<br />
www.bischof-nikolaus.de<br />
gibt es für Kinder und Erwachsene ganz viel<br />
Interessantes über den <strong>Nikolaus</strong>. Bilder, Puzzles<br />
u.a. zum <strong>Download</strong>en, Geschichten, ein Gästebuch,<br />
du kannst dem <strong>Nikolaus</strong> E-Mails schreiben<br />
und ihm Fotos oder gemalte Bilder schicken, die<br />
dann im Internet veröffentlicht werden.<br />
Kinder, Jugend, Familie<br />
Ausmalen - Ausschneiden - Knicken - Kleben - Fertig<br />
13
14<br />
Vereine<br />
Müssen noch mehr Bäume fallen?<br />
Bruderschaft ergreift Maßnahmen zum Erhalt der Linden auf dem Schützenhof<br />
Von Olaf Hachmann<br />
Schützenfest in Oeventrop, es ist warm, die<br />
Sonne sticht. Der Schützenhof ist voll fröhlich<br />
feiernder Menschen, die den Schatten und<br />
etwas Kühle unter den alten Linden genießen.<br />
Ein Bild, das wir alle kennen. Doch leider<br />
geht von den Schatten spendenden<br />
Bäumen mittlerweile ein nicht zu unterschätzendes<br />
Gefährdungspotential aus, so beim<br />
Abbruch eines großen Astes auf dem diesjährigen<br />
Schützenfest.<br />
Bis zum Jahre 2005 lag die Verantwortung für<br />
die Linden auf dem Schützenhof beim<br />
Hochsauerlandkreis, doch im Laufe des<br />
Jahres gab der HSK die Verantwortung für<br />
die unter Kreisverwaltung stehenden Bäume<br />
in die Hände der jeweiligen Grundstückseigentümer<br />
ab. Der Bruderschaft obliegt mit<br />
Übernahme der Verantwortung nunmehr die<br />
Verkehrssicherungspflicht, welche neben<br />
einer regelmäßigen Kontrollpflicht auch notwendige<br />
Pflege- und Sicherungsmaßnahmen<br />
an den Bäumen beinhaltet.<br />
Baumsachverständiger<br />
gibt ein Gutachten ab<br />
Nachdem bei einer im vergangenen Jahr<br />
durchgeführten Kontrolle leider bereits zwei<br />
Bäume gefällt werden mussten, wurde nach<br />
eingehender Diskussion im geschäftsführenden<br />
Vorstand ein Baumsachverständiger<br />
beauftragt, ein umfassendes Gutachten über<br />
den Zustand der verbliebenen Linden auf<br />
dem Schützenhof zu erstellen. Dieses Gutachten<br />
beinhaltet eine Katalogisierung aller<br />
Von Lore Flaschel<br />
Auf der Delegiertenversammlung der kfd im<br />
August dieses Jahres wurde ein neues<br />
Leitbild verabschiedet.<br />
Das Leitbild unter dem Motto „kfd – leidenschaftlich<br />
glauben und leben“ entstand in<br />
einem zweijährigen Prozess unter Beteiligung<br />
der 20 Diözesanverbände und dem<br />
einen Landesverband der kfd. Die gemeinsam<br />
erarbeiteten 10 Leitbildsätze geben in<br />
prägnanter Form die Kernbotschaften der kfd<br />
wieder und zeigen, wie sich die kfd für die<br />
Interessen und Rechte von Frauen in Kirche,<br />
Politik und Gesellschaft einsetzt.<br />
Ein Bild, das sich nicht wiederholen soll. Zwei Linden im Eingangsbereich des<br />
Schützenhofes mussten nach einer Kontrolle im Jahr 2007 leider gefällt werden.<br />
Foto: privat<br />
vorhandenen Bäume, verbunden mit<br />
Angaben über deren gesundheitlichen<br />
Zustand sowie über zu treffende Maßnahmen<br />
zur Sicherung und zum Erhalt der Bäume.<br />
Das gesamte Gutachten, verbunden mit den<br />
Angaben über die voraussichtlich anfallenden<br />
Folgekosten, wurde in der Herbstversammlung<br />
der Schützbruderschaft am 16.11.2008<br />
vorgestellt. Als positives Fazit des Gutach-<br />
kfd - leidenschaftlich glauben und leben<br />
Leitbild enthält Kernbotschaften und verdeutlicht die Arbeit der kfd<br />
kfd – als katholischer Frauenverband<br />
eine kraftvolle Gemeinschaft<br />
- eine engagierte Gemeinschaft von Frauen<br />
für Frauen<br />
- eine ermutigende Gemeinschaft, in der<br />
Frauen Unterstützung geben und anneh<br />
men<br />
- eine dynamische Gemeinschaft, in der<br />
Frauen ihre Ideen einbringen<br />
kfd – eine starke Partnerin in Kirche und<br />
Gesellschaft<br />
- fördert Engagement von Frauen in Kirche<br />
und Gesellschaft<br />
- besetzt und befördert politische Themen<br />
tens lässt sich sagen, dass der aktuelle<br />
Zustand der Linden es erlaubt, diese bei entsprechenden<br />
Pflege- und Sicherungsmaßnahmen<br />
zumindest in den nächsten Jahren<br />
komplett zu erhalten.<br />
Wir freuen uns darüber, dass wir auch<br />
zukünftig – wenn auch mit einigem finanziellen<br />
Aufwand – das Schützenfest wie gewohnt<br />
im Schatten unserer Linden feiern können.<br />
aus Frauensicht<br />
- engagiert sich für Frauen in unterschied<br />
lichen Lebenssituationen<br />
kfd – ein Frauenort in der Kirche- offen<br />
für Suchende und Fragende<br />
- öffnet und gestaltet neue Möglichkeiten für<br />
Frauen in der kath. Kirche<br />
- schafft spirituelle Zugänge<br />
- holt den Glauben ins Leben und das<br />
Leben in den Glauben<br />
Fortsetzung auf Seite 15
Fortsetzung von Seite 14<br />
Wir machen die bewegende Kraft des<br />
Glaubens erlebbar<br />
- kfd-Frauen bilden ihre eigene Meinung zu<br />
religiösen und politischen Fragen<br />
- kfd-Frauen engagieren sich aus ihrem<br />
Glauben heraus<br />
- kfd-Frauen leben ihren Glauben bewusst<br />
Wir setzen uns ein für die gerechte<br />
Teilhabe von Frauen in der Kirche<br />
In der kfd<br />
- leben Frauen selbstbewusst ihre Talente<br />
- leiten Frauen Gottesdienste und gestalten<br />
Kirche mit<br />
- fordern Frauen das Diakonat der Frau<br />
Wir schaffen Raum, Begabungen zu entdecken<br />
und weiterzuentwickeln<br />
In der kfd<br />
- finden Frauen Raum für sich selbst<br />
- entfalten Frauen ihre Kreativität<br />
- erwerben Frauen zusätzliche Kompetenzen<br />
für Familie und Beruf<br />
Wir stärken Frauen in ihrer Einzigartigkeit<br />
und ihren jeweiligen<br />
Lebenssituationen<br />
Die kfd<br />
- fördert und unterstützt Frauen in unter<br />
schiedlichen Lebenssituationen<br />
- steht für die Anerkennung der Leistungen<br />
von Frauen in Erziehung und Pflege<br />
- engagiert sich mit und für Migrantinnen<br />
Wir engagieren uns für gerechte,<br />
gewaltfreie und nachhaltige Lebensund<br />
Arbeitsbedingungen in der Einen<br />
Welt<br />
Die kfd<br />
- tritt ein für weltweite Geschlechtergerechtigkeit<br />
- engagiert sich für menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen<br />
- fördert den fairen Handel<br />
Wir handeln ökumenisch und lernen<br />
mit Frauen anderer Religionen<br />
Die kfd<br />
- fördert die Wertschätzung der verschiedenen<br />
Konfessionen und Religionen<br />
- feiert gemeinsam mit Frauen unter<br />
schiedlicher Konfessionen Feste und<br />
Gottesdienste<br />
- setzt sich ein für die Einheit der Kirche<br />
in versöhnter Vielfalt der Kirchen<br />
Wir fördern das Miteinander der<br />
Generationen<br />
Die kfd<br />
- wertschätzt Erfahrungen, Chancen und<br />
Herausforderungen eines jeden<br />
Lebensalters<br />
- fördert generationsübergreifendes<br />
Lernen und Handeln<br />
- setzt sich ein für tragfähige Lebensbedingungen<br />
von Frauen unterschied<br />
lichen Alters<br />
„kfd - leidenschaftlich glauben und<br />
leben“ - unser Motto für die Zukunft.<br />
Caritas-Konferenz <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck<br />
Tief erschüttert sind die Mitarbeiterinnen der<br />
Caritas-Konferenz <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck über den Tod<br />
ihrer langjährigen Mitarbeiterin Christa Müller,<br />
die am 16. Oktober 2008 verstorben ist.<br />
27 Jahre war sie Mitarbeiterin, davon hat sie<br />
21 Jahre mit größter Sorgfalt die Kasse geführt.<br />
