Download Jahresbericht 2011 (ca. 5MB) - AIDS-Hilfe Düsseldorf eV ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Inhalt<br />
Vorwort 1<br />
Die finanzielle Situation der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. 2<br />
Spender <strong>2011</strong> – Air Berlin 3<br />
Spender <strong>2011</strong> – Hanns Friedrichs 3<br />
Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel 4<br />
Neudiagnosen mit HIV sinken in Deutschland! 6<br />
Verbreitung von HIV und Aids 7<br />
Eurovision Song Contest 8<br />
Datenschutz 9<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. – Beratungsstelle 10<br />
Prävention 10<br />
Spender <strong>2011</strong> – Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung 15<br />
Jugendzentrum PULS 20<br />
Anonyme Telefon- und Onlineberatung 22<br />
Beratung und Unterstützung 23<br />
Spender <strong>2011</strong> – M A C <strong>AIDS</strong> FUND 35<br />
Spender <strong>2011</strong> – Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch 35<br />
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit 36<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit 40<br />
Leistungsstatistik 42<br />
Care24 PflegeService gGmbH 44<br />
Spender <strong>2011</strong> – Heartbreaker 48<br />
Impressum 49
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in unserem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> wird die breite Palette der Angebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e.V. und ihres Spezialpflegedienstes Care24 PflegeService gGmbH deutlich. Hohe Zahlen der<br />
Inanspruchnahme unserer Angebote zeigen die Wichtigkeit und die Bedarfsgerechtigkeit<br />
unserer <strong>Hilfe</strong> und Unterstützung.<br />
Unsere Arbeit ist mit dieser Qualität und in diesem Umfang nur möglich, weil wir von vielen<br />
Menschen, Institutionen und Firmen unterstützt werden.<br />
An dieser Stelle danken wir:<br />
n denen, die Rat und <strong>Hilfe</strong> gesucht haben, für ihren Mut und ihre Offenheit,<br />
n unseren hauptamtlichen Mitarbeitern für die geleistete professionelle und gute Arbeit in<br />
einem oft schwierigen und sehr fordernden Arbeitsfeld,<br />
n den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr enormes Engagement und ihre anregende Kritik,<br />
n unseren Gönnern, Spendern und Mitgliedern, denen wir einen Großteil unseres Jahresetats<br />
<strong>2011</strong> verdanken! Besonders hervorheben möchten wir:<br />
- Modeschöpfer und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Ehrenmitglied Hanns Friedrichs hat wieder unermüdlich<br />
für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. gesammelt.<br />
- Tolle 42.000 Euro spendete die Air Berlin aus den Erlösen von Help & Fly!<br />
- Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V., hat wieder den mit Abstand<br />
größten privaten Geldbeitrag für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeit beigetragen und zusätzlich ganz<br />
wesentlich die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising mit gestaltet.<br />
- Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e. V. (A.I.D.S.) unterstützt weiterhin Projekte<br />
beider Einrichtungen!<br />
n Wir wollen aber auch den vielen Spendern und Spenderinnen sehr danken, die trotz zum<br />
Teil kleiner Einkommen unsere Arbeit unterstützen!<br />
Für die Zukunft wünschen wir uns ebensoviel Unterstützung und Solidarität, damit <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> weiterhin im Kleinen ein Zukunftsmodell gegenseitiger Unterstützung und Solidarität,<br />
gelungener Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichkeit, Professionalität und<br />
Selbsthilfe bleibt!<br />
<strong>Düsseldorf</strong>, im Mai 2012<br />
Dr. Gregor Müller n Harald Schüll n Dr. Martin Reith<br />
Vorstand<br />
Peter von der Forst<br />
Geschäftsführung<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 1
Die finanzielle Situation der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
Die Finanzierung der Hilfsangebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e. V. (AHD) steht im Wesentlichen auf zwei<br />
Säulen:<br />
n Öffentliche Förderung durch die Stadt <strong>Düsseldorf</strong><br />
und das Land Nordrhein-Westfalen,<br />
n Eigenmittel des Vereins (Mitgliedsbeiträge, Spenden,<br />
Erbschaften, Bußgelder).<br />
Die öffentliche Förderung deckt <strong>ca</strong>. 54,48 % der notwendigen<br />
Einnahmen ab. Die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> ist die<br />
mit Abstand größte öffentliche Geldgeberin. Hierfür<br />
sowie für die fachliche Unterstützung und Kooperation<br />
bedanken wir uns bei der Politik und der Verwaltung!<br />
Ohne Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften und<br />
Bußgelder könnten ein Drittel der präventiven und<br />
psycho sozialen Angebote in der Beratungsstelle nicht<br />
stattfinden. Insgesamt mussten 407.040,14 Euro durch<br />
Mitgliedsbeiträge, Spenden und Bußgelder aufgebracht<br />
werden, um unsere Aufgaben erfüllen zu können. Der<br />
hohe Aufwand, den die AHD und besonders ihr Förderkreis<br />
Heartbreaker betreiben, um die Finanzierung der<br />
Arbeit zu sichern, ist weiterhin zwingend notwendig.<br />
Zahlreiche mit präventiven Effekten verknüpfte Veranstaltungen<br />
wie das Benefiz-Golfturnier Heart Open,<br />
die sehr erfolgreiche Kunstauktion Heartwork unseres<br />
Förderkreises Heartbreaker, Help & Fly – veranstaltet<br />
durch die Air Berlin, Spendendosensammlungen,<br />
Spendenbriefe, Mitgliederwerbung, Bußgeldakquise<br />
und vieles mehr haben stattgefunden.<br />
n Die finanziell größte private Unterstützung in Höhe<br />
2<br />
von 181.680 Euro im Jahr <strong>2011</strong> leistete Heartbreaker.<br />
Gefördert wurden die Projekte Frauen und Aids,<br />
Sozial beratung/psychosoziale Beratung, Streetwork<br />
in der schwulen Szene, das Frühstück und der Hilfsfonds<br />
für Menschen mit HIV und Aids, psychologische<br />
Beratung, Rentenberatung, Loftkantine und<br />
die Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Informationen<br />
unter: www.heartbreaker-duesseldorf.de.<br />
n Die Air Berlin unterstützte die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V. durch den Benefizflug Help & Fly mit<br />
tollen 42.000 Euro!<br />
n Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e. V.<br />
(A.I.D.S.) unterstützte mit 24.893 Euro die Projekte<br />
Psychologische Beratung, das Frühstück und die<br />
Wartung des Treppenlifters im Betreuten Wohnen<br />
für Menschen mit HIV und Aids sowie den Hilfsfonds.<br />
Weitere Infos unter www.foerderkreis-aids.org.<br />
Wir bedanken uns bei allen Spendern und Unterstützern<br />
herzlich für ihr vorbildliches bürgerschaftliches<br />
Engagement!<br />
Unseren Spezialpflegedienst Care24 PflegeService<br />
gGmbH hat die nicht ausreichende Refinanzierung der<br />
Versorgung gerade der Patienten sehr belastet, die sich<br />
in besonders schwierigen sozialen und gesundheitlichen<br />
Situationen befinden. Ohne die Eigenmittel der<br />
AHD, mit denen die Liquidität gesichert und Verluste<br />
teilweise ausgeglichen werden, würde Care24 auch<br />
weiterhin nicht existieren können.<br />
Die wichtigsten Einnahmequellen Geldgeber in Euro Summe in %<br />
Öffentliche Förderung Stadt <strong>Düsseldorf</strong> 402.702,80<br />
Land NRW 100.200,00<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW/ZSP (Land) 55.000,00<br />
Eigenmittel Spenden 387.152,14<br />
Mitgliedsbeiträge 18.618,00<br />
Bußgelder 1.270,00<br />
557.902,80 54,48<br />
407.040,14 39,75<br />
Sonstige Einnahmen Zuschüsse, Stiftungen,<br />
Refinanzierungen etc. 59.144,31 59.144,31 5,78<br />
Gesamt 1.024.087,25 100<br />
Ausgaben in Euro Summe in %<br />
Personal 688.669,16 68,36<br />
Sachkosten (Anteil Hilfsfonds: 16.111,74) 296.881,09 29,47<br />
Abschreibungen 21.930,61 2,18<br />
Gesamt 1.007.480,86 100
Air Berlin<br />
Die deutsche Flug -<br />
gesellschaft Air Berlin<br />
wurde 1978 gegründet<br />
und hat ihren<br />
Firmensitz in Berlin.<br />
Zur airberlin group gehört auch die <strong>Düsseldorf</strong>er Fluggesellschaft<br />
LTU.<br />
Was 1998 mit der Idee zwei fliegender Mitarbeiter<br />
der LTU begann, wurde von Air Berlin weitergeführt<br />
und ist mittlerweile nach 14 Jahren eine der beliebtesten<br />
Benefizveranstaltungen in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Die Nachfrage nach ›Help & Fly‹ anlässlich des Welt-<br />
Aids-Tages am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen ist groß und die<br />
Veranstaltung zugunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
schnell ausverkauft.<br />
Im Mittelpunkt des unterhaltsamen Events steht ein<br />
Air Berlin-Sonderflug im Airbus. An Bord können sich<br />
die Gäste entspannt zurücklehnen und den exzellenten<br />
Service der lustigen Crew mit Käthe Köstlich und vielen<br />
anderen Prominenten genießen.<br />
Nach der Landung startet das bunte Show programm<br />
im Station Airport am Flughafen. Unter anderem<br />
waren bereits dabei: Thomas Anders, Sydney Youngblood,<br />
Olaf Henning, Haddaway, Sasha, Boney M. und<br />
Roberto Blanco.<br />
Für Essen und Trinken ist auch gesorgt. Stockheim,<br />
Marché und die Brauerei Füchschen achten darauf, dass<br />
jeder Gast ein Frühstück und später ein zünftiges, warmes<br />
Buffet genießen kann. Giuseppe Saitta verwöhnt<br />
die Gäste vor Abflug mit einem Sekt-Empfang.<br />
Aventem Audiovisuelle Dienstleistungen versorgt die<br />
Künstler und Gäste mit einer hervorragenden Bühnentechnik<br />
und einer unverwechselbaren Tonqualität.<br />
<strong>2011</strong> bekam die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. den Erlös<br />
in Höhe von 42.000 Euro gespendet. 3.000 Euro kamen<br />
zusätzlich bei Spenden-Aktionen am Boden zusammen.<br />
In den letzten 14 Jahren kamen über diese ungewöhnliche<br />
und überaus erfolgreiche Benefizaktion<br />
über 600.000 Euro für Menschen mit HIV und Aids zusammen!<br />
Damit ist Air Berlin größter Unterstützer aus dem<br />
Unternehmensbereich der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>!<br />
Hanns Friedrichs<br />
Seit in den 80ziger Jahren<br />
das Thema ›Aids‹ aufkam,<br />
engagiert sich Hanns Friedrichs<br />
für die Anliegen von<br />
Menschen mit HIV und Aids.<br />
Der Modeschöpfer war in<br />
<strong>Düsseldorf</strong> einer der Ersten,<br />
der Spenden sammelte und<br />
sich gegen die Ausgrenzung<br />
von Betroffenen einsetzte.<br />
1988 gründete er den Förderkreis Alle Im Dienste<br />
Solidarisch e.V. (A.I.D.S.), dessen Ehrenvorsitzender er<br />
bis heute ist. Die von ihm ausgerichteten Chry santhemen<br />
bälle waren das Highlight der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Ballsaison.<br />
Seine Kontakte, Modeschauen und Veranstaltungen<br />
nutzte der auch ›Modezar‹ oder ›Dior vom Rhein‹<br />
genannte Modeschöpfer immer wieder für den guten<br />
Zweck.<br />
Hanns Friedrichs wäre nicht Hanns Friedrichs hätte<br />
er die Einnahmen seiner Spenden-Aktionen in Höhe<br />
von 20.500 Euro nicht gespendet.<br />
„Es ist mir einfach ein Herzensanliegen, die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
weiterhin zu unter stützen. Das habe ich seit Jahrzehnten<br />
gemacht, und das werde ich so lange tun, wie ich kann“,<br />
sagt Hanns Friedrichs.<br />
Im Dezember <strong>2011</strong> wurde von Hanns Friedrichs ein<br />
Weihnachtsessen für Betroffene gespendet, sodass<br />
Menschen mit HIV und Aids kostenlos ein Weihnachtsmenü<br />
genießen konnten. Die Veranstaltung war bestens<br />
besucht und wurde von den Gästen sehr gelobt.<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. bedankt sich bei<br />
Hanns Friedrichs ganz herzlich für sein Engagement!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 3
Loftkantine –<br />
der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel<br />
4<br />
Astrid Bönemann<br />
Peter von der Forst<br />
Die Idee<br />
Das Projekt Loftkantine ist Bestandteil<br />
des Begegnungszentrums<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. für<br />
Menschen mit HIV und Aids sowie<br />
alle interessierten Bürger. Die<br />
Räumlichkeiten bestehen aus zwei<br />
Gruppenräumen, dem Café/Restaurant ›Loftkantine‹<br />
sowie der Küche inklusive Nebenräumen. Die Räumlichkeiten<br />
der Loftkantine wurden seit 2008 geplant und<br />
durch Spenden zweckgemäß hergerichtet.<br />
HIV-positiven Frauen und Männern soll der Mittagstisch<br />
›Loftkantine – Essen in Gesellschaft‹ Gelegenheit<br />
zum Austausch bieten und auch helfen, den Tag zu<br />
strukturieren. Menschen mit kleinerem Einkommen<br />
können hier eine leckere und günstige Mahlzeit zu sich<br />
nehmen. Die Beratungsangebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V. können unkompliziert wahrgenommen<br />
werden. Wir möchten dazu beitragen, dass im alltäglichen<br />
Kontakt mit HIV-positiven Menschen Ängste<br />
und Vorurteile abgebaut werden. Deshalb öffnen wir<br />
unseren Mittagstisch für alle Interessierten.<br />
Das ursprünglich geplante Projektstandbein der<br />
beruflichen Qualifizierung von langzeitarbeitslosen<br />
Menschen mit HIV und Aids konnten wir aufgrund der<br />
erheblich verschlechterten Rahmenbedingungen der<br />
Förderung solcher Projekte nicht umsetzen. Im Falle<br />
entsprechender Veränderungen der Finanzierung von<br />
Arbeitsprojekten wollen wir diesen Aspekt zukünftig<br />
als weiteren Baustein einfügen.<br />
Projektstart<br />
Im Frühjahr und Sommer <strong>2011</strong> wurden ehrenamtliche<br />
Helfer für das Projekt angeworben. Hierfür wurden<br />
Flyer verteilt, Presseberichterstattung initiiert sowie<br />
die einschlägigen Institutionen der Vermittlung von<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern angesprochen.<br />
In den Anfängen beschäftigte sich das Team mit<br />
Hygiene vorschriften, dem Umgang mit Profi geräten in<br />
der Küche, mit der Kalkulation des Einkaufs und der<br />
Menüplanung. Probeläufe für Planung, Einkauf,<br />
Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten etc. wurden<br />
durchgeführt.<br />
Die zurzeit aus neun Personen bestehende Gruppe<br />
teils ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist stabil<br />
und trägt einmal wöchentlich den Einkauf, die Essenszubereitung<br />
und den Service.<br />
Die Profiküche wurde im Sommer <strong>2011</strong> mit <strong>Hilfe</strong> einer<br />
großzügigen Spende der Deutschen <strong>AIDS</strong>-Stiftung und<br />
den Mitarbeitern der airberlin group eingebaut. Die<br />
Fördermittel der BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong> ermöglichten<br />
die hauptamtliche Koordination und Anleitung der<br />
ehrenamtlichen Gruppe sowie die Anschaffung einer<br />
Grundausstattung von Lebensmitteln.<br />
Am 5. Oktober <strong>2011</strong> wurde die Loftkantine feierlich<br />
eröffnet. Im Beisein nahezu aller Projektförderer<br />
begrüßte Wolfgang Janetzki, Vorsitzender des Ausschusses<br />
für Gesundheit und Soziales, die Anwesenden<br />
und wünschte dem Projekt gutes Gelingen.<br />
Seit dem 12. Oktober stehen jeden Mittwoch<br />
zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr zwei Gerichte zur<br />
Wahl: ein vegetarisches und eins mit Fleisch oder Fisch.<br />
Dazu werden entweder ein Salat oder ein Dessert gereicht.<br />
Der Menüplan wurde zunächst von Woche zu<br />
Woche bekannt ge geben, mittlerweile wird ein Monatsplan<br />
veröffentlicht. Das Essen wird zu zwei Tarifen<br />
angeboten, der Vollzahlertarif liegt bei 5 Euro (Kinder<br />
bis 12 Jahre 3 Euro), der Sozialtarif bei 3 Euro (Kinder bis<br />
12 Jahre 2 Euro).<br />
Im Dezember <strong>2011</strong> wurde von Hanns Friedrichs ein<br />
Weihnachtsessen gespendet, sodass Menschen mit<br />
HIV und Aids kostenlos ein Weihnachtsmenü genießen<br />
konnten. Die Veranstaltung war mit 60 Gästen bestens<br />
besucht.<br />
Der Mittagstisch wird aktuell (März 2012) von durchschnittlich<br />
20-25 Gästen besucht. Jedoch ist hier noch<br />
keine Regelmäßigkeit zu erkennen. Sehr erfreulich<br />
finden wir die Entwicklung, dass wir aus der Nachbarschaft<br />
regelmäßig Gäste begrüßen dürfen, sodass sich<br />
die gewünschte Begegnung von Menschen mit und<br />
ohne HIV/Aids langsam entwickelt.<br />
Das Loftkantinenteam versucht Einkauf und<br />
Menüplanung nach den Grundsätzen der regionalen<br />
und saisonalen Küche umzusetzen. Bei der Planung der<br />
saisonalen Küche sind wir fast am Ziel angekommen.<br />
Es zeigt sich jedoch, dass die Umsetzung der „regionalen<br />
Küche“ teilweise mit dem vorhandenen Budget noch<br />
nicht komplett möglich ist. Perspektivisch wäre es<br />
wünschenswert, Kooperationspartner aus der Landwirtschaft<br />
und dem Einzelhandel zu finden.
