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Pier-Prozess: Angeklagter bricht in Tränen aus - Werner Sellmer

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http://www.azweb.de/sixcms/detail.php?template=az_detail&id=1528971&_wo=Lokales:Euregio<strong>Pier</strong>-<strong>Prozess</strong>: <strong>Angeklagter</strong> <strong>bricht</strong> <strong>in</strong> Tränen<strong>aus</strong>Von Manfred Kutsch | 27.01.2011, 18:15Möchengladbach. Das Landgericht Mönchengladbach verkündete am Donnerstag imVerfahren gegen den Ex-Chefarzt der Wegberger Antonius-Kl<strong>in</strong>ik, Arnold <strong>Pier</strong>, dass esdessen ungewöhnliche Behandlungsmethode mit Zitronensaft def<strong>in</strong>itiv als «ärztlichenKunstfehler» e<strong>in</strong>ordnet.Diesen Sachverhalt sieht der Vorsitzende Richter Lothar Beckers als «aufgeklärt» an. DieAnklage wertet die ungewöhnliche Therapie als «gefährliche Körperverletzung», soOberstaatsanwalt Lothar Gathen.Ungeachtet dessen kam es am Donnerstag zum wohl emotionalsten Verhandlungstag seitBeg<strong>in</strong>n des Mammutprozesses im September 2009. Nach der Aussage e<strong>in</strong>es Krankenpflegersbrach der Angeklagte <strong>in</strong> Tränen <strong>aus</strong>. Wie bei dem 34-jährigen Zeugen wird <strong>in</strong> dem Verfahrengenerell immer deutlicher, dass <strong>Pier</strong> zwar von etlichen Mitarbeitern <strong>in</strong> früherenPolizeiverhören deutlich belastet wurde, aber sich dieselben Personen vor dem Landgerichtkaum noch an etwas er<strong>in</strong>nern können.Ungeachtet dessen g<strong>in</strong>g es um den gr<strong>aus</strong>igen Tod des Patienten Georg S. Die Familie des 65-jährigen Nebenklägers <strong>in</strong> dem Verfahren, saß im Zuschauerraum, als se<strong>in</strong> qualvolles Sterbenaufgerollt wurde. Die Anklage wirft <strong>Pier</strong> und der Ärzt<strong>in</strong> vor, dem Darmkranken ohne dessenE<strong>in</strong>willigung den Bauchraum geöffnet zu haben - dies zudem noch fehlerhaft.Schließlich sei e<strong>in</strong>e zweite Operation durchgeführt worden, die nicht nötig gewesen wäre. Dergravierendste Vorwurf: <strong>Pier</strong> habe «sorgfaltswidrig e<strong>in</strong>e Vielzahl von Anzeichen e<strong>in</strong>erbestehenden Sepsis» (Entzündungsreaktion des Organismus) ignoriert. In dem Fall sei«zw<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e operative Maßnahme» angesagt gewesen.Die Unterlassung habe schließlich zu e<strong>in</strong>em Tod geführt, den die vernommenenKrankenschwestern am Donnerstag als «fürchterlich» schilderten. Der um se<strong>in</strong> Lebenkämpfende Patient hatte <strong>in</strong> der Intensivstation panikartig nachts das Bett verlassen. Dabeiplatzte se<strong>in</strong>e Bauchwunde auf. Der Mann verblutete.