Wir danken für ihren selbstlosen Einsatz<br />
und werden sie in dankbarer Erinnerung<br />
immer in unserer Mitte behalten.<br />
Vereine<br />
Von Christa Skwara<br />
Not entdecken, helfen und handeln oder<br />
Not an kompetente Fachkräfte innerhalb<br />
des Caritas-Verbandes zu vermitteln, das<br />
sind die Aufgaben der örtlichen Caritas.<br />
In unserer Caritas sind 15 Frauen ehrenamtlich<br />
tätig. Jede Mitarbeiterin hat ihren<br />
Bezirk, in dem sie Besuche macht zu<br />
Geburtstagen (zum 75. und ab dem 80.<br />
jährlich) und bei besonderen Jubiläen<br />
sowie bei Kranken. Zu Ostern und<br />
Weihnachten werden Langzeitkranke und<br />
Alleinerziehende besucht. Außerdem<br />
besucht eine Mitarbeiterin die Senioren in<br />
den umliegenden Pflegeheimen zu den<br />
Geburtstagen sowie zu Ostern und<br />
Weihnachten.<br />
Alle 14 Tage werden die Rumbecker<br />
Senioren zu geselligen <strong>St</strong>unden und<br />
gelegentlichen Vorträgen ins Christopherus-Haus<br />
eingeladen. Frau Oetter als<br />
langjährige Leiterin wird unterstützt von<br />
Elvira Wiegelmann sowie abwechselnd<br />
von zwei Mitarbeiterinnen aus der<br />
Konferenz. 2008 besteht die Seniorenstube<br />
35 Jahre, was anlässlich des<br />
Jubiläums ,,150 Jahre Pfarrgemeinde“<br />
am 27. November mit einem Gottesdienst<br />
zu Ehren der HI. Elisabeth - Schutzpatronin<br />
der Caritas - gefeiert wurde.<br />
Unsere größte Sorge<br />
Das Durchschnittsalter der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen in Rumbeck liegt<br />
bei 71 Jahren. Trotz intensiver Bemühungen<br />
gelingt es uns nicht, jung gebliebene<br />
Frauen zur Mitarbeit in unserer Caritas<br />
zu bewegen.<br />
Unsere Konferenz wird von einem Team<br />
geführt:<br />
Rosemarie Kuhndt,<br />
Therese Timmermann,<br />
Christa Skwara.<br />
15
16<br />
Vereine<br />
130-jähriges Bestehen der kfd <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck<br />
Von Hildegard <strong>St</strong>einig<br />
Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der<br />
Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Rumbeck feierte<br />
die kfd am 4. September 2008 ihr 130-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Den Festtag begannen wir um 14.30 Uhr mit<br />
einem feierlichen Gottesdienst, den wir unter<br />
das Motto „Erinnern – Danken – Feiern.“<br />
gestellt hatten. Als Symbol wählten wir den<br />
Weg: 130 Jahre kfd von 1878 – 2008, den<br />
wir vor dem Altar mit einzelnen <strong>St</strong>ationen<br />
füllten.<br />
Es waren besinnliche Momente des<br />
Von Regina Humpert<br />
Seit ca. vier Jahren arbeite ich als ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin in der Caritas-Konferenz<br />
Hl. Familie Oeventrop. Im März 2007 habe<br />
ich zusammen im Team einiger Mitarbeiterinnen<br />
den Vorsitz übernommen. Seit dieser Zeit<br />
glänze ich in meiner Familie bedingt durch<br />
Besuchsdienste, Vorstandssitzungen, monatliche<br />
Konferenzen, örtliche und überörtliche<br />
Termine, unzählige Telefonate und <strong>St</strong>unden<br />
am Schreibtisch durch Abwesenheit. Um<br />
Missverständnissen vorzubeugen: ich mache<br />
diese Arbeit sehr gerne und finde in ihr auch<br />
immer wieder eine Bereicherung. Meine<br />
Familie akzeptiert mein Engagement und hat<br />
sich noch nie beschwert.<br />
Mein 12-jähriger Sohn Aaron fragte mich einmal,<br />
ob ich für meine Arbeit eigentlich viel<br />
Geld bekommen würde. Es folgte ein<br />
Gespräch über ehrenamtliche Tätigkeit im<br />
Allgemeinen und die Arbeit der Caritas hier in<br />
Oeventrop im Besonderen. Daraufhin verschwand<br />
er mit einem ziemlich nachdenklichen<br />
Gesicht.<br />
Erinnerns an kostbare Begegnungen,<br />
gemeinsame Erlebnisse und an gemeinsam<br />
getragene Höhen und Tiefen. Wir dankten<br />
den Frauen, die unsere kfd als Vorstand und<br />
Mitarbeiterinnen gestaltet und getragen<br />
haben, und den Präsides und die geistliche<br />
Begleitung, die uns bis hierhin mit<br />
Gottesdiensten, Gesprächen und religiösen<br />
Impulsen unterstützt haben.<br />
Wir feierten Jesus Christus<br />
Wir feierten den, der uns 130 Jahre begleitet<br />
Nicht ohne Nebenwirkungen<br />
Caritas-Konferenz Hl. Familie Oeventrop - Dank an die Familien der Helferinnen<br />
Such mich nicht im Dornbusch,<br />
nicht im <strong>St</strong>urmesbrausen!<br />
Ich bin nicht in der Höhe,<br />
auch nicht in der Ferne.<br />
Sozialpraktikum macht sensibel<br />
für Ehrenamt<br />
Meine 15-jährige Tochter Pia besucht die 10.<br />
Klasse des Mariengymnasiums in Arnsberg<br />
und musste in diesem Jahr ein Sozialpraktikum<br />
absolvieren. Ich bin der Leitung des<br />
Elisabethheims sehr dankbar, dass ihr eine<br />
Praktikumsstelle zur Verfügung gestellt<br />
wurde. Die Arbeit dort hat sie doch nachhaltig<br />
beeindruckt, auch kann sie meine Arbeit in<br />
der Caritas-Konferenz viel besser nachvollziehen.<br />
In einem Praktikumstagebuch, das<br />
mit ihrer Erlaubnis in der Brücke abgedruckt<br />
werden darf, hat sie ihre Eindrücke anschaulich<br />
geschildert (s. Bericht Seite 8). Pia hat<br />
sich nach ihrem Praktikum auch bereit erklärt,<br />
künftig Veranstaltungen der Senioren der<br />
Caritas-Konferenz oder des Elisabethheims<br />
bei Gelegenheit mit einem musikalischen<br />
Beitrag auf ihrer Querflöte zu unterstützen.<br />
Ich bin meiner Familie sehr dankbar, dass sie<br />
meine Arbeit akzeptiert, Verständnis aufbringt<br />
und mich immer meiner Wege ziehen lässt.<br />
Ich bin da<br />
Gott zum Greifen nah - nicht nur an Weihnachten<br />
Ganz nah bin ich,<br />
viel näher als du denkst.<br />
Heruntergekommen<br />
zu dir, für dich.<br />
Ich will in deiner Nähe sein.<br />
Ich will an deiner Seite gehen.<br />
Ich bin dir nah,<br />
zum Greifen nah.<br />
Gisela Baltes , aus: MAGNIFICAT. Das <strong>St</strong>undenbuch, Dezember 2004, © Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />
hat, den, der in unserer Mitte ist, auf den<br />
wir uns auch in Zukunft verlassen können,<br />
den, der uns sagt: „Ich bin der Weg, die<br />
Wahrheit und das Leben.“ Jesus Christus.<br />
Nach dem Gottesdienst waren die<br />
Mitglieder und Gäste zu einem gemütlichen<br />
Kaffeetrin-ken in das Christopherushaus<br />
eingeladen. Mit Liedern und einer<br />
Geschichte zum Nachdenken wurde der<br />
Nachmittag noch abgerundet.<br />
Familien geben<br />
Rückhalt<br />
Daher möchte ich mich an dieser <strong>St</strong>elle auch<br />
einmal bei den Familien unserer Mitarbeiterinnen<br />
bedanken. Die aktiven Mitarbeiterinnen<br />
der Konferenz, die Mitarbeiterinnen, die<br />
zweimal jährlich die Haussammlungen durchführen<br />
und der Krankenhausbesuchsdienst<br />
stellen ihre Freizeit ehrenamtlicher Arbeit zur<br />
Verfügung. Diese ehrenamtliche Arbeit ist in<br />
unserer Gemeinde, wie ich durch persönliche<br />
Gespräche immer wieder erfahre, sehr angesehen<br />
und geschätzt. Ohne den Rückhalt in<br />
den Familien wäre dies alles nicht möglich.<br />
Ein ganz herzliches Dankeschön daher allen,<br />
die unseren Mitarbeiterinnen durch ihr<br />
Verständnis und ihre Toleranz diese Arbeit<br />
ermöglichen. Ohne sie alle gäbe es die<br />
Caritas-Konferenz Hl. Familie Oeventrop<br />
nicht, und unsere Pfarrgemeinde wäre um<br />
vieles an Menschlichkeit, Zuwendung und<br />
Nächstenliebe, die wir alle brauchen, ärmer.<br />
Du musst mich nur<br />
erkennen.<br />
Ich bin da.