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Seit dem Frühjahr <strong>2011</strong> wurde das Projekt mithilfe von<br />
Printmaterialien (Flyer, Plakat, Postkarte, Hauszeitschrift<br />
:info), Internet/Social-Media (www.loftkantine.de,<br />
www.facebook.de/loftkantine) und medialer Berichterstattung<br />
(regionale Presse, Hörfunk, Fernsehen)<br />
regelmäßig bekannt gemacht.<br />
Ausblick<br />
n Trotz der in der Zusammenfassung geschilderten<br />
Größe und Stabilität der ehrenamtlichen Gruppe ist<br />
das Ziel, ohne die hauptamtliche Koordinatorin auszukommen,<br />
noch nicht erreicht. Die Begründung<br />
hierfür liegt im begrenzten Zeitbudget gerade der<br />
Ehrenamtler, die von ihrer Persönlichkeit her in der<br />
Lage wären, die Koordination der Gruppe durchzuführen.<br />
n Die durchschnittliche Gästezahl ist noch zu niedrig.<br />
Mit weiteren Aktionen und Werbemaßnahmen<br />
wollen wir versuchen, besonders mehr Menschen<br />
mit HIV und Aids als Gäste zu gewinnen. Aus unserer<br />
Erfahrung mit anderen, ähnlichen Angeboten<br />
wissen wir, dass es länger als ein Jahr dauern kann,<br />
bis ein solches Angebot von einer größeren Gästezahl<br />
stabil angenommen wird.<br />
Eine Fortsetzung des Projektes Loftkantine ist sehr<br />
sinnvoll und wird stattfinden. Die Kernidee wurde umgesetzt<br />
und wird angenommen, wobei die Gästezahl<br />
noch erhöht und stabilisiert werden muss. Zukunftsideen<br />
wie z.B. „renommierte Köche oder gesellschaftliche<br />
Gruppen kochen in der Loftkantine“ sind in der<br />
Planung.<br />
Guten Hunger!<br />
Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel.<br />
Jeden<br />
Mittwoch!<br />
Ein Projekt der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
Gesundes und leckeres Essen zu zwei günstigen Tarifen<br />
Immer mit einer vegetarischen Alternative<br />
Mittwochs von 12.30 bis 14.30 Uhr<br />
Mehr Infos unter www.loftkantine.de<br />
Wir bedanken uns sehr bei allen, die das Projekt ermöglicht haben:<br />
Mitarbeitern der airberlin group, Simone Buch, Hanns Friedrichs, Harald Schüll<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. – Loftkantine · Johannes-Weyer-Str. 1 · 40225 <strong>Düsseldorf</strong> · info@loftkantine.de<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 5
Neudiagnosen mit HIV sinken in Deutschland!<br />
Nach Schätzungen der UN<strong>AIDS</strong> lebten am Jahresende<br />
2010 etwa 34 Mio. Menschen mit HIV, hiervon waren<br />
2,1 Mio. Kinder und 15,7 Mio. Frauen.<br />
Neu infiziert wurden 2,7 Mio. Menschen, unter ihnen<br />
390.000 Kinder unter 15 Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen<br />
ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken (Jahr<br />
2001 = 3,1 Mio. Menschen). Verstorben an Aids sind im<br />
Jahr 2010 1,8 Mio. Menschen.<br />
68% (22,9 Mio.) aller Menschen mit HIV leben in<br />
Afrika südlich der Sahara. In den Ländern der Karibikregion,<br />
Süd- und Südostasiens, Lateinamerikas und<br />
Osteuropas/Zentralasiens ist die Betroffenheit von HIV<br />
und Aids ebenfalls sehr hoch.<br />
Quelle: www.unaids.org<br />
HIV und Aids in Deutschland und in <strong>Düsseldorf</strong><br />
Für das Jahr <strong>2011</strong> schätzt das Robert Koch-Institut die<br />
Zahl der Neuinfektionen mit HIV auf knapp 2.700.<br />
Dies bedeutet, dass die Neuinfektionen mit HIV rückläufig<br />
sind! Dies ist ein großer Erfolg der konsequenten<br />
Aids-Aufklärung.<br />
<strong>Düsseldorf</strong> gehört zu den besonders stark von HIV<br />
und Aids betroffenen deutschen Großstädten. Rund<br />
50% aller Menschen mit HIV und Aids in Deutschland<br />
leben in Berlin, <strong>Düsseldorf</strong>, Frankfurt/Main, Hamburg,<br />
Köln und München. In NRW liegen <strong>Düsseldorf</strong> und Köln<br />
bezogen auf die Häufigkeit von HIV-Infektionen und<br />
6<br />
Aids-Erkrankungen weit vor den anderen Städten und<br />
Regionen: Im Jahr 2010 lag die sog. Inzidenz (Häufigkeit<br />
von HIV pro 100.000 Einwohnern) in der Landeshauptstadt<br />
rund 4,3-fach höher als der Landesdurchschnitt.<br />
Etwa 14% der 6.925 nordrhein-westfälischen Aids-Kranken<br />
kommen aus <strong>Düsseldorf</strong> (zum Vergleich: <strong>ca</strong>. 3,3% aller<br />
NRW-Einwohner leben in <strong>Düsseldorf</strong>). Seit 1982 bis zum<br />
Ende des Jahres 2010 wurden 962 Aids-Kranke für<br />
<strong>Düsseldorf</strong> gemeldet.<br />
Prävention wirkt!<br />
Nach dem deutlichen Anstieg der HIV-Neuinfektionen<br />
seit 2001 wurde ab dem Jahr 2005 die Prävention<br />
deutschlandweit und auch in <strong>Düsseldorf</strong> verstärkt.<br />
Dies hat einen deutlichen Anstieg des Schutzverhaltens<br />
bewirkt mit der Folge, dass nach den aktuellen<br />
Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts seit dem Jahr<br />
2007 die Neuinfektionen mit HIV sinken.<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n betreiben intensiv Prävention,<br />
schwerpunktmäßig in den von Aids hauptbetroffenen<br />
Gruppen. Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> hat die Prävention<br />
in den letzten Jahren mit <strong>Hilfe</strong> öffentlicher und privater<br />
Geldgeber konsequent ausgebaut. Diese Entwicklungen<br />
machen deutlich, dass die Anstrengungen in der<br />
Aids-Prävention nicht nachlassen dürfen, sondern<br />
verstärkt werden müssen, um den beispielhaften<br />
Präventionserfolg in Deutschland aufrechtzuerhalten.<br />
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Überweisen Sie Ihre Spende auf unser Konto<br />
0 002 509 008<br />
bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank <strong>Düsseldorf</strong>, BLZ 300 606 01.<br />
Oder Sie werden Mitglied und unterstützen uns mit Ihrem jährlichen Beitrag von 60<br />
Euro. Mehr Infos hierzu erhalten Sie unter Telefon 02 11/7 70 95-0.<br />
Online spenden unter www.duesseldorf.aidshilfe.de
Verbreitung von HIV und Aids*<br />
Menschen, die z. Zt. mit HIV & Aids leben Deutschland<br />
Jahr <strong>2011</strong> 2<br />
NRW<br />
Jahr <strong>2011</strong> 2<br />
<strong>Düsseldorf</strong><br />
Jahr <strong>2011</strong> 3<br />
gesamt ~ 73.000 ~ 17.500 ~ 2.400<br />
(Schätzung)<br />
Männer ~ 59.000 ~ 14.000 1<br />
Frauen ~ 14.000 ~ 3.500 1<br />
Hierunter: Kinder (< 15 Jahre) ~ 200 1 1<br />
Verteilung nach Infektionsrisiko<br />
Männer, die Sex mit Männern haben ~ 46.500 ~ 10.700 1<br />
Heterosexuelle Kontakte ~ 10.500 ~ 2.400 1<br />
Person aus Hochprävalenzgebiet ~ 9.000 ~ 2.400 1<br />
i.v. Drogengebrauch ~ 6.800 ~ 1.850 1<br />
Hämophile/Bluttransfusionsempfänger ~ 450 ~ 100 1<br />
Mutter-Kind-Übertragung ~ 420 ~ 100 1<br />
HIV-Neuinfektionen (für <strong>Düsseldorf</strong> Neudiagnosen) ~ 2.700 ~ 650 86<br />
Männer ~ 2.300 ~ 540 73<br />
Frauen ~ 400 ~ 110 13<br />
Verteilung nach Infektionsrisiko<br />
Männer, die Sex mit Männern haben ~ 2.000 ~ 470 40<br />
Heterosexuelle Kontakte ~ 550 ~ 130 7<br />
i.v. Drogengebrauch ~ 150 ~ 50 7<br />
Mutter-Kind-Übertragung < 10 k. A. 0<br />
HIV-Infizierte unter antiretroviraler Therapie ~ 52.000 ~ 12.600 1<br />
Zahl der HIV-Erstdiagnosen bei fortgeschrittenem<br />
Immundefekt (geschätzt nur <strong>2011</strong>)<br />
~ 1.000 ~ 250 1<br />
Männer ~ 900 ~ 220 1<br />
Frauen ~ 110 ~ 30 1<br />
Hierunter: Kinder (< 15 Jahre) < 10 k. A. 1<br />
Todesfälle HIV-Infizierter ~ 500 ~ 160 1<br />
HIV-Infizierte seit Beginn der Epidemie ~ 100.000 k. A. 1<br />
Bereits Verstorbene seit Beginn ~ 27.000 ~ 5.900 (2010 =) 439<br />
* Die Zahlen geben Größenordnungen und Schätzwerte wieder. Exakte Aussagen über das Infektionsgeschehen sowie Prognosen sind auf Basis der<br />
vorliegenden Informationen nicht möglich. Aufgrund von Veränderungen der Schätzwerte sowie der Berechungsgrundlagen seitens des Robert<br />
Koch-Institutes (RKI) sind diese Zahlen mit früheren Veröffentlichungen nicht vergleichbar!<br />
1 Für <strong>Düsseldorf</strong> und NRW liegen uns teilweise keine differenzierten Angaben vor.<br />
Quellen: 2 Deutschland/NRW: Epidemiologische Kurzinformation/Eckdaten, Stand Ende <strong>2011</strong>, RKI, www.rki.de;<br />
3 <strong>Düsseldorf</strong>: surfStat, www.rki.de, Abfrage v. 23.3.2012; eigene Schätzungen.<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 7
Eurovision Song Contest<br />
8<br />
Marco Grober<br />
Der Eurovision Song Contest (ESC)<br />
<strong>2011</strong> in <strong>Düsseldorf</strong> war ein Riesenevent<br />
für die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> und<br />
auch für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Anfang des Jahres <strong>2011</strong> wurde geplant,<br />
überlegt und vorbereitet,<br />
dann ging plötzlich alles wie im Flug.<br />
Schon zu Karneval präsentierten sich die Mitarbeiter<br />
des MSM-Bereiches im Eurovisions-Look und starteten<br />
mit «ABBA sicher!» karnevalistisch in die ESC-Zeit.<br />
Gemeinsam mit der Kommunikationsagentur Kunst<br />
und Kollegen wurde überlegt, welches besondere Produkt<br />
exklusiv zum ESC herausgebracht werden sollte.<br />
Nachdem sich Discokugeln mit Roter Schleife zum Anstecken<br />
oder Rote Schleifen-Leuchtbrillen als wenig<br />
realistisch entpuppt hatten, wurde der exklusive «ESC-<br />
Glitter-Pin» geboren, mit neuer<br />
Größe, Form und ganz viel Glitzer.<br />
In limitierter Auflage von 1.000<br />
Stück ging der Pin ab dem 1. Mai auf<br />
seine Eurovisions-Reise.<br />
Bereits in der Planung war klar,<br />
die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> möchte<br />
das Thema Safer Sex während des<br />
ESC´s in <strong>Düsseldorf</strong> breit bewerben, und in Anlehnung<br />
an das Herzenslust-Logo konnte spontan ein Kampagnen-<br />
Logo entwickelt werden.<br />
safer sex<br />
12 points<br />
Um ausreichend<br />
Präventions-Material<br />
zum Verteilen<br />
zu haben,<br />
konnten das Gesundheitsamt der Stadt Düssel dorf und<br />
die bundesweite Kampagne ›ICH WEISS WAS ICH TU‹<br />
(IWWIT) der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> als Kooperationspartner<br />
gewonnen werden: 10.000 ESC-Packs (davon<br />
5.000 ESC-Gay-Packs) mit Kondomen, Gleitgel, Brausepulver<br />
und mehrsprachigen Info-Broschüren wollten<br />
zusammen gepackt werden. Dies geschah im April mit<br />
<strong>Hilfe</strong> unzähliger fleißiger ehren- und hauptamtlicher<br />
Helfer bei lustigen Packaktionen.<br />
Am 1. Mai war es dann soweit: die erste Aktion wurde<br />
durchgeführt. Am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen gab es einen<br />
A-<strong>ca</strong>pella-Band-Wettbewerb und als Stars waren<br />
Lys Assia, die Gewinnerin des ersten Grand Prix Eurovision<br />
de la Chanson (so hieß der ESC früher) 1956<br />
sowie die erste deutsche Gewinnerin von 1982, Nicole,<br />
eingeladen! Lys Assia wurde mit dem Glitter-Pin ausgezeichnet,<br />
den sie anschließend stolz trug!<br />
Es folgten jede Menge Einsätze und Aktionen. Zeitweilig<br />
waren vier Teams der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>, tatkräftig<br />
unterstützt von Heartbreaker, den LifeGuards<br />
und Präventionisten von ›ICH WEISS WAS ICH TU‹<br />
gleichzeitig in der Stadt unterwegs. Vom 1. bis 15. Mai<br />
war die ›Safer Sex: 12 Points‹-Truppe bei insgesamt 21<br />
Aktionen vor Ort mit über 40 Helfern. Einige Einsatzorte<br />
waren: Bilk auf der Rolle, Velvo sings Eurovision,<br />
Eurovision Fanclub Party, Euroboat oder WDR 4 Grand<br />
Prix Schiff.<br />
Viele Teilnehmer des ESC´s haben von der Kampagne<br />
erfahren. Die Schweizer Sängerin Anna Rossinelli lobte<br />
die Aktion, ebenso wie die isländischen und griechischen<br />
Künstler. Selbst die späteren Gewinner des Eurovision<br />
Song Contestes Ell und Nikki aus Aserbaidschan<br />
haben die rote Glitzer-Schleife gesehen, sowie Pro 7<br />
Moderator Elton, der unserem Team einen Glitter-Pin<br />
abkaufte.<br />
Mit dem ausrichtenden Veranstalter NDR haben<br />
Yvonne Hochtritt und Marco Grober regen Kontakt gepflegt.<br />
Bei einem Vorab-Gespräch in der Esprit-Arena<br />
konnten für Helfer und Klienten 40 Freikarten für die<br />
Halbfinalshows mitgenommen werden, was nicht nur<br />
eine nette Geste des NDR war, sondern für die Nutzer<br />
der Tickets ein unvergessliches Erlebnis bedeutete.<br />
Alles in allem war die Kampagne ein voller Erfolg<br />
und hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht. Die<br />
Feuerprobe ist bestanden und die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
wäre vorbereitet, wenn der ESC irgendwann<br />
wieder einmal den Weg nach <strong>Düsseldorf</strong> findet und in<br />
der Stadt zu Gast ist.<br />
Wir danken ausdrücklich allen Helferinnen und<br />
Helfern, der IWWIT-Kampagne, der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW<br />
e.V. und Herzenslust, dem Gesundheitsamt der Stadt<br />
<strong>Düsseldorf</strong>, der Kommunikationsagentur Kunst und<br />
Kollegen, dem NDR und allen Veranstaltern, die uns<br />
wunderbar unterstützt haben!
Datenschutz<br />
Barbara Engelmann-<br />
Blomenkamp<br />
Datenschutzbeauftragte der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V., Care24 Pflegeservice<br />
gGmbH und SLJD e.V.<br />
Aufbau einer Datenschutzorganisation<br />
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sollte die<br />
Datenschutzbeauftragte stets wissen, was im Verein<br />
vor sich geht. Hierfür ist es notwendig, als Ansprechpartner<br />
für Fragen zum Datenschutz wahrgenommen<br />
zu werden. Gleichzeitig sollen Datenschutzanforderungen<br />
intern kommuniziert werden, damit diese in der täglichen<br />
Arbeit Berücksichtigung finden, um so das<br />
gewünschte Ziel zu erreichen.<br />
Ziel ist der Schutz der Persönlichkeitsrechte von<br />
Betroffenen. Die bzw. der Einzelne kann Mitarbeiter,<br />
Ehrenamtler, Klient, Patient, Vorstand, Mitglied oder<br />
Spender sein. Jeder Missbrauch und jede unbefugte<br />
Weitergabe von Daten über die Person und/oder die<br />
persönlichen Verhältnisse ist unzulässig und strafbar.<br />
Um dieses Ziel zu verwirklichen, fanden <strong>2011</strong> Treffen<br />
mit der Geschäftsführung, mit den Bereichsleitern und<br />
dem IT-Verantwortlichen statt.<br />
Folgende Themen wurden schwerpunktmäßig<br />
besprochen: die Aufgaben, die sich u.a. aus der Novellierung<br />
des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) seit<br />
2009 ergaben. Schwerpunkte waren u.a Arbeitnehmerdatenschutz<br />
(Erarbeitung von Richtlinien bei Bewerbungsverfahren,<br />
Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten der Mitarbeiter), Auftragsdatenverarbeitung,<br />
Social Networking (Facebook und Co), Technischer<br />
Daten schutz, EDV-Benutzerrechte, Handhabung des<br />
Datenschutzes bei bestimmten Personengruppen (z.B.<br />
Betreuern).<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Die Datenschutzbeauftragte bildete sich regelmäßig in<br />
Seminaren, Verbandsmitgliedschaften und Erfahrungsaustauschgruppen<br />
(Erfa-Kreise) fort. Schwerpunkt der<br />
Weiterbildung waren folgende Themen:<br />
Datenschutz in medizinischen Einrichtungen<br />
n Rechtsgrundlagen des medizinischen Datenschutzes,<br />
n Übermittlungen, Outsourcing und Datenverarbeitung<br />
im Auftrag,<br />
n Aufbewahrungsfristen.<br />
Teilnahme am BvD (Berufsverband der Datenschutzbeauftragten)<br />
Verbandstag mit folgenden Workshops<br />
und Vorträgen<br />
n Social Networking (Facebook etc.): Wenn Beruf und<br />
Privates sich vermischen,<br />
n Cloudcomputing und Datenschutz,<br />
n Beschluss der Aufsichtsbehörden zur Fachkunde –<br />
Auswirkungen für Unternehmen und Datenschutzbeauftragten,<br />
n Private Internet- und Emailnutzung am Arbeitsplatz,<br />
n Herausforderung Datenschutzbeauftragter,<br />
n Staatliche und betriebliche Datenschutzkontrolle –<br />
zwischen Aufsicht und Kooperation.<br />
Schulungs- oder Sensibilisierungskonzept,<br />
internes Audit<br />
Die Verpflichtung nach § 5 BDSG (Datengeheimnis), die<br />
Einführung einer Richtlinie zur Email- und Internetnutzung<br />
(Verbot der privaten Nutzung) und die Richtlinie<br />
zum Umgang mit mobilen Speichermedien werden<br />
durch Schulungen und durch den Leitfaden zum Datenschutz<br />
realisiert.<br />
Für Administratoren wurde ein IT-Sicherheitshandbuch<br />
erstellt, welches Datenschutz-rechtliche Grundlagen<br />
der IT-Sicherheit regelt.<br />
Schulungen mit der Verpflichtung auf das Datengeheimnis<br />
und der Belehrung fanden für Ehrenamtler<br />
und Teams der drei Organisationen statt.<br />
Weiteres Vorgehen und Ausblick<br />
n Treffen in Arbeitskreisen: neu gegründeter Arbeitskreis<br />
Soziale Einrichtungen des BvD, Arbeitskreis der<br />
Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit<br />
(GDD), Arbeitskreis Datenschutz in <strong>Düsseldorf</strong> BvD,<br />
n Weiterentwicklung eines betrieblichen, individuellen<br />
Datenschutzkonzepts,<br />
n Weiterentwicklung der Sicherheitspolitik (durch<br />
Datenschutz- und IT-Security-Richtlinien),<br />
n weitere Einbindung in die betriebliche Organisation,<br />
n Projekt Neuordnung der Dateiablage und der<br />
Benutzer rechte,<br />
n die Mitarbeiter sollen regelmäßig durch Emails und<br />
Artikel in ihren Postfächern sensibilisiert werden,<br />
n geplant sind regelmäßige Nachverpflichtungen auf<br />
das Datengeheimnis (1 x pro Jahr für alle haupt- und<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter),<br />
n Wirksamkeit, Stand und Aktualität des Datenschutzes<br />
sollen einer Kontrolle unterzogen werden.<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 9
Prävention<br />
Helmut Kiolbassa<br />
Im Bereich Prävention arbeiteten sechs Personen auf<br />
4,4 Personalstellen sowie ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Primäre Aufgabe der Abteilung HIV-Prävention ist<br />
es, über den Verlauf und die Verbreitung der Krankheit<br />
Aids, die Übertragungswege des HIV und Schutzmöglichkeiten<br />
vor einer Infektion aufzuklären, sowie diesbezüglich<br />
dauerhafte Verhaltensänderungen zu erreichen.<br />
Sensibilität und Verständnis für die spezifischen<br />
Lebenssituationen der von HIV und Aids betroffenen<br />
Menschen sollen geweckt werden. Die Information<br />
über andere sexuell übertragbare Erkrankungen und<br />
deren Vorbeugung gehört sinnvollerweise auch zum<br />
Leistungsspektrum. Ein wesentliches Merkmal ist die<br />
Orientierung am Bedarf und Lebensgefühl derer, die<br />
Prävention benötigen. Dies geschieht durch den Einsatz<br />
von massenmedialen Mitteln und personalkommunikativen<br />
Methoden, die sowohl in der Geh- als<br />
auch in der Kommstruktur angewandt werden.<br />
Prävention ist niedrigschwellig, sowohl in der Vor-<br />
Ort-Arbeit als auch in der schwulen Szene, der Stricher-<br />
