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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Inhalt<br />

Vorwort 1<br />

Die finanzielle Situation der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. 2<br />

Spender <strong>2011</strong> – Air Berlin 3<br />

Spender <strong>2011</strong> – Hanns Friedrichs 3<br />

Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel 4<br />

Neudiagnosen mit HIV sinken in Deutschland! 6<br />

Verbreitung von HIV und Aids 7<br />

Eurovision Song Contest 8<br />

Datenschutz 9<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. – Beratungsstelle 10<br />

Prävention 10<br />

Spender <strong>2011</strong> – Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung 15<br />

Jugendzentrum PULS 20<br />

Anonyme Telefon- und Onlineberatung 22<br />

Beratung und Unterstützung 23<br />

Spender <strong>2011</strong> – M A C <strong>AIDS</strong> FUND 35<br />

Spender <strong>2011</strong> – Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch 35<br />

Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit 36<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit 40<br />

Leistungsstatistik 42<br />

Care24 PflegeService gGmbH 44<br />

Spender <strong>2011</strong> – Heartbreaker 48<br />

Impressum 49


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in unserem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> wird die breite Palette der Angebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e.V. und ihres Spezialpflegedienstes Care24 PflegeService gGmbH deutlich. Hohe Zahlen der<br />

Inanspruchnahme unserer Angebote zeigen die Wichtigkeit und die Bedarfsgerechtigkeit<br />

unserer <strong>Hilfe</strong> und Unterstützung.<br />

Unsere Arbeit ist mit dieser Qualität und in diesem Umfang nur möglich, weil wir von vielen<br />

Menschen, Institutionen und Firmen unterstützt werden.<br />

An dieser Stelle danken wir:<br />

n denen, die Rat und <strong>Hilfe</strong> gesucht haben, für ihren Mut und ihre Offenheit,<br />

n unseren hauptamtlichen Mitarbeitern für die geleistete professionelle und gute Arbeit in<br />

einem oft schwierigen und sehr fordernden Arbeitsfeld,<br />

n den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr enormes Engagement und ihre anregende Kritik,<br />

n unseren Gönnern, Spendern und Mitgliedern, denen wir einen Großteil unseres Jahresetats<br />

<strong>2011</strong> verdanken! Besonders hervorheben möchten wir:<br />

- Modeschöpfer und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Ehrenmitglied Hanns Friedrichs hat wieder unermüdlich<br />

für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. gesammelt.<br />

- Tolle 42.000 Euro spendete die Air Berlin aus den Erlösen von Help & Fly!<br />

- Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V., hat wieder den mit Abstand<br />

größten privaten Geldbeitrag für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeit beigetragen und zusätzlich ganz<br />

wesentlich die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising mit gestaltet.<br />

- Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e. V. (A.I.D.S.) unterstützt weiterhin Projekte<br />

beider Einrichtungen!<br />

n Wir wollen aber auch den vielen Spendern und Spenderinnen sehr danken, die trotz zum<br />

Teil kleiner Einkommen unsere Arbeit unterstützen!<br />

Für die Zukunft wünschen wir uns ebensoviel Unterstützung und Solidarität, damit <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> weiterhin im Kleinen ein Zukunftsmodell gegenseitiger Unterstützung und Solidarität,<br />

gelungener Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichkeit, Professionalität und<br />

Selbsthilfe bleibt!<br />

<strong>Düsseldorf</strong>, im Mai 2012<br />

Dr. Gregor Müller n Harald Schüll n Dr. Martin Reith<br />

Vorstand<br />

Peter von der Forst<br />

Geschäftsführung<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 1


Die finanzielle Situation der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

Die Finanzierung der Hilfsangebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e. V. (AHD) steht im Wesentlichen auf zwei<br />

Säulen:<br />

n Öffentliche Förderung durch die Stadt <strong>Düsseldorf</strong><br />

und das Land Nordrhein-Westfalen,<br />

n Eigenmittel des Vereins (Mitgliedsbeiträge, Spenden,<br />

Erbschaften, Bußgelder).<br />

Die öffentliche Förderung deckt <strong>ca</strong>. 54,48 % der notwendigen<br />

Einnahmen ab. Die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> ist die<br />

mit Abstand größte öffentliche Geldgeberin. Hierfür<br />

sowie für die fachliche Unterstützung und Kooperation<br />

bedanken wir uns bei der Politik und der Verwaltung!<br />

Ohne Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften und<br />

Bußgelder könnten ein Drittel der präventiven und<br />

psycho sozialen Angebote in der Beratungsstelle nicht<br />

stattfinden. Insgesamt mussten 407.040,14 Euro durch<br />

Mitgliedsbeiträge, Spenden und Bußgelder aufgebracht<br />

werden, um unsere Aufgaben erfüllen zu können. Der<br />

hohe Aufwand, den die AHD und besonders ihr Förderkreis<br />

Heartbreaker betreiben, um die Finanzierung der<br />

Arbeit zu sichern, ist weiterhin zwingend notwendig.<br />

Zahlreiche mit präventiven Effekten verknüpfte Veranstaltungen<br />

wie das Benefiz-Golfturnier Heart Open,<br />

die sehr erfolgreiche Kunstauktion Heartwork unseres<br />

Förderkreises Heartbreaker, Help & Fly – veranstaltet<br />

durch die Air Berlin, Spendendosensammlungen,<br />

Spendenbriefe, Mitgliederwerbung, Bußgeldakquise<br />

und vieles mehr haben stattgefunden.<br />

n Die finanziell größte private Unterstützung in Höhe<br />

2<br />

von 181.680 Euro im Jahr <strong>2011</strong> leistete Heartbreaker.<br />

Gefördert wurden die Projekte Frauen und Aids,<br />

Sozial beratung/psychosoziale Beratung, Streetwork<br />

in der schwulen Szene, das Frühstück und der Hilfsfonds<br />

für Menschen mit HIV und Aids, psychologische<br />

Beratung, Rentenberatung, Loftkantine und<br />

die Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Informationen<br />

unter: www.heartbreaker-duesseldorf.de.<br />

n Die Air Berlin unterstützte die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V. durch den Benefizflug Help & Fly mit<br />

tollen 42.000 Euro!<br />

n Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e. V.<br />

(A.I.D.S.) unterstützte mit 24.893 Euro die Projekte<br />

Psychologische Beratung, das Frühstück und die<br />

Wartung des Treppenlifters im Betreuten Wohnen<br />

für Menschen mit HIV und Aids sowie den Hilfsfonds.<br />

Weitere Infos unter www.foerderkreis-aids.org.<br />

Wir bedanken uns bei allen Spendern und Unterstützern<br />

herzlich für ihr vorbildliches bürgerschaftliches<br />

Engagement!<br />

Unseren Spezialpflegedienst Care24 PflegeService<br />

gGmbH hat die nicht ausreichende Refinanzierung der<br />

Versorgung gerade der Patienten sehr belastet, die sich<br />

in besonders schwierigen sozialen und gesundheitlichen<br />

Situationen befinden. Ohne die Eigenmittel der<br />

AHD, mit denen die Liquidität gesichert und Verluste<br />

teilweise ausgeglichen werden, würde Care24 auch<br />

weiterhin nicht existieren können.<br />

Die wichtigsten Einnahmequellen Geldgeber in Euro Summe in %<br />

Öffentliche Förderung Stadt <strong>Düsseldorf</strong> 402.702,80<br />

Land NRW 100.200,00<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW/ZSP (Land) 55.000,00<br />

Eigenmittel Spenden 387.152,14<br />

Mitgliedsbeiträge 18.618,00<br />

Bußgelder 1.270,00<br />

557.902,80 54,48<br />

407.040,14 39,75<br />

Sonstige Einnahmen Zuschüsse, Stiftungen,<br />

Refinanzierungen etc. 59.144,31 59.144,31 5,78<br />

Gesamt 1.024.087,25 100<br />

Ausgaben in Euro Summe in %<br />

Personal 688.669,16 68,36<br />

Sachkosten (Anteil Hilfsfonds: 16.111,74) 296.881,09 29,47<br />

Abschreibungen 21.930,61 2,18<br />

Gesamt 1.007.480,86 100


Air Berlin<br />

Die deutsche Flug -<br />

gesellschaft Air Berlin<br />

wurde 1978 gegründet<br />

und hat ihren<br />

Firmensitz in Berlin.<br />

Zur airberlin group gehört auch die <strong>Düsseldorf</strong>er Fluggesellschaft<br />

LTU.<br />

Was 1998 mit der Idee zwei fliegender Mitarbeiter<br />

der LTU begann, wurde von Air Berlin weitergeführt<br />

und ist mittlerweile nach 14 Jahren eine der beliebtesten<br />

Benefizveranstaltungen in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Die Nachfrage nach ›Help & Fly‹ anlässlich des Welt-<br />

Aids-Tages am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen ist groß und die<br />

Veranstaltung zugunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

schnell ausverkauft.<br />

Im Mittelpunkt des unterhaltsamen Events steht ein<br />

Air Berlin-Sonderflug im Airbus. An Bord können sich<br />

die Gäste entspannt zurücklehnen und den exzellenten<br />

Service der lustigen Crew mit Käthe Köstlich und vielen<br />

anderen Prominenten genießen.<br />

Nach der Landung startet das bunte Show programm<br />

im Station Airport am Flughafen. Unter anderem<br />

waren bereits dabei: Thomas Anders, Sydney Youngblood,<br />

Olaf Henning, Haddaway, Sasha, Boney M. und<br />

Roberto Blanco.<br />

Für Essen und Trinken ist auch gesorgt. Stockheim,<br />

Marché und die Brauerei Füchschen achten darauf, dass<br />

jeder Gast ein Frühstück und später ein zünftiges, warmes<br />

Buffet genießen kann. Giuseppe Saitta verwöhnt<br />

die Gäste vor Abflug mit einem Sekt-Empfang.<br />

Aventem Audiovisuelle Dienstleistungen versorgt die<br />

Künstler und Gäste mit einer hervorragenden Bühnentechnik<br />

und einer unverwechselbaren Tonqualität.<br />

<strong>2011</strong> bekam die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. den Erlös<br />

in Höhe von 42.000 Euro gespendet. 3.000 Euro kamen<br />

zusätzlich bei Spenden-Aktionen am Boden zusammen.<br />

In den letzten 14 Jahren kamen über diese ungewöhnliche<br />

und überaus erfolgreiche Benefizaktion<br />

über 600.000 Euro für Menschen mit HIV und Aids zusammen!<br />

Damit ist Air Berlin größter Unterstützer aus dem<br />

Unternehmensbereich der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>!<br />

Hanns Friedrichs<br />

Seit in den 80ziger Jahren<br />

das Thema ›Aids‹ aufkam,<br />

engagiert sich Hanns Friedrichs<br />

für die Anliegen von<br />

Menschen mit HIV und Aids.<br />

Der Modeschöpfer war in<br />

<strong>Düsseldorf</strong> einer der Ersten,<br />

der Spenden sammelte und<br />

sich gegen die Ausgrenzung<br />

von Betroffenen einsetzte.<br />

1988 gründete er den Förderkreis Alle Im Dienste<br />

Solidarisch e.V. (A.I.D.S.), dessen Ehrenvorsitzender er<br />

bis heute ist. Die von ihm ausgerichteten Chry santhemen<br />

bälle waren das Highlight der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Ballsaison.<br />

Seine Kontakte, Modeschauen und Veranstaltungen<br />

nutzte der auch ›Modezar‹ oder ›Dior vom Rhein‹<br />

genannte Modeschöpfer immer wieder für den guten<br />

Zweck.<br />

Hanns Friedrichs wäre nicht Hanns Friedrichs hätte<br />

er die Einnahmen seiner Spenden-Aktionen in Höhe<br />

von 20.500 Euro nicht gespendet.<br />

„Es ist mir einfach ein Herzensanliegen, die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

weiterhin zu unter stützen. Das habe ich seit Jahrzehnten<br />

gemacht, und das werde ich so lange tun, wie ich kann“,<br />

sagt Hanns Friedrichs.<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> wurde von Hanns Friedrichs ein<br />

Weihnachtsessen für Betroffene gespendet, sodass<br />

Menschen mit HIV und Aids kostenlos ein Weihnachtsmenü<br />

genießen konnten. Die Veranstaltung war bestens<br />

besucht und wurde von den Gästen sehr gelobt.<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. bedankt sich bei<br />

Hanns Friedrichs ganz herzlich für sein Engagement!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 3


Loftkantine –<br />

der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel<br />

4<br />

Astrid Bönemann<br />

Peter von der Forst<br />

Die Idee<br />

Das Projekt Loftkantine ist Bestandteil<br />

des Begegnungszentrums<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. für<br />

Menschen mit HIV und Aids sowie<br />

alle interessierten Bürger. Die<br />

Räumlichkeiten bestehen aus zwei<br />

Gruppenräumen, dem Café/Restaurant ›Loftkantine‹<br />

sowie der Küche inklusive Nebenräumen. Die Räumlichkeiten<br />

der Loftkantine wurden seit 2008 geplant und<br />

durch Spenden zweckgemäß hergerichtet.<br />

HIV-positiven Frauen und Männern soll der Mittagstisch<br />

›Loftkantine – Essen in Gesellschaft‹ Gelegenheit<br />

zum Austausch bieten und auch helfen, den Tag zu<br />

strukturieren. Menschen mit kleinerem Einkommen<br />

können hier eine leckere und günstige Mahlzeit zu sich<br />

nehmen. Die Beratungsangebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V. können unkompliziert wahrgenommen<br />

werden. Wir möchten dazu beitragen, dass im alltäglichen<br />

Kontakt mit HIV-positiven Menschen Ängste<br />

und Vorurteile abgebaut werden. Deshalb öffnen wir<br />

unseren Mittagstisch für alle Interessierten.<br />

Das ursprünglich geplante Projektstandbein der<br />

beruflichen Qualifizierung von langzeitarbeitslosen<br />

Menschen mit HIV und Aids konnten wir aufgrund der<br />

erheblich verschlechterten Rahmenbedingungen der<br />

Förderung solcher Projekte nicht umsetzen. Im Falle<br />

entsprechender Veränderungen der Finanzierung von<br />

Arbeitsprojekten wollen wir diesen Aspekt zukünftig<br />

als weiteren Baustein einfügen.<br />

Projektstart<br />

Im Frühjahr und Sommer <strong>2011</strong> wurden ehrenamtliche<br />

Helfer für das Projekt angeworben. Hierfür wurden<br />

Flyer verteilt, Presseberichterstattung initiiert sowie<br />

die einschlägigen Institutionen der Vermittlung von<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern angesprochen.<br />

In den Anfängen beschäftigte sich das Team mit<br />

Hygiene vorschriften, dem Umgang mit Profi geräten in<br />

der Küche, mit der Kalkulation des Einkaufs und der<br />

Menüplanung. Probeläufe für Planung, Einkauf,<br />

Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten etc. wurden<br />

durchgeführt.<br />

Die zurzeit aus neun Personen bestehende Gruppe<br />

teils ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist stabil<br />

und trägt einmal wöchentlich den Einkauf, die Essenszubereitung<br />

und den Service.<br />

Die Profiküche wurde im Sommer <strong>2011</strong> mit <strong>Hilfe</strong> einer<br />

großzügigen Spende der Deutschen <strong>AIDS</strong>-Stiftung und<br />

den Mitarbeitern der airberlin group eingebaut. Die<br />

Fördermittel der BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong> ermöglichten<br />

die hauptamtliche Koordination und Anleitung der<br />

ehrenamtlichen Gruppe sowie die Anschaffung einer<br />

Grundausstattung von Lebensmitteln.<br />

Am 5. Oktober <strong>2011</strong> wurde die Loftkantine feierlich<br />

eröffnet. Im Beisein nahezu aller Projektförderer<br />

begrüßte Wolfgang Janetzki, Vorsitzender des Ausschusses<br />

für Gesundheit und Soziales, die Anwesenden<br />

und wünschte dem Projekt gutes Gelingen.<br />

Seit dem 12. Oktober stehen jeden Mittwoch<br />

zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr zwei Gerichte zur<br />

Wahl: ein vegetarisches und eins mit Fleisch oder Fisch.<br />

Dazu werden entweder ein Salat oder ein Dessert gereicht.<br />

Der Menüplan wurde zunächst von Woche zu<br />

Woche bekannt ge geben, mittlerweile wird ein Monatsplan<br />

veröffentlicht. Das Essen wird zu zwei Tarifen<br />

angeboten, der Vollzahlertarif liegt bei 5 Euro (Kinder<br />

bis 12 Jahre 3 Euro), der Sozialtarif bei 3 Euro (Kinder bis<br />

12 Jahre 2 Euro).<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> wurde von Hanns Friedrichs ein<br />

Weihnachtsessen gespendet, sodass Menschen mit<br />

HIV und Aids kostenlos ein Weihnachtsmenü genießen<br />

konnten. Die Veranstaltung war mit 60 Gästen bestens<br />

besucht.<br />

Der Mittagstisch wird aktuell (März 2012) von durchschnittlich<br />

20-25 Gästen besucht. Jedoch ist hier noch<br />

keine Regelmäßigkeit zu erkennen. Sehr erfreulich<br />

finden wir die Entwicklung, dass wir aus der Nachbarschaft<br />

regelmäßig Gäste begrüßen dürfen, sodass sich<br />

die gewünschte Begegnung von Menschen mit und<br />

ohne HIV/Aids langsam entwickelt.<br />

Das Loftkantinenteam versucht Einkauf und<br />

Menüplanung nach den Grundsätzen der regionalen<br />

und saisonalen Küche umzusetzen. Bei der Planung der<br />

saisonalen Küche sind wir fast am Ziel angekommen.<br />

Es zeigt sich jedoch, dass die Umsetzung der „regionalen<br />

Küche“ teilweise mit dem vorhandenen Budget noch<br />

nicht komplett möglich ist. Perspektivisch wäre es<br />

wünschenswert, Kooperationspartner aus der Landwirtschaft<br />

und dem Einzelhandel zu finden.


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2011</strong> wurde das Projekt mithilfe von<br />

Printmaterialien (Flyer, Plakat, Postkarte, Hauszeitschrift<br />

:info), Internet/Social-Media (www.loftkantine.de,<br />

www.facebook.de/loftkantine) und medialer Berichterstattung<br />

(regionale Presse, Hörfunk, Fernsehen)<br />

regelmäßig bekannt gemacht.<br />

Ausblick<br />

n Trotz der in der Zusammenfassung geschilderten<br />

Größe und Stabilität der ehrenamtlichen Gruppe ist<br />

das Ziel, ohne die hauptamtliche Koordinatorin auszukommen,<br />

noch nicht erreicht. Die Begründung<br />

hierfür liegt im begrenzten Zeitbudget gerade der<br />

Ehrenamtler, die von ihrer Persönlichkeit her in der<br />

Lage wären, die Koordination der Gruppe durchzuführen.<br />

n Die durchschnittliche Gästezahl ist noch zu niedrig.<br />

Mit weiteren Aktionen und Werbemaßnahmen<br />

wollen wir versuchen, besonders mehr Menschen<br />

mit HIV und Aids als Gäste zu gewinnen. Aus unserer<br />

Erfahrung mit anderen, ähnlichen Angeboten<br />

wissen wir, dass es länger als ein Jahr dauern kann,<br />

bis ein solches Angebot von einer größeren Gästezahl<br />

stabil angenommen wird.<br />

Eine Fortsetzung des Projektes Loftkantine ist sehr<br />

sinnvoll und wird stattfinden. Die Kernidee wurde umgesetzt<br />

und wird angenommen, wobei die Gästezahl<br />

noch erhöht und stabilisiert werden muss. Zukunftsideen<br />

wie z.B. „renommierte Köche oder gesellschaftliche<br />

Gruppen kochen in der Loftkantine“ sind in der<br />

Planung.<br />

Guten Hunger!<br />

Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel.<br />

Jeden<br />

Mittwoch!<br />

Ein Projekt der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

Gesundes und leckeres Essen zu zwei günstigen Tarifen<br />

Immer mit einer vegetarischen Alternative<br />

Mittwochs von 12.30 bis 14.30 Uhr<br />

Mehr Infos unter www.loftkantine.de<br />

Wir bedanken uns sehr bei allen, die das Projekt ermöglicht haben:<br />

Mitarbeitern der airberlin group, Simone Buch, Hanns Friedrichs, Harald Schüll<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. – Loftkantine · Johannes-Weyer-Str. 1 · 40225 <strong>Düsseldorf</strong> · info@loftkantine.de<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 5


Neudiagnosen mit HIV sinken in Deutschland!<br />

Nach Schätzungen der UN<strong>AIDS</strong> lebten am Jahresende<br />

2010 etwa 34 Mio. Menschen mit HIV, hiervon waren<br />

2,1 Mio. Kinder und 15,7 Mio. Frauen.<br />

Neu infiziert wurden 2,7 Mio. Menschen, unter ihnen<br />

390.000 Kinder unter 15 Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen<br />

ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken (Jahr<br />

2001 = 3,1 Mio. Menschen). Verstorben an Aids sind im<br />

Jahr 2010 1,8 Mio. Menschen.<br />

68% (22,9 Mio.) aller Menschen mit HIV leben in<br />

Afrika südlich der Sahara. In den Ländern der Karibikregion,<br />

Süd- und Südostasiens, Lateinamerikas und<br />

Osteuropas/Zentralasiens ist die Betroffenheit von HIV<br />

und Aids ebenfalls sehr hoch.<br />

Quelle: www.unaids.org<br />

HIV und Aids in Deutschland und in <strong>Düsseldorf</strong><br />

Für das Jahr <strong>2011</strong> schätzt das Robert Koch-Institut die<br />

Zahl der Neuinfektionen mit HIV auf knapp 2.700.<br />

Dies bedeutet, dass die Neuinfektionen mit HIV rückläufig<br />

sind! Dies ist ein großer Erfolg der konsequenten<br />

Aids-Aufklärung.<br />

<strong>Düsseldorf</strong> gehört zu den besonders stark von HIV<br />

und Aids betroffenen deutschen Großstädten. Rund<br />

50% aller Menschen mit HIV und Aids in Deutschland<br />

leben in Berlin, <strong>Düsseldorf</strong>, Frankfurt/Main, Hamburg,<br />

Köln und München. In NRW liegen <strong>Düsseldorf</strong> und Köln<br />

bezogen auf die Häufigkeit von HIV-Infektionen und<br />

6<br />

Aids-Erkrankungen weit vor den anderen Städten und<br />

Regionen: Im Jahr 2010 lag die sog. Inzidenz (Häufigkeit<br />

von HIV pro 100.000 Einwohnern) in der Landeshauptstadt<br />

rund 4,3-fach höher als der Landesdurchschnitt.<br />

Etwa 14% der 6.925 nordrhein-westfälischen Aids-Kranken<br />

kommen aus <strong>Düsseldorf</strong> (zum Vergleich: <strong>ca</strong>. 3,3% aller<br />

NRW-Einwohner leben in <strong>Düsseldorf</strong>). Seit 1982 bis zum<br />

Ende des Jahres 2010 wurden 962 Aids-Kranke für<br />

<strong>Düsseldorf</strong> gemeldet.<br />

Prävention wirkt!<br />

Nach dem deutlichen Anstieg der HIV-Neuinfektionen<br />

seit 2001 wurde ab dem Jahr 2005 die Prävention<br />

deutschlandweit und auch in <strong>Düsseldorf</strong> verstärkt.<br />

Dies hat einen deutlichen Anstieg des Schutzverhaltens<br />

bewirkt mit der Folge, dass nach den aktuellen<br />

Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts seit dem Jahr<br />

2007 die Neuinfektionen mit HIV sinken.<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n betreiben intensiv Prävention,<br />

schwerpunktmäßig in den von Aids hauptbetroffenen<br />

Gruppen. Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> hat die Prävention<br />

in den letzten Jahren mit <strong>Hilfe</strong> öffentlicher und privater<br />

Geldgeber konsequent ausgebaut. Diese Entwicklungen<br />

machen deutlich, dass die Anstrengungen in der<br />

Aids-Prävention nicht nachlassen dürfen, sondern<br />

verstärkt werden müssen, um den beispielhaften<br />

Präventionserfolg in Deutschland aufrechtzuerhalten.<br />

Helfen Sie uns helfen<br />

und lassen Sie Ihr Geld bei uns arbeiten!<br />

Überweisen Sie Ihre Spende auf unser Konto<br />

0 002 509 008<br />

bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank <strong>Düsseldorf</strong>, BLZ 300 606 01.<br />

Oder Sie werden Mitglied und unterstützen uns mit Ihrem jährlichen Beitrag von 60<br />

Euro. Mehr Infos hierzu erhalten Sie unter Telefon 02 11/7 70 95-0.<br />

Online spenden unter www.duesseldorf.aidshilfe.de


Verbreitung von HIV und Aids*<br />

Menschen, die z. Zt. mit HIV & Aids leben Deutschland<br />

Jahr <strong>2011</strong> 2<br />

NRW<br />

Jahr <strong>2011</strong> 2<br />

<strong>Düsseldorf</strong><br />

Jahr <strong>2011</strong> 3<br />

gesamt ~ 73.000 ~ 17.500 ~ 2.400<br />

(Schätzung)<br />

Männer ~ 59.000 ~ 14.000 1<br />

Frauen ~ 14.000 ~ 3.500 1<br />

Hierunter: Kinder (< 15 Jahre) ~ 200 1 1<br />

Verteilung nach Infektionsrisiko<br />

Männer, die Sex mit Männern haben ~ 46.500 ~ 10.700 1<br />

Heterosexuelle Kontakte ~ 10.500 ~ 2.400 1<br />

Person aus Hochprävalenzgebiet ~ 9.000 ~ 2.400 1<br />

i.v. Drogengebrauch ~ 6.800 ~ 1.850 1<br />

Hämophile/Bluttransfusionsempfänger ~ 450 ~ 100 1<br />

Mutter-Kind-Übertragung ~ 420 ~ 100 1<br />

HIV-Neuinfektionen (für <strong>Düsseldorf</strong> Neudiagnosen) ~ 2.700 ~ 650 86<br />

Männer ~ 2.300 ~ 540 73<br />

Frauen ~ 400 ~ 110 13<br />

Verteilung nach Infektionsrisiko<br />

Männer, die Sex mit Männern haben ~ 2.000 ~ 470 40<br />

Heterosexuelle Kontakte ~ 550 ~ 130 7<br />

i.v. Drogengebrauch ~ 150 ~ 50 7<br />

Mutter-Kind-Übertragung < 10 k. A. 0<br />

HIV-Infizierte unter antiretroviraler Therapie ~ 52.000 ~ 12.600 1<br />

Zahl der HIV-Erstdiagnosen bei fortgeschrittenem<br />

Immundefekt (geschätzt nur <strong>2011</strong>)<br />

~ 1.000 ~ 250 1<br />

Männer ~ 900 ~ 220 1<br />

Frauen ~ 110 ~ 30 1<br />

Hierunter: Kinder (< 15 Jahre) < 10 k. A. 1<br />

Todesfälle HIV-Infizierter ~ 500 ~ 160 1<br />

HIV-Infizierte seit Beginn der Epidemie ~ 100.000 k. A. 1<br />

Bereits Verstorbene seit Beginn ~ 27.000 ~ 5.900 (2010 =) 439<br />

* Die Zahlen geben Größenordnungen und Schätzwerte wieder. Exakte Aussagen über das Infektionsgeschehen sowie Prognosen sind auf Basis der<br />

vorliegenden Informationen nicht möglich. Aufgrund von Veränderungen der Schätzwerte sowie der Berechungsgrundlagen seitens des Robert<br />

Koch-Institutes (RKI) sind diese Zahlen mit früheren Veröffentlichungen nicht vergleichbar!<br />

1 Für <strong>Düsseldorf</strong> und NRW liegen uns teilweise keine differenzierten Angaben vor.<br />

Quellen: 2 Deutschland/NRW: Epidemiologische Kurzinformation/Eckdaten, Stand Ende <strong>2011</strong>, RKI, www.rki.de;<br />

3 <strong>Düsseldorf</strong>: surfStat, www.rki.de, Abfrage v. 23.3.2012; eigene Schätzungen.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 7


Eurovision Song Contest<br />

8<br />

Marco Grober<br />

Der Eurovision Song Contest (ESC)<br />

<strong>2011</strong> in <strong>Düsseldorf</strong> war ein Riesenevent<br />

für die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> und<br />

auch für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Anfang des Jahres <strong>2011</strong> wurde geplant,<br />

