der zauberer der smaragdenstadt
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andini BIB.<br />
Nicht weit von dem Häuschen gabelte sich die Straße. Elli wählte die, die mit gelbem<br />
Backstein ausgelegt war. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, und das kleine<br />
Mädchen, das vom Schicksal in ein wun<strong>der</strong>liches Land verschlagen worden war, fühlte<br />
sich ganz wohl.<br />
Zu beiden Seiten des Weges zogen sich blaue Zäune hin, hinter denen bestellte Fel<strong>der</strong><br />
lagen. Da und dort waren runde Häuschen zu sehen, <strong>der</strong>en Dächer den Spitzhüten <strong>der</strong><br />
Käuer ähnelten. Auf den Dächern glitzerten Kristallkugeln. Die Häuschen waren blau<br />
angestrichen.<br />
Auf den Fel<strong>der</strong>n arbeiteten kleine Männer und Frauen.<br />
Sie zogen vor Elli die Hüte und nickten ihr freundlich zu, denn je<strong>der</strong> wußte jetzt, daß das<br />
Mädchen mit den Silberschuhen das Land von <strong>der</strong> bösen Zauberin befreit hatte, daß sie mit<br />
ihrem Häuschen - krak, krak! - auf den Kopf <strong>der</strong> Hexe nie<strong>der</strong>gesaust war.<br />
Die Käuer, denen sie unterwegs begegneten, blickten ängstlich staunend auf Totoschka<br />
und hielten sich die Ohren zu, wenn er bellte. Wenn das brave Hündchen auf einen Käuer<br />
zulief, so floh dieser, so schnell er konnte. Im Lande Goodwins gab es nämlich keine<br />
Hunde.<br />
Am Abend verspürte Elli Hunger. Sie dachte nach, wo sie die Nacht verbringen solle, da<br />
erblickte sie ein großes Haus, das dicht am Wege stand. Auf einem Rasen vor dem Hause<br />
tanzten kleine Männer und Frauen. Musikanten spielten eifrig auf kleinen Geigen und<br />
bliesen Flöte. Auch Kin<strong>der</strong> tummelten sich da, die so klein waren, daß Elli staunte. Sie<br />
sahen wie Puppen aus. Auf einer Terrasse standen lange Tische mit Tellern voller Obst,<br />
Nüssen und Bonbons, schmackhaften Kuchen und großen Torten.<br />
Als Elli herankam, trat ein schöner, hoher Greis aus <strong>der</strong> tanzenden Schar (er war um einen<br />
ganzen Finger größer als Elli!), verneigte sich und sagte:<br />
„Ich und meine Freunde feiern heute die Befreiung unseres Landes von <strong>der</strong> bösen<br />
Zauberin. Darf ich die mächtige Fee des Tötenden Häuschens zu unserem Fest einladen?"<br />
„Warum meint Ihr, daß ich eine Fee bin?" fragte Elli.<br />
„Du hast die böse Zauberin Gingema zerdrückt - krak, krak! -, wie eine hohle Eierschale;<br />
du trägst ihre Zauberschuhe und hast ein merkwürdiges Tier bei dir, wie wir es noch nie<br />
gesehen haben und von dem unsere Freunde sagen, daß es gleichfalls Zauberkräfte<br />
besitzt..."<br />
Darauf wußte Elli nichts zu erwi<strong>der</strong>n, und sie folgte dem Alten, <strong>der</strong> Prem Kokus hieß. Die<br />
Leute nahmen sie wie eine Königin auf. Ihre Schellen an den Hüten klingelten ohne<br />
Unterlaß, es wurde viel getanzt, man verzehrte unzählige Kuchen und trank eine Menge<br />
erfrischen<strong>der</strong> Getränke. Es war ein so angenehmer und lustiger Abend, daß Elli erst beim<br />
Einschlafen an Vater und Mutter dachte.<br />
Am Morgen nach dem reichlichen Frühstück fragte sie den alten Kokus:<br />
„Ist es von hier weit bis zur Smaragdenstadt?"