oder der überwiegend heterosexuellen Partyszene. Seit<br />
einigen Jahren werden besonders in der Vor-Ort-Arbeit<br />
die Beratung und Aufklärung zu sexuell übertragbaren<br />
Erkrankungen sowie den verschiedenen Hepatitiden<br />
zusätzlich durchgeführt.<br />
Angebote und Schwerpunkte<br />
des Jugendbereichs<br />
10<br />
Helmut Kiolbassa<br />
Der Jugendbereich der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V. (AHD) hat im Jahr<br />
<strong>2011</strong> eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Projekte und Veranstaltungen<br />
durchgeführt.<br />
Präventionsveranstaltungen<br />
Insgesamt wurden 78 Präventions veranstaltungen in<br />
den Räumen der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> durchgeführt.<br />
Diese Veranstaltungen, die von Helmut Kiolbassa,<br />
Sabine Symonds und Carolin Heller durchgeführt<br />
werden, dauern in der Regel vier Stunden und werden<br />
überwiegend von Schulklassen, Jugend- und Ausbildungs<br />
gruppen, Pädagogen sowie Pflegekräften besucht.<br />
Es werden Basisinformationen zur Geschichte<br />
von HIV und Aids vermittelt, sowie Ansteckungs-<br />
gefahren und Schutzmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei<br />
hat sich gezeigt, dass medizinisch-technische Informationen<br />
und bloße Appelle an die Vernunft nicht ausreichen.<br />
Deshalb werden auch die psychosozialen Schwierigkeiten<br />
erörtert, die der konkreten Umsetzung des Safer Sex im<br />
Kontakt mit dem Sexualpartner oft entgegenstehen.<br />
Alle Fragen rund um den HIV-Test werden erarbeitet<br />
und besprochen.<br />
Auf besonders starkes Interesse stoßen immer wieder<br />
die persönlichen Kontakte mit den HIV-positiven<br />
Betroffenen. Diese stellen einen besonderen Schwerpunkt<br />
der Veranstaltungen dar. Hier werden HIV und<br />
Aids durch persönlich erlebte Geschichte in Gesprächen<br />
mit den ehrenamtlich tätigen HIV-Betroffenen erfahren.<br />
Dies ist ein besonders eindrücklicher Weg, die<br />
besondere Problematik von HIV und Aids zu vermitteln.<br />
Folgende Schulformen besuchten die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V.: Förder-, Haupt-, Gesamt-, Berufs- und<br />
Realschulen sowie Gymnasien und andere Gruppen wie<br />
Pflege-, Familienhelfer- und Jugendberufshilfegruppen<br />
und Gruppen von Kirchengemeinden.<br />
Die Einzelveranstaltungen mit den Gruppen waren<br />
mit der Unterstützung der ehrenamtlichen arbeitenden<br />
positiven Multiplikatoren Kathy, Sylvia, Carlo, Frank,<br />
Harald, Steffen und Ulf möglich. Vielen Dank für das<br />
große Engagement!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> setzt auf die Jugend!<br />
Ausgehend von diesem Wahlspruch hat der Jugendbereich<br />
der AHD seit Mitte der 90er Jahre es immer<br />
wieder Schülergruppen ermöglicht, ihr sozial- bzw.<br />
berufsorientierendes Praktikum bei der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> zu<br />
absolvieren.<br />
Beim Gestalten des Praktikumsablaufs und im<br />
Zusammensein während des Praktikums geht es immer<br />
darum, einen selbstverständlichen Umgang mit<br />
HIV und Aids zu erleben, sich über die Situation der
Betroffenen zu informieren und in gemeinsamen<br />
Unter nehmungen mit diesen ein solidarisches Miteinander<br />
zu erleben. Dabei geht es auch um die Sensibilisierung<br />
für Minderheiten und Tabuthemen.<br />
Die Jugendlichen lernen die Vielfältigkeit und Komplexität<br />
der Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> kennen. Hierzu zählen<br />
unter anderem Begegnungen mit Teams und Kooperationspartnern<br />
der AHD wie Berater und Unterstützer,<br />
Care24 PflegeService, pro familia, <strong>AIDS</strong>-Beratung des<br />
Gesundheitsamtes, Station MX 1 der Uniklinik, das<br />
Projekt SchLAu (Schwul-Lesbische Aufklärung) und<br />
PULS (Schwul-Lesbisches Jugendzentrum).<br />
Zielsetzung<br />
Die Jugendlichen selbst können sich durch gestalterische<br />
Tätigkeiten wie z.B. dem Erstellen von Postern,<br />
dem Schreiben von Artikeln, Recherche im Internet,<br />
Befragungen und dem Erarbeiten von Präsentationen<br />
für die Schulen einbringen.<br />
Bestandteil der Praktika sind auch praktische Arbeit,<br />
tatkräftige Unterstützung wie z.B. beim Dienstags-<br />
und Donnerstagsfrühstück für Betroffene und Freunde,<br />
beim Mittagstisch in der Loftkantine, beim Sommerfest,<br />
dem Pink Monday, beim Grillfest für die Bewohner<br />
des Betreuten Wohnens und Unterstützung bei den<br />
Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag.<br />
So wird durch die Praktika das Motto des letzen<br />
Welt-Aids-Tags ›Positiv zusammen Leben. Aber sicher!‹<br />
weitgehend umgesetzt.<br />
Langzeitwirkung: Perspektivisch erhofft sich der<br />
Jugendbereich neben dem persönlichen Nutzen für die<br />
Praktikanten, auch als einen positiven Effekt, deren zukünftige<br />
<strong>Hilfe</strong> als Multi plikatoren in den Familien,<br />
Freundeskreisen, Schulen und bei den Pädagogen.<br />
Seit 1996 erfreut sich das Angebot der Praktika zunehmender<br />
Beliebtheit, so dass <strong>2011</strong> durch Schulen, die<br />
bereits früher mit der AHD kooperiert haben und durch<br />
Erstkontakte, erstmalig fünf Gruppen ihr Praktikum in<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
der AHD durchführen konnten.<br />
Es waren dies vier Sozialpraktika (drei <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Gymnasien und eine Waldorfschule Dortmund) und<br />
ein berufsorientierendes Praktikum (VHS-Langenfeld).<br />
Insgesamt wurden 46 Jugendliche im Alter von 14 bis<br />
21 Jahren erreicht, die insgesamt 50 Werktage auf 10<br />
Wochen verteilt bei der AHD verbracht haben.<br />
Zitate von Jugendlichen<br />
Aus „:info 3.2010“<br />
„In unserem Sozialpraktikum … haben wir mit Betroffenen<br />
geredet, an Angeboten für Betroffene teilgenommen,<br />
die einzelnen Bereiche der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> kennen gelernt<br />
und dienstags das Frühstücksangebot unterstützt … Wir<br />
haben viel über das Leben mit dem Virus und der Krankheit<br />
Aids erfahren … Deshalb können wir die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
als Praktikumsstelle nur empfehlen.“<br />
Aus „:info 2.<strong>2011</strong>“<br />
„Wir, sechs Schüler … wollten uns mit etwas mehr Tiefsinn,<br />
Ernsthaftigkeit und mit dem „richtigen“ Leben<br />
beschäftigen ... Zu guter Letzt ein kleines Fazit unserseits:<br />
In der ganzen Zeit des Praktikums haben wir viel<br />
Wissenswertes erfahren, vor allem das Herz der Organisation<br />
– die vielen engagierten Mitarbeiter – kennenlernen<br />
dürfen und einen Einblick in die vielen Projekte<br />
gewinnen können. Wir bedanken uns für die Herzlichkeit<br />
und Mühe, die uns entgegengebracht wurde … und wir<br />
haben schon gedroht: Wir kommen wieder!“<br />
Aus „:info 3.<strong>2011</strong>“<br />
„ … haben wir in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> unser Sozialpraktikum<br />
absolviert ... wir haben acht Tage lang neue Erfahrungen<br />
gesammelt und hatten viel Spaß … die Offenheit der<br />
Menschen hat uns positiv überrascht ... Insgesamt gehen<br />
wir … mit mehr Lebenserfahrung auseinander und<br />
stehen gemeinsam toleranter gegenüber HIV und Aids.“<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 11
Ausblick für das Jahr 2012 für den Youth- und<br />
Schoolwork Bereich<br />
n Ausbau und Gewinnung von Ehrenamtlern für die<br />
Vor-Ort-Prävention und als „positive Gesprächspartner“<br />
für Gastgruppen im Haus<br />
n Entwicklung und Einsatz neuer Methoden z.B.<br />
Unterrichts -und Veranstaltungsmethoden<br />
n Das vorhandene Schoolwork-Konzept überarbeiten<br />
und erweitern, in Hinblick auf mehr Sexualpädagogik<br />
und geschlechtsspezifische Angebote<br />
n Evaluierung der Präventionsarbeit durch den Einsatz<br />
von Fragebögen für Veranstaltungen des Jugendbereichs<br />
n Durchführung eines Fachtages für Multiplikatoren<br />
wie beispielsweise Schulsozialarbeiter, Lehrer, Erzieher<br />
n Anleitung von schulischen und studentischen<br />
Prakti kantinnen und Praktikanten<br />
n Aufbau von Erstkontakten zu jugendlichen Migrantinnen<br />
und Migranten<br />
n Entwicklung der Zusammenarbeit von Youth- und<br />
Schoolwork, LifeGuards, SchLAu und PULS bei<br />
Veranstaltungen wie CSD und Welt-Aids-Tag (WAT)<br />
n Beibehaltung einer Sprechstunde für Jugendliche an<br />
einer Förderschule<br />
n Stabilisierung des Angebotes des schwul-lesbischen<br />
Jugendzentrums ›PULS‹ mit dem Schwerpunkt<br />
Jungenarbeit<br />
12<br />
Schoolwork – ›HIV und Aids im Kontext<br />
sexualpädagogischer Arbeit‹<br />
Sabine Symonds<br />
Ist HIV-Prävention heute noch<br />
notwendig? Mit dieser Fragestellung<br />
muss sich Sabine Symonds<br />
häufiger auseinandersetzen. Aufgrund<br />
ihrer Erfahrungen, die sie<br />
<strong>2011</strong> in den Veranstaltungen mit<br />
Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr und jungen<br />
Erwachsenen gemacht hat, kann sie diese Frage eindeutig<br />
mit Ja beantworten.<br />
<strong>2011</strong> wurden 95 Präventionsveranstaltungen vor Ort<br />
von Sabine Symonds durchgeführt. Von den 1.992<br />
erreichten Personen hatten 32% einen erkennbaren<br />
Migrationshintergrund. In der Differenzierung nach<br />
Lebensalter: 24 % waren bis zu 13 Jahre alt, 65% waren<br />
14-17 Jahre und 11 % waren im Alter von 18-21 Jahren.<br />
Jugendliche werden mittlerweile relativ gut in den<br />
Schulen über HIV und Aids informiert. Es zeigt sich aber<br />
immer wieder, dass dieses Wissen sehr oberflächlich<br />
und ungenügend ist. Oft überwiegen Fehlinformationen<br />
und Vorurteile.<br />
Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Vermittlung<br />
von sachlichen Informationen zu HIV/Aids und die<br />
persönliche Auseinandersetzung mit Themen wie<br />
Freundschaft, Liebe und selbstbestimmte Sexualität.<br />
Aber auch die spezielle Lebenssituation von Menschen<br />
mit HIV und Aids wird besprochen.<br />
In diesem Zusammenhang werden Fragen besprochen<br />
wie „Sehe ich es jemanden an, wenn er/sie HIV<br />
hat?“ – Muss der oder die Betroffene es sagen? – Kann<br />
man es merken, wenn man sich infiziert hat? – Wie sind<br />
die Lebenserwartungen?“<br />
Sabine Symonds bringt in ihre Veranstaltungen ihre<br />
Erfahrungen aus dem <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeitsalltag mit ein<br />
und versucht so ein wirklichkeitsnahes Bild von dem
Leben mit HIV zu vermitteln, um die vorhandenen Vorurteile<br />
und Fehlinformationen zu beseitigen und ein<br />
Verständnis für die Lebenssituation von HIV Betroffenen<br />
zu schaffen.<br />
Die Jugendlichen werden mit spielerischen Mitteln<br />
auf die Problematik von HIV/Aids aufmerksam gemacht,<br />
wobei die verschiedensten Methoden eingesetzt<br />
werden. Dies ist wichtig, um eine ungezwungene<br />
und positive Atmosphäre zu schaffen, in der sich die<br />
Teilnehmer wohl fühlen und sich dem Thema öffnen<br />
können. Jedes Präventionsangebot wird flexibel gestaltet.<br />
Je nach Bedarf, aktueller Situation und Zusammensetzung<br />
der Gruppe oder Klasse wird eine Veranstaltung<br />
an den jeweiligen Schul- oder Jugendhaus-Alltag<br />
angepasst – zeitlich wie auch inhaltlich.<br />
Den Jugendlichen soll der Raum und die Zeit gegeben<br />
werden, ungezwungen und offen über die ihnen<br />
wichtigen Fragen und Interessen zu sprechen.<br />
<strong>2011</strong> wurde hier noch einmal der Fokus verstärkt auf<br />
Schutzmaßnahmen bezüglich sexuell übertragbarer<br />
Infektionen gelegt. Jugendlichen ist der Stellenwert<br />
von Kondomen für die HIV-Prävention oft bewusst.<br />
Dennoch überwiegen immer wieder Unsicherheit und<br />
Unwissenheit bezüglich der Anwendbarkeit, der Aufbewahrung,<br />
der Größeneinschätzung etc. In diesem<br />
Zusammenhang werden auch Punkte besprochen wie<br />
„Das Kondom stört – ich spüre mit dem Kondom<br />
nichts“. Durch freiwilliges Üben können Jugendliche<br />
sich auch hier spielerisch mit der Anwendung von<br />
Kondomen auseinandersetzen.<br />
Die Präventionsveranstaltungen werden vor Ort in<br />
den jeweiligen Jugendeinrichtungen angeboten. Es<br />
sollen Jugendliche erreicht werden, die oft nur schwer<br />
oder gar nicht erreichbar sind. Daher finden die Veranstaltungen<br />
schwerpunktmäßig an Haupt-, Gesamt-<br />
und Förderschulen, in Wohngruppen, Jugendfreizeiteinrichtungen<br />
und in der Jugendstrafanstalt statt.<br />
Damit sollen Jugendliche aus den unterschiedlichsten<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Lebenssituationen erreicht werden – beispielsweise mit<br />
einer Lernbehinderung, mit einer geistigen und/oder<br />
körperlichen Behinderung. Es handelt sich nicht selten<br />
um Jugendliche, die aus finanziell schwachen und sozial<br />
benachteiligten Familien kommen.<br />
<strong>2011</strong> wurde versucht verstärkt Jugendliche mit<br />
Migra tionshintergrund zu erreichen. Dies gelang durch<br />
die Kooperation mit verschiedenen Wohngruppen, in<br />
denen u.a. unbegleitete Flüchtlings-Jugendliche betreut<br />
werden.<br />
Für die Lehrer besteht das Angebot, einen Teil der<br />
Veranstaltung mitzuerleben. Sie werden als Multiplikatoren<br />
angesehen, die das Thema auch nach einer Veranstaltung<br />
weiter mit den Jugendlichen besprechen<br />
und bearbeiten können.<br />
Sabine Symonds wird bei ihren Angeboten regelmäßig<br />
von Thomas, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter, unterstützt.<br />
Dies ermöglicht ein intensiveres Erarbeiten von<br />
bestimmten Themen, gerade in größeren und schwierigeren<br />
Gruppen. Zudem besteht dadurch die Möglichkeit,<br />
nach Bedarf geteilte Arbeitseinheiten anzubieten,<br />
in denen dann geschlechtsspezifisch mit den Jugendlichen<br />
gearbeitet werden kann.<br />
Im Schoolwork-Bereich wurden <strong>2011</strong> drei Schülergruppen<br />
(28 Schüler) im Rahmen ihres Sozialpraktikums<br />
und drei Studentinnen der Sozialen Arbeit im<br />
Rahmen ihres Teilzeit- und Orientierungspraktikums<br />
von Sabine Symonds begleitet und betreut.<br />
Weitere Aktionen und Veranstaltungen<br />
n Durchführung eines Projekttages für HIV-positive<br />
Jugendliche in Kooperation mit Kerstin Kollenberg<br />
aus dem Bereich der Beratung und Unterstützung<br />
n Vorbereitung eines Radioprojektes mit Jugendlichen<br />
in Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Förderschule<br />
und dem LVR-Zentrum für Medien und Bildung<br />
n Begleitung der Gottesdienstgruppe der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>,<br />
Durchführung von fünf ökumenischen Andachten,<br />
u.a. dem CSD-Gottesdienst<br />
n Regelmäßige Teilnahme am Sexualpädagogischen<br />
Arbeitskreis <strong>Düsseldorf</strong><br />
n Monatliche Durchführung von Präventionsveranstaltungen<br />
in der Jugendstrafanstalt <strong>Düsseldorf</strong><br />
n Durchführung von Projekttagen und Infoständen an<br />
Schulen<br />
n Regelmäßiges Angebot einer Jugendsprechstunde<br />
zu Liebe, Freundschaft, Sexualität und Verhütung an<br />
einer Förderschule<br />
n Veranstaltungen beim Kreisverband der Frauenhilfe<br />
und in Krankenpflegegruppen<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 13
n Aufbau und Begleitung einer Transsexuellen Gruppe<br />
n Infostand im Open-Air-Kino Lörick in Kooperation<br />
mit pro familia<br />
n Durchführung eines Mitmach-Parcours zu Aids,<br />
Liebe & Sexualität an der katholischen Hauptschule<br />
St. Benedikt in Kooperation mit der Schulsozial arbeit<br />
des Caritasverbandes <strong>Düsseldorf</strong><br />
n Durchführung des Theaterstücks ›DOSSIER: RONALD<br />
AKKERMANN‹ zum Welt-Aids-Tag in Kooperation<br />
mit der „botschaft“, einem jugendpastoralen Zentrum<br />
in der Altstadt <strong>Düsseldorf</strong> und dem Jungen Theater<br />
an der Ruhr. Ca. 80 Schüler und Schülerinnen hatten<br />
die Gelegenheit, sich mit Themen wie Zuneigung,<br />
Ablehnung, Angst, Wut und Sehnsucht auseinanderzusetzen.<br />
Anschließend fand ein reger Austausch<br />
über das dargebotene Theaterstück statt.<br />
n Vorbereitung einer Fachtagung „<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e.V. setzt auf Jugend“ für 2012<br />
Prävention in Jugendszenen – LifeGuards<br />
14<br />
Carolin Heller<br />
Die ehren- und hauptamtlichen<br />
›Peers‹ des Präventionsprojekts<br />
LifeGuards betreiben dort<br />
Vor-Ort-Arbeit, wo Jugendliche<br />
und junge Erwachsene auf<br />
unterschiedliche Art und Weise<br />
ihre Freizeit gestalten und verbringen. Dazu zählen<br />
Discos, Kneipen und Bars, die <strong>Düsseldorf</strong>er Altstadt,<br />
öffentliche Plätze und Treffpunkte, städtische Veranstaltungen,<br />
einmalige Events, Open Air-Veranstaltungen<br />
und Straßenfeste.<br />
Ziel der meist mobilen Einsätze ist die Aufklärung<br />
beziehungsweise das Auffrischen von Wissen in den<br />
Themenbereichen HIV/Aids, sexuell übertragbare<br />
Krankheiten und Partydrogen. Da von der Zielgruppe<br />
selbst nur zögernd Fragen gestellt werden, ist eine<br />
Kontaktaufnahme und Einleitung des Gesprächs durch<br />
die Mitarbeiter nötig. Dies geschieht über die Herausgabe<br />
von Give Aways wie Kondome und das Anwenden<br />
von erprobten Gesprächsstrategien. Außerdem werden<br />
je nach Einsatzort und Möglichkeit verschiedene Mitmachaktionen<br />
angeboten.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> entstanden so viele aufklärende, offene<br />
und lustige aber auch ernste und kritische Gespräche<br />
und Diskussionen, bei denen die LifeGuards Rede und<br />
Antwort standen.<br />
Die Anschaffung einer Rauschbrille und deren Einsatz<br />
bei einem Mitmachparcours auf verschiedenen<br />
Events ermöglichte die thematische Verknüpfung der<br />
Themen Partydrogen und sexuell übertragbar Krankheiten<br />
auf eine neue Art und Weise.<br />
Die Projektstandards konnten <strong>2011</strong> voll erfüllt werden.<br />
2 Einsätze pro Woche, regelmäßiger Besuch aller<br />
kooperierenden Lo<strong>ca</strong>tions und Events und Sichtbarkeit<br />
in den unterschiedlichen Szenen.<br />
Die LifeGuards wurden auch auf einmaligen Veranstaltungen<br />
aktiv. Im Mai standen Aktionen in Kooperation<br />
mit den Health!angels zum Eurovision Song Contest<br />
an. Mitmachaktionen oder Infostände wurden von<br />
den LifeGuards am 23. Juli beim Open Source Festival, bei<br />
einem Spiel der Footballer der „<strong>Düsseldorf</strong> Panther“<br />
und beim Kiefernstraßenfest angeboten.<br />
Bei 75 Vor-Ort-Einsätzen wurden etwa 5.700<br />
Menschen erreicht. Geschlechterspezifisch liegt die<br />
Quote bei 50 zu 50.