überlegt und vorbereitet,<br />

dann ging plötzlich alles wie im Flug.<br />

Schon zu Karneval präsentierten sich die Mitarbeiter<br />

des MSM-Bereiches im Eurovisions-Look und starteten<br />

mit «ABBA sicher!» karnevalistisch in die ESC-Zeit.<br />

Gemeinsam mit der Kommunikationsagentur Kunst<br />

und Kollegen wurde überlegt, welches besondere Produkt<br />

exklusiv zum ESC herausgebracht werden sollte.<br />

Nachdem sich Discokugeln mit Roter Schleife zum Anstecken<br />

oder Rote Schleifen-Leuchtbrillen als wenig<br />

realistisch entpuppt hatten, wurde der exklusive «ESC-<br />

Glitter-Pin» geboren, mit neuer<br />

Größe, Form und ganz viel Glitzer.<br />

In limitierter Auflage von 1.000<br />

Stück ging der Pin ab dem 1. Mai auf<br />

seine Eurovisions-Reise.<br />

Bereits in der Planung war klar,<br />

die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> möchte<br />

das Thema Safer Sex während des<br />

ESC´s in <strong>Düsseldorf</strong> breit bewerben, und in Anlehnung<br />

an das Herzenslust-Logo konnte spontan ein Kampagnen-<br />

Logo entwickelt werden.<br />

safer sex<br />

12 points<br />

Um ausreichend<br />

Präventions-Material<br />

zum Verteilen<br />

zu haben,<br />

konnten das Gesundheitsamt der Stadt Düssel dorf und<br />

die bundesweite Kampagne ›ICH WEISS WAS ICH TU‹<br />

(IWWIT) der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> als Kooperationspartner<br />

gewonnen werden: 10.000 ESC-Packs (davon<br />

5.000 ESC-Gay-Packs) mit Kondomen, Gleitgel, Brausepulver<br />

und mehrsprachigen Info-Broschüren wollten<br />

zusammen gepackt werden. Dies geschah im April mit<br />

<strong>Hilfe</strong> unzähliger fleißiger ehren- und hauptamtlicher<br />

Helfer bei lustigen Packaktionen.<br />

Am 1. Mai war es dann soweit: die erste Aktion wurde<br />

durchgeführt. Am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen gab es einen<br />

A-<strong>ca</strong>pella-Band-Wettbewerb und als Stars waren<br />

Lys Assia, die Gewinnerin des ersten Grand Prix Eurovision<br />

de la Chanson (so hieß der ESC früher) 1956<br />

sowie die erste deutsche Gewinnerin von 1982, Nicole,<br />

eingeladen! Lys Assia wurde mit dem Glitter-Pin ausgezeichnet,<br />

den sie anschließend stolz trug!<br />

Es folgten jede Menge Einsätze und Aktionen. Zeitweilig<br />

waren vier Teams der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>, tatkräftig<br />

unterstützt von Heartbreaker, den LifeGuards<br />

und Präventionisten von ›ICH WEISS WAS ICH TU‹<br />

gleichzeitig in der Stadt unterwegs. Vom 1. bis 15. Mai<br />

war die ›Safer Sex: 12 Points‹-Truppe bei insgesamt 21<br />

Aktionen vor Ort mit über 40 Helfern. Einige Einsatzorte<br />

waren: Bilk auf der Rolle, Velvo sings Eurovision,<br />

Eurovision Fanclub Party, Euroboat oder WDR 4 Grand<br />

Prix Schiff.<br />

Viele Teilnehmer des ESC´s haben von der Kampagne<br />

erfahren. Die Schweizer Sängerin Anna Rossinelli lobte<br />

die Aktion, ebenso wie die isländischen und griechischen<br />

Künstler. Selbst die späteren Gewinner des Eurovision<br />

Song Contestes Ell und Nikki aus Aserbaidschan<br />

haben die rote Glitzer-Schleife gesehen, sowie Pro 7<br />

Moderator Elton, der unserem Team einen Glitter-Pin<br />

abkaufte.<br />

Mit dem ausrichtenden Veranstalter NDR haben<br />

Yvonne Hochtritt und Marco Grober regen Kontakt gepflegt.<br />

Bei einem Vorab-Gespräch in der Esprit-Arena<br />

konnten für Helfer und Klienten 40 Freikarten für die<br />

Halbfinalshows mitgenommen werden, was nicht nur<br />

eine nette Geste des NDR war, sondern für die Nutzer<br />

der Tickets ein unvergessliches Erlebnis bedeutete.<br />

Alles in allem war die Kampagne ein voller Erfolg<br />

und hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht. Die<br />

Feuerprobe ist bestanden und die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

wäre vorbereitet, wenn der ESC irgendwann<br />

wieder einmal den Weg nach <strong>Düsseldorf</strong> findet und in<br />

der Stadt zu Gast ist.<br />

Wir danken ausdrücklich allen Helferinnen und<br />

Helfern, der IWWIT-Kampagne, der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW<br />

e.V. und Herzenslust, dem Gesundheitsamt der Stadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong>, der Kommunikationsagentur Kunst und<br />

Kollegen, dem NDR und allen Veranstaltern, die uns<br />

wunderbar unterstützt haben!


Datenschutz<br />

Barbara Engelmann-<br />

Blomenkamp<br />

Datenschutzbeauftragte der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V., Care24 Pflegeservice<br />

gGmbH und SLJD e.V.<br />

Aufbau einer Datenschutzorganisation<br />

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sollte die<br />

Datenschutzbeauftragte stets wissen, was im Verein<br />

vor sich geht. Hierfür ist es notwendig, als Ansprechpartner<br />

für Fragen zum Datenschutz wahrgenommen<br />

zu werden. Gleichzeitig sollen Datenschutzanforderungen<br />

intern kommuniziert werden, damit diese in der täglichen<br />

Arbeit Berücksichtigung finden, um so das<br />

gewünschte Ziel zu erreichen.<br />

Ziel ist der Schutz der Persönlichkeitsrechte von<br />

Betroffenen. Die bzw. der Einzelne kann Mitarbeiter,<br />

Ehrenamtler, Klient, Patient, Vorstand, Mitglied oder<br />

Spender sein. Jeder Missbrauch und jede unbefugte<br />

Weitergabe von Daten über die Person und/oder die<br />

persönlichen Verhältnisse ist unzulässig und strafbar.<br />

Um dieses Ziel zu verwirklichen, fanden <strong>2011</strong> Treffen<br />

mit der Geschäftsführung, mit den Bereichsleitern und<br />

dem IT-Verantwortlichen statt.<br />

Folgende Themen wurden schwerpunktmäßig<br />

besprochen: die Aufgaben, die sich u.a. aus der Novellierung<br />

des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) seit<br />

2009 ergaben. Schwerpunkte waren u.a Arbeitnehmerdatenschutz<br />

(Erarbeitung von Richtlinien bei Bewerbungsverfahren,<br />

Verarbeitung personenbezogener<br />

Daten der Mitarbeiter), Auftragsdatenverarbeitung,<br />

Social Networking (Facebook und Co), Technischer<br />

Daten schutz, EDV-Benutzerrechte, Handhabung des<br />

Datenschutzes bei bestimmten Personengruppen (z.B.<br />

Betreuern).<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Die Datenschutzbeauftragte bildete sich regelmäßig in<br />

Seminaren, Verbandsmitgliedschaften und Erfahrungsaustauschgruppen<br />

(Erfa-Kreise) fort. Schwerpunkt der<br />

Weiterbildung waren folgende Themen:<br />

Datenschutz in medizinischen Einrichtungen<br />

n Rechtsgrundlagen des medizinischen Datenschutzes,<br />

n Übermittlungen, Outsourcing und Datenverarbeitung<br />

im Auftrag,<br />

n Aufbewahrungsfristen.<br />

Teilnahme am BvD (Berufsverband der Datenschutzbeauftragten)<br />

Verbandstag mit folgenden Workshops<br />

und Vorträgen<br />

n Social Networking (Facebook etc.): Wenn Beruf und<br />

Privates sich vermischen,<br />

n Cloudcomputing und Datenschutz,<br />

n Beschluss der Aufsichtsbehörden zur Fachkunde –<br />

Auswirkungen für Unternehmen und Datenschutzbeauftragten,<br />

n Private Internet- und Emailnutzung am Arbeitsplatz,<br />

n Herausforderung Datenschutzbeauftragter,<br />

n Staatliche und betriebliche Datenschutzkontrolle –<br />

zwischen Aufsicht und Kooperation.<br />

Schulungs- oder Sensibilisierungskonzept,<br />

internes Audit<br />

Die Verpflichtung nach § 5 BDSG (Datengeheimnis), die<br />

Einführung einer Richtlinie zur Email- und Internetnutzung<br />

(Verbot der privaten Nutzung) und die Richtlinie<br />

zum Umgang mit mobilen Speichermedien werden<br />

durch Schulungen und durch den Leitfaden zum Datenschutz<br />

realisiert.<br />

Für Administratoren wurde ein IT-Sicherheitshandbuch<br />

erstellt, welches Datenschutz-rechtliche Grundlagen<br />

der IT-Sicherheit regelt.<br />

Schulungen mit der Verpflichtung auf das Datengeheimnis<br />

und der Belehrung fanden für Ehrenamtler<br />

und Teams der drei Organisationen statt.<br />

Weiteres Vorgehen und Ausblick<br />

n Treffen in Arbeitskreisen: neu gegründeter Arbeitskreis<br />

Soziale Einrichtungen des BvD, Arbeitskreis der<br />

Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit<br />

(GDD), Arbeitskreis Datenschutz in <strong>Düsseldorf</strong> BvD,<br />

n Weiterentwicklung eines betrieblichen, individuellen<br />

Datenschutzkonzepts,<br />

n Weiterentwicklung der Sicherheitspolitik (durch<br />

Datenschutz- und IT-Security-Richtlinien),<br />

n weitere Einbindung in die betriebliche Organisation,<br />

n Projekt Neuordnung der Dateiablage und der<br />

Benutzer rechte,<br />

n die Mitarbeiter sollen regelmäßig durch Emails und<br />

Artikel in ihren Postfächern sensibilisiert werden,<br />

n geplant sind regelmäßige Nachverpflichtungen auf<br />

das Datengeheimnis (1 x pro Jahr für alle haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter),<br />

n Wirksamkeit, Stand und Aktualität des Datenschutzes<br />

sollen einer Kontrolle unterzogen werden.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 9


Prävention<br />

Helmut Kiolbassa<br />

Im Bereich Prävention arbeiteten sechs Personen auf<br />

4,4 Personalstellen sowie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Primäre Aufgabe der Abteilung HIV-Prävention ist<br />

es, über den Verlauf und die Verbreitung der Krankheit<br />

Aids, die Übertragungswege des HIV und Schutzmöglichkeiten<br />

vor einer Infektion aufzuklären, sowie diesbezüglich<br />

dauerhafte Verhaltensänderungen zu erreichen.<br />

Sensibilität und Verständnis für die spezifischen<br />

Lebenssituationen der von HIV und Aids betroffenen<br />

Menschen sollen geweckt werden. Die Information<br />

über andere sexuell übertragbare Erkrankungen und<br />

deren Vorbeugung gehört sinnvollerweise auch zum<br />

Leistungsspektrum. Ein wesentliches Merkmal ist die<br />

Orientierung am Bedarf und Lebensgefühl derer, die<br />

Prävention benötigen. Dies geschieht durch den Einsatz<br />

von massenmedialen Mitteln und personalkommunikativen<br />

Methoden, die sowohl in der Geh- als<br />

auch in der Kommstruktur angewandt werden.<br />

Prävention ist niedrigschwellig, sowohl in der Vor-<br />

Ort-Arbeit als auch in der schwulen Szene, der Stricher-<br />

oder der überwiegend heterosexuellen Partyszene. Seit<br />

einigen Jahren werden besonders in der Vor-Ort-Arbeit<br />

die Beratung und Aufklärung zu sexuell übertragbaren<br />

Erkrankungen sowie den verschiedenen Hepatitiden<br />

zusätzlich durchgeführt.<br />

Angebote und Schwerpunkte<br />

des Jugendbereichs<br />

10<br />

Helmut Kiolbassa<br />

Der Jugendbereich der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V. (AHD) hat im Jahr<br />

<strong>2011</strong> eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Projekte und Veranstaltungen<br />

durchgeführt.<br />

Präventionsveranstaltungen<br />

Insgesamt wurden 78 Präventions veranstaltungen in<br />

den Räumen der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> durchgeführt.<br />

Diese Veranstaltungen, die von Helmut Kiolbassa,<br />

Sabine Symonds und Carolin Heller durchgeführt<br />

werden, dauern in der Regel vier Stunden und werden<br />

überwiegend von Schulklassen, Jugend- und Ausbildungs<br />

gruppen, Pädagogen sowie Pflegekräften besucht.<br />

Es werden Basisinformationen zur Geschichte<br />

von HIV und Aids vermittelt, sowie Ansteckungs-<br />

gefahren und Schutzmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei<br />

hat sich gezeigt, dass medizinisch-technische Informationen<br />

und bloße Appelle an die Vernunft nicht ausreichen.<br />

Deshalb werden auch die psychosozialen Schwierigkeiten<br />

erörtert, die der konkreten Umsetzung des Safer Sex im<br />

Kontakt mit dem Sexualpartner oft entgegenstehen.<br />

Alle Fragen rund um den HIV-Test werden erarbeitet<br />

und besprochen.<br />

Auf besonders starkes Interesse stoßen immer wieder<br />

die persönlichen Kontakte mit den HIV-positiven<br />

Betroffenen. Diese stellen einen besonderen Schwerpunkt<br />

der Veranstaltungen dar. Hier werden HIV und<br />

Aids durch persönlich erlebte Geschichte in Gesprächen<br />

mit den ehrenamtlich tätigen HIV-Betroffenen erfahren.<br />

Dies ist ein besonders eindrücklicher Weg, die<br />

besondere Problematik von HIV und Aids zu vermitteln.<br />

Folgende Schulformen besuchten die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V.: Förder-, Haupt-, Gesamt-, Berufs- und<br />

Realschulen sowie Gymnasien und andere Gruppen wie<br />

Pflege-, Familienhelfer- und Jugendberufshilfegruppen<br />

und Gruppen von Kirchengemeinden.<br />

Die Einzelveranstaltungen mit den Gruppen waren<br />

mit der Unterstützung der ehrenamtlichen arbeitenden<br />

positiven Multiplikatoren Kathy, Sylvia, Carlo, Frank,<br />

Harald, Steffen und Ulf möglich. Vielen Dank für das<br />

große Engagement!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> setzt auf die Jugend!<br />

Ausgehend von diesem Wahlspruch hat der Jugendbereich<br />

der AHD seit Mitte der 90er Jahre es immer<br />

wieder Schülergruppen ermöglicht, ihr sozial- bzw.<br />

berufsorientierendes Praktikum bei der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> zu<br />

absolvieren.<br />

Beim Gestalten des Praktikumsablaufs und im<br />

Zusammensein während des Praktikums geht es immer<br />

darum, einen selbstverständlichen Umgang mit<br />

HIV und Aids zu erleben, sich über die Situation der


Betroffenen zu informieren und in gemeinsamen<br />

Unter nehmungen mit diesen ein solidarisches Miteinander<br />

zu erleben. Dabei geht es auch um die Sensibilisierung<br />

für Minderheiten und Tabuthemen.<br />

Die Jugendlichen lernen die Vielfältigkeit und Komplexität<br />

der Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> kennen. Hierzu zählen<br />

unter anderem Begegnungen mit Teams und Kooperationspartnern<br />

der AHD wie Berater und Unterstützer,<br />

Care24 PflegeService, pro familia, <strong>AIDS</strong>-Beratung des<br />

Gesundheitsamtes, Station MX 1 der Uniklinik, das<br />

Projekt SchLAu (Schwul-Lesbische Aufklärung) und<br />

PULS (Schwul-Lesbisches Jugendzentrum).<br />

Zielsetzung<br />

Die Jugendlichen selbst können sich durch gestalterische<br />

Tätigkeiten wie z.B. dem Erstellen von Postern,<br />

dem Schreiben von Artikeln, Recherche im Internet,<br />

Befragungen und dem Erarbeiten von Präsentationen<br />

für die Schulen einbringen.<br />

Bestandteil der Praktika sind auch praktische Arbeit,<br />

tatkräftige Unterstützung wie z.B. beim Dienstags-<br />

und Donnerstagsfrühstück für Betroffene und Freunde,<br />

beim Mittagstisch in der Loftkantine, beim Sommerfest,<br />

dem Pink Monday, beim Grillfest für die Bewohner<br />

des Betreuten Wohnens und Unterstützung bei den<br />

Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag.<br />

So wird durch die Praktika das Motto des letzen<br />

Welt-Aids-Tags ›Positiv zusammen Leben. Aber sicher!‹<br />

weitgehend umgesetzt.<br />

Langzeitwirkung: Perspektivisch erhofft sich der<br />

Jugendbereich neben dem persönlichen Nutzen für die<br />

Praktikanten, auch als einen positiven Effekt, deren zukünftige<br />

<strong>Hilfe</strong> als Multi plikatoren in den Familien,<br />

Freundeskreisen, Schulen und bei den Pädagogen.<br />

Seit 1996 erfreut sich das Angebot der Praktika zunehmender<br />

Beliebtheit, so dass <strong>2011</strong> durch Schulen, die<br />

bereits früher mit der AHD kooperiert haben und durch<br />

Erstkontakte, erstmalig fünf Gruppen ihr Praktikum in<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

der AHD durchführen konnten.<br />

Es waren dies vier Sozialpraktika (drei <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Gymnasien und eine Waldorfschule Dortmund) und<br />

ein berufsorientierendes Praktikum (VHS-Langenfeld).<br />

Insgesamt wurden 46 Jugendliche im Alter von 14 bis<br />

21 Jahren erreicht, die insgesamt 50 Werktage auf 10<br />

Wochen verteilt bei der AHD verbracht haben.<br />

Zitate von Jugendlichen<br />

Aus „:info 3.2010“<br />

„In unserem Sozialpraktikum … haben wir mit Betroffenen<br />

geredet, an Angeboten für Betroffene teilgenommen,<br />

die einzelnen Bereiche der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> kennen gelernt<br />

und dienstags das Frühstücksangebot unterstützt … Wir<br />

haben viel über das Leben mit dem Virus und der Krankheit<br />

Aids erfahren … Deshalb können wir die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

als Praktikumsstelle nur empfehlen.“<br />

Aus „:info 2.<strong>2011</strong>“<br />

„Wir, sechs Schüler … wollten uns mit etwas mehr Tiefsinn,<br />

Ernsthaftigkeit und mit dem „richtigen“ Leben<br />

beschäftigen ... Zu guter Letzt ein kleines Fazit unserseits:<br />

In der ganzen Zeit des Praktikums haben wir viel<br />

Wissenswertes erfahren, vor allem das Herz der Organisation<br />

– die vielen engagierten Mitarbeiter – kennenlernen<br />

dürfen und einen Einblick in die vielen Projekte<br />

gewinnen können. Wir bedanken uns für die Herzlichkeit<br />

und Mühe, die uns entgegengebracht wurde … und wir<br />

haben schon gedroht: Wir kommen wieder!“<br />

Aus „:info 3.<strong>2011</strong>“<br />

„ … haben wir in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> unser Sozialpraktikum<br />

absolviert ... wir haben acht Tage lang neue Erfahrungen<br />

gesammelt und hatten viel Spaß … die Offenheit der<br />

Menschen hat uns positiv überrascht ... Insgesamt gehen<br />

wir … mit mehr Lebenserfahrung auseinander und<br />

stehen gemeinsam toleranter gegenüber HIV und Aids.“<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 11


Ausblick für das Jahr 2012 für den Youth- und<br />

Schoolwork Bereich<br />

n Ausbau und Gewinnung von Ehrenamtlern für die<br />

Vor-Ort-Prävention und als „positive Gesprächspartner“<br />

für Gastgruppen im Haus<br />

n Entwicklung und Einsatz neuer Methoden z.B.<br />

Unterrichts -und Veranstaltungsmethoden<br />

n Das vorhandene Schoolwork-Konzept überarbeiten<br />

und erweitern, in Hinblick auf mehr Sexualpädagogik<br />

und geschlechtsspezifische Angebote<br />

n Evaluierung der Präventionsarbeit durch den Einsatz<br />

von Fragebögen für Veranstaltungen des Jugendbereichs<br />

n Durchführung eines Fachtages für Multiplikatoren<br />

wie beispielsweise Schulsozialarbeiter, Lehrer, Erzieher<br />

n Anleitung von schulischen und studentischen<br />

Prakti kantinnen und Praktikanten<br />

n Aufbau von Erstkontakten zu jugendlichen Migrantinnen<br />

und Migranten<br />

n Entwicklung der Zusammenarbeit von Youth- und<br />

Schoolwork, LifeGuards, SchLAu und PULS bei<br />

Veranstaltungen wie CSD und Welt-Aids-Tag (WAT)<br />

n Beibehaltung einer Sprechstunde für Jugendliche an<br />

einer Förderschule<br />

n Stabilisierung des Angebotes des schwul-lesbischen<br />

Jugendzentrums ›PULS‹ mit dem Schwerpunkt<br />

Jungenarbeit<br />

12<br />

Schoolwork – ›HIV und Aids im Kontext<br />

sexualpädagogischer Arbeit‹<br />

Sabine Symonds<br />

Ist HIV-Prävention heute noch<br />

notwendig? Mit dieser Fragestellung<br />

muss sich Sabine Symonds<br />

häufiger auseinandersetzen. Aufgrund<br />

ihrer Erfahrungen, die sie<br />

<strong>2011</strong> in den Veranstaltungen mit<br />

Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr und jungen<br />

Erwachsenen gemacht hat, kann sie diese Frage eindeutig<br />

mit Ja beantworten.<br />

<strong>2011</strong> wurden 95 Präventionsveranstaltungen vor Ort<br />

von Sabine Symonds durchgeführt. Von den 1.992<br />

erreichten Personen hatten 32% einen erkennbaren<br />

Migrationshintergrund. In der Differenzierung nach<br />

Lebensalter: 24 % waren bis zu 13 Jahre alt, 65% waren<br />

14-17 Jahre und 11 % waren im Alter von 18-21 Jahren.<br />

Jugendliche werden mittlerweile relativ gut in den<br />

Schulen über HIV und Aids informiert. Es zeigt sich aber<br />

immer wieder, dass dieses Wissen sehr oberflächlich<br />

und ungenügend ist. Oft überwiegen Fehlinformationen<br />

und Vorurteile.<br />

Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Vermittlung<br />

von sachlichen Informationen zu HIV/Aids und die<br />

persönliche Auseinandersetzung mit Themen wie<br />

Freundschaft, Liebe und selbstbestimmte Sexualität.<br />

Aber auch die spezielle Lebenssituation von Menschen<br />

mit HIV und Aids wird besprochen.<br />

In diesem Zusammenhang werden Fragen besprochen<br />

wie „Sehe ich es jemanden an, wenn er/sie HIV<br />

hat?“ – Muss der oder die Betroffene es sagen? – Kann<br />

man es merken, wenn man sich infiziert hat? – Wie sind<br />

die Lebenserwartungen?“<br />

Sabine Symonds bringt in ihre Veranstaltungen ihre<br />

Erfahrungen aus dem <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeitsalltag mit ein<br />

und versucht so ein wirklichkeitsnahes Bild von dem


Leben mit HIV zu vermitteln, um die vorhandenen Vorurteile<br />

und Fehlinformationen zu beseitigen und ein<br />

Verständnis für die Lebenssituation von HIV Betroffenen<br />

zu schaffen.<br />

Die Jugendlichen werden mit spielerischen Mitteln<br />

auf die Problematik von HIV/Aids aufmerksam gemacht,<br />

wobei die verschiedensten Methoden eingesetzt<br />

werden. Dies ist wichtig, um eine ungezwungene<br />

und positive Atmosphäre zu schaffen, in der sich die<br />

Teilnehmer wohl fühlen und sich dem Thema öffnen<br />

können. Jedes Präventionsangebot wird flexibel gestaltet.<br />

Je nach Bedarf, aktueller Situation und Zusammensetzung<br />

der Gruppe oder Klasse wird eine Veranstaltung<br />

an den jeweiligen Schul- oder Jugendhaus-Alltag<br />

angepasst – zeitlich wie auch inhaltlich.<br />

Den Jugendlichen soll der Raum und die Zeit gegeben<br />

werden, ungezwungen und offen über die ihnen<br />

wichtigen Fragen und Interessen zu sprechen.<br />

<strong>2011</strong> wurde hier noch einmal der Fokus verstärkt auf<br />

Schutzmaßnahmen bezüglich sexuell übertragbarer<br />

Infektionen gelegt. Jugendlichen ist der Stellenwert<br />

von Kondomen für die HIV-Prävention oft bewusst.<br />

Dennoch überwiegen immer wieder Unsicherheit und<br />

Unwissenheit bezüglich der Anwendbarkeit, der Aufbewahrung,<br />

der Größeneinschätzung etc. In diesem<br />

Zusammenhang werden auch Punkte besprochen wie<br />

„Das Kondom stört – ich spüre mit dem Kondom<br />

nichts“. Durch freiwilliges Üben können Jugendliche<br />

sich auch hier spielerisch mit der Anwendung von<br />

Kondomen auseinandersetzen.<br />

Die Präventionsveranstaltungen werden vor Ort in<br />

den jeweiligen Jugendeinrichtungen angeboten. Es<br />

sollen Jugendliche erreicht werden, die oft nur schwer<br />

oder gar nicht erreichbar sind. Daher finden die Veranstaltungen<br />

schwerpunktmäßig an Haupt-, Gesamt-<br />

und Förderschulen, in Wohngruppen, Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

und in der Jugendstrafanstalt statt.<br />

Damit sollen Jugendliche aus den unterschiedlichsten<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Lebenssituationen erreicht werden – beispielsweise mit<br />

einer Lernbehinderung, mit einer geistigen und/oder<br />

körperlichen Behinderung. Es handelt sich nicht selten<br />

um Jugendliche, die aus finanziell schwachen und sozial<br />

benachteiligten Familien kommen.<br />

<strong>2011</strong> wurde versucht verstärkt Jugendliche mit<br />

Migra tionshintergrund zu erreichen. Dies gelang durch<br />

die Kooperation mit verschiedenen Wohngruppen, in<br />

denen u.a. unbegleitete Flüchtlings-Jugendliche betreut<br />

werden.<br />

Für die Lehrer besteht das Angebot, einen Teil der<br />

Veranstaltung mitzuerleben. Sie werden als Multiplikatoren<br />

angesehen, die das Thema auch nach einer Veranstaltung<br />

weiter mit den Jugendlichen besprechen<br />

und bearbeiten können.<br />

Sabine Symonds wird bei ihren Angeboten regelmäßig<br />

von Thomas, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter, unterstützt.<br />

Dies ermöglicht ein intensiveres Erarbeiten von<br />

bestimmten Themen, gerade in größeren und schwierigeren<br />

Gruppen. Zudem besteht dadurch die Möglichkeit,<br />

nach Bedarf geteilte Arbeitseinheiten anzubieten,<br />

in denen dann geschlechtsspezifisch mit den Jugendlichen<br />

gearbeitet werden kann.<br />

Im Schoolwork-Bereich wurden <strong>2011</strong> drei Schülergruppen<br />

(28 Schüler) im Rahmen ihres Sozialpraktikums<br />

und drei Studentinnen der Sozialen Arbeit im<br />

Rahmen ihres Teilzeit- und Orientierungspraktikums<br />

von Sabine Symonds begleitet und betreut.<br />

Weitere Aktionen und Veranstaltungen<br />

n Durchführung eines Projekttages für HIV-positive<br />

Jugendliche in Kooperation mit Kerstin Kollenberg<br />

aus dem Bereich der Beratung und Unterstützung<br />

n Vorbereitung eines Radioprojektes mit Jugendlichen<br />

in Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Förderschule<br />

und dem LVR-Zentrum für Medien und Bildung<br />

n Begleitung der Gottesdienstgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>,<br />

Durchführung von fünf ökumenischen Andachten,<br />

u.a. dem CSD-Gottesdienst<br />

n Regelmäßige Teilnahme am Sexualpädagogischen<br />

Arbeitskreis <strong>Düsseldorf</strong><br />

n Monatliche Durchführung von Präventionsveranstaltungen<br />

in der Jugendstrafanstalt <strong>Düsseldorf</strong><br />

n Durchführung von Projekttagen und Infoständen an<br />

Schulen<br />

n Regelmäßiges Angebot einer Jugendsprechstunde<br />

zu Liebe, Freundschaft, Sexualität und Verhütung an<br />

einer Förderschule<br />

n Veranstaltungen beim Kreisverband der Frauenhilfe<br />

und in Krankenpflegegruppen<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 13


n Aufbau und Begleitung einer Transsexuellen Gruppe<br />

n Infostand im Open-Air-Kino Lörick in Kooperation<br />

mit pro familia<br />

n Durchführung eines Mitmach-Parcours zu Aids,<br />

Liebe & Sexualität an der katholischen Hauptschule<br />

St. Benedikt in Kooperation mit der Schulsozial arbeit<br />

des Caritasverbandes <strong>Düsseldorf</strong><br />

n Durchführung des Theaterstücks ›DOSSIER: RONALD<br />

AKKERMANN‹ zum Welt-Aids-Tag in Kooperation<br />

mit der „botschaft“, einem jugendpastoralen Zentrum<br />

in der Altstadt <strong>Düsseldorf</strong> und dem Jungen Theater<br />

an der Ruhr. Ca. 80 Schüler und Schülerinnen hatten<br />

die Gelegenheit, sich mit Themen wie Zuneigung,<br />

Ablehnung, Angst, Wut und Sehnsucht auseinanderzusetzen.<br />

Anschließend fand ein reger Austausch<br />

über das dargebotene Theaterstück statt.<br />

n Vorbereitung einer Fachtagung „<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e.V. setzt auf Jugend“ für 2012<br />

Prävention in Jugendszenen – LifeGuards<br />

14<br />

Carolin Heller<br />

Die ehren- und hauptamtlichen<br />

›Peers‹ des Präventionsprojekts<br />

LifeGuards betreiben dort<br />

Vor-Ort-Arbeit, wo Jugendliche<br />

und junge Erwachsene auf<br />

unterschiedliche Art und Weise<br />

ihre Freizeit gestalten und verbringen. Dazu zählen<br />

Discos, Kneipen und Bars, die <strong>Düsseldorf</strong>er Altstadt,<br />

öffentliche Plätze und Treffpunkte, städtische Veranstaltungen,<br />

einmalige Events, Open Air-Veranstaltungen<br />

und Straßenfeste.<br />

Ziel der meist mobilen Einsätze ist die Aufklärung<br />

beziehungsweise das Auffrischen von Wissen in den<br />

Themenbereichen HIV/Aids, sexuell übertragbare<br />

Krankheiten und Partydrogen. Da von der Zielgruppe<br />

selbst nur zögernd Fragen gestellt werden, ist eine<br />

Kontaktaufnahme und Einleitung des Gesprächs durch<br />

die Mitarbeiter nötig. Dies geschieht über die Herausgabe<br />

von Give Aways wie Kondome und das Anwenden<br />

von erprobten Gesprächsstrategien. Außerdem werden<br />

je nach Einsatzort und Möglichkeit verschiedene Mitmachaktionen<br />

angeboten.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> entstanden so viele aufklärende, offene<br />

und lustige aber auch ernste und kritische Gespräche<br />

und Diskussionen, bei denen die LifeGuards Rede und<br />

Antwort standen.<br />

Die Anschaffung einer Rauschbrille und deren Einsatz<br />

bei einem Mitmachparcours auf verschiedenen<br />

Events ermöglichte die thematische Verknüpfung der<br />

Themen Partydrogen und sexuell übertragbar Krankheiten<br />

auf eine neue Art und Weise.<br />

Die Projektstandards konnten <strong>2011</strong> voll erfüllt werden.<br />

2 Einsätze pro Woche, regelmäßiger Besuch aller<br />

kooperierenden Lo<strong>ca</strong>tions und Events und Sichtbarkeit<br />

in den unterschiedlichen Szenen.<br />

Die LifeGuards wurden auch auf einmaligen Veranstaltungen<br />

aktiv. Im Mai standen Aktionen in Kooperation<br />

mit den Health!angels zum Eurovision Song Contest<br />

an. Mitmachaktionen oder Infostände wurden von<br />

den LifeGuards am 23. Juli beim Open Source Festival, bei<br />

einem Spiel der Footballer der „<strong>Düsseldorf</strong> Panther“<br />

und beim Kiefernstraßenfest angeboten.<br />

Bei 75 Vor-Ort-Einsätzen wurden etwa 5.700<br />

Menschen erreicht. Geschlechterspezifisch liegt die<br />

Quote bei 50 zu 50.