Frauensingkreis an der Weser<br />
22 Sängerinnen mit Chorleiter unterwegs - aber nicht zum Singen<br />
Von Brigitte Rüther<br />
Ende Juni 2008 fand der Jahresausflug des<br />
Frauensingkreises statt, den die Vorsitzende<br />
Gabriele Schneider organisiert hatte. 22<br />
Sängerinnen, darunter auch vier ehemalige,<br />
begaben sich bei herrlichem Sonnenschein<br />
mit ihrem Chorleiter Erhard Jaekel auf große<br />
Fahrt.<br />
Besichtigungen und viele Eindrücke<br />
Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg war<br />
zunächst das Ziel. Bereits 1747 als 2. fürstliche<br />
Manufaktur im deutschsprachigen Raum<br />
gegründet, produziert das Haus kontinuierlich<br />
bis heute. Das Weserrenaissance-Schloss,<br />
hoch über dem Wesertal erbaut, dient heute<br />
als Museum. Wir wurden geführt durch ein<br />
Haus voller wunderschöner Porzellankostbarkeiten,<br />
anfangs wahrhaft “fürstlich”, später<br />
auch Seriengeschirre für jedermann. In den<br />
letzten Jahren gewannen die neuen Geschirrformen<br />
wiederholt Preise für “höchste<br />
Designqualität”. Dann hatten wir Gelegenheit,<br />
im Museumsshop kleine Einkäufe zu tätigen.<br />
Zur Mittagrast fuhren wir in die Altstadt von<br />
Höxter. Ein Gartenrestaurant lud zum Verweilen<br />
ein. Anschließend besuchten wir die<br />
ehemalige Benediktinerabtei Corvey, bereits<br />
815 gegründet, im 30-jährigen Krieg zerstört<br />
und durch den münsterschen Fürstbischof<br />
1667 im <strong>St</strong>il des Barock wieder aufgebaut.<br />
Die Führung durch den großzügigen<br />
Gebäudekomplex begann mit der ehemali-<br />
Vereine<br />
gen Abteikirche: Hochaltar und Seitenaltäre<br />
prunkvoll in leuchtendem Rot und dem beeindruckenden<br />
Westwerk von 885, das als<br />
Gastkirche deutscher Könige diente, um dem<br />
Gottesdienst der Mönche beizuwohnen. Wir<br />
sahen den restaurierten Kreuzgang, die Äbtegalerie,<br />
Kaisersaal und die nicht enden wollenden<br />
Bibliotheks-Räume. 1860 kam der<br />
Dichter Hoffmann von Fallersleben nach<br />
Corvey und wirkte an der Schlossbibliothek<br />
bis 1874. Sein Grab besuchten wir zum Ende<br />
der Führung auf dem Klosterfriedhof. Danach<br />
fuhr uns der Busfahrer wieder in Richtung<br />
Heimat. Auf der “Spitzen Warte” oberhalb von<br />
Rüthen aßen wir zu Abend und genossen den<br />
Abschluss eines rundum schönen Tages.<br />
Junge Menschen brauchen überzeugte Erwachsene<br />
– oder: Warum Glaubensweitergabe heute kaum mehr funktioniert<br />
... Die Mehrzahl der Menschen glaubt zwar<br />
„irgendwie“ an einen Gott. Bei besonderen<br />
Anlässen sind Kirche und Religion auch eine<br />
gern gesehene Zutat. Aber wenn wir in diesem<br />
Zusammenhang die Menschen fragen,<br />
welche Beziehung sie zu Gott haben, ob der<br />
Glaube an Gott auch für ihren Alltag bedeutsam<br />
ist, sieht die Sache schnell ganz anders<br />
aus. Religion und Kirche haben vielfach eine<br />
ähnliche Funktion wie die Petersilie auf dem<br />
Schnitzel, das Sahnehäubchen auf der<br />
Festtagstorte bzw. ein Likör oder Korn in<br />
schweren <strong>St</strong>unden: Sie dienen der Garnierung<br />
oder als „Trösterchen“. ...<br />
Als entschiedener Christ<br />
in der Minderheit<br />
Freilich findet man auch heute viele, denen<br />
der Glaube an Gott ein Herzensanliegen ist.<br />
Solche Menschen erfahren sich selbst aber<br />
nicht selten als Minderheit unter „Mitchristen“,<br />
die wohl „irgendwie“ an einen Gott glauben,<br />
die ihre Kinder auch taufen und zur<br />
Erstkommunion gehen lassen, aber leider<br />
kaum inneren Bezug zu IHM haben. Diese<br />
Menschen pflegen durchaus manch christliches<br />
Brauchtum. Von einem persönlichen<br />
Gottesbezug können sie den jungen<br />
Menschen aber meist nichts vermitteln. ...<br />
Junge Menschen brauchen<br />
überzeugte Erwachsene<br />
In Zeiten volkskirchlicher Verhältnisse wurden<br />
viele vom Umfeld fast selbstverständlich<br />
mitgetragen und gefördert. Heute müssen wir<br />
lernen, dass weder die verbliebene kulturelle<br />
Präsenz des Glaubens noch die Teilnahme<br />
an Taufe, Erstkommunion und anderen kirchlichen<br />
Angeboten bereits die innere<br />
Lebendigkeit des Glaubens nachhaltig<br />
sichert. Gerade bei den Kindern zeigt sich<br />
aber, dass trotz vieler Bemühungen die<br />
Substanz des Glaubens immer mehr schwindet.<br />
Wenn der Glaube bei den Erwachsenen<br />
nicht mehr lebendig ist, lässt er sich trotz<br />
bester Erstkommunion- und Firmvorbereitung<br />
in der nächsten Generation kaum noch nachhaltig<br />
verwurzeln. Die guten Erfahrungen mit<br />
der Familienkatechese zeigen, dass für eine<br />
fruchtbare Glaubensweitergabe die Erwachsenen<br />
unverzichtbar sind. Junge Menschen<br />
suchen und brauchen überzeugte und<br />
sprachfähige Erwachsene. Und als Gemeinde<br />
müssen wir alles daran setzen, dass sie<br />
davon genügend finden. ...<br />
Christwerden als Weg<br />
Notwendig ist dies nicht nur aufgrund vorhandenen<br />
Bedarfs, sondern auch im Blick auf die<br />
Praxis der Kindertaufe. Genau genommen ist<br />
diese nur verantwortbar, wenn Erwachsenen,<br />
die als Kinder getauft wurden, eine ihrem<br />
Alter und ihrer Lebenssituation entsprechende<br />
Hinführung zu einem persönlichen<br />
Glauben und Gottesbezug angeboten wird.<br />
Denn Christ ist man nicht von Geburt an und<br />
auch nicht automatisch durch die Taufe:<br />
Christ wird man – Christwerden ist immer ein<br />
Weg. Und zu diesem Prozess gehört wesentlich<br />
ein von Herzen kommendes, freies,<br />
erwachsenes JA zu jener Verwurzelung in<br />
Jesus Christus, die uns wohl in der Taufe eingepflanzt<br />
wurde, doch damit noch nicht unser<br />
Eigen ist, sondern im Laufe des Lebens<br />
immer mehr angeeignet werden will. ...<br />
Prof. P. Dr. Hubert Lenz<br />
Entschiedener Christ in der Minderheit<br />
Überzeugte Erwachsene<br />
Christwerden als Weg<br />
Beim Lesen dieses Textes kommen mir die<br />
vielen ehrenamtlichen Helferinnen und<br />
Helfer in unserer Kirchengemeinde in den<br />
Sinn, die sich - in kirchlichen Vereinen oder<br />
auch einfach gemeinsam mit anderen<br />
Interessierten - engagieren. Diesen Menschen<br />
ist der Glaube eine Herzensangelegenheit<br />
und ihr Tun ist Zeichen ihrer Überzeugung.<br />
So können sie Vorbild sein für die<br />
jungen Menschen und zu einer fruchtbaren<br />
Glaubensweitergabe beitragen. Daher halte<br />
ich es auch für wichtig, auf der Hompage<br />
unseres Pastoralverbundes und in unserer<br />
BRÜCKE von solchen Menschen zu berichten,<br />
ganz nach dem Motto<br />
“Tue Gutes und rede darüber”.<br />
Frauke Demming<br />
17
18<br />
Kreuz & Quer<br />
Die Richtschnur der Hoffnung<br />