Die LifeGuards waren neben ihren eigenen Einsätzen<br />
<strong>2011</strong> auch häufig unterstützend bei projektübergreifenden<br />
Aktionen aktiv.<br />
Die im letzten Jahr neu gestaltete Homepage bietet<br />
die Möglichkeit, über LifeGuards-Termine und -Neuigkeiten<br />
zu berichten.<br />
Ausblick<br />
2012 soll der Standard gehalten und durch neue Impulse,<br />
Methoden und Kooperationspartner ergänzt werden.<br />
Soziale Plattformen wie facebook werden für junge<br />
Menschen immer wichtiger und ein großer Teil der Freizeit<br />
wird damit verbracht. Die LifeGuards betreiben<br />
Prävention in Jugend szenen vor Ort, müssen aber auch<br />
berücksichtigen, dass das Internet sich immer mehr zu<br />
einer dieser Szenen entwickelt. Sie möchten im Jahr<br />
2012 erproben, ob präventives Arbeiten im Bereich HIV<br />
und Aids über Facebook auch online möglich ist.<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung<br />
Die Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung hilft seit mehr als 20 Jahren<br />
bedürftigen Menschen mit HIV und Aids in Deutschland<br />
durch Einzelhilfen und die Unterstützung von<br />
Projekten. Die Stiftung unterstützt zudem viele<br />
Hilfs- und Präventionsprojekte, die sich speziell an<br />
Migranten wenden. Darüber hinaus fördert die<br />
Stiftung seit dem Jahr 2000 internationale Hilfsprojekte<br />
im südlichen Afrika.<br />
Mit ihren öffentlichen Aktivitäten tritt die <strong>AIDS</strong>-<br />
Stiftung außerdem für die gesellschaftliche Integration<br />
und gegen die Diskriminierung Betroffener ein. Um ihre<br />
Hilfsprojekte verwirklichen zu können, führt die<br />
Stiftung Benefizevents und Spendenaktionen durch.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden folgende Projekte der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
in <strong>Düsseldorf</strong> unterstützt:<br />
n 1.500 Euro wurde dem Dienstags-Frühstück für<br />
Menschen mit HIV und Aids zur Verfügung gestellt.<br />
Das Geld wurde für den Einkauf von Lebensmitteln<br />
verwendet.<br />
n 1.500 Euro wurden dem Projekt Frühstück für Menschen<br />
mit Drogenerfahrung zur Verfügung gestellt.<br />
n Mit 2.500 Euro wurde das niedrigschwellige Beratungsangebot<br />
für HIV-positive Beschaffungspros tituierte<br />
unterstützt.<br />
n 350 Euro für einen Betroffenen-Ausflug bekamen die<br />
ehrenamtlichen Kümmerlinge.<br />
n 25.000 Euro wurden der Loftkantine zur Verfügung<br />
gestellt. Damit konnte die Einrichtung der Küche<br />
fertig gestellt werden.<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 15
Prävention in der schwulen Szene –<br />
Herzenslust<br />
16<br />
Marco Grober<br />
Auch wenn das Jahr <strong>2011</strong> ganz im<br />
Zeichen des Eurovision Song Contests<br />
(ESC) stand, gibt es darüber<br />
hinaus viel zu berichten aus dem<br />
Bereich ›Herzenslust/Prävention in<br />
der schwulen Szene‹.<br />
›K.O.-Tropfen‹<br />
Zu Beginn des Jahres stand der Auftakt zur K.O.-Tropfen<br />
Kampagne im Vordergrund. Eine Kampagne der Fachgruppe<br />
"Gewalt gegen Lesben und Schwule – Präventionsmaßnahmen"<br />
und der Fachgruppe "Opferschutz"<br />
des Kriminalpräventiven Rates der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Hier hat sich Herzenslust zusammen mit dem Schwulen<br />
Überfall Telefon <strong>Düsseldorf</strong> beteiligt. Neben der Verteilung<br />
von Postkarten und Plakaten innerhalb der lesbischschwulen<br />
Szene <strong>Düsseldorf</strong>s wurden innerhalb der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> die Berater sowie die ›Health!angels‹ ausführlich<br />
geschult. Neben der reinen Informationsweitergabe<br />
steht hier vor allem die Sensibilisierung zum Thema<br />
im Vordergrund. An den Inhalten der Internetseite hat<br />
Herzenslust ebenfalls mitgearbeitet. Ein Blick auf die<br />
Seite lohnt sich: www.ko-tropfen-duesseldorf.de<br />
›ABBA sicher!‹<br />
Sozusagen als Vorbote zum Eurovision Song Contest<br />
hat sich Herzenslust zu Karneval in "ABBA sicher!" verwandelt.<br />
Zur Sitzungsparty der KG Regenbogen, den<br />
Karnevalstagen und zur neuen Veranstaltung "Tunte<br />
lauf!" konnte "ABBA sicher!" sich gut präsentieren. Dies<br />
brachte, quasi als Dankeschön, eine Nominierung zum<br />
Golden Gay Condom Award des Magazins „Du & Ich“.<br />
›[darkside]-Safer Sex Party‹<br />
Nachdem im Jahr 2010 die Party in neuer Örtlichkeit<br />
(Pornokino Gay Sex World) wieder startete, musste sie<br />
ein Jahr später bereits wieder ausgesetzt werden. Die<br />
Schließung des Kinos bedeutete wiederum das "Aus"<br />
für die [darkside]. Dies ist besonders deshalb zu bedauern,<br />
da sich die Safer Sex Partyreihe innerhalb kürzester<br />
Zeit wieder als festes Event innerhalb der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Szene etabliert hatte und sogar eine Nominierung zur<br />
Cruising Lo<strong>ca</strong>tion des Jahres des Exit-Magazins erhielt.<br />
CSD <strong>Düsseldorf</strong> unter dem Motto ›gottseidank‹<br />
Als festes Event neben dem Düssel-Cup, den Sonderveranstaltungen<br />
der Phoenix Sauna oder der Café Bar<br />
Lounge Seitensprung, dem Hofgarten-Café usw. hat<br />
sich der CSD <strong>Düsseldorf</strong> entwickelt. Hier war Herzenslust<br />
<strong>2011</strong> wieder gemeinsam mit ›ICH WEISS WAS ICH<br />
TU (IWWIT)‹ mit einem Infostand, einer Paradegruppe<br />
und im Rahmen des Bühnenprogramms vertreten, so<br />
zum Beispiel beim ersten Contest "<strong>Düsseldorf</strong> sucht die<br />
Super tunte" am CSD-Samstag.<br />
›United Love Air‹<br />
Zum Cologne Pride präsentierte sich Herzenslust NRW<br />
als Flugbegleiter-Gruppe mit vielen (<strong>Düsseldorf</strong>er-)<br />
Herzenslüstlingen. Diese Outfits kamen so gut an, dass<br />
zum Rosa Montag, dem lesbisch-schwulen Tag auf der<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er Rheinkirmes diese Aktion nochmals mit<br />
Unterstützung der Kölner und Bonner Ehrenamtlergruppen<br />
wiederholt werden konnte: United Love Air –<br />
Cum, fly with us.<br />
›www.gayromeo.com/Herzenslust_Ddorf‹<br />
Der Health Support auf der schwulen Dating-Plattform<br />
Gayromeo war auch <strong>2011</strong> sehr gefragt. Es gab eine Steigerung<br />
der Anfragen auf 143, sicherlich auch begründet<br />
durch eine höhere Onlinepräsenz (145 Stunden). 2010<br />
waren es 107 Anfragen in 120 Onlinestunden.<br />
Weiterhin bleibt aber die Zahl der Anfragen, die im<br />
offline-Modus ankommen, sehr hoch, geschätzte zwei<br />
Drittel aller Anfragen. Dies spricht für eine sehr hohe<br />
Akzeptanz des Profils. Erfreulich ist auch die hohe<br />
Frequenz von Anfragern mit anonymisierten Profilen<br />
oder Männern mit Migrationshintergrund. Sie haben<br />
häufig keine schwule Identität oder sind bisexuell und<br />
werden vor Ort seltener angetroffen oder erreicht.<br />
Veränderungen und die Weiterentwicklung des<br />
Projektes sind bereits in Vorbereitung seitens der Deutschen<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V., werden aber nicht vor Ende 2012<br />
spruchreif.<br />
Streetwork – Mann-männliche Prostitution<br />
Neben den kontinuierlichen Besuchen sämtlicher<br />
lesbisch-schwuler Szenebetriebe durch den Streetworker<br />
waren <strong>2011</strong> Vor-Ort-Testangebote in den beiden<br />
schwulen Saunabetrieben Schwerpunkt. Dies geschah<br />
in Zu sammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der
Stadt <strong>Düsseldorf</strong>. Ebenfalls wurde die aufsuchende<br />
Arbeit in der Mann-männlichen Prostitutionsszene<br />
weiter geführt und war wesentlicher Bestandteil der<br />
Arbeit.<br />
Hier hat sich die Szene <strong>2011</strong> deutlich gewandelt.<br />
Zwar konnte das dritte eröffnete Café mit dem Schwerpunkt<br />
Prostitution nicht die Frequenz der beiden anderen<br />
Kneipen erreichen, jedoch hat sich die Gruppe der<br />
jungen Männer verändert. Gab es bis 2010 noch überwiegend<br />
Jungs aus Marokko, Tunesien, der Türkei, Polen<br />
oder Ländern aus dem ehemaligen Jugoslawien, wird<br />
die Szene inzwischen überwiegend von rumänischen<br />
und bulgarischen Jungs beherrscht. Neben den enormen<br />
sprachlichen Problemen, haben die jungen Männer<br />
eine ausgeprägte heterosexuelle "Macho-Identität".<br />
Dies entlädt sich leider häufig in aggressiven und zum<br />
Teil gewalttätigen Handlungen bei den Zusammentreffen<br />
mit den schwulen Gästen.<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven<br />
Rat der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> konnten zwei<br />
Veranstaltungen der Fachgruppe "Gewalt gegen Lesben<br />
und Schwule – Präventionsmaßnahmen" zum Thema<br />
Lesben und Schwule mit Migrationshintergrund durchgeführt<br />
werden. Für die Lesung aus dem Buch "Fluchtversuche"<br />
war die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> federführend<br />
verantwortlich. Bei der Geschichte des jungen Miro<br />
geht es um die Autobiografie eines Romajungen, der<br />
während des Jugoslawienkrieges mit seiner Familie<br />
nach Berlin kommt und in die Drogen- und Prostitutionsszene<br />
abrutscht und später abgeschoben wird.<br />
Hierdurch wurde das Thema Mann-männliche<br />
Prosti tution nochmal ins öffentliche Bewusstsein gerückt,<br />
nachdem im Frühjahr <strong>2011</strong> Rosa von Praunheim<br />
seinen Film "Die Jungs vom Bahnhof Zoo" zur Premiere<br />
persönlich vorstellte. Im Anschluss an die Filmvorführung<br />
gab es ein Podiumsgespräch mit dem Streetworker<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> unter anderem zur Situation<br />
Mann-männlicher Prostituierter in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Health!angels<br />
Durch die Gay Games 2010 aber auch durch die große<br />
Präsenz während des ESC konnten <strong>2011</strong> vier neue<br />
"Engel" gewonnen werden. Diese wurden ausgebildet<br />
und werden nun nach und nach fester Bestandteil der<br />
ehrenamtlichen Gruppe. Die Herzenslust Gruppe<br />
<strong>Düsseldorf</strong> ist eine stabile Gruppe mit vielen Ideen und<br />
einem hohen Engagement. Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />
ist neben den vielen bereits erwähnten Veranstaltungen<br />
und Events die Besuche bei den <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Partyreihen "amitabha", "Mandanzz", "Schamlos",<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 17
"Gay Happening" und der <strong>2011</strong> neu ins Leben gerufenen<br />
Party "joice". Zum Jahresende wurde gemeinsam ein<br />
neues T-Shirt-Motiv entwickelt, das die zur Zeit sehr<br />
beliebten Aktivitäten des digitalen Sozialnetzwerkes<br />
Facebook thematisch aufgreift.<br />
›Welt-Aids-Tag‹<br />
<strong>2011</strong> gab es eine breitere Präsenz des Themas Welt-<br />
Aids-Tag innerhalb der lesbisch-schwulen Szene<br />
<strong>Düsseldorf</strong>s. Neben Broschüren, Plakaten, Pin- und<br />
Solibären verkäufen gab es eine Vielzahl an Aktionen<br />
seitens der Szene in Bezug auf die Themen HIV und<br />
Aids: Spendensammelmarathon in der Café Bar Lounge<br />
Seitensprung, Whirlpoolparty in der Phoenix Sauna,<br />
Party „joice“ zum Welt-Aids-Tag, Karaoke Abend im Café<br />
Piranha, Spendensammeln im Galapagoz und zwei<br />
Talks zum Thema Welt-Aids-Tag im Culture Club<br />
Dezember <strong>2011</strong>. Daneben gab es das erste Mal den Gayventskalender,<br />
den ersten schwulen Adventskalender.<br />
›Babis vs. Marco‹<br />
Seit Ende 2010 besteht Kontakt zu einem griechischen<br />
Internetradiosender mit Sitz in <strong>Düsseldorf</strong>. Nach einer<br />
gemeinsamen Sendung zum Thema HIV/Aids war die<br />
Idee einer regelmäßigen Info-/Unterhaltungsshow geboren.<br />
Bis in den Sommer <strong>2011</strong> fanden monatlich<br />
Sendungen auf www.gr4u.eu statt. Neben Themen wie<br />
Safer Sex, sexuell übertragbare Erkrankungen, Homo-<br />
und Bisexualität, Liebe, Sex und Partnerschaft hatten<br />
die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen ins Studio zu<br />
senden, die dann in der Sendung beantwortet wurden.<br />
Diese Radio-Unterhaltungs-Show soll in 2012 monatlich<br />
weitergeführt werden.<br />
Ausblick<br />
Im Jahr 2012 wird die Veranstaltungsanzahl sicherlich<br />
nicht zurück gehen und die weiterhin hohe Präsenz von<br />
Herzenslust und der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> innerhalb<br />
der <strong>Düsseldorf</strong>er Lesben- und Schwulenszene ist angestrebt.<br />
Erste Termine wie Tunte Lauf!, Düssel-Cup, CSD<br />
<strong>Düsseldorf</strong>, Cologne Pride und Pink Monday stehen bereits<br />
fest. Für den Mai 2012 sind "Aktionstage gegen<br />
Homophobie" als Rahmenprogramm zum CSD <strong>Düsseldorf</strong><br />
Ende Mai geplant. Auch hier wird sich Herzenslust<br />
intensiv beteiligen.<br />
Aufgrund gehäufter Anfragen von trans*sexuellen<br />
Menschen ist eine Etablierung einer eigenen<br />
Trans*gruppe in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> für 2012 vorgesehen.<br />
Erste Orientierungstreffen hat es seit Herbst<br />
<strong>2011</strong> bereits monatlich gegeben.<br />
18<br />
Schwul-Lesbische Aufklärung<br />
Reinhard Schmidt<br />
Das Team von SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />
bietet den Schulen Aufklärungsveranstaltungen<br />
gegen Homophobie<br />
und Diskriminierung<br />
sexueller Minderheiten ab der<br />
Klassenstufe 7 und darüber an.<br />
Dadurch werden gezielt zum einen die Jugendlichen<br />
in der Altersgruppe unter 18 Jahren erreicht, die sich<br />
laut Umfragen am häufigsten durch verbale und körperliche<br />
Gewalt gegenüber Queer-Minderheiten hervortun,<br />
was zum anderen gerade die homo- und bisexuellen<br />
Jugendlichen in der Coming-out-Phase zusätzlich<br />
unter Druck setzt und ihnen die sexuelle Selbstfindung<br />
erschwert (vgl. MANEO-Umfrage 2007/ 2008).<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnte SchLAu <strong>Düsseldorf</strong> 31 Veranstaltungen<br />
und Projekttage mit Schülern und vier weitere<br />
mit Erwachsenen durchführen, ähnlich wie in den beiden<br />
Vorjahren. Die Teamer setzten sich bei über 1.000<br />
Schülern, 21 Multiplikatoren und einigen Erwachsenen,<br />
insgesamt bei 1.050 Personen für ein diskriminierungs-<br />
und gewaltfreies Zusammenleben ein. Die schLAue<br />
Aufklärung erreichte Schüler aller Schulformen, Praktikanten<br />
der Fachhochschule, Volkshochschule und<br />
Justiz vollzugsanstalt und eine Schulungsgruppe des<br />
Ordnungs- und Sicherheitsdienst <strong>Düsseldorf</strong> (OSD).<br />
Der Zeitaufwand der ehrenamtlich tätigen Teamer<br />
belief sich auf 359 Stunden. Die Anzahl der Aktiven
pendelte sich bei sechs bis acht ein, wobei weibliche<br />
Teamer erstmals überwogen. Für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben<br />
wendeten die Koordinatoren sieben<br />
(Reinhard Schmidt) und vier (Caro Heller) Wochenstunden<br />
auf, darüber hinaus bei Bedarf noch ehrenamtliche<br />
Stunden.<br />
Übers Jahr gesehen trafen sich die SchLAu-Teamer<br />
abends 23mal, um Schulveranstaltungen vor- und<br />
nachzubereiten, Erfahrungen auszutauschen und eingesetzte<br />
Methoden zu diskutieren und weiterzuentwickeln.<br />
Einige Teamer nahmen an SchLAu-Fortbildungen<br />
und Vernetzungstreffen teil, einige an einer<br />
politischen Bildungsreise nach Berlin auf Einladung von<br />
Bundestagsmitglied Volker Beck.<br />
Die Homepage www.schlau-duesseldorf.com, seit<br />
gut einem Jahr online, sorgt für eine ansprechende<br />
Außendarstellung und Bewerbung für das Aufklärungsprojekt.<br />
Über das Kontaktformular fragten z.B. Lehrer<br />
wegen Schulveranstaltungen an. Zur Besetzung der<br />
Teams für Schuleinsätze wurde ein Internetprogramm<br />
zur Terminabstimmung eingeführt, das die Organisation<br />
übersichtlicher macht und vereinfacht.<br />
Die Suche nach weiteren freiwilligen Mitarbeitern<br />
fand auf mehreren Wegen statt. Dazu sind Websites<br />
wie „Youpod“ zu zählen, Printmedien wie Flyer und<br />
Plakate für Infostände, z.B. in Kooperation mit dem<br />
Schwulen- und Lesbenreferat an der FH/Uni <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
beim CSD Köln und auf Parties. Beim CSD <strong>Düsseldorf</strong><br />
machte das SchLAu-Projekt neben einem Infostand<br />
in Kooperation mit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
(AHD) durch einen entsprechend gestalteten Paradewagen<br />
auf sich aufmerksam. Ermöglicht wurde dieser<br />
durch viel zusätz liche ehrenamtliche Arbeit und die<br />
Unter stützung eines Spenders, dem EXIT-Magazin.<br />
Die Idee, einen Kurzfilm über die Arbeit des SchLAu-<br />
Projekts und die Resonanz darauf herzustellen, wurde<br />
von zwei Ehrenamtlern umgesetzt und mit Schülern<br />
und Lehrern einer 10. Klasse der Josef-Beuys-Gesamt-<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
schule in Angriff genommen. Hauptsächlich wegen<br />
technischer Schwierigkeiten gab es dabei leider kein<br />
verwertbares Ergebnis.<br />
Ausblick auf das Jahr 2012<br />
Ein Mehr an Aufklärungsarbeit durch SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />
ist sicherlich wünschenswert. Bevor man die<br />
weiterführenden Schulen in <strong>Düsseldorf</strong> erneut auf das<br />
Angebot von SchLAu aufmerksam macht, wäre es notwendig,<br />
die Anzahl der ehrenamtlichen Teamer zu erhöhen.<br />
Die Akquise von Ehrenamtlern ist nach wie vor<br />
eine besonders wichtige und nicht immer leicht zu<br />
lösende Aufgabe.<br />
Für die Durchführung von SchLAu-Veranstaltungen<br />
im Schwul-Lesbischen Jugendzentrum ›PULS‹ ist eine<br />
Probephase geplant. Im Anschluss daran soll das Für<br />
und Wider der Machbarkeit besprochen und abgewogen<br />
werden.<br />
SchLAu <strong>Düsseldorf</strong><br />
Johannes-Weyer-Straße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
www.schlau-duesseldorf.com<br />
Ansprechpartner<br />
Reinhard Schmidt<br />
T: 0211/77095-36<br />
E: reinhard.schmidt@schlau-duesseldorf.com<br />
Schwules Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />
Marco Grober<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> verlief beim Schwulen<br />
Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />
in Bezug auf telefonische Beratungsanfragen<br />
etwas ruhiger als<br />
in den letzten Jahren.<br />
Drei Fälle von "anti-schwuler"<br />
Gewalt wurden gemeldet. Bei einem drehte es sich<br />
um Bedrohungen und Erpressungsversuche in der<br />
Mann-männlichen Prostitutionsszene, bei einem<br />
weiteren Fall wurden Beleidigungen und Drohungen in<br />
einem Nachtbus ausgesprochen. Hier waren weder<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 19
Mitfahrende noch der Busfahrer eine große <strong>Hilfe</strong>. Beim<br />
dritten Fall handelte es sich um einen Wutausbruch<br />
eines männlichen Prostituierten mit heterosexueller<br />
Identität, der sich in massiver körperlicher Gewalt<br />
gegen über einem Schwulen auf der Straße entlud.<br />
Hierbei war das Opfer der nächstbeste, der eine schwule<br />
Kneipe verließ, somit also zufällig ausgewählt, jedoch<br />
hat diese Tat einen stark anti-schwulen Hintergrund.<br />
