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Gute Arbeit unter Druck!? Psychische Belastungen in der Arbeitswelt ...

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E<strong>in</strong>e Analyse <strong>der</strong> vorliegenden Tendenze<strong>in</strong>schätzungen<br />

führungsbezogener Belastung zeigt, dass die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Fachkompetenz <strong>der</strong> Führungskräfte nach Ansicht<br />

von Betriebsräten und Unternehmensleitungen gestiegen<br />

s<strong>in</strong>d. Die Entwicklung bei den fachlichen und sozialen Kompetenzen<br />

zeigt h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e deutliche negative E<strong>in</strong>schätzung<br />

durch Betriebsräte und <strong>Arbeit</strong>nehmer. Die Kontrolle<br />

durch Vorgesetzte wird h<strong>in</strong>gegen ambivalent, tendenziell<br />

aber eher als zu- denn als abnehmend bewertet. Ähnlich<br />

wie bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Entwicklung des Betriebsklimas<br />

fallen die gegenüber den an<strong>der</strong>en Gruppen positiven<br />

E<strong>in</strong>schätzungen <strong>der</strong> Unternehmensleitungen zur Sozialkompetenz<br />

von Führungskräften auf.<br />

Belastungsrelevanz: Führung als Belastungsfaktor<br />

Die Bewertung des eigenen Verhältnisses zu Vorgesetzten<br />

belegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> EMNID-Umfrage e<strong>in</strong>en mittleren Rang. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Durchschnittwert von 2,6 auf e<strong>in</strong>er Skala von 1 („vollkommen<br />

zufrieden“) bis 5 („unzufrieden“) liegt diese E<strong>in</strong>schätzung<br />

aber noch im positiven Bereich. Das Führungsverhalten<br />

steht aber hiernach deutlich im Zusammenhang mit<br />

psychischen <strong>Belastungen</strong>: „Insbeson<strong>der</strong>e bei psychisch<br />

stark belasteten Menschen weicht die Zufriedenheit mit<br />

dem Verhältnis zu den Vorgesetzten signifikant vom Durchschnittwert<br />

ab (Zufriedenheit: 3,2)“ (EMNID). Dieses ist auch<br />

e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf, dass Führungsverhalten e<strong>in</strong> zentraler<br />

Grund für die Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit von Beschäftigten<br />

ist.<br />

In <strong>der</strong> BiBB/IAB-Befragung stehen 26 Prozent bezogen auf<br />

den Vorgesetzten „sehr zufriedene“ Erwerbstätige e<strong>in</strong>em<br />

Anteil von 11 Prozent „eher o<strong>der</strong> sehr unzufriedene“ gegenüber.<br />

41<br />

<strong>Psychische</strong> <strong>Belastungen</strong>: Die Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>swelt<br />

Was die Verbr erbr erbreitung<br />

erbr eitung führungsbezogener <strong>Belastungen</strong> angeht,<br />

so s<strong>in</strong>d diese als mittlere Belastung e<strong>in</strong>zustufen:<br />

Durch „Ärger mit Vorgesetzten“ fühlen sich laut EMNID<br />

„stark/ziemlich belastet“: 11 Prozent, „etwas belastet“:<br />

28 Prozent<br />

Die von <strong>der</strong> GEK befragten Büroangestellten: geben<br />

„Ärger mit Vorgesetzten“ zu 17 Prozent als „stark/sehr<br />

stark“ belastend an.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Differenzierung führungsbezogener Items<br />

nimmt die BKK-Befragung im Bereich Metall-/Masch<strong>in</strong>enbau<br />

vor: „Mich stört häufig / sehr häufig“: „ke<strong>in</strong>e<br />

Fragen stellen können“ (25 Prozent), „Kontrolle durch<br />

Vorgesetzte“: 22 Prozent, „ger<strong>in</strong>ge Rücksichtnahme auf<br />

persönliche Angelegenheiten“ (21 Prozent), „Art und<br />

Weise, wie Vorgesetzte mit mir reden“: 21 Prozent<br />

„Fehlende Anerkennung von Vorgesetzten“ nennen 13<br />

Prozent <strong>der</strong> von <strong>der</strong> IKK befragten <strong>Arbeit</strong>nehmer als Belastung,<br />

wobei <strong>der</strong> Wert je nach Gewerk allerd<strong>in</strong>gs sehr<br />

stark zwischen 4 Prozent (Tischler) und 41 Prozent (Maler)<br />

schwankt.<br />

Betriebsräte <strong>in</strong> NRW schätzen die Verbreitung von <strong>Belastungen</strong><br />

durch unzureichende soziale Kompetenz von<br />

Führungskräften ähnlich e<strong>in</strong> und geben für 19 Prozent<br />

(gewerbliche <strong>Arbeit</strong>nehmer) bzw. 15 Prozent (Angestellte)<br />

e<strong>in</strong>e „ziemlich starke“ Belastung durch den Faktor<br />

„Führungskompetenz“ an (BIT 2001a), Unternehmensleitungen<br />

sehen hier lediglich zu 2 Prozent (für gewerbliche<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer) e<strong>in</strong>e ziemlich starke Belastung.<br />

An dieser Stelle ist daran zu er<strong>in</strong>nern, dass <strong>der</strong> „wichtigste<br />

Grund für das fehlende Engagement... vieler Mitarbeiter<br />

schlechtes Management“ ist. „<strong>Arbeit</strong>nehmer sagen aus,<br />

dass sie nicht wissen was von ihnen erwartet wird, dass ihre

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