Die LifeGuards waren neben ihren eigenen Einsätzen<br />

<strong>2011</strong> auch häufig unterstützend bei projektübergreifenden<br />

Aktionen aktiv.<br />

Die im letzten Jahr neu gestaltete Homepage bietet<br />

die Möglichkeit, über LifeGuards-Termine und -Neuigkeiten<br />

zu berichten.<br />

Ausblick<br />

2012 soll der Standard gehalten und durch neue Impulse,<br />

Methoden und Kooperationspartner ergänzt werden.<br />

Soziale Plattformen wie facebook werden für junge<br />

Menschen immer wichtiger und ein großer Teil der Freizeit<br />

wird damit verbracht. Die LifeGuards betreiben<br />

Prävention in Jugend szenen vor Ort, müssen aber auch<br />

berücksichtigen, dass das Internet sich immer mehr zu<br />

einer dieser Szenen entwickelt. Sie möchten im Jahr<br />

2012 erproben, ob präventives Arbeiten im Bereich HIV<br />

und Aids über Facebook auch online möglich ist.<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung<br />

Die Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung hilft seit mehr als 20 Jahren<br />

bedürftigen Menschen mit HIV und Aids in Deutschland<br />

durch Einzelhilfen und die Unterstützung von<br />

Projekten. Die Stiftung unterstützt zudem viele<br />

Hilfs- und Präventionsprojekte, die sich speziell an<br />

Migranten wenden. Darüber hinaus fördert die<br />

Stiftung seit dem Jahr 2000 internationale Hilfsprojekte<br />

im südlichen Afrika.<br />

Mit ihren öffentlichen Aktivitäten tritt die <strong>AIDS</strong>-<br />

Stiftung außerdem für die gesellschaftliche Integration<br />

und gegen die Diskriminierung Betroffener ein. Um ihre<br />

Hilfsprojekte verwirklichen zu können, führt die<br />

Stiftung Benefizevents und Spendenaktionen durch.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden folgende Projekte der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

in <strong>Düsseldorf</strong> unterstützt:<br />

n 1.500 Euro wurde dem Dienstags-Frühstück für<br />

Menschen mit HIV und Aids zur Verfügung gestellt.<br />

Das Geld wurde für den Einkauf von Lebensmitteln<br />

verwendet.<br />

n 1.500 Euro wurden dem Projekt Frühstück für Menschen<br />

mit Drogenerfahrung zur Verfügung gestellt.<br />

n Mit 2.500 Euro wurde das niedrigschwellige Beratungsangebot<br />

für HIV-positive Beschaffungspros tituierte<br />

unterstützt.<br />

n 350 Euro für einen Betroffenen-Ausflug bekamen die<br />

ehrenamtlichen Kümmerlinge.<br />

n 25.000 Euro wurden der Loftkantine zur Verfügung<br />

gestellt. Damit konnte die Einrichtung der Küche<br />

fertig gestellt werden.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 15


Prävention in der schwulen Szene –<br />

Herzenslust<br />

16<br />

Marco Grober<br />

Auch wenn das Jahr <strong>2011</strong> ganz im<br />

Zeichen des Eurovision Song Contests<br />

(ESC) stand, gibt es darüber<br />

hinaus viel zu berichten aus dem<br />

Bereich ›Herzenslust/Prävention in<br />

der schwulen Szene‹.<br />

›K.O.-Tropfen‹<br />

Zu Beginn des Jahres stand der Auftakt zur K.O.-Tropfen<br />

Kampagne im Vordergrund. Eine Kampagne der Fachgruppe<br />

"Gewalt gegen Lesben und Schwule – Präventionsmaßnahmen"<br />

und der Fachgruppe "Opferschutz"<br />

des Kriminalpräventiven Rates der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Hier hat sich Herzenslust zusammen mit dem Schwulen<br />

Überfall Telefon <strong>Düsseldorf</strong> beteiligt. Neben der Verteilung<br />

von Postkarten und Plakaten innerhalb der lesbischschwulen<br />

Szene <strong>Düsseldorf</strong>s wurden innerhalb der<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> die Berater sowie die ›Health!angels‹ ausführlich<br />

geschult. Neben der reinen Informationsweitergabe<br />

steht hier vor allem die Sensibilisierung zum Thema<br />

im Vordergrund. An den Inhalten der Internetseite hat<br />

Herzenslust ebenfalls mitgearbeitet. Ein Blick auf die<br />

Seite lohnt sich: www.ko-tropfen-duesseldorf.de<br />

›ABBA sicher!‹<br />

Sozusagen als Vorbote zum Eurovision Song Contest<br />

hat sich Herzenslust zu Karneval in "ABBA sicher!" verwandelt.<br />

Zur Sitzungsparty der KG Regenbogen, den<br />

Karnevalstagen und zur neuen Veranstaltung "Tunte<br />

lauf!" konnte "ABBA sicher!" sich gut präsentieren. Dies<br />

brachte, quasi als Dankeschön, eine Nominierung zum<br />

Golden Gay Condom Award des Magazins „Du & Ich“.<br />

›[darkside]-Safer Sex Party‹<br />

Nachdem im Jahr 2010 die Party in neuer Örtlichkeit<br />

(Pornokino Gay Sex World) wieder startete, musste sie<br />

ein Jahr später bereits wieder ausgesetzt werden. Die<br />

Schließung des Kinos bedeutete wiederum das "Aus"<br />

für die [darkside]. Dies ist besonders deshalb zu bedauern,<br />

da sich die Safer Sex Partyreihe innerhalb kürzester<br />

Zeit wieder als festes Event innerhalb der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Szene etabliert hatte und sogar eine Nominierung zur<br />

Cruising Lo<strong>ca</strong>tion des Jahres des Exit-Magazins erhielt.<br />

CSD <strong>Düsseldorf</strong> unter dem Motto ›gottseidank‹<br />

Als festes Event neben dem Düssel-Cup, den Sonderveranstaltungen<br />

der Phoenix Sauna oder der Café Bar<br />

Lounge Seitensprung, dem Hofgarten-Café usw. hat<br />

sich der CSD <strong>Düsseldorf</strong> entwickelt. Hier war Herzenslust<br />

<strong>2011</strong> wieder gemeinsam mit ›ICH WEISS WAS ICH<br />

TU (IWWIT)‹ mit einem Infostand, einer Paradegruppe<br />

und im Rahmen des Bühnenprogramms vertreten, so<br />

zum Beispiel beim ersten Contest "<strong>Düsseldorf</strong> sucht die<br />

Super tunte" am CSD-Samstag.<br />

›United Love Air‹<br />

Zum Cologne Pride präsentierte sich Herzenslust NRW<br />

als Flugbegleiter-Gruppe mit vielen (<strong>Düsseldorf</strong>er-)<br />

Herzenslüstlingen. Diese Outfits kamen so gut an, dass<br />

zum Rosa Montag, dem lesbisch-schwulen Tag auf der<br />

<strong>Düsseldorf</strong>er Rheinkirmes diese Aktion nochmals mit<br />

Unterstützung der Kölner und Bonner Ehrenamtlergruppen<br />

wiederholt werden konnte: United Love Air –<br />

Cum, fly with us.<br />

›www.gayromeo.com/Herzenslust_Ddorf‹<br />

Der Health Support auf der schwulen Dating-Plattform<br />

Gayromeo war auch <strong>2011</strong> sehr gefragt. Es gab eine Steigerung<br />

der Anfragen auf 143, sicherlich auch begründet<br />

durch eine höhere Onlinepräsenz (145 Stunden). 2010<br />

waren es 107 Anfragen in 120 Onlinestunden.<br />

Weiterhin bleibt aber die Zahl der Anfragen, die im<br />

offline-Modus ankommen, sehr hoch, geschätzte zwei<br />

Drittel aller Anfragen. Dies spricht für eine sehr hohe<br />

Akzeptanz des Profils. Erfreulich ist auch die hohe<br />

Frequenz von Anfragern mit anonymisierten Profilen<br />

oder Männern mit Migrationshintergrund. Sie haben<br />

häufig keine schwule Identität oder sind bisexuell und<br />

werden vor Ort seltener angetroffen oder erreicht.<br />

Veränderungen und die Weiterentwicklung des<br />

Projektes sind bereits in Vorbereitung seitens der Deutschen<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V., werden aber nicht vor Ende 2012<br />

spruchreif.<br />

Streetwork – Mann-männliche Prostitution<br />

Neben den kontinuierlichen Besuchen sämtlicher<br />

lesbisch-schwuler Szenebetriebe durch den Streetworker<br />

waren <strong>2011</strong> Vor-Ort-Testangebote in den beiden<br />

schwulen Saunabetrieben Schwerpunkt. Dies geschah<br />

in Zu sammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der


Stadt <strong>Düsseldorf</strong>. Ebenfalls wurde die aufsuchende<br />

Arbeit in der Mann-männlichen Prostitutionsszene<br />

weiter geführt und war wesentlicher Bestandteil der<br />

Arbeit.<br />

Hier hat sich die Szene <strong>2011</strong> deutlich gewandelt.<br />

Zwar konnte das dritte eröffnete Café mit dem Schwerpunkt<br />

Prostitution nicht die Frequenz der beiden anderen<br />

Kneipen erreichen, jedoch hat sich die Gruppe der<br />

jungen Männer verändert. Gab es bis 2010 noch überwiegend<br />

Jungs aus Marokko, Tunesien, der Türkei, Polen<br />

oder Ländern aus dem ehemaligen Jugoslawien, wird<br />

die Szene inzwischen überwiegend von rumänischen<br />

und bulgarischen Jungs beherrscht. Neben den enormen<br />

sprachlichen Problemen, haben die jungen Männer<br />

eine ausgeprägte heterosexuelle "Macho-Identität".<br />

Dies entlädt sich leider häufig in aggressiven und zum<br />

Teil gewalttätigen Handlungen bei den Zusammentreffen<br />

mit den schwulen Gästen.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven<br />

Rat der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> konnten zwei<br />

Veranstaltungen der Fachgruppe "Gewalt gegen Lesben<br />

und Schwule – Präventionsmaßnahmen" zum Thema<br />

Lesben und Schwule mit Migrationshintergrund durchgeführt<br />

werden. Für die Lesung aus dem Buch "Fluchtversuche"<br />

war die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> federführend<br />

verantwortlich. Bei der Geschichte des jungen Miro<br />

geht es um die Autobiografie eines Romajungen, der<br />

während des Jugoslawienkrieges mit seiner Familie<br />

nach Berlin kommt und in die Drogen- und Prostitutionsszene<br />

abrutscht und später abgeschoben wird.<br />

Hierdurch wurde das Thema Mann-männliche<br />

Prosti tution nochmal ins öffentliche Bewusstsein gerückt,<br />

nachdem im Frühjahr <strong>2011</strong> Rosa von Praunheim<br />

seinen Film "Die Jungs vom Bahnhof Zoo" zur Premiere<br />

persönlich vorstellte. Im Anschluss an die Filmvorführung<br />

gab es ein Podiumsgespräch mit dem Streetworker<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> unter anderem zur Situation<br />

Mann-männlicher Prostituierter in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Health!angels<br />

Durch die Gay Games 2010 aber auch durch die große<br />

Präsenz während des ESC konnten <strong>2011</strong> vier neue<br />

"Engel" gewonnen werden. Diese wurden ausgebildet<br />

und werden nun nach und nach fester Bestandteil der<br />

ehrenamtlichen Gruppe. Die Herzenslust Gruppe<br />

<strong>Düsseldorf</strong> ist eine stabile Gruppe mit vielen Ideen und<br />

einem hohen Engagement. Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />

ist neben den vielen bereits erwähnten Veranstaltungen<br />

und Events die Besuche bei den <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Partyreihen "amitabha", "Mandanzz", "Schamlos",<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 17


"Gay Happening" und der <strong>2011</strong> neu ins Leben gerufenen<br />

Party "joice". Zum Jahresende wurde gemeinsam ein<br />

neues T-Shirt-Motiv entwickelt, das die zur Zeit sehr<br />

beliebten Aktivitäten des digitalen Sozialnetzwerkes<br />

Facebook thematisch aufgreift.<br />

›Welt-Aids-Tag‹<br />

<strong>2011</strong> gab es eine breitere Präsenz des Themas Welt-<br />

Aids-Tag innerhalb der lesbisch-schwulen Szene<br />

<strong>Düsseldorf</strong>s. Neben Broschüren, Plakaten, Pin- und<br />

Solibären verkäufen gab es eine Vielzahl an Aktionen<br />

seitens der Szene in Bezug auf die Themen HIV und<br />

Aids: Spendensammelmarathon in der Café Bar Lounge<br />

Seitensprung, Whirlpoolparty in der Phoenix Sauna,<br />

Party „joice“ zum Welt-Aids-Tag, Karaoke Abend im Café<br />

Piranha, Spendensammeln im Galapagoz und zwei<br />

Talks zum Thema Welt-Aids-Tag im Culture Club<br />

Dezember <strong>2011</strong>. Daneben gab es das erste Mal den Gayventskalender,<br />

den ersten schwulen Adventskalender.<br />

›Babis vs. Marco‹<br />

Seit Ende 2010 besteht Kontakt zu einem griechischen<br />

Internetradiosender mit Sitz in <strong>Düsseldorf</strong>. Nach einer<br />

gemeinsamen Sendung zum Thema HIV/Aids war die<br />

Idee einer regelmäßigen Info-/Unterhaltungsshow geboren.<br />

Bis in den Sommer <strong>2011</strong> fanden monatlich<br />

Sendungen auf www.gr4u.eu statt. Neben Themen wie<br />

Safer Sex, sexuell übertragbare Erkrankungen, Homo-<br />

und Bisexualität, Liebe, Sex und Partnerschaft hatten<br />

die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen ins Studio zu<br />

senden, die dann in der Sendung beantwortet wurden.<br />

Diese Radio-Unterhaltungs-Show soll in 2012 monatlich<br />

weitergeführt werden.<br />

Ausblick<br />

Im Jahr 2012 wird die Veranstaltungsanzahl sicherlich<br />

nicht zurück gehen und die weiterhin hohe Präsenz von<br />

Herzenslust und der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> innerhalb<br />

der <strong>Düsseldorf</strong>er Lesben- und Schwulenszene ist angestrebt.<br />

Erste Termine wie Tunte Lauf!, Düssel-Cup, CSD<br />

<strong>Düsseldorf</strong>, Cologne Pride und Pink Monday stehen bereits<br />

fest. Für den Mai 2012 sind "Aktionstage gegen<br />

Homophobie" als Rahmenprogramm zum CSD <strong>Düsseldorf</strong><br />

Ende Mai geplant. Auch hier wird sich Herzenslust<br />

intensiv beteiligen.<br />

Aufgrund gehäufter Anfragen von trans*sexuellen<br />

Menschen ist eine Etablierung einer eigenen<br />

Trans*gruppe in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> für 2012 vorgesehen.<br />

Erste Orientierungstreffen hat es seit Herbst<br />

<strong>2011</strong> bereits monatlich gegeben.<br />

18<br />

Schwul-Lesbische Aufklärung<br />

Reinhard Schmidt<br />

Das Team von SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />

bietet den Schulen Aufklärungsveranstaltungen<br />

gegen Homophobie<br />

und Diskriminierung<br />

sexueller Minderheiten ab der<br />

Klassenstufe 7 und darüber an.<br />

Dadurch werden gezielt zum einen die Jugendlichen<br />

in der Altersgruppe unter 18 Jahren erreicht, die sich<br />

laut Umfragen am häufigsten durch verbale und körperliche<br />

Gewalt gegenüber Queer-Minderheiten hervortun,<br />

was zum anderen gerade die homo- und bisexuellen<br />

Jugendlichen in der Coming-out-Phase zusätzlich<br />

unter Druck setzt und ihnen die sexuelle Selbstfindung<br />

erschwert (vgl. MANEO-Umfrage 2007/ 2008).<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnte SchLAu <strong>Düsseldorf</strong> 31 Veranstaltungen<br />

und Projekttage mit Schülern und vier weitere<br />

mit Erwachsenen durchführen, ähnlich wie in den beiden<br />

Vorjahren. Die Teamer setzten sich bei über 1.000<br />

Schülern, 21 Multiplikatoren und einigen Erwachsenen,<br />

insgesamt bei 1.050 Personen für ein diskriminierungs-<br />

und gewaltfreies Zusammenleben ein. Die schLAue<br />

Aufklärung erreichte Schüler aller Schulformen, Praktikanten<br />

der Fachhochschule, Volkshochschule und<br />

Justiz vollzugsanstalt und eine Schulungsgruppe des<br />

Ordnungs- und Sicherheitsdienst <strong>Düsseldorf</strong> (OSD).<br />

Der Zeitaufwand der ehrenamtlich tätigen Teamer<br />

belief sich auf 359 Stunden. Die Anzahl der Aktiven


pendelte sich bei sechs bis acht ein, wobei weibliche<br />

Teamer erstmals überwogen. Für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben<br />

wendeten die Koordinatoren sieben<br />

(Reinhard Schmidt) und vier (Caro Heller) Wochenstunden<br />

auf, darüber hinaus bei Bedarf noch ehrenamtliche<br />

Stunden.<br />

Übers Jahr gesehen trafen sich die SchLAu-Teamer<br />

abends 23mal, um Schulveranstaltungen vor- und<br />

nachzubereiten, Erfahrungen auszutauschen und eingesetzte<br />

Methoden zu diskutieren und weiterzuentwickeln.<br />

Einige Teamer nahmen an SchLAu-Fortbildungen<br />

und Vernetzungstreffen teil, einige an einer<br />

politischen Bildungsreise nach Berlin auf Einladung von<br />

Bundestagsmitglied Volker Beck.<br />

Die Homepage www.schlau-duesseldorf.com, seit<br />

gut einem Jahr online, sorgt für eine ansprechende<br />

Außendarstellung und Bewerbung für das Aufklärungsprojekt.<br />

Über das Kontaktformular fragten z.B. Lehrer<br />

wegen Schulveranstaltungen an. Zur Besetzung der<br />

Teams für Schuleinsätze wurde ein Internetprogramm<br />

zur Terminabstimmung eingeführt, das die Organisation<br />

übersichtlicher macht und vereinfacht.<br />

Die Suche nach weiteren freiwilligen Mitarbeitern<br />

fand auf mehreren Wegen statt. Dazu sind Websites<br />

wie „Youpod“ zu zählen, Printmedien wie Flyer und<br />

Plakate für Infostände, z.B. in Kooperation mit dem<br />

Schwulen- und Lesbenreferat an der FH/Uni <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

beim CSD Köln und auf Parties. Beim CSD <strong>Düsseldorf</strong><br />

machte das SchLAu-Projekt neben einem Infostand<br />

in Kooperation mit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

(AHD) durch einen entsprechend gestalteten Paradewagen<br />

auf sich aufmerksam. Ermöglicht wurde dieser<br />

durch viel zusätz liche ehrenamtliche Arbeit und die<br />

Unter stützung eines Spenders, dem EXIT-Magazin.<br />

Die Idee, einen Kurzfilm über die Arbeit des SchLAu-<br />

Projekts und die Resonanz darauf herzustellen, wurde<br />

von zwei Ehrenamtlern umgesetzt und mit Schülern<br />

und Lehrern einer 10. Klasse der Josef-Beuys-Gesamt-<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

schule in Angriff genommen. Hauptsächlich wegen<br />

technischer Schwierigkeiten gab es dabei leider kein<br />

verwertbares Ergebnis.<br />

Ausblick auf das Jahr 2012<br />

Ein Mehr an Aufklärungsarbeit durch SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />

ist sicherlich wünschenswert. Bevor man die<br />

weiterführenden Schulen in <strong>Düsseldorf</strong> erneut auf das<br />

Angebot von SchLAu aufmerksam macht, wäre es notwendig,<br />

die Anzahl der ehrenamtlichen Teamer zu erhöhen.<br />

Die Akquise von Ehrenamtlern ist nach wie vor<br />

eine besonders wichtige und nicht immer leicht zu<br />

lösende Aufgabe.<br />

Für die Durchführung von SchLAu-Veranstaltungen<br />

im Schwul-Lesbischen Jugendzentrum ›PULS‹ ist eine<br />

Probephase geplant. Im Anschluss daran soll das Für<br />

und Wider der Machbarkeit besprochen und abgewogen<br />

werden.<br />

SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />

Johannes-Weyer-Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

www.schlau-duesseldorf.com<br />

Ansprechpartner<br />

Reinhard Schmidt<br />

T: 0211/77095-36<br />

E: reinhard.schmidt@schlau-duesseldorf.com<br />

Schwules Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />

Marco Grober<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> verlief beim Schwulen<br />

Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />

in Bezug auf telefonische Beratungsanfragen<br />

etwas ruhiger als<br />

in den letzten Jahren.<br />

Drei Fälle von "anti-schwuler"<br />

Gewalt wurden gemeldet. Bei einem drehte es sich<br />

um Bedrohungen und Erpressungsversuche in der<br />

Mann-männlichen Prostitutionsszene, bei einem<br />

weiteren Fall wurden Beleidigungen und Drohungen in<br />

einem Nachtbus ausgesprochen. Hier waren weder<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 19


Mitfahrende noch der Busfahrer eine große <strong>Hilfe</strong>. Beim<br />

dritten Fall handelte es sich um einen Wutausbruch<br />

eines männlichen Prostituierten mit heterosexueller<br />

Identität, der sich in massiver körperlicher Gewalt<br />

gegen über einem Schwulen auf der Straße entlud.<br />

Hierbei war das Opfer der nächstbeste, der eine schwule<br />

Kneipe verließ, somit also zufällig ausgewählt, jedoch<br />

hat diese Tat einen stark anti-schwulen Hintergrund.<br />

Eine gemeinsame Kampagne konnte <strong>2011</strong> von den<br />

beiden Fachgruppen "Gewalt gegen Lesben und<br />

Schwule – Präventionsmaßnahmen" und "Opferschutz"<br />

des Kriminalpräventiven Rates (KPR) der Landeshauptstadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong> durchgeführt werden. Thema waren<br />

K.O.-Tropfen. Eine Homepage mit vielen Infos wurde<br />

erarbeitet und zu Karneval <strong>2011</strong> erfolgte eine breit angelegte<br />

Plakat- und Postkartenaktion in <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Gaststätten. Das Schwule Überfalltelefon übernahm<br />

die Verteilung der Postkarten und Plakate in der<br />

schwul-lesbischen Szene <strong>Düsseldorf</strong>s und wiederholte<br />

dies noch einmal zum Herbst. Auch Flyer des SÜT´s<br />

<strong>Düsseldorf</strong> wurden in der schwul-lesbischen Szene ausgelegt.<br />

Die Fachgruppe "Gewalt gegen Lesben und Schwule<br />

– Präventionsmaßnahmen" hat sich in <strong>2011</strong> mit dem<br />

Thema Migration beschäftigt. Unter der Beteiligung<br />

des SÜT´s fanden zwei Veranstaltungen statt: eine<br />

Präsen tation der Studienergebnisse der Studie des<br />

Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD)<br />

zu doppel ter Diskriminierung lesbisch oder schwuler<br />

Menschen mit Migrationshintergrund, sowie eine<br />

Lesung aus dem Buch "Fluchtversuche", einer Autobiografie<br />

eines jungen Mannes, der während des Jugoslawienkrieges<br />

mit seiner Familie nach Deutschland<br />

kommt, Drogen nimmt, sich prostituiert und später<br />

abgeschoben wird.<br />

Bei der Überarbeitung der Anti-Gewalt-Homepage<br />

www.vielfalt-statt-gewalt.de stellten sich zwei Mitarbeiter<br />

des SÜT <strong>Düsseldorf</strong>s für Fotos zur Verfügung<br />

und unterstützten auch die Anzeigenkampagne in verschiedenen<br />

lesbisch-schwulen Medien.<br />

Im kommenden Jahr plant das Schwule Überfalltelefon<br />

<strong>Düsseldorf</strong> in Zusammenarbeit mit dem Forum<br />

<strong>Düsseldorf</strong>er Lesben- und Schwulengruppen "Aktionstage<br />

gegen Homophobie" (Arbeitstitel) im Rahmen des<br />

Christopher-Street-Day im Mai in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

20<br />

Schwules Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />

c/o <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

Johannes-Weyer-Str. 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon: 0211-19228<br />

www.duesseldorf19228.de<br />

Montag: 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00 bis 16.00 Uhr<br />