Eine gemeinsame Kampagne konnte <strong>2011</strong> von den<br />
beiden Fachgruppen "Gewalt gegen Lesben und<br />
Schwule – Präventionsmaßnahmen" und "Opferschutz"<br />
des Kriminalpräventiven Rates (KPR) der Landeshauptstadt<br />
<strong>Düsseldorf</strong> durchgeführt werden. Thema waren<br />
K.O.-Tropfen. Eine Homepage mit vielen Infos wurde<br />
erarbeitet und zu Karneval <strong>2011</strong> erfolgte eine breit angelegte<br />
Plakat- und Postkartenaktion in <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Gaststätten. Das Schwule Überfalltelefon übernahm<br />
die Verteilung der Postkarten und Plakate in der<br />
schwul-lesbischen Szene <strong>Düsseldorf</strong>s und wiederholte<br />
dies noch einmal zum Herbst. Auch Flyer des SÜT´s<br />
<strong>Düsseldorf</strong> wurden in der schwul-lesbischen Szene ausgelegt.<br />
Die Fachgruppe "Gewalt gegen Lesben und Schwule<br />
– Präventionsmaßnahmen" hat sich in <strong>2011</strong> mit dem<br />
Thema Migration beschäftigt. Unter der Beteiligung<br />
des SÜT´s fanden zwei Veranstaltungen statt: eine<br />
Präsen tation der Studienergebnisse der Studie des<br />
Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD)<br />
zu doppel ter Diskriminierung lesbisch oder schwuler<br />
Menschen mit Migrationshintergrund, sowie eine<br />
Lesung aus dem Buch "Fluchtversuche", einer Autobiografie<br />
eines jungen Mannes, der während des Jugoslawienkrieges<br />
mit seiner Familie nach Deutschland<br />
kommt, Drogen nimmt, sich prostituiert und später<br />
abgeschoben wird.<br />
Bei der Überarbeitung der Anti-Gewalt-Homepage<br />
www.vielfalt-statt-gewalt.de stellten sich zwei Mitarbeiter<br />
des SÜT <strong>Düsseldorf</strong>s für Fotos zur Verfügung<br />
und unterstützten auch die Anzeigenkampagne in verschiedenen<br />
lesbisch-schwulen Medien.<br />
Im kommenden Jahr plant das Schwule Überfalltelefon<br />
<strong>Düsseldorf</strong> in Zusammenarbeit mit dem Forum<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er Lesben- und Schwulengruppen "Aktionstage<br />
gegen Homophobie" (Arbeitstitel) im Rahmen des<br />
Christopher-Street-Day im Mai in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
20<br />
Schwules Überfalltelefon <strong>Düsseldorf</strong> (SÜT)<br />
c/o <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
Johannes-Weyer-Str. 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon: 0211-19228<br />
www.duesseldorf19228.de<br />
Montag: 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Donnerstag: 14.00 bis 16.00 Uhr<br />
PULS<br />
Das Jugendzentrum für junge Lesben, Schwule,<br />
Bi-/Trans*sexuelle & Friends in <strong>Düsseldorf</strong><br />
Jana Hansjürgen<br />
Auf das erste Jahr im Jugendzentrum<br />
PULS blicken wir mit lachenden<br />
Gesichtern und glitzernden<br />
Augen zurück!<br />
Die neue Einrichtung in der<br />
Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong> für<br />
junge Lesben, Schwule, Bi-, Trans*sexuelle & Friends<br />
wird von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
im Alter von 14-26 Jahren als Anlaufstelle, Schutzraum<br />
und Ort der Freizeitgestaltung angenommen! Durch<br />
viele gemeinsame Tage im PULS, Aktionen und Events<br />
ist ein großes WIR-Gefühl entstanden!<br />
Die Aktionen decken die Bereiche Sport, Gesundheit,<br />
Politik, Kreativität und Glaube ab. Bislang gab es unter<br />
anderem folgende Aktionen: Alkohol- und HIV-Präventionsprojekte,<br />
Karnevals party, Weihnachtsfeier, Schlittschuhlaufen,<br />
Auftritt bei der Preisverleihung der LAG<br />
Lesben NRW, CSD <strong>Düsseldorf</strong> (Gottesdienst, Straßenfest<br />
und Parade) und CSD Köln (Parade), Stadionbesuch<br />
bei der Frauen-Fußball-WM <strong>2011</strong>, L-Beach-Wochenende<br />
an der Ostsee, Theaterprojekt, Graffiti-Kreativ-Projekt,
Übernachtung im PULS, Fußballturnier, Kletter- und<br />
Geo<strong>ca</strong>ching-Aktionen, Rheinkirmes und unser Zeltlager<br />
in der letzten Sommerferienwoche. Hitzige Fußballspiele<br />
wurden sich geliefert, um die Wette gepaddelt<br />
oder Wasserski gefahren, Beach-Volleyball gespielt,<br />
zusammen gekocht und die Lagerfeueratmosphäre mit<br />
Gitarrenmusik und Gesang verschönert.<br />
Im wöchentlichen „offenen Treff“ stehen an den<br />
gemischten Tagen oder an den einzelnen „Jungen-/<br />
Mädchen-Tagen“ vielfältige Angebote auf der Tagesordnung.<br />
In den eigenen Räumlichkeiten gibt es Spielund<br />
Filmabende, es wird musiziert, gebastelt, gekocht<br />
oder einfach gesellig die Themen besprochen, die den<br />
Jugendlichen am Herzen liegen.<br />
Neben den Angeboten im offenen Jugendbereich,<br />
nehmen die Besucherinnen und Besucher zunehmend<br />
Beratungsgespräche in Anspruch.<br />
Gute Kooperationen zum Thema „Homophobie im<br />
Fußball“ konnten mit der Fortuna, der Landeshauptstadt,<br />
dem Kriminalpräventiven Rat, dem Fortuna Fanprojekt,<br />
verschiedenen Fan-Gruppen, Youpod, etc. geschlossen<br />
und eine Posterkampagne „Schwule & Lesben<br />
gibt’s in jedem Stadion“ auf den Weg gebracht werden.<br />
Der 1. PULS-Geburtstag wurde Ende November mit<br />
über 140 Menschen gefeiert. Darunter viele Jugendliche,<br />
ihre Eltern und Freunde, aber auch unsere Bürgermeisterin<br />
Frau Dr. Strack-Zimmermann und viele Kollegen<br />
aus der Politik, dem PULS-Beirat und dem Jugend amt,<br />
sowie Kooperationspartner und Interessierte.<br />
Dass das PULS als Jugendzentrum einen guten und<br />
sichtbaren Platz in <strong>Düsseldorf</strong> gefunden hat, wird noch<br />
klarer, wenn man sich ansieht, wie viele neue Jugendliche<br />
seit der Eröffnungsfeier am 26. November 2010<br />
dazu gekommen sind – sei es durch die Internet präsenz,<br />
Flyer und Poster, einem Lokalzeit-Beitrag im WDR oder<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda untereinander in Schulen<br />
und sozialem Umfeld.<br />
Nun freut sich die PULS-Gruppe auf ein lebendiges,<br />
spannendes und erfolgreiches Jahr 2012 mit tollen<br />
Aktionen und vielen neuen Gesichtern!<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
PULS<br />
Corneliusstr. 28, 40215 <strong>Düsseldorf</strong><br />
www.puls-duesseldorf.de<br />
Ansprechpartner<br />
Jana Hansjürgen<br />
T: 0211/210 948 52<br />
E: jana.hansjuergen@puls-duesseldorf.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo: 17.30 - 20.30 h Mädelsabend<br />
Di: 18.00 - 22.00 h Jungsabend<br />
Mi: 14.30 - 18.30 h Café für Alle<br />
Do: 17.00 - 21.00 h Abend für Alle<br />
Schwule<br />
Lesben<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 21
Anonyme Telefon- und Onlineberatung<br />
Marco Grober und Klaus Bleymehl<br />
Seit 1985 bieten wir die Möglichkeit, sich kostenlos und<br />
anonym am Telefon (0211/194 11) zu HIV und Aids beraten<br />
zu lassen. Seit vielen Jahren beraten wir auch zu Fragen<br />
der sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD) und zu<br />
ansteckenden Hepatitisformen.<br />
Als das Internet immer stärker die wichtigste Informationsplattform<br />
wurde, boten wir – vernetzt mit anderen<br />
örtlichen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n – Onlineberatung an<br />
(www.aidshilfe-beratung.de); ebenfalls anonym und<br />
kostenlos. Das ist nun schon 7 Jahre her, wir begannen<br />
2004 in einem Modellprojekt mit dem Deutschen Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverband (DPWV), seit 2005 im<br />
Verbund mit der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. Die Möglichkeit<br />
einerseits sehr individuell, ganz persönliche<br />
Fragen und Nöte mit einem „Fachmenschen“ klären zu<br />
können, dabei sich aber nicht mit seiner Identität preisgeben<br />
zu müssen, scheint für viele Ratsuchende eine<br />
ganz wichtige und ermutigende Basis zu sein.<br />
Es gibt sicher fast keine Frage, kein Problem, dass<br />
„alte Beratungshasen“ nicht schon einmal gehört hätten.<br />
Es ist so, dass immer wieder junge Menschen nachwachsen,<br />
für die das Thema HIV, Aids und STD absolut<br />
neu ist und hier viel Wissensbedarf besteht. Gerade die<br />
ganz speziellen Sorgen und Befürchtungen bezüglich<br />
des „ersten Mals“ können hier vertraulich besprochen<br />
werden. Es wird nicht blöd nachgefragt, es werden keine<br />
Witze gemacht und man wird nicht gehänselt, wie das<br />
vielleicht der Fall wäre, wenn man in der Schulklasse<br />
fragen würde. Aber auch erwachsene, erfahrene Ratsuchende<br />
haben oft keine Idee, was riskant ist oder<br />
nicht. Gerade wenn es um speziellere Dinge beim Sex<br />
geht, die nicht in den normalen Broschüren aufgelistet<br />
sind. Hier ist die anonyme Beratung ganz klar im Vorteil<br />
und die roten Ohren des <strong>Hilfe</strong> suchenden sieht niemand,<br />
nicht mal der Anrufer selbst.<br />
Die meisten Nachfragen stammen von Menschen<br />
aus der Allgemeinbevölkerung. Es gibt hier nur wenige<br />
Anfragen von Menschen mit HIV, Drogenkonsumenten<br />
oder Menschen mit Migrationshintergrund. Oft ist es<br />
ein Bordellbesuch eines verheirateten Mannes, der mit<br />
einem schlechten Gewissen geplagt ist, weil er seine<br />
Frau nicht gefährden will. Manchmal ist es auch nur die<br />
Frage, wo und wann der HIV-Test am besten gemacht<br />
werden könne, ob man beim Betriebsarzt auf HIV<br />
getestet würde und dann gekündigt werden könnte,<br />
oder ob man sich auf einem Toilettensitz auch mit<br />
Syphilis anstecken kann.<br />
Auch sehr spezielle Dauerkunden sind immer wieder<br />
22<br />
präsent: Die sogenannten Aids-Phobiker oder -Hypochonder.<br />
Diese Menschen haben eine übersteigerte<br />
Angst vor HIV und Aids, haben aber meist kein erkennbares<br />
HIV-Risiko gehabt und sind sachlichen Argumenten<br />
gegenüber nicht aufgeschlossen. Sie haben eine schwere<br />
Angststörung und brauchen therapeutische <strong>Hilfe</strong>. Es ist<br />
für uns schon viel gewonnen, wenn es gelingt, sie von<br />
der Notwendigkeit einer Psychotherapie zu überzeugen.<br />
Weibliche Kolleginnen kennen den anderen „Kunden“,<br />
den sogenannten Sexanrufer: Er ist fast immer männlich<br />
und gibt vor beraten werden zu wollen. Dabei<br />
nutzt er jedoch den Anruf heimlich dazu aus, sich<br />
sexuell zu stimulieren und versucht die Beratung zum<br />
Telefonsex umzufunktionieren. Die erfahrenen Beraterinnen<br />
wissen sich hier gut abzugrenzen und zu schützen,<br />
aber für neue Mitarbeiterinnen ist es schon oft mit<br />
vielen sehr unangenehmem Gefühlen verbunden,<br />
wenn einem klar wird, was da gerade abgelaufen ist.<br />
Die Mehrzahl der uns gestellten Fragen handeln von<br />
Ansteckungsrisiken und Testmöglichkeiten. Viele wollen<br />
von uns Klarheit und Fakten haben, andere wollen, dass<br />
wir sie beruhigen oder auch „nur“ für sie da sind. Meist<br />
sind wir eine Mischung aus „Fachmensch“ und „Seelentröster“<br />
und das ist auch gut so. Ab und an hören wir<br />
auch von ganz dramatischen Geschichten, aber die sind<br />
zu aufwühlend, um sie hier zum Besten zu geben.<br />
Zahlen <strong>2011</strong>: Wir haben mit durchschnittlich 10 Beratern<br />
und Beraterinnen am Telefon 715 Menschen beraten,<br />
gesamt 204 Stunden. Bereitschaft: 33 Stunden/Woche.<br />
In der Onlineberatung wurden von einem Berater<br />
116 Klienten in 186 Mails insgesamt 55 Stunden beraten.<br />
Neben der Online-Beratung beteiligt sich die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> auch am Online-Präventionsprojekt<br />
›Health support‹ der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> auf<br />
dem schwulen Datingportal www.gayromeo.com.<br />
›Herzenslust_Ddorf‹ heißt das Profil, an das Fragen der<br />
User geschickt werden können. Neben HIV und Aids,<br />
geht es hier im Schwerpunkt um Übertragungswege<br />
von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen<br />
sowie um Fragen rund um die Gesundheit schwuler<br />
Männer im Allgemeinen. Für eine intensivere Beratung<br />
ist das Medium nicht gut geeignet, so dass bei Bedarf,<br />
z.B. Risikokontakt am Abend vorher und der Frage nach<br />
einer PEP auf www.aidshilfe-beratung.de oder das<br />
telefonische Beratungsangebot verwiesen wird.<br />
Auch aus dem Ausland kommen immer wieder Anfragen,<br />
vor allem aus dem asiatischen Raum. Themen<br />
sind u.a. Übertragungsrisiken beim Oralverkehr, Penisverlängerungen<br />
und HIV-Testmöglichkeiten. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> gab es an das <strong>Düsseldorf</strong>er Profil 143 Anfragen.
Beratung und Unterstützung<br />
In diesem Bereich arbeiten sechs Personen (fünf<br />
Sozialarbeiter und ein Psychologe) auf 5,2 Personalstellen<br />
sowie Honorarkräfte und Ehrenamtliche.<br />
Wer nutzt unser Beratungs- und Unterstützungsangebot?<br />
Insgesamt betreuten die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
des psychosozialen Bereichs der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e. V. rund 690 Klientinnen und Klienten.<br />
Von 542 (=100 %) Ratsuchenden haben wir nähere<br />
Angaben erhalten<br />
männlich 370 (68,27 %)<br />
weiblich 172 (31,73 %)<br />
125 (23,06 %) Personen haben im Jahre <strong>2011</strong> zum ersten<br />
Mal unser Beratungsangebot in Anspruch genommen.<br />
Die größten Gruppen (Mehrfachnennungen möglich)<br />
schwule und bisexuelle Männer 225 (41,51 %)<br />
heterosexuelle Betroffene 139 (25,65 %)<br />
Migrantinnen und Migranten 134 (24,72 %)<br />
Junkies, Ex-User und Substituierte 106 (19,56 %)<br />
Strafgefangene 29 (5,35 %)<br />
Angehörige 47 (8,67 %)<br />
Die Altersschwerpunkte<br />
jünger als 19 Jahre 8 (1,48 %)<br />
20-29 Jahre 19 (3,51 %)<br />
30-39 Jahre 70 (12,92 %)<br />
40-49 Jahre 106 (19,56 %)<br />
50-59 Jahre 97 (17,90 %)<br />
älter als 60 Jahre 52 (9,59 %)<br />
keine Angabe 190 (35,06 %)<br />
Aus <strong>Düsseldorf</strong> kamen 358 (66,05 %) der Ratsuchenden,<br />
25 (4,61 %) aus dem Kreis Mettmann und 29 (5,35 %) aus<br />
dem Rhein-Kreis Neuss. Weitere 130 Personen (23,99 %)<br />
stammten aus zum Teil weit entfernt liegenden Orten<br />
bis zur deutsch-holländischen Grenze oder dem Sauerland.<br />
Mit Hepatitis B waren acht Personen (1,33 %) und<br />
mit Hepatitis C 96 Personen (15,97 %) infiziert. Im Jahre<br />
<strong>2011</strong> sind sieben Ratsuchende verstorben.<br />
In dieser Statistik sind nicht die Menschen enthalten,<br />
die sich telefonisch, über das Internet und anonym an<br />
uns gewendet haben. Über die Gesamtzahl der erfassten<br />
Leistungen können Sie sich im Kapitel ›Leistungsstatistik‹<br />
auf S. 42 informieren. Differenzen der Zahlen können<br />
sich daraus ergeben, dass hier die Daten der uns<br />
namentlich bekannten Ratsuchenden ausgewertet<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
wurden, während im Kapitel ›Leistungsstatistik‹ alle<br />
Kontakte ausgewertet werden.<br />
Psychologische Beratung<br />
Klaus Bleymehl<br />
Der Arbeitsbereich umfasst neben<br />
der Beratungsarbeit die fach liche<br />
Leitung des Arbeitsbereiches<br />
›Beratung und Unter stützung‹.<br />
Die eigentliche psychologische<br />
Arbeit umfasst die psycho logische<br />
Beratung von HIV-Positiven, Aidskranken und Angehörigen.<br />
Sowohl die akute Krisen intervention als auch die<br />
mittelfristige psycho therapeutische Begleitung oder<br />
eine kurze Beratungssequenz sind möglich.<br />
Beraten werden einzelne Personen, Paare aber auch<br />
ganze Familien, Angehörige und auch Arbeitskollegen<br />
von Betroffenen. Die Beratungen finden nicht nur in<br />
der Beratungsstelle statt, sondern auch regelmäßig im<br />
Krankenhaus und auf Wunsch auch bei den Ratsuchenden<br />
zuhause. In Notfällen ist eine besonders<br />
schnelle Beratung fast ohne Wartezeit auch außerhalb<br />
der regulären Arbeitszeiten möglich.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>ca</strong>. 444 Menschen beraten,<br />
<strong>ca</strong>. 116 davon wurden anonym per Email kontaktiert.<br />
Damit ist die Klientenzahl so hoch wie nie und liegt<br />
etwa um 64 Klienten höher als im Jahre 2010! 328 Ratsuchende<br />
waren namentlich bekannt. Etwa 25 % der<br />
Ratsuchenden befanden sich zum ersten Mal in der<br />
Beratung. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an der<br />
Klientenstruktur nur wenig verändert: Männer machen<br />
etwa 77 % der Besucher in der psychologischen Beratung<br />
aus, Frauen kommen auf 23%. Ebenso fast gleich<br />
geblieben ist die Altersstruktur. Es macht sich aber<br />
auch immer wieder bemerkbar, dass die Klienten länger<br />
leben und älter werden; man sieht dies daran, dass die<br />
Zahl derer über 60 Jahren stetig ansteigt.<br />
Ebenso gleich geblieben ist die örtliche Verteilung<br />
der Klienten: Etwa zwei Drittel stammen aus <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
das andere Drittel verteilt sich über ganz NRW wie<br />
Dortmund, Kleve, Wuppertal, Köln, Mönchengladbach,<br />
Aachen usw.<br />
Junge Menschen unter 20 Jahren mit HIV-Infektion<br />
sehen wir so gut wie nicht in der psychologischen<br />
Beratung, die zwischen 20 und 29 Jahren (vier Personen)<br />
machen nur etwas über ein Prozent der Klienten aus.<br />
Die Gründe hierfür sind unklar.<br />
Die stärksten Gruppen sind die 40 bis 50 Jährigen<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 23
(<strong>ca</strong>. 18 %) und die 50 bis 60 Jährigen (<strong>ca</strong>. 25 %). Die 30<br />
bis 40 Jährigen machen etwa 6 % des Klientels aus und<br />
die über 60 Jährigen sind zu rund 15 % vertreten. Die<br />
Zahl der Verstorbenen ist mit sieben auf annähernd<br />
gleichem Niveau wie 2010; damals wurden sechs<br />
Personen als verstorben gemeldet.<br />
Fortbildungsangebote für Betroffene und Schulungen<br />
für Berater fanden wieder wie im letzten Jahr statt.<br />
Wegen der Erkrankung eines Mitarbeiters, des Stellenwechsels<br />
einer Mitarbeiterin und der damit verbundenen<br />
Vertretungsarbeit, gab es allerdings eine reduzierte Anzahl<br />
an Vorträgen und Schulungsmaßnahmen.<br />
Fortgeführt wurde die Mitarbeit im <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Qualitätszirkel, der sich mit der HIV-spezifischen<br />
Weiter bildung von Ärzten befasst. Die fachliche und<br />
arbeitspraktische Zusammenarbeit mit der Uniklinik<br />
<strong>Düsseldorf</strong> konnte weiter erfolgreich ausgebaut<br />
werden: Fachvortrag, regelmäßige Besprechungsrunden<br />
mit Ärzten und enger Kontakt zum Krankenhaus-Sozialdienst<br />
der Uniklinik.<br />
Die Mitarbeit in der Online-Beratung der Deutschen<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> e.V. wurde im gleichen Maße wie im Vorjahr<br />
weitergeführt. Auch hier ist die Zahl der erreichten<br />
Klienten weiter angestiegen, die per Mail anonym<br />
beraten wurden (116 Klienten/186 Mails).<br />
Die Allgemeinbevölkerung sorgt sich kaum noch um<br />
Aids – die persönliche Dramatik für Betroffene ist<br />
weiterhin hoch.<br />
Gerne hören wir, dass man mit HIV vielleicht normal alt<br />
werden kann, dass die Lebenserwartung eines 25 Jährigen,<br />
der sich in Deutschland heute mit HIV infiziert,<br />
statistisch gesehen weitere 40 Jahre beträgt, er also-<br />
