Stele 1 - Meditationswege
Stele 1 - Meditationswege
Stele 1 - Meditationswege
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Meditationsweg Ammergauer Alpen<br />
im Blauen Land
Wohin du auch gehst,<br />
geh mit deinem ganzen Herzen!<br />
Konfuzius
Der Meditationsweg<br />
Ammergauer Alpen im<br />
Blauen Land ...<br />
... führt über 6 Streckenabschnitte mit insgesamt<br />
12 <strong>Stele</strong>nstandorten, beginnend an der<br />
Rochuskapelle in Bad Kohlgrub und bis nach<br />
Ettal führend, wo sich der Kreis des Wegenetzes<br />
schließlich wieder schließt.<br />
Die Texte auf diesen 12 Holzstelen beziehen<br />
sich auf unsere einzigartige Natur- und Kulturlandschaft,<br />
auf Orte christlichen wie vorchristlichen<br />
Glaubens, auf kulturelle Traditionen und<br />
Bei Ohlstadt<br />
historische Entwicklungen, doch auch auf nam-<br />
hafte Künstler, die diese Gegend bereichert und<br />
mit geprägt haben.<br />
Während des meditativen Begehens dieser<br />
Wege offenbart sich uns die ganze Fülle des<br />
Blauen Landes an Wiesen und Wäldern, Seen,<br />
Mooren und Anhöhen mit herrlichen Ausblicken.<br />
Und immer wieder, eingebettet in die<br />
Landschaft, kostbare Orte und meditative Texte,<br />
die einladen, sie zu erspüren, nachzuempfinden<br />
und auf sich wirken zu lassen.<br />
Ein inspirierendes Zusammenspiel von Natur<br />
und Kultur, von Glaube und Tradition, ruht<br />
tief verwurzelt in dieser Landschaft, darauf<br />
wartend, sich dem spirituell Suchenden zu erschließen.<br />
Blick auf St. Blasius Hagen
Liebe Wanderer,<br />
bitte bedenken Sie, dass geführte Wanderungen<br />
nicht unbedingt identisch sind mit den hier<br />
beschriebenen Wegen. Es gibt Routen, deren<br />
Begehbarkeit vorher überprüft werden muss<br />
oder auch Wege, die durch Privatgrund führen,<br />
die wir hier nicht veröffentlichen können.<br />
Eine geführte meditative Wanderung bringt Sie<br />
noch intensiver mit der Natur und Ihrem eigenen,<br />
innersten Erleben in Berührung.<br />
Auskünfte:<br />
Elfie Courtenay<br />
Telefon 0 88 41/7 92 29<br />
eg.courtenay@t-online.de<br />
Tourist-Information Murnau<br />
Telefon 0 88 41/61 41-0 bzw. -11<br />
touristinformation@murnau.de<br />
Das Begehen sämtlicher Wege geschieht in<br />
Eigenverantwortung, eine Haftung wird grund-<br />
sätzlich ausgeschlossen. Bitte beachten Sie<br />
dabei die Hegeverordnung, die besagt, dass<br />
von Anfang April bis Ende September landwirt-<br />
schaftlich genutzte Felder und Wiesen nicht<br />
begangen werden dürfen und freier Auslauf<br />
von Hunden untersagt ist.<br />
Wenn Sie alleine unterwegs sind:<br />
Bitte achten Sie unbedingt auf eine gute<br />
Ausrüstung mit ausreichend Proviant und<br />
Getränken. Außerdem sollten Sie trotz Wegbeschreibungen<br />
eine gute Wanderkarte im Gepäck<br />
haben.<br />
Schätzen Sie im voraus ein, wie weit Sie<br />
pro Tag gehen möchten. Erkundigen Sie sich,<br />
welche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
geöffnet haben und reservieren Sie sich<br />
ein Zimmer. Die angegebenen Kontaktdaten<br />
entsprechen dem Stand vom Juli 2011. Eine<br />
Übersicht der einzelnen Tourist-Informationen<br />
finden Sie auf den Seiten 80–81.<br />
Als Wanderkarte empfehlen wir Ihnen die<br />
Karte der Tourismusgemeinschaft Das Blaue<br />
Land, c/o Tourist-Info Murrnau und die Karte<br />
von KOMPASS: Murnau, Kochel / Das Blaue<br />
Land rund um den Staffelsee, 1:50 000.<br />
Die neue Notrufnummer für Rettungsdienst<br />
und Feuerwehr ist die 112.
Inhalt<br />
Prolog<br />
• Otto Huber .........................................12–21<br />
Wegbeschreibung 1. Etappe<br />
Bad Kohlgrub – Sprittelsberg – Ähndl –<br />
Lourdesgrotte – Murnau (Kultur- und<br />
Tagungszentrum) ..................................22–25<br />
<strong>Stele</strong> 1: Murnauer Moos ........................26–27<br />
<strong>Stele</strong> 2: Ähndl .......................................28–29<br />
<strong>Stele</strong> 3: Lourdesgrotte ...........................30–31<br />
Wegbeschreibung 2. Etappe<br />
Murnau (Kultur- und Tagungszentrum) –<br />
Münter-Haus – vom Achele per Boot nach<br />
Uffing – Rundweg Schöffau – per Boot von<br />
Uffing nach Seehausen – Murnau (Kultur- und<br />
Tagungszentrum) oder im Winter per Bahn<br />
Murnau – Uffing und zurück (ohne Seehausen)<br />
Ausflugstipp ab Seehausen:<br />
Insel Wörth mit dem Ruderboot<br />
(nur im Sommer) ...................................32–39<br />
<strong>Stele</strong> 4: Münter-Haus ............................40–41<br />
<strong>Stele</strong> 5: Sommerfrische in Uffing ..........42–43<br />
<strong>Stele</strong> 6: Insel Wörth ...............................44–45<br />
Wegbeschreibung 3. Etappe<br />
Murnau (Kultur- und Tagungszentrum) –<br />
Maria-Hilf-Kirche – Vier Linden – Froschhausen<br />
– Mesnerhauskapelle – Höhlmühle –<br />
Aidling (Übernachtung in Aidling, Riegsee<br />
oder Perlach möglich) ...........................46–51<br />
<strong>Stele</strong> 7: Vier Linden ...............................52–53<br />
<strong>Stele</strong> 8: Leonhardifahrt .........................54–55<br />
<strong>Stele</strong> 9: Mesnerhauskapelle ..................56–57<br />
Wegbeschreibung 4. Etappe<br />
Ab Aidling über Riegsee – Hagen – Achrain –<br />
Weichs – Teufelssäule – Fieberkircherl und<br />
Hagrainkapelle nach Ohlstadt<br />
Ausflugstipp ab Ohlstadt: Freilichtmuseum<br />
Glentleiten und Bayerisches Haupt- und<br />
Landgestüt Schwaiganger.....................58–63<br />
Wegbeschreibung 5. Etappe<br />
Ohlstadt – Mariengrotte – Boschetkapelle –<br />
Heuberg – Asamklamm – Eschenlohe ...64–67<br />
<strong>Stele</strong> 10: Boschetkapelle.......................68–69<br />
<strong>Stele</strong> 11: Asamklamm ...........................70–71<br />
Wegbeschreibung 6. Etappe<br />
Eschenlohe – Höllenstein – Katzental –<br />
Oberau – Älteste Ettaler Straße – Ettal ...72–75<br />
<strong>Stele</strong> 12: Älteste Ettaler Straße .............76–77<br />
Aidling mit Riegsee<br />
Anhang<br />
• Kontaktdaten der<br />
Tourismusstellen ...............................80–81<br />
• Impressum .............................................. 82
Prolog<br />
bikenden, hikenden und im Winter die schlittschuhlaufenden<br />
Sportsfreunde, die hier ide-<br />
meinden in diesen Gebieten, die ja seit mehr<br />
als hundert Jahren auch davon leben, dass<br />
ale Bedingungen finden. Sie benutzen die sich Reisende für sie interessieren, mit der<br />
Natur manchmal fast wie ein Sportgerät, eine Vielfalt des hier Erlebbaren geworben.<br />
Als ich vor einigen Jahren Gelegenheit hatte,<br />
Art Riesenhometrainer, und rühmen ihren Vielleicht hat man eine Zeitlang zu sehr in<br />
bei einem Aufenthalt in New York das Guggen-<br />
phantastischen Gebrauchswert. Daneben fin- den Vordergrund gestellt, was hier an sportheim-Museum<br />
zu besuchen, fiel mir – gleich<br />
det sich die große Gruppe der Naturfreunde, lichen Aktivitäten möglich ist. Dass aber ein<br />
am Beginn des berühmten spiralförmigen Be-<br />
die hier vom Exzeptionellen in Geologie, Flora Mensch, der eine Auszeit von der alltäglichen<br />
sichtigungsgangs – Kandinskys Bild „Eisen-<br />
und Fauna fasziniert sind, wie es vor allem das Maloche nimmt, auch anderes braucht als<br />
bahn bei Murnau” in die Augen. Wem sollte da<br />
Murnauer Moos bietet. Andere wiederum nä- Muskeltraining, das wieder deutlich werden zu<br />
– tausende Kilometer weg von zuhause – an- Wassily Kandinsky · Eisenbahn bei Murnau, 1909<br />
hern sich dieser Landschaft in interesselosem lassen haben schließlich Erscheinungen beilässlich<br />
solch unerwarteter Begegnung mit © VG Bild-Kunst, Bonn 2011<br />
Wohlgefallen, im reinen, fast Schillerschen getragen wie der Erfolg von Hape Kerkelings<br />
Heimatlichem nicht stolz die Brust schwellen?<br />
Schauen des Schönen, und fürwahr lässt sich „Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem<br />
12<br />
Jedenfalls machte es mir bewusst, wie weit der<br />
Widerhall des Landes rund um den Staffelsee Wolfgangsee aufschlug – Oberammergau zu<br />
hier Wunderbares, in seiner Schönheit schier<br />
Überwältigendes sehen, gerade wenn man das<br />
Jakobsweg”. Tausende gehen mittlerweile den<br />
Weg nach Santiago de Compostela und zeigen,<br />
13<br />
reicht, wie sehr die Schönheit dieser Land- ihrer Sommerresidenz machen möchte, meinte<br />
Blaue Land im Wandel der Jahreszeiten, der wie sehr der heutige Mensch Impulse sucht für<br />
schaft seit mehr als zwei Jahrhunderten weit sie – nach einigen entschuldigenden Hinwei-<br />
Farbspiele und Lichtstimmungen erlebt. sein geistiges, seelisches Leben, nach Wegen,<br />
in der Welt von sich reden macht.<br />
sen auf die mit ihrem Amt verbundenen Ein-<br />
Derlei unterschiedliche Typen des Umgangs die helfen, mit sich und der Welt ins Reine zu<br />
Seine Attraktivität belegt auch eine Geschränkungen – dass sie, wenn sie denn eine<br />
mit der Landschaft kommen natürlich kaum kommen.<br />
schichte aus ganz anderem Kontext. Wie das Sommerfrische in Süddeutschland wählen<br />
in Reinform vor – der sich körperlich Ertüchti- Auf dieses Bedürfnis reagiert haben u. a. die<br />
Passionsspiel des nahe gelegenen Oberam- dürfte, einen Ort am Staffelsee vorzöge, zum<br />
gende kann, wenn er um den Staffelsee läuft, Gemeinden der Ammergauer Alpen, indem sie<br />
mergau alle zehn Jahre Prominenz anzieht, so Beispiel Uffing.<br />
nicht die Augen verschließen vor einer herrli- zu meditativen Wanderwegen einladen. Hin zu<br />
auch im Jahr 2010, darunter nicht nur Bun- Die solchermaßen zum virtuellen Ferienziel<br />
chen Abendstimmung, und der den schönen Orten, die Menschen inspirieren, wenn sie „vordespräsident<br />
Wulff, sondern kurz vor Ende der der Kanzlerin avancierte Gegend erfreut sich<br />
Schein goutierende Ästhet kommt nicht darum urteilslos zu entdecken bereit sind, was in den<br />
Spielsaison auch Bundeskanzlerin Merkel. Als nicht nur des Interesses der Künstler und<br />
herum, sich hin zum Gegenstand seiner Be- geistigen Kornkammern der Region an hu-<br />
ich Letztere in geselliger Runde fragte, ob sie VIPs. Dabei kommen die, die hier unterwegs<br />
wunderung zu bewegen. Für die Urlauber steht maner Substanz verborgen ist, was die – auf<br />
nicht – vergleichbar einem früheren Bundes- sind, aus durchaus unterschiedlichen Gründen.<br />
einmal der eine, einmal der andere Aspekt im Schritt und Tritt – begegnenden Zeugnisse der<br />
kanzler, der sein Feriendomizil regelmäßig am Da gibt es die joggenden, schwimmenden,<br />
Vordergrund, und entsprechend haben die Ge- Jahrhunderte ihnen über sich zu sagen haben,
was die großartige Natur und nicht zuletzt die<br />
der Natur gegenübertritt. Manches kann fast<br />
blind machen für das, was es wirklich zu sehen<br />
und zu erkennen gibt. Doch vielleicht beinhal-<br />
hiesigen Menschen – immer auch Erben und ten die zwölf Orte sogar heilsame Gegenmittel<br />
Reflexe der reichen Vergangenheit – sie erfah- gegen manche Täuschungen oder Missverren<br />
lassen”.<br />
ständnisse – auf jeden Fall können dem Men-<br />
Jetzt setzen die Gemeinden rund um den schen, der hier Schritt für Schritt seine Füße<br />
Staffelsee das Angebot an meditativen Wan- auf dieses herrliche Stück Erde setzt, die Natur<br />
derwegen fort. Diese an die Ammergauer Alpen wie die Kultur der Gegend zur Frage werden,<br />
angrenzende Region ist teils ähnlich, teils auch zur Denkanregung, können inspirieren dazu,<br />
unterschiedlich geprägt, beide sind reich ge- sich neu zu verorten im Leben.<br />
segnet mit Außergewöhnlichem der Natur und Freilich – um nicht missverstanden zu wer-<br />
der Geschichte. Das „Blaue Land“ lädt jetzt den – gibt es selbstverständlich das ganz un-<br />
14<br />
also ein zu zwölf meditativen Orten bzw. auf die<br />
Wege dorthin, wo der Betrachter das Erbe der<br />
mittelbare Erfahren der Natur, das wohltuende<br />
Erleben ihrer sinnlichen Reize und Wirkungen<br />
15<br />
Landschaft verdichtet erfahren kann, wo das ohne weiteres Hinterfragen. Schon die Ruhe<br />
Land gleichsam zu sprechen beginnt. An den – sieht man einmal von röhrenden Hirschen<br />
einzelnen Schauplätzen befinden sich hölzerne und ähnlichen Naturlauten ab – lässt den vom<br />
<strong>Stele</strong>n, deren Texte zunächst den Ort historisch Zivilisationslärm Gestressten aufatmen. Das<br />
bzw. naturwissenschaftlich beschreiben, dann Ohr kann sich erholen. Und auch die Augen, da<br />
Details vertiefen und schließlich eine Quintes- es die Natur irgendwie schafft, immer wieder<br />
senz destillieren von dem, was der Betrachter die Farben augenfreundlich zu kombinieren.<br />
an innerem Gewinn mitnehmen kann.<br />
Und wer weiß nicht, wie sehr man, wenn man<br />
Damit ist sozusagen alles „angerichtet“. friert, die wärmenden Strahlen der Sonne ge-<br />
Allerdings bringt jeder Wanderer auch seinen nießt, und wenn einem heiß ist, sich des Win-<br />
geistigen Rucksack mit, seine Vor-Urteile und<br />
Erwartungen, seine Gewohnheiten der Welt-Andes<br />
freut, der einem kühlend die Stirn fächelt?<br />
schauung, die ja hineinspielen, wo ein Mensch<br />
Bootsverleih in Seehausen
en kämpften. Aber um zu erkennen, dass die<br />
müssen – auch irrend und sich täuschend,<br />
Natur dem Menschen höchst lebensfeindlich<br />
insgesamt aber doch gestaltend im Sinn eines<br />
Und dann gibt es halt die lichten Tage, die man und gefährlich entgegentreten kann, muss<br />
harmonischen, friedlichen Miteinanders von<br />
einfach als unbeschreiblich schön empfindet, man gar nicht so weit ausholen, es reichen die<br />
Mensch und Natur.<br />
wenn man z. B. von einer Anhöhe hinschaut aktuellen Nachrichten über Erdbeben, Vulkan-<br />
Auch der Schrecknisse der Natur zu ge-<br />
über das Blaue Land, so dass man mit dem ausbrüche, Überschwemmungen und sonstige<br />
denken ist notwendig, weil sonst in schlich-<br />
brabbelnden Louis Armstrong singen möchte: Naturkatastrophen. Dass wir uns auch heute in<br />
ter Naturbegeisterung leicht übersehen wird,<br />
„What a wonderful world!“<br />
unseren Landen nicht in absoluter Sicherheit<br />
dass wir hier rings um den Staffelsee eine<br />
Aber bei aller Freude an der sinnlichen wiegen können, rufen uns die wiederkehrenden<br />
Kulturlandschaft vor uns haben, das Ergebnis<br />
Wahrnehmung können wir unseren Geist nicht Hochwasser in Erinnerung. Welche immensen<br />
jahrhundertelanger Kultivierungsarbeit, von<br />
abschalten, haben wir zwischen Himmel und Energien da am Werke sind, kann man u. a.<br />
der frühen Rodung über die freundliche Ein-<br />
Erde ausgespannten Wesen doch auch das Be- bei der <strong>Stele</strong> 11 in der Asamklamm erkennen.<br />
bettung der Ansiedlungen und deren liebevolle<br />
dürfnis nach einer spirituellen Durchdringung. Energien, die den Menschen oft machtlos<br />
Gestaltung bis hin zur Integration moderner<br />
16<br />
Und die Auseinandersetzung mit der Natur<br />
kann in geistige Weiten führen!<br />
scheinen lassen!<br />
Irgendwie kann solche Erkenntnis ja heilsam<br />
zivilisatorischer Elemente. Gerade insofern die<br />
moderne Technik dem Menschen die Mittel zu<br />
17<br />
Doch wäre es eine Täuschung, der Natur sein, dass die Natur in ihren energetischen,<br />
dramatischen Eingriffen in die Natur an die<br />
einfachhin nur Gutes zuzuschreiben. Wer im materiellen und zeitlichen Dimensionen un-<br />
Hand gegeben hat, was mancherorts auf der<br />
Gebiet rund um den Staffelsee auf die Gebirgsser Menschendasein übersteigt. Da bleibt nur<br />
Welt zu großflächigen Zerstörungen führte,<br />
formationen schaut, auf die Moränenhügel und ehrfürchtiges Staunen und das Eingeständnis<br />
nimmt man dankbar wahr, dass hier in einem<br />
den See, der braucht nicht viel Phantasie, um unserer Begrenztheit!<br />
klugen „leben und leben lassen“ eine Balance<br />
nachzuvollziehen, was die Geologen über de- Andererseits zeigt nun aber ein etwas ge-<br />
gefunden wurde zwischen dem, was die Menren<br />
Entstehung erzählen, dass sich da einmal nauerer Blick gerade auf die Gewässer, dass da<br />
schen zum Leben brauchen, und den Erforder-<br />
eine ungeheure Eismasse durchwälzte, so rie- nicht mehr die alten, wilden, unberechenbaren<br />
nissen der Natur.<br />
sig, dass mit ihr Felsen aus den Zentralalpen Kräfte walten, sondern dass hier der Mensch<br />
Wer sich hier also der schönen Landschaft<br />
herbei transportiert wurden. Man stelle sich lenkend, zähmend, regulierend eingegriffen<br />
erfreut und – vielleicht auf den meditativen<br />
allein die Temperaturen vor! Und das in erd- hat, zwar – wie wir heute leider oft erkennen<br />
Wanderwegen – darüber ins Nachdenken<br />
geschichtlich ganz nahen Zeiten, als hier viel-<br />
kommt, dem weitet sich zwangsläufig der Blick<br />
leicht schon uns verwandte Wesen ums Überle-<br />
Die Mücken-Händelwurz<br />
über die Natur hinaus in doppelter Weise.