PULS<br />

Das Jugendzentrum für junge Lesben, Schwule,<br />

Bi-/Trans*sexuelle & Friends in <strong>Düsseldorf</strong><br />

Jana Hansjürgen<br />

Auf das erste Jahr im Jugendzentrum<br />

PULS blicken wir mit lachenden<br />

Gesichtern und glitzernden<br />

Augen zurück!<br />

Die neue Einrichtung in der<br />

Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong> für<br />

junge Lesben, Schwule, Bi-, Trans*sexuelle & Friends<br />

wird von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

im Alter von 14-26 Jahren als Anlaufstelle, Schutzraum<br />

und Ort der Freizeitgestaltung angenommen! Durch<br />

viele gemeinsame Tage im PULS, Aktionen und Events<br />

ist ein großes WIR-Gefühl entstanden!<br />

Die Aktionen decken die Bereiche Sport, Gesundheit,<br />

Politik, Kreativität und Glaube ab. Bislang gab es unter<br />

anderem folgende Aktionen: Alkohol- und HIV-Präventionsprojekte,<br />

Karnevals party, Weihnachtsfeier, Schlittschuhlaufen,<br />

Auftritt bei der Preisverleihung der LAG<br />

Lesben NRW, CSD <strong>Düsseldorf</strong> (Gottesdienst, Straßenfest<br />

und Parade) und CSD Köln (Parade), Stadionbesuch<br />

bei der Frauen-Fußball-WM <strong>2011</strong>, L-Beach-Wochenende<br />

an der Ostsee, Theaterprojekt, Graffiti-Kreativ-Projekt,


Übernachtung im PULS, Fußballturnier, Kletter- und<br />

Geo<strong>ca</strong>ching-Aktionen, Rheinkirmes und unser Zeltlager<br />

in der letzten Sommerferienwoche. Hitzige Fußballspiele<br />

wurden sich geliefert, um die Wette gepaddelt<br />

oder Wasserski gefahren, Beach-Volleyball gespielt,<br />

zusammen gekocht und die Lagerfeueratmosphäre mit<br />

Gitarrenmusik und Gesang verschönert.<br />

Im wöchentlichen „offenen Treff“ stehen an den<br />

gemischten Tagen oder an den einzelnen „Jungen-/<br />

Mädchen-Tagen“ vielfältige Angebote auf der Tagesordnung.<br />

In den eigenen Räumlichkeiten gibt es Spielund<br />

Filmabende, es wird musiziert, gebastelt, gekocht<br />

oder einfach gesellig die Themen besprochen, die den<br />

Jugendlichen am Herzen liegen.<br />

Neben den Angeboten im offenen Jugendbereich,<br />

nehmen die Besucherinnen und Besucher zunehmend<br />

Beratungsgespräche in Anspruch.<br />

Gute Kooperationen zum Thema „Homophobie im<br />

Fußball“ konnten mit der Fortuna, der Landeshauptstadt,<br />

dem Kriminalpräventiven Rat, dem Fortuna Fanprojekt,<br />

verschiedenen Fan-Gruppen, Youpod, etc. geschlossen<br />

und eine Posterkampagne „Schwule & Lesben<br />

gibt’s in jedem Stadion“ auf den Weg gebracht werden.<br />

Der 1. PULS-Geburtstag wurde Ende November mit<br />

über 140 Menschen gefeiert. Darunter viele Jugendliche,<br />

ihre Eltern und Freunde, aber auch unsere Bürgermeisterin<br />

Frau Dr. Strack-Zimmermann und viele Kollegen<br />

aus der Politik, dem PULS-Beirat und dem Jugend amt,<br />

sowie Kooperationspartner und Interessierte.<br />

Dass das PULS als Jugendzentrum einen guten und<br />

sichtbaren Platz in <strong>Düsseldorf</strong> gefunden hat, wird noch<br />

klarer, wenn man sich ansieht, wie viele neue Jugendliche<br />

seit der Eröffnungsfeier am 26. November 2010<br />

dazu gekommen sind – sei es durch die Internet präsenz,<br />

Flyer und Poster, einem Lokalzeit-Beitrag im WDR oder<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda untereinander in Schulen<br />

und sozialem Umfeld.<br />

Nun freut sich die PULS-Gruppe auf ein lebendiges,<br />

spannendes und erfolgreiches Jahr 2012 mit tollen<br />

Aktionen und vielen neuen Gesichtern!<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

PULS<br />

Corneliusstr. 28, 40215 <strong>Düsseldorf</strong><br />

www.puls-duesseldorf.de<br />

Ansprechpartner<br />

Jana Hansjürgen<br />

T: 0211/210 948 52<br />

E: jana.hansjuergen@puls-duesseldorf.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo: 17.30 - 20.30 h Mädelsabend<br />

Di: 18.00 - 22.00 h Jungsabend<br />

Mi: 14.30 - 18.30 h Café für Alle<br />

Do: 17.00 - 21.00 h Abend für Alle<br />

Schwule<br />

Lesben<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 21


Anonyme Telefon- und Onlineberatung<br />

Marco Grober und Klaus Bleymehl<br />

Seit 1985 bieten wir die Möglichkeit, sich kostenlos und<br />

anonym am Telefon (0211/194 11) zu HIV und Aids beraten<br />

zu lassen. Seit vielen Jahren beraten wir auch zu Fragen<br />

der sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD) und zu<br />

ansteckenden Hepatitisformen.<br />

Als das Internet immer stärker die wichtigste Informationsplattform<br />

wurde, boten wir – vernetzt mit anderen<br />

örtlichen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n – Onlineberatung an<br />

(www.aidshilfe-beratung.de); ebenfalls anonym und<br />

kostenlos. Das ist nun schon 7 Jahre her, wir begannen<br />

2004 in einem Modellprojekt mit dem Deutschen Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband (DPWV), seit 2005 im<br />

Verbund mit der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. Die Möglichkeit<br />

einerseits sehr individuell, ganz persönliche<br />

Fragen und Nöte mit einem „Fachmenschen“ klären zu<br />

können, dabei sich aber nicht mit seiner Identität preisgeben<br />

zu müssen, scheint für viele Ratsuchende eine<br />

ganz wichtige und ermutigende Basis zu sein.<br />

Es gibt sicher fast keine Frage, kein Problem, dass<br />

„alte Beratungshasen“ nicht schon einmal gehört hätten.<br />

Es ist so, dass immer wieder junge Menschen nachwachsen,<br />

für die das Thema HIV, Aids und STD absolut<br />

neu ist und hier viel Wissensbedarf besteht. Gerade die<br />

ganz speziellen Sorgen und Befürchtungen bezüglich<br />

des „ersten Mals“ können hier vertraulich besprochen<br />

werden. Es wird nicht blöd nachgefragt, es werden keine<br />

Witze gemacht und man wird nicht gehänselt, wie das<br />

vielleicht der Fall wäre, wenn man in der Schulklasse<br />

fragen würde. Aber auch erwachsene, erfahrene Ratsuchende<br />

haben oft keine Idee, was riskant ist oder<br />

nicht. Gerade wenn es um speziellere Dinge beim Sex<br />

geht, die nicht in den normalen Broschüren aufgelistet<br />

sind. Hier ist die anonyme Beratung ganz klar im Vorteil<br />

und die roten Ohren des <strong>Hilfe</strong> suchenden sieht niemand,<br />

nicht mal der Anrufer selbst.<br />

Die meisten Nachfragen stammen von Menschen<br />

aus der Allgemeinbevölkerung. Es gibt hier nur wenige<br />

Anfragen von Menschen mit HIV, Drogenkonsumenten<br />

oder Menschen mit Migrationshintergrund. Oft ist es<br />

ein Bordellbesuch eines verheirateten Mannes, der mit<br />

einem schlechten Gewissen geplagt ist, weil er seine<br />

Frau nicht gefährden will. Manchmal ist es auch nur die<br />

Frage, wo und wann der HIV-Test am besten gemacht<br />

werden könne, ob man beim Betriebsarzt auf HIV<br />

getestet würde und dann gekündigt werden könnte,<br />

oder ob man sich auf einem Toilettensitz auch mit<br />

Syphilis anstecken kann.<br />

Auch sehr spezielle Dauerkunden sind immer wieder<br />

22<br />

präsent: Die sogenannten Aids-Phobiker oder -Hypochonder.<br />

Diese Menschen haben eine übersteigerte<br />

Angst vor HIV und Aids, haben aber meist kein erkennbares<br />

HIV-Risiko gehabt und sind sachlichen Argumenten<br />

gegenüber nicht aufgeschlossen. Sie haben eine schwere<br />

Angststörung und brauchen therapeutische <strong>Hilfe</strong>. Es ist<br />

für uns schon viel gewonnen, wenn es gelingt, sie von<br />

der Notwendigkeit einer Psychotherapie zu überzeugen.<br />

Weibliche Kolleginnen kennen den anderen „Kunden“,<br />

den sogenannten Sexanrufer: Er ist fast immer männlich<br />

und gibt vor beraten werden zu wollen. Dabei<br />

nutzt er jedoch den Anruf heimlich dazu aus, sich<br />

sexuell zu stimulieren und versucht die Beratung zum<br />

Telefonsex umzufunktionieren. Die erfahrenen Beraterinnen<br />

wissen sich hier gut abzugrenzen und zu schützen,<br />

aber für neue Mitarbeiterinnen ist es schon oft mit<br />

vielen sehr unangenehmem Gefühlen verbunden,<br />

wenn einem klar wird, was da gerade abgelaufen ist.<br />

Die Mehrzahl der uns gestellten Fragen handeln von<br />

Ansteckungsrisiken und Testmöglichkeiten. Viele wollen<br />

von uns Klarheit und Fakten haben, andere wollen, dass<br />

wir sie beruhigen oder auch „nur“ für sie da sind. Meist<br />

sind wir eine Mischung aus „Fachmensch“ und „Seelentröster“<br />

und das ist auch gut so. Ab und an hören wir<br />

auch von ganz dramatischen Geschichten, aber die sind<br />

zu aufwühlend, um sie hier zum Besten zu geben.<br />

Zahlen <strong>2011</strong>: Wir haben mit durchschnittlich 10 Beratern<br />

und Beraterinnen am Telefon 715 Menschen beraten,<br />

gesamt 204 Stunden. Bereitschaft: 33 Stunden/Woche.<br />

In der Onlineberatung wurden von einem Berater<br />

116 Klienten in 186 Mails insgesamt 55 Stunden beraten.<br />

Neben der Online-Beratung beteiligt sich die <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> auch am Online-Präventionsprojekt<br />

›Health support‹ der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> auf<br />

dem schwulen Datingportal www.gayromeo.com.<br />

›Herzenslust_Ddorf‹ heißt das Profil, an das Fragen der<br />

User geschickt werden können. Neben HIV und Aids,<br />

geht es hier im Schwerpunkt um Übertragungswege<br />

von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen<br />

sowie um Fragen rund um die Gesundheit schwuler<br />

Männer im Allgemeinen. Für eine intensivere Beratung<br />

ist das Medium nicht gut geeignet, so dass bei Bedarf,<br />

z.B. Risikokontakt am Abend vorher und der Frage nach<br />

einer PEP auf www.aidshilfe-beratung.de oder das<br />

telefonische Beratungsangebot verwiesen wird.<br />

Auch aus dem Ausland kommen immer wieder Anfragen,<br />

vor allem aus dem asiatischen Raum. Themen<br />

sind u.a. Übertragungsrisiken beim Oralverkehr, Penisverlängerungen<br />

und HIV-Testmöglichkeiten. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> gab es an das <strong>Düsseldorf</strong>er Profil 143 Anfragen.


Beratung und Unterstützung<br />

In diesem Bereich arbeiten sechs Personen (fünf<br />

Sozialarbeiter und ein Psychologe) auf 5,2 Personalstellen<br />

sowie Honorarkräfte und Ehrenamtliche.<br />

Wer nutzt unser Beratungs- und Unterstützungsangebot?<br />

Insgesamt betreuten die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

des psychosozialen Bereichs der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e. V. rund 690 Klientinnen und Klienten.<br />

Von 542 (=100 %) Ratsuchenden haben wir nähere<br />

Angaben erhalten<br />

männlich 370 (68,27 %)<br />

weiblich 172 (31,73 %)<br />

125 (23,06 %) Personen haben im Jahre <strong>2011</strong> zum ersten<br />

Mal unser Beratungsangebot in Anspruch genommen.<br />

Die größten Gruppen (Mehrfachnennungen möglich)<br />

schwule und bisexuelle Männer 225 (41,51 %)<br />

heterosexuelle Betroffene 139 (25,65 %)<br />

Migrantinnen und Migranten 134 (24,72 %)<br />

Junkies, Ex-User und Substituierte 106 (19,56 %)<br />

Strafgefangene 29 (5,35 %)<br />

Angehörige 47 (8,67 %)<br />

Die Altersschwerpunkte<br />

jünger als 19 Jahre 8 (1,48 %)<br />

20-29 Jahre 19 (3,51 %)<br />

30-39 Jahre 70 (12,92 %)<br />

40-49 Jahre 106 (19,56 %)<br />

50-59 Jahre 97 (17,90 %)<br />

älter als 60 Jahre 52 (9,59 %)<br />

keine Angabe 190 (35,06 %)<br />

Aus <strong>Düsseldorf</strong> kamen 358 (66,05 %) der Ratsuchenden,<br />

25 (4,61 %) aus dem Kreis Mettmann und 29 (5,35 %) aus<br />

dem Rhein-Kreis Neuss. Weitere 130 Personen (23,99 %)<br />

stammten aus zum Teil weit entfernt liegenden Orten<br />

bis zur deutsch-holländischen Grenze oder dem Sauerland.<br />

Mit Hepatitis B waren acht Personen (1,33 %) und<br />

mit Hepatitis C 96 Personen (15,97 %) infiziert. Im Jahre<br />

<strong>2011</strong> sind sieben Ratsuchende verstorben.<br />

In dieser Statistik sind nicht die Menschen enthalten,<br />

die sich telefonisch, über das Internet und anonym an<br />

uns gewendet haben. Über die Gesamtzahl der erfassten<br />

Leistungen können Sie sich im Kapitel ›Leistungsstatistik‹<br />

auf S. 42 informieren. Differenzen der Zahlen können<br />

sich daraus ergeben, dass hier die Daten der uns<br />

namentlich bekannten Ratsuchenden ausgewertet<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

wurden, während im Kapitel ›Leistungsstatistik‹ alle<br />

Kontakte ausgewertet werden.<br />

Psychologische Beratung<br />

Klaus Bleymehl<br />

Der Arbeitsbereich umfasst neben<br />

der Beratungsarbeit die fach liche<br />

Leitung des Arbeitsbereiches<br />

›Beratung und Unter stützung‹.<br />

Die eigentliche psychologische<br />

Arbeit umfasst die psycho logische<br />

Beratung von HIV-Positiven, Aidskranken und Angehörigen.<br />

Sowohl die akute Krisen intervention als auch die<br />

mittelfristige psycho therapeutische Begleitung oder<br />

eine kurze Beratungssequenz sind möglich.<br />

Beraten werden einzelne Personen, Paare aber auch<br />

ganze Familien, Angehörige und auch Arbeitskollegen<br />

von Betroffenen. Die Beratungen finden nicht nur in<br />

der Beratungsstelle statt, sondern auch regelmäßig im<br />

Krankenhaus und auf Wunsch auch bei den Ratsuchenden<br />

zuhause. In Notfällen ist eine besonders<br />

schnelle Beratung fast ohne Wartezeit auch außerhalb<br />

der regulären Arbeitszeiten möglich.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>ca</strong>. 444 Menschen beraten,<br />

<strong>ca</strong>. 116 davon wurden anonym per Email kontaktiert.<br />

Damit ist die Klientenzahl so hoch wie nie und liegt<br />

etwa um 64 Klienten höher als im Jahre 2010! 328 Ratsuchende<br />

waren namentlich bekannt. Etwa 25 % der<br />

Ratsuchenden befanden sich zum ersten Mal in der<br />

Beratung. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an der<br />

Klientenstruktur nur wenig verändert: Männer machen<br />

etwa 77 % der Besucher in der psychologischen Beratung<br />

aus, Frauen kommen auf 23%. Ebenso fast gleich<br />

geblieben ist die Altersstruktur. Es macht sich aber<br />

auch immer wieder bemerkbar, dass die Klienten länger<br />

leben und älter werden; man sieht dies daran, dass die<br />

Zahl derer über 60 Jahren stetig ansteigt.<br />

Ebenso gleich geblieben ist die örtliche Verteilung<br />

der Klienten: Etwa zwei Drittel stammen aus <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

das andere Drittel verteilt sich über ganz NRW wie<br />

Dortmund, Kleve, Wuppertal, Köln, Mönchengladbach,<br />

Aachen usw.<br />

Junge Menschen unter 20 Jahren mit HIV-Infektion<br />

sehen wir so gut wie nicht in der psychologischen<br />

Beratung, die zwischen 20 und 29 Jahren (vier Personen)<br />

machen nur etwas über ein Prozent der Klienten aus.<br />

Die Gründe hierfür sind unklar.<br />

Die stärksten Gruppen sind die 40 bis 50 Jährigen<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 23


(<strong>ca</strong>. 18 %) und die 50 bis 60 Jährigen (<strong>ca</strong>. 25 %). Die 30<br />

bis 40 Jährigen machen etwa 6 % des Klientels aus und<br />

die über 60 Jährigen sind zu rund 15 % vertreten. Die<br />

Zahl der Verstorbenen ist mit sieben auf annähernd<br />

gleichem Niveau wie 2010; damals wurden sechs<br />

Personen als verstorben gemeldet.<br />

Fortbildungsangebote für Betroffene und Schulungen<br />

für Berater fanden wieder wie im letzten Jahr statt.<br />

Wegen der Erkrankung eines Mitarbeiters, des Stellenwechsels<br />

einer Mitarbeiterin und der damit verbundenen<br />

Vertretungsarbeit, gab es allerdings eine reduzierte Anzahl<br />

an Vorträgen und Schulungsmaßnahmen.<br />

Fortgeführt wurde die Mitarbeit im <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Qualitätszirkel, der sich mit der HIV-spezifischen<br />

Weiter bildung von Ärzten befasst. Die fachliche und<br />

arbeitspraktische Zusammenarbeit mit der Uniklinik<br />

<strong>Düsseldorf</strong> konnte weiter erfolgreich ausgebaut<br />

werden: Fachvortrag, regelmäßige Besprechungsrunden<br />

mit Ärzten und enger Kontakt zum Krankenhaus-Sozialdienst<br />

der Uniklinik.<br />

Die Mitarbeit in der Online-Beratung der Deutschen<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. wurde im gleichen Maße wie im Vorjahr<br />

weitergeführt. Auch hier ist die Zahl der erreichten<br />

Klienten weiter angestiegen, die per Mail anonym<br />

beraten wurden (116 Klienten/186 Mails).<br />

Die Allgemeinbevölkerung sorgt sich kaum noch um<br />

Aids – die persönliche Dramatik für Betroffene ist<br />

weiterhin hoch.<br />

Gerne hören wir, dass man mit HIV vielleicht normal alt<br />

werden kann, dass die Lebenserwartung eines 25 Jährigen,<br />

der sich in Deutschland heute mit HIV infiziert,<br />

statistisch gesehen weitere 40 Jahre beträgt, er also-<br />

rein rechnerisch bis zu 65 Jahre alt werden kann.<br />

Voraussetzung: er wird optimal therapiert und macht<br />

ebenso optimal auch bei der Therapie mit.<br />

So gut und positiv solche Aussagen auch gemeint<br />

sind – schließlich machen sie ja auch den Betroffenen<br />

Mut – so problematisch ist auf der anderen Seite, dass<br />

die Behandelbarkeit und Chronifizierung von Aids zeitgleich<br />

mit einer vermehrten Sorglosigkeit und Verharmlosung<br />

der Therapienebenwirkungen einhergeht.<br />

Im heutigen Beratungsalltag kann man immer<br />

wieder auf Menschen treffen, die entweder nichts von<br />

ihrer Infektion wussten oder wissen wollten. Sie fallen<br />

aus allen Wolken, wenn sie in der Klinik – schwerstkrank<br />

– erfahren, dass sie Aids haben. Testmöglichkeiten<br />

hatten sie für sich selbst nicht ins Auge gefasst<br />

oder wollten es partout nicht wahrhaben, dass sie Risiken<br />

einer Ansteckung eingegangen waren. Manchmal<br />

24<br />

hatten sie neben dem Unglück der eigenen Infektion<br />

auch noch das Pech andere Sexualpartner zu infizieren.<br />

Therapiemöglichkeiten sind in solchen Fällen zwar<br />

durchaus vorhanden, aber weitaus schwieriger als bei<br />

solchen, die rechtzeitig von der Infektion gewusst haben.<br />

Eine andere Gruppe, die einem immer wieder begegnet,<br />

sind Patienten, die durchaus von ihrer Infektion<br />

wussten. Manche schaffen es diese Infektion komplett<br />

zu leugnen – sie verhalten sich so, als ob sie die Infektion<br />

nicht hätten und ignorieren alles so lange, bis die<br />

Krankheit sie irgendwann zum Zugeständnis zwingt.<br />

Hier gibt es auch den Sonderfall der Menschen, die<br />

sogar beim Arzt erste Therapieversuche unternommen<br />

haben, aber mit den Beschwerden oder den Nebenwirkungen<br />

nicht zurecht gekommen sind. Sie haben<br />

dann oft die Therapie einfach abgebrochen und sich<br />

beim Arzt nicht mehr sehen lassen; auch sie landen<br />

früher oder später schwerkrank in der Klinik.<br />

Diese Beispiele machen sehr deutlich, dass zu<br />

den optimistischen Therapieversprechen der letzten<br />

Jahre dringend auch eine niedrigschwelligere und<br />

individualisierte Testmöglichkeit hinzukommen muss.<br />

In der Tat hat sich auch die Haltung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n hier<br />

im Laufe der Jahre von einer eher ablehnenden Position<br />

gegenüber dem Test hin zu mannigfaltigen, anonymen<br />

Testangeboten in der Szene verwandelt.<br />

Auch in der psychologischen Beratung muss diesen<br />

besonderen Gruppen Rechnung getragen werden,<br />

indem der Zugang zur Beratung besonders einfach<br />

gemacht wird. Selbstverständlich ist auch hier die<br />

Prävention gefordert, die auch seit geraumer Zeit immer<br />

mehr dort hingeht, wo Menschen Sex suchen: ins<br />

Internet, in Gay-Chats, in Saunen und auf Rastplätze.<br />

Jahresplanung für 2012<br />

n Organisation von Vorträgen für Patienten und Angehörige<br />

n Organisation von medizinischen Vorträgen für Fachleute<br />

n Durchführung eines Patientenworkshops<br />

›Depression‹<br />

n Weiterbildung für Telefonberater zu den Themen<br />

HIV, Hepatitis und sexuell übertragbare Erkrankungen<br />

(STD)<br />

n Weiterbildung zum Thema Online-Beratung in<br />

Berlin


Sozialberatung und psychosoziale<br />

Beratung<br />

Jürgen Dörr<br />

Jürgen Dörr ist seit September<br />

<strong>2011</strong> Mitarbeiter der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> und hat den Arbeitsbereich<br />

›Psychosoziale Beratung/<br />

Sozialberatung‹ übernommen. In<br />

diesem Zeitraum wurde das Angebot<br />

der persönlichen Beratung von 40 Klienten wahrgenommen.<br />

84% der Ratsuchenden waren Männer, die<br />

Sex mit Männern haben (MSM) und schwule Männer.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte in der Sozialberatung<br />

waren:<br />

n Fragen zum Leistungsbezug bei ALG II – insbesondere<br />

Unterstützung bei Anträgen für Mehrbedarfszuschläge<br />

n Informationen und <strong>Hilfe</strong> bei Anträgen zur Rente<br />

wegen Erwerbsminderung<br />

n <strong>Hilfe</strong> bei persönlicher Stellungnahme zu medizinischen<br />

Gutachten<br />

n Informationen über Leistungen medizinischer<br />

Rehabilitationsmaßnahmen<br />

n Fragen zum Schwerbehindertenrecht und Schwerbehindertenausweis<br />

n Unterstützung bei Anliegen bezüglich der Krankenkassen<br />

(Befreiung von Zuzahlungen oder Härtefallklausel)<br />

n <strong>Hilfe</strong> bei der Wohnungssuche (Ansprüche auf Wohngeld<br />

und Wohnberechtigungsschein)<br />

n Umgang mit dem Wissen über die HIV-Infektion<br />

n Bei Bedarf Weitervermittlung an andere Einrichtungen<br />

wie Arbeitslosen- oder Schuldnerberatungs stellen<br />

n Informationen über häusliche Krankenversorgung<br />

und Pflege<br />

Inhaltliche Schwerpunkte in der psychosozialen<br />

Beratung waren:<br />

n Klärung von Beziehungsproblemen (z.B. diskordante<br />

Partnerschaft)<br />

n Beziehungswunsch und Partnersuche<br />

n Einfluss der HIV-Infektion bei der Gestaltung des<br />

Sexuallebens<br />

n Umgang mit psychischen Belastungen (Ängsten,<br />

Depressionen, Einsamkeit, soziale Isolation)<br />

n Mögliche Auswirkungen der HIV-Infektion auf das<br />

Berufsleben<br />

n Umgang mit der HIV-Infektion im sozialen Umfeld<br />

(Freundeskreis/Familie)<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

n Grundsätzliche Fragen zur zukünftigen Lebensgestaltung<br />

Zusätzlich fand <strong>2011</strong> auch wieder die Rentenberatung<br />

von Verwaltungsfachwirt Andreas Neumann statt und<br />

wurde stark nachgefragt. Gerade für viele Menschen<br />

mit HIV/Aids stellt sich die Frage nach der vorzeitigen<br />

Verrentung. In 70 Stunden konnten 75 Klienten zur<br />

Rentenversicherung beraten werden. Danke an Heartbreaker<br />

für die Finanzierung der Rentenberatung.<br />

Projekte<br />

Gruppenangebot ›PerspektHIVen‹<br />

Am 2. November startete Jürgen Dörr erneut mit dem<br />

Gruppenangebot zum Thema ›PerspektHIVen‹. Die<br />

PerspektHIVen<br />

Erfahrungsaustausch für schwule<br />

Männer mit frischer HIV-Diagnose<br />

Anmeldung bitte bis 21.10.<strong>2011</strong><br />

Sieben Termine (jeweils von 19 bis 21 Uhr):<br />

2., 16. und 30. November <strong>2011</strong><br />

14. Dezember <strong>2011</strong><br />

4. und 18. Januar 2012<br />

1. Februar 2012<br />

Anmeldung, Leitung und Moderation:<br />

Jürgen Dörr, Psychosoziale Beratung<br />

Telefon 0211/77095-20<br />

juergen.doerr@duesseldorf.aidshilfe.de<br />

© Andrew Lever - Fotolia.com<br />

Gruppe richtete sich vorrangig<br />

an schwule<br />

Männer, die noch nicht<br />

lange von ihrer HIV-Infektion<br />

wissen. Vorurteile<br />

und die Angst vor Ausgrenzung<br />

haben immer<br />

noch große Auswirkungen<br />

auf das soziale<br />

Umfeld der Betroffenen.<br />

Besonders für schwule<br />

Männer ist das positive<br />

Testergebnis oft Auslöser<br />

einer tiefgreifenden<br />

Lebens krise, denn – so<br />

for mulierte es ein Teilnehmer<br />

– „HIV kam in<br />

meiner Lebensplanung<br />

nicht vor“. Daher kommt<br />

der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches in einem<br />

geschützten Raum nach wie vor große Bedeutung zu.<br />

An der Gruppe nehmen sieben junge schwule Männer<br />

(26-34 Jahre) teil. Die Gruppe läuft zunächst befristet,<br />

eine Fortsetzung ist aber geplant und ist auch offen für<br />

neue Teilnehmer.<br />

An den Gesprächsabenden wurde sich u. a. mit<br />

folgenden Fragen auseinandergesetzt:<br />

n Wie wird HIV mein Leben verändern?<br />

n Welchen Einfluss hat HIV auf mein Liebes- und<br />

Sexualleben?<br />

n Wie kann ich als HIV-positiver schwuler Mann<br />

wieder einen Partner finden?<br />

n Fragen zum Outing in Familie, Freundeskreis und<br />

Beruf<br />

n Wann beginne ich mit der antiretroviralen Therapie<br />

und wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus?<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 25