Medien verkünden das Comeback des Rosenkranzes<br />
Von Guido Eckert<br />
Angeblich ist der Rosenkranz wieder in.<br />
Ausgerechnet die BILD-Zeitung, die nun nicht<br />
gerade dafür bekannt ist, christliche Werte zu<br />
vertreten, möchte einen solchen Trend<br />
erkannt haben und schreibt: „Eine 800 Jahre<br />
alte Gebetsform erlebt ein verblüffendes<br />
Comeback bei jungen Leuten: der Rosenkranz!“<br />
Dann verweist sie auf ein neues Buch<br />
des Dominikanermönchs Pater Max<br />
Cappabianca (36) („Die Perlenkette des<br />
Glaubens“, <strong>St</strong>. Benno Verlag)<br />
Schauen wir uns nun um, in Oeventrop, im<br />
Sauerland, dann scheint davon nicht viel zu<br />
spüren. „Ich kann da leider keinen neuen<br />
Trend erkennen“, sagt auch Pfarrer Thomas.<br />
Er verweist darauf, dass die Rosenkranzandachten<br />
in der Woche schon seit einigen<br />
Jahren nicht mehr stattfinden. Trotzdem gibt<br />
es in Oeventrop in den Monaten Mai und<br />
Oktober die Mai- bzw. Rosenkranzandachten,<br />
jeweils sonntags um 18 Uhr. „Mit jeweils<br />
ungefähr 20-30 Besuchern.“<br />
Das scheint auch in den meisten anderen<br />
Gemeinden im Umland ähnlich. Viele Kirchen<br />
bieten zwar ein gemeinsames Rosenkranzgebet<br />
an, besonders im Oktober, der als<br />
„Rosenkranzmonat“ gilt - aber diese<br />
Andachten werden wohl kaum einmal von willigen<br />
Horden Jugendlicher gestürmt. Man<br />
könnte eher sagen, dass nur schon kleinste<br />
Gespräche daran scheitern, dass kaum noch<br />
jemand weiß, was so ein Rosenkranz überhaupt<br />
sein soll. Es ist zwar unverändert ein<br />
Klischee vieler Atheisten (lassen wir einmal<br />
beiseite, ob es Atheisten wirklich gibt), selber<br />
oft genug gehört: „Kirche, da sitzen alte<br />
Frauen zusammen und beten den Rosenkranz“.<br />
In der Realität sieht man dieses<br />
Prozedere – zumindest in Deutschland –<br />
kaum noch irgendwo. Es werden auch kaum<br />
noch Rosenkränze verschenkt.<br />
Interessanterweise spielen genau diese<br />
Erscheinungen, die für „Außenstehende“ ein<br />
Kennzeichen der katholischen Kirche zu sein<br />
haben - nämlich so genannte Marien-<br />
Frömmigkeit und der Rosenkranz - im Leben<br />
der Gläubigen wiederum nur eine äußerst<br />
untergeordnete Rolle. Wenn sie überhaupt<br />
noch vorhanden sind.<br />
Nicht völlig aus der Luft gegriffen<br />
Trotzdem, so viel sei gesagt, ist der vermeintliche<br />
Rosenkranz-Trend auch nicht völlig aus<br />
der Luft gegriffen.<br />
Die Öffentlichkeit (hier verstanden als: neutrale<br />
Beobachter) konzentriert sich auf greifbare<br />
Bilder, Zeichen der medialen Berieselung.<br />
Gläubige heutzutage hingegen scheinen eher<br />
auf der Suche nach schweigender, bilderloser<br />
„Kontemplation“. In dieser Suche könnte nun<br />
aber tatsächlich eine Renaissance des<br />
Rosenkranzes begründet sein.<br />
Pater Max Cappabianca sagt dazu in einem<br />
Interview: „Nach vielen Jahren, in denen man<br />
Spiritualität in Fernost oder in komplizierten<br />
Meditationstechniken gesucht hat, entdecken<br />
viele, dass wir in unserer eigenen Tradition<br />
ein so einfaches und doch wirksames Gebet<br />
haben.“<br />
Ein anderer Beleg dafür ist die Verbreitung<br />
eines Armbandes, der so genannten Perlen<br />
des Glaubens. Man kann es im christlichen<br />
Versandhandel und im Laden der Benediktiner-Abtei<br />
Meschede kaufen. Interessant ist<br />
hier auch, dass in der Entstehungs- und<br />
Verbreitungsgeschichte ein überkonfessioneller<br />
Ansatz zu finden ist. Viele Protestanten<br />
(und anscheinend auch Katholiken) haben<br />
weniger Schwierigkeiten mit diesem<br />
Armband, weil es unverfänglicher, also nicht<br />
sofort nach Rosenkranz aussieht.<br />
Perlenarmband hat<br />
ähnliche Wirkung<br />
Von der „Wirkung“ her allerdings ist es ähnlich.<br />
So heißt es auf der Homepage: „ Wir<br />
leben in einer lauten hochtechnisierten Welt,<br />
in der wir fast ununterbrochen Informationen<br />
und Bildern ausgesetzt sind. Leistungsdruck,<br />
Zeitnot und Zukunftsangst sorgen zusätzlich<br />
für <strong>St</strong>ress. Umso mehr brauchen wir Zeiten<br />
der Ruhe und der Besinnung. Mit den Perlen<br />
des Glaubens kann der Alltag für einen<br />
Moment unterbrochen werden. Das<br />
Perlenband ist ein Übungsgerät für die eigene<br />
Seele und erinnert daran, sich Zeit für sich<br />
selbst zu nehmen. In der kirchlichen Tradition<br />
wird<br />
dies Einkehr<br />
genannt. Damit ist nicht Realitätsflucht<br />
gemeint, sondern Konzentration: Wenn die<br />
Finger die Perlen ertasten, können sich<br />
Pulsschlag und Atem beruhigen. Der Fokus<br />
liegt auf mir selbst und ich kann mir Zeit lassen,<br />
für das, was mich bewegt.“<br />
So ähnlich formuliert es auch Pater Max<br />
Cappabianca, wenn er vom Rosenkranz<br />
spricht. Er betont, dass der Rosenkranz überall<br />
einsetzbar sei, auch zwischendurch. „Wie<br />
oft hat man im Laufe eines Tages Leerlaufzeiten!<br />
Viele ärgern sich darüber, beispielsweise,<br />
wenn ihr Bus Verspätung hat. Wer<br />
einen Rosenkranz dabei hat, kann ihn jederzeit<br />
und überall einsetzen. Und dann ist der<br />
Inhalt wunderbar: Mit den Augen Marias<br />
schaut man auf die vielen Geheimnisse des<br />
Lebens Jesu. Also auf das, was er erlebt hat:<br />
sein Leben, <strong>St</strong>erben und Auferstehen. Eben<br />
das, was ihn ausmacht - auch noch heute<br />
und für mich. Ich habe mit dem Rosenkranz<br />
die Erfahrung gemacht, dass ich Jesus<br />
Christus beim Rosenkranzbeten einfach<br />
nahe bin.“<br />
Der Rosenkranz auf CD<br />
Um nun mehr Menschen an den Rosenkranz<br />
heranzuführen (wir erinnern uns: Kult), sind<br />
dem Buch des Paters CDs beigefügt, auf<br />
denen alle vier Rosenkranzzyklen komplett<br />
gebetet werden. Eine multimediale<br />
Neuerung.<br />
Auch der Xantener Weihbischof Heinrich<br />
Janssen gilt als ein Experte auf diesem<br />
Gebiet. Er betont: „Beten ist eine Weise, mit<br />
Gott in Beziehung zu treten und diese<br />
Beziehung zu vertiefen. Dazu gibt es viele<br />
Wege. Im Rosenkranzgebet geht es um ein<br />
Verweilen vor Gott. Die Worte werden zum<br />
Atem. Anschauen und mitgehen sind für mich<br />
zwei wichtige Momente beim Beten des<br />
Rosenkranzes. Es sind alles bildhafte<br />
Szenen und es sind alles ‘Eingriffe’ Gottes<br />
zum Heil der Menschen. Der Rosenkranz ist<br />
kein schnelles Gebet. Es ist besser, ein oder<br />
zwei Gesätze langsam zu beten, als durch<br />
fünf Gesätze durchzueilen.“<br />
Dann führt er aus, dass der Rosenkranz<br />
dabei helfen könne, Jesu Wege zu seinen<br />
eigenen Lebenswegen zu machen. „Wer<br />
lange und regelmäßig den Rosenkranz<br />
betet“, sagt er, „macht die Erfahrung, dass die<br />