Erstens kann man sich dankbar freuen,<br />
scheuten, um das Evangelium in die bayerischen<br />
Wälder zu tragen.<br />
Einige unserer Wanderwege führen zu Orten<br />
dass Natur und Klima sich so zum Schönen, ihrer Tätigkeit. Im Ramsachkircherl (<strong>Stele</strong> 2,<br />
Wohlverträglichen hin entwickelt haben, und Ähndl) ist z. B. eine etwa sechzig Zentimeter<br />
es kann, wer in dieser Welt die Schöpfung ei- hohe Hand-Glocke aus dem 8. Jahrhundert aufnes<br />
Gottes sieht, in diesem lebensfreundlichen bewahrt, wie die iro-schottischen Wander-<br />
Ambiente bestätigt finden, dass der Herr es mönche sie benutzten. Zu deren Botschaft gemit<br />
seinen Geschöpfen gut meint. Zweitens ist hörte, dass die Menschen verantwortlich sei-<br />
der Leistung der Menschen zu gedenken, die en für ihren Nächsten, aber auch für die ihnen<br />
an der Bewohnbarkeit dieses Landstrichs wei- anvertraute Schöpfung. Ora et labora – in dietergearbeitet<br />
haben.<br />
ser Devise lag sicher auch ein Impuls für das<br />
Wie standen sie zur Natur? Den frühen Sied- Bemühen, die Umwelt so menschen- wie na-<br />
18<br />
lern war – im Gegensatz zu modernen Romantikern<br />
– eine Verklärung der Natur fremd. Sie<br />
turfreundlich zu gestalten.<br />
Eine weitere Botschaft der Mönche war, dass<br />
19<br />
waren zunächst einfach von ihr abhängig, vom nicht irgendwelche Geister für die Menschen<br />
Ertrag der Böden und einem günstigen Wetter. Sorge trügen, sondern ein väterlicher Gott.<br />
Und sie sahen in ihr Götter am Werk – einige Etwas vom alten, vorhergehenden Glauben<br />
Diese gepflegten schönen Bauten aus al- Die Tendenz, dem Alten, dem Herkünftigen<br />
der Meditationsorte gehen auf vorchristliche spiegelt dagegen das römische Wortspiel „Sol,<br />
ter Zeit lassen auch erkennen, dass man hier anzuhängen, trug allerdings nicht immer zur<br />
Kultstätten zurück, zum Teil verbunden mit der solus soles solari.”, d. h. “Sonne, du allein<br />
sorgsam und respektvoll mit Tradiertem um- Offenheit bei. Doch fehlte es hier auch nicht an<br />
Erfahrung von Heilkräften. Die Kehrseite der pflegst zu trösten” – die Natur wurde als mit-<br />
geht, wie es zudem sichtbar wird in der Beibe- Anregungen und Impulsen, die von außen ka-<br />
Vergöttlichung der Natur war allerdings deren fühlende Trösterin angesprochen. Später suchhaltung<br />
der Bräuche, des Leonhardi-Ritts, des men und hier das kulturelle Leben befruchteten.<br />
Dämonisierung – in jedem Baum konnte ein ten und fanden die Menschen des Blauen<br />
Murnauer Schäfflerumzugs, der Seeprozession Schon die – im Vergleich zu den Ammergauer<br />
böser Geist lauern, der in Furcht und Schre- Landes anderswo Trost, wie die Froschhauser<br />
usw. Die Treue zum Überkommenen ist Aus- Alpen – größere Nähe zur Landeshauptstadt<br />
cken versetzte. Von solchen Ängsten wurden Leonhardi-Kirche, die Aidlinger Mesnerhausdruck<br />
eines selbstverständlichen Beheimatet- München brachte es mit sich, dass die Wellen<br />
die Menschen hier durch enthusiastische Wankapelle oder die Lourdesgrotte zeigen – gerade,<br />
Seins, und etwas von der damit verbundenen gesellschaftlicher und geistiger Entwicklungen<br />
dermönche befreit, die den weiten Anmarsch – wenn das Leben auf des Messers Schneide<br />
Gelassenheit und Zufriedenheit überträgt sich bis zum Staffelsee schwappten. Die Schönheit<br />
zum Teil bis von den britischen Inseln – nicht stand wie in Pest-Katastrophen.<br />
irgendwie auf die zeitweiligen Besucher. der Landschaft zog kritische Menschen an wie
Ödön von Horváth, der gleichzeitig ein Freund<br />
den transparent wird auf die angedeuteten<br />
geistigen Koordinaten hin.<br />
Das Zeichen, das ihm überall auf den Ste-<br />
der Natur und ein Feind einer verlogenen Natur- len begegnet, ist von den Wanderwegen der<br />
idylle war – z. B. erlebt die Schulklasse seines Ammergauer Alpen übernommen worden: das<br />
Romans „Jugend ohne Gott“ im Aidlinger Zelt- brennende Herz. Es geht zurück auf Augustilager<br />
eine Katastrophe aus dem Ungeist der nus, den Inspirator der Augustiner-Chorherren,<br />
Zeit. Das Blaue Land faszinierte auch Wassily die von den Klöstern Rottenbuch und Polling<br />
Kandinsky und Gabriele Münter, derer bei ih- aus diese Gegend prägten und vielfach dieses<br />
rem Haus in Murnau gedacht wird (<strong>Stele</strong> 4). Die Zeichen setzten, ein Symbol, eine Kurzformel<br />
Künstler verschmolzen innere Vision und äuße- für den Gedanken „Deus caritas est – Gott<br />
re Landschaft in kraftvollen Bildern – in ihrer ist die Liebe“. Das Herz, Bild für die Person-<br />
Subjektivität auch eine Ermutigung für uns, Mitte, Integrationspunkt aller intuitiven, ins-<br />
20<br />
die Welt mit eigenen Augen zu sehen! Und gehört<br />
zu dieser Landschaft nicht auch, dass hier<br />
pirativen und vitalen Kräfte, ist vielleicht der<br />
archimedische Punkt, aus dem heraus sich<br />
21<br />
ein Christoph Probst geboren wurde, ein Wi- auch das Blaue Land erschließen lässt. Und in<br />
derstandskämpfer aus der Gruppe der Weißen umgekehrter Richtung der Ort, wo wie in einem<br />
Rose, ein heller Mensch in dunklen Zeiten? Sonnenkollektor die geistigen Energien dieser<br />
Meditative Wanderwege im Blauen Land – Landschaft gesammelt werden.<br />
wohin können sie führen? Das Adjektiv „blau“ So bleibt nur, den Wanderern auf den me-<br />
weist eigentlich schon in eine Richtung, wenn ditativen Wanderwegen im Blauen Land den<br />
man an Kandinskys Satz denkt: „Blau ist eine Wunsch zu wiederholen, „dass beim Unter-<br />
typisch himmlische Farbe, die den Menschen in wegssein im Abseits, in Momenten der Stille,<br />
das Unendliche ruft und in ihm die Sehnsucht wo alle akustische Umweltverschmutzung, alle<br />
nach dem Reinen und Übernatürlichen weckt.“ Störgeräusche der Welt verstummen, das Ohr<br />
Auf jeden Fall ist zu erhoffen, dass das Blaue<br />
Land – untrennbar ineinander verwoben: Natur<br />
geschärft wird für die Klopftöne des Herzens.“<br />
und Geschichte – dem diese Wege Erwandern-<br />
Otto Huber
Wegbeschreibung<br />
über das Rochusfeld (Weg Nr. 6a) und halten<br />
uns beim nächsten kleinen Sträßchen links.<br />
1. Etappe (ca. 17,7 km)<br />
An mehreren Höfen vorbei folgen wir dem<br />
Wanderweg 8b Richtung Hinterkehr. Der Pfad<br />
führt durch eine Wiese, dann nach rechts am<br />
Bad Kohlgrub – Sprittelsberg – Gartenzaun entlang. Wir halten uns weiterhin<br />
Ähndl – Lourdesgrotte – Murnau rechts, gehen das Sträßchen bergab und durch<br />
(Kultur- und Tagungszentrum)<br />
Hinterkehr hindurch. Anschließend folgen wir<br />
in einer scharfen Linkskurve dem Wegweiser<br />
„Schöffau 5,5 km“. Kurz nachdem wir zu un-<br />
Vom Bahnhof Bad Kohlgrub aus:<br />
serer Linken einen Bauernhof passiert haben,<br />
Wir folgen dem Fußweg in westlicher Rich- biegen wir scharf rechts ab und gelangen<br />
tung neben den Gleisen, überqueren eine Stra- bergauf nach Vorderkehr. Wir folgen den<br />
22<br />
ße und folgen dem Fußweg weiter zum Wegweiser<br />
„Waldschlucht“, biegen rechts ab durch<br />
Schlangenlinien des Weges und lassen dabei<br />
die kleine Kapelle zu unserer Rechten liegen.<br />
23<br />
die Unterführung und halten uns anschließend Kurz darauf führt der Feldweg bergab und wir<br />
sofort wieder links. Wir folgen dem Sträßchen haben einen herrlichen Ausblick auf den Staf-<br />
ein kurzes Stück und biegen vor dem Spielplatz felsee mit der Gebirgskette im Hintergrund.<br />
links in den kleinen Fußweg ein. Wir gehen Nach mehreren Kurven beginnt rechts neben<br />
bergauf, gelangen in die Kehrerstraße und einem landwirtschaftlichen Gebäude ein klei-<br />
gehen rechts, bis wir links an den Wegweiser ner Pfad Richtung „Sprittelsberg“. Wir folgen<br />
„St. Rochus-Kapelle“ kommen. Wir biegen in ihm, gelangen kurz darauf an eine Straße und<br />
diesen Weg ab und können die Kapelle bereits gehen links.<br />
sehen.<br />
Wo das Wäldchen beginnt, gehen wir geradeaus<br />
weiter und folgen dem Schild „Sprit-<br />
Wanderung von der St. Rochus-Kapelle in telsberg 1,3 km“. Kurz vor Sprittelsberg über-<br />
Bad Kohlgrub nach Murnau<br />
queren wir einen Bach, treffen auf eine Straße<br />
Wir folgen dem Pfad über die große Wiese, und folgen ihr nach rechts bergauf. Wir können
die Häuser bereits sehen und gleich beim ers-<br />
Schild „Ramsachkirche 40 Min.“. Wir begeben<br />
uns auf diesen Fußweg, durch einen kleinen<br />
Auwald hindurch und treten dann heraus auf<br />
ten Hof biegen wir links ab. Hier gibt es bei den Murnauer Höhenrücken mit herrlichem<br />
Agathe Fischer Käse aus eigener Herstellung. Ausblick auf‘s Murnauer Moos und die umge-<br />
Der Weg führt uns am Hof vorbei weiter, wir benden Berge. Anschließend überquert der Weg<br />
treffen auf ein Sträßchen und folgen ihm nach die Gleise (Vorsicht!), führt nach rechts Rich-<br />
links. Beim Schild „Staffelsee 3,0 km, Murnau<br />
7,5 km“ biegen wir links ab und folgen dem<br />
tung „Ähndl“ und entlang der Bahngleise bis<br />
er diese wieder kreuzt (Vorsicht!) und auf der<br />
Das Murnauer Moos<br />
Forstweg durch den Wald, bis wir kurz vor dem anderen Seite weiterführt. Wieder haben wir<br />
Staffelsee auf einen Weg stoßen, dem wir nach einen wunderbaren Ausblick auf‘s Moos und<br />
Einkehrmöglichkeit: Gaststätte „Zum malschutzliste aufgenommen. Es erwarten uns<br />
rechts folgen und gleich darauf wieder rechts die gesamte Landschaft, eingerahmt durch die<br />
Ähndl“, Tel. 0 88 41/52 41 (Donnerstag Ruhe- eine <strong>Stele</strong> und Bänke zum Verweilen.<br />
abbiegen Richtung Westried. Wir bleiben auf Bergketten von Ester-, Wetterstein- und Amtag.<br />
24<br />
diesem Waldweg und kommen schließlich an<br />
eine Teerstraße, gehen bei der Gabelung links<br />
mergebirge. Eine <strong>Stele</strong> und Bänke laden uns<br />
hier zum Verweilen ein.<br />
Innerhalb der Einfriedung der kleinen Kirche<br />
erwartet uns eine <strong>Stele</strong> zur Rast und inneren<br />
<strong>Stele</strong> 3: Lourdesgrotte<br />
25<br />
und erreichen die Verbindungsstraße zwischen<br />
Einkehr.<br />
Beim Verlassen der Grotte wählen wir den<br />
Murnau und Bad Kohlgrub. Wir biegen links in <strong>Stele</strong> 1: Murnauer Moos<br />
gleichen Weg, auf dem wir gekommen sind. Wo<br />
den Fußweg neben der Straße ein, überque-<br />
<strong>Stele</strong> 2: Ähndl<br />
der Fußweg wieder auf die Straße trifft, gehen<br />
ren nach wenigen Metern die Straße (Vorsicht Bevor der Fußweg schon bald auf einen brei-<br />
wir zuerst rechts und biegen dann links in die<br />
Verkehr!) und setzen unseren Weg gegenüber teren Weg mündet, passieren wir einen im Som-<br />
Zum Weitergehen wenden wir uns dem Fuß- Birkenallee ab. Wir folgen ihr bis zum Ende, ge-<br />
in der Ammergauer Straße fort. Diese mündet mer 2011 angelegten Informations- und Ausweg<br />
durch die kleine Birkenallee zu, folgen ihm hen rechts weiter und biegen kurz darauf links<br />
schon nach wenigen Metern in einen Fußweg, sichtsstadl. Wir halten uns anschließend<br />
bergauf und gehen ein Stück am Höhenrücken ab in den Fußweg durch die alte Lindenallee.<br />
der über die Gleise der Oberammergauer Bahn- rechts und gleich wieder links zur Ramsach-<br />
entlang bis wir in eine alte Eichenallee gelan- Wir überqueren die Bahngleise (Vorsicht!),<br />
strecke führt (Vorsicht!). Danach gehen wir kirche „Ähndl“. Wir folgen dem Weg, der später<br />
gen. Am Ende biegen wir rechts in eine kleine halten uns kurz darauf links, nehmen ein paar<br />
nach links weiter und sind nun in Moosrain. Wir zu einer landwirtschaftlich genutzten Straße<br />
Birkenallee ab. Wo sie endet, folgen wir dem Stufen und sind im Kulturpark.<br />
folgen der Straße bis der „Moosrundweg“ nach wird. Schon von weitem können wir das Kirch-<br />
Wegweiser „Lourdesgrotte“ zuerst nach rechts Nun sehen wir bereits unser heutiges Ziel,<br />
links abzweigt, folgen ihm und kommen in lein sehen, seit Jahrhunderten Wahrzeichen<br />
und kurz darauf in den Fußweg nach links. Die das Kultur- und Tagungszentrum Murnau mit<br />
der nächsten Kurve an einen Fußweg mit dem dieses Ortes.<br />
1893 erbaute Grotte wurde 1999 in die Denk- der Tourist-Information und Zimmervermittlung.