http://www.az-web.de/lokales/euregio-detail-az/1536813?_l<strong>in</strong>k=&skip=&_g=Gutachterwerfen-Kl<strong>in</strong>ik-Behandlungsfehler-vor.htmlGutachter werfen Kl<strong>in</strong>ikBehandlungsfehler vor03.02.2011, 17:09Wegberg/Mönchengladbach. Im <strong>Prozess</strong> um den Wegberger Kl<strong>in</strong>ik- Skandal haben vomGericht bestellte Gutachter den Ärzten Behandlungsfehler bei e<strong>in</strong>em im Krankenh<strong>aus</strong>gestorbenen Patienten vorgeworfen.In dem <strong>Prozess</strong> am Mönchengladbacher Landgericht wurden am Donnerstag e<strong>in</strong> chirurgischerSachverständiger sowie e<strong>in</strong> Internist gehört.Der 68-jährige Patient war 2006 mehrere Tage nach e<strong>in</strong>er Bauchoperation unter dramatischenUmständen gestorben. Se<strong>in</strong> Zustand hatte sich zuvor immer weiter verschlechtert, lautAnklage war die Operation fehlerhaft <strong>aus</strong>geführt worden. Zudem hätte der Mann <strong>aus</strong>mediz<strong>in</strong>ischer Sicht noch e<strong>in</strong>mal operiert werden müssen. Dies sei aber unterlassen worden.Angeklagt s<strong>in</strong>d der damalige Chefarzt Arnold P. und e<strong>in</strong>e weitere Ärzt<strong>in</strong>.Der Internist kritisierte nach Angaben e<strong>in</strong>es Gerichtssprechers, dass bei der Behandlung desPatienten ke<strong>in</strong> Facharzt für Innere Mediz<strong>in</strong> h<strong>in</strong>zugezogen worden sei. Zudem hätte e<strong>in</strong>Ultraschall gemacht werden müssen. Der Zustand des Patienten hätte durch die Zufuhr vonBlutkonserven stabilisiert werden können, so dass e<strong>in</strong>e weitere Operation ermöglicht wordenwäre. Auch nach Ansicht des chirurgischen Sachverständigen war die Behandlung nichtordnungsgemäß verlaufen.Der Ex-Chefarzt muss sich wegen des Vorwurfs der Körperverletzung an mehreren Patientenverantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, für den Tod von sieben Patienten undweitere Fälle von Körperverletzung verantwortlich zu se<strong>in</strong>.


http://www.wz-newsl<strong>in</strong>e.de/lokales/moenchengladbach/prozess-gegen-mediz<strong>in</strong>er-geht-weiter-1.56419130. Januar 2011 - 18:24 Uhr<strong>Prozess</strong> gegen Mediz<strong>in</strong>er geht weiterAngeklagt ist der frühere Chefarzt der Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Wegberg.Mönchengladbach. Im <strong>Prozess</strong> um die Wegberger St. Antonius-Kl<strong>in</strong>ik und ihren früherenBesitzer und Chefarzt Arnold <strong>Pier</strong> wird derzeit e<strong>in</strong> weiterer Tatkomplex vor Gerichtverhandelt. Dabei geht es um den Patienten Georg S., Jahrgang 1938, der im Mai 2006 <strong>in</strong> derKl<strong>in</strong>ik starb. Angeklagt s<strong>in</strong>d <strong>Pier</strong> und e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> wegen geme<strong>in</strong>schaftlicherKörperverletzung, der frühere Kl<strong>in</strong>ik-Besitzer außerdem wegen vorsätzlicherKörperverletzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Fall und wegen fahrlässiger Tötung.Bei der Operation sollen Fehler gemacht worden se<strong>in</strong>Wegen e<strong>in</strong>es bei e<strong>in</strong>er Darmspiegelung festgestellten Karz<strong>in</strong>oms wurde Georg S. derBauchraum geöffnet und e<strong>in</strong> Stück Darm entfernt. Schon bei dieser Operation, die zudem imVorfeld anders mit dem Patienten abgesprochen worden se<strong>in</strong> soll, sollen Fehler gemachtworden se<strong>in</strong>.In der St. Antonius-Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Wegberg starb Georg S. im Mai 2006.Wenige Tage später gab es e<strong>in</strong>e so genannte Nachschau-Operation – mit e<strong>in</strong>er lautStaatsanwaltschaft nicht ordnungsgemäßen Naht. Danach soll sich e<strong>in</strong>e Sepsis(Blutvergiftung) entwickelt haben, die der angeklagte Mediz<strong>in</strong>er ignoriert haben soll.Laut Anklage trat dann unter anderem immer mehr Flüssigkeit <strong>aus</strong> der Wunde <strong>aus</strong>, dasPflegepersonal stellte Fäkaliengeruch <strong>aus</strong> Mund und Wunde fest, der Zustand des Mannesverschlechterte sich – ohne das darauf reagiert worden se<strong>in</strong> soll. Schließlich soll Georg S. <strong>in</strong>der Nacht auf den 7. Mai 2006 auf dem Boden liegend gefunden worden se<strong>in</strong>.Beim Versuch, ihn <strong>in</strong>s Bett zu legen, platzte die Wunde auf. Kurz darauf soll S. wegenMultiorganversagens und e<strong>in</strong>es septischen Schocks gestorben se<strong>in</strong>. Zu diesem Tatkomplexwurden bereits Zeugen vernommen, der <strong>Prozess</strong> wird am 3. Februar <strong>in</strong> Mönchengladbachfortgesetzt. Red

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