pdf - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV
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Betriebsklima –<br />
Arbeitsklima – Unternehmenskultur<br />
– ohne Kaffee kein Kampf –<br />
Schlagwörter – die je<strong>der</strong> kennt und über die auch schon viel geschrieben<br />
wurde. Auch Joe kennt viele Berichte über diese Themen,<br />
die aber allesamt irgendwie zusammenhängen. Joe sind<br />
diese 3 Schlagwörter eingefallen, als er die neuen Vorgänge rund<br />
um den DFS-Campus erfuhr. Dass die Gebühreneinnahmen <strong>der</strong><br />
DFS seit geraumer Zeit nicht mehr so üppig spriessen und zusätzlich<br />
die EU-Kommission ein Spardiktat <strong>der</strong> DFS aufgegeben hat ist<br />
hinreichend bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass <strong>der</strong> Luftverkehr,<br />
auch durch politische Maßnahmen speziell in Deutschland,<br />
eher rückläufi g ist und das Hickhack rund um den letzten<br />
Tarifabschluss ist auch noch nicht vergessen bzw. verarbeitet.<br />
Finanziell steht es also nicht berauschend um die DFS, an<strong>der</strong>s<br />
kann man die letzten Anweisungen nicht verstehen – kein Catering<br />
bei Besprechungen, keine Betriebsfeste, kaum noch Sponsoring<br />
und keine Extrabezahlungen für Mitarbeiter die sich über<br />
Gebühr für die Firma engagieren und teilweise ihre Freizeit opfern.<br />
Angefangen hat aber alles mit <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Reisekosten.<br />
Nachdem alle Welt sich über eine Erhöhung <strong>der</strong> Kilometerpauschale<br />
unterhält, geht die DFS den umgekehrten Weg,<br />
hier wird die Pauschale um ein Drittel gesenkt und es trifft wie<strong>der</strong><br />
diejenigen, die sich für das Unternehmen engagieren und<br />
Dienstreisen in Sinne <strong>der</strong> DFS antreten. Eine Dienstreise von<br />
Hannover nach Langen mit <strong>der</strong> S-Bahn und dem Regionalverkehr<br />
anzutreten, anstatt den wesentlich schnelleren ICE zu nehmen<br />
ist sicherlich ein direkter Kostenvorteil, wenn man jedoch<br />
die benötigte Zeit berechnet, relativiert sich alles und plötzlich<br />
wird <strong>der</strong> <strong>der</strong> ICE wie<strong>der</strong> preiswerter.<br />
Sicherlich ist es nachvollziehbar, dass die letzten Cent-Stücke<br />
aufgesammelt werden und untersucht wird wie man aus dem Tal<br />
<strong>der</strong> Tränen wie<strong>der</strong> herauskommt. Aber grundsätzlich hier nur die<br />
Mitarbeiter bluten zu lassen ist sicher nicht nachvollziehbar und<br />
macht das Management nicht glaubwürdiger. Es soll sogar mal<br />
Zeiten gegeben haben, dass die Mitarbeiter <strong>der</strong> DFS/BFS sogar<br />
mit <strong>der</strong> 1. Klasse reisen durften – jetzt reist man mit Henkelmann,<br />
Thermokanne und eigenem Butterbrot in <strong>der</strong> Aktentasche in die<br />
Unternehmenszentrale! Sind es nicht die großen Projekte die teilweise<br />
richtig Geld kosten und auch verschlingen? Erst kürzlich<br />
hat Joe im „fl ugleiter“ den Bericht über den „homogenen Personalkörper“<br />
gelesen und stellt fest, dass dieses sündhaft teure<br />
Projekt weiterhin vollzogen wird und das Aus <strong>der</strong> Flugdatenbearbeiter<br />
zumindest an den Kontrolltürmen besiegelt. An<strong>der</strong>e Negativ-Beispiele<br />
lassen sich sicherlich in <strong>der</strong> überaus immensen Projekt-Vergangenheit<br />
<strong>der</strong> DFS wie<strong>der</strong> fi nden und belegen.<br />