<strong>Stele</strong> 1 Murnauer Moos<br />
in Bayern heimischen Flora. Es gibt Vorkommen<br />
von Riesenschachtelhalm, Sonnentau, Moos- und<br />
Lassen wir den Satz einer zeitlebens sehr engagierten,<br />
in Murnau lebenden Biologin in uns nach-<br />
„Man darf nicht nachlassen und sich darauf<br />
einlassen, dass etwas hoffnungslos wäre“.<br />
Rauschbeeren, wunderbaren Orchideen, Sumpfgladiolen,<br />
Lilien, Enzianen und noch vieles mehr. Viele<br />
klingen:<br />
Dr. Ingeborg Haeckel, 1903–1994<br />
Überliefert<br />
Vögel und Kleintiere finden im Murnauer Moos noch<br />
Eingerahmt durch das Heimgartengebiet und einen artgerechten Lebensraum. In den Streuwiesen<br />
Estergebirge im Osten, das Wettersteingebirge im leben seltene Bodenbrüter wie Großer Brachvogel<br />
Süden und die Ammergauer Berge im Westen, brei- und Bekassine sowie der Wachtelkönig mit dem<br />
tet sich hier das größte zusammenhängende Al- größten Bestand Bayerns. Neben vielen Moor- und<br />
penrandmoor Mitteleuropas vor uns aus. Als vor ca. Wiesenvögeln brüten auch Raubvögel wie Baumfal-<br />
20.000 Jahren der riesige Loisachtalgletscher zu ken und Schwarzmilane im Moos und sogar Fleder-<br />
schmelzen begann und sich Wasser-, Eis- und Geröllmassen<br />
Richtung Norden schoben, schürften sie<br />
mäuse lassen sich hier beobachten.<br />
26<br />
einen bis zu 250 m tiefen Trichter, in dem sich ein riesiger<br />
Eiszeitsee bildete. Dieser See wird inzwischen<br />
Verinnerlicht<br />
Wenn wir verstehen, dass dieses Moos nicht ein-<br />
27<br />
von einer mehr oder minder dicken Moorschicht fach nur ein Stück Landschaft ist, sondern Lebens-<br />
bedeckt, die sich im Laufe der Jahrtausende durch raum bietet für unzählige vom Aussterben bedrohte<br />
absterbende Pflanzenreste gebildet hat. Die Rand- Tier- und Pflanzenarten, dann mag uns bewusst<br />
bereiche dieses Niedermoores bestehen aus Hoch- werden, wie kostbar und schützenswert dieses<br />
und Übergangsmooren. Seit 1980 stehen 2.355 ha Stück Natur ist.<br />
des rund 4.200 ha großen Moores unter Natur- Und wir mögen uns fragen, wie es denn sein kann,<br />
schutz.<br />
dass sich lange Zeit nur ein paar wenige Menschen<br />
mutigen Herzens für den Schutz des Murnauer Moo-<br />
Vertieft<br />
Diese mineralstoffreiche Moorschicht ermöglicht<br />
ses eingesetzt haben?<br />
einen ganz spezifischen Pflanzenreichtum. Hier ge- Wie achtsam und mutig bin ich selbst, wenn es<br />
deihen über 1.000 Arten an Blütenpflanzen, Farnen darum geht, Kostbares und Einzigartiges zu schüt-<br />
und Moosen. Dies entspricht etwa einem Drittel der zen und zu bewahren?
<strong>Stele</strong> 2 Ähndl<br />
uns der Schutzpatron St. Georg auf die alte Überlieferung<br />
eines heidnischen Kultplatzes hin, gilt er<br />
Habe auch ich solch einen Ort, der mir immer<br />
wieder Halt und Kraft gibt? Wo mein Herz wieder frei<br />
doch als Drachentöter, Streiter gegen das Böse und<br />
Bekämpfer des Heidentums.<br />
und leicht und heiter werden kann?<br />
Überliefert<br />
Im Innern des Kirchleins ist jedes einzelne Stück,<br />
Das Ramsachkircherl, im Volksmund liebevoll jedes Bild, jede Statue, ein Zeugnis aus alter Zeit.<br />
„Ähndl“ (Ahnin/Urahnin) genannt, soll die älteste Neben vielen anderen Kostbarkeiten, wie einer Mut-<br />
Kirche Oberbayerns sein, vermutlich im 7. Jahrhuntergottes von etwa 1300, beherbergt das Ähndl eine<br />
dert durch den Hl. Mang gegründet.<br />
uralte, handgeschmiedete Eisenglocke, wie sie von<br />
Bereits im 3. und 4. Jahrhundert begann im süd- den iro-schottischen Mönchen aus der Zeit des 8.<br />
lichen Bayern die Christianisierung durch predigen- Jahrhunderts bekannt sind. Diese Handglocke ist<br />
de Wandermönche. Erste Einsiedeleien entstanden, sakralhistorisch die älteste und bedeutendste Glo-<br />
später folgten Kirchen- und Klostergründungen. cke Deutschlands.<br />
28<br />
Nach alten Überlieferungen soll es hier noch<br />
eine keltische Kultstätte gegeben haben, als ein Verinnerlicht<br />
29<br />
iro-schottischer Wandermönch sich niederließ. Man Über viele Jahrhunderte hinweg wurde das Ähndl<br />
erzählte sich früher, dass der alte Altarstein und wie ein Schatzkästlein bestückt, gehütet, gepflegt<br />
drei steinerne Stufen noch aus dieser Zeit stammen und immer wieder hergerichtet, bis zum heutigen<br />
sollen.<br />
Tag. Auch die alte, kostbare Glocke wurde bewahrt,<br />
Zu dem mit einer Mauer eingefriedeten Kirchhof deren vertrauter Klang den Menschen so manches<br />
gehörte früher auch ein Beinhaus. 1634, als in Mur- verkündet haben mag: Den Ruf zur Morgenmesse,<br />
nau die Pest wütete, trug man viele Tote hierher zur das Mittagsläuten und den Feierabend, aber auch<br />
Bestattung.<br />
Unwetter, Feuer und Tod.<br />
Im Laufe der Jahrhunderte gab es hier Kriege und<br />
Vertieft<br />
Plünderungen, Hungersnöte, Brände, Pocken und<br />
Ein Kirchlein wie das Ähndl ist nicht nur ein Ort Pest. Trotz allem bewahrten sich die Menschen im-<br />
der Andacht und des Gebetes, es ist ein Ort jahrmer diesen Ort, fanden hier trotz Schmerz, Leid und<br />
tausendealter religiöser Kulturgeschichte. So weist Verlust immer wieder Trost und Zuversicht.
<strong>Stele</strong> 3 Lourdesgrotte<br />
bzw. heiliger Quellen errichtet. Es gibt viele Votivtafeln<br />
von Heilungen, wie z. B. von Augenleiden,<br />
Hautkrankheiten oder Lähmungen. So wurden Mariengrotten<br />
mit ihren Quellen sehr oft zu Wallfahrts-<br />
Überliefert<br />
orten, wo viele Menschen Zuflucht suchten. Dort<br />
Nach den Marienerscheinungen im Jahre 1858 im baten sie die Himmelsmutter um Heilung und Gene-<br />
französischen Lourdes wurden Ende des 19. Jahrsung, um Schutz und Hilfe in allen Nöten. Hier verhunderts<br />
vielerorts in Europa Mariengrotten errichtrauten sie auf Erhörung und erhofften sich Gnade<br />
tet. So stifteten im Jahre 1892 Anton und Therese<br />
Mayr diese Tuffstein-Grotte mit Lourdes-Madonna<br />
und Barmherzigkeit.<br />
beim ehemaligen Steinbruch in der Ochsengraben- Verinnerlicht<br />
Schlucht. Seit 1979 findet hier wieder jährlich der In vorchristlicher Zeit galten Höhlen und Grotten<br />
alte Brauch der Maiandacht statt. Sie wird am frü- als heiliger, fruchtbarer Schoß von Mutter Erde. Sie<br />
30<br />
hen Abend beim Schein brennender Kerzen an der<br />
mit Blumen geschmückten Grotte zelebriert.<br />
wurde verehrt als göttliche Mutter, als sich ständig<br />
erneuernde Kraft ewigen Wachstums, die immer<br />
31<br />
Bereits am 21. März 1815 hat Papst Pius VII. Mai- wieder aufs neue Nahrung für Mensch und Tier herandachten<br />
nicht nur gutgeheißen, sondern sogar vorbrachte. Die Verehrung der göttlichen Erdmutter<br />
mit großen Ablässen begnadigt. Diese Nachlässe in natürlichen oder künstlichen Höhlen reicht meh-<br />
zeitlicher Sündenstrafen konnten fürbittweise auch rere tausend Jahre zurück.<br />
den armen Seelen im Fegefeuer zugewendet werden, Mariengrotten gibt es seit etwa 150 Jahren, aber<br />
um schneller in den Himmel zu gelangen.<br />
die Verehrung der göttlich weiblichen Kraft und die<br />
Sehnsucht nach ihr, scheinen uralt zu sein. „Sehn-<br />
Vertieft<br />
sucht“ kommt von sehnen und suchen.<br />
„Maria hat geholfen“, wie oft kann man diesen Lassen wir uns nieder, schließen die Augen, at-<br />
Satz an marianischen Gnadenorten lesen, an so bemen tief und beständig und nach einer Weile fragen<br />
kannten wie Altötting oder Lourdes, aber auch an wir uns: „Wonach sehnt sich mein Herz? Wonach su-<br />
unzähligen weniger bekannten. Von jeher wurden che ich wirklich? Mögen Einsicht und Frieden mich<br />
Grotten gerne in unmittelbarer Nähe heilkräftiger fortan begleiten auf meinem Weg!“
Wegbeschreibung<br />
2. Etappe (ca. 31,6 km, da-<br />
von 10,5 km mit dem Boot)<br />
Kulturpark, halten uns am Ende rechts und<br />
folgen dem Fußweg über die Bahngleise und<br />
unter einigen mächtigen Linden hindurch. Kurz<br />
vor Erreichen des „Münter-Hauses“ haben wir<br />
einen herrlichen Ausblick auf die Murnauer<br />
St. Nikolauskirche und das Murnauer Schloss<br />
(jetzt Schloßmuseum).<br />
Zwei Bildtafeln zeugen von diesen Motiven,<br />
gemalt von Wassily Kandinsky und Gabriele<br />
Münter, jeweils 1910. Eine <strong>Stele</strong> lädt uns zum<br />
Verweilen ein.<br />
Murnau (Kultur- und Tagungszentrum)<br />
– Münter-Haus – vom<br />
Achele per Boot nach Uffing –<br />
Rundweg Schöffau – per Boot<br />
von Uffing nach Seehausen –<br />
Murnau (Kultur- und Tagungs-<br />
<strong>Stele</strong> 4: Münter-Haus<br />
32 zentrum)<br />
Am Ende des Fußweges liegt zu unserer<br />
33<br />
Variante für die Monate ohne<br />
Schiffsverkehr: mit der Bahn<br />
Linken das Münter-Haus, wo Gabriele Münter<br />
und Wassily Kandinsky ab dem Spätsommer<br />
1908 mit ihrer künstlerischen Arbeit in Mur-<br />
Murnau – Uffing und zurück<br />
nau begannen. Der Ort und die umgebende<br />
Landschaft hatten einen überaus intensiven<br />
Ausflugstipp ab Seehausen: Einfluss auf die Entwicklung der neuen, stark<br />
Insel Wörth mit dem Ruderboot expressiven Ausdrucksform beider Künstler.<br />
(nur im Sommer)<br />
Besichtigungszeiten: Di–So 14.00–17.00 Uhr.<br />
Wir halten uns rechts, gehen an ein paar<br />
Häusern vorbei und gelangen in eine alte Ei-<br />
Die heutige Wanderung beginnt am Kultur- chenallee, die Kottmüller-Allee. Schon bald se-<br />
und Tagungszentrum in Murnau. Wir begeben hen wir rechts einen kleinen Fußweg, der über<br />
uns in südlicher Richtung quer durch den die Wiese und die Bahngleise führt. Wir schla-
überqueren wir die Straße, in der Bucht da-<br />
bevor wir die Anhöhe erreicht haben, biegen gen so in die Bahnhofstraße. Wir folgen ihr<br />
hinter befindet sich die Bootsanlegestelle<br />
wir links in die Jochbergstraße ein und folgen nach links und gehen später in der großen<br />
gen diesen Pfad ein, überqueren den Bahn- „Achele“. Fahrplan: 0 88 41 / 62 88 33 oder<br />
ihr geradeaus. Bei einem kleinen Rondell fol- Kurve geradeaus in die Hechenrainerstraße<br />
übergang und gelangen in den Eiblwiesweg. unter www.seehausen.net.<br />
gen wir dem Feldweg nach links. Nach einigen hinein. Wir gehen ein Stück geradeaus, fol-<br />
Wir folgen ihm nach rechts und biegen am Von hier aus nehmen wir das Staffelsee-<br />
Metern erwartet uns hier eine Bank mit einer gen der Rechtskurve, biegen bei der nächs-<br />
Ende links in den Fußweg ein. Er führt leicht Schiff zur Anlegestelle Seerestaurant „Al-<br />
<strong>Stele</strong>.<br />
ten Gabelung links ab und gleich nochmal<br />
bergauf, wir gelangen auf die nächste Straße penblick“ (kein Ruhetag ab Mai, im Winter<br />
links (Sackgasse). Hinter dem Hof zu unserer<br />
und gehen links. Nach der Haus-Nr. 9 folgen donnerstags), Tel. 0 88 46/93 00, www.see-<br />
<strong>Stele</strong> 5: Sommerfrische in Uffing<br />
Rechten folgen wir dem ungeteerten Sträßchen<br />
wir den Stufen rechts bergauf und erreichen restaurant-alpenblick.de, in Uffing. Wir über-<br />
nach rechts, wo wir in einen kleinen Fußweg<br />
einen wunderbaren Aussichtspunkt mit meh- queren den Parkplatz und folgen dem Fußweg<br />
Ab hier einheitliche Wegbeschreibung gelangen. Zwischen Gartenzäunen hindurch<br />
reren Bänken. Vor uns ausgebreitet liegt das „Staffelseerundweg“. Wir stoßen auf ein Sträß-<br />
Zum Weitergehen wenden wir uns nach führt uns dieser Weg an einem Kruzifix vorbei<br />
Murnauer Moos, eingerahmt durch die Alpen. chen, folgen ihm nach links, gelangen auf eine<br />
rechts, kommen an einem kleinen Spielplatz und schließlich hinunter an die Ach. Entlang<br />
Wir folgen dem Pfad an der Mauer entlang und weitere Straße und gehen wieder links. Wir<br />
vorbei, gehen geradeaus weiter und gelan- diesem Flüsschen wandern wir weiter zur „Vo-<br />
34<br />
wieder bergab, überqueren die Straße (Vorsicht<br />
Verkehr!) und folgen dem Wegweiser „Zum<br />
überqueren die Straße nach ca. 50 Metern<br />
und biegen bergauf in einen Fußweg ein. Wir<br />
35<br />
Staffelsee“. Der Fußweg beginnt rechts neben überqueren ein Sträßchen, folgen dem Fußweg<br />
dem Minigolfplatz mit Gartencafé (außer- weiter geradeaus und biegen dann links in ei-<br />
halb der bayerischen Schulferien montags nen Feldweg ein. Kurz darauf erreichen wir eine<br />
Ruhetag), Tel. 0 88 41/4 78 53 und der<br />
Trattoria Italiana (kein Ruhetag), Tel.<br />
Bank mit einer <strong>Stele</strong>.<br />
0 88 41/91 78, www.trattoria-italiana.de. Bei Beschreibung ab Bahnhof Uffing<br />
einem kleinen Abstecher auf die Anhöhe „Lud- Fahrt von Murnau mit dem Zug nach Uffing.<br />
wigshöhe“ haben wir einen herrlichen Blick auf Beim Verlassen des Bahnhofs halten wir uns<br />