rein rechnerisch bis zu 65 Jahre alt werden kann.<br />
Voraussetzung: er wird optimal therapiert und macht<br />
ebenso optimal auch bei der Therapie mit.<br />
So gut und positiv solche Aussagen auch gemeint<br />
sind – schließlich machen sie ja auch den Betroffenen<br />
Mut – so problematisch ist auf der anderen Seite, dass<br />
die Behandelbarkeit und Chronifizierung von Aids zeitgleich<br />
mit einer vermehrten Sorglosigkeit und Verharmlosung<br />
der Therapienebenwirkungen einhergeht.<br />
Im heutigen Beratungsalltag kann man immer<br />
wieder auf Menschen treffen, die entweder nichts von<br />
ihrer Infektion wussten oder wissen wollten. Sie fallen<br />
aus allen Wolken, wenn sie in der Klinik – schwerstkrank<br />
– erfahren, dass sie Aids haben. Testmöglichkeiten<br />
hatten sie für sich selbst nicht ins Auge gefasst<br />
oder wollten es partout nicht wahrhaben, dass sie Risiken<br />
einer Ansteckung eingegangen waren. Manchmal<br />
24<br />
hatten sie neben dem Unglück der eigenen Infektion<br />
auch noch das Pech andere Sexualpartner zu infizieren.<br />
Therapiemöglichkeiten sind in solchen Fällen zwar<br />
durchaus vorhanden, aber weitaus schwieriger als bei<br />
solchen, die rechtzeitig von der Infektion gewusst haben.<br />
Eine andere Gruppe, die einem immer wieder begegnet,<br />
sind Patienten, die durchaus von ihrer Infektion<br />
wussten. Manche schaffen es diese Infektion komplett<br />
zu leugnen – sie verhalten sich so, als ob sie die Infektion<br />
nicht hätten und ignorieren alles so lange, bis die<br />
Krankheit sie irgendwann zum Zugeständnis zwingt.<br />
Hier gibt es auch den Sonderfall der Menschen, die<br />
sogar beim Arzt erste Therapieversuche unternommen<br />
haben, aber mit den Beschwerden oder den Nebenwirkungen<br />
nicht zurecht gekommen sind. Sie haben<br />
dann oft die Therapie einfach abgebrochen und sich<br />
beim Arzt nicht mehr sehen lassen; auch sie landen<br />
früher oder später schwerkrank in der Klinik.<br />
Diese Beispiele machen sehr deutlich, dass zu<br />
den optimistischen Therapieversprechen der letzten<br />
Jahre dringend auch eine niedrigschwelligere und<br />
individualisierte Testmöglichkeit hinzukommen muss.<br />
In der Tat hat sich auch die Haltung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n hier<br />
im Laufe der Jahre von einer eher ablehnenden Position<br />
gegenüber dem Test hin zu mannigfaltigen, anonymen<br />
Testangeboten in der Szene verwandelt.<br />
Auch in der psychologischen Beratung muss diesen<br />
besonderen Gruppen Rechnung getragen werden,<br />
indem der Zugang zur Beratung besonders einfach<br />
gemacht wird. Selbstverständlich ist auch hier die<br />
Prävention gefordert, die auch seit geraumer Zeit immer<br />
mehr dort hingeht, wo Menschen Sex suchen: ins<br />
Internet, in Gay-Chats, in Saunen und auf Rastplätze.<br />
Jahresplanung für 2012<br />
n Organisation von Vorträgen für Patienten und Angehörige<br />
n Organisation von medizinischen Vorträgen für Fachleute<br />
n Durchführung eines Patientenworkshops<br />
›Depression‹<br />
n Weiterbildung für Telefonberater zu den Themen<br />
HIV, Hepatitis und sexuell übertragbare Erkrankungen<br />
(STD)<br />
n Weiterbildung zum Thema Online-Beratung in<br />
Berlin
Sozialberatung und psychosoziale<br />
Beratung<br />
Jürgen Dörr<br />
Jürgen Dörr ist seit September<br />
<strong>2011</strong> Mitarbeiter der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> und hat den Arbeitsbereich<br />
›Psychosoziale Beratung/<br />
Sozialberatung‹ übernommen. In<br />
diesem Zeitraum wurde das Angebot<br />
der persönlichen Beratung von 40 Klienten wahrgenommen.<br />
84% der Ratsuchenden waren Männer, die<br />
Sex mit Männern haben (MSM) und schwule Männer.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte in der Sozialberatung<br />
waren:<br />
n Fragen zum Leistungsbezug bei ALG II – insbesondere<br />
Unterstützung bei Anträgen für Mehrbedarfszuschläge<br />
n Informationen und <strong>Hilfe</strong> bei Anträgen zur Rente<br />
wegen Erwerbsminderung<br />
n <strong>Hilfe</strong> bei persönlicher Stellungnahme zu medizinischen<br />
Gutachten<br />
n Informationen über Leistungen medizinischer<br />
Rehabilitationsmaßnahmen<br />
n Fragen zum Schwerbehindertenrecht und Schwerbehindertenausweis<br />
n Unterstützung bei Anliegen bezüglich der Krankenkassen<br />
(Befreiung von Zuzahlungen oder Härtefallklausel)<br />
n <strong>Hilfe</strong> bei der Wohnungssuche (Ansprüche auf Wohngeld<br />
und Wohnberechtigungsschein)<br />
n Umgang mit dem Wissen über die HIV-Infektion<br />
n Bei Bedarf Weitervermittlung an andere Einrichtungen<br />
wie Arbeitslosen- oder Schuldnerberatungs stellen<br />
n Informationen über häusliche Krankenversorgung<br />
und Pflege<br />
Inhaltliche Schwerpunkte in der psychosozialen<br />
Beratung waren:<br />
n Klärung von Beziehungsproblemen (z.B. diskordante<br />
Partnerschaft)<br />
n Beziehungswunsch und Partnersuche<br />
n Einfluss der HIV-Infektion bei der Gestaltung des<br />
Sexuallebens<br />
n Umgang mit psychischen Belastungen (Ängsten,<br />
Depressionen, Einsamkeit, soziale Isolation)<br />
n Mögliche Auswirkungen der HIV-Infektion auf das<br />
Berufsleben<br />
n Umgang mit der HIV-Infektion im sozialen Umfeld<br />
(Freundeskreis/Familie)<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
n Grundsätzliche Fragen zur zukünftigen Lebensgestaltung<br />
Zusätzlich fand <strong>2011</strong> auch wieder die Rentenberatung<br />
von Verwaltungsfachwirt Andreas Neumann statt und<br />
wurde stark nachgefragt. Gerade für viele Menschen<br />
mit HIV/Aids stellt sich die Frage nach der vorzeitigen<br />
Verrentung. In 70 Stunden konnten 75 Klienten zur<br />
Rentenversicherung beraten werden. Danke an Heartbreaker<br />
für die Finanzierung der Rentenberatung.<br />
Projekte<br />
Gruppenangebot ›PerspektHIVen‹<br />
Am 2. November startete Jürgen Dörr erneut mit dem<br />
Gruppenangebot zum Thema ›PerspektHIVen‹. Die<br />
PerspektHIVen<br />
Erfahrungsaustausch für schwule<br />
Männer mit frischer HIV-Diagnose<br />
Anmeldung bitte bis 21.10.<strong>2011</strong><br />
Sieben Termine (jeweils von 19 bis 21 Uhr):<br />
2., 16. und 30. November <strong>2011</strong><br />
14. Dezember <strong>2011</strong><br />
4. und 18. Januar 2012<br />
1. Februar 2012<br />
Anmeldung, Leitung und Moderation:<br />
Jürgen Dörr, Psychosoziale Beratung<br />
Telefon 0211/77095-20<br />
juergen.doerr@duesseldorf.aidshilfe.de<br />
© Andrew Lever - Fotolia.com<br />
Gruppe richtete sich vorrangig<br />
an schwule<br />
Männer, die noch nicht<br />
lange von ihrer HIV-Infektion<br />
wissen. Vorurteile<br />
und die Angst vor Ausgrenzung<br />
haben immer<br />
noch große Auswirkungen<br />
auf das soziale<br />
Umfeld der Betroffenen.<br />
Besonders für schwule<br />
Männer ist das positive<br />
Testergebnis oft Auslöser<br />
einer tiefgreifenden<br />
Lebens krise, denn – so<br />
for mulierte es ein Teilnehmer<br />
– „HIV kam in<br />
meiner Lebensplanung<br />
nicht vor“. Daher kommt<br />
der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches in einem<br />
geschützten Raum nach wie vor große Bedeutung zu.<br />
An der Gruppe nehmen sieben junge schwule Männer<br />
(26-34 Jahre) teil. Die Gruppe läuft zunächst befristet,<br />
eine Fortsetzung ist aber geplant und ist auch offen für<br />
neue Teilnehmer.<br />
An den Gesprächsabenden wurde sich u. a. mit<br />
folgenden Fragen auseinandergesetzt:<br />
n Wie wird HIV mein Leben verändern?<br />
n Welchen Einfluss hat HIV auf mein Liebes- und<br />
Sexualleben?<br />
n Wie kann ich als HIV-positiver schwuler Mann<br />
wieder einen Partner finden?<br />
n Fragen zum Outing in Familie, Freundeskreis und<br />
Beruf<br />
n Wann beginne ich mit der antiretroviralen Therapie<br />
und wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus?<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 25
Gruppenangebot ›Friends‹<br />
Seit vielen Jahren trifft sich in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
regelmäßig die Gruppe ›Friends‹. Das Angebot<br />
bietet HIV-positiven Menschen – unabhängig von<br />
Geschlecht, Alter und sexueller Orientierung – einen<br />
geschützten Raum zum Austausch über ihre Lebenssituation.<br />
Seit September <strong>2011</strong> wird die Gruppe von<br />
Jürgen Dörr sozialpädagogisch begleitet.<br />
Zwar hat sich die Situation für Menschen mit HIV<br />
durch verbesserte Behandlungsmethoden stark verändert<br />
und zu einer Verbesserung der Lebensqualität geführt,<br />
doch „das Stigma lebt“, so formulierte es einer<br />
der Betroffenen aus der Friends-Gruppe. Daher ist der<br />
Erfahrungsaustausch im vertraulichen Rahmen nach<br />
wie vor sehr wichtig. Die Gesprächsthemen drehen sich<br />
sowohl um Alltägliches wie auch um persönliche Erfahrungen<br />
im Umgang mit HIV. Darüber hinaus hat die<br />
Gruppe durchaus das Motto „Wir leben positiv“, was<br />
die eigene Lebenseinstellung und Zukunft angeht.<br />
Seit September hat sich die Teilnehmerzahl verdoppelt.<br />
Für die Mitglieder der Gruppe Friends ist im ersten<br />
Halbjahr 2012 ein Wochenendseminar geplant.<br />
Um weitere Interessenten anzusprechen, wird wieder<br />
das ›Friends-Café‹ seine Theke öffnen. Erstmals am<br />
Mittwoch, den 1. Februar 2012. Das Café findet immer<br />
im Anschluss an das Gruppentreffen statt. Bei einem<br />
kleinen Imbiss kann gequatscht, geklönt und auch nach<br />
Informationen gefragt werden.<br />
Veranstaltung zum Welt-Aids-Tag:<br />
›Der Trauer Ausdruck geben‹<br />
Im Rahmenprogramm des Welt-<br />
Aids-Tags <strong>2011</strong> hat Jürgen Dörr<br />
am 2. Dezember eine Veranstaltung<br />
zum Gedenken an Aids-<br />
Verstorbene durchgeführt. Sich<br />
26<br />
Der Trauer Ausdruck geben …<br />
Meditative Tänze der Trauer<br />
und des Trostes<br />
Zum Gedenken<br />
an Aids-Verstorbene<br />
Freitag, 2. Dezember <strong>2011</strong><br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Eine Veranstaltung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
im Rahmen des Welt-Aids-Tags <strong>2011</strong><br />
Eintritt frei<br />
Leitung: Jürgen Dörr<br />
© gunnar3000 – Fotolia.com<br />
bewegen und bewegen lassen<br />
und im Tanzkreis der Trauer<br />
Ausdruck zu geben, stand im<br />
Mittelpunkt. Meditative Tänze<br />
der Trauer und des Trostes waren<br />
für die Teilnehmer eine Möglichkeit,<br />
zur Ruhe zu kommen, Kraft<br />
zu schöpfen, um in schwierigen<br />
Lebenssitua tionen zur Lösung<br />
und Heilung beizutragen.<br />
Arbeitskreis Sozialberatung<br />
Der überregionale Arbeitskreis Sozialberatung trifft<br />
sich jährlich an vier Nachmittagen zum Fachaustausch.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen aus Wuppertal, Duisburg/Kreis<br />
Wesel, Köln, Oberhausen, Essen, Krefeld,<br />
Aachen, Bochum und Mönchengladbach diskutieren<br />
sozialrechtliche Fragen im Sinne der Fallsupervision.<br />
Jürgen Dörr nahm erstmals im Oktober für die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> an dem Arbeitskreis teil. Thema dieses<br />
Treffens war „Zwischen Datenschutz, Dokumentationspflicht<br />
und Aufbewahrungsfristen – Anforderungen an<br />
die (Klienten)-Aktenführung und den Datenschutz in<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n“. 2012 wird sich der Arbeitskreis Sozialberatung<br />
wieder regelmäßig in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
treffen und die „Federführung“ liegt bei Jürgen Dörr.<br />
Angebot ›SportHIV‹<br />
Im Rahmen des Sportangebotes wurden im Jahre <strong>2011</strong><br />
36 Einzelveranstaltungen mit jeweils zwei Zeitstunden<br />
durch einen Diplom-Sportlehrer für Reha- und Behindertensport<br />
durchgeführt. Pro Einzelveranstaltung<br />
nahmen durchschnittlich 16 HIV-Infizierte bzw. an Aids<br />
erkrankte Personen teil. Die Übungseinheiten zielten<br />
darauf ab, der Gefährdung der Erwerbstätigkeit entgegenzuwirken<br />
bzw. die Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen.<br />
Unter Berücksichtigung der individuellen<br />
Leistungs profile wurde ein differenziertes Übungsprogramm<br />
durchgeführt. Hinzu kam ein ganztägiger<br />
sportlicher Ausflug im Sommer mit Wandern, Kegeln<br />
und Mini-Golf-Spielen. Die Projektförderung durch die<br />
Deutsche Rentenversicherung für 2012 liegt bereits vor.<br />
Planung und Ausblick für das Jahr 2012<br />
Unter dem Motto ›Wünsch dir was‹ steht am 21.01.2012<br />
ein Tag mit Märchen, Meditativem Tanz, Kreativem<br />
Gestalten zum Wohlfühlen, Entspannen, Kraft schöpfen<br />
für HIV-positive Menschen und alle Interessierten. Da<br />
der Wunsch immer eine Orientierung auf die Zukunft<br />
ist, soll der Tag auch Mut machen, sich zu trauen etwas<br />
in seinem Leben verändern zu können und den eigenen<br />
Wünschen näher auf die Spur zu kommen. Das Seminar<br />
wird geleitet von Jürgen Dörr und der Märchenerzählerin<br />
Hannelore Rehm. Es liegen bereits 15 Anmeldungen<br />
vor und damit ist das Seminar ausgebucht.<br />
Geplant ist eine Fortsetzung im Juni zu dem Thema<br />
›Sich auf den Weg machen‹<br />
Vom 06. bis 08.07.2012 wird in Kooperation mit dem<br />
Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen<br />
Kirche von Westfalen ein Wochenendseminar für HIVpositive<br />
Männer zu dem Thema „Der Traum vom Glück<br />
zu zweit – muss er für HIV-Positive unerfüllt bleiben?“<br />
Das Seminar beschäftigt sich mit Fragen zu den
Themen Partnerschaft und Partnerwunsch. Wie lässt<br />
sich unter den schwierigen Bedingungen der HIV-<br />
Dia gnose Partnerschaft gestalten? Welche Wünsche<br />
und Bilder von Partnerschaft bewegen HIV-positive<br />
Männer? Was macht eine glückliche und erfüllte<br />
Partner schaft aus? Das Seminar wird geleitet von<br />
Jürgen Dörr und Jürgen Haas, Referent für Männerfragen<br />
im Institut für Kirche und Gesellschaft und findet im<br />
Tagungshaus „Haus Villigst“ in Schwerte statt.<br />
›Positive Gespräche –<br />
Betroffene informieren Betroffene‹<br />
Es soll ein neues ehrenamtliches Projekt entstehen, das<br />
von Jürgen Dörr auf den Weg gebracht werden wird.<br />
Erfahrungsgemäß sind Langzeitinfizierte die besten<br />
Kenner ihrer eigenen Situation und haben oft eine<br />
hohe Kompetenz hinsichtlich sozialer und gesundheitlicher<br />
Aspekte von HIV. Aus ihrer Sicht einer „positiven<br />
Lebenssituation“ können gerade sie Neu infizierten<br />
helfen, Ängste abzubauen und vor allem unterstützend<br />
darin zu wirken, den eigenen Handlungsspielraum<br />
wieder zu gewinnen, um die Dinge anzugehen, die nun<br />
notwendig sind. Jürgen Dörr hat Erfahrung mit beiden<br />
betroffenen Gruppen und kann die entsprechenden<br />
Kontakte und Gespräche vermitteln.<br />
Zum Thema ›HIV-Infektion und Berufsausübung‹ ist<br />
eine Vortragsveranstaltung in Vorbereitung.<br />
Des Weiteren plant Jürgen Dörr eine Gruppe für Angehörige<br />
von HIV-positiven Menschen.<br />
Beratung für Frauen<br />
Kerstin Kollenberg<br />
Kerstin Kollenberg ist verantwortlich<br />
für die Beratung von Frauen:<br />
dazu gehört die Beratung und<br />
Unterstützung von HIV-infizierten<br />
Frauen und deren Familien.<br />
Weitere Aufgaben sind die Durchführung<br />
des wöchentlichen Dienstagsfrühstücks und<br />
die Leitung der ehrenamtlichen Betreuungsgruppe<br />
›Kümmerlinge‹.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben insgesamt 172 HIV-positive Frauen<br />
Kontakt zur <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> gehabt (2010: 159<br />
Frauen). 60 % der Frauen leben in <strong>Düsseldorf</strong>. Je nach<br />
Anliegen berieten außer Kerstin Kollenberg auch andere<br />
Fachkollegen (zu den Themen: Migration, Psychologische<br />
Beratung, Sozialberatung, Substitution).<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Beratung und Betreuung in <strong>2011</strong><br />
Kerstin Kollenberg hat 60 HIV-positive Frauen und ihre<br />
Familien beraten und unterstützt (2010: 52). Einige<br />
Anliegen konnten bei einem einmaligen Kontakt geklärt<br />
werden, manche Frauen kommen regelmäßig,<br />
teilweise wöchentlich. Zwei Frauen sind <strong>2011</strong> verstorben.<br />
Aus der Beratung<br />
Eine junge Frau, Anfang 30, Verkäuferin im Einzelhandel,<br />
erfuhr 2009 von ihrer HIV-Infektion. Als sie Anfang<br />
<strong>2011</strong> schwer erkrankte, erhielt sie die Diagnose<br />
„Aids“. Das verkraftete sie nicht, ein tiefes Gefühl von<br />
Verzweiflung und Angst erfüllte sie. Sie „half“ sich mit<br />
Alkohol und Tabletten. Das ganze Jahr war sie arbeitsunfähig<br />
und auch nicht in der Lage, sich um ihre Angelegenheiten<br />
zu kümmern. Sie versäumte ihre Arzttermine,<br />
bekam kein Krankengeld. Die Bank löste keine<br />
Lastschriften mehr ein. So blieb sie mehrere Monatsmieten<br />
schuldig und bemerkte es nicht einmal. Dann<br />
wurde der Strom abgestellt. Der Gerichtsvollzieher<br />
kam. Sie dachte über Selbsttötung nach.<br />
In dieser Situation kam sie zur <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>. Durch ein<br />
Darlehen des Sozialamtes für die Miet- und Stromschulden<br />
konnte Obdachlosigkeit vermieden werden.<br />
Einen Überblick über ihre weiteren Schulden hat sie<br />
gewonnen und ihre Unterlagen für eine Schuldnerberatung<br />
vorbereitet. Und am Wichtigsten: Sie ist wieder<br />
bereit, ihre Gesundheit ernst zu nehmen. Viele andere<br />
Probleme bleiben, denen sie sich hoffentlich im Jahr<br />
2012 stellen wird.<br />
Arbeitsschwerpunkt <strong>2011</strong>: ›HIV und Familien‹<br />
Die Infektion eines oder beider Elternteile wirkt sich<br />
auch auf die Kinder aus. So machen sich viele Eltern<br />
Sorgen, ob sie gesund bleiben werden, bis die Kinder<br />
groß sind. Wie kann einem Kind die Infektion der Mutter/<br />
des Vaters mitgeteilt werden und in welchem Alter?<br />
Kinder spüren das „Geheimnis“ und reagieren darauf,<br />
manchmal auch mit „schwierigem“ Verhalten. Besondere<br />
Belastungen entstehen, wenn auch ein Kind HIVinfiziert<br />
ist.<br />
Seminar ›HIV und Familien‹ in <strong>Düsseldorf</strong><br />
Im Oktober <strong>2011</strong> organisierte Kerstin Kollenberg dieses<br />
Seminar mit dem Ziel, Jugendhilfe und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n zur<br />
Fortbildung und zum Fachaustausch an einen Tisch zu<br />
bringen. Es trafen sich elf Vertreterinnen und setzten<br />
sich mit Themen rund um das Familienleben mit HIV<br />
auseinander. Herzlichen Dank an die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> für die Finanzierung dieses Seminars!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 27
›Mütter<strong>ca</strong>fé‹<br />
Sieben HIV-positive Frauen tauschten sich regelmäßig<br />
beim Mütter<strong>ca</strong>fé aus. Auch für die Kinder war gesorgt:<br />
sie hatten Spaß bei der Kinderbetreuung.<br />
Treffen für HIV-positive Jugendliche<br />
Im April <strong>2011</strong> fand ein Treffen für HIV-positive Jugendliche<br />
statt, geleitet von Sabine Symonds und Kerstin<br />
Kollenberg. Oftmals kennen junge HIV-Positive keine<br />