Gruppenangebot ›Friends‹<br />

Seit vielen Jahren trifft sich in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

regelmäßig die Gruppe ›Friends‹. Das Angebot<br />

bietet HIV-positiven Menschen – unabhängig von<br />

Geschlecht, Alter und sexueller Orientierung – einen<br />

geschützten Raum zum Austausch über ihre Lebenssituation.<br />

Seit September <strong>2011</strong> wird die Gruppe von<br />

Jürgen Dörr sozialpädagogisch begleitet.<br />

Zwar hat sich die Situation für Menschen mit HIV<br />

durch verbesserte Behandlungsmethoden stark verändert<br />

und zu einer Verbesserung der Lebensqualität geführt,<br />

doch „das Stigma lebt“, so formulierte es einer<br />

der Betroffenen aus der Friends-Gruppe. Daher ist der<br />

Erfahrungsaustausch im vertraulichen Rahmen nach<br />

wie vor sehr wichtig. Die Gesprächsthemen drehen sich<br />

sowohl um Alltägliches wie auch um persönliche Erfahrungen<br />

im Umgang mit HIV. Darüber hinaus hat die<br />

Gruppe durchaus das Motto „Wir leben positiv“, was<br />

die eigene Lebenseinstellung und Zukunft angeht.<br />

Seit September hat sich die Teilnehmerzahl verdoppelt.<br />

Für die Mitglieder der Gruppe Friends ist im ersten<br />

Halbjahr 2012 ein Wochenendseminar geplant.<br />

Um weitere Interessenten anzusprechen, wird wieder<br />

das ›Friends-Café‹ seine Theke öffnen. Erstmals am<br />

Mittwoch, den 1. Februar 2012. Das Café findet immer<br />

im Anschluss an das Gruppentreffen statt. Bei einem<br />

kleinen Imbiss kann gequatscht, geklönt und auch nach<br />

Informationen gefragt werden.<br />

Veranstaltung zum Welt-Aids-Tag:<br />

›Der Trauer Ausdruck geben‹<br />

Im Rahmenprogramm des Welt-<br />

Aids-Tags <strong>2011</strong> hat Jürgen Dörr<br />

am 2. Dezember eine Veranstaltung<br />

zum Gedenken an Aids-<br />

Verstorbene durchgeführt. Sich<br />

26<br />

Der Trauer Ausdruck geben …<br />

Meditative Tänze der Trauer<br />

und des Trostes<br />

Zum Gedenken<br />

an Aids-Verstorbene<br />

Freitag, 2. Dezember <strong>2011</strong><br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Eine Veranstaltung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

im Rahmen des Welt-Aids-Tags <strong>2011</strong><br />

Eintritt frei<br />

Leitung: Jürgen Dörr<br />

© gunnar3000 – Fotolia.com<br />

bewegen und bewegen lassen<br />

und im Tanzkreis der Trauer<br />

Ausdruck zu geben, stand im<br />

Mittelpunkt. Meditative Tänze<br />

der Trauer und des Trostes waren<br />

für die Teilnehmer eine Möglichkeit,<br />

zur Ruhe zu kommen, Kraft<br />

zu schöpfen, um in schwierigen<br />

Lebenssitua tionen zur Lösung<br />

und Heilung beizutragen.<br />

Arbeitskreis Sozialberatung<br />

Der überregionale Arbeitskreis Sozialberatung trifft<br />

sich jährlich an vier Nachmittagen zum Fachaustausch.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen aus Wuppertal, Duisburg/Kreis<br />

Wesel, Köln, Oberhausen, Essen, Krefeld,<br />

Aachen, Bochum und Mönchengladbach diskutieren<br />

sozialrechtliche Fragen im Sinne der Fallsupervision.<br />

Jürgen Dörr nahm erstmals im Oktober für die <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> an dem Arbeitskreis teil. Thema dieses<br />

Treffens war „Zwischen Datenschutz, Dokumentationspflicht<br />

und Aufbewahrungsfristen – Anforderungen an<br />

die (Klienten)-Aktenführung und den Datenschutz in<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n“. 2012 wird sich der Arbeitskreis Sozialberatung<br />

wieder regelmäßig in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

treffen und die „Federführung“ liegt bei Jürgen Dörr.<br />

Angebot ›SportHIV‹<br />

Im Rahmen des Sportangebotes wurden im Jahre <strong>2011</strong><br />

36 Einzelveranstaltungen mit jeweils zwei Zeitstunden<br />

durch einen Diplom-Sportlehrer für Reha- und Behindertensport<br />

durchgeführt. Pro Einzelveranstaltung<br />

nahmen durchschnittlich 16 HIV-Infizierte bzw. an Aids<br />

erkrankte Personen teil. Die Übungseinheiten zielten<br />

darauf ab, der Gefährdung der Erwerbstätigkeit entgegenzuwirken<br />

bzw. die Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen.<br />

Unter Berücksichtigung der individuellen<br />

Leistungs profile wurde ein differenziertes Übungsprogramm<br />

durchgeführt. Hinzu kam ein ganztägiger<br />

sportlicher Ausflug im Sommer mit Wandern, Kegeln<br />

und Mini-Golf-Spielen. Die Projektförderung durch die<br />

Deutsche Rentenversicherung für 2012 liegt bereits vor.<br />

Planung und Ausblick für das Jahr 2012<br />

Unter dem Motto ›Wünsch dir was‹ steht am 21.01.2012<br />

ein Tag mit Märchen, Meditativem Tanz, Kreativem<br />

Gestalten zum Wohlfühlen, Entspannen, Kraft schöpfen<br />

für HIV-positive Menschen und alle Interessierten. Da<br />

der Wunsch immer eine Orientierung auf die Zukunft<br />

ist, soll der Tag auch Mut machen, sich zu trauen etwas<br />

in seinem Leben verändern zu können und den eigenen<br />

Wünschen näher auf die Spur zu kommen. Das Seminar<br />

wird geleitet von Jürgen Dörr und der Märchenerzählerin<br />

Hannelore Rehm. Es liegen bereits 15 Anmeldungen<br />

vor und damit ist das Seminar ausgebucht.<br />

Geplant ist eine Fortsetzung im Juni zu dem Thema<br />

›Sich auf den Weg machen‹<br />

Vom 06. bis 08.07.2012 wird in Kooperation mit dem<br />

Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen<br />

Kirche von Westfalen ein Wochenendseminar für HIVpositive<br />

Männer zu dem Thema „Der Traum vom Glück<br />

zu zweit – muss er für HIV-Positive unerfüllt bleiben?“<br />

Das Seminar beschäftigt sich mit Fragen zu den


Themen Partnerschaft und Partnerwunsch. Wie lässt<br />

sich unter den schwierigen Bedingungen der HIV-<br />

Dia gnose Partnerschaft gestalten? Welche Wünsche<br />

und Bilder von Partnerschaft bewegen HIV-positive<br />

Männer? Was macht eine glückliche und erfüllte<br />

Partner schaft aus? Das Seminar wird geleitet von<br />

Jürgen Dörr und Jürgen Haas, Referent für Männerfragen<br />

im Institut für Kirche und Gesellschaft und findet im<br />

Tagungshaus „Haus Villigst“ in Schwerte statt.<br />

›Positive Gespräche –<br />

Betroffene informieren Betroffene‹<br />

Es soll ein neues ehrenamtliches Projekt entstehen, das<br />

von Jürgen Dörr auf den Weg gebracht werden wird.<br />

Erfahrungsgemäß sind Langzeitinfizierte die besten<br />

Kenner ihrer eigenen Situation und haben oft eine<br />

hohe Kompetenz hinsichtlich sozialer und gesundheitlicher<br />

Aspekte von HIV. Aus ihrer Sicht einer „positiven<br />

Lebenssituation“ können gerade sie Neu infizierten<br />

helfen, Ängste abzubauen und vor allem unterstützend<br />

darin zu wirken, den eigenen Handlungsspielraum<br />

wieder zu gewinnen, um die Dinge anzugehen, die nun<br />

notwendig sind. Jürgen Dörr hat Erfahrung mit beiden<br />

betroffenen Gruppen und kann die entsprechenden<br />

Kontakte und Gespräche vermitteln.<br />

Zum Thema ›HIV-Infektion und Berufsausübung‹ ist<br />

eine Vortragsveranstaltung in Vorbereitung.<br />

Des Weiteren plant Jürgen Dörr eine Gruppe für Angehörige<br />

von HIV-positiven Menschen.<br />

Beratung für Frauen<br />

Kerstin Kollenberg<br />

Kerstin Kollenberg ist verantwortlich<br />

für die Beratung von Frauen:<br />

dazu gehört die Beratung und<br />

Unterstützung von HIV-infizierten<br />

Frauen und deren Familien.<br />

Weitere Aufgaben sind die Durchführung<br />

des wöchentlichen Dienstagsfrühstücks und<br />

die Leitung der ehrenamtlichen Betreuungsgruppe<br />

›Kümmerlinge‹.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben insgesamt 172 HIV-positive Frauen<br />

Kontakt zur <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> gehabt (2010: 159<br />

Frauen). 60 % der Frauen leben in <strong>Düsseldorf</strong>. Je nach<br />

Anliegen berieten außer Kerstin Kollenberg auch andere<br />

Fachkollegen (zu den Themen: Migration, Psychologische<br />

Beratung, Sozialberatung, Substitution).<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Beratung und Betreuung in <strong>2011</strong><br />

Kerstin Kollenberg hat 60 HIV-positive Frauen und ihre<br />

Familien beraten und unterstützt (2010: 52). Einige<br />

Anliegen konnten bei einem einmaligen Kontakt geklärt<br />

werden, manche Frauen kommen regelmäßig,<br />

teilweise wöchentlich. Zwei Frauen sind <strong>2011</strong> verstorben.<br />

Aus der Beratung<br />

Eine junge Frau, Anfang 30, Verkäuferin im Einzelhandel,<br />

erfuhr 2009 von ihrer HIV-Infektion. Als sie Anfang<br />

<strong>2011</strong> schwer erkrankte, erhielt sie die Diagnose<br />

„Aids“. Das verkraftete sie nicht, ein tiefes Gefühl von<br />

Verzweiflung und Angst erfüllte sie. Sie „half“ sich mit<br />

Alkohol und Tabletten. Das ganze Jahr war sie arbeitsunfähig<br />

und auch nicht in der Lage, sich um ihre Angelegenheiten<br />

zu kümmern. Sie versäumte ihre Arzttermine,<br />

bekam kein Krankengeld. Die Bank löste keine<br />

Lastschriften mehr ein. So blieb sie mehrere Monatsmieten<br />

schuldig und bemerkte es nicht einmal. Dann<br />

wurde der Strom abgestellt. Der Gerichtsvollzieher<br />

kam. Sie dachte über Selbsttötung nach.<br />

In dieser Situation kam sie zur <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>. Durch ein<br />

Darlehen des Sozialamtes für die Miet- und Stromschulden<br />

konnte Obdachlosigkeit vermieden werden.<br />

Einen Überblick über ihre weiteren Schulden hat sie<br />

gewonnen und ihre Unterlagen für eine Schuldnerberatung<br />

vorbereitet. Und am Wichtigsten: Sie ist wieder<br />

bereit, ihre Gesundheit ernst zu nehmen. Viele andere<br />

Probleme bleiben, denen sie sich hoffentlich im Jahr<br />

2012 stellen wird.<br />

Arbeitsschwerpunkt <strong>2011</strong>: ›HIV und Familien‹<br />

Die Infektion eines oder beider Elternteile wirkt sich<br />

auch auf die Kinder aus. So machen sich viele Eltern<br />

Sorgen, ob sie gesund bleiben werden, bis die Kinder<br />

groß sind. Wie kann einem Kind die Infektion der Mutter/<br />

des Vaters mitgeteilt werden und in welchem Alter?<br />

Kinder spüren das „Geheimnis“ und reagieren darauf,<br />

manchmal auch mit „schwierigem“ Verhalten. Besondere<br />

Belastungen entstehen, wenn auch ein Kind HIVinfiziert<br />

ist.<br />

Seminar ›HIV und Familien‹ in <strong>Düsseldorf</strong><br />

Im Oktober <strong>2011</strong> organisierte Kerstin Kollenberg dieses<br />

Seminar mit dem Ziel, Jugendhilfe und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n zur<br />

Fortbildung und zum Fachaustausch an einen Tisch zu<br />

bringen. Es trafen sich elf Vertreterinnen und setzten<br />

sich mit Themen rund um das Familienleben mit HIV<br />

auseinander. Herzlichen Dank an die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> für die Finanzierung dieses Seminars!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 27


›Mütter<strong>ca</strong>fé‹<br />

Sieben HIV-positive Frauen tauschten sich regelmäßig<br />

beim Mütter<strong>ca</strong>fé aus. Auch für die Kinder war gesorgt:<br />

sie hatten Spaß bei der Kinderbetreuung.<br />

Treffen für HIV-positive Jugendliche<br />

Im April <strong>2011</strong> fand ein Treffen für HIV-positive Jugendliche<br />

statt, geleitet von Sabine Symonds und Kerstin<br />

Kollenberg. Oftmals kennen junge HIV-Positive keine<br />

anderen Jugendlichen, die auch mit der Infektion leben.<br />

Sie fühlen sich „anders“ als ihre Freundinnen und<br />

Freunde. Bei dem Treffen konnten sich Jugendliche<br />

kennenlernen, neue Kontakte knüpfen und sich austauschen.<br />

Dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz. So hat<br />

dieser gemeinsame Tag den Jugendlichen Mut gemacht<br />

und hoffentlich bei der Auseinandersetzung mit<br />

der Infektion geholfen.<br />

Herzlichen Dank an die Michael-Stich-Stiftung!<br />

Lesung ›Memory Books – damit du mich nicht vergisst‹<br />

Henning Mankell hat das bewegende Buch „Ich sterbe,<br />

aber die Erinnerung lebt“ geschrieben. Darin erzählt er<br />

von aidskranken und sterbenden Eltern, die in ›Memory<br />

Books‹ für ihre Kinder die Familiengeschichte aufschreiben.<br />

Die Lesung zum Welt-Aids-Tag, geplant von <strong>AIDS</strong>-<br />

Beratung, Gleichstellungsstelle, VHS, kom!ma – Verein<br />

für Frauenkommunikation und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

musste leider wegen zu geringer Nachfrage ausfallen.<br />

Die ehrenamtliche Begleitungsgruppe ›Kümmerlinge›<br />

Die ›Kümmerlinge› sind eine Gruppe ehrenamtlicher<br />

Frauen und Männer, die sich gerne „kümmern“ möchten,<br />

daher leiten sie den Namen ab. Die Aufgaben sind vielfältig:<br />

Ein Ehrenamtlicher besucht HIV-positive Gefangene<br />

in der JVA <strong>Düsseldorf</strong>. Andere Kümmerlinge besuchen<br />

HIV-positive Menschen im Krankenhaus und Zuhause.<br />

Neue Kümmerlinge sind herzlich willkommen!<br />

Ausflug in die ZOOM-Erlebniswelt<br />

Traditionell organisieren die ›Kümmerlinge› einmal im<br />

Jahr einen Ausflug für positive Menschen. Der diesjährige<br />

Ausflug führte eine Gruppe von 22 Personen in den<br />

modern angelegten Zoo in Gelsenkirchen. Dort gab es<br />

viele Highlights zu bestaunen und begeisterte Rückmeldungen.<br />

Auch im Jahr 2012 wird wieder ein Ausflug<br />

stattfinden.<br />

Ausblick auf 2012<br />

n Weiterhin sollen positive Frauen und ihre Familien einfühlsame<br />

und qualifizierte Beratung und <strong>Hilfe</strong> erhalten<br />

28<br />

n ›Positiv leben mit Kindern‹ wird auch im Jahr 2012<br />

der Arbeitsschwerpunkt sein<br />

n Weiterentwicklung des Mütter<strong>ca</strong>fés<br />

n Folge-Veranstaltung für HIV-positive Jugendliche<br />

n Ehrenamt: Gewinnung neuer ›Kümmerlinge›<br />

n Ausflug, organisiert von den ›Kümmerlingen›<br />

n Foto-Workshop für HIV-positive Frauen<br />

Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit/<br />

Beratung von Migrantinnen und<br />

Migranten<br />

Hannah Ross<br />

Zielgruppe<br />

In Deutschland gehört die Gruppe<br />

der Menschen aus den Hochprävalenzländern<br />

(HPL) zu den drei<br />

am häufigsten von HIV betroffenen<br />

Gruppen. Zu den HPL zählen alle<br />

Länder, in denen mehr als 1 % der Bevölkerung HIVpositiv<br />

ist. Länder, die am meisten von HIV betroffen,<br />

sind zum Beispiel die Länder Subsahara Afrikas, einige<br />

Länder Lateinamerikas und Süd- sowie Südostasiens.<br />

Die Länder Subsahara Afrikas sind laut RKI mit 84 % die<br />

größte Gruppe unter den HPL. Dies repräsentiert auch<br />

den Anteil der Klienten in der Beratung.<br />

Inhalte, Themen und Schwerpunkte in der Beratung:<br />

n Vermittlung von Basisinformationen über HIV/Aids<br />

n Übertragungswege<br />

n Angst vor Outing<br />

n Wie sage ich es meinem Partner, meinen Kindern?<br />

n HIV und Schwangerschaft<br />

n Infektionsrisiko im sozialen Miteinander<br />

n Schuldgefühle<br />

n Isolation<br />

Die Umstände in vielen afrikanischen Ländern heute<br />

sind vergleichbar mit den Bedingungen von HIV und<br />

Aids in den 80er Jahren hier in Deutschland. Es gibt ein<br />

Informations- und Aufklärungsdefizit. Und die medizinischen<br />

Versorgungsmöglichkeiten vor Ort sind nicht<br />

mit denen hier in unserem Land vergleichbar. Deshalb<br />

ist HIV ein sehr angstbesetztes Thema für viele Afrikanerinnen<br />

und Afrikaner. Häufig haben sie bereits<br />

Menschen an Aids sterben sehen und kommen mit<br />

diesen Bildern nach Deutschland. Dementsprechend<br />

kommt eine HIV-Diagnose für viele zunächst einem


Todesurteil gleich. Dies kann meist anhand von Informationen<br />

über die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten<br />

in Deutschland aufgelöst oder gemildert werden.<br />

<strong>Hilfe</strong> war erforderlich bei folgenden Problemen:<br />

n aufenthaltsrechtliche Situation<br />

n Regelung der Krankenversicherung<br />

n Befreiung von Zuzahlungen zu den Medikamenten<br />

bei der Krankenkasse<br />

n Beantragung von Babymilchersatznahrung für Neugeborene<br />

n Beantragung von Arge-Leistungen oder Sozialhilfe<br />

Wichtig für die Beratung von Flüchtlingen und Asylbewerbern<br />

ist es, über ein Grundwissen zur aufenthaltsrechtlichen<br />

Situation zu verfügen, um die Situation der<br />

Menschen richtig einschätzen zu können und bei Bedarf<br />

an die Kooperationspartner (Flüchtlingsberatungen<br />

der Caritas und der Diakonie) verweisen zu können. So<br />

berichten beispielsweise viele Flüchtlinge aus Angst vor<br />

Outing ihren Anwälten nicht von ihrer HIV-Infektion.<br />

Dabei kann die HIV-Infektion je nach Stadium und<br />

Krankheitsverlauf ein Abschiebehindernis darstellen.<br />

Hannah Ross bildet sich kontinuierlich zum Aufenthaltsgesetz<br />

weiter.<br />

Viele der Klienten, die als Flüchtlinge nach Deutschland<br />

kommen, haben zunächst einen sehr hohen Beratungsbedarf.<br />

Es gilt, neben der Verarbeitung der HIV-Infektion<br />

viele medizinische und sozialrechtliche Dinge zu klären.<br />

Im Verlauf der Beratung werden die Klienten selbständiger,<br />

indem sie deutsch lernen und mehr Wissen über<br />

das deutsche Hilfs- und Gesundheitssystem erlangen.<br />

Projekte<br />

Einmal in der Woche ist Hannah Ross im Rahmen einer<br />

offenen Sprechstunde für Migrantinnen und Migranten<br />

in der HIV-Ambulanz der Uniklinik <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Dieses Angebot wird gut genutzt, und viele der neuen<br />

Klienten fanden so im Jahr <strong>2011</strong> den Weg in die <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Die Mitarbeiter der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> setzten sich im Jahr<br />

<strong>2011</strong> erstmalig zu einem Runden Tisch Migration zusammen.<br />

Hier wurden migrationsbezogene Themen<br />

mit den Kollegen der unterschied lichen Arbeitsbereiche<br />

diskutiert und konzeptionell angegangen. Festgestellt<br />

wurde, dass es in nahezu allen Arbeitsbereichen Berührungspunkte<br />

mit dem Thema Migration gibt. So treffen<br />

die Streetworker in der Prostitutionsszene auf viele<br />

bulgarische und türkische Menschen oder die Schoolworker<br />

auf viele Schüler der verschiedensten Her-<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

kunftsländer. Die Beratung in Haft hatte <strong>2011</strong> einen<br />

Migrationsanteil von 35 %. Die Vernetzung innerhalb<br />

des Hauses dient durch den fachlichen Austausch und<br />

durch die Sensibilisierung für das Thema Migration<br />

der Förderung von interkulturellen Kompe tenzen und<br />

der Optimierung von <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeit im Kontext<br />

Migration.<br />

Im zurückliegenden Jahr <strong>2011</strong> arbeitete der Bereich<br />

›Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit‹ eng mit der<br />

Drogen prävention in der Prostitutionsszene zusammen.<br />

Auf dem Straßenstrich in <strong>Düsseldorf</strong>, der Charlottenstraße,<br />

gibt es zunehmend Frauen aus Bulgarien und<br />

Rumänien, die dort anschaffen gehen. Hannah Ross<br />

ging bei den Einsätzen im ersten Halbjahr <strong>2011</strong> mit auf<br />

die „Rue“ und beriet die Prostituierten gemeinsam mit<br />

der Drogenpräventionskraft zu den Themen Safer Sex,<br />

Übertragungswege, Kondom- und Gleitmittelanwendung<br />

sowie sexuell übertragbaren Erkrankungen<br />

(STD). Dabei wurde auf die Verteilung von mehrsprachigem<br />

Infomaterial – vorwiegend in Bulgarisch,<br />

Rumänisch, Türkisch und Englisch – geachtet. Mit einfacher<br />

Wortwahl, Händen und Füßen und anhand des<br />

Infomaterials kamen die Mitarbeiterinnen, so gut es<br />

auf diese Weise ging, mit den Frauen ins Gespräch.<br />

Veranstaltungen<br />

Die Veranstaltung mit dem Titel ›Afri<strong>ca</strong>n women and<br />

migration‹ fand <strong>2011</strong> in Kooperation mit MiMi (mit<br />

Migranten für Migranten/Projekt zur Ausbildung von<br />

Gesundheitsmediatoren) statt. Die Veranstaltung widmete<br />

sich HIV-positiven, afrikanischen Frauen und den<br />

Herausforderungen, mit denen sie hier in Deutschland<br />

konfrontiert sind. Bei dem Treffen mit den afrikanischen<br />

Frauen wurden Themen wie Kindererziehung,<br />

Partnerschaft und HIV sowie das deutsche Gesundheitssystem<br />

besprochen.<br />

In einem breiten Bündnis von Flüchtlingsberatungsstellen<br />

und politischen Bündnissen war Hannah Ross<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 29


für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Mitinitiatorin der Konferenz<br />

„Menschenrecht auf Gesundheit für alle“. Diese<br />

hatte zum Ziel, die Situation von papierlosen Menschen<br />

hier in Deutschland sowie die Probleme bei der gesundheitlichen<br />

Versorgung aufzuzeigen. Außerdem war das<br />

Ziel, Lösungsansätze und Möglichkeiten konkret mit<br />

den gesundheitspolitischen Sprechern der Landtagsparteien<br />

zu diskutieren. Die anwesenden Politiker zeigten<br />

sich engagiert und erklärten sich bereit, im Rahmen<br />

einer Arbeitsgruppe ein mögliches Konzept für die<br />

medizinische Versorgung papierloser Menschen zu<br />

erarbeiten. Dieses Zugeständnis war ein großer Erfolg<br />

der Konferenz. Inzwischen haben bereits zwei Treffen<br />

mit Arif Ünal (Bündnis 90/Die Grünen im Landtag<br />

NRW) stattgefunden, in denen kontrovers diskutiert<br />

und gearbeitet wurde.<br />

Ausblick 2012<br />

Ein besonderer Fokus für die Beratung soll u.a. auf dem<br />

Einbeziehen von Sprach- und Kulturmittlern liegen.<br />

Häufig sind Sprachbarrieren Grund dafür, dass Informationen<br />

nicht im gleichen Maße wie deutschsprachigen<br />

Klienten und Klientinnen zugänglich sind. Ziel der<br />

Beratung muss sein, HIV-positive Migrantinnen und<br />

Migranten im gleichen Maße mit notwendigen Informationen<br />

über HIV und Aids zu versorgen, damit sie die<br />

gleichen Gesundheitschancen haben wie Menschen<br />

anderer Herkunft.<br />

Hannah Ross plant gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />

Migration der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n und Gesundheitsämter NRW<br />

für Juni 2012 eine Fachtagung mit dem Titel ›Anschaffen!<br />

(L)egal wie! – Schwerpunkt HIV und STD zwischen<br />

Prostitution und Migration‹. Dabei soll es um die gesundheitlichen<br />

und rechtlichen Bedingungen von Sexarbeiterinnen<br />

und Sexarbeitern mit Migrationshintergrund<br />

gehen.<br />

Danke!<br />

Ein besonderer Dank geht an Heartbreaker, Förderkreis<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. Durch eine groß zügige<br />

Zuwendung konnte neben der Förderung durch das<br />

Land NRW die Stelle „Transkulturelle HIV- und Aids-<br />

Arbeit“ im Jahr <strong>2011</strong> aufgestockt und für <strong>2011</strong> und 2012<br />

gesichert werden.<br />

30<br />

Drogen und Strafvollzug<br />

Angelika Rhouzzal<br />

Beratung und Unterstützung<br />

Der Bereich Beratung und Unterstützung<br />

von Inhaftierten, Haftentlassenen<br />

und Drogengebrauchern<br />

beschäftigt sich mit den<br />

Anliegen von HIV-positiven und<br />

Aidskranken Menschen im Gefängnis, beim Übergang<br />

von dort in die Freiheit, in der Nachsorge und aktuell<br />

mit Konsumierenden „harter“ Drogen. Gleichzeitig<br />

setzt sich der Bereich für eine akzeptierende Drogenpolitik<br />

und einen humanen Strafvollzug ein.<br />

In diesem Jahr nahm das übergeordnete politische<br />

Thema „Zwangsouting in den Gefängnissen in NRW“<br />

einen großen Stellenwert ein. Bislang war es so, dass<br />

gemäß eines Erlasses aus dem Jahr 1988 des Justizministeriums<br />

NRW, alle HIV-positiven Gefangenen<br />

grundsätzlich einzeln untergebracht werden mussten.<br />

War der Gefangene bereit, sich zu outen und dies mit<br />

der Unterschrift des Zellenmitbewohners zu dokumentieren,<br />

so konnte er gemeinschaftlich untergebracht<br />

werden. Das gleiche galt auch für den Umschluss (die<br />

Zeit, in der sich Gefangene gegenseitig besuchen<br />

können). Da viele Gefangene erst in der Haft von der<br />

Diagnose erfahren und diesen Schock erst einmal für<br />

sich verarbeiten wollen, waren diese Menschen in einer<br />

Situation, in der die Welt über ihnen gerade zusammengebrochen<br />

war, völlig isoliert. Aus datenschutzrechtlichen<br />

Gründen sahen Experten hier keinen Handlungsbedarf,<br />

da die Betreffenden letztlich ihre Einwilligung<br />

zum Outing geben mussten. <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n prangerten<br />

diese Praxis allerdings seit ihrem Bestehen an, weil die<br />

Konsequenz einer Verweigerung sich zu outen zwangsweise<br />

zur Isolation führt und daher unmenschlich ist.<br />

Die FDP machte <strong>2011</strong> einen Vorstoß gegen diese Praxis<br />

im Rechtsausschuss des Landtages NRW. Hier wurde<br />

auch die Mitarbeiterin der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> in<br />

einem Expertengespräch angehört. Inzwischen hat der<br />

Rechtsausschuss des Landtages beschlossen, dass diese<br />

Praxis abzuschaffen ist und der Erlass entsprechend<br />

geändert werden soll.<br />

Insgesamt wurden in diesem Jahr 72 Klienten und<br />

Klientinnen betreut. Die Höhe der Zahl ist u.a. der<br />

langen Vertretungszeit im Team Beratung und Unterstützung<br />

geschuldet. Im Strafvollzug wurden lediglich<br />

29 Menschen betreut. Dies ist vor allem der hohen Zahl<br />

an „Ausgleichsverlegungen“ in andere Gefängnisse zuzurechnen.<br />

Der Grund hierfür ist der Neubau der JVA


<strong>Düsseldorf</strong>. Für Februar 2012 ist der Umzug der Gefangenen<br />

in die neue JVA nach Ratingen vorgesehen.<br />

Damit die Anzahl der Inhaftierten, die umziehen müssen,<br />

möglichst gering ist, wurden viele direkt in umliegende<br />

Gefängnisse eingewiesen oder dorthin verlegt.<br />

Dennoch hat die Arbeit in der JVA <strong>Düsseldorf</strong> einen<br />

hohen Stellenwert und ein großes Zeitbudget in Anspruch<br />

genommen. 96 % der betreuten Klientel in Haft<br />

waren i.v. Drogengebraucher. In Haft suchen gerade<br />

diese Menschen häufig nach Wegen aus dem Suchtkreislauf.<br />

Hier ist mit intensiven Einzel- und Gruppengesprächen<br />

mit den Klienten an Lösungen für ein<br />

drogen- und straffreies Leben gearbeitet worden. Insbesondere<br />

die Vorbereitung auf das konkrete Leben in<br />

Freiheit nahm hier großen Raum ein. Dazu gehörte vor<br />

allem die Vermittlung in geeignete Wohn- und<br />

Therapie formen. In diesem Zusammenhang stellte sich<br />

heraus, dass gerade für ältere Drogengebraucher mit<br />

einer sehr langen Suchtkarriere die herkömmlichen<br />

abstinenzorientierten Ansätzen wenig geeignet sind,<br />

da schon die kurze Dauer dieser Maßnahmen nicht ausreicht,<br />

um dauerhafte Erfolge zu erzielen. Vielmehr<br />

benötigen gerade diese Menschen ihrem individuellen<br />

<strong>Hilfe</strong>bedarf angepasste Einrichtungen, die auch Substituierte<br />

aufnehmen. Noch sind diese Einrichtungen<br />

rar und das Bewilligungsverfahren für die Kostenübernahme<br />

aufwendig, dennoch ist es gelungen auch an<br />

solche Einrichtungen Klienten zu vermitteln.<br />

Die Arbeit im Gefängnis fand vor allem in Kooperation<br />

mit dem katholischen Gefängnisverein sowie dem<br />

internen Sozialdienst der JVA <strong>Düsseldorf</strong> statt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit ist das<br />

