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16 AUSGABE W EGGINGEN<br />
DIENSTAG, 1. SEPTEMBER 2009<br />
Das Jahr 2009 war für Pfarrer<br />
Hansjürgen Allgaier aus<br />
<strong>Eggingen</strong> ein ganz besonderes.<br />
Er feierte seinen 75. Geburtstag<br />
und sein 40-jähriges Priesterjubiläum.<br />
„Da kam eine Überraschung<br />
nach der anderen“, sagt der doppelte<br />
Jubilar und erklärt, dass er diese<br />
lange Zeit gerne in <strong>Eggingen</strong> war,<br />
auch wenn der Start in<br />
einem Pfarrhaus ohne<br />
Heizung eher frostig war.<br />
„Man muss eben Humor<br />
haben, das hilft über<br />
vieles hinweg. Ich habe<br />
hier noch keinen Tag<br />
bereut“, sagt der Pfarrer.<br />
Immer noch liest er Messen, freut<br />
sich aber über die Unterstützung von<br />
nicht weniger als 40 Helferinnen und<br />
Helfern. „Sonst würde das gar nicht<br />
gehen.“ Allgaier ist bewusst: wenn er<br />
aufhört, wird es keine eigenständige<br />
Pfarrei in <strong>Eggingen</strong> mehr geben, sie<br />
wird dann vom Nachbarort Wutöschingen<br />
aus mitbetreut.<br />
Im Ort ist die große Leidenschaft<br />
des Priesters kein Geheimnis. In<br />
seinem Büro stehen Modelle von<br />
Raumfahrzeugen und Raketen. Als<br />
Schüler experimentierte er mit selbst<br />
gebastelten Raketen, die er mit<br />
Schwarzpulver antrieb. „Die Versuche<br />
waren keine großen Erfolge“,<br />
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Pfarrer Hansjürgen Allgaier schwärmt für die Raumfahrt<br />
Kein bisschen abgehoben<br />
„Man muss Humor<br />
haben, das hilft über<br />
vieles hinweg.“<br />
Hansjürgen Allgaier,<br />
Pfarrer<br />
meint er mit einem Lächeln. Im<br />
Internat der „Herz-Jesu-Priester“ in<br />
Stegen bei Freiburg las er in einer<br />
Zeitschrift über den in den USA<br />
lebenden deutschen Raketentechniker<br />
Wernher von Braun. Allgaier<br />
war fasziniert von dessen Idee<br />
einer Weltraumstation. Kurz entschlossen<br />
schrieb der 17-Jährige<br />
Schüler am 2. Februar<br />
1953 einen Brief an von<br />
Braun. Drei Monate<br />
später kam die Antwort<br />
und es entstand ein<br />
Brieffreundschaft, die<br />
bis zum Tode des<br />
Technikers im Jahre<br />
1977 dauerte.<br />
Ein prägendes Erlebnis war die<br />
persönliche Begegnung mit Wernher<br />
von Braun, kurz vor der Mondlandung<br />
der Amerikaner im Jahr<br />
1969. Der Burda-Verlag hatte ihn<br />
nach Offenburg eingeladen. Der<br />
junge Vikar ging nach einem Vortrag<br />
des Raketentechnikers auf von Braun<br />
zu, wurde aber von Sicherheitskräften<br />
gestoppt. „Lassen sie, das ist<br />
einer meiner treuesten Freunde“,<br />
sagte von Braun und lud Hansjürgen<br />
Allgaier und dessen Onkel in den<br />
Offenbarer Hof ein. „Ein einmaliges<br />
Erlebnis“, schwärmt Allgaier noch<br />
heute. Die Fotos von dieser Be-<br />
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Stolz präsentiert Pfarrer Hansjürgen Allgaier das Foto mit Wernher von<br />
Braun und seinen Koffer, mit dem er die Reise ins Raumfahrtzentrum antreten<br />
wird. BILD: EDINGER<br />
gegnung und die vielen Briefe hütet<br />
er „wie meinen Augapfel“. Und am<br />
24. Oktober erfüllt sich ein Jugendtraum<br />
für ihn. Zu seinen beiden<br />
Jubiläen bekam er eine Reise in das<br />
Raumfahrzentrum Cape Kennedy in<br />
Florida geschenkt. Am 24. Oktober<br />
fliegen „Hannes und der Bürgermeister“,<br />
wie er scherzhaft anmerkt, mit<br />
einer kleinen Delegation in die USA.<br />
GERALD EDINGER