den Staffelsee mit seinen Inseln und auf See- rechts, überqueren den Bahnübergang und<br />
hausen. Der Fußweg führt uns bergab und an folgen der Bahnhofstraße in Richtung Dorfzen-<br />
mehreren Teichen vorbei zur Seestraße, der wir<br />
nach links folgen. Beim Kiosk Platzl am See,<br />
trum. Die Straße führt leicht bergauf und kurz<br />
Tel. 0 88 41/48 97 48, www.platzl-am-see.de,<br />
Blick auf Uffing
gelmühle“. Hier angekommen, überqueren wir<br />
eine frühere Wallfahrtskirche. Im Jahr 1552<br />
wütete ein verheerender Brand in Schöffau, um<br />
1620 wurde die Kirche z. T. mit ursprünglichem<br />
kurz hinter dem Wehr die Brücke, folgen gera- Baumaterial aus dem 14. Jahrhundert wieder<br />
deaus dem „Tafertshofer Rundweg“, der sich aufgebaut. Vorher diente über Jahrhunderte die<br />
durch die landwirtschaftlichen Anwesen der Inselkirche im Staffelsee auch den Schöffauer<br />
Vogelmühle schlängelt, zwischen zwei Wiesen Bürgern als Gotteshaus. Hügelgräber aus der<br />
hindurch führt und hinter einer kleinen Brücke Zeit von 1550 bis 1250 v. Chr. zeugen von der<br />
rechts abbiegt. Wir wandern neben der Ach, die frühen Besiedelung dieses Ortes.<br />
sich hier malerisch ihren Weg durch‘s Gelän- Zur Fortsetzung der Wanderung gehen wir<br />
de bahnt. Wo der Fußweg auf die Straße trifft, vom Dorfplatz wieder ein kleines Stück zurück<br />
halten wir uns links und kommen zum Schild und biegen in der scharfen Rechtskurve links<br />
„Antlasgraben“, dem wir nach links folgen. Wir ab. Wir folgen rechts dem Antlasweg an eini-<br />
Die MS Seehausen auf dem Staffelsee<br />
36<br />
gehen bergauf, durch ein Gehöft hindurch, bis<br />
sich der Weg im Wald gabelt. Hier halten wir<br />
gen Häusern und einem Hof vorbei. Wir treffen<br />
auf ein Sträßchen, gehen rechts und passieren<br />
men sind.<br />
(Ruhetag Montag und Dienstag bis Ostern, ab<br />
37<br />
uns rechts, immer entlang dem Antlasgraben einen kleinen Weiher. Beim Schild „Uffing 6,4<br />
Über die Vogelmühle erreichen wir Uffing, Ostern dienstags), Tel. 0 88 41 / 14 18 oder<br />
mit seinem sanft plätschernden Wasserlauf. km“ biegen wir rechts ab, durchqueren das<br />
wo es diverse Einkaufs-, Einkehr- und Über- 9 94 18, www.fischerstueberl-seehausen.de,<br />
Bei der nächsten Gabelung gehen wir links ein Spindler-Anwesen und wählen von den drei<br />
nachtungsmöglichkeiten gibt, z. B. „Gast- nach links. Wir folgen dem Fußweg am Ufer<br />
Stück bergauf und dann wieder rechts weiter Sträßchen das mittlere in Richtung Uffing. Es<br />
hof zur Post“ (kein Ruhetag), Tel. 0 88 46 / entlang und schon nach wenigen Schritten<br />
auf dem „Tafertshofer Rundweg“.<br />
ist anfangs geteert, später ein Feldweg. Wo der<br />
6 91, www.post-uffing.de.<br />
biegen wir rechts auf den kleinen Pfad ab, der<br />
Kurz vor Schöffau treffen wir auf eine Teer- Wald beginnt, gabelt sich der Weg. Wir folgen<br />
Wir kehren zur Bootsanlegestelle „Alpen- uns bergauf zu einem herrlichen Aussichts-<br />
straße, der wir nach rechts in die kleine Ort- ihm links bergauf und gelangen in den Weiler<br />
blick“ zurück, nehmen das Staffelsee-Schiff punkt führt. Wir lassen unseren Blick über den<br />
schaft folgen. Der kleine Dorfladen hat Mitt- Hechenrain, den wir schon von weitem vor uns<br />
und verlassen es in Seehausen.<br />
See schweifen, zur Insel Wörth, malerisch einwoch-Nachmittag<br />
geschlossen.<br />
auftauchen sehen. Hier halten wir uns rechts,<br />
Falls wir mit dem Zug gekommen sind, kehgerahmt durch die Bergkette im Hintergrund.<br />
Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit: gehen am linken Straßenrand und folgen der<br />
ren wir zum Bahnhof Uffing zurück und fahren Wir folgen dem Fußweg auf der anderen<br />
Gasthof Lieberwirth, Tel. 0 88 46 / 6 63 Straße nach Uffing. Nach ca. zwei Kilometern<br />
von hier aus zurück nach Murnau.<br />
Seite weiter, halten uns zuerst links und gleich<br />
(Dienstag Ruhetag).<br />
gelangen wir wieder an den Fußweg entlang<br />
In Seehausen angekommen, wenden wir uns darauf wieder rechts. Wir passieren das See-<br />
Am Dorfplatz steht die kleine St. Anna-Kirche, der Ach und gehen so zurück, wie wir gekom-<br />
unterhalb des Restaurants Fischerstüberl hauser Strandbad und biegen nach links in
Stufen die Seestraße. Hier gehen wir rechts,<br />
dem Weg, auf dem wir die heutige Wanderung bis wir rechts an einen Fußweg kommen mit<br />
benutzen den Fußweg neben der Straße, gelan-<br />
begonnen haben. Wir überqueren nochmals den Wegweisern „Bootsverleih“ und „Strand-<br />
den „Rosspoint“ ein. Schon kurz darauf sehen gen zuerst zum Murnauer Staffelsee-Strand-<br />
die Gleise (diesmal die Garmischer Strecke, bad“, in den wir abbiegen. Auf der Holzbrücke<br />
wir linker Hand einen kleinen Kiesweg, der uns bad mit dem Restaurant Lido am Staffel-<br />
vorher die Ammergauer) und sind kurz dar- halten wir kurz inne, denn von hier aus haben<br />
ans Ufer des Staffelsees und zu einer weiteren see (kein Ruhetag von Mai bis Oktober, im<br />
auf am Kultur- und Tagungszentrum Murnau wir den direkten Ausblick auf die Insel Wörth,<br />
<strong>Stele</strong> führt.<br />
Oktober nur samstags und sonntags ab Mit-<br />
angekommen, Restaurant Auszeit (Mon- die Simpert-Kapelle und Anlegestelle. Wir getag),<br />
Tel. 0 88 41 / 98 61, www.lido-murnau.de,<br />
tag Ruhetag), Tel. 0 88 41 / 48 87 90, www. hen noch über einen Holzsteg und erreichen<br />
<strong>Stele</strong> 6: Insel Wörth<br />
und schließlich wieder zum Kiosk am Achele.<br />
restaurant-auszeit.de.<br />
zu unserer Linken den Bootsverleih. Zwischen<br />
Wir gehen so, wie wir gekommen sind, über-<br />
April und Oktober kann man sich hier ein Ru-<br />
Wir verweilen hier, tauchen ein in die so be- queren dann die Seestraße und folgen jetzt dem<br />
Ausflugstipp für die Sommermonate: Mit dem derboot ausleihen (aber bitte nur bei stabiler<br />
deutsame Vergangenheit der Insel Wörth und Fußweg auf der linken Seite, der allmählich<br />
Ruderboot auf die Insel Wörth<br />
Wetterlage!).<br />
lassen den Tag an diesem stimmungsvollen bergauf führt, an einem Bach entlang und<br />
Von der Bootsanlegestelle Achele aus pas- Die Insel Wörth ist in Privatbesitz und be-<br />
Ort ausklingen. Beim Verlassen folgen wir wie- durch alten Baumbestand hindurch. Wir kom-<br />
sieren wir das daneben liegende Murnauer herbergt eine Rinderherde. Wir bleiben aus-<br />
38<br />
der dem Rosspoint und biegen auf Höhe des<br />
Strandbades nach links auf die Dorfstraße ab.<br />
men an einen Spielplatz, biegen gleich danach<br />
rechts ab, überqueren die Straße und<br />
Staffelsee-Freibad und gehen neben der Seestraße<br />
auf dem Fußweg weiter, bis zu unserer<br />
schließlich im Bereich von Kapelle und Anlegestelle!<br />
39<br />
Wir folgen ihr nach links, sie schlängelt sich nehmen den Fußweg, der uns über einige<br />
Linken der Burgweg abzweigt. Wir folgen ihm,<br />
durch die Häuser hindurch, vorbei am Lebens- Stufen bergauf führt. Wir stoßen auf die<br />
mittelladen, der Bäckerei und dem Heimatmu- Kohlgruber Straße (Vorsicht Verkehr!), überseum.<br />
Direkt vor der Kirche St. Michael biegen queren sie, gehen links und biegen nach we-<br />
wir beim Gasthof zum Stern rechts ab, Tel. nigen Metern rechts in die Josef-Fürst-Straße<br />
0 88 41 / 33 04, www.gasthof-stern.de (Mai bis ein. Wir passieren ein paar Häuser, dann mün-<br />
September durchgehend geöffnet, mittwochs det dieses Sträßchen in einen Fußweg. Dort,<br />
Ruhetag).<br />
wo der Weg ans Bahngleis führt, benutzen wir<br />
Wir gehen am Biergarten entlang, überque- den Übergang (Achtung Zugverkehr!) und halren<br />
den Parkplatz, halten uns rechts und kommen<br />
an ein Frischwasser-Kneippbecken, das<br />
uns zum Wassertreten einlädt. Wir folgen dem<br />
ten uns danach links. Wir sind nun wieder auf<br />
Fußweg nach links und erreichen über ein paar<br />
Insel Wörth im Staffelsee
40<br />
<strong>Stele</strong> 4 Münter-Haus<br />
Überliefert<br />
Im Jahre 1908 kamen Gabriele Münter und Wassily<br />
Kandinsky während eines Malausflugs und auf<br />
der Suche nach einem Wohnsitz auf dem Land zum<br />
ersten Mal nach Murnau. Sie waren sofort begeistert<br />
von dem freundlichen Ort, von Emanuel von Seidls<br />
farbigen Häuserfassaden und von den Farb- und<br />
Lichtstimmungen der Landschaft. Diese Sommerwochen<br />
1908 führten beide zu einer ganz neuen<br />
künstlerischen, stark expressiven Ausdrucksform.<br />
Die Eindrücke, die hier auf sie wirkten, beschrieb<br />
Gabriele Münter später so: „Ich habe da nach einer<br />
kurzen Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht<br />
– vom Naturabmalen – mehr oder weniger impressionistisch<br />
– zum Fühlen eines Inhaltes – zum Abstrahieren,<br />
zum Geben eines Abstrakts“ (Zitat von<br />
Johannes Eichner).<br />
Vertieft<br />
Gabriele Münter und Wassily Kandinsky galten zu<br />
ihrer Zeit nicht als Künstler. Ihre Bilder entsprachen<br />
nicht dem allgemeinen ästhetischen Empfinden von<br />
vor 100 Jahren. Gabriele Münter lebte in bescheidenen<br />
Verhältnissen und versuchte oft erfolglos, ihre<br />
Bilder gegen Lebensmittel einzutauschen.<br />
Aber gerade das hat Künstler immer wieder ausgemacht,<br />
dass sie ihren Impulsen und Inspirationen<br />
folgten und sich von Ideen, Eingebungen und Visionen<br />
leiten ließen, die sie ausdrückten und umsetzten.<br />
Es war ihnen egal, was andere davon hielten<br />
und ob es ihnen Ansehen und Geld einbrachte.<br />
Verinnerlicht<br />
Das Geistige, Inspirative eines Kunstwerkes erschließt<br />
sich uns nur durch vorurteilsfreie Betrachtung.<br />
Wenn wir ein Werk auf uns wirken lassen und<br />
mit ihm in Resonanz gehen, erlaubt uns das mitunter,<br />
durch die Augen des Künstlers zu blicken und<br />
die Seele des Bildes zu erfassen, die jenseits ist von<br />
gut oder schlecht, von schön oder nicht schön.<br />
Eine ganz neue Dimension der Wahrnehmung<br />
kann sich uns so eröffnen!<br />
Sollten wir nicht so manches im Leben erst einmal<br />
vorurteilsfrei betrachten und auf uns wirken<br />
lassen, bevor wir uns ein Urteil bilden?<br />
Welche Möglichkeiten habe ich selbst, innerste<br />
Gefühle und Eindrücke zum Ausdruck zu bringen?<br />
41
<strong>Stele</strong> 5 Sommerfrische<br />
was man sich für einen Sommerfrischort zur körperlichen<br />
und seelischen Erholung wünscht. In günstiger<br />
in Uffing<br />
Höhenlage ist es ein idyllisches Dorf am lieblichen<br />
Staffelsee mit gesundem Klima und umfassendem<br />
Blick auf die Gebirgskette von den Tölzer bis zu den<br />
Überliefert<br />
Allgäuer Bergen. Das Wasser des Sees, dessen Mil-<br />
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts begannen de einzigartig in ganz Bayern ist, gleicht in seiner<br />
wohlhabende Stadtleut‘ die Sommerfrische für Analyse dem Wiesbadener Kurwasser. Die beiden<br />
sich zu entdecken. Mit „Sack und Pack und Kind sonnenbeschienenen Strandbäder bieten herrliche<br />
und Kegel“ fuhren sie per Eisenbahn auf‘s Land Badegelegenheit und die weiten, unbebauten Ufer<br />
und mieteten sich, meist für einen ganzen Monat, sind für Zeltler und Einsamkeitssuchende wirklich<br />
bei Bauersleuten ein. Die Bauern waren froh über<br />
diesen Verdienst und rückten gerne für einige Zeit<br />
ein Paradies ...<br />
42<br />
zusammen, um den „Herrschaften“ aus der Stadt<br />
ihre Kammern zu vermieten.<br />
Verinnerlicht<br />
Wie gut es doch tut, dass sich an diesen be-<br />
43<br />
Die Sommerfrischler genossen das Leben auf schaulichen Eindrücken seit damals nicht allzu viel<br />
dem Land, lebten sie doch einige Wochen sorglos verändert hat! Noch immer ist Uffing ein idyllisches<br />
in den Tag hinein. Sie hatten immer gut zu essen Dorf, mit einem herrlichen See, guter Luft und ge-<br />
und zu trinken, erfreuten sich an der guten Luft, den sundem Klima, wie ehedem umgeben von Wiesen,<br />
herrlichen Badeseen, der schönen Landschaft und Wäldern und Mooren. Von einem einstigen Sommer-<br />
ihren freundlichen Gastgebern.<br />
frischler stammt folgender Ausspruch: „Uffing ist<br />
ein unentdecktes Paradies“.<br />
Vertieft<br />
Mögen wir achtsam und mit wachen Sinnen<br />
Gekürzter Auszug aus dem Heimatbuch für Frem- weiter wandern, um dieses Paradies für uns zu<br />
denverkehr im Staffelseegebiet von 1950:<br />
entdecken! Um Schönheit und Beschaulichkeit, wie<br />
Dieses 3-Seen-Gebiet ist darum ein beliebter sie uns hier begegnen, in uns aufzunehmen und im<br />
Rastplatz der Besinnlichen, eine Einkehr für solche,<br />
die hin suchen zur Mutter Natur ... Uffing hat alles,<br />
Herzen mit zu tragen!