„Übergangsmanagement“. Gefangene, die Wohnraum<br />

in <strong>Düsseldorf</strong> gefunden haben oder in die Obdachlosigkeit<br />

entlassen werden, benötigen in der Regel Begleitung<br />

bei Behördengängen. Von besonderer Bedeutung<br />

ist hier nach wie vor die Krankenversicherung. Häufig<br />

sind Klienten nicht in der Lage, sich mit angemessenem<br />

Nachdruck dafür einzusetzen, dass Jobcenter und<br />

Kranken kasse ihnen die entsprechenden Bescheinigungen<br />

für die sofortige Inanspruchnahme der<br />

Kranken versicherung ausstellen. Dies ist aber erforderlich,<br />

wenn sie entweder substituiert werden oder<br />

medikamentenpflichtig sind, denn ohne einen vorläufigen<br />

Behandlungsschein der Krankenkasse können sie<br />

ärztliche Verordnungen nicht bekommen, es sei denn,<br />

der Arzt geht selber in Vorleistung.<br />

Auch bei den nichtinhaftierten Drogengebrauchern<br />

geht es häufig um <strong>Hilfe</strong>n zur Existenzsicherung. Dabei<br />

handelt es sich ebenfalls um Unterstützung bei<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Behörden, Wohnraumsuche und vor allem gesundheitliche<br />

Aspekte. In der Regel sind akut Drogen konsumierende<br />

Menschen nicht in der Lage, sich einer konsequenten<br />

Behandlung zu unterziehen, was unweigerlich<br />

zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands, aber<br />

auch besonders der HIV-bedingten Probleme mit sich<br />

führt. Daher wurden Klienten und Klientinnen häufig<br />

zu Arztbesuchen begleitet. Hier waren die gute Vernetzung<br />

mit den Einrichtungen der Drogenhilfe und<br />

die Geduld und das Verständnis der Schwerpunktärzte<br />

hilfreich.<br />

Das 2010 eingeführte ›Frühstück für Drogengebraucher‹<br />

hat in diesem Zusammenhang eine wichtige<br />

Rolle gespielt. In diesem Jahr ist die durchschnittliche<br />

Besucherzahl auf 18 – bei wachsender Tendenz – gestiegen.<br />

Erfreulicherweise kamen mehr oder weniger regelmäßig<br />

Klienten und Klientinnen, die Schwierigkeiten<br />

bei der Einhaltung von Terminen hatten. Der guten personellen<br />

Besetzung ist es zu verdanken, dass intensive<br />

Gespräche geführt, kleinere Problem stellungen direkt<br />

bearbeitet und auch krisenhafte Ereignisse begleitet<br />

werden konnten. Darüber hinaus nahm der präventive<br />

Aspekt des Angebots großen Raum ein. Es wurden Safer<br />

Use- und Safer Sex-Materialien sowie -Broschüren<br />

weiter gegeben. Viele Informationen wurden durch<br />

persön liche Gespräche vermittelt. Wir bedanken uns<br />

ganz herzlich bei der Deutschen <strong>AIDS</strong>-Stiftung für die<br />

finanzielle Unterstützung des Projektes.<br />

Auch in diesem Jahr hat sich der Bereich Beratung<br />

und Unterstützung von Inhaftierten, Haftentlassenen<br />

und Drogengebrauchern an den verschiedenen Projekten<br />

und Veranstaltungen der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

beteiligt. Maßgeblich mitverantwortlich zeigte sich der<br />

Bereich für die ›medizinische Rundreise‹, Gedenktag für<br />

verstorbene Drogengebraucher und die Nikolausparty.<br />

Ausblick 2012<br />

Im nächsten Jahr wird die Fortführung in dem Bereich<br />

auch in der neuen JVA durchgeführt werden. Ebenso<br />

wird – dank der Unterstützung der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<br />

Stiftung – das Frühstücksangebot fortgeführt werden.<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 31


Psychosoziale Begleitung von HIV-<br />

positiven Substituierten<br />

32<br />

Nicole Thrandorf<br />

Seit Juli <strong>2011</strong> ist die Psychosoziale<br />

Begleitung von Substituierten<br />

(PSB) Aufgabengebiet von Nicole<br />

Thrandorf.<br />

Dazu gehört insbesondere die<br />

Beratung von HIV-infizierten<br />

Menschen mit Drogenerfahrung und somit die Stabilisierung<br />

und Verbesserung der sozialen sowie gesundheitlichen<br />

Situation der <strong>Hilfe</strong>suchenden. Das Angebot<br />

fand größtenteils in den Räumlichkeiten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

statt, zudem wurde einmal wöchentlich der Kontaktladen<br />

„Café Kola“ der <strong>Düsseldorf</strong>er Drogenhilfe e.V. aufgesucht<br />

und den Menschen vor Ort eine Sprechstunde<br />

geboten. Im Bedarfsfall fanden Haus- und Krankenbesuche<br />

statt. Neben der Beratung, ist auch die aktive<br />

Unterstützung, Vermittlung und Begleitung in jeglichen<br />

Lebenssituationen und Problemlagen, Bestandteil<br />

des Angebotes.<br />

Zahlen und Fakten<br />

<strong>2011</strong> wurden insgesamt 41 Menschen beraten und<br />

betreut, hierbei handelte es sich um 19 Frauen und 22<br />

Männer, von denen sich 51 % zumindest temporär in<br />

Substitution befanden. Die Klientel setzte sich zudem<br />

aus 12 aktiven Drogenkonsumenten, fünf Inhaftierten,<br />

drei ehemaligen Drogenkonsumenten sowie einem Angehörigen<br />

zusammen. 12 <strong>Hilfe</strong>suchende wiesen einen<br />

Migrationshintergrund auf. Bei 31 Menschen lag neben<br />

der HIV-Infektion auch eine Hepatitis C-Infektion vor.<br />

Inhalte des Beratungsangebotes<br />

Die Bandbreite der Themen innerhalb der PSB war so<br />

unterschiedlich wie die Menschen selbst. Gerade während<br />

der Substitution ist es für die Klienten wichtig,<br />

einen niederschwelligen Gesprächspartner zu haben,<br />

der vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten und <strong>Hilfe</strong>stellungen<br />

zur Motivierung von Ressourcen bietet.<br />

Die medizinische Versorgung bezüglich der HIV-<br />

Infektion, dem Drogen- sowie Beikonsum und die Möglichkeit<br />

einer Therapie, die Wohnungssuche bzw.<br />

Wohnraumerhaltung, die finanzielle Absicherung sowie<br />

ein drohender JVA-Aufenthalt waren Schwerpunktthemen.<br />

Aber auch problematische Familienkonstellationen,<br />

die Angst vor Einsamkeit und Liebesbeziehungen,<br />

die Schwierigkeit der sinnvollen Freizeitgestaltung<br />

waren unter anderem Gegenstand der Gespräche.<br />

Das Beratungsangebot wurde verschiedenartig genutzt:<br />

Neben einmaligen Besuchsterminen nahmen<br />

einige das Kontaktangebot wöchentlich in Anspruch.<br />

Nationaler Drogentotengedenktag<br />

In Kooperation mit der <strong>Düsseldorf</strong>er Drogenhilfe e.V.<br />

fand am 21. Juli der traditionelle „Leichenschmaus“ auf<br />

dem Worringer Platz statt. Die Veranstaltung war aufgrund<br />

der regen Teilnahme und der stimmungsvollen,<br />

friedlichen Atmosphäre auch <strong>2011</strong> ein voller Erfolg.<br />

HIV- und Hepatitis-Prävention in der<br />

Drogenszene – Das Streetworkangebot der<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Ein Leben auf der Straße lässt es oft nicht zu, verlässlich<br />

Termine einzuhalten und sich kontinuierlich um die<br />

eigene Gesundheit zu kümmern. Aufsuchende soziale<br />

Arbeit in öffentlichen Szenen von Konsumenten dient<br />

somit nicht zuletzt der Pflege der Beziehungsarbeit<br />

bzw. der Annährung zu Klienten, die akut rückfällig<br />

geworden sind. Verabredungen können spontan getroffen,<br />

Informationen vor Ort überbracht werden.<br />

Streetwork bietet zudem die Möglichkeit, frühzeitig<br />

Präventionsbotschaften zu vermitteln. Die Vergabe von<br />

sterilem Spritzbesteck, Kondomen, Gleitgel und Informationsbroschüren<br />

dient der Gesundheitsfürsorge und<br />

Aufklärung. Auch Veränderungen in der Szene können<br />

wahrgenommen und neue Kontakte zu Betroffenen<br />

geknüpft werden, die aus verschiedensten Gründen das<br />

Angebot der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> noch nicht nutzen.<br />

Gemeinsam mit „fifty-fifty underdog“ wurde einmal<br />

wöchentlich (dienstags von 11-13 Uhr) die Holthausener<br />

Drogenszene sowie in unregelmäßigen Abständen die<br />

Szene Nähe des Hauptbahnhofes aufgesucht. Die<br />

Zusammenarbeit erwies sich auch im Jahr <strong>2011</strong> als äußerst<br />

sinnvoll; den Menschen vor Ort konnte eine breitgefächerte<br />

Beratung geboten werden. So wurden zum<br />

Beispiel Angebote der Drogen- und Wohnungslosenhilfe<br />

aufgezeigt, Aufklärung zu Themen wie "Safer Use"<br />

bzw. Übertragungswege von HIV und Hepatitis bei<br />

intravenösem Drogengebrauch und auch die Weitervermittlung<br />

in angrenzende <strong>Hilfe</strong>n geboten. Pro Einsatz<br />

wurden durchschnittlich 32 Menschen erreicht.<br />

In Kooperation mit dem „TrebeCafé“ der Diakonie<br />

fand einmal wöchentlich ein frauenspezifisches<br />

Präventionsprojekt auf dem <strong>Düsseldorf</strong>er Straßenstrich<br />

„Charlottenstraße“ statt. Den Sexarbeiterinnen wurde<br />

ein umgebautes Wohnmobil als Rückzugs- bzw. Schutzraum<br />

fernab der anstrengenden Arbeit vor Ort geboten.<br />

Jeden Dienstag in der Zeit von 20 bis 22 Uhr nutzten


hauptsächlich Beschaffungsprostituierte sowie osteuropäische<br />

Frauen die mobile Anlaufstelle, die sich<br />

klar von den Strukturen der „Rue“ abgrenzt. Grundbedürfnisse<br />

nach Hygiene, Nahrung, Kommunikation und<br />

Ruhe konnten somit erfüllt, Krisensituationen aufgefangen<br />

werden. Außerdem fanden Beratungsgespräche<br />

rund um „Safer Sex“ und „Safer Use“ statt, da die oftmals<br />

wenig aufgeklärten Frauen aufgrund ihrer Tätigkeit<br />

sowie mangelndem Gefahrenbewusstsein einem<br />

besonders hohen Infektionsrisiko hinsichtlich HIV und<br />

anderen sexuell übertragbaren Krankheiten ausgesetzt<br />

sind. Informationsbroschüren lagen zudem in verschiedenen<br />

Sprachen zur Mitnahme bereit.<br />

<strong>2011</strong> wurde das Busprojekt im Mittel von zehn Frauen<br />

pro Angebotstag genutzt, darunter befanden sich<br />

durchschnittlich vier Beschaffungsprostituierte.<br />

Ausblick<br />

Kontinuität ist eins der Hauptkriterien für eine erfolgreiche<br />

Vertrauensarbeit. Aufgrund einer großzügigen<br />

Spende des M A C <strong>AIDS</strong> Fund und der Anschaffung eines<br />

eigenen Fahrzeuges wird 2012 die Präsenz auf der „Rue“<br />

um einen weiteren Tag aufgestockt. In 2012 soll eine<br />

Honorarkraft die Präventionstätigkeit auf dem Drogenstrich<br />

unterstützen.<br />

Frühstück für Menschen mit HIV<br />

und Aids<br />

Kerstin Kollenberg<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurde das Frühstück<br />

von Ehren- und Hauptamtlichen<br />

durchgeführt. Hauptamtlich<br />

geleitet wird es von Jürgen<br />

Dörr und Kerstin Kollenberg.<br />

Ein Team von neun Ehrenamtlichen<br />

war <strong>2011</strong> für die Vorbereitung und Durchführung<br />

verantwortlich. Sie zeigen ein hohes Engagement und<br />

eine große Verantwortungsbereitschaft. Das Ehrenamt<br />

ist zeitlich umfangreich: zwei Ehrenamtliche kaufen<br />

montags die Lebensmittel ein, und der Frühstücksdienst<br />

dauert dienstags von 8.30 bis 13.00 Uhr. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> war für die Ehrenamtlichen der Umbau von Küche<br />

und Nebenräumen ein zentrales Thema. Das Team hatte<br />

sich im Vorfeld mit eigenen Ideen und Vorschlägen in<br />

die Planung eingebracht. Nach dem Umbau mussten<br />

neue Arbeitsabläufe entwickelt werden.<br />

Die Gäste sollen ein gesundes und hochwertiges<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Frühstück erhalten. Und so war <strong>2011</strong> die Qualität von<br />

Lebensmitteln ein weiteres wichtiges Thema, mit dem<br />

sich die Ehrenamtlichen beschäftigten. Zur Fortbildung<br />

besuchten sie auch eine Kochschule.<br />

Das Frühstück wurde auch <strong>2011</strong> von 15 bis 30 Gästen<br />

pro Veranstaltungstag besucht, phasenweise kamen<br />

sogar mehr. Die meisten Gäste kommen regelmäßig.<br />

Viele sind berentet oder arbeitslos. Sie haben das Frühstück<br />

in ihrer Woche fest eingeplant. Das Frühstück hat<br />

eine familiäre Atmosphäre, öfters werden Angehörige<br />

und Freunde mitgebracht. Bis zu einem Viertel der Gäste<br />

sind Frauen, die Mehrheit sind schwule Männer. Das<br />

Leben mit HIV ist nach wie vor ein zentrales Gesprächsthema,<br />

und das zeigt uns, wie wichtig der Austausch<br />

mit anderen Betroffenen ist.<br />

In der hauptamtlichen Beratung während des Frühstückes<br />

geht es oft um erste Informationen zu Sozialleistungen.<br />

Oft sind auch Gesundheitsprobleme Thema.<br />

Regelmäßig kommen Menschen mit einer HIV-Erstdiagnose<br />

neu zum Frühstück. Neben Vermittlung von<br />

Informationen ist uns die Vermittlung von Kontakten<br />

zu anderen Positiven sehr wichtig. Da viele langjährig<br />

Positive das Alleinsein nach der Diagnose noch in Erinnerung<br />

haben, sind sie gerne zu ermutigenden Gesprächen<br />

mit den „Neuen“ bereit.<br />

Zu Weihnachten ist es mittlerweile Tradition, dass<br />

das Frühstücksteam zu einem großen Brunch einlädt.<br />

Die Tische wurden sehr festlich eingedeckt. Die Dekoration<br />

hatte die Kreativgruppe (eine Gruppe der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>) erstellt. Kleine Geschenke gab es, die<br />

von der ehrenamtlichen Betreuungsgruppe Kümmerlinge<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> gespendet worden waren.<br />

Für die Unterstützung bedanken wir uns sehr herzlich<br />

bei: Bäckerei Bader, Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung, <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Tafel e.V., Frank Petzchen Kochseminare und<br />

Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 33


Hilfsfonds<br />

34<br />

Angelika Rhouzzal<br />

Auch in diesem Jahr konnte der<br />

Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

(AHD) durch Spenden aufrecht<br />

erhalten werden. Hier wurden<br />

Einzelbeträge in maximaler Höhe<br />

von 80 Euro an hilfsbedürftige<br />

<strong>Düsseldorf</strong>er HIV-positive und aidskranke Menschen<br />

ausgezahlt. Noch nie in der Geschichte der AHD wurde<br />

so viel Geld bereitgestellt und an Klienten und Klientinnen<br />

ausgezahlt. Obwohl die Bedingungen für den<br />

Erhalt der Gelder durch Nachweise über deren Verwendung<br />

verschärft wurden, konnten an 193 Betroffene<br />

insgesamt 15.073,20 Euro ausgezahlt werden.<br />

Schon längst wurden Anliegen wie Taschengeld für<br />

einen Erholungsurlaub oder für Heimreisen ins Herkunftsland<br />

von Migranten nicht mehr an uns herangetragen.<br />

Ein Grund hierfür ist, dass die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />

Stiftung dies nicht mehr mitfinanziert. Auch Beihilfen<br />

für Weihnachtsgeschenke oder Geburtstagsfeiern<br />

wurden nicht mehr nachgefragt. Stattdessen wurde<br />

das Geld für dringend benötigte Kleidung, die<br />

Medikamen tenzuzahlung oder die Neuanschaffung<br />

von defekten Haushaltsgeräten beantragt. Hier wird<br />

die zunehmende Verarmung der Klienten durch Krankheit,<br />

Arbeitslosigkeit oder Erwerbsminderung deutlich.<br />

Die lang ersehnte Erleichterung für die Betroffenen<br />

durch ein Sozialticket wurde zwar im November <strong>2011</strong><br />

eingeführt, dennoch beklagen Experten, dass die Kosten<br />

in Höhe von 30 Euro zu hoch sind, da sowohl das<br />

Arbeitslosengeld II als auch die Grundsicherung einen<br />

deutlich niedrigeren Bedarf hierfür ansetzen. Im<br />

Verhältnis zur Inflation ist der Erhöhungsbetrag der<br />

genannten Transferleistungen ebenso wenig hilfreich.<br />

Über die Gelder des Hilfsfonds wurden auch Lebensmittel<br />

eingekauft. Diese wurden an Hilfsbedürftige in<br />

außerordentlichen Notsituationen ausgegeben. Für<br />

Betroffene, die stationär behandelt werden mussten,<br />

konnte auch in diesem Jahr wieder eine <strong>Hilfe</strong> von<br />

15 Euro ausgezahlt werden, um sich beispielsweise ein<br />

Telefon bereitstellen zu lassen.<br />

Diese <strong>Hilfe</strong> wurde 64mal in einer Höhe von insgesamt<br />

960,80 Euro ausgezahlt. Damit betrug die<br />

Gesamthöhe der Ausgaben 16.111,74 Euro.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Unterstützung<br />

bei Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e.V. und Alle Im Dienste Solidarisch e.V. (A.I.D.S.)!<br />

Sowie bei allen Spendensammern am Welt-Aids-Tag.<br />

Die Einnahmen der Spendensammlung kamen dem<br />

Hilfsfonds zugute.<br />

Nicht zuletzt hat auch die inzwischen traditionelle<br />

Schalversteigerung während der Nikolausparty mit einem<br />

Erlös von 74,10 Euro zur Aufstockung des so wichtigen<br />

Budgets geführt. Hier danken wir der Mühe des<br />

bekannten langjährig bewährten „Schalstrickers“<br />

Thomas.


M A C <strong>AIDS</strong> FUND<br />

„Das Ziel des M A C <strong>AIDS</strong> FUND ist es den Menschen zu<br />

helfen, die von HIV und Aids betroffen sind. Dies geschieht<br />

durch Partnerschaften mit couragierten Menschen,<br />

mit Visionären und mutigen Menschen, die HIV<br />

an den Orten entgegentreten, an denen die Menschen<br />

am meisten vernachlässigt werden, aus dem Blickfeld<br />

verschwunden und in höchster Gefahr sind. Jeder Cent<br />

des Verkaufspreises des M A C VIVA GLAM Lippenstift<br />

und Lipgloss wird durch den M A C <strong>AIDS</strong> FUND in Bemühungen<br />

gegen HIV gesteckt. Durch diese Verkäufe ist der<br />

M A C <strong>AIDS</strong> FUND einer der weltweit größten gesellschaftlichen<br />

Unterstützer des Kampfes gegen HIV. Verteilt<br />

über die letzten Jahre wurden mehr als 150 Millionen<br />

Dollar an <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n gespendet. Das Ziel des M A C <strong>AIDS</strong><br />

FUND ist es innovative Programme zu finanzieren, die<br />

sich direkt mit den ausgegrenzten, stigmatisierten und<br />

unbeachteten Menschen beschäftigen. Wir wollen ansprechbar,<br />

flexibel und aufmerksam bei der Beschaffung<br />

unserer Fördermittel sein, und die Menschheit und das<br />

Leben feiern. Vorallem aber, wollen wir den Unterschied<br />

machen, mit jedem einzelnen VIVA GLAM Lippenstift.“<br />

(aus der Selbstdarstellung M A C)<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnte die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. mit<br />

<strong>Hilfe</strong> des M A C <strong>AIDS</strong> FUND einen speziell ausgestatteten<br />

Bus anschaffen, der uns bei der Vor-Ort-Arbeit unterstützt.<br />

Der beheizbare Bus bietet Sitzgelegenheiten<br />

für fünf bis sechs Personen sowie ein Abteil, in dem<br />

medizinische Maßnahmen wie z.B. Wundverbände,<br />

Testungen etc. möglich sind. Außerdem können wir<br />

im Jahr 2012 durch die Gelder des M A C <strong>AIDS</strong> FUND die<br />

Vor-Ort-Arbeit auf dem <strong>Düsseldorf</strong>er Straßenstrich<br />

von einem auf zwei Abendtermine ausdehnen. Insgesamt<br />

wurden 37.567,36 Euro zur Verfügung gestellt.<br />

Vielen Dank an den M A C <strong>AIDS</strong> FUND!<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Förderkreis Alle Im<br />

Dienste Solidarisch e.V.<br />

Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e.V. (A.I.D.S.),<br />

der 1988 gegründet wurde, setzt sich für die Belange<br />

der HIV-infizierten und an Aids erkrankten Kinder und<br />

Erwachsenen in der Region <strong>Düsseldorf</strong> ein.<br />

Jahreshöhepunkt ist das beliebte ›DüsselDORFfest‹<br />

im Rosengarten des Stadtmuseums. Hier bringt die<br />

Vorsitzende Elisabeth Nellen mit ihren Vorstandskollegen<br />

und vielen Helfern alles auf die Beine, was sich<br />

für den guten Zweck engagieren und amüsieren möchte.<br />

Seit 2003 hat der Förderkreis eine ›Patenschaft‹ des<br />

Wohnprojekts ›Betreutes Wohnen‹ für Menschen mit<br />

HIV und Aids (Träger ist Care24 PflegeService gGmbH)<br />

in <strong>Düsseldorf</strong> übernommen. Elisabeth Nellen bringt<br />

sich auch dort sehr engagiert ein, nimmt am wöchentlichen<br />

Gemeinschaftsfrühstück teil und schaut immer<br />

wieder mal nach dem Rechten. Frühstücke, ein Grillfest<br />

und die Weihnachtsfeier wurden in <strong>2011</strong> mit 2.593,03<br />

Euro ermöglicht. Desweiteren wurden von A.I.D.S. notwendige<br />

Hausreparaturen und eine Wartung des<br />

Treppen liftes veranlasst und finanziert.<br />

In <strong>2011</strong> wurden zwei Projekte bei der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V. mit Spenden unterstützt:<br />

n 20.000 Euro kamen der psychologischen Beratung<br />

zugute. Menschen, die gerade ihr positives Testergebnis<br />

erfahren haben oder die gerade in die<br />

Krankheits phase von Aids rutschen, die Angst<br />

vor dem Sterben haben, bekommen durch den<br />

psychologischen Psycho therapeuten schnelle und<br />

wirk same Unterstützung.<br />

n Außerdem wurde der Hilfsfonds mit 2.500 Euro<br />

bezuschusst. Damit konnte Betroffenen in finanziellen<br />

Nöten mit kleinen Beträgen geholfen werden.<br />

Vielen Dank an den Förderkreis Alle Im Dienste<br />

Solidarisch e.V. für sein großes Engagement!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 35


Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />

36<br />

Yvonne Hochtritt<br />

Im Bereich Fundraising und<br />

Öffent lichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. (AHD) arbeiten<br />

3 hauptamtliche Kräfte, welche<br />

sich 2 Vollzeitstellen teilen. Darüber<br />

hinaus gibt es eine Honorarkraft<br />

für den Bereich Web-Programmierung und Homepage-<br />

Pflege. Ein großes Team ehrenamtlicher Helfer ist im<br />

Fundraising und der Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls aktiv.<br />

Die Bereichsleitung liegt bei Yvonne Hochtritt. Die<br />

fachliche Leitung des Bereichs Ehrenamtlichkeit liegt<br />

ebenfalls in dem Bereich. Es wird nicht nur für die<br />

Beratungsstelle, sondern auch für die Tochtergesellschaft<br />

Care24 PflegeService gGmbH gearbeitet.<br />

Der Arbeitsbereich wurde auch in <strong>2011</strong> maßgeblich<br />

von Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e.V. unterstützt. Vielen herzlichen Dank dafür!<br />

Fundraising<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. ist seit Anbeginn ihrer<br />

Arbeit auf Spenden angewiesen und bittet die <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

Bürgerinnen und Bürger immer wieder um<br />

Spenden für die so wichtigen Projekte zugunsten<br />

Menschen mit HIV und Aids.<br />

Mehr als 40 % des Gesamthaushaltes müssen durch<br />

Eigen mittel finanziert werden. Das heißt durch Spenden,<br />

Mitgliedsbeiträge, Erbschaften, Geldauflagen und<br />

vieles mehr. Das Team arbeitet hart daran, durch Aktionen,<br />

Ideen und neue Konzepte Spenden für Menschen<br />

mit HIV und Aids zu akquirieren.<br />

Vielen herzlichen Dank an alle Menschen, die mit<br />

ihrem Engagement die Anliegen von Menschen mit<br />

HIV und Aids gestärkt und die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> und Care24 unterstützt haben!<br />

safer sex<br />

12 points<br />

Hier ein kleiner Einblick in die vielfältigen<br />

Aktionen, Projekte und Veranstaltungen aus<br />

<strong>2011</strong> (Auszüge):<br />

›Besondere Berliner‹<br />

An Altweiber fand in der Café Bar Lounge Seitensprung<br />

ein Berliner-Essen zu Gunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

statt. Besonderer Clou: in verschiedenen Berlinern<br />

befand sich nicht die erwartete Marmelade, sondern<br />

Senf! Wer einen dieser besonderen Berliner ergatterte,<br />

gewann als "Trost" einen Preis! Beim Berliner-Essen<br />

kamen so 122,93 Euro für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> zusammen.<br />

Vielen Dank an das Team des Seitensprungs für ihre<br />

kreativen Spendensammel-Ideen!<br />

›Glitter-Pin‹<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> beteiligte sich nicht nur mit<br />

einer Präventions-Kampagne am Eurovision Song Contest<br />

(ESC), sondern lieferte den Gästen auch ein exklusives<br />

Andenken/Mitbringsel. Entworfen von der Kommunikationsagentur<br />

Kunst und Kollegen gibt es nun<br />

den Glitter-Schleifen-Pin. Restexemplare sind bei der<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> noch exklusiv erhältlich. Natürlich<br />

für den guten Zweck. Alle Erlöse kommen wichtigen<br />

Projekten für Kinder, Frauen und Männer mit HIV<br />

und Aids zugute.<br />

Vielen Dank an die Mitarbeiter der Kommunikationsagentur<br />

Kunst und Kollegen für ihr großes Engagement<br />

für Menschen mit HIV und Aids!<br />

Air Berlin fliegt für den guten Zweck<br />

Am Samstag, den 26. November fand die beliebte<br />

Benefizveranstaltung ›Help & Fly‹ der Air Berlin zugunsten<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen<br />

statt. Im Mittelpunkt stand der Sonderflug<br />

mit prominentem Bordservice. Unter anderem mit


Käthe Köstlich, Merz & Pilini, Volle Kanne, Legér und<br />

den TrickBrettFahrern. Das Bühnenprogramm wurde<br />

von Ben Rüdinger, Kalle Pohl und Kay Ray, Markus Becker,<br />

den Sweethearts, Zauberer Merlin, dem Musi<strong>ca</strong>l „Dirty<br />

Dancing“ und Joana Zimmer, um nur einige zu nennen,<br />

gestaltet. Für das leibliche Wohl sorgten Stockheim,<br />

Marché, die Brauerei Füchschen und die Osteria Saitta.<br />

Am Ende freute sich Peter von der Forst, Geschäftsführer<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>, über einen Spendenscheck<br />

in Höhe von 42.000 Euro.<br />

Damit bleibt die Air Berlin der größte Unternehmensspender<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>. Allen Künstlern,<br />