Inhalte der einzelnen Gesätze sich mit unse-<br />
Fortsetzung auf Seite 19
Fortsetzung von Seite 18<br />
rem Leben verbinden. Ein Beispiel: ‘Der für<br />
uns Blut geschwitzt hat’ – die Angst und die<br />
Einsamkeit Jesu erinnern an die vielen, die<br />
als Verfolgte in dieser Welt leben. Daraus entsteht<br />
eine Gebetsverbundenheit mit diesen<br />
Menschen.<br />
Das Gebet führt in die Ruhe<br />
Eine Eigenart des Rosenkranzgebetes ist,<br />
dass man weniger denkt, sondern mehr<br />
schaut. Es ist kein angestrengtes Schauen,<br />
sondern ein Verweilen. Das Gebet führt in die<br />
Ruhe, wenn ich mir die Zeit nehme. Beim<br />
Rosenkranzgebet ergeht es uns wie in der<br />
Liebe. Hier sind nicht ‘machen’ und ‘leisten’<br />
gefragt, sondern sich öffnen und empfangen.<br />
Das führt in die Ruhe. <strong>St</strong>ille und Ausgeglichenheit<br />
kann man nicht einfordern, aber<br />
man kann Voraussetzungen dafür schaffen.“<br />
Nun gibt es viele Menschen, die ganz andere<br />
Bilder im Kopf haben, wenn sie an die Kette<br />
denken. Für sie ist der Rosenkranz vor allem<br />
monoton. Langweilig. Und altmodisch.<br />
Und: viele Menschen klagen, sie kommen<br />
nicht zur Ruhe. Ihnen fehle vor allem die<br />
innere Ruhe. Um sie herum sei alles so hektisch,<br />
dass sie nicht zu sich kommen. Es fehle<br />
die Konzentration.<br />
Eine Antwort könnte darin liegen, eben genau<br />
diese Sorgen, Ängste und Probleme in die<br />
Hände Gottes zu geben (was, zugegebenermaßen,<br />
immer einfacher klingt als möglich<br />
ist). Uns also in Gleichklang bringen durch<br />
die regelmäßige Wiederholung des Ave<br />
Maria, damit viele unserer Schwierigkeiten so<br />
ihr richtiges Gewicht bekommen. Oder<br />
anders gesagt: Die Herausforderungen des<br />
Lebens bleiben, aber wenn ich im<br />
Gleichklang mit mir (und Gott) bin, dann überwältigen<br />
mich die Schwierigkeiten und Nöte<br />
nicht. Dazu schreibt Pfarrer Ludwig Schwind<br />
in einem weiteren Buch über den Rosenkranz.<br />
(Perlen für Maria – Die Kraft des<br />
Rosenkranzes, Sankt Ulrich Verlag): „Jeden<br />
Augenblick ist einem der andere wichtig, deshalb<br />
möchte man ihn jederzeit anrufen können.<br />
Der Kontakt soll nicht abreißen. Wer<br />
modern, wer fortschrittlich ist, der braucht ein<br />
Handy. Natürlich muss man mit einem Handy<br />
umgehen können. Man muss die richtige<br />
Nummer wählen, um den anderen auch zu<br />
erreichen. So geht es auch denen, die ein<br />
religiöses Handy haben. Millionen gebrauchen<br />
es. Man nennt dieses Handy:<br />
Rosenkranz….“<br />
Kreuz & Quer<br />
Jakobus<br />
5,13<br />
Leidet jemand<br />
unter euch,<br />
der bete;<br />
ist jemand<br />
gutes Muts,<br />
der singe<br />
Psalmen.<br />
Guido Eckert, 44 Jahre alt. “Ich bin kein waschechter Sauerländer,<br />
sondern ein Öcher Jung, also in Aachen geboren. Nach dem Abitur<br />
bin ich zum <strong>St</strong>udium nach Köln gezogen. Dort habe ich als freier<br />
Journalist für verschiedene Zeitungen und Radiosender gearbeitet.<br />
Vor zwei Jahren lernte ich allerdings Susanne Arens kennen, eine<br />
bezaubernde Frau aus Oeventrop, in die ich mich verliebte. Nun<br />
sind wir verheiratet, haben einen kleinen Sohn, namens Noah, und<br />
mein Lebensmittelpunkt ist nunmehr gleichfalls Oeventrop. Mit einer<br />
kleinen Einschränkung: seit März arbeite ich als Autor für eine<br />
Zeitschrift in Berlin und pendle von daher zwischen der Hauptstadt<br />
und dem Sauerland hin und her.”<br />
19
20<br />
Kreuz & Quer<br />
Krippenfiguren sind von verschiedenen Künstlern<br />
Erstmals 1968 aufgestellt: die Rumbecker Krippe<br />
Von Fritz Timmermann<br />
Jahrzehntelang stellten 40 - 50 cm große, in<br />
leuchtenden Farben bemalte Gipsfiguren das<br />
Geschehen um die Geburt Christi in der<br />
Rumbecker Kirche dar: die hl. Familie, Ochs,<br />
Esel, Hirt und Schafe, die hl. Drei Könige mit<br />
Kamel und Kamelführer, alle rings um einen<br />
<strong>St</strong>all mit Giebelhaus angeordnet.<br />
Eine neue Krippe wird angeschafft<br />
Dann beschloss im Jahr 1967 der<br />
Kirchenvorstand, neue Krippenfiguren anzuschaffen,<br />
da die Gipsfiguren Zeichen der<br />
Abnutzung aufwiesen (abgestoßene Ecken<br />
und zerkratzte Farben). So begab sich im<br />
November 1967 eine Abordnung zum<br />
Krippenmuseum nach Telgte: Pfarrer Josef<br />
Hering, „Mieze“ (Maria) Teschner, Fritz<br />
Timmermann sen. und Franz Middel, befördert<br />
im NSU Prinz 600 (ein Klein(st)wagen!)<br />
von Fritz Timmermann jr. Schon bald wurde<br />
man im Krippenmuseum fündig: eine<br />
Figurengruppe – aus Holz geschnitzt und mit<br />
<strong>St</strong>offen bekleidet – wurde bestellt (ein<br />
<strong>St</strong>allgebäude, die hl. Familie, Ochs und Esel,<br />
ein Hirt mit vier Heideschafen und die hl. Drei<br />
Könige, - die Personen ca. 45 cm groß).<br />
Geschaffen sind <strong>St</strong>all und Figuren von der<br />
Künstlerin Agatha Henning, damals wohnhaft<br />
in Henrichenburg und im Alter um das 30.<br />
Lebensjahr, zum Preis von 3.000 DM. Herr<br />
Dr. Ostendorf vom Krippenmuseum in Telgte<br />
behauptet im Jahr 2007: „Es ist eine sehr<br />
wertvolle Krippe“. (Frau Henning gestaltet<br />
neuerdings wieder Krippen und stellt in der<br />
Ausstellung aus, die am 16. November 2008<br />
in Telgte eröffnet wird).<br />
Für die neue Krippe, aufgestellt zum 1.<br />
Advent 1968, wurde mehr Platz als bisher<br />
benötigt. Zunächst baute man sie unter der<br />
Die Rumbecker Krippe im Jahr 2007 Foto: Fritz Timmermann<br />
Orgelbühne auf, später auf dem linken<br />
(Marien-)Seitenaltar. Dazu schufen die<br />
„Krippenaufsteller“ Friedel Gierse und Karl<br />
Nellius zur Platzerweiterung einen aus<br />
Leinentuch und Latten gebastelten Vorbau.<br />
Fast 40 Jahre lang haben sie jährlich das<br />
Weihnachtsgeschehen in Rumbeck gestaltet<br />
und den Platz liebevoll mit frischem Moos<br />
und Zweigen geschmückt.<br />
Die Krippe wird erweitert<br />
Seit dem Jahr 2004 wird die Krippe wieder<br />
unter der Orgelbühne aufgebaut auf einem<br />
erheblich vergrößerten Unterbau und angereichert<br />
mit zusätzlichen Figuren. Otti Schulte<br />
und ihre HelferInnen gestalten jährlich ein<br />
großes weihnachtliches Geschehen: Bruno<br />
Müller hat einen Schäferwagen, ein<br />
Hirtenfeuer sowie weitere diverse Details<br />
geschaffen und den gesamten Platz mit<br />
einem Holzzaun umgeben, Norbert Henne-<br />
boele hat die Anlage elektrifiziert. Anni<br />
Schulte aus Rheine hat seit 2006 weitere<br />
Figuren für die Krippe geschaffen: drei<br />
Bergschafe (darunter das landläufig bekannte<br />
„schwarze Schaf“), ein liegendes Kamel,<br />
einen Kamelführer und – für 2008 – eine<br />