44<br />
<strong>Stele</strong> 6 Insel Wörth<br />
Überliefert<br />
Die größte und geschichtsträchtigste der sieben<br />
Staffelsee-Inseln ist die Insel Wörth. Bereits aus<br />
vorchristlicher Zeit stammt ein Bronzeschwert, das<br />
zwischen Jakobsinsel und Wörth geborgen wurde.<br />
Kelten sollen auf der Wörth gewesen sein und später<br />
auch die Römer.<br />
Im 7. Jahrhundert gab es auf der Wörth bereits<br />
eine einfache Steinkirche und im Jahr 742 soll der<br />
Hl. Bonifatius die Insel dem christlichen Glauben<br />
geweiht haben. Im 8. Jahrhundert wurden ein Inselkloster,<br />
das zum Bistum Neuburg-Staffelsee gehörte<br />
und eine Kirche erbaut. Beide sollen nach einer Legende<br />
im Jahre 907 durch einfallende Ungarn zerstört<br />
worden sein. Wahrscheinlich wurde das Kloster<br />
aber aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben.<br />
960 wurde die Kirche St. Michael wieder aufgebaut,<br />
1773 wurde sie abgebrochen und nach Seehausen<br />
aufs Festland verlegt.<br />
Vertieft<br />
Aus dem einst so bedeutsamen Kloster im Staffelsee<br />
stammt möglicherweise sogar das berühmte<br />
„Wessobrunner Gebet“. Es entstand im Jahre 814<br />
und ist eines der ältesten Zeugnisse der deutschen<br />
Sprache. Aufgrund des Schreibstiles wird vermutet,<br />
dass es in der Schreibstube des Staffelsee-Klosters<br />
verfasst wurde.<br />
Über Jahrhunderte war die Wörth Zentrum des<br />
Glaubens und der inneren Einkehr. Jede Woche pilgerten<br />
die Menschen, oft über weite Entfernungen,<br />
zur Sonntagsmesse zur Inselkirche, die nur per Boot<br />
oder über einen Holzsteg von der Halbinsel Burg aus<br />
erreichbar war. Ab dem Jahr 960 diente die neue<br />
Inselkirche über 800 Jahre lang als Gotteshaus für<br />
die Pfarrgemeinde Staffelsee. Heute steht nur noch<br />
die dem Hl. Simpert geweihte Kapelle von 1839 auf<br />
der Wörth.<br />
Verinnerlicht<br />
Zu Zeiten, als am siebten Tage die Arbeit noch<br />
ruhte und die Landbevölkerung fast ausschließlich<br />
aus Bauern bestand, holte man am Sonntag das<br />
„gute Gewand“ aus der Truhe und machte sich auf<br />
den Weg zur Heiligen Messe. Anschließend ging es<br />
auf einem oft weiten und beschwerlichen Weg wieder<br />
heimwärts.<br />
Die Menschen lebten eingebunden in ihre tägliche<br />
Arbeit, in ihren Glauben und in die sich wiederholenden<br />
Fest- und Feiertage des Jahreslaufs.<br />
Die Simpert-Kapelle auf der Insel Wörth im Staffelsee<br />
Wie ergeht es uns heute mit dem Eingebundensein<br />
in wiederkehrende Abläufe und Zyklen?<br />
Verläuft mein Alltag meist ruhig und geordnet<br />
oder eher hektisch und unvorhersehbar?<br />
Gibt es etwas, was ich in meinem Leben ändern<br />
möchte, um zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit<br />
zu finden?<br />
45
Wegbeschreibung<br />
biegen kurz darauf in die Schlossbergstraße<br />
ab. Nach der Haus-Nr. 12a gehen wir rechts<br />
3. Etappe (ca. 17,5 km)<br />
im Mayr-Graz-Weg weiter und passieren die St.<br />
Nikolaus-Kirche, die erstmals 1341 urkundlich<br />
Murnau (Kultur- und Tagungserwähnt<br />
wurde. Der Hl. Nikolaus wurde als Patron<br />
der Fuhrleute, Flößer, Bierbrauer, Apothe-<br />
zentrum) – Maria-Hilf-Kirche – ker und Wachszieher verehrt, alles Berufe, die<br />
Vier Linden – Froschhausen – damals in Murnau ansässig waren. Wir folgen<br />
Mesnerhauskapelle – Höhlmühle –<br />
Aidling (Übernachtung in Aidling,<br />
Riegsee oder Perlach möglich)<br />
dem Weg an der Gabelung rechts, kommen an<br />
der „Emanuel-von-Seidl-Grundschule“ vorbei<br />
und überqueren kurz darauf die Schwaigangerstraße.<br />
Wir sind jetzt „Am Eichholz“, folgen<br />
der Straße bergauf und kommen zu den<br />
46<br />
Wir beginnen die Wanderung beim Kulturund<br />
Tagungszentrum Murnau, überqueren die<br />
Bahnhofstraße, biegen in die Postgasse ein<br />
„Vier Linden“, wo neben zwei Bänken eine <strong>Stele</strong><br />
auf uns wartet.<br />
47<br />
und gelangen nach wenigen Metern in die Fußgängerzone.<br />
Hier halten wir uns rechts und se-<br />
<strong>Stele</strong> 7: Vier Linden<br />
hen die Mariensäule und die Maria-Hilf-Kirche Eine Tafel berichtet vom Tränenwunder An-<br />
bereits vor uns. Eingefügt in die Häuserfassafang des 19. Jahrhunderts, das diesen Ausde<br />
wurde die Kirche zwischen 1653 und 1655 sichtspunkt zur Wallfahrtsstätte werden ließ.<br />
erbaut und beherbergt seit 1824 die Statue Die „Vier Linden“ waren u. a. auch Motivplatz<br />
der angeblich wundertätigen Muttergottes, für die alte Hinterglasmalerei und frühe Photo-<br />
die zuvor auf dem Eichholz unter den „Vier graphie. Wassily Kandinsky schuf hier 1908 die<br />
Linden“ stand. Viele Wallfahrer zog es damals „Landschaft mit Turm“. Wir gehen die Straße<br />
nach Murnau und noch heute erfreut sich die weiter, auf der wir gekommen sind. Sie mündet<br />
Muttergottes regen Besuchs. Beim Verlassen geradeaus in einen Fußweg, der bergab unter<br />
der Kirche wenden wir uns nach links, und einigen mächtigen alten Blutbuchen hindurch
führt. Wir überqueren eine Straße und folgen<br />
in die Dorfstraße mündet. Wir gehen links bis<br />
wir zur Seestraße gelangen, die links abbiegt<br />
und folgen ihr.<br />
nun dem Fußweg auf der anderen Seite in Bei Neuschnee im Winter kann es sein, dass<br />
Richtung Hagen/Guglhör. Direkt nach einem der Fußweg am See nicht gespurt ist. Dann<br />
einzeln stehenden Haus auf der linken Seite biegen wir nicht in die Seestraße ab, sondern<br />
führt links eine Forststraße Richtung Frosch- gehen rechts weiter, passieren den Gasthauser<br />
See/Riegsee, der wir immer geradeaus hof Westner (Ruhetag dienstags von Mai bis<br />
folgen, bis wir nach Froschhausen gelangen. September, Montag und Dienstag von Oktober<br />
Wir halten uns rechts und erreichen nach we- bis April), Tel. 0 88 41 / 9 06 73, www.westnernigen<br />
Metern die kleine Kirche „St. Leonhard“, riegsee.de und gleich darauf das „Haus des<br />
die so eng mit der Tradition der Froschhauser Gastes“. Kurz danach biegen wir links in die<br />
Leonhardifahrt verbunden ist. Das ehemals go- Hofheimer Straße ab und folgen diesem Sträß-<br />
48<br />
tische Wallfahrtskirchlein wurde 1631 barockisiert,<br />
das genaue Alter ist jedoch unbekannt.<br />
chen so lange, bis wir auf eine Teerstraße<br />
treffen. Schon von weitem sehen wir die Mes-<br />
49<br />
In der Nähe des Eingangs erwartet uns eine nerhauskapelle vor uns auf dem Hügel.<br />
<strong>Stele</strong>. Der Schlüssel für die Kirche kann im Hof Vom Frühling bis in den Spätherbst folgen<br />
Riegseer Straße 15 ausgeliehen werden. wir der Seestraße. An der Gabelung gehen wir<br />
links und betreten nach wenigen Metern den<br />
<strong>Stele</strong> 8: Leonhardifahrt<br />
Campingplatz mit dem Restaurant „Seestuben“<br />
(Montag Ruhetag), Tel. 0 88 41 / 26 77,<br />
Zur Fortsetzung der Wanderung folgen wir www.seestube-riegsee.homepage.t-online.de.<br />
der Riegseer Straße noch ein Stück, passieren Wir gehen geradeaus an den Seestuben vor-<br />
zu unserer Rechten den öffentlichen Badeplatz bei, kommen kurz darauf an eine Gabelung und<br />
am Froschhauser See und biegen kurze Zeit biegen links in den Fußweg ein. Schon nach<br />
später auf Höhe der Abzweigung nach Lothdorf<br />
links in den Fußweg ein, der uns am Riegsee<br />
kurzer Zeit wird der Weg schmäler und führt<br />
entlang zur Ortschaft Riegsee führt und dort<br />
St. Leonhard in Froschhausen
<strong>Stele</strong> 9: Mesnerhauskapelle Aidling<br />
zwischen Weideland und Wald ganz in der Nähe Anschließend schlängelt sich der Weg durch<br />
des Riegseeufers entlang. Schon bald treten den Mesnerhof und führt nun als kleine Stra-<br />
wir wieder in die freie Landschaft hinaus und ße am Hang entlang. Bei herrlichem Ausblick<br />
folgen immer weiter diesem Wanderpfad am wandern wir weiter, gelangen schließlich auf<br />
Ufer entlang. Wir passieren mehrere private die Aidlinger Dorfstraße, gehen links und fol-<br />
Grundstücke, bevor wir einen kleinen öffentligen dem Fußweg durch das Dorf. Im Sommer<br />
chen Badeplatz erreichen. Hier endet der Pfad, erfreuen hier die alten Bauernhöfe und Gär-<br />
wir biegen nun rechts auf einen Feldweg ab. Wo ten durch ihre besondere Blütenpracht. Wir<br />
er auf das nächste Sträßchen trifft, gehen wir kommen am Gasthof Post (Mittwoch und<br />
links und dann geradeaus weiter bis wir auf Donnerstag Ruhetag) vorbei, Einkehr- und Übereine<br />
Teerstraße treffen. Schon von weitem se- nachtungsmöglichkeit, Tel. 0 88 47 / 62 25,<br />
Mesnerhauskapelle bei Aidling mit Blick auf den Riegsee<br />
50<br />
hen wir die Mesnerhauskapelle auf dem Hügel.<br />
www.gasthof-post-aidling.de.<br />
Wir folgen weiter der Dorfstraße und halten<br />
Wiese hinaus und halten uns nun leicht rechts wieder aus dem Wald heraus und treffen auf eine<br />
51<br />
uns bei der Gabelung und dem Schild „Höhl-<br />
bis auf einen Kamm. Von dort folgen wir dem Straße. Wir gehen nun rechts, benutzen den lin-<br />
Ab hier ist die Wegbeschreibung für Sommer- mühle Rundweg“ links. Kurz darauf biegen wir<br />
Pfad nach links und kommen an einen aufgeken Straßenrand und bereits nach knapp zehn<br />
und Wintervariante wieder gleich<br />
links in die Lichteneggstraße ab Richtung „Aidrichteten<br />
Stein. Hier an diesem Platz sollen im Minuten erreichen wir das Forsthaus Höhllinger<br />
Höhe“. Nach dem letzten Haus vor dem<br />
17. Jahrhundert Kämpfe mit den Schweden mühle (Ruhetag Montag und Dienstag, außer an<br />
Wir gehen nun auf der Teerstraße einige Waldrand biegen wir rechts ab und folgen dem<br />
stattgefunden haben. Wir halten uns nun links Feiertagen). Einkehrmöglichkeit, Tel. 0 88 41 /<br />
Meter nach rechts, überqueren die Straße Pfad, der kurz darauf nach links und nachein-<br />
und gehen durch das Gatter. Ab jetzt folgen 96 20, www.forsthaus-hoehlmuehle.de.<br />
(Vorsicht Verkehr!) und biegen in den kleinen ander durch zwei Drehtore führt. Wir kommen<br />
wir der Beschilderung „Höhlmühle Rundweg“. Beim Weitergehen folgen wir der Straße, auf<br />
Trampelpfad ein, der uns auf den Hügel und an einen herrlichen Aussichtsplatz, wo neben<br />
Auf dem Weg durch den Wald kommen wir an der wir gekommen sind, noch ein Stück und<br />
zur Mesnerhauskapelle führt, wo auch wieder einem Kruzifix eine Bank zum Verweilen einlädt.<br />
eine Abzweigung, wo ein Schild auf eine klei- biegen beim Schild „Aidling“ rechts ab. Kurz daeine<br />
<strong>Stele</strong> auf uns wartet.<br />
Von hier aus führt nun ein Pfad am Waldrand<br />
ne Grotte hinweist. Vor etwa 100 Jahren wurde rauf folgen wir rechts dem Waldweg, der uns<br />
entlang, über die Wurzelausläufer mächtiger<br />
sie dort errichtet, vermutlich aufgrund eines zurück nach Aidling führt, wo wir der Dorfstra-<br />
alter Buchen und Fichten hinweg. Durch ein<br />
Gelöbnisses. Wir folgen immer weiter dem ße folgen und kurz darauf wieder den „Gasthof<br />
Drehkreuz treten wir wieder ins Freie auf eine<br />
beschilderten Rundweg, kommen schließlich Post“ erreichen.
<strong>Stele</strong> 7 Vier Linden<br />
platz durfte die alte Linde fehlen. Um sie herum<br />
wurde gesungen und musiziert, getanzt und gefeiert.<br />
Hier stand man nach der Sonntagsmesse noch<br />
beisammen, hier trafen sich nachts heimlich die<br />
Überliefert<br />
Liebenden. In ihrem betörenden Duft zur Blütezeit<br />
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts befand sich an soll es zu manch‘ innigen Liebes- und Treueschwü-<br />
diesem Ort der öffentliche Gerichtsplatz. Im Jahre ren gekommen sein.<br />
1322 verkündete Kaiser Ludwig der Bayer hier unter In alten Zeiten war die Linde auch Ort der Ge-<br />
den Vier Linden die Verleihung der Marktrechte und richtsbarkeit. Man sagte ihr nach, sie sei der rechte<br />
rief den Ort zum „Kaiserlich gefreiten Markt Mur- Baum zur Wahrheitsfindung.<br />
nau“ aus.<br />
Linden können weit über 1.000 Jahre alt werden<br />
1330 fiel die Gerichtsbarkeit an das neu gegrün- und so haben sie manchmal Leben und Treiben<br />
dete Kloster Ettal, woraufhin ein gestrenger Pfleger sämtlicher Generationen eines Ortes miterlebt.<br />
52<br />
im Schloss Einzug hielt.<br />
Später stand hier, unter den alten Linden, ein Verinnerlicht<br />
53<br />
Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes und Bei unseren Vorfahren, den Kelten, galten Bäume<br />
1821 hieß es, sie habe die Augen gewendet und als lebende Wesen. Die gesamte Natur wurde als<br />
geweint. Seit 1824 befindet sich die Statue in der beseelte Schöpfung wahrgenommen, der bestimmte<br />
Maria-Hilf-Kirche, wo sie noch heute geduldig den Prinzipien und Qualitäten innewohnten.<br />
Sorgen und Bitten der Menschen lauscht.<br />
Die Linde mit ihren herzförmigen Blättern galt<br />
In einem alten Text heißt es: „Manche Hand legt von alters her als Baum der Liebe, der Wahrheit, des<br />
sich tagsüber auf die Klinke und hinter manch‘ sor- Trostes und der Linde-rung. Ein Tee von ihren Blüten<br />
genbeladenem Herzen fällt die schwere Eichentüre<br />
wieder zu.“<br />
wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd.<br />
Wir sind eingeladen, uns an die Linde anzulehnen,<br />
Vertieft<br />
dem ruhigen Fluss unseres Atems zu folgen,<br />
Schon immer hatte die Linde im Leben der Men- zu spüren, wie unser Herz sich öffnet<br />
schen eine besondere Bedeutung. Auf keinem Dorf- und im Einklang schlägt mit dem Takt der Natur.