Aber nicht nur die vermeintlich administrativen Vorgänge beschäftigen<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> DFS, auch die Vorgaben <strong>der</strong> Verhaltensregeln<br />
an Board bzw. im Büro lassen die Lotsen wie Sachbearbeiter<br />
zurzeit zweifeln. Zwar ist gemäß Betriebsverfassungsgesetz<br />
(§87 /1) <strong>der</strong> örtliche Betriebsrat bei <strong>der</strong> Aufstellung von<br />
neuen Verhaltsregeln unbedingt zu informieren und dieser hat<br />
Joe’s Corner<br />
# # Joe’s Corner<br />
ein rechtlich festgestelltes Mitbestimmungsrecht – aber dennoch<br />
werden schriftliche Anweisungen über den „kleinen“ Betriebsweg<br />
direkt an Mitarbeiter herausgegeben, ohne das die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Mitbestimmung eingehalten wird. Man hat zurzeit den Eindruck,<br />
dass eine schriftliche Anweisung eher bei den Mitarbeitern<br />
ankommt als das konstruktive und vertrauensvolle Gespräch.<br />
Über die anfangs zitierten Schlagwörter „Betriebsklima, Arbeitsklima<br />
und Unternehmenskultur“ lässt sich bei Wikipedia folgendes<br />
nachlesen:<br />
Betriebsklima: „In <strong>der</strong> Praxis wird das Betriebsklima eher wie<br />
eine Art Wetterlage aufgefasst, die in den vielfältigsten Ausprägungen<br />
erscheint und von sonnig (harmonisches Miteinan<strong>der</strong>)<br />
bis gewittrig (Mobbing) reichen kann. Da das Betriebsklima großen<br />
Einfl uss auf Motivation und Arbeitsfreude <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
hat, die sich in den Jahresbilanzen durch höhere o<strong>der</strong> niedrige<br />
Produktivität bemerkbar machen, sollte es im Interesse eines<br />
jeden Unternehmers liegen, in die Verbesserung des Betriebsklimas<br />
zu investieren“. (Begriffserläuterung Wikipedia)<br />
Anmerkung von Joe – die Produktivität ist, wenn man den Jahresbilanzen<br />
<strong>der</strong> DFS Glauben schenken darf, eher gesunken.<br />
Arbeitsklima: „Wichtige Einfl ussfaktoren auf das Arbeitsklima<br />
sind Arbeitszeit und Bezahlung. Jedoch spielen Anerkennung<br />
und Sinnvermittlung durch Führungskräfte eine wesentliche<br />
Rolle. Beson<strong>der</strong>s gut ist das Arbeitsklima nicht etwa, wenn keine<br />
Konfl ikte mehr existieren, son<strong>der</strong>n wenn Konfl ikte nicht mehr<br />
zu Eskalation und Wertschöpfungsverlusten führen.“ (Begriffserläuterung<br />
Wikipedia)<br />
Anmerkung von Joe – Das vertrauensvolle Gespräch – aber mit<br />
wem?<br />
Unternehmenskultur: „Die Unternehmenskultur beeinfl usst<br />
den Umgang, das Auftreten und Benehmen <strong>der</strong> Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte untereinan<strong>der</strong> sowie gegenüber Kunden, Lieferanten,<br />
Geschäftspartnern und neuen Mitarbeitern und wirkt<br />
sich stark auf das Arbeitsklima <strong>der</strong> Beteiligten aus. Diese richten<br />
bewusst o<strong>der</strong> unbewusst ihr Arbeits- und Sozialverhalten<br />
daran aus, passen sich an o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>setzten sich.“ (Begriffserläuterung<br />
Wikipedia)<br />
Anmerkung von Joe – Viele Mitarbeiter zeigen offen was sie zurzeit<br />
von <strong>der</strong> DFS-Unternehmenskultur halten.<br />
Der vermeintliche Offenbarungseid <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong><br />
DFS gegenüber den Mitarbeitern <strong>der</strong> DFS ist mit sehr großem<br />
Unverständnis aufgenommen worden und zeigt welche große<br />
Diskrepanz zwischen <strong>der</strong> Geschäftsführung und den Mitarbeitern<br />
vorhanden ist.<br />
<strong>der</strong> fl ugleiter 2012/03<br />
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