Hirtin und einen Hütehund. Dr. Ostendorf sagt<br />
weiter: „Die Ergänzungen durch Anni Schulte<br />
fügen sich gut in das Figurenensemble von<br />
Agatha Henning ein“.<br />
Ausblick<br />
Die derzeitigen engagierten „KrippenbauerInnen“<br />
planen weitere Verschönerungen<br />
und Ausgestaltungen der stets mit Liebe aufgebauten<br />
Rumbecker Krippe und sind deshalb<br />
dankbar für jeden Geldbetrag, der in das<br />
Spendenkästchen bei der Krippe eingeworfen<br />
wird.<br />
Der Schatz vom Klosterwald<br />
14 Bände einer kalligrafisch gestalteten Bibel mit leuchtenden Illustrationen<br />
Text und Fotos (2): Michael Grottendieck<br />
Münster-Hiltrup/Oeventrop<br />
Fast jeder kennt sie, die prächtigen Handschriften,<br />
die aus dem Mittelalter erhalten<br />
sind. Schätze von erlesener Schönheit, oft<br />
reichhaltig verziert und mit Gold belegt. Mit<br />
Blumenranken, Tiermotiven und beispiellos<br />
schönen Bordüren. Bildliche Darstellungen,<br />
die ihresgleichen suchen.<br />
Diese Kunst ging nach der Erfindung des<br />
Buchdrucks durch Johannes Gutenberg keineswegs<br />
verloren. Sie wurde über die<br />
Jahrhunderte weiter gepflegt und überlebte<br />
bis in das Computerzeitalter. Das Lebenswerk<br />
des MSC-Missionars Pater Ewald<br />
Schröder steht exemplarisch dafür, zu welchen<br />
Blüten diese Kunstfertigkeit gelangte.<br />
Mehr als 50 Jahre hat er jede Minute in seiner<br />
Freizeit dazu verwendet, eine kalligrafisch<br />
gestaltete Bibel zu erstellen.<br />
Als Pater Schröder am Neujahrstag 2007<br />
starb, hinterließ er 14 dicke Bände mit biblischen<br />
Texten. Die Heilige Schrift hatte er<br />
nicht nur nachgeschrieben, sondern auch illuminiert,<br />
mit Zeichnungen versehen und so die<br />
Texte zum Leuchten gebracht. Seinen<br />
Dankesbriefen an Freunde und Förderer der<br />
Fortsetzung auf Seite 21
Fortsetzung von Seite 20<br />
Mission hat er regelmäßig eigene Zeichnungen<br />
beigefügt. Pater Schröders eigentlicher<br />
Schatz, die 14 Bände seiner Bibel, sind allerdings<br />
erst jetzt im Paterkloster am Klosterwald<br />
zu bewundern.<br />
Eigens für diesen Zweck wurden Vitrinen aufgestellt,<br />
die in den Werkstätten des MSC-<br />
Ordens in Surwold bei Papenburg von<br />
Jugendlichen angefertigt wurden, wie Pater<br />
Hans Pittruff erzählt.<br />
Er hätte niemals am<br />
Computer gearbeitet<br />
Die Bände der Heiligen Schrift hat Pater<br />
Schröder ebenfalls in den MSC-Werkstätten<br />
im Emsland binden lassen. Gedruckt werden<br />
dort die Hiltruper Monatshefte, die Pater<br />
Schröder 30 Jahre lang betreute. Pater<br />
Pittruff führt die Aufgabe im Jahr des 125-jährigen<br />
Bestehens dieser Zeitschrift weiter.<br />
„Pater Schröder hätte niemals am Computer<br />
gearbeitet“, sagt Pittruff. Er sei ein Mann<br />
gewesen, der alles mit der Hand gemacht<br />
habe. Zumindest die Kalligrafie, die stille<br />
Kunst, eine Feder zu führen, wird auch heute<br />
noch weiterhin im Hiltruper Kloster gepflegt,<br />
und zwar durch Pater Manfred Simmich und<br />
Bruder Heinrich Kaltefleiter.<br />
Durchaus leiten lassen hat sich Pater<br />
Schröder von der Kunstfertigkeit, die in mittelalterlichen<br />
Skriptorien zur Meisterschaft<br />
getrieben wurde. Auch Pater Schröder bereitete<br />
zunächst den Schreibgrund vor, wobei er<br />
schweres Büttenpapier benutzte. Exakt legte<br />
er die Zeilenhöhe und die Zeilengrenzen fest.<br />
Mit schwarzer Tusche schrieb er den Text,<br />
rote Farbe nutzte er für die Initialbuchstaben<br />
und die Angabe der Textstellen in der Bibel.<br />
Da er auch die filigranen Zeichnungen selber<br />
anfertigte, vereinte er beide Kunstfertigkeiten:<br />
die Kalligrafie und das Illuminieren.<br />
Aus: Westfälische Nachrichten<br />
www.westfaelische-nachrichten.de<br />
Kreuz & Quer<br />
21
22<br />
Kreuz & Quer<br />
Gemeinde in Bewegung<br />
Umfrageergebnis fließt in Pastoralkonzept mit ein<br />
Von Alexander Hennecke<br />
Im Februar dieses Jahres wurden an einem<br />
Wochenende in allen drei Messen die<br />
Gottesdienstbesucher über die Hintergründe<br />
der Konzeptentwicklung in unserem Pastoralverbund<br />
informiert. Dabei wurden die Gottesdienstbesucher<br />
durch eine Fragebogenaktion<br />
aktiv in die Gestaltung des Konzeptes mit einbezogen.<br />
Die Ergebnisse der Befragung sind<br />
ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes zur<br />
Gestaltung der Zukunft von Kirche in Oeventrop<br />
und Rumbeck und fließen in das Pastoralkonzept<br />
mit ein. An dieser <strong>St</strong>elle möchten<br />
wir bereits einige Ergebnisse der Befragung<br />
vorstellen.<br />
An der Befragung haben insgesamt 441<br />
Menschen teilgenommen, wobei 65% die<br />
Heilige Familie Oeventrop und 13% <strong>St</strong>.<br />
<strong>Nikolaus</strong> Rumbeck als Heimatpfarrei angaben.<br />
Lediglich 34% der Befragten und damit<br />
eindeutig die Minderheit gehören dem männlichen<br />
Geschlecht an.<br />
Ein Ergebnis, das alleine aufgrund seiner<br />
deutlichen Ausprägung für sich spricht, ist<br />
das Alter der befragten Gottesdienstbesucher,<br />
was in der oben stehenden Grafik<br />
besonders deutlich wird.<br />
Auf die Frage, warum gerade diese Kirche<br />
besucht würde, gaben 2/3 der Befragten an,<br />
dass ihnen der Aspekt der Heimatkirche<br />
besonders wichtig sei.<br />
Kirche vor Ort ist wichtig<br />
Die ansprechende Gestaltung des Gottesdienstes<br />
in der jeweiligen Kirche mit 31% und<br />
die örtliche Nähe zur Kirche mit 24% lagen<br />
als Hauptmotivation für den Besuch gerade<br />
dieser Kirche deutlich abgeschlagen auf den<br />
Plätzen und zeigt die tiefe Verwurzelung der<br />
Kirchenbesucher mit „ihrer“ Kirche vor Ort.<br />
Im Bereich des ehrenamtlichen Engagements<br />
sind 18% (= 78 Personen) aktiv im<br />
Pastoralverbund engagiert. Gleichzeitig<br />
gaben 37% an (oft zusätzlich zu dem kirchlichen<br />
Engagement), in weiteren Bereichen<br />
(Sport, Musik, Schule o.ä.) ehrenamtlich aktiv<br />
zu sein.<br />
Allen Teilnehmern an der Befragung danken wir herzlich.<br />
Fast 60% der Gottesdienstbesuchesind<br />
älter als 60<br />
Jahre und lediglich<br />
7% jünger als 31<br />
Jahre.<br />
Aus der Sicht der Befragten wird der<br />
Pastoralverbund in erster Linie als seelsorglich<br />
aktiv (47%), familienfreundlich (42%) und<br />
traditionell (25%) wahrgenommen.<br />
Eine wichtige Frage zur Ausrichtung der<br />
Gemeinde für die Zukunft war zudem die<br />
Frage nach den wichtigen Handlungsfeldern<br />
des Gemeindelebens. Die unten stehende<br />
Grafik spiegelt das Ergebnis hierzu wieder.<br />
Die Ergebnisse werden nun bei der Erstellung<br />
des Pastoralkonzeptes Berücksichtigung<br />
finden.