<strong>Stele</strong> 8 Leonhardifahrt<br />
300 geschmückte Pferde und um die 60 festlich hergerichtete<br />
Wagen mit Trachtenvereinen und Musikkapellen,<br />
mit Szenen aus dem bäuerlichen und<br />
kirchlichen Leben und Darstellungen traditioneller<br />
Mögen wir aber über unseren Wünschen und<br />
Bitten niemals die Dankbarkeit vergessen für das<br />
Gute in unserem Leben, das wir bereits empfangen<br />
haben!<br />
Überliefert<br />
Handwerke. Vorbei an begeisterten Zuschauern zieht<br />
Die Leonhardikirche, seit alters her eine Wall- der lange Festzug von Murnau nach Froschhausen<br />
fahrtskirche, ist untrennbar mit dem Brauch der zur Pferdesegnung. Auch viele kleine und große<br />
Froschhauser Leonhardifahrt verbunden. Der Hl. Reiter sind mit dabei, vom Pony bis zum Kaltblut<br />
Leonhard, Schutzpatron der Angeketteten, war zu ist alles vertreten. Eine wahre Augenweide sind die<br />
allererst Schutzpatron der Gefangenen und später geschmückten Rösser, Kutschen und Wagen und die<br />
auch der Tiere, insbesondere der Pferde. Doch es in traditionelle Festtagstracht gekleideten Männer<br />
gibt keinen Nachweis, wie alt der Brauch der Leon- und Frauen.<br />
hardifahrt wirklich ist.<br />
Uralt ist dieser Brauch der Pferdesegnung, uralt<br />
54<br />
Das ursprüngliche Kirchlein wurde 1670 vergrößert,<br />
1730 wurde der Turm erstellt und in der Folgezeit<br />
der Innenraum weiter ausgestattet. Ein Mann<br />
ist auch die Liebe des bayerischen Menschen zu seinem<br />
Ross.<br />
55<br />
namens Miller aus Kleinweil, der sich bescheiden Verinnerlicht<br />
„Kistler“ nannte, schuf Kanzel und Altäre. Der Uralt ist ebenso unser Wunsch nach Schutz und<br />
Wessobrunner Edmund Doll formte den fliegenden Segen, nach Heilung und Errettung. So birgt der Tag<br />
Stuck und Alois Gabler aus Kaufbeuren malte die der Pferdesegnung immer etwas Frohes, Festliches<br />
Deckenbilder.<br />
und Beglückendes.<br />
Im Innern des Kirchleins zeugen etliche Votiv-<br />
Vertieft<br />
bilder, meist hinter Glas gemalt, von Wallfahrern<br />
Am 6. November, am Patronatstag des Hl. Leon- vergangener Zeiten, von ihren Bitten und deren<br />
hard, findet alljährlich die Froschhauser Leonhardi- Erfüllung. Mild lächelnd und von Engeln umgeben<br />
fahrt statt. Sie ist eine der bedeutendsten Pferde- blickt der Hl. Leonhard vom Hauptaltar. Auch wir<br />
prozessionen in Oberbayern. Schon früh am Morgen sind eingeladen, um etwas zu bitten und im Stillen<br />
sammeln sich aus dem ganzen Umland mehr als einen Herzenswunsch zu äußern.
<strong>Stele</strong> 9 Mesnerhaus-<br />
einsam gelegenen Höfen oft nur unter großen Mühen<br />
möglich war, besonders im Winter sowie für alte und<br />
kapelle Aidling<br />
gebrechliche Menschen. Viele kleine Kapellen fielen<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Säkularisation<br />
zum Opfer, aber trotzdem blieben viele, besonders in<br />
Überliefert<br />
einsameren Gegenden, bis heute erhalten. Oftmals<br />
Hier, wo jetzt die kleine Kapelle steht, soll sich besaßen mehrere Höfe eine gemeinsame Kapelle als<br />
der Sage nach eine Kultstätte der Frühlingsgöttin einen Ort der Einkehr und der Stille, als einen Ort<br />
Ostara befunden haben. Später errichtete man an<br />
diesem Platz eine Feldkapelle ganz aus Holz, die<br />
frommer Wünsche und Bitten.<br />
aber im 18. Jahrhundert durch eine gemauerte Ka- Verinnerlicht<br />
pelle ersetzt wurde. In unmittelbarer Nähe erbauten Verweilen wir hier an diesem wunderbaren Platz,<br />
die Aidlinger ihre erste Kirche. Daneben entstanden gehen in Gedanken zurück in der Zeit und stellen<br />
56<br />
der Friedhof und das Mesnerhaus. Im Jahre 1749<br />
wurde die neue Kirche St. Georg in der Mitte des<br />
uns vor, wie die Menschen hier über die Jahrhunderte<br />
und Jahrtausende ihren Glauben gelebt haben,<br />
57<br />
Dorfes errichtet. Dort, wo die ursprüngliche Kirche denn erste Ansiedler gab es auf dieser Anhöhe be-<br />
stand, erinnert heute ein alter Bildstock mit einem reits vor über 4.000 Jahren. Hügel galten unseren<br />
Drachentöter: „Hier ist der Ort, wo unsere Voreltern Vorfahren als etwas Heiliges, repräsentierten sie<br />
ihre Gottesdienste gefeiert haben und ihre Gebeine doch den fruchtbaren, schwangeren Leib von Mutter<br />
in Frieden ruhen“.<br />
Erde. Wie mag es gewesen sein, als sie hier einer<br />
Göttin huldigten? Wie mag es gewesen sein, als hier<br />
Vertieft<br />
Fruchtbarkeitsrituale gefeiert wurden? Auch Hexen<br />
In dieser Gegend gibt es die sehr alte Tradition soll es hier gegeben haben. Aber waren das nicht<br />
der Feld- und Hauskapellen. In den ersten Jahrhun- die weisen Frauen, die das Wissen um die Kräfte der<br />
derten des frühen Christentums waren sie schon Natur besaßen?<br />
deshalb üblich, weil es noch keine größeren Kirchen- Lassen wir unseren Blick schweifen, schließen<br />
gebäude gab. Später wurde dieses Brauchtum auf die Augen und versuchen zu spüren, warum unseren<br />
dem Land beibehalten, da der Kirchenbesuch von Ahnen dieser Platz immer schon heilig war.
Wegbeschreibung<br />
Wir folgen weiter der Dorfstraße und biegen<br />
schließlich rechts in den Fußweg ein, auf dem<br />
4. Etappe (ca. 16,3 km)<br />
wir gekommen sind. Entlang des Riegseeufers<br />
gelangen wir bei Froschhausen wieder auf die<br />
Straße, überqueren diese und biegen links in<br />
Ab Aidling über Riegsee – Hagen – das Sträßchen ein, das uns kurz darauf an<br />
Achrain – Weichs – Teufelssäule – einer Kiesgrube vorbeiführt. Danach biegen<br />
Fieberkircherl und Hagrainkapelle<br />
nach Ohlstadt<br />
wir das nächste Sträßchen rechts ab, folgen<br />
ihm, wie es sich durch die Landschaft windet<br />
und schließlich bergauf führt. Wir durchqueren<br />
ein Waldstück und gelangen nun auf den<br />
Wir gehen auf der Aidlinger Dorfstraße wei- Hagener Höhenrücken, wo wieder eine herrliche<br />
ter und biegen bei der nächsten Kurve links in Aussicht auf uns wartet. Falls wir in Perlach<br />
58<br />
die Lohwiesstraße ab. Wir bleiben auf dieser<br />
Straße, die schon bald aus Aidling heraus-<br />
Nachtquartier reserviert haben, folgen wir dem<br />
Schild „Guglhörrundweg“ nach links. Nach<br />
59<br />
führt. Vor uns haben wir nun das sanft hüge- etwa zehn Minuten gelangen wir nach Perlach.<br />
lige Alpenvorland, teils Weideland, teils be- Übernachtungsmöglichkeit direkt am Weg:<br />
waldet und im Hintergrund die Alpenkette. Wir Christine Wörmann, Tel. 0 88 41 / 18 83, www.<br />
folgen dem Sträßchen, gehen bei der ersten riegsee.de/woermann.<br />
Gabelung geradeaus weiter, bei der nächsten Ansonsten folgen wir dem Höhenweg nach<br />
rechts bergab und kommen schließlich beim rechts in Richtung Hagen. Die kleine, dem Hl.<br />
„Haus des Gastes“ in Riegsee wieder auf die Blasius geweihte Kirche, war einst eine viel be-<br />
Dorfstraße. Wir gehen links und passieren den suchte Wallfahrtsstätte, die bereits seit 1300<br />
Gasthof Westner (Ruhetag dienstags von eine eigene Pfarrei hatte. Neben reicher Aus-<br />
Mai bis September, Montag und Dienstag von stattung ist ein „Asylstein“ erwähnenswert,<br />
Oktober bis April), Tel. 0 88 41 / 9 06 73, www. der ursprünglich außen angebracht war und<br />
gasthof-westner.de. Übernachtungsmöglichkeit: besagte, dass jeder, der die Kirche erreichte,<br />
siehe Kontaktdaten Tourismusstellen S. 80–81. hier Schutz genoss und nicht weiter verfolgt
und Ammergebirge, dazwischen malerisch<br />
1640 aufgrund eines Gelübdes erbaut wurde.<br />
eingebettet Gutshof und Kirche von Weichs. Ab<br />
1634/35 waren innerhalb eines Jahres 114 von<br />
werden durfte. Gleich neben der Kirche befin- der Eisenbahnbrücke wird aus dem Feldweg<br />
450 Ohlstädtern und Weichsern an der Pest<br />
det sich der Biergarten des ehemaligen Gast- ein breiter, aber nur landwirtschaftlich genutz-<br />
verstorben. Nach dem Gelübde erlosch die tödhofes<br />
Heimgarten, Tel. 0 88 41/14 14. Er ter Kiesweg. Dort, wo er auf eine Straße trifft,<br />
liche Krankheit. Die Glocke im hölzernen Turm<br />
ist bei schönem Wetter freitags ab 17.00 Uhr folgen wir dieser nach links, gehen unter der<br />
trägt die Jahreszahl 1644 und etliche Votivta-<br />
sowie Samstag und Sonntag geöffnet.<br />
Autobahn hindurch, über die Bahngleise und<br />
feln zeugen davon, dass in den vergangenen<br />
Von hier aus folgen wir der Straße immer biegen nach dem ersten Hof links ab. Wir sind<br />
Jahrhunderten eine rege Wallfahrt zu diesem<br />
bergab, bis wir bei Mühlhagen auf die Koche- nun in Weichs und durchqueren einige Bauern-<br />
Kirchlein stattfand, zu dem auch eine Einsieler<br />
Straße treffen, die wir überqueren (Vorsicht höfe, während wir uns weiterhin links halten.<br />
delei gehörte. Wir gehen entlang der Wetzstein-<br />
Verkehr!). Wir folgen dem Fußweg neben der Wir kommen an den Kirchgraben, überqueren<br />
laine weiter, biegen an der dritten Abzweigung<br />
Straße nach links, überqueren die Loisachbrü- die Brücke, halten uns nun rechts und folgen<br />
rechts ab und kommen zur „Hagrainkapelle“,<br />
cke und biegen rechts nach Achrain ab. Kurz dem Weg am Bach entlang, bis wir auf eine<br />
die 1765 erbaut wurde. Hier haben die Ohl-<br />
60<br />
darauf sehen wir bereits rechts den Wegweiser<br />
„nach Ohlstadt“, folgen ihm und passie-<br />
Straße treffen. Wir überqueren diese (Vorsicht<br />
Verkehr!) und wandern auf dem gegenüberliestadter<br />
Wetzsteinmacher zum Morgengebet<br />
innegehalten, während sie sich auf dem Weg<br />
61<br />
ren „Bavaria Rafting“. Gleich darauf biegen genden Feldweg weiter. Wir stoßen auf einen<br />
zu ihrer schweren und gefährlichen Arbeit in<br />
wir links in einen Fuß- und Reitweg ein, der Weg, gehen links und sehen schon von weitem<br />
die Steinbrüche befanden. Das seltene Hand-<br />
zeitweise nass oder auch überschwemmt sein vier mächtige alte Linden. In ihrer Mitte steht<br />
werk der Wetzsteinmacher wurde schon 1350<br />
kann, da die Loisach nach starken Regenfäl- die „Teufelssäule“ und eine Tafel berichtet da-<br />
urkundlich erwähnt und wurde noch bis Mitte<br />
len oder auch zur Zeit der Schneeschmelze in von, was Pater Miller vom Kloster Schlehdorf im<br />
des letzten Jahrhunderts ausgeübt. Die zum<br />
den Bergen Hochwasser führen und über ihre Jahre 1668 an dieser Stelle erlebt hat. Wir neh-<br />
Schärfen der Sensen benötigten Steine wur-<br />
Ufer treten kann. Zwischen Moor und Schilf zu men uns hier Zeit für eine Rast. Anschließend<br />
den mit Flößen verschifft und in ganz Europa<br />
unserer Linken und der meist sanft dahin plät- gehen wir ein kleines Stück auf dem gleichen<br />
verkauft. Wir folgen der Hagrainstraße Richschernden<br />
Loisach zu unserer Rechten wandern Weg zurück, gehen dann aber geradeaus weiter<br />
tung Dorfmitte, kommen an einer Hofkäserei<br />
wir nun immer am Fluss entlang Richtung Sü- über die Brücke und biegen kurz darauf links<br />
vorbei und sind kurz darauf am Rathaus.<br />
den. Nach einiger Zeit öffnet sich ein herrliches ab. Wir sind nun beim „Fieberkircherl“, das<br />
Bild, ausgedehnte Moorwiesen und im Hinter-<br />
Gäste-Information und Zimmervermittlung:<br />
grund das Panorama von Ester-, Wetterstein-<br />
Das Fieberkircherl bei Ohlstadt<br />
siehe Kontaktdaten S. 80–81.