anderen Jugendlichen, die auch mit der Infektion leben.<br />
Sie fühlen sich „anders“ als ihre Freundinnen und<br />
Freunde. Bei dem Treffen konnten sich Jugendliche<br />
kennenlernen, neue Kontakte knüpfen und sich austauschen.<br />
Dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz. So hat<br />
dieser gemeinsame Tag den Jugendlichen Mut gemacht<br />
und hoffentlich bei der Auseinandersetzung mit<br />
der Infektion geholfen.<br />
Herzlichen Dank an die Michael-Stich-Stiftung!<br />
Lesung ›Memory Books – damit du mich nicht vergisst‹<br />
Henning Mankell hat das bewegende Buch „Ich sterbe,<br />
aber die Erinnerung lebt“ geschrieben. Darin erzählt er<br />
von aidskranken und sterbenden Eltern, die in ›Memory<br />
Books‹ für ihre Kinder die Familiengeschichte aufschreiben.<br />
Die Lesung zum Welt-Aids-Tag, geplant von <strong>AIDS</strong>-<br />
Beratung, Gleichstellungsstelle, VHS, kom!ma – Verein<br />
für Frauenkommunikation und <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
musste leider wegen zu geringer Nachfrage ausfallen.<br />
Die ehrenamtliche Begleitungsgruppe ›Kümmerlinge›<br />
Die ›Kümmerlinge› sind eine Gruppe ehrenamtlicher<br />
Frauen und Männer, die sich gerne „kümmern“ möchten,<br />
daher leiten sie den Namen ab. Die Aufgaben sind vielfältig:<br />
Ein Ehrenamtlicher besucht HIV-positive Gefangene<br />
in der JVA <strong>Düsseldorf</strong>. Andere Kümmerlinge besuchen<br />
HIV-positive Menschen im Krankenhaus und Zuhause.<br />
Neue Kümmerlinge sind herzlich willkommen!<br />
Ausflug in die ZOOM-Erlebniswelt<br />
Traditionell organisieren die ›Kümmerlinge› einmal im<br />
Jahr einen Ausflug für positive Menschen. Der diesjährige<br />
Ausflug führte eine Gruppe von 22 Personen in den<br />
modern angelegten Zoo in Gelsenkirchen. Dort gab es<br />
viele Highlights zu bestaunen und begeisterte Rückmeldungen.<br />
Auch im Jahr 2012 wird wieder ein Ausflug<br />
stattfinden.<br />
Ausblick auf 2012<br />
n Weiterhin sollen positive Frauen und ihre Familien einfühlsame<br />
und qualifizierte Beratung und <strong>Hilfe</strong> erhalten<br />
28<br />
n ›Positiv leben mit Kindern‹ wird auch im Jahr 2012<br />
der Arbeitsschwerpunkt sein<br />
n Weiterentwicklung des Mütter<strong>ca</strong>fés<br />
n Folge-Veranstaltung für HIV-positive Jugendliche<br />
n Ehrenamt: Gewinnung neuer ›Kümmerlinge›<br />
n Ausflug, organisiert von den ›Kümmerlingen›<br />
n Foto-Workshop für HIV-positive Frauen<br />
Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit/<br />
Beratung von Migrantinnen und<br />
Migranten<br />
Hannah Ross<br />
Zielgruppe<br />
In Deutschland gehört die Gruppe<br />
der Menschen aus den Hochprävalenzländern<br />
(HPL) zu den drei<br />
am häufigsten von HIV betroffenen<br />
Gruppen. Zu den HPL zählen alle<br />
Länder, in denen mehr als 1 % der Bevölkerung HIVpositiv<br />
ist. Länder, die am meisten von HIV betroffen,<br />
sind zum Beispiel die Länder Subsahara Afrikas, einige<br />
Länder Lateinamerikas und Süd- sowie Südostasiens.<br />
Die Länder Subsahara Afrikas sind laut RKI mit 84 % die<br />
größte Gruppe unter den HPL. Dies repräsentiert auch<br />
den Anteil der Klienten in der Beratung.<br />
Inhalte, Themen und Schwerpunkte in der Beratung:<br />
n Vermittlung von Basisinformationen über HIV/Aids<br />
n Übertragungswege<br />
n Angst vor Outing<br />
n Wie sage ich es meinem Partner, meinen Kindern?<br />
n HIV und Schwangerschaft<br />
n Infektionsrisiko im sozialen Miteinander<br />
n Schuldgefühle<br />
n Isolation<br />
Die Umstände in vielen afrikanischen Ländern heute<br />
sind vergleichbar mit den Bedingungen von HIV und<br />
Aids in den 80er Jahren hier in Deutschland. Es gibt ein<br />
Informations- und Aufklärungsdefizit. Und die medizinischen<br />
Versorgungsmöglichkeiten vor Ort sind nicht<br />
mit denen hier in unserem Land vergleichbar. Deshalb<br />
ist HIV ein sehr angstbesetztes Thema für viele Afrikanerinnen<br />
und Afrikaner. Häufig haben sie bereits<br />
Menschen an Aids sterben sehen und kommen mit<br />
diesen Bildern nach Deutschland. Dementsprechend<br />
kommt eine HIV-Diagnose für viele zunächst einem
Todesurteil gleich. Dies kann meist anhand von Informationen<br />
über die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten<br />
in Deutschland aufgelöst oder gemildert werden.<br />
<strong>Hilfe</strong> war erforderlich bei folgenden Problemen:<br />
n aufenthaltsrechtliche Situation<br />
n Regelung der Krankenversicherung<br />
n Befreiung von Zuzahlungen zu den Medikamenten<br />
bei der Krankenkasse<br />
n Beantragung von Babymilchersatznahrung für Neugeborene<br />
n Beantragung von Arge-Leistungen oder Sozialhilfe<br />
Wichtig für die Beratung von Flüchtlingen und Asylbewerbern<br />
ist es, über ein Grundwissen zur aufenthaltsrechtlichen<br />
Situation zu verfügen, um die Situation der<br />
Menschen richtig einschätzen zu können und bei Bedarf<br />
an die Kooperationspartner (Flüchtlingsberatungen<br />
der Caritas und der Diakonie) verweisen zu können. So<br />
berichten beispielsweise viele Flüchtlinge aus Angst vor<br />
Outing ihren Anwälten nicht von ihrer HIV-Infektion.<br />
Dabei kann die HIV-Infektion je nach Stadium und<br />
Krankheitsverlauf ein Abschiebehindernis darstellen.<br />
Hannah Ross bildet sich kontinuierlich zum Aufenthaltsgesetz<br />
weiter.<br />
Viele der Klienten, die als Flüchtlinge nach Deutschland<br />
kommen, haben zunächst einen sehr hohen Beratungsbedarf.<br />
Es gilt, neben der Verarbeitung der HIV-Infektion<br />
viele medizinische und sozialrechtliche Dinge zu klären.<br />
Im Verlauf der Beratung werden die Klienten selbständiger,<br />
indem sie deutsch lernen und mehr Wissen über<br />
das deutsche Hilfs- und Gesundheitssystem erlangen.<br />
Projekte<br />
Einmal in der Woche ist Hannah Ross im Rahmen einer<br />
offenen Sprechstunde für Migrantinnen und Migranten<br />
in der HIV-Ambulanz der Uniklinik <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Dieses Angebot wird gut genutzt, und viele der neuen<br />
Klienten fanden so im Jahr <strong>2011</strong> den Weg in die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Die Mitarbeiter der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> setzten sich im Jahr<br />
<strong>2011</strong> erstmalig zu einem Runden Tisch Migration zusammen.<br />
Hier wurden migrationsbezogene Themen<br />
mit den Kollegen der unterschied lichen Arbeitsbereiche<br />
diskutiert und konzeptionell angegangen. Festgestellt<br />
wurde, dass es in nahezu allen Arbeitsbereichen Berührungspunkte<br />
mit dem Thema Migration gibt. So treffen<br />
die Streetworker in der Prostitutionsszene auf viele<br />
bulgarische und türkische Menschen oder die Schoolworker<br />
auf viele Schüler der verschiedensten Her-<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
kunftsländer. Die Beratung in Haft hatte <strong>2011</strong> einen<br />
Migrationsanteil von 35 %. Die Vernetzung innerhalb<br />
des Hauses dient durch den fachlichen Austausch und<br />
durch die Sensibilisierung für das Thema Migration<br />
der Förderung von interkulturellen Kompe tenzen und<br />
der Optimierung von <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Arbeit im Kontext<br />
Migration.<br />
Im zurückliegenden Jahr <strong>2011</strong> arbeitete der Bereich<br />
›Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit‹ eng mit der<br />
Drogen prävention in der Prostitutionsszene zusammen.<br />
Auf dem Straßenstrich in <strong>Düsseldorf</strong>, der Charlottenstraße,<br />
gibt es zunehmend Frauen aus Bulgarien und<br />
Rumänien, die dort anschaffen gehen. Hannah Ross<br />
ging bei den Einsätzen im ersten Halbjahr <strong>2011</strong> mit auf<br />
die „Rue“ und beriet die Prostituierten gemeinsam mit<br />
der Drogenpräventionskraft zu den Themen Safer Sex,<br />
Übertragungswege, Kondom- und Gleitmittelanwendung<br />
sowie sexuell übertragbaren Erkrankungen<br />
(STD). Dabei wurde auf die Verteilung von mehrsprachigem<br />
Infomaterial – vorwiegend in Bulgarisch,<br />
Rumänisch, Türkisch und Englisch – geachtet. Mit einfacher<br />
Wortwahl, Händen und Füßen und anhand des<br />
Infomaterials kamen die Mitarbeiterinnen, so gut es<br />
auf diese Weise ging, mit den Frauen ins Gespräch.<br />
Veranstaltungen<br />
Die Veranstaltung mit dem Titel ›Afri<strong>ca</strong>n women and<br />
migration‹ fand <strong>2011</strong> in Kooperation mit MiMi (mit<br />
Migranten für Migranten/Projekt zur Ausbildung von<br />
Gesundheitsmediatoren) statt. Die Veranstaltung widmete<br />
sich HIV-positiven, afrikanischen Frauen und den<br />
Herausforderungen, mit denen sie hier in Deutschland<br />
konfrontiert sind. Bei dem Treffen mit den afrikanischen<br />
Frauen wurden Themen wie Kindererziehung,<br />
Partnerschaft und HIV sowie das deutsche Gesundheitssystem<br />
besprochen.<br />
In einem breiten Bündnis von Flüchtlingsberatungsstellen<br />
und politischen Bündnissen war Hannah Ross<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 29
für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> Mitinitiatorin der Konferenz<br />
„Menschenrecht auf Gesundheit für alle“. Diese<br />
hatte zum Ziel, die Situation von papierlosen Menschen<br />
hier in Deutschland sowie die Probleme bei der gesundheitlichen<br />
Versorgung aufzuzeigen. Außerdem war das<br />
Ziel, Lösungsansätze und Möglichkeiten konkret mit<br />
den gesundheitspolitischen Sprechern der Landtagsparteien<br />
zu diskutieren. Die anwesenden Politiker zeigten<br />
sich engagiert und erklärten sich bereit, im Rahmen<br />
einer Arbeitsgruppe ein mögliches Konzept für die<br />
medizinische Versorgung papierloser Menschen zu<br />
erarbeiten. Dieses Zugeständnis war ein großer Erfolg<br />
der Konferenz. Inzwischen haben bereits zwei Treffen<br />
mit Arif Ünal (Bündnis 90/Die Grünen im Landtag<br />
NRW) stattgefunden, in denen kontrovers diskutiert<br />
und gearbeitet wurde.<br />
Ausblick 2012<br />
Ein besonderer Fokus für die Beratung soll u.a. auf dem<br />
Einbeziehen von Sprach- und Kulturmittlern liegen.<br />
Häufig sind Sprachbarrieren Grund dafür, dass Informationen<br />
nicht im gleichen Maße wie deutschsprachigen<br />
Klienten und Klientinnen zugänglich sind. Ziel der<br />
Beratung muss sein, HIV-positive Migrantinnen und<br />
Migranten im gleichen Maße mit notwendigen Informationen<br />
über HIV und Aids zu versorgen, damit sie die<br />
gleichen Gesundheitschancen haben wie Menschen<br />
anderer Herkunft.<br />
Hannah Ross plant gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />
Migration der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n und Gesundheitsämter NRW<br />
für Juni 2012 eine Fachtagung mit dem Titel ›Anschaffen!<br />
(L)egal wie! – Schwerpunkt HIV und STD zwischen<br />
Prostitution und Migration‹. Dabei soll es um die gesundheitlichen<br />
und rechtlichen Bedingungen von Sexarbeiterinnen<br />
und Sexarbeitern mit Migrationshintergrund<br />
gehen.<br />
Danke!<br />
Ein besonderer Dank geht an Heartbreaker, Förderkreis<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. Durch eine groß zügige<br />
Zuwendung konnte neben der Förderung durch das<br />
Land NRW die Stelle „Transkulturelle HIV- und Aids-<br />
Arbeit“ im Jahr <strong>2011</strong> aufgestockt und für <strong>2011</strong> und 2012<br />
gesichert werden.<br />
30<br />
Drogen und Strafvollzug<br />
Angelika Rhouzzal<br />
Beratung und Unterstützung<br />
Der Bereich Beratung und Unterstützung<br />
von Inhaftierten, Haftentlassenen<br />
und Drogengebrauchern<br />
beschäftigt sich mit den<br />
Anliegen von HIV-positiven und<br />
Aidskranken Menschen im Gefängnis, beim Übergang<br />
von dort in die Freiheit, in der Nachsorge und aktuell<br />
mit Konsumierenden „harter“ Drogen. Gleichzeitig<br />
setzt sich der Bereich für eine akzeptierende Drogenpolitik<br />
und einen humanen Strafvollzug ein.<br />
In diesem Jahr nahm das übergeordnete politische<br />
Thema „Zwangsouting in den Gefängnissen in NRW“<br />
einen großen Stellenwert ein. Bislang war es so, dass<br />
gemäß eines Erlasses aus dem Jahr 1988 des Justizministeriums<br />
NRW, alle HIV-positiven Gefangenen<br />
grundsätzlich einzeln untergebracht werden mussten.<br />
War der Gefangene bereit, sich zu outen und dies mit<br />
der Unterschrift des Zellenmitbewohners zu dokumentieren,<br />
so konnte er gemeinschaftlich untergebracht<br />
werden. Das gleiche galt auch für den Umschluss (die<br />
Zeit, in der sich Gefangene gegenseitig besuchen<br />
können). Da viele Gefangene erst in der Haft von der<br />
Diagnose erfahren und diesen Schock erst einmal für<br />
sich verarbeiten wollen, waren diese Menschen in einer<br />
Situation, in der die Welt über ihnen gerade zusammengebrochen<br />
war, völlig isoliert. Aus datenschutzrechtlichen<br />
Gründen sahen Experten hier keinen Handlungsbedarf,<br />
da die Betreffenden letztlich ihre Einwilligung<br />
zum Outing geben mussten. <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n prangerten<br />
diese Praxis allerdings seit ihrem Bestehen an, weil die<br />
Konsequenz einer Verweigerung sich zu outen zwangsweise<br />
zur Isolation führt und daher unmenschlich ist.<br />
Die FDP machte <strong>2011</strong> einen Vorstoß gegen diese Praxis<br />
im Rechtsausschuss des Landtages NRW. Hier wurde<br />
auch die Mitarbeiterin der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> in<br />
einem Expertengespräch angehört. Inzwischen hat der<br />
Rechtsausschuss des Landtages beschlossen, dass diese<br />
Praxis abzuschaffen ist und der Erlass entsprechend<br />
geändert werden soll.<br />
Insgesamt wurden in diesem Jahr 72 Klienten und<br />
Klientinnen betreut. Die Höhe der Zahl ist u.a. der<br />
langen Vertretungszeit im Team Beratung und Unterstützung<br />
geschuldet. Im Strafvollzug wurden lediglich<br />
29 Menschen betreut. Dies ist vor allem der hohen Zahl<br />
an „Ausgleichsverlegungen“ in andere Gefängnisse zuzurechnen.<br />
Der Grund hierfür ist der Neubau der JVA
<strong>Düsseldorf</strong>. Für Februar 2012 ist der Umzug der Gefangenen<br />
in die neue JVA nach Ratingen vorgesehen.<br />
Damit die Anzahl der Inhaftierten, die umziehen müssen,<br />
möglichst gering ist, wurden viele direkt in umliegende<br />
Gefängnisse eingewiesen oder dorthin verlegt.<br />
Dennoch hat die Arbeit in der JVA <strong>Düsseldorf</strong> einen<br />
hohen Stellenwert und ein großes Zeitbudget in Anspruch<br />
genommen. 96 % der betreuten Klientel in Haft<br />
waren i.v. Drogengebraucher. In Haft suchen gerade<br />
diese Menschen häufig nach Wegen aus dem Suchtkreislauf.<br />
Hier ist mit intensiven Einzel- und Gruppengesprächen<br />
mit den Klienten an Lösungen für ein<br />
drogen- und straffreies Leben gearbeitet worden. Insbesondere<br />
die Vorbereitung auf das konkrete Leben in<br />
Freiheit nahm hier großen Raum ein. Dazu gehörte vor<br />
allem die Vermittlung in geeignete Wohn- und<br />
Therapie formen. In diesem Zusammenhang stellte sich<br />
heraus, dass gerade für ältere Drogengebraucher mit<br />
einer sehr langen Suchtkarriere die herkömmlichen<br />
abstinenzorientierten Ansätzen wenig geeignet sind,<br />
da schon die kurze Dauer dieser Maßnahmen nicht ausreicht,<br />
um dauerhafte Erfolge zu erzielen. Vielmehr<br />
benötigen gerade diese Menschen ihrem individuellen<br />
<strong>Hilfe</strong>bedarf angepasste Einrichtungen, die auch Substituierte<br />
aufnehmen. Noch sind diese Einrichtungen<br />
rar und das Bewilligungsverfahren für die Kostenübernahme<br />
aufwendig, dennoch ist es gelungen auch an<br />
solche Einrichtungen Klienten zu vermitteln.<br />
Die Arbeit im Gefängnis fand vor allem in Kooperation<br />
mit dem katholischen Gefängnisverein sowie dem<br />
internen Sozialdienst der JVA <strong>Düsseldorf</strong> statt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit ist das<br />
„Übergangsmanagement“. Gefangene, die Wohnraum<br />
in <strong>Düsseldorf</strong> gefunden haben oder in die Obdachlosigkeit<br />
entlassen werden, benötigen in der Regel Begleitung<br />
bei Behördengängen. Von besonderer Bedeutung<br />
ist hier nach wie vor die Krankenversicherung. Häufig<br />
sind Klienten nicht in der Lage, sich mit angemessenem<br />
Nachdruck dafür einzusetzen, dass Jobcenter und<br />
Kranken kasse ihnen die entsprechenden Bescheinigungen<br />
für die sofortige Inanspruchnahme der<br />
Kranken versicherung ausstellen. Dies ist aber erforderlich,<br />
wenn sie entweder substituiert werden oder<br />
medikamentenpflichtig sind, denn ohne einen vorläufigen<br />
Behandlungsschein der Krankenkasse können sie<br />
ärztliche Verordnungen nicht bekommen, es sei denn,<br />
der Arzt geht selber in Vorleistung.<br />
Auch bei den nichtinhaftierten Drogengebrauchern<br />
geht es häufig um <strong>Hilfe</strong>n zur Existenzsicherung. Dabei<br />
handelt es sich ebenfalls um Unterstützung bei<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Behörden, Wohnraumsuche und vor allem gesundheitliche<br />
Aspekte. In der Regel sind akut Drogen konsumierende<br />
Menschen nicht in der Lage, sich einer konsequenten<br />
Behandlung zu unterziehen, was unweigerlich<br />
zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands, aber<br />
auch besonders der HIV-bedingten Probleme mit sich<br />
führt. Daher wurden Klienten und Klientinnen häufig<br />
zu Arztbesuchen begleitet. Hier waren die gute Vernetzung<br />
mit den Einrichtungen der Drogenhilfe und<br />
die Geduld und das Verständnis der Schwerpunktärzte<br />
hilfreich.<br />
Das 2010 eingeführte ›Frühstück für Drogengebraucher‹<br />
hat in diesem Zusammenhang eine wichtige<br />
Rolle gespielt. In diesem Jahr ist die durchschnittliche<br />
Besucherzahl auf 18 – bei wachsender Tendenz – gestiegen.<br />
Erfreulicherweise kamen mehr oder weniger regelmäßig<br />
Klienten und Klientinnen, die Schwierigkeiten<br />
bei der Einhaltung von Terminen hatten. Der guten personellen<br />
Besetzung ist es zu verdanken, dass intensive<br />
Gespräche geführt, kleinere Problem stellungen direkt<br />
bearbeitet und auch krisenhafte Ereignisse begleitet<br />
werden konnten. Darüber hinaus nahm der präventive<br />
Aspekt des Angebots großen Raum ein. Es wurden Safer<br />
Use- und Safer Sex-Materialien sowie -Broschüren<br />
weiter gegeben. Viele Informationen wurden durch<br />
persön liche Gespräche vermittelt. Wir bedanken uns<br />
ganz herzlich bei der Deutschen <strong>AIDS</strong>-Stiftung für die<br />
finanzielle Unterstützung des Projektes.<br />
Auch in diesem Jahr hat sich der Bereich Beratung<br />
und Unterstützung von Inhaftierten, Haftentlassenen<br />
und Drogengebrauchern an den verschiedenen Projekten<br />
und Veranstaltungen der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
beteiligt. Maßgeblich mitverantwortlich zeigte sich der<br />
Bereich für die ›medizinische Rundreise‹, Gedenktag für<br />
verstorbene Drogengebraucher und die Nikolausparty.<br />
Ausblick 2012<br />
Im nächsten Jahr wird die Fortführung in dem Bereich<br />
auch in der neuen JVA durchgeführt werden. Ebenso<br />