Weißmützen sorgen für Aufsehen<br />
18 Radpilger aus Oeventrop zum 100-jährigen Jubiläum in Kevelaer<br />
Von Wolfgang Demming<br />
Ende August folgten 40 Personen aus unserem<br />
Pfarrverbund Oeventrop/Rumbeck und<br />
einige Neheimer dem Aufruf des gebürtigen<br />
Bocholters Wolfgang Demming und nahmen<br />
an der Bocholter Radprozession zum<br />
Marienwallfahrtort Kevelaer am Niederrhein<br />
teil. Diese traditionelle Radprozession wurde<br />
in diesem Jahr zum 100. Mal durchgeführt.<br />
Kurz zur Geschichte der Radprozession:<br />
Anfang des vorigen Jahrhunderts beschlossen<br />
27 Männer des Bocholter Radfahrer<br />
Vereins, das Fahrrad für eine Wallfahrt in den<br />
niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer (seit<br />
Mai 1642) zu nutzen. Sie war von Anfang an<br />
und von den <strong>St</strong>atuten her allein für Männer<br />
und Jungen gedacht. Jeder sollte während<br />
der Wallfahrt eine weiße Mütze tragen.<br />
Deshalb wurden die Radpilger im Volksmund<br />
bald die “Weißmützen“ genannt. Auch während<br />
des nationalsozialistischen Regimes<br />
führten die Radpilger ihre Wallfahrt durch,<br />
dann allerdings ohne Mütze und Fahnen.<br />
Es ist schon etwas Besonderes: wenn für die<br />
Bocholter Radpilger <strong>St</strong>raßen und Wege<br />
gesperrt werden, staunen die Anwohner der<br />
<strong>St</strong>ädte und Dörfer, denn der Zug der<br />
Weißmützen, die betend vorbeifahren,<br />
scheint gar nicht enden zu wollen.<br />
Feierlicher Auszug der<br />
Radprozession<br />
Von <strong>St</strong>rapazen sprach niemand der<br />
Oeventroper Teilnehmer, obwohl schon frühmorgens<br />
um 4.45 Uhr der Bus in Richtung<br />
Bocholt fuhr, um pünktlich beim feierlichen<br />
Auszug der Radprozession aus Bocholt dabei<br />
zu sein. Über 300 Pilger zwischen 5 und 85<br />
Jahren machten sich in diesem Jahr singend<br />
und betend auf zur Gottesmutter nach<br />
Kevelaer, um ihre persönlichen Sorgen,<br />
Anliegen und Nöte der “Trösterin der<br />
Betrübten” anzutragen. Als geistliche Begleiter<br />
fungierten der Dechant Pastor Dr. Klaus<br />
Winterkamp aus Bocholt und wegen der<br />
Jubiläumsfahrt der Dompropst Josef Alfers<br />
aus Münster.<br />
Aus unserer Gruppe hatten sich 18 Radpilger<br />
angeschlossen. Die Nichtfahrradfahrer fuhren<br />
mit dem Bus weiter nach Kevelaer.<br />
Über Wertherbruch, Haltern, Rees erreichten<br />
wir nach gut 30 km den Wallfahrtsort Marienbaum,<br />
wo eine größere Rast eingelegt wurde.<br />
Nach einer kurzen Andacht, die sich an dem<br />
Kreuz & Quer<br />
Die Oeventroper Weißmützen nehmen Aufstellung für ein Erinnerungsfoto. Die Wallfahrt war<br />
für alle ein beeindruckendes Ereignis. Foto: M.C. Kersten, Kevelaer<br />
diesjährigen Leitwort “Du führst mich hinaus<br />
in die Weite” orientierte, und einem Mittagessen<br />
ging es von dem kleinen Wallfahrtsort,<br />
zunächst zu Fuß und das Fahrrad schiebend,<br />
weiter durch den Reichswald. Über den Ort<br />
Winnekendonk gelangten die Radpilger nach<br />
mehr als 20 km schließlich zu ihrem Ziel<br />
Kevelaer. Um 15 Uhr war dort der feierliche<br />
Einzug, dem sich eine festliche Andacht, mitgestaltet<br />
vom Barloer Kirchenchor, anschloss.<br />
Nach der feierlichen Abschlussveranstaltung<br />
im Forum PAX-Christi u.a. mit Bischof Josef<br />
Clemens aus Rom, langjähriger Privatsekretär<br />
von Kardinal Ratzinger und jetziger<br />
Sekretär des Laienrates der Kurie in Rom,<br />
und einem gemeinsamen Fackelzug trat die<br />
Gruppe tief beeindruckt die Heimreise an.<br />
Schon 30 Mal dabei<br />
Wolfgang Demming, der mit seiner 30.<br />
Teilnahme ein kleines Jubiläum feiern konnte,<br />
hatte in den neunziger Jahren erstmals<br />
Freunde und Bekannte aus unserem<br />
Pfarrverbund mitgenommen. Mit dem Auto<br />
ging es nach Bocholt. Fahrräder wurden teilweise<br />
mitgenommen, zum Teil aber auch in<br />
Bocholt ausgeliehen. Irgendwann wurde der<br />
Gedanke geboren, zum 100. Jubiläum mit<br />
mehreren in einem Bus nach Bocholt zu fahren<br />
um an dieser Wallfahrt teilzunehmen. Es<br />
werden sicherlich noch weitere Teilnahmen<br />
folgen.<br />
Da möchte man dabei sein<br />
Im Internet kann man sich<br />
anhand eines neunminütigen<br />
Videofilmes einen umfangreichen<br />
Eindruck von dieser<br />
Pilgerreise und der dort herrschenden<br />
<strong>St</strong>immung verschaffen.<br />
Auch die Oeventroper Gruppe<br />
wird dort vorgestellt:<br />
www.bocholt.de /<br />
Serviceangebote / bocholt tv /<br />
Auf dem Weg nach Kevelaer<br />
...<br />
23
24<br />
Kreuz & Quer<br />
Wer ist Wer im „Gotteslob“?<br />
Interessantes über Texter und Komponisten von Liedern im „Gotteslob“<br />
Zusammengestellt v. Johannes Vielhaber<br />
In einer kleinen Serie stellt die BRÜCKE<br />
Dichter, Texter und Komponisten vor, deren<br />
Lieder im „Gotteslob“ (GL) gesungen werden,<br />
deren Leben und Wirken jedoch nicht immer<br />
sonderlich bekannt sind.<br />
Christoph von Schmid (Text)<br />
GL 537 – Beim letzten Abendmahle; GL 893<br />
– Wie tröstlich ist, was Jesus lehrt (Text)<br />
Schmid (1768 – 1854), geboren in Dinkelsbühl,<br />
stammte aus einer angesehenen<br />
Beamtenfamilie, war nach der Reifeprüfung<br />
erst Hauslehrer bei einer begüterten Familie,<br />
wo er sein pädagogisches und erzählerisches<br />
Talent entdeckte. Er wurde Priester (1791).<br />
Mit 28 Jahren wurde er Schuldirektor in<br />
Thannhausen, 1816 Pfarrer in Oberstadion<br />
bei Ulm, 1827 Domkapitular in der Diözese<br />
Augsburg. König Ludwig I von Bayern erhob<br />
ihn 1837 in den Adelsstand. Sein 80. Geburtstag<br />
war in Augsburg öffentlicher Feiertag.<br />
Die Universität Prag verlieh ihm die<br />
Würde eines Doktors der Theologie.<br />
Als Schriftsteller war er der erfolgreichste<br />
Jugendbuchautor seiner Zeit. Er schrieb vor<br />
allem kleine Erzählungen mit pädagogischem<br />
Anliegen in einer auch für Kinder verständlichen<br />
Sprache. Zu seinen bekanntesten<br />
Gedichten und Liedtexten gehören das in<br />
aller Welt bekannte Ihr Kinderlein, kommet,<br />
Beim letzten Abendmahle und Wie lieblich<br />
schallt durch Busch und Wald.<br />
Christoph von Schmid starb am 3. September<br />
1854 an der Cholera.<br />
Adolf Lohmann (Komponist)<br />
GL 169 – O Herr, aus tiefer Klage; GL 268 –<br />
Singt dem Herrn; GL 656 – Wir sind nur Gast<br />
auf Erden; GL 870 – Herz Jesu, Gottes<br />
Opferbrand<br />
Adolf Lohmann (1907-1983), Volks-schullehrer,<br />
war vorwiegend in Düsseldorf und Goch<br />
tätig. Durch intensives <strong>St</strong>udium alter Meister<br />
hatte er sich hohe musiktheoretische Kenntnisse<br />
und satztechnische Fertigkeiten erworben.<br />
Er stand ab 1926 in Beziehung zum<br />
„Jugendhaus der deutschen katholischen<br />
Jugend“ in Düsseldorf und hatte engen<br />
Kontakt zum Dichterehepaar Georg und<br />
Maria Luise Thurmair. Früchte dieser Arbeit<br />
waren die bedeutsamen Ausgaben des<br />
„Singeschiffs“, des „Kirchenliedes“ und der<br />
„Weihnachts-Singebücher“. Lohmanns Werk<br />
umfasst über 150 Lieder, 30 Kanons und<br />
etwa 450 Chor- und Instrumentalsätze. Sein<br />
Lebenswerk ist in die Geschichte des deutschen<br />
Kirchenliedes eingegangen, wobei er<br />
an die große Tradition des 16. und 17.<br />
Jahrhunderts angeknüpft hat.<br />
Peter Janssens (Komponist und Musiker)<br />
GL 918 – Andere Lieder; GL 926 Komm, bau<br />
ein Haus; GL 928 – Singt dem Herrn; GL<br />
930 – Unser Leben sei ein Fest<br />
Peter Janssens, geb. 1934 in Telgte und<br />
gestorben Heiligabend 1998 dort, wird auch<br />
als Begründer des „Sacro Pop“ bezeichnet,<br />
d.h. Popmusik mit christlichem bzw. religiösem<br />
Text. Die <strong>St</strong>adt Telgte hat 2004 sogar<br />
eine <strong>St</strong>raße nach ihrem berühmten Sohn<br />
benannt.<br />
Viele seiner Lieder sind aus Kinder- und<br />
Jugendgottesdiensten überhaupt nicht mehr<br />
wegzudenken, manche sind zu richtigen<br />
„Ohrwürmern“ geworden wie z.B. Nr. 926 und<br />
930 im Gotteslob. Außer den neuen geistlichen<br />
Liedern komponierte er Songs,<br />
Musicals und Kinderlieder. Dabei arbeitete er<br />
mit zahlreichen bekannten Textern zusammen,<br />
u.a. mit Rolf Krenzer, Willem Wilms,<br />
Ernesto Cardenal und Jürgen Fliege. Immer<br />
wieder trat er auf großen kirchlichen Veranstaltungen<br />
auf und begeisterte seine Zuhörer<br />
und Mitsinger.