dem Rundweg „Kreutalm-Freilichtmuseum-<br />
Einkehrmöglichkeit im Landgasthof Her-<br />
Schwaiganger“ und bleiben immer auf diesem<br />
zogin Anna (Montag Ruhetag), Tel. 0 88 41 /<br />
Wir halten uns links und gelangen ins Zent- Weg. Da er auch als Forststraße dient, ist er bis<br />
62 64 30, www.herzogin-anna.de. Anschlierum<br />
mit Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten. zum Aussichtsplatz ins Loisachtal mit Steinßend<br />
folgen wir dem Wegweiser nach Ohlstadt.<br />
pflaster befestigt. Schließlich gelangen wir<br />
Beim Verlassen des Geländes durch das große<br />
Ausflugstipp ab Ohlstadt:<br />
zum Alpengasthof Kreut-Alm (kein Ruhe-<br />
Tor gehen wir kurz geradeaus, biegen vor der<br />
Freilichtmuseum „An der Glentleiten“<br />
und „Bayerisches Haupt- und<br />
Landgestüt Schwaiganger“<br />
tag), Tel. 0 88 41/58 22, www.kreutalm.de, und<br />
nur ein kurzes Stück weiter erreichen wir das<br />
Freilichtmuseum Glentleiten. Es ist von März<br />
bis November geöffnet, nähere Informationen<br />
kleinen Kirche links ab und passieren einen<br />
kleinen Weiher, bevor wir uns anschließend<br />
rechts halten. Wir gehen nun immer in Richtung<br />
Ohlstadt, bis wir kurz vor der Schwaig-<br />
Dieser Ausflug beginnt auf der Hauptstraße dazu unter Tel. 0 88 51/18 50, www.glentleiten.<br />
anger Straße nach links abbiegen und dem<br />
vor der Ohlstadter Kirche St. Laurentius. Von de. Mehrere Einkehrmöglichkeiten erwarten uns<br />
Sträßchen leicht bergauf folgen. Wir bleiben<br />
hier aus folgen wir der Straße leicht bergauf, auf dem Museumsgelände.<br />
immer auf diesem Weg. Wo er sich am Wald-<br />
62<br />
gehen über den Rathausplatz und biegen<br />
weiter bergauf in die Hagrainstraße ein. Kurz<br />
Wir finden hier rund 60 historische Gebäude<br />
aus Oberbayern. Neben Bauernhöfen, Werk-<br />
Der Schieblhof im Freilichtmuseum Glentleiten<br />
rand gabelt, gehen wir rechts weiter. Auch bei<br />
der nächsten Gabelung bleiben wir rechts<br />
63<br />
darauf folgen wir links dem Floriansweg bis stätten, Mühlen und Almen gibt es auch La-<br />
Jetzt geht es immer bergab, durch Misch- und folgen dem Weg durch den Mischwald.<br />
zur Wetzsteinlaine, gehen ein paar Meter nach gergebäude wie Kornkästen und Heustadl, auwald<br />
hindurch und vorbei an Pferdekoppeln. Wo wir wieder aus dem Wald herauskommen,<br />
rechts und überqueren den Bach über eine ßerdem eine Wirtschaft, ein Salettl und einen<br />
Links des Weges steht eine der mächtigsten treffen wir kurz darauf auf ein Sträßchen und<br />
kleine Brücke. Nun führt uns ein Fußweg leicht Kramerladen. Hier können wir eintauchen in<br />
alten Linden dieser Gegend. Kurz bevor wir an gehen rechts. Der Weg führt jetzt bergab, bei<br />
bergauf, an Viehweiden vorbei und später als die Vergangenheit Oberbayerns, wir erfahren<br />
die Kocheler Straße kommen, biegen wir links der nächsten Kreuzung gehen wir links. Schon<br />
Hohlweg zwischen Bäumen und Sträuchern und empfinden nach, wie die Menschen früher<br />
in das Sträßchen ein, das zum Bayerischen bald kommen wir an der „Teufelssäule“ vorbei,<br />
hindurch. Der Weg wird zu einem Trampelpfad auf dem Land gelebt haben. Dieses Museum<br />
Haupt- und Landgestüt Schwaiganger führt. gehen geradeaus weiter über die Brücke und<br />
durch eine Wiese, aber neben einer Scheune ist wirklich einen Besuch wert!<br />
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts werden hier Richtung Dorf. Wir treffen auf die Schwaigan-<br />
treffen wir auf den nächsten Weg, dem wir Beim Verlassen des Museums gehen wir ein<br />
Pferde gezüchtet und gehalten. Im Jahr 1687 ger Straße und biegen links ab Richtung Dorf-<br />
nach links folgen. Zu unserer Linken liegt nun kurzes Stück zurück, wie wir gekommen sind,<br />
erwarb der bayerische Kurfürst Max Emanuel mitte, wo sich diverse Einkehr- und Einkaufs-<br />
ein Einödhof. Wir bleiben aber auf unserem biegen aber schon auf Höhe der Kreut-Alm<br />
das Gestüt. Nähere Auskünfte zu Führungen möglichkeiten befinden.<br />
Weg, treffen gleich darauf auf einen anderen rechts ab und folgen dem Schild „Schwaig-<br />
und Veranstaltungen: Tel. 0 88 41 / 6 13 60, Zimmerreservierungen: Gäste-Info Ohlstadt,<br />
und folgen ihm nach links. Wir sind jetzt auf anger – Ohlstadt 6 km“.<br />
www.schwaiganger.bayern.de.<br />
siehe Kontaktdaten S. 80–81.
Wegbeschreibung<br />
erwähnt, 1702 brannte die damalige Kirche ab,<br />
1762 fand die Weihe der jetzigen Kirche statt.<br />
5. Etappe (ca. 9,0 km)<br />
Sechzig Jahre lang musste das kleine „Fieberkircherl“<br />
als Ersatz für die Dorfkirche dienen.<br />
Zurück auf der Hauptstraße folgen wir ihr<br />
Von Ohlstadt über Mariengrotte – nach links, gehen rechts am Maibaum vorbei<br />
Boschetkapelle – Heuberg und<br />
Asamklamm nach Eschenlohe<br />
in die Heimgartenstraße, folgen ihr und gehen<br />
dann geradeaus weiter auf der Wankstraße.<br />
Es geht leicht bergauf, vor einer Brücke gabelt<br />
sich die Straße, wir halten uns links und<br />
Bevor wir heute weiterwandern, statten wir kommen auf den „Rundweg Kaltwasserfälle“.<br />
der Ohlstadter Mariengrotte einen Besuch ab. Nach dem Gatter folgen wir dem kleinen Fuß-<br />
Sie liegt versteckt hinter der Kirche St. Laurenweg bergauf. Bei der Abzweigung „Ramm“ ge-<br />
64<br />
tius. Um sie zu finden, gehen wir durch den<br />
Friedhof um die Kirche herum und finden im<br />
hen wir rechts weiter und haben kurz darauf<br />
einen herrlichen Ausblick auf Ohlstadt, aufs<br />
65<br />
östlichen Winkel einen Durchgang in der Mau- Murnauer Moos und die gesamte umgebende<br />
er. Über zwei Steintreppen können wir durch Landschaft. Hier war früher der Startplatz für<br />
die kleine Anlage um die Grotte herum gehen. die Natureisbahn der berühmten Ohlstadter<br />
Laut Chronik ist im handgeschriebenen Merk- Bobfahrer, im Winter ist hier ein kleiner Skilift<br />
buch von Pfarrer Schlintmann zu lesen, dass in Betrieb. Wir folgen dem Weg entlang der<br />
sie „von März bis Sept. 1910 durch freiwilli- Anhöhe, vorbei am Kriegerdenkmal und gelange<br />
Gaben“ erbaut wurde. Nach wie vor wird gen geradeaus zum Ohlstadter Sportplatz. Wir<br />
sie von den Einheimischen als Ort des stillen kommen auf eine Forststraße und folgen dem<br />
Gebets und der Fürbitte aufgesucht. Ein guter Schild „Eschenlohe über Heuberg 5,8 km“.<br />
Platz, den Tag und eine neue Etappe des Weges Nach etwa 200 Metern gelangen wir durch ein<br />
zu beginnen.<br />
Gatter auf eine Viehweide. Wir folgen der Forst-<br />
Auch die Dorfkirche lädt zu einem Besuch straße bis rechts ein kleiner Fußweg mit dem<br />
ein. Bereits im Jahre 1085 wurde sie erstmals Wegweiser „Boschet-Rundweg“ auftaucht.
Während wir diesem Pfad ein Stück durch<br />
idyllische Gumpen. Neben zwei Bänken wartet<br />
hier eine weitere <strong>Stele</strong> auf uns.<br />
Vorsicht: Im Winter, insbesondere bei Neu-<br />
die „Buckelwiesen“ und ein kleines Wäldchen<br />
schnee, kann es sein, dass der Steig ins Innere<br />
folgen, sehen wir die „Boschetkapelle“ mit<br />
der Schlucht nicht begehbar ist! Dann bleiben<br />
fünf Bildstöcken bereits auftauchen. Sie wurde<br />
aus Dankbarkeit erbaut, weil die Schweden<br />
wir auf dem oberen Weg!<br />
im Dreißigjährigen Krieg (1618–48) Dorf und<br />
Einwohner verschont hatten. 1874 wütete der<br />
<strong>Stele</strong> 11: Asamklamm<br />
Milzbrand unter den Tieren, die Bauern legten Die fünf Bildstöcke an der Boschetkapelle<br />
Wir folgen nun dem Fußweg am Rande der<br />
in der Kapelle das Gelöbnis eines jährlichen<br />
Klamm. Schließlich gabelt sich der Weg zum<br />
Bittgangs ab und die Seuche erlosch. Eine was besonders an heißen Sommertagen sehr<br />
Ausgang hin, wir steigen links über einige Stu-<br />
<strong>Stele</strong> und eine Bank laden zum Verweilen ein. angenehm ist. Außerhalb von Eschenlohe treffen<br />
hinauf, folgen dem Pfad und gelangen kurz<br />
66<br />
Wenn wir durch das kleine Fenster in der Tür<br />
schauen, entdecken wir rechts neben dem Alfen<br />
wir auf eine Straße und folgen ihr nach<br />
links Richtung „Asamklamm“. Nach wenigen<br />
darauf zum Wengerer-Hof mit Übernachtungsmöglichkeit<br />
(Ruhetag Sonntag ab Mittag), Tel.<br />
67<br />
tar eine „Schwarze Madonna“ mit Kind. hundert Metern folgen wir rechts dem Schild<br />
0 88 24 / 9 20 30, www.alpenhotel-wengererhof.<br />
„Asamklammsteg“. Auf einem schmalen Eisen-<br />
de. Auf Höhe des Hofes biegen wir rechts in ei-<br />
<strong>Stele</strong> 10: Boschetkapelle<br />
steg überqueren wir diese eindrucksvolle<br />
nen Wiesenweg ein, gehen durch ein Gatter und<br />
Schlucht, die vom Berg herabstürzendes Was-<br />
gelangen wieder an die Eschenlaine. Wir folgen<br />
Wir gehen in Richtung Süden weiter, ein kleiser im Laufe der Jahrtausende in den Fels ge-<br />
dem Feldweg nach links in Richtung Dorfmitnes<br />
Stück auf dem Weg, auf dem wir gerade rissen hat. Am anderen Ende des Steges folgen<br />
te, gelangen zuerst in die Asamklammstraße,<br />
gekommen sind, halten uns jetzt aber gerade- wir einem kleinen Pfad. Dort, wo er auf einen<br />
dann in die Krottenkopfstraße und überqueren<br />
aus und gehen bei der nächsten Weggabelung Weg trifft, gehen wir rechts und biegen kurz<br />
schließlich die Loisachbrücke. Im Dorfzentrum<br />
links. Wir halten uns weiterhin links und kom- darauf wieder rechts ab. Nun führt uns ein<br />
von Eschenlohe finden wir weitere Übermen<br />
wieder zurück auf die Forststraße, von der Steig in Schlangenlinien und über etliche<br />
nachtungs- sowie diverse Einkehr- und Einwir<br />
vorher abgebogen sind. Wir folgen ihr nach Stufen direkt hinein ins Innere der Schlucht.<br />
kaufsmöglichkeiten.<br />
rechts für ca. 5 km Richtung Eschenlohe. Wir Je nach Jahreszeit und Wetter erleben wir hier<br />
bewegen uns hier durch bewaldetes Gelände, einen tosenden Wildbach oder auch nur einige<br />
Die Schwarze Madonna in der Boschetkapelle
<strong>Stele</strong> 10 Boschetkapelle<br />
Baum oder in einer Grotte gefunden. Eine ganz besondere<br />
mystische Faszination scheint von ihnen<br />
Es heißt, die Schwarze Madonna, „Madonna Nigra“,<br />
Königin der Dunkelheit, hüte das Geheimnis<br />
Wurde sie symbolisch einer Schicksalsgöttin<br />
gleichgesetzt, die über Gedeih und Verderb, Leben<br />
auszugehen, denn viele tausend Menschen wallfahren<br />
jedes Jahr zu ihnen. Die längste Fußwall-<br />
der Gnade.<br />
und Tod entscheidet?<br />
Überliefert<br />
fahrt Deutschlands geht über drei Tage und führt<br />
Erbaut wurde die Boschetkapelle um 1640. Rechts 111 km von Regensburg nach Altötting. Tausende<br />
neben dem Altar steht eine Schwarze Madonna mit von Menschen nehmen jedes Jahr daran teil. Die<br />
Kind. Erst 1970 kam sie aus Ohlstädter Privatbesitz Geschichte der Altöttinger Wallfahrt begann 1489.<br />
in die Kapelle. Die bekanntesten Schwarzen Madon- Ein Bub ertrank, ein anderer wurde überfahren. Die<br />
nen befinden sich in der Gnadenkapelle in Altötting, Eltern riefen die Muttergottes an, die beiden das<br />
im Kloster Einsiedeln in der Schweiz und im Kloster Leben zurückgab. Seither werden dem Gnadenbild<br />
Montserrat in Spanien. Die ältesten stammen aus<br />
dem 11. bis 13. Jahrhundert, spätere aus dem 16.<br />
übernatürliche Kräfte zugesprochen.<br />
68<br />
bis 18. Jahrhundert, auch Kopien für Hausaltäre<br />
wurden hergestellt.<br />
Verinnerlicht<br />
In antiken Kulturen wurden Schwarze Göttinnen<br />
69<br />
Es wird vermutet, dass diese Madonnenstatuen verehrt, somit stehen die Schwarzen Madonnen in<br />
von Kreuzrittern als eine Art christianisierte Schwar- dieser jahrtausendealten Tradition. Manchmal waze<br />
Göttin mit zurück nach Europa gebracht wurden. ren es große Muttergöttinnen wie Isis, manchmal<br />
Die Kreuzritter waren als Teilnehmer an den religiös Erd- oder Schicksalsgöttinnen wie Hekate, Morrigan<br />
und wirtschaftlich motivierten Kreuzzügen von 1095 oder Demeter, deren Schoß alles Leben hervorbrach-<br />
bis ins 13. Jahrhundert unterwegs in den Nahen te und auch wieder verschlang. Die „Große Göttin“<br />
Osten.<br />
repräsentierte sich in den drei Phasen der Weiblichkeit:<br />
als Jungfrau in weiß, als Mutter in rot und als<br />
Vertieft<br />
reife, weise Frau in schwarz. Auch die „3 Beten“,<br />
Die Herkunft der Schwarzen Madonnen ist nicht die drei Heiligen Frauen des Christentums, Einbet,<br />
einwandfrei geklärt. Am weitesten verbreitet sind Warbet und Wilbet, werden in diesen Farben darge-<br />
sie in Frankreich und Italien. Manche sind von<br />
Legenden umrankt, man habe sie in einem hohlen<br />
stellt.