Mitarbeitern und Firmen, die Help & Fly unterstützt<br />

haben ein herzliches Dankeschön!<br />

›Welt-Aids-Tag‹<br />

Anlässlich des 24. Welt-Aids-Tages am 1. Dezember <strong>2011</strong><br />

fanden wieder zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen<br />

in <strong>Düsseldorf</strong> statt. Unter anderem fand erneut der<br />

Infostand der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> mit Teddy-Verkauf und Informationen<br />

rund um das Thema HIV und Aids auf der<br />

Königsallee vor dem neueröffneten Sevens statt. Zahlreiche<br />

ehrenamtliche Spendensammler waren in der<br />

Stadt unterwegs und sammelten über 3.500 Euro für<br />

den Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>. Die Künstler des<br />

„Hape Kerkelings KEIN PARDON – Das Musi<strong>ca</strong>l“ sammelten<br />

im Capitol nach der Vorstellung über 6.300 Euro.<br />

Vielen herzlichen Dank an alle, die für den guten<br />

Zweck mit der Spendendose unterwegs waren!<br />

Für 2012 ist folgendes geplant (Auszüge):<br />

n Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> braucht die Unterstützung<br />

der <strong>Düsseldorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger.<br />

Deshalb planen wir eine Kampagne um neue Mitglieder<br />

für die wichtige Beratungsstelle zu finden.<br />

n Am Samstag, den 24. November 2012 startet<br />

Help & Fly in die nächste Runde. Infos und Buchung<br />

auf www.airberlin.com<br />

n Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember wird<br />

es wieder zahlreiche Aktivitäten geben.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

zielt darauf ab, potentiellen Klienten und Ratsuchenden<br />

Angebote bekannt zu machen und für diese niedrigschwellig<br />

erreichbar zu sein. Darüber hinaus möchten<br />

wir auch für die Allgemein bevölkerung, Politik und<br />

Kooperationspartner der erste Ansprechpartner in<br />

<strong>Düsseldorf</strong> und Umgebung sein, wenn es um den<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Themenkreis HIV und Aids geht.<br />

Inhalte der Arbeit und die Anliegen von Menschen<br />

mit HIV und Aids müssen immer wieder thematisch<br />

aufbereitet, an die Medien weitergeleitet und forciert<br />

werden. Medienkontakte müssen gepflegt und betreut<br />

werden.<br />

Hier ein kleiner Einblick in die vielfältigen<br />

Aktionen, Projekte und Veranstaltungen aus<br />

<strong>2011</strong> (Auszüge):<br />

›Safer Sex: 12 Points!‹<br />

Der Eurovision Song Contest (ESC) <strong>2011</strong> in <strong>Düsseldorf</strong><br />

war ein Riesenevent für die Stadt und auch für die<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>. Bereits seit Anfang des Jahres<br />

wurde geplant, überlegt und vorbereitet. Gemeinsam<br />

mit der schwulen Prävention und unterstützt von der<br />

Kommunikationsagentur Kunst und Kollegen wurde an<br />

einer eigenen Präventions-Kampagne für die vielen<br />

nationalen und internationalen Gäste gearbeitet. ›Safer<br />

Sex: 12 Points! Eurovision Song Contest in Düssel dorf‹.<br />

Anfang Mai starteten die Aktionen rund um den ESC.<br />

Wir danken allen Helferinnen und Helfern, der IWWIT-<br />

Kampagne, der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW e.V., dem Gesundheitsamt<br />

der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>, der Kommunikationsagentur<br />

Kunst und Kollegen, dem NDR und allen<br />

Veranstaltern, die uns wunderbar unterstützt haben!<br />

Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel<br />

Die Loftkantine bietet jeden Mittwoch<br />

zwischen 12.30 und 14.30 Uhr<br />

einen leckeren Mittagstisch für alle<br />

Menschen mit kleinem Einkommen.<br />

Insbesondere für Menschen mit HIV<br />

und Aids in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Eröffnet wurde am 12. Oktober<br />

<strong>2011</strong>. Die Vorbereitungen liefen im<br />

letzten Jahr auf Hoch touren: die<br />

neue Profiküche wurde im Sommer<br />

geliefert und aufgebaut, die ehrenamtliche<br />

Gruppe tauschte Rezepte<br />

aus und kochte zur Probe, die Bewerbung wurde geplant<br />

und mit der Kommunikationsagentur Kunst und<br />

Kollegen umgesetzt, eine Facebook-Seite eingerichtet<br />

und die neue Homepage www.loftkantine.de programmiert<br />

und ins Netz gestellt. Auf der Seite findet man<br />

alle wichtigen Infos zu dem Projekt, insbesondere den<br />

wöchentlich wechselnden Essensplan. Schauen Sie<br />

doch mal vorbei. Wir wünschen guten Appetit!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 37


Für die Unterstützung bei der Realisierung dieses<br />

Projektes danken wir Simone Buch, der Deutschen<br />

<strong>AIDS</strong>-Stiftung, der BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong>, den<br />

Mitarbeitern der air berlin group, Harald Schüll, Hanns<br />

Friedrichs, Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> und der Kommunikationsagentur Kunst<br />

und Kollegen!<br />

38<br />

Ein Tag am Meer<br />

›Ein Tag am Meer‹<br />

Am 9. Juli feierte die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. zusammen<br />

mit ihrem Förderkreis Heartbreaker e.V. ab 15 Uhr<br />

ihr zweites Sommerfest im Hinterhof der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> e.V. Eingeladen waren alle Klienten, Mitglieder,<br />

Ehrenamtliche und Freunde des Hauses. Auch<br />

dieses Sommerfest wurde unter einem Motto gefeiert:<br />

›Ein Tag am Meer‹. Heinz und die Kreativgruppe gestalteten<br />

wieder tolle dekorative Elemente für die Wände<br />

und Tische wie Leuchttürme, Strand- und Meerlandschaften<br />

und vieles mehr. Über 120 Gäste kamen und<br />

feierten ein schönes Fest. Mit der Getränketheke, dem<br />

Grill, Essenszelt sowie vielen Biertischgarnituren und<br />

Stehtischen war der Hof gut gefüllt. Die letzten Gäste<br />

halfen um 21.00 Uhr noch beim Aufräumen.<br />

Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Helfer und<br />

Helferinnen, Unterstützer, die Praktikanten, Essensspender,<br />

die kreativen Bastler und Blumen Matthes<br />

für die Deko und die Arbeitsgruppe Sommerfest!<br />

Für 2012 ist geplant (Auszüge):<br />

n Das AHD-Magazin :info soll auch in 2012 dreimal erscheinen.<br />

Die erste Ausgabe ist im April erschienen.<br />

n Weitere Bewerbungsmaßnahmen und Materialien<br />

für die Loftkantine werden geplant und umgesetzt.<br />

n Eine neue Informationsbroschüre über die Angebote<br />

der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> soll aufgelegt werden.<br />

n Das nächste Sommerfest (16. Juni) wird geplant und<br />

vorbereitet. Wir hoffen auf gutes Wetter und gutgelaunte<br />

Gäste!<br />

Danke an alle Menschen, die mit Ihrem Engagement<br />

die Anliegen von Menschen mit HIV und Aids gestärkt<br />

und die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> und Care24<br />

unterstützt haben!


Spenden und Bußgeldakquise<br />

Heike Gröper<br />

Im Bereich Fundraising und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. werden unter<br />

anderem folgende Personenkreise<br />

betreut: Interessierte an der Arbeit<br />

der Beratungsstelle und ihrer Angebote<br />

sowie an ehrenamtlicher Mitarbeit, Mitglieder<br />

und Spender.<br />

Spenden<br />

Viele Menschen unterstützten die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> zu einem<br />

besonderen Ereignis: ein Geburtstag, eine Hochzeit<br />

bzw. Verpartnerung oder auch ein Trauerfall wurden<br />

zum Anlass genommen, zu einer Spende für die <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> aufzurufen. Vielen Dank dafür!<br />

Um den 24. Welt-Aids-Tag herum fanden zahlreiche<br />

Aktionen zugunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

statt, hier einige Beispiele:<br />

Bei der Party „joice“ im Ufer 8 gingen 1 Euro von<br />

jedem Eintritt an die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>, verdoppelt durch die<br />

Betreiber des Ufer 8 insgesamt 600 Euro.<br />

Die Phoenix Sauna veranstaltete eine Benefiz-Party<br />

mit Tombola und spendete über 3.000 Euro.<br />

Im Piranha kamen bei einer Karaoke-Party 620,80<br />

Euro für den guten Zweck zusammen.<br />

Mitarbeiter der Metro <strong>Düsseldorf</strong> sammelten<br />

Spenden und verteilten Infomaterial. Bei einer symbolischen<br />

Scheckübergabe freute sich Frau Haldimann die<br />

Summe von 355,65 Euro persönlich zu übergeben.<br />

Auch <strong>Düsseldorf</strong>s Bürgermeisterin Gudrun Hock<br />

flanierte mit der Spendendose über die Königsallee und<br />

bat dabei die <strong>Düsseldorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger<br />

erfolgreich um eine Spende.<br />

Allen Unterstützern, Helfern und Spendern sei an dieser<br />

Stelle für ihr tolles Engagement herzlich gedankt.<br />

Bußgeldakquise<br />

Die Akquirierung von Bußgeldern spielt eine erhebliche<br />

Rolle im Fundraising. Richter und Staatsanwälte wurden<br />

mehrmals im Jahr angeschrieben. Die zuweisenden<br />

Stellen wurden regelmäßig über den Stand der Zahlungen<br />

informiert. Dankesbriefe, aus denen die Verwendung<br />

der Gelder hervorgeht, rundeten die Korrespondenz<br />

mit Gerichten und Staatsanwaltschaft ab.<br />

Erstmalig wurden auch Rechtsanwälte angeschrieben<br />

in der Hoffnung auf Empfehlung einer Bußgeldzuweisung<br />

an die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> kam es zu Veränderungen. Eine Online-<br />

Registrierung wurde nötig, um die Organisation in eine<br />

Verteilerliste aufnehmen zu lassen, umso weiter mit<br />

Zuweisungen von Bußgeldern bedacht zu werden.<br />

Leider sind die Einnahme von Geldauflagen rückläufig.<br />

Dazu kommt auch, dass immer mehr Verurteilte ihre<br />

Bußgelder nicht bezahlen können und auch der Staat<br />

mehr Geldauflagen für sich beansprucht.<br />

Vielen Dank an alle Richter, Staatsanwälte und zuständigen<br />

Stellen für die Zuweisung von Bußgeldern,<br />

die die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> unterstützen.<br />

Für 2012 sind unter anderem folgende Maßnahmen<br />

geplant:<br />

n Das Fundraising mit Spendendosen soll überarbeitet<br />

und aktualisiert werden<br />

n Das Bußgeld-Fundraising muss den neuen Anforderungen<br />

angepasst werden<br />

n Von der Einführung des sogenannten „SEPA-Verfahrens“<br />

im europäischen Bankenverkehr sind auch die<br />

Spender und Mitglieder der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

betroffen. Die Umstellung auf die neuen Konto-<br />

Nummern muss dieses Jahr in Zusammenarbeit mit<br />

der Buchhaltung erfolgen.<br />

Werbung<br />

Julia Sanchez<br />

Die Gestaltung vieler Werbematerialien<br />

für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

und Care24 PflegeService<br />

wird eigenständig im Bereich<br />

Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt.<br />

So kann schnell projektbezogen<br />

und auch kurzfristig reagiert werden. Auch die Beauftragung<br />

und Kontrolle der Produktion (Druck, Herstellung)<br />

der Materialien gehört zum Arbeitsfeld. Die Umsetzung<br />

und Kontrolle nehmen viel Zeit in Anspruch.<br />

Der Schaukasten vor dem Hauseingang wird monatlich<br />

mit neuen Angeboten und Informationen bestückt.<br />

Folgende Materialien wurden in <strong>2011</strong> umgesetzt<br />

(Auswahl):<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

n Aktualisierung der Geschäftsausstattung (Briefbögen,<br />

Leit- und Wegesystem, Visitenkarten)<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 39


n Gestaltung diverser Flyer und Aufkleber für Angebote<br />

für Menschen mit HIV und Aids (Frauentag,<br />

Sommer fest, Migration, Health!angels <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

Frauen und Migration, Respekt und Mut, Nikolausfeier,<br />

PerspektHIVen, Wünsch dir was)<br />

n Entwicklung und Gestaltung des ESC-Logos<br />

n Gestaltung der Kondomverpackung LifeGuards<br />

n Gestaltung der 3-mal pro Jahr erscheinenden Hauszeitschrift<br />

:info<br />

n Gestaltung des <strong>Jahresbericht</strong>es<br />

n Gestaltung des Programmflyers zum Welt-Aids-Tag<br />

Care24 PflegeService<br />

n Aktualisierung der Geschäftsausstattung (Anzeigen,<br />

Visitenkarten)<br />

n Gestaltung eines neuen Infostands mit Flyern und<br />

einem Roll-Up<br />

Für 2012 ist folgendes geplant (Auszüge):<br />

n Entwicklung und Gestaltung einer neuen Informationsbroschüre<br />

über die Angebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong><br />

n Erstellung des <strong>Jahresbericht</strong>es <strong>2011</strong><br />

n Gestaltung der 3-mal pro Jahr erscheinenden Hauszeitschrift<br />

:info<br />

Online-Fundraising/Social-Media<br />

Der Bereich Online-Fundraising/Social-Media (zum Beispiel<br />

Facebook) wird im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

betreut. Dazu zählen auch Einträge in andere Internet-<br />

Seiten und Online-Kommunikation.<br />

Online-Fundraising ist eine sehr niedrigschwellige<br />

und effiziente Form der Öffentlichkeitsarbeit, da sie<br />

flexibel und gegenüber traditionellen Medien sehr<br />

wirtschaftlich ist.<br />

Personen bzw. Gruppen können im Internet bis in<br />

kleinste Communities und Zielgruppenbereiche ausfindig<br />

gemacht werden und sowohl allgemein als auch<br />

individuell angesprochen werden. Dazu können Inhalte<br />

extrem schnell verbreitet und aktualisiert werden.<br />

Regelmäßig werden Informationen via Newsletter<br />

an Interessierte versendet und so schnell über Angebote<br />

und News rund um die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> berichtet.<br />

Diese Arbeit soll 2012 verbessert und ausgebaut<br />

werden.<br />

40<br />

Internetarbeit<br />

Leif Peters<br />

›Internetarbeit‹ ist ein Teil des<br />

Bereichs Fundraising und Öffentlichkeit.<br />

Es werden folgende<br />

Seiten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

und Care24 PflegeService betreut:<br />

n www.duesseldorf.aidshilfe.de<br />

n www.<strong>ca</strong>re24-pflegedienst.de<br />

n www.life-guards.de<br />

n www.duesseldorf19228.de<br />

n www.loftkantine.de<br />

Neben Programmierarbeiten liegt ein Großteil der<br />

Arbeit in der redaktionellen Betreuung der Seiten. Interessierte<br />

werden über Aktuelles informiert, finden hier<br />

schnell den richtigen Ansprechpartner für ihr Anliegen<br />

und erfahren von Vorträgen und Gruppentreffen. Aber<br />

auch Online-Mitgliedschaften und Online-Spenden über<br />

ein sicheres Bankmodul sind möglich.<br />

Neuerungen in <strong>2011</strong><br />

Die neue Seite des schwul-lesbischen Jugendzentrums<br />

›PULS‹ wurde entwickelt und online gestellt. Sie bietet<br />

den Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Interaktion.<br />

Schauen Sie mal auf www.puls-duesseldorf.de.<br />

Die Seite des Essensprojektes ›Loftkantine‹ wurde<br />

zusammen mit der Agentur Kunst und Kollegen entwickelt.<br />

Neben dem aktuellen Speiseplan und Informationen<br />

zum Projekt finden Interessierte hier auch ein<br />

kleines Spiel. Infos auf www.loftkantine.de.<br />

Planung für 2012<br />

Alle Homepages werden erneut auf ihre Funktionalität,<br />

Aktualität, Sicherheit und Datenschutz überprüft.<br />

Darüber hinaus sollen Innovationen zur Unterstützer-<br />

Darstellung entwickelt werden.<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

Hannah Ross<br />

Ehrenamt<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> (AHD)<br />

lebt von dem großen ehrenamtlichen<br />

Engagement ihrer vielen<br />

Helferinnen und Helfer. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> engagierten sich wieder


250 Ehren amtliche in den unterschiedlichsten Bereichen<br />

und unterstützten mit insgesamt 5.314 Stunden<br />

die Projekte und die Arbeit der AHD.<br />

Tätigkeitsfelder waren zum Beispiel:<br />

Betreuer/Kümmerlinge<br />

Betreuung und Begleitung von Menschen mit HIV<br />

und Aids.<br />

Empfang/Telefon<br />

Entgegennehmen und Weiterleiten von Telefonaten<br />

an die entsprechenden Ansprechpartner, Empfang<br />

von Klienten, Verwaltungstätigkeiten.<br />

Frühstück für HIV-Positive/Frühstück für drogengebrauchende<br />

Menschen<br />

Vor- und Zubereitung des Frühstücks.<br />

Gottesdienstgruppe<br />

Organisation und Durchführung von Gottesdiensten<br />

und Gedenkveranstaltungen.<br />

Health!angels (Prävention bei Männern, die Sex mit<br />

Männern haben)<br />

Mitarbeit bei Aufklärungsaktionen auf schwul-<br />

lesbischen Partys und in der Szene.<br />

Heartbreaker (Förderkreis der AHD)<br />

Regelmäßige Mithilfe bei Benefizveranstaltungen.<br />

LifeGuards (Prävention bei jungen Erwachsenen)<br />

Präventionsarbeit zum Thema HIV und Aids auf<br />

Partys und Clubs in der Heteroszene.<br />

Positive Multiplikatoren<br />

Mitarbeit als HIV-Positiver bei Präventionsveranstaltungen<br />

in Schulen und Jugendeinrichtungen.<br />

SchLAu<br />

Mitarbeit als lesbische Frau, schwuler Mann oder<br />

Bisexueller bei Veranstaltungen in Schulen mit dem<br />

Ziel, Jugendlichen einen Einblick in die schwule,<br />

lesbische oder bisexuelle Lebenswelt zu geben.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand arbeitet rein ehrenamtlich und setzt sich<br />

aus drei bis fünf Mitgliedern des Vereins zusammen.<br />

Die Ehrenamtlichen aus dem Aktivistenpool der AHD<br />

halfen bei Aktionen wie z.B. dem Welt-Aids-Tag, bei<br />

Benefizveranstaltungen (Vorbereitungen, Aufbau,<br />

Durchführung von Veranstaltungen) sowie Spendensammelaktionen.<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> startete die ›Loftkantine‹ das neue<br />

Essensprojekt der AHD für den kleinen Geldbeutel. Die<br />

Essensvorbereitungen sowie der Service werden durch<br />

unsere neue Ehrenamtlichen-Crew gestemmt, die<br />

bisher tolle Rezepte umgesetzt und durch freundlichen<br />

Service überzeugt hat.<br />

Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Dankeschön<br />

Mit dem Sommerfest im Juli <strong>2011</strong> wollte sich die AHD<br />

bei all ihren Ehrenamtlichen herzlich für die tatkräftige<br />

Unterstützung bedanken. Bei strahlendem Sonnenschein<br />

und bester Laune feierten alle getreu dem<br />

Motto ›Ein Tag am Meer‹.<br />

Ein weiteres Highlight war die Nikolausparty. Sie<br />

fand am Nikolausabend im Loft<strong>ca</strong>fé der AHD statt. Der<br />

Raum wurde wunderschön weihnachtlich von der<br />

Kreativ-Gruppe geschmückt. Einige der Gäste sorgten<br />

außerdem durch ihre Nikolausmützen für lustige Stimmung.<br />

Und lustig ging es zu! Sogar der Nikolaus ließ<br />

sich mitreißen. Es wurde auch gesungen, was für vorweihnachtliche<br />

Stimmung sorgte.<br />

Ausblick<br />

Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> (AHD) hat sich in <strong>2011</strong> besonders<br />

viele Gedanken darüber gemacht, wie sie zukünftig<br />

noch besser auf mögliche Wünsche und Bedürfnisse<br />

ihrer Ehrenamtlichen eingehen kann. Für Ehrenamtliche<br />

ist neben dem Anliegen, einer sinngebenden Tätigkeit<br />

nachgehen zu können, natürlich auch die Anerkennung<br />

für ihre Arbeit und Mühe von Bedeutung.<br />

So wurden in <strong>2011</strong> Standards in der Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />

beschlossen. Diese gelten ab Januar 2012.<br />

Zwischen neuen Ehrenamtlichen und der AHD wird<br />

eine Vereinbarung abgeschlossen. Dort sind Tätigkeitsprofile<br />

formuliert und Angebote für den Ehrenamtlichen<br />

festgehalten. Der Ehrenamtliche kann so<br />

überprüfen, ob die Tätigkeit seinen Erwartungen entspricht<br />

und ob er Spaß daran finden wird. In Reflexionsgesprächen<br />

zwischen dem Ehrenamtlichen und dem<br />

hauptamtlichen Ansprechpartner können beide Seiten<br />

überprüfen, ob alles zur beiderseitigen Zufriedenheit<br />

verläuft oder ob es Änderungs wünsche und Anregungen<br />

gibt. Es können gemeinsam Ziele gesteckt und verfolgt<br />

werden, die auf diesem Weg eine größere Transparenz<br />

erfahren.<br />

Der AHD ist besonders wichtig, auf diesem Weg ihre<br />

Wertschätzung für die Ehrenamtlichen auszudrücken.<br />

Für Fragen stehen die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

oder die Ehrenamtskoordinatorin der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong> gerne zur Verfügung.<br />

All unseren Ehrenamtlichen gilt unser besonderer<br />

Dank. Danke für eure tatkräftige Unterstützung und<br />

das Engagement in <strong>2011</strong>! Wir freuen uns, wenn wir<br />

auch in 2012 wieder auf euch zählen können!<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 41


Leistungsstatistik<br />

Die bisher genannten Zahlen haben nur einzelne<br />

Arbeitsbereiche beleuchtet und jeweils nur einen Teil<br />

der dort erbrachten Leistungen, da z. B. die von allen<br />

präventiven und psychosozialen Arbeitsbereichen<br />

erbrachte allgemeine Beratung zu HIV und Aids in<br />

diesen Zahlen nicht enthalten war.<br />

Mit dem Land Nordrhein Westfalen und der Stadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong> ist die Erhebung bestimmter Leistungszahlen<br />

zum Nachweis unserer Leistungen vereinbart.<br />

Hier zunächst ausgewählte Zahlen aus der Erfassung<br />

für das Land Nordrhein-Westfalen:<br />

Ehrenamtliche Mitarbeit<br />

250 Personen haben 5.314 Zeitstunden gearbeitet.<br />

Primärpräventive Maßnahmen<br />

30.391 unmittelbare personalkommunikative Kontakte<br />

(Gespräche mit Einzelpersonen und mit Personen in<br />

kleinen Gruppen) fanden statt.<br />

Die erreichten Menschen teilen sich wie folgt auf:<br />

69 % männlich<br />

31 % weiblich<br />

30 % bis 21 Jahre alt<br />

70 % 22 Jahre und älter<br />

19 % mit erkennbarem Migrationshintergrund<br />

Sekundär- und tertiärpräventive Maßnahmen<br />

(Beratung und Betreuung)<br />

7.448 unmittelbare personalkommunikative Kontakte<br />

(Gespräche mit Einzelpersonen und mit Personen in<br />

kleinen Gruppen) fanden statt.<br />

Die erreichten Menschen teilen sich wie folgt auf<br />

(siehe auch ›Wer nutzt unser Beratungs- und Unterstützungsangebot?‹,<br />

Seite 23):<br />

68 % männlich<br />

32 % weiblich<br />

2 % bis 21 Jahre alt<br />

98 % 22 Jahre alt und älter<br />

30 % mit erkennbarem Migrationshintergrund<br />

42<br />

Leistungsstatistik der hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

1. Januar–31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Leistungen<br />

Nur hauptamtliche Mitarbeiter<br />

1. Multiplikatorenarbeit<br />

2. Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die die Ausbreitung von HIV verhindern soll<br />

3. Primärpräventive Einzel- und Paarberatungen<br />

und telefonische Fachberatungen<br />

4. Psychosoziale, psychologische und medizinische<br />

Beratung, Betreuung, ärztliche Diagnostik, Therapie<br />

5. Gruppen- und Begegnungsangebote für Betroffene,<br />

Angehörige und Freunde<br />

6. Krisenintervention und Sterbebegleitung<br />

7. Hilfsfonds<br />

8. Klientenbezogene Kontakte mit Dritten sowie Schriftverkehr<br />

(Anträge, Berichte und Stellungnahmen)<br />

9. Fachliche Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

10. Koordination und Vernetzung<br />

11. Beratung zu Hepatitis<br />

Gesamtsumme Stunden


(Entsprechend den Vereinbarungen mit der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> – Anlage zum Rahmenvertrag zur Sicherung von sozialen<br />

Diensten und Leistungen zwischen der Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong> und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege.)<br />