Die harte Bank<br />
Ist das Knien in der Kirche nicht mehr zeitgemäß?<br />
Von Guido Eckert<br />
Der Schriftsteller Martin Mosebach hat einmal<br />
geschrieben „Wir glauben auf den Knien oder<br />
wir glauben überhaupt nicht.“ Dieser merkwürdige<br />
Satz ist auch deshalb so eindrucksvoll,<br />
weil er wie ein Gegensatz zu unserem<br />
alltäglichen Erleben wirkt.<br />
Da sehen wir Menschen, die aus unterschiedlichsten<br />
Gründen entweder nach langer Zeit<br />
wieder oder sogar zum ersten Mal überhaupt<br />
in eine katholische Kirche kommen - und<br />
diese Menschen wehren sich mit Händen und<br />
Füßen genau dagegen: nach unten zu rutschen.<br />
Wenn es ums Knien geht, dann endet<br />
für einen Sakral-Touristen jedweder Respekt<br />
oder jede Form von Neugierde. Ob nun in<br />
Oeventrop oder sonst wo in Deutschland.<br />
Moderne Menschen stehen eisern, noch lieber<br />
setzen sie sich, aber sie wirken allesamt<br />
so, als ob sie sich sogar handgreiflich dagegen<br />
wehren würden zu knien. Ich erinnere<br />
mich an eine Messe in Köln, umgeben von<br />
Erst-Besuchern, die sich verwundert ansahen<br />
und anstubsten, als während der Wandlung<br />
Katholiken niederknieten. Es wäre ihnen im<br />
Traum nicht eingefallen, diesem Ritus zu folgen.<br />
Angeblich soll es inzwischen sogar katholische<br />
Kirchengemeinden geben, in denen<br />
nach einer Renovierung die Kniebänke abgeschafft<br />
wurden, mit Zustimmung des Pfarrers.<br />
Im Gegensatz dazu erinnere ich mich an eine<br />
orthodoxe Kirche in Osteuropa, in der alte<br />
Frauen auf dem bloßem <strong>St</strong>einboden knieten,<br />
über lange Minuten hinweg, und das am<br />
Tage, nicht während einer Messe. Um zu<br />
beten.<br />
Eine eindrucksvolle Handlung<br />
Bei uns hingegen scheint es so, als ob das<br />
Niederknien eine Provokation sei. Und eine<br />
Verletzung unserer Würde. Schließlich sind<br />
wir moderne Europäer: individuell, selbstbestimmt,<br />
selbstbewusst. Allerdings stellt sich<br />
die Frage, welchen Gott wir da suchen, wenn<br />
wir ihm nicht den Hauch von Respekt zukommen<br />
lassen wollen. Oder besteht die radikale<br />
<strong>St</strong>andhaftigkeit wirklich, wie manchmal<br />
behauptet: in radikaler Bequemlichkeit?<br />
(Selbstverständlich sind gesundheitliche<br />
Gründe hiervon ausgenommen.)<br />
Dabei ist das Knien – sogar unabhängig vom<br />
religiösen Zusammenhang – eine der ältesten<br />
und eindrucksvollsten Handlungen, die<br />
wir Menschen praktizieren. Übrigens sogar in<br />
lutherischen Gemeinden. Lediglich in prote-<br />
stantischen Gotteshäusern gibt es keine<br />
Kniebänke, allerdings ist das Knien auch dort<br />
üblich, zum Beispiel bei einer Trauung oder<br />
Konfirmation.<br />
Das Freitagsgebet in einer islamischen<br />
Moschee wiederum ist undenkbar ohne das<br />
gemeinsame Niedersinken auf die Knie. Die<br />
Gläubigen gleiten mit dem Gesicht auf die<br />
Erde, als Ausdruck der Ehrfurcht vor dem<br />
Heiligen.<br />
In asiatischen Religionen wiederum ist das<br />
Knien als Meditationsform Einstieg in die<br />
Erleuchtung. Es gibt vermutlich keine<br />
Abbildung eines fernöstlichen Betenden, der<br />
nicht versunken – auf den Knien – nach Gott<br />
sucht.<br />
Allerdings (und hier lässt sich eine beliebte<br />
Parallele in die Jetztzeit knüpfen) war das<br />
Knien im klassischen Altertum, bei Griechen<br />
und Römern, verpönt. Es war eines freien<br />
römischen oder antiken Bürgers unwürdig<br />
und eine Sache der Barbaren, der Juden<br />
oder Christen, die in diesen Reichen noch<br />
lebten.<br />
Ausdruck der inneren Haltung<br />
Bleibt die Frage, warum wir heutigen Christen<br />
knien sollten. Eine Antwortmöglichkeit: Weil<br />
es eine äußere Haltung ist, die auf eine innere<br />
Einstellung des Menschen schließen lässt.<br />
Insofern drückt das Niederknien in der Kirche<br />
eine fromme Grundeinstellung gegenüber<br />
dem Ort und dem Ansprechpartner „Gott“<br />
aus. Und eine bittende Gebetshaltung.<br />
Liegt hier eine tiefere Wahrheit?<br />
Dass wir eben nicht wirklich glauben und von<br />
daher auch nicht den letzten Schritt machen<br />
möchten?<br />
Auf eine diesbezügliche Frage eines<br />
Ratsuchenden, wie er zum Glauben an Gott<br />
und zum Gebet finden könne, antwortete der<br />
heilige Pfarrer von Ars: “Fangen Sie am<br />
besten mit dem Knien an!”<br />
Haben wir vielleicht genau das verlernt: Zu<br />
bitten? Weil wir gelernt haben - zu fordern?<br />
Der Franziskaner Richard Rohr kritisiert seit<br />
Kreuz & Quer<br />
langem schon den westlichen Individualismus.<br />
Viele Menschen würden durch ihre<br />
persönlichen Selbstinteressen nicht mehr die<br />
Wirklichkeit sehen. Wer aber tiefer in die<br />
Mystik eindringe, sagt er, werde dankbar, und<br />
für ihn werde alles zum Geschenk. “Was du<br />
dann noch tun kannst, ist niederknien und<br />
den Boden küssen. Wenn du aber dazu nicht<br />
bereit bist, hast du das wahrscheinlich noch<br />
nicht erfahren”, sagte er einmal in einem<br />
Vortrag.<br />
Ist es uns peinlich?<br />
Oder hat unsere <strong>St</strong>andfestigkeit mit einem<br />
Unstand zu tun, wie ihn Sophie Scholl<br />
beschreibt (unabhängig von der unterschiedlichen<br />
gesellschaftlichen Situation): „Ich<br />
möchte hinknien, weil es richtig ist, meinem<br />
Empfinden nach, aber ich habe Hemmungen<br />
vor denen, die mir zuschauen könnten, vor<br />
allem, wenn jemand Bekanntes dabei ist.“ Ist<br />
es uns also schlichtweg peinlich?<br />
Gleichgültig, was die wahre Motivation für<br />
dieses Phänomen ist:<br />
Jesus Christus hat auf Knien gebetet, das<br />
alleine wäre Grund genug darüber nachzudenken.<br />
Von der Nacht des letzten Abendmahls steht<br />
im Lukasevangelium geschrieben: Er kniete<br />
nieder und betete: “Vater, wenn du willst,<br />
nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein,<br />
sondern dein Wille geschehe!” (Lk 22,39-42)<br />
Und von Johannes XXIII., dem Konzilspapst,<br />
stammt der Satz:<br />
“Nie ist der Mensch größer,<br />
als wenn er kniet”.<br />
25
26<br />
Schlusslichter<br />
Besondere Gottesdienste<br />
im Advent<br />
Roratemesse<br />
16.12.08, 7.00 Uhr<br />
Pfarrkirche Oeventrop<br />
anschließend<br />
Frühstück bei Kerzenschein<br />
im Pfarrheim<br />
Bußgottesdienst<br />
16.12.08, 19.30 Uhr<br />
Pfarrkirche Oeventrop<br />
Meditative Texte und <strong>St</strong>ille<br />
laden ein, zur Ruhe zu kommen<br />
und auf sich selbst zu schauen.<br />
Alle Gottesdienste im Pastoralverbund von Weihnachten bis zum Fest der Erscheinung des Herrn sind zu finden unter<br />
www.weihnachtsgottesdienste.de<br />
Regelmäßige Veranstaltungen kirchlicher Vereine in Oeventrop und Rumbeck<br />
Gymnastik im Pfarrheim Oev., jeden 2. Montag, 18.45 Uhr, kfd<br />
Meditativer Tanz im Elisabethheim Oev., alle 3 Wochen, montags, 19.45 Uhr,<br />
Treffen Alleinlebender Frauen im Pfarrheim Oev., an jedem 1. Sonntag im Monat, 14.30 Uhr, kfd<br />
Caritas-Seniorennachmittag im Pfarrheim Oev., alle 14 Tage, donnerstags, n.d. 14.30 Uhr-Messe<br />
Kolping-Seniorennachmittag im Kolpinhaus Oev., jeden 3. Mittwoch, 16.00 Uhr<br />
Handarbeitskreis im Pfarrheim Oev., alle 14 Tage, mittwochs, 14.30 Uhr, kfd<br />
Senioren-<strong>St</strong>ube der Caritas, Christopherushaus, Rum., 14-tägig, donnerstags, 14.30 Uhr<br />
Missionskreis (Handarbeitskreis) , Christopherushaus, Rum., 14-tägig, dienstags, 15.00 Uhr, kfd<br />
Frohes Fest<br />
Gottesdienste<br />
DI. 8.30 Uhr<br />
MI. 8.30 Uhr oder 7.55 Uhr Schulmesse<br />
1 x monatlich MI 8.30 Uhr Wortgottesdienst<br />
und abends hl. Messe im Wohnheim <strong>St</strong>. Christophorus<br />
DO. 14.30 Uhr<br />
SA. 18.00 Uhr Vorabendmesse<br />
SO. 10.30 Uhr Hochamt<br />
SO. 18.30 Uhr Missionshaus<br />
Werktäglich 7.45 Uhr Missionshaus<br />
FR. 8.30 Uhr<br />
SO. 8.30 Uhr