<strong>Stele</strong> 11 Asamklamm<br />
Schnee schmilzt oder auch, wenn es lang und heftig<br />
regnet, hallt ein dumpfes Brüllen durch die Klamm,<br />
die Eschenlaine wird zu einem reißenden Fluss. Immer<br />
wieder hat sie zu dramatischen Katastrophen<br />
Überliefert<br />
beigetragen. Am schlimmsten waren die Eschenlo-<br />
Ein kleiner Fluss namens Eschenlaine fließt her Überschwemmungen von 1999 und 2005.<br />
zwischen Walchensee und Eschenlohe durch das Gegen Naturgewalten ist der Mensch machtlos,<br />
gleichnamige Tal. Das Eschenlainetal gehört zum denn die Natur wird immer stärker sein als wir.<br />
Estergebirge, oft auch Krottenkopfgebirge genannt, Doch wir können Vorkehrungen treffen, um Ge-<br />
und ist Teil der nördlichen Kalkalpen. Bei Eschenlohe<br />
stürzt die Eschenlaine durch eine tiefe Schlucht<br />
fahren abzuwehren.<br />
aus Dolomitgestein. Ein schmaler Steg führt über Verinnerlicht<br />
den Abgrund, wo folgendes geschrieben steht: „Die- Der Fluss lehrt uns, dass es immer Hindernisse<br />
70<br />
se Klamm wurde nach dem Hofrat Dr. Wilhelm Asam<br />
(1862–1944) „Asamklamm“ benannt. Vorher hieß<br />
auf dem Weg geben kann. Aber dass unaufhörliches<br />
Bestreben, sie zu überwinden, uns letztlich immer<br />
71<br />
sie „Schwarze Brüll Klamm“. Dr. Asam war prakti- weiterführt und wir unser Ziel, wenn auch manchscher<br />
Arzt in Murnau und betreute auch in Eschenmal auf Umwegen, erreichen können.<br />
lohe seine Patienten. Der Markt Murnau verlieh Der Fluss lehrt uns auch, dass nichts in der Natur<br />
ihm 1911 die Ehrenbürgerwürde. Der Steg über die so bleibt, wie es ist. Alles ist in ständigem Wandel,<br />
Eschenlaine wurde 1936 von Pionieren erbaut.“ in ständiger Veränderung begriffen. Alles ist miteinander<br />
verbunden, alles wirkt aufeinander ein,<br />
Vertieft<br />
alles ist voneinander abhängig.<br />
Durch die tiefe Schlucht der Asamklamm hat Je leichter wir Wandel und Veränderung in unse-<br />
sich die Eschenlaine ihren Weg gebahnt. Vorbei rem Leben zulassen und im Fluss des Lebens mit<br />
an schroffen, steilen Felswänden windet sich der fließen, umso glücklicher und erfüllter kann unser<br />
sanfte kleine Fluss, der manchmal ganz plötzlich<br />
zu einem wilden Sturzbach werden kann, der tobend<br />
Leben werden.<br />
durch das Flussbett donnert. Im Frühling, wenn der<br />
Die Asamklamm-Schlucht bei Eschenlohe
Wegbeschreibung<br />
über eine kleine Brücke abzweigt. Wir passieren<br />
die Brücke, stoßen auf ein Sträßchen und<br />
6. Etappe (ca. 13,5 km)<br />
folgen ihm bergab. Im Tal kommen wir an zwei<br />
Höfen vorbei und überqueren anschließend<br />
den Gießenbach. An der nächsten Querstraße<br />
Von Eschenlohe über Höllenstein – gehen wir rechts auf dem Fußweg und passie-<br />
Katzental – Oberau und die älteste ren eine Sägemühle. Wo der Fußweg aufhört,<br />
Ettaler Straße nach Ettal<br />
gehen wir am Straßenrand weiter und biegen<br />
die übernächste Straße, die Höfelestraße, beim<br />
Gästehaus Mack rechts ab.<br />
Wir überqueren den Dorfplatz von Eschen- Übernachtungsmöglichkeiten: siehe Konlohe,<br />
zu unserer Rechten liegt die Kirche St. taktdaten S. 80–81 (Gemeinde Oberau).<br />
Clemens. Wir folgen den Wegweisern „Oberau“ Wir folgen ihr, bis sie sich gabelt, und ge-<br />
72<br />
und „Katzental“, passieren den Friedhof, gehen<br />
durch eine Unterführung und folgen gehen<br />
rechts. Kurz darauf kommen wir an die<br />
Ettaler Straße, die wir überqueren (Vorsicht,<br />
73<br />
radeaus dem Wegweiser Richtung Oberau. Wir Verkehr!) und folgen nun dem Wegweiser „Alte<br />
wandern nun durch offenes Gelände, der Weg Ettaler Straße“. Wir halten uns zuerst links<br />
führt uns an einem Bauernhof, an “Höllen- und dann wieder rechts. Der Weg windet sich<br />
stein“ vorbei. Wir folgen weiterhin der Beschil- als Pfad neben dem Bach entlang und wird<br />
derung „Oberau“, überqueren einen kleinen schließlich schmäler. Wo er aufhört, führt ein<br />
Wildbach und gehen immer geradeaus weiter. Steg über den Bach, auf der anderen Seite ge-<br />
Zu unserer Linken stürzt ein kleiner Wasserhen wir nach rechts auf einem Kiesweg weiter.<br />
fall herab, die bemoosten Bäume bieten einen Schon kurze Zeit später überqueren wir den<br />
skurrilen Anblick. Bei den nächsten beiden Bach noch einmal und befinden uns nun auf<br />
Weggabelungen halten wir uns jeweils links. der „Alten Ettaler Straße“. Diese führt bei der<br />
Wir bleiben immer auf der Forststraße und fol- nächsten Weggabelung rechts, wir aber folgen<br />
gen den Wegweisern nach Oberau, bis kurz vor dem linken Weg. Er führt uns noch ein Stück<br />
dem Oberauer Schwimmbad rechts ein Fußweg am Bach entlang und schon bald biegt die
„Kienbergstraße“, dieser älteste Saumpfad<br />
reizvolle Ausblicke auf Ettal und die Klosteranlage.<br />
Schließlich treffen wir auf <strong>Stele</strong> Nr. 12<br />
des Ammergauer Meditationswanderweges,<br />
und Weg, rechts ab. Am Beginn dieser ältesten der von Oberammergau nach Ettal führt. Hier<br />
Verbindung zwischen Oberau und Ettal erwar- schließt sich nun der Kreis, hier laufen die<br />
tet uns eine <strong>Stele</strong>.<br />
Wege zu guter Letzt zusammen.<br />
Bei Neuschnee im Winter kann es sein, dass Bei der nächsten Weggabelung haben wir<br />
die „Kienbergstraße“ nicht gespurt ist, dann nun die Wahl, ob wir links nach Ettal abbie-<br />
nehmen wir besser die „Alte Ettaler Straße“. gen oder auf dem Höhenweg bleiben und nach<br />
Oberammergau weiter wandern. Einkehr- und<br />
<strong>Stele</strong> 12: Alte und Älteste Ettaler Straße Übernachtungsmöglichkeit: Klosterhotel<br />
Ludwig der Bayer (kein Ruhetag), Tel. 0 88 22/<br />
Die Kienbergstraße führt durch den Wald 91 50, www.ludwig-der-bayer.de.<br />
74<br />
bergauf und lässt erahnen, wie mühselig und<br />
gefährlich der Transport mit Lasttieren und<br />
Fuhrwerken hier einst war. Schließlich mündet<br />
der Weg in die „Alte Ettaler Straße“. Wir folgen<br />
ihr und gelangen an die neue Ettaler Bergstraße,<br />
die wir überqueren müssen (Vorsicht,<br />
Verkehr!). Gegenüber nehmen wir den Kiesweg<br />
und folgen ihm bergauf. Wir treffen auf<br />
alte Kreuzwegstationen und einen Bildstock<br />
mit Madonna und Kind. Gleich nach den ersten<br />
Häusern von Ettal biegen wir rechts in die<br />
„Alte Bergstraße“ ab, die über einen Höhenweg<br />
bis nach Oberammergau führt. Wir treffen auf<br />
einen Waldlehrpfad, dem wir immer weiter fol-<br />
75<br />
gen. Zwischendurch haben wir immer wieder Kalvarienberg Eschenlohe mit Krottenkopfgebirge
<strong>Stele</strong> 12 Alte und Älteste<br />
Sieben Oberauer Bauern waren über Jahrhunderte<br />
hinweg verpflichtet, für das Kloster Vorspannpferde<br />
waren auf dem Weg nach Rom, in die Ewige Stadt.<br />
Sie kamen dabei durch Ettal und über diesen einzig-<br />
Halten wir ein wenig inne und gedenken wir all<br />
derer, die uns hier vorausgegangen sind.<br />
Ettaler Straße<br />
zu stellen. Sie mussten den Benediktinern Getreide,<br />
Stroh, Salz und Wein aus Südtirol den steilen Berg<br />
hinauf transportieren. Bis zu 18 zusätzliche Rösartigen,<br />
historischen Weg.<br />
Überliefert<br />
ser mussten sie vorspannen und erhielten für ihre<br />
Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts sollen schwere Arbeit keine Entlohnung. Erst zu Beginn<br />
Reisende einen Weg über den Kienberg benutzt der Säkularisation, im Jahre 1803, konnten sie sich<br />
haben. Dies war lediglich ein Saumpfad für Reiter durch Zahlung einer Ablöse an den bayerischen<br />
und Fußwanderer mit Saumtieren, Tragtieren wie Staat von dieser schweren Pflicht befreien. Für eine<br />
z. B. Eseln, beladen mit Säcken und Körben. Erst ab Fahrt von Venedig nach Augsburg rechnete man im<br />
1300, als der Handel von Venedig nach Augsburg<br />
zunahm, entwickelte sich der Saumpfad zur Straße.<br />
Jahre 1604 etwa drei bis vier Monate.<br />
76<br />
Die älteste Straße war so schlecht, dass die Fuhrleute<br />
schon in Italien darüber sprachen, wie sie wohl<br />
Verinnerlicht<br />
Am 22. September 1889 hatte der Schrecken ein<br />
77<br />
über den Kienberg kämen. Es geschah immer wie- Ende. Die neue Ettaler Straße wurde eingeweiht. Um<br />
der, dass Wagen umkippten. Rösser kamen zu Tode die Alte und Älteste Kienbergstraße wurde es still.<br />
und es bestand große „Leibs- und Lebensgefahr“ Viele Berühmtheiten haben im Laufe der Jahr-<br />
für die Rottleute. Sie drängten auf eine neue Straße, hunderte den Weg über die Älteste Kienbergstraße<br />
mit deren Bau 1628 durch den Ettaler Abt Goppeltz- genommen. Zwischen 1491 und 1598 begaben sich<br />
rieder begonnen wurde.<br />
Erzherzoge, Kurfürsten, Landgrafen und das bayerische<br />
Herrscherhaus auf Wallfahrt zum Ettaler<br />
Vertieft<br />
Gnadenbild. Martin Luther pilgerte 1511, damals<br />
Die Rottgespannschaft war eine Zunft, die durch noch Augustinermönch, mit einem Mitbruder über<br />
die Landesherrschaft eingerichtet wurde, um Kauf- die Älteste Kienbergstraße. Es gab eine Pilgerkarte,<br />
mannsgüter in einer Art Stafettentransport zum<br />
nächsten Ballenhaus zu befördern. Stationen gab<br />
an der sich die Wallfahrer orientieren konnten. Viele<br />
es in Schongau, Oberammergau und Partenkirchen.<br />
Kloster Ettal
78<br />
Murnauer Moos mit Wettersteingebirge<br />
79
Hinweis<br />
Kontaktdaten<br />
Gemeinde Riegsee<br />
Dorfstraße 35 · 82418 Riegsee<br />
Gemeinde Spatzenhausen<br />
Dorfstraße 12 · 82447 Spatzenhausen<br />
Das Blaue Land<br />
Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land<br />
Tel. 0 88 41/39 85 oder 61 69 15<br />
Fax 0 88 41/62 56 87 oder 61 69 11<br />
rathaus@vg-seehausen.de<br />
www.riegsee.de<br />
Tel. 0 88 47/6 98 06-10<br />
Fax 0 88 47/6 98 06-11<br />
verwaltung@gde-spatzenhausen.de<br />
www.spatzenhausen.de<br />
Unter www.dasblaueland.de fi nden Sie Download-Möglichkeiten<br />
der Gesamtstreckenübersicht<br />
sowie der einzelnen Streckenabschnitte<br />
des <strong>Meditationswege</strong>s Ammergauer Alpen im<br />
80<br />
c/o Tourist-Information Murnau<br />
Kohlgruber Straße 1<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel. 0 88 41/61 41-0 und -11<br />
Fax 0 88 41/61 41 21<br />
info@dasblaueland.de<br />
www.dasblaueland.de<br />
touristinformation@murnau.de<br />
www.murnau.de<br />
Verkehrsamt Seehausen a. Staffelsee<br />
Johannisstraße 8<br />
82418 Seehausen a. Staffelsee<br />
Tel. 0 88 41/35 50 oder 61 69 13<br />
Gäste-Information Ohlstadt<br />
Rathausplatz 1 · 82441 Ohlstadt<br />
Tel. 0 88 41/74 80 · Fax 0 88 41/67 12 44<br />
gaeste-info@ohlstadt.de · www.ohlstadt.de<br />
Gemeinde Großweil<br />
Kocheler Straße 2 · 82439 Großweil<br />
Tel. 0 88 51/12 10 · Fax 0 88 51/73 69<br />
info@grossweil.de · www.grossweil.de<br />
Gemeinde Eglfi ng<br />
siehe Verkehrsamt Uffi ng<br />
gemeinde@eglfi ng.de · www.eglfi ng.de<br />
Weitere Kontaktdaten<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Straße 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. 0 88 22 / 92 27 40<br />
Fax 0 88 22 / 92 27 45<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Gemeinde Eschenlohe<br />
Murnauer Straße 1 · 82438 Eschenlohe<br />
Blauen Land.<br />
Zentrale Webadresse für den<br />
Meditationsweg Ammergauer Alpen<br />
sowie den Meditationsweg<br />
Das Blaue Land:<br />
www.brennendes-herz.de<br />
81<br />
Fax 0 88 41/42 31 oder 61 69 11<br />
verkehrsamt-seehausen@t-online.de<br />
www.seehausen-am-staffelsee.de<br />
Gemeinde Schwaigen-Grafenaschau<br />
Aschauer Straße 26<br />
82445 Schwaigen-Grafenaschau<br />
Tel. 0 88 24/2 21 · Fax 0 88 24/89 56<br />
rathaus@eschenlohe.de<br />
www.eschenlohe.de<br />
Die Broschüre zum Medi-<br />
Verkehrsamt Uffi ng a. Staffelsee<br />
Hauptstraße 2 · 82449 Uffi ng<br />
Tel. 0 88 46/92 02-13 · Fax 0 88 46/92 02-25<br />
verkehrsamt@uffi ng.de · www.uffi ng.de<br />
Tel. 0 88 41/14 62 · Fax 0 88 41/61 41 21<br />
Gemeinde Oberau<br />
Schmiedeweg 10 · 82496 Oberau<br />
Tel. 0 88 24/9 39 73 · Fax 0 88 24/88 90<br />
info@oberau.de · www.oberau.de<br />
tationsweg Ammergauer<br />
Alpen erhalten Sie in allen<br />
Tourist-Informationen der<br />
Ammergauer Alpen.
82<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land<br />
c/o Tourist-Information Murnau<br />
Kohlgruber Straße 1<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel. 0 88 41/61 41-0 und -11<br />
Fax 0 88 41/61 41 21<br />
info@dasblaueland.de<br />
www.dasblaueland.de<br />
Prolog<br />
Otto Huber<br />
Projektleitung<br />
Elfie Courtenay sowie Tourist-Information Murnau,<br />
Uwe Prechtl<br />
Redaktion, Texte der <strong>Stele</strong>n und Wegbeschreibungen<br />
Elfie Courtenay<br />
Layout/PrePress<br />
Brandl und Team Werbeagentur, München<br />
Logo „Brennendes Herz“<br />
Andrea Sorg, animazonas<br />
Kartografie<br />
Green Solutions, Murnau<br />
Bildnachweis<br />
Elfie Courtenay · Pixelio · Uwe Prechtl · Adrian Raba ·<br />
Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land · VG Bild-Kunst<br />
Druck<br />
Kriechbaumer, Taufkirchen b. München<br />
Stand<br />
Juli 2011<br />
Auflage<br />
10.000 Ex.<br />
Haftungsausschluss<br />
Die bereitgestellten Informationen in dieser Broschüre<br />
sind mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert worden.<br />
Gleichwohl sind – wie wir im Sinne des Produkthaftungs-<br />
rechts betonen müssen – inhaltliche Fehler nicht vollständig<br />
auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne<br />
jegliche Verpflichtung oder Garantie der Tourismusgemeinschaft<br />
„Das Blaue Land“ oder der Autoren. Beide<br />
übernehmen keine Verantwortung oder Haftung für etwaige<br />
inhaltliche Unstimmigkeiten. Die Nutzung der Infor-<br />
mationen erfolgt auf eigene Verantwortung. Für Unfälle,<br />
welche eventuell auf Zustände der Wege bzw. Wegbeschreibungen<br />
in dieser Broschüre zurückzuführen sein könnten,<br />
wird nicht gehaftet. Wir bitten für diesen Haftungsausschluss<br />
um Verständnis und werden Korrekturhinweise<br />
gerne prüfen bzw. aufgreifen.<br />
Dieses Produkt einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede urheberrechtsrelevante<br />
Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung der Tourismusgemeinschaft<br />
„Das Blaue Land“ nicht zulässig und<br />
strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />
Übersetzungen, Nachahmungen, Mikroverfilmungen und<br />
Abspeicherungen auf elektronischen Systemen.<br />
Der „Teufelsabbiss“ im Murnauer Moos
Stille ist ein Schweigen,<br />
das den Menschen Augen<br />
und Ohren öffnet<br />
für eine andere Welt<br />
Serge Poliakoff
78<br />
Murnauer Moos mit Wettersteingebirge<br />
79
Der Meditationsweg<br />
Ammergauer Alpen<br />
im Blauen Land<br />
<strong>Stele</strong> 1 Murnauer Moos................S. 26–27<br />
<strong>Stele</strong> 2 Ähndl...............................S. 28–29<br />
<strong>Stele</strong> 3 Lourdesgrotte ..................S. 30–31<br />
<strong>Stele</strong> 4 Münter-Haus ...................S. 40–41<br />
<strong>Stele</strong> 5 Sommerfrische in Uffing .. S. 42–43<br />
<strong>Stele</strong> 6 Insel Wörth ......................S. 44–45<br />
<strong>Stele</strong> 7 Vier Linden ......................S. 52–53<br />
<strong>Stele</strong> 8 Leonhardifahrt ................S. 54–55<br />
<strong>Stele</strong> 9 Mesnerhauskapelle .........S. 56–57<br />
<strong>Stele</strong> 10 Boschetkapelle ................S. 68–69<br />
<strong>Stele</strong> 11 Asamklamm ....................S. 70–71<br />
<strong>Stele</strong> 12 Älteste Ettaler Straße ......S. 76–77<br />
= Meditationsweg Das Blaue Land<br />
= Meditationsweg Ammergauer Alpen<br />
Gesamt-Streckenlänge: 105,6 km