Vereinbarte Kennzahlen Ist Summe<br />

Leistungen/Stunden Stunden<br />

a Gruppenveranstaltung 27/52,7<br />

b Einzelfachberatung 152/102,6<br />

c Kurzberatung 389/183,8 339<br />

a Zielgruppenspezifische Prävention 222/736,3<br />

b Vor-Ort-Arbeit (zielgruppenspezifische Prävention) 286/845<br />

c Massenmediale, nichtzielgruppenspezifische Prävention 623/1.328,7<br />

d Entwicklung und Planung von Projekten und Aktionen 764/920,8 3.831<br />

a Einzelberatung 135/70,3<br />

b Paarberatung 13/8,3<br />

c Kleingruppenberatung 26/13,2<br />

d Telefonische Fachberatung 715/204<br />

e Telefonkontakt/Informationsweitergabe 301/49,3<br />

f Online-Beratung 296/88 433<br />

a Psychosoziale Beratung und Betreuung 956/1.008<br />

b Psychologische Diagnose, Beratung und Betreuung<br />

c Hausbesuch außerhalb der Institution (erfasst unter a und b)<br />

733/716,8<br />

d Online-Beratung 82/21,9<br />

e Telefon- und Schriftkontakt mit Betroffenen 720/229,4<br />

f Rentenberatung<br />

a Gruppen- und Begegnungsangebot<br />

75/70,1 2.046<br />

237/723,7 724<br />

a Kriseninterventionen und Sterbebegleitung 40/61,7 62<br />

a Betreuung<br />

a Klientenbezogener Kontakt mit Dritten<br />

133/57,6 58<br />

705/515,9 516<br />

a Gruppenveranstaltung 19/50,7<br />

b Gruppentreffen 125/248,2<br />

c Kurzberatung 653/273,3 572<br />

Fall- und trägerübergreifende Koordination 554/840,7 841<br />

a Präventive Beratung 10/5,1<br />

b Psychosoziale Beratung 8/5,4 11<br />

An Wegezeiten zu Außenterminen sind weitere 595 Stunden aufgelaufen.<br />

43<br />

9.433<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 43


Care24 PflegeService gGmbH<br />

44<br />

Lutz Middelberg<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> wurde überschattet<br />

durch den Tod unseres Pflegedienstleiters<br />

Lawrence Dalgamoni<br />

und den Tod unserer Personalsachbearbeiterin<br />

Mona Hübner.<br />

Lawrence und Mona starben viel<br />

zu jung an den Folgen schwerer Krebserkrankungen.<br />

Wir haben mit tiefer Trauer und Bestürzung Abschied<br />

nehmen müssen.<br />

In der Nachfolge konnten wir Cornelia Stefanidis-<br />

Berndt und Marc Schlubeck für die Pflegedienstleitung<br />

und Elvira Omerbasic für die Personalsachbearbeitung<br />

gewinnen.<br />

Trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen<br />

für die Versorgung unserer Klientinnen und<br />

Klienten konnte sich Care24 PflegeService gGmbH <strong>2011</strong><br />

wirtschaftlich stabilisieren. Gelungen ist dieses durch<br />

eine bessere Steuerung der betriebswirtschaftlich<br />

relevanten Prozesse und durch die Begrenzung der<br />

Leistungserstellung auf bewilligte refinanzierte Zeiten.<br />

Als Spezialpflegedienst versorgten wir im Jahr <strong>2011</strong><br />

79 Klienten mit HIV und Aids im Stadtgebiet <strong>Düsseldorf</strong><br />

und der näheren Umgebung.<br />

Die bewilligten refinanzierten Zeiten reichen für viele<br />

Menschen in unserer Versorgung aufgrund der komplexen<br />

Bedarfslagen nicht aus. Insofern bemühen wir<br />

uns intensiv um Zuschüsse und Spenden, damit wir die<br />

ambulante Versorgung – insbesondere die der Menschen<br />

mit HIV und Aids – bedarfsgerecht gestalten<br />

können.<br />

Folgende Faktoren kennzeichnen die Lebensumstände<br />

unserer Klienten:<br />

n ein geringer sozio-ökonomischer Status mit der<br />

Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen,<br />

n Mehrfacherkrankungen [HIV-assoziierte-Erkrankungen<br />

(z.B. Demenz, neurologische Erkrankungen), Depressionen,<br />

psychiatrische Erkrankungen, Erkrankungen<br />

in Folge langjährigen Drogenmissbrauches (z.B.<br />

Leberzirrhose), Herz-Kreislauferkrankungen, Onkologische<br />

Erkrankungen, Wundheilungsstörungen, etc.],<br />

n ein nicht intaktes soziales Umfeld [z.B. mit der Folge<br />

von Vereinsamung, Isolation],<br />

n traumatisch wirkende Diskriminierungserlebnisse<br />

[HIV-Infektion, individueller Lebensstil],<br />

n die Zunahme altersbedingter Einschränkungen bzw.<br />

Erkrankungen [Osteoporose, Arthrose, Alzheimer,<br />

Demenz, Altersschwerhörigkeit, Rheuma, Arthritis, etc.].<br />

Insbesondere bei unseren Patienten mit HIV und Aids<br />

sind die Krankheitsverläufe nicht linear, sondern als<br />

spiralförmiger Prozess zu verstehen, in dem sich die<br />

unterschiedlichen Phasen (Wohlbefinden – massive<br />

gesundheitliche Einschränkung) abwechseln und<br />

wieder holen, langfristig jedoch eine Abwärtsentwicklung<br />

erfolgt, die aufzuhalten oder zu verzögern, zumindest<br />

aber unter Kontrolle zu halten das primäre Ziel<br />

unserer Interventionen ist. Für die betroffenen Menschen<br />

soll ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität in ihrem<br />

häuslichen Umfeld durch die ambulanten <strong>Hilfe</strong>n<br />

erreicht werden.<br />

Je nach momentaner Befindlichkeit, Symptomatik<br />

oder Krankheitsphase ergibt sich ein individueller<br />

Bedarf an:<br />

n <strong>Hilfe</strong>stellungen bei Verrichtungen des alltäglichen<br />

Lebens,<br />

n <strong>Hilfe</strong>stellungen zur Aufrechterhaltung von sozialen<br />

Beziehungen und bei der Tagesstrukturierung,<br />

n Unterstützung bei rechtlichen, behördlichen und<br />

finanziellen Angelegenheiten,<br />

n psychosozialer Betreuung und Begleitung, ggf.<br />

psychiatrischer Fachpflege,<br />

n medizinisch-somatischer Versorgung,<br />

n Schwerstpflege und ambulanter Intensivpflege.<br />

Ambulante Pflege, Versorgung und Betreuung<br />

<strong>2011</strong> wurden insgesamt 193 Klienten in diesen Bereichen<br />

von uns versorgt. 143 Klienten erhielten Krankenversicherungsleistungen<br />

(häusliche Krankenpflege) und<br />

77 Klienten Pflegeversicherungsleistungen. 76 Klienten<br />

erhielten Leistungen der Sozialhilfe (Hauswirtschaftliche<br />

Leistungen, Alltagsbegleitung, etc.) und sechs<br />

Familien wurden im Rahmen der Familienpflege (als<br />

Krankenversicherungsleistung) betreut.<br />

Des Weiteren wurden drei Beatmungspatienten versorgt.<br />

Zwei Beatmungspatienten wurden rund um die<br />

Uhr gepflegt und für einen Beatmungspatienten wurde<br />

die Versorgung von täglich acht Stunden organisiert.<br />

Ziel für <strong>2011</strong> war es, den Bereich ›Heimbeatmung‹<br />

auszubauen. Dieses ist nicht gelungen, da nicht ausreichend<br />

examiniertes Pflegepersonal eingestellt werden<br />

konnte. Bei einer zusätzlichen „Rund um die Uhr“-Versorgung<br />

entsteht ein Personalbedarf von 4,5 Vollzeitstellen,<br />

die zwingend mit Fachpersonal besetzt werden<br />

müssen. Es wird – aufgrund des Fachpersonalmangels<br />

in der gesamten Pflegebranche – absehbar nicht möglich<br />

sein, diesen Bereich auszubauen. Unabhängig von der<br />

›Heimbeatmung‹ wird es eine zentrale Herausforderung


für die nähere Zukunft sein, geeignete Pflegefachkräfte<br />

einzustellen. Somit wird zunächst das Ziel verfolgt, das<br />

bestehende Fachpersonal an Care24 zu binden und die<br />

Fluktuation insgesamt niedrig zu halten.<br />

Durch den Einsatz einer neuen Planungs- und Abrechnungssoftware<br />

konnten die Touren wirtschaftlicher<br />

beplant werden und es wurde ab August <strong>2011</strong><br />

möglich, mit den Kostenträgern direkt abzurechnen.<br />

Dieses hatte zur Folge, dass der Vertrag mit einer externen<br />

Abrechnungsstelle gekündigt werden konnte<br />

und somit erhebliche Kosten eingespart werden.<br />

Cornelia Stefanidis-Berndt wurde zur Qualitätsmanagementbeauftragten<br />

für Care24 ausgebildet.<br />

Durch einen kontinuierlichen Qualitätsentwicklungsprozess<br />

soll sich der Bereich Pflege weiter verbessern<br />

und auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.<br />

Die Maßnahmen umfassten in <strong>2011</strong> die Durchführung<br />

einer Qualifikationsreihe für Mitarbeiter zu den<br />

Themen: Pflegeplanung und Pflegeprozess, gezielte<br />

Dokumentation, Wundmanagement, Erste-<strong>Hilfe</strong> und<br />

Hygiene. Des Weiteren wurde ein Qualitätszirkel installiert,<br />

der die internen Prozesse optimieren soll.<br />

Im Rahmen der Personalentwicklung ist es auch ein<br />

Ziel, dass Mitarbeiter mit dem Status „Pflegehelfer“<br />

bzw. „Pflegeassistent“ sich durch Care24 unterstützt<br />

weiterbilden, um einen höheren Qualifikationsabschluss<br />

zu erreichen.<br />

Seit 2007 werden von Care24 auf Grundlage des<br />

Vertrages „<strong>Düsseldorf</strong>er Obdach Plus“ mit der Stadt<br />

<strong>Düsseldorf</strong> hauswirtschaftliche Leistungen für Wohnungslose<br />

in städtischen Unterkünften erbracht.<br />

Renovierungsarbeiten in der städtischen Unterkunft<br />

„Eisenstraße“ wurden Ende <strong>2011</strong> fertig gestellt. Seitdem<br />

erbringt Care24 auf Grundlage des Vertrages auch<br />

hauswirtschaftliche Leistungen für Wohnungslose in<br />

der Eisenstraße.<br />

Zudem wurde vom Amt für soziale Sicherung und<br />

Integration ein Nutzungskonzept für das Objekt in der<br />

Eisenstraße entwickelt, damit ältere, somatisch<br />

erkrankte und oft verwahrloste obdachlose Menschen<br />

adäquat untergebracht werden können.<br />

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen <strong>Hilfe</strong> für<br />

Wohnungslose befindet sich auch dieses Projekt als<br />

„<strong>Düsseldorf</strong>er Obdach Versorgung“ seit Ende <strong>2011</strong> in<br />

der Umsetzung. Care24 übernimmt dabei die pflegerisch/medizinische<br />

Versorgung der Bewohner und ist<br />

montags bis freitags vormittags mit einer Mitarbeiterin<br />

in der Einrichtung präsent. Ziel ist die Verbesserung der<br />

medizinischen und pflegerischen Versorgung von obdachlosen<br />

Frauen und Männern während der Unterbringung.<br />

Projektarbeit: Aufsuchende Pflege im Wohnungslosenbereich<br />

und Psychosozialer Dienst<br />

Beide Projekte werden von der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> gefördert.<br />

Die Finanzierung der Projekte ist nach Verlängerung<br />

der Rahmenverträge bis 2015 gesichert.<br />

Zur aufsuchenden Pflege<br />

189 Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit<br />

bedroht sind, konnten in <strong>2011</strong> im Rahmen der<br />

aufsuchenden Krankenpflege versorgt werden. Die<br />

Leistungen wurden für Personen erbracht, die auf der<br />

Straße leben. Zudem wurden Personen versorgt, die in<br />

Übergangswohnheimen untergebracht sind, in städtischen<br />

Notunterkünften leben oder in Notschlafstellen<br />

übernachten. Neben der pflegerischen/medizinischen<br />

Versorgung (Überprüfung der Vitalwerte, Wundmanagement,<br />

etc.) wird psychiatrische Fachpflege für<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder<br />

Suchterkrankungen geleistet.<br />

Ziel war und ist, die psychische und physische Verelendung<br />

von Menschen auf der Straße zu vermindern<br />

und eine nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen<br />

Situation wohnungsloser Personen zu erreichen.<br />

Care24 war auch in <strong>2011</strong> in ein Netzwerk verschiedener<br />

Akteure integriert, um die Versorgung für Wohnungslose<br />

trägerübergreifend zu koordinieren.<br />

Beispielsweise hat Care24 die Gremienarbeit der<br />

bestehenden Arbeitskreise „Wohnungslosigkeit“ und<br />

„Armut und Gesundheit“ und der AG „Streetwork“ in<br />

<strong>Düsseldorf</strong> mitgestaltet.<br />

Zur psychosozialen Betreuung<br />

In diesem Bereich wurden Einzelberatungen für <strong>Hilfe</strong>suchende<br />

und Beratungen von Angehörigen und Multiplikatoren<br />

geleistet:<br />

<strong>2011</strong> wurden 464 Stunden für Beratungen und<br />

Krisenintervention geleistet. Dabei sind die Lebenssituationen<br />

der Ratsuchenden geprägt durch die Kopplung<br />

von schweren körperlichen und seelischen Problemen,<br />

einer häufig desolaten Wohnsituation, der Abhängigkeit<br />

von Sozialtransfers auch mit teilweise ungeklärten<br />

finanziellen Verhältnissen, teilweise langjährigem<br />

Drogen missbrauch, dem Fehlen sozialer familiärer<br />

Unterstützungsnetzwerke mit der Folge der Isolation<br />

und mangelhaften sozialen und kommunikativen<br />

Fähig keiten.<br />

Betroffene bzw. Angehörige/Freunde suchen häufig<br />

selbst den Kontakt zu unserer psychosozialen Beratung.<br />

Zudem verweisen gesetzliche Betreuer, Kliniken,<br />

die sozialpsychiatrischen Zentren, das Gesundheitsamt,<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 45


das Amt für Soziale Sicherung der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

Krankenkassen und Ärzte Betroffene an unsere Beratungsstelle.<br />

Der Erstkontakt findet dann in der Geschäftsstelle<br />

von Care24, im häuslichen Umfeld des<br />

Ratsuchenden oder in einer anderen Einrichtung statt.<br />

Zunächst wird die Lebenssituation analysiert um<br />

gemeinsam mit dem Betroffenen und ggf. den Angehörigen/Freunden<br />

geeignete Versorgungssettings zu<br />

beraten. Ziel ist, die Klienten in das <strong>Düsseldorf</strong>er Netzwerk<br />

sowie in Regelsysteme zu integrieren, um stationäre<br />

Aufenthalte zu vermeiden bzw. auch zu verkürzen.<br />

Als besonders schwierig in <strong>2011</strong> gestaltete sich die Vermittlung<br />

von <strong>Hilfe</strong>suchenden in geeignete Wohnungen.<br />

Beratungsschwerpunkte sind:<br />

n Krisenintervention, ggf. direkt Vermittlung zu Experten,<br />

Stabilisierung des Betroffenen und des Umfeldes<br />

n Information des Klienten über seine individuellen<br />

Betreuungsmöglichkeiten<br />

n Beratung des Klienten bezüglich finanzieller, rechtlicher<br />

und gesundheitlicher Fragestellungen und<br />

Leistungsansprüchen<br />

n Vermittlung des Klienten zu entsprechenden Fachdiensten<br />

n Erstellung eines ersten Handlungsschemas mit dem<br />

Klienten und ggf. seinen Angehörigen<br />

n Ggf. zeitlich begrenzt auch Übernahme und Begleitung<br />

von/bei Tätigkeiten wie z. B. Antragstellung,<br />

Behördengänge, Geldverwaltung etc.<br />

n Evaluation des Betreuungsverlaufs<br />

n Einleitung geeigneter Maßnahmen zur gesundheitlichen<br />

Stabilisierung der Klienten<br />

n Kurzfristige sozialpädagogische Unterstützung bei<br />

der selbständigen Lebensführung<br />

n Einleitung geeigneter Maßnahmen und erste kurzfristige<br />

Intervention zur Überwindung einer sozialen<br />

Isolation und, wenn möglich, Empfehlungen zur Einleitung<br />

einer Aufnahme von Arbeit oder Beschäftigung<br />

n Gesundheitsberatung der Klienten, insbesondere im<br />

Hinblick auf Ernährung, Hygiene, Medikamenteneinnahme,<br />

fachärztliche Betreuung, Lebensweise etc.<br />

Im Rahmen der psychosozialen Beratung und Betreuung<br />

hat sich eine Sozialarbeiterin im Arbeitskreis „Armut<br />

und Gesundheit“ und im Qualitätszirkel des Gesundheitsamtes<br />

mit eingebracht. Des Weiteren wurden<br />

kollegiale Beratungen mit den Kolleginnen der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. organisiert. Die Anbindung an<br />

46<br />

die Arbeitskreise und Fachgremien ist insbesondere<br />

wichtig, um über die aktuellen Entwicklungen in den<br />

unterschiedlichen Einrichtungen informiert zu sein und<br />

grundsätzliche Themen abstimmen zu können. Regelmäßige<br />

Treffen finden auch im AK „Sozialpsychiatrie“<br />

des DPWV NRW statt, um auch neuere Entwicklungen<br />

in der Versorgung von chronisch kranken Menschen zu<br />

beraten.<br />

Eine Sozialarbeiterin ist auch bei der Beratung und<br />

Anleitung von neuen Kollegen, Praktikanten, Pflegeschülern<br />

und Multiplikatoren beteiligt.<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

In diesem Bereich wurden in <strong>2011</strong> 72 Personen betreut.<br />

49 Klienten im Betreuten Wohnen waren Menschen<br />

mit HIV und Aids. Finanziert werden die Leistungen<br />

vom Landschaftsverband Rheinland auf Grundlage des<br />

SGB XII. Der individuelle Bedarf wird in einem <strong>Hilfe</strong>planverfahren<br />

festgestellt, so dass in der Folge Fachleistungsstunden<br />

bewilligt und von Care24 erbracht und<br />

abgerechnet werden können.<br />

Care24 ist zugelassen für die Versorgung von<br />

Menschen mit körperlichen und psychischen Behinderungen.<br />

Das ›Betreute Wohnen‹ stellt eine unterstützende<br />

Leistung dar, die insbesondere auch Menschen mit HIV<br />

und Aids hilft, dauerhaft in der eigenen Wohnung<br />

bleiben zu können und ein selbstbestimmtes und<br />

selbstständiges Leben zu führen.<br />

Unterstützung erhalten die Betroffenen beispielweise<br />

bei der Erledigung alltäglicher behördlicher Angelegenheiten,<br />

beim Umgang mit Geld, bei der Organisation<br />

der Haushaltsführung, bei der Tagesstrukturierung und<br />

beim Umgang mit Erkrankungen.<br />

In <strong>2011</strong> wurden vermehrt Leistungen für Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen bewilligt und von<br />

Care24 erbracht, so dass der Bereich insgesamt in <strong>2011</strong><br />

ausgebaut wurde.<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> hat der Förderkreis Alle Im Dienste<br />

Solidarisch e.V. (A.I.D.S.) wieder die Kosten für das<br />

wöchentliche gemeinsame Frühstück in den Gemeinschaftsräumen<br />

übernommen. Dieses Angebot erfreut<br />

sich weiterhin einer großen Beliebtheit. Es bietet<br />

den Bewohner die Möglichkeit zu einem regen Austausch<br />

untereinander, aber auch die Gelegenheit zu<br />

Gesprächen über gemeinsame Anliegen im Haus.<br />

Dafür möchten wir uns an dieser Stelle recht herzlich<br />

bedanken.


Übersichten<br />

Gesamtpatientenzahl nach Bereichen (n gesamt = 454)<br />

Ambulante Pflege, Versorgung und Betreuung<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

<strong>Hilfe</strong>n für Wohnungslose<br />

Versorgte Patienten nach Kostenträgern<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

Krankenkassen<br />

Pflegekassen<br />

Sozialämter<br />

Landschaftsverband Rheinland<br />

Privatzahler<br />

20<br />

Zuschuss Stadt <strong>Düsseldorf</strong>/Wohnungslosenprojekt<br />

Versorgte Patienten nach Krankheitsbildern<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

Menschen mit Mehrfacherkrankungen (somatisch, psychisch, Sucht)<br />

Menschen mit HIV und Aids<br />

58<br />

Menschen mit psychiatrischer Erkrankung/Behinderung<br />

8<br />

Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen<br />

5<br />

Menschen mit Krebs<br />

12<br />

Menschen nach Schlaganfall<br />

72<br />

72<br />

28<br />

Menschen mit körperlicher Behinderung<br />

Heimbeatmung Pflege für mehr Leben<br />

58<br />

Menschen ohne bekannte Diagnose<br />

77<br />

76<br />

79<br />

Ihr Ansprechpartner für Heimbeatmung<br />

Anette Hoeft<br />

Bereichsleitung Heimbeatmung<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes-Weyer-Str. 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon: 0211-90 09 72-60<br />

Telefax: 0211-90 09 72-99<br />

anette.hoeft@<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />

Care24 PflegeService ist Teil der Arbeitsgemeinschaft<br />

Heimbeatmung und Respirationsentwöhnung.<br />

Pflege für mehr Leben<br />

Heimbeatmung Pflege für mehr Leben<br />

Ihr Ansprechpartner für Pflege<br />

Marc Schlubeck<br />

Bereichsleitung Pflege<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes­Weyer­Str. 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon 0211­90 09 72­61<br />

Telefax 0211­90 09 72­99<br />

marc.schlubeck@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />

Pflegedienst mit einer spezialisierten<br />

Angebotspalette. Fordern Sie auch unser<br />

Informationsmaterial über weitere Versorgung-<br />

sangebote an<br />

• Krankenpflege<br />

• Psychiatrische Krankenpflege<br />

• Versorgung von Wohnungslosen<br />

• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

• Familienpflege<br />

• Alltagsbegleitung<br />

• Betreutes Wohnen<br />

• Wohnprojekte<br />

Versorgung und Betreuung für mehr Leben<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes-Weyer-Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon: 0211-90 09 72-0<br />

Telefax: 0211-90 09 72-99<br />

info@<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />

www.<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />

Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />

Pflege für mehr Leben<br />

143<br />

Heimbeatmung<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />

Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots­<br />

Pflege für mehr Leben<br />

palette. Fordern Sie auch unser Informationsma­<br />

terial über weitere Versorgungsangebote an<br />

• Psychiatrische Krankenpflege<br />

• Heimbeatmung<br />

• Versorgung von Wohnungslosen<br />

• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

• Familienpflege<br />

• Alltagsbegleitung<br />

• Betreutes Wohnen<br />

• Wohnprojekte<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

für Versorgung und Betreuung<br />

Gerd Vogtmann<br />

Stellv. Pflegedienstleitung<br />

Bereichsleitung Versorgung und Betreuung<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes­ Weyer­Straße 1<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes­Weyer­Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon 0211­90 09 72­0<br />

Telefax 0211­90 09 72­99<br />

info@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

www.<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon 0211–900972­70<br />

Telefax 0211–900972­99<br />

gerd.vogtmann@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />

Versorgung und Betreuung für mehr Leben<br />

193<br />

189<br />

189<br />

206<br />

Fachpflege und Streetwork im Wohnungslosenbereich Pflege für mehr Leben<br />

Pflege für mehr Leben<br />

Kooperationspartner und Anlaufstellen<br />

in <strong>Düsseldorf</strong><br />

• Altstadt­Armenküche e. V.<br />

• Ariadne<br />

• Cafe Pur<br />

• Horizont<br />

• Shelter<br />

• Trebe<strong>ca</strong>fe<br />

• AXept! Altstadt Streetwork und Zusammenarbeit<br />

• Don­Bosco­Haus – Caritasverband<br />

• Drogen<strong>Hilfe</strong>Centrum<br />

• fifty­fifty underdog<br />

• fifty­fifty streetwork<br />

• Flingern­mobil e. V.<br />

• Gesetzliche Betreuer<br />

• Knackpunkt<br />

• Krankenhäuser<br />

• Medizinische <strong>Hilfe</strong> für Wohnungslose<br />

• Ordensgemeinschaft der<br />

Armen Brüder des heiligen Franziskus<br />

• Städtische Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Dagmar Franke<br />

Telefon 0176­18 00 97­22<br />

dagmar.franke@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Iris Ousen­Foltz<br />

Telefon 0176­18 00 97­23<br />

iris.ousen­foltz@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />

Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots­<br />

palette. Fordern Sie auch unser Informationsma­<br />

terial über weitere Versorgungsangebote an<br />

• Krankenpflege<br />

• Psychiatrische Krankenpflege<br />

• Heimbeatmung<br />

• Alltagsbegleitung<br />

• Versorgung von Wohnungslosen<br />

• Betreutes Wohnen<br />

• Wohnprojekte<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist Mitglied<br />

im DPWV, DAH e. V., AH NRW e. V.<br />

und der LAG Hospiz NRW e. V.<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes­Weyer­Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon 0211­90 09 72­0<br />

Telefax 0211­90 09 72­99<br />

info@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

www.<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />

Versorgung und Betreuung<br />

für mehr Leben<br />

Fachpflege und Streetwork im Wohnungslosenbereich Pflege für mehr Leben<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />

Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots­<br />

palette. Fordern Sie auch unser Informationsma­<br />

terial über weitere Versorgungsangebote an<br />

• Krankenpflege<br />

• Psychiatrische Krankenpflege<br />

• Heimbeatmung<br />

• Versorgung und Betreuung<br />

• Alltagsbegleitung<br />

• Betreutes Wohnen<br />

• Wohnprojekte<br />

Care24 PflegeService gGmbH ist Mitglied<br />

im DPWV, DAH e. V., AH NRW e. V.<br />

und der LAG Hospiz NRW e. V.<br />

Care24 PflegeService gGmbH<br />

Johannes­Weyer­Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon 0211­90 09 72­0<br />

Telefax 0211­90 09 72­99<br />

info@<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

www.<strong>ca</strong>re24­pflegeservice.de<br />

Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />

Aufsuchende Fachpflege<br />

und Streetwork im<br />

Wohnungslosenbereich<br />

Pflege für mehr Leben<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 47


HEARTBREAKER,<br />

Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

Der Förderkreis der<br />

<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

e.V. hat sich<br />

seit über 17 Jahren<br />

der Unterstützung<br />

von Männern, Frauen<br />

und Kindern mit HIV und Aids verpflichtet.<br />

Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Unterstützern,<br />

Spendern, Organisationen und Unternehmen<br />

wurde für Menschen mit HIV und Aids in <strong>Düsseldorf</strong><br />

und Umgebung in <strong>2011</strong> viel bewegt.<br />

Vom Benefiz-Kochkurs Hungry Hearts, über das<br />

Golfturnier Heart Open bis hin zum Teddybären-Verkauf<br />

anlässlich des Welt-Aids-Tages und der beliebten<br />

Benefiz-Kunstauk tion Heartwork im K21.<br />

Ziel ist bei allem Tun die Förderung von Akzeptanz,<br />

Toleranz und Sympathie gegenüber von HIV betroffenen<br />

Menschen sowie das Spendensammeln für wichtige<br />

Aids-Projekte.<br />

Für <strong>2011</strong> stellte Heartbreaker über 180.000 Euro<br />

für wichtige <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Projekte zur Verfügung:<br />

Frauen und ihre Familien<br />

Seit 1996 hat der Förderkreis die Patenschaft für diesen<br />

Arbeitsbereich übernommen und finanziert ihn<br />

komplett – mit 37.500 Euro pro Jahr.<br />

Psychologische Beratung<br />

Viele Betroffene im Jahr profitieren von der psychologischen<br />

Beratung und Krisenhilfe. Heartbreaker hat das<br />

Angebot mit 20.000 Euro gesichert.<br />

Aufklärung in den Hauptbetroffenen Gruppen<br />

Die Prävention in der schwulen Szene wurde mit 23.000<br />

Euro in <strong>2011</strong> unterstützt.<br />

Frühstück für Menschen mit HIV und Aids<br />

Das Dienstagsfrühstück ist für viele Betroffene ein<br />

Wochenhöhepunkt und ermöglicht Kontakt zu anderen<br />

Betroffenen. Das Angebot wird mit 4.000 Euro pro Jahr<br />

unterstützt.<br />

HIV/Aids-Beratung bei Migranten<br />

Das Projekt "Beratung für Migranten" wird in <strong>2011</strong> mit<br />

der Finanzierung einer Personalstelle (20 Stunden/<br />

Woche) in Höhe von 20.000 Euro unterstützt.<br />

48<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> wird von Heartbreaker nicht nur mit<br />

Manpower, sondern auch finanziell unterstützt. In <strong>2011</strong><br />

mit 45.000 Euro.<br />

Sozialberatung und mobile psychosoziale Betreuung<br />

Um die finanzielle Absicherung Aidskranker zu gewährleisten,<br />

bedarf es einer Sozialberatung, die Zugang zu den<br />

Betroffenen findet und kompetent in Fragen der Sozialgesetzgebung<br />

Unterstützung leisten kann. Heartbreaker<br />

unterstützt diese wichtige Arbeit mit 19.000 Euro.<br />

Rentenberatung<br />

Eine spezialisierte Rentenberatung für Menschen mit<br />

HIV und Aids ist sehr wichtig, da sie oft als recht junge<br />

Menschen nicht mehr arbeitsfähig sind und in die<br />

Beren tung rutschen. Dieses Angebot finanziert Heartbreaker<br />

mit 2.400 Euro im Jahr komplett.<br />

Hilfsfonds<br />

Oft haben Aidskranke noch nicht einmal das Geld, um<br />

aus der Klinik heraus mit ihren Angehörigen oder<br />

Freunden zu telefonieren. Immer wieder gibt es Anfragen<br />

von Aidskranken, die nicht genug zu essen haben. Wenn<br />

andere <strong>Hilfe</strong>n nicht mehr greifen oder nicht schnell<br />

genug sind, hilft der Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> unbürokratisch<br />

und schnell. Die Soforthilfe für Menschen mit<br />

HIV und Aids wird seit Jahren von Heartbreaker mit<br />

10.000 Euro im Jahr finanziert.<br />

Loftkantine<br />

Die Loftkantine bietet einmal wöchentlich einen<br />

leckeren Mittagstisch für alle Menschen mit kleinem<br />

Einkommen. Insbesondere für Menschen mit HIV und<br />

Aids in <strong>Düsseldorf</strong>. Das Essensprojekt unterstützt<br />

Heartbreaker in <strong>2011</strong> mit 1.130 Euro.<br />

Vielen Dank an Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

Informationen über den Förderkreis und seine Aktionen<br />

finden Sie auf www.heartbreaker-duesseldorf.de.


Impressum<br />

Herausgeber <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />

Johannes-Weyer-Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Redaktion Yvonne Hochtritt, Peter von der Forst<br />

Gestaltung Julia Sanchez<br />

Abbildungen AHD-Archiv, Sven Albrecht, Rainer Becker, Air Berlin,<br />

Marcus Brammertz, BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

DAH, Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung, Hanns Friedrichs,<br />

Peter von der Forst, Heike Gröper, gunnar3000 by fotolia.com,<br />

Hannana by pixelio.de, Michael Krause by fotolia.com,<br />

Kunst und Kollegen, Andrew Lever by fotolia.com,<br />

Presseamt der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>, PULS-Archiv, Julia Sanchez,<br />

Sabine Symonds, SchLAu-Archiv, XPress.de<br />

Auflage 500<br />

Mit freundlicher Unterstützung von P. Clasen Satz & Druck oHG,<br />

Spielberger Weg 58, 40474 <strong>Düsseldorf</strong><br />

<strong>Düsseldorf</strong>, Mai 2012<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-164-331919<br />

gedruckt


<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />

Johannes-Weyer-Straße 1<br />

40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Telefon: 02 11/7 70 95-0<br />

www.duesseldorf.aidshilfe.de

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