wird – dank der Unterstützung der Deutschen <strong>AIDS</strong>-<br />
Stiftung – das Frühstücksangebot fortgeführt werden.<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 31
Psychosoziale Begleitung von HIV-<br />
positiven Substituierten<br />
32<br />
Nicole Thrandorf<br />
Seit Juli <strong>2011</strong> ist die Psychosoziale<br />
Begleitung von Substituierten<br />
(PSB) Aufgabengebiet von Nicole<br />
Thrandorf.<br />
Dazu gehört insbesondere die<br />
Beratung von HIV-infizierten<br />
Menschen mit Drogenerfahrung und somit die Stabilisierung<br />
und Verbesserung der sozialen sowie gesundheitlichen<br />
Situation der <strong>Hilfe</strong>suchenden. Das Angebot<br />
fand größtenteils in den Räumlichkeiten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
statt, zudem wurde einmal wöchentlich der Kontaktladen<br />
„Café Kola“ der <strong>Düsseldorf</strong>er Drogenhilfe e.V. aufgesucht<br />
und den Menschen vor Ort eine Sprechstunde<br />
geboten. Im Bedarfsfall fanden Haus- und Krankenbesuche<br />
statt. Neben der Beratung, ist auch die aktive<br />
Unterstützung, Vermittlung und Begleitung in jeglichen<br />
Lebenssituationen und Problemlagen, Bestandteil<br />
des Angebotes.<br />
Zahlen und Fakten<br />
<strong>2011</strong> wurden insgesamt 41 Menschen beraten und<br />
betreut, hierbei handelte es sich um 19 Frauen und 22<br />
Männer, von denen sich 51 % zumindest temporär in<br />
Substitution befanden. Die Klientel setzte sich zudem<br />
aus 12 aktiven Drogenkonsumenten, fünf Inhaftierten,<br />
drei ehemaligen Drogenkonsumenten sowie einem Angehörigen<br />
zusammen. 12 <strong>Hilfe</strong>suchende wiesen einen<br />
Migrationshintergrund auf. Bei 31 Menschen lag neben<br />
der HIV-Infektion auch eine Hepatitis C-Infektion vor.<br />
Inhalte des Beratungsangebotes<br />
Die Bandbreite der Themen innerhalb der PSB war so<br />
unterschiedlich wie die Menschen selbst. Gerade während<br />
der Substitution ist es für die Klienten wichtig,<br />
einen niederschwelligen Gesprächspartner zu haben,<br />
der vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten und <strong>Hilfe</strong>stellungen<br />
zur Motivierung von Ressourcen bietet.<br />
Die medizinische Versorgung bezüglich der HIV-<br />
Infektion, dem Drogen- sowie Beikonsum und die Möglichkeit<br />
einer Therapie, die Wohnungssuche bzw.<br />
Wohnraumerhaltung, die finanzielle Absicherung sowie<br />
ein drohender JVA-Aufenthalt waren Schwerpunktthemen.<br />
Aber auch problematische Familienkonstellationen,<br />
die Angst vor Einsamkeit und Liebesbeziehungen,<br />
die Schwierigkeit der sinnvollen Freizeitgestaltung<br />
waren unter anderem Gegenstand der Gespräche.<br />
Das Beratungsangebot wurde verschiedenartig genutzt:<br />
Neben einmaligen Besuchsterminen nahmen<br />
einige das Kontaktangebot wöchentlich in Anspruch.<br />
Nationaler Drogentotengedenktag<br />
In Kooperation mit der <strong>Düsseldorf</strong>er Drogenhilfe e.V.<br />
fand am 21. Juli der traditionelle „Leichenschmaus“ auf<br />
dem Worringer Platz statt. Die Veranstaltung war aufgrund<br />
der regen Teilnahme und der stimmungsvollen,<br />
friedlichen Atmosphäre auch <strong>2011</strong> ein voller Erfolg.<br />
HIV- und Hepatitis-Prävention in der<br />
Drogenszene – Das Streetworkangebot der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Ein Leben auf der Straße lässt es oft nicht zu, verlässlich<br />
Termine einzuhalten und sich kontinuierlich um die<br />
eigene Gesundheit zu kümmern. Aufsuchende soziale<br />
Arbeit in öffentlichen Szenen von Konsumenten dient<br />
somit nicht zuletzt der Pflege der Beziehungsarbeit<br />
bzw. der Annährung zu Klienten, die akut rückfällig<br />
geworden sind. Verabredungen können spontan getroffen,<br />
Informationen vor Ort überbracht werden.<br />
Streetwork bietet zudem die Möglichkeit, frühzeitig<br />
Präventionsbotschaften zu vermitteln. Die Vergabe von<br />
sterilem Spritzbesteck, Kondomen, Gleitgel und Informationsbroschüren<br />
dient der Gesundheitsfürsorge und<br />
Aufklärung. Auch Veränderungen in der Szene können<br />
wahrgenommen und neue Kontakte zu Betroffenen<br />
geknüpft werden, die aus verschiedensten Gründen das<br />
Angebot der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> noch nicht nutzen.<br />
Gemeinsam mit „fifty-fifty underdog“ wurde einmal<br />
wöchentlich (dienstags von 11-13 Uhr) die Holthausener<br />
Drogenszene sowie in unregelmäßigen Abständen die<br />
Szene Nähe des Hauptbahnhofes aufgesucht. Die<br />
Zusammenarbeit erwies sich auch im Jahr <strong>2011</strong> als äußerst<br />
sinnvoll; den Menschen vor Ort konnte eine breitgefächerte<br />
Beratung geboten werden. So wurden zum<br />
Beispiel Angebote der Drogen- und Wohnungslosenhilfe<br />
aufgezeigt, Aufklärung zu Themen wie "Safer Use"<br />
bzw. Übertragungswege von HIV und Hepatitis bei<br />
intravenösem Drogengebrauch und auch die Weitervermittlung<br />
in angrenzende <strong>Hilfe</strong>n geboten. Pro Einsatz<br />
wurden durchschnittlich 32 Menschen erreicht.<br />
In Kooperation mit dem „TrebeCafé“ der Diakonie<br />
fand einmal wöchentlich ein frauenspezifisches<br />
Präventionsprojekt auf dem <strong>Düsseldorf</strong>er Straßenstrich<br />
„Charlottenstraße“ statt. Den Sexarbeiterinnen wurde<br />
ein umgebautes Wohnmobil als Rückzugs- bzw. Schutzraum<br />
fernab der anstrengenden Arbeit vor Ort geboten.<br />
Jeden Dienstag in der Zeit von 20 bis 22 Uhr nutzten
hauptsächlich Beschaffungsprostituierte sowie osteuropäische<br />
Frauen die mobile Anlaufstelle, die sich<br />
klar von den Strukturen der „Rue“ abgrenzt. Grundbedürfnisse<br />
nach Hygiene, Nahrung, Kommunikation und<br />
Ruhe konnten somit erfüllt, Krisensituationen aufgefangen<br />
werden. Außerdem fanden Beratungsgespräche<br />
rund um „Safer Sex“ und „Safer Use“ statt, da die oftmals<br />
wenig aufgeklärten Frauen aufgrund ihrer Tätigkeit<br />
sowie mangelndem Gefahrenbewusstsein einem<br />
besonders hohen Infektionsrisiko hinsichtlich HIV und<br />
anderen sexuell übertragbaren Krankheiten ausgesetzt<br />
sind. Informationsbroschüren lagen zudem in verschiedenen<br />
Sprachen zur Mitnahme bereit.<br />
<strong>2011</strong> wurde das Busprojekt im Mittel von zehn Frauen<br />
pro Angebotstag genutzt, darunter befanden sich<br />
durchschnittlich vier Beschaffungsprostituierte.<br />
Ausblick<br />
Kontinuität ist eins der Hauptkriterien für eine erfolgreiche<br />
Vertrauensarbeit. Aufgrund einer großzügigen<br />
Spende des M A C <strong>AIDS</strong> Fund und der Anschaffung eines<br />
eigenen Fahrzeuges wird 2012 die Präsenz auf der „Rue“<br />
um einen weiteren Tag aufgestockt. In 2012 soll eine<br />
Honorarkraft die Präventionstätigkeit auf dem Drogenstrich<br />
unterstützen.<br />
Frühstück für Menschen mit HIV<br />
und Aids<br />
Kerstin Kollenberg<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurde das Frühstück<br />
von Ehren- und Hauptamtlichen<br />
durchgeführt. Hauptamtlich<br />
geleitet wird es von Jürgen<br />
Dörr und Kerstin Kollenberg.<br />
Ein Team von neun Ehrenamtlichen<br />
war <strong>2011</strong> für die Vorbereitung und Durchführung<br />
verantwortlich. Sie zeigen ein hohes Engagement und<br />
eine große Verantwortungsbereitschaft. Das Ehrenamt<br />
ist zeitlich umfangreich: zwei Ehrenamtliche kaufen<br />
montags die Lebensmittel ein, und der Frühstücksdienst<br />
dauert dienstags von 8.30 bis 13.00 Uhr. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> war für die Ehrenamtlichen der Umbau von Küche<br />
und Nebenräumen ein zentrales Thema. Das Team hatte<br />
sich im Vorfeld mit eigenen Ideen und Vorschlägen in<br />
die Planung eingebracht. Nach dem Umbau mussten<br />
neue Arbeitsabläufe entwickelt werden.<br />
Die Gäste sollen ein gesundes und hochwertiges<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Frühstück erhalten. Und so war <strong>2011</strong> die Qualität von<br />
Lebensmitteln ein weiteres wichtiges Thema, mit dem<br />
sich die Ehrenamtlichen beschäftigten. Zur Fortbildung<br />
besuchten sie auch eine Kochschule.<br />
Das Frühstück wurde auch <strong>2011</strong> von 15 bis 30 Gästen<br />
pro Veranstaltungstag besucht, phasenweise kamen<br />
sogar mehr. Die meisten Gäste kommen regelmäßig.<br />
Viele sind berentet oder arbeitslos. Sie haben das Frühstück<br />
in ihrer Woche fest eingeplant. Das Frühstück hat<br />
eine familiäre Atmosphäre, öfters werden Angehörige<br />
und Freunde mitgebracht. Bis zu einem Viertel der Gäste<br />
sind Frauen, die Mehrheit sind schwule Männer. Das<br />
Leben mit HIV ist nach wie vor ein zentrales Gesprächsthema,<br />
und das zeigt uns, wie wichtig der Austausch<br />
mit anderen Betroffenen ist.<br />
In der hauptamtlichen Beratung während des Frühstückes<br />
geht es oft um erste Informationen zu Sozialleistungen.<br />
Oft sind auch Gesundheitsprobleme Thema.<br />
Regelmäßig kommen Menschen mit einer HIV-Erstdiagnose<br />
neu zum Frühstück. Neben Vermittlung von<br />
Informationen ist uns die Vermittlung von Kontakten<br />
zu anderen Positiven sehr wichtig. Da viele langjährig<br />
Positive das Alleinsein nach der Diagnose noch in Erinnerung<br />
haben, sind sie gerne zu ermutigenden Gesprächen<br />
mit den „Neuen“ bereit.<br />
Zu Weihnachten ist es mittlerweile Tradition, dass<br />
das Frühstücksteam zu einem großen Brunch einlädt.<br />
Die Tische wurden sehr festlich eingedeckt. Die Dekoration<br />
hatte die Kreativgruppe (eine Gruppe der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>) erstellt. Kleine Geschenke gab es, die<br />
von der ehrenamtlichen Betreuungsgruppe Kümmerlinge<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> gespendet worden waren.<br />
Für die Unterstützung bedanken wir uns sehr herzlich<br />
bei: Bäckerei Bader, Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung, <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Tafel e.V., Frank Petzchen Kochseminare und<br />
Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 33
Hilfsfonds<br />
34<br />
Angelika Rhouzzal<br />
Auch in diesem Jahr konnte der<br />
Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
(AHD) durch Spenden aufrecht<br />
erhalten werden. Hier wurden<br />
Einzelbeträge in maximaler Höhe<br />
von 80 Euro an hilfsbedürftige<br />
<strong>Düsseldorf</strong>er HIV-positive und aidskranke Menschen<br />
ausgezahlt. Noch nie in der Geschichte der AHD wurde<br />
so viel Geld bereitgestellt und an Klienten und Klientinnen<br />
ausgezahlt. Obwohl die Bedingungen für den<br />
Erhalt der Gelder durch Nachweise über deren Verwendung<br />
verschärft wurden, konnten an 193 Betroffene<br />
insgesamt 15.073,20 Euro ausgezahlt werden.<br />
Schon längst wurden Anliegen wie Taschengeld für<br />
einen Erholungsurlaub oder für Heimreisen ins Herkunftsland<br />
von Migranten nicht mehr an uns herangetragen.<br />
Ein Grund hierfür ist, dass die Deutsche <strong>AIDS</strong>-<br />
Stiftung dies nicht mehr mitfinanziert. Auch Beihilfen<br />
für Weihnachtsgeschenke oder Geburtstagsfeiern<br />
wurden nicht mehr nachgefragt. Stattdessen wurde<br />
das Geld für dringend benötigte Kleidung, die<br />
Medikamen tenzuzahlung oder die Neuanschaffung<br />
von defekten Haushaltsgeräten beantragt. Hier wird<br />
die zunehmende Verarmung der Klienten durch Krankheit,<br />
Arbeitslosigkeit oder Erwerbsminderung deutlich.<br />
Die lang ersehnte Erleichterung für die Betroffenen<br />
durch ein Sozialticket wurde zwar im November <strong>2011</strong><br />
eingeführt, dennoch beklagen Experten, dass die Kosten<br />
in Höhe von 30 Euro zu hoch sind, da sowohl das<br />
Arbeitslosengeld II als auch die Grundsicherung einen<br />
deutlich niedrigeren Bedarf hierfür ansetzen. Im<br />
Verhältnis zur Inflation ist der Erhöhungsbetrag der<br />
genannten Transferleistungen ebenso wenig hilfreich.<br />
Über die Gelder des Hilfsfonds wurden auch Lebensmittel<br />
eingekauft. Diese wurden an Hilfsbedürftige in<br />
außerordentlichen Notsituationen ausgegeben. Für<br />
Betroffene, die stationär behandelt werden mussten,<br />
konnte auch in diesem Jahr wieder eine <strong>Hilfe</strong> von<br />
15 Euro ausgezahlt werden, um sich beispielsweise ein<br />
Telefon bereitstellen zu lassen.<br />
Diese <strong>Hilfe</strong> wurde 64mal in einer Höhe von insgesamt<br />
960,80 Euro ausgezahlt. Damit betrug die<br />
Gesamthöhe der Ausgaben 16.111,74 Euro.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich für die Unterstützung<br />
bei Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e.V. und Alle Im Dienste Solidarisch e.V. (A.I.D.S.)!<br />
Sowie bei allen Spendensammern am Welt-Aids-Tag.<br />
Die Einnahmen der Spendensammlung kamen dem<br />
Hilfsfonds zugute.<br />
Nicht zuletzt hat auch die inzwischen traditionelle<br />
Schalversteigerung während der Nikolausparty mit einem<br />
Erlös von 74,10 Euro zur Aufstockung des so wichtigen<br />
Budgets geführt. Hier danken wir der Mühe des<br />
bekannten langjährig bewährten „Schalstrickers“<br />
Thomas.
M A C <strong>AIDS</strong> FUND<br />
„Das Ziel des M A C <strong>AIDS</strong> FUND ist es den Menschen zu<br />
helfen, die von HIV und Aids betroffen sind. Dies geschieht<br />
durch Partnerschaften mit couragierten Menschen,<br />
mit Visionären und mutigen Menschen, die HIV<br />
an den Orten entgegentreten, an denen die Menschen<br />
am meisten vernachlässigt werden, aus dem Blickfeld<br />
verschwunden und in höchster Gefahr sind. Jeder Cent<br />
des Verkaufspreises des M A C VIVA GLAM Lippenstift<br />
und Lipgloss wird durch den M A C <strong>AIDS</strong> FUND in Bemühungen<br />
gegen HIV gesteckt. Durch diese Verkäufe ist der<br />
M A C <strong>AIDS</strong> FUND einer der weltweit größten gesellschaftlichen<br />
Unterstützer des Kampfes gegen HIV. Verteilt<br />
über die letzten Jahre wurden mehr als 150 Millionen<br />
Dollar an <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n gespendet. Das Ziel des M A C <strong>AIDS</strong><br />
FUND ist es innovative Programme zu finanzieren, die<br />
sich direkt mit den ausgegrenzten, stigmatisierten und<br />
unbeachteten Menschen beschäftigen. Wir wollen ansprechbar,<br />
flexibel und aufmerksam bei der Beschaffung<br />
unserer Fördermittel sein, und die Menschheit und das<br />
Leben feiern. Vorallem aber, wollen wir den Unterschied<br />
machen, mit jedem einzelnen VIVA GLAM Lippenstift.“<br />
(aus der Selbstdarstellung M A C)<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnte die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. mit<br />
<strong>Hilfe</strong> des M A C <strong>AIDS</strong> FUND einen speziell ausgestatteten<br />
Bus anschaffen, der uns bei der Vor-Ort-Arbeit unterstützt.<br />
Der beheizbare Bus bietet Sitzgelegenheiten<br />
für fünf bis sechs Personen sowie ein Abteil, in dem<br />
medizinische Maßnahmen wie z.B. Wundverbände,<br />
Testungen etc. möglich sind. Außerdem können wir<br />
im Jahr 2012 durch die Gelder des M A C <strong>AIDS</strong> FUND die<br />
Vor-Ort-Arbeit auf dem <strong>Düsseldorf</strong>er Straßenstrich<br />
von einem auf zwei Abendtermine ausdehnen. Insgesamt<br />
wurden 37.567,36 Euro zur Verfügung gestellt.<br />
Vielen Dank an den M A C <strong>AIDS</strong> FUND!<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Förderkreis Alle Im<br />
Dienste Solidarisch e.V.<br />
Der Förderkreis Alle Im Dienste Solidarisch e.V. (A.I.D.S.),<br />
der 1988 gegründet wurde, setzt sich für die Belange<br />
der HIV-infizierten und an Aids erkrankten Kinder und<br />
Erwachsenen in der Region <strong>Düsseldorf</strong> ein.<br />
Jahreshöhepunkt ist das beliebte ›DüsselDORFfest‹<br />
im Rosengarten des Stadtmuseums. Hier bringt die<br />
Vorsitzende Elisabeth Nellen mit ihren Vorstandskollegen<br />
und vielen Helfern alles auf die Beine, was sich<br />
für den guten Zweck engagieren und amüsieren möchte.<br />
Seit 2003 hat der Förderkreis eine ›Patenschaft‹ des<br />
Wohnprojekts ›Betreutes Wohnen‹ für Menschen mit<br />
HIV und Aids (Träger ist Care24 PflegeService gGmbH)<br />
in <strong>Düsseldorf</strong> übernommen. Elisabeth Nellen bringt<br />
sich auch dort sehr engagiert ein, nimmt am wöchentlichen<br />
Gemeinschaftsfrühstück teil und schaut immer<br />
wieder mal nach dem Rechten. Frühstücke, ein Grillfest<br />
und die Weihnachtsfeier wurden in <strong>2011</strong> mit 2.593,03<br />
Euro ermöglicht. Desweiteren wurden von A.I.D.S. notwendige<br />
Hausreparaturen und eine Wartung des<br />
Treppen liftes veranlasst und finanziert.<br />
In <strong>2011</strong> wurden zwei Projekte bei der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V. mit Spenden unterstützt:<br />
n 20.000 Euro kamen der psychologischen Beratung<br />
zugute. Menschen, die gerade ihr positives Testergebnis<br />
erfahren haben oder die gerade in die<br />
Krankheits phase von Aids rutschen, die Angst<br />
vor dem Sterben haben, bekommen durch den<br />
psychologischen Psycho therapeuten schnelle und<br />
wirk same Unterstützung.<br />
n Außerdem wurde der Hilfsfonds mit 2.500 Euro<br />
bezuschusst. Damit konnte Betroffenen in finanziellen<br />
Nöten mit kleinen Beträgen geholfen werden.<br />
Vielen Dank an den Förderkreis Alle Im Dienste<br />
Solidarisch e.V. für sein großes Engagement!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 35
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit<br />
36<br />
Yvonne Hochtritt<br />
Im Bereich Fundraising und<br />
Öffent lichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. (AHD) arbeiten<br />
3 hauptamtliche Kräfte, welche<br />
sich 2 Vollzeitstellen teilen. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Honorarkraft<br />
für den Bereich Web-Programmierung und Homepage-<br />
Pflege. Ein großes Team ehrenamtlicher Helfer ist im<br />
Fundraising und der Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls aktiv.<br />
Die Bereichsleitung liegt bei Yvonne Hochtritt. Die<br />
fachliche Leitung des Bereichs Ehrenamtlichkeit liegt<br />
ebenfalls in dem Bereich. Es wird nicht nur für die<br />
Beratungsstelle, sondern auch für die Tochtergesellschaft<br />
Care24 PflegeService gGmbH gearbeitet.<br />
Der Arbeitsbereich wurde auch in <strong>2011</strong> maßgeblich<br />
von Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e.V. unterstützt. Vielen herzlichen Dank dafür!<br />
Fundraising<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. ist seit Anbeginn ihrer<br />
Arbeit auf Spenden angewiesen und bittet die <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Bürgerinnen und Bürger immer wieder um<br />
Spenden für die so wichtigen Projekte zugunsten<br />
Menschen mit HIV und Aids.<br />
Mehr als 40 % des Gesamthaushaltes müssen durch<br />
Eigen mittel finanziert werden. Das heißt durch Spenden,<br />
Mitgliedsbeiträge, Erbschaften, Geldauflagen und<br />
vieles mehr. Das Team arbeitet hart daran, durch Aktionen,<br />
Ideen und neue Konzepte Spenden für Menschen<br />
mit HIV und Aids zu akquirieren.<br />
Vielen herzlichen Dank an alle Menschen, die mit<br />
ihrem Engagement die Anliegen von Menschen mit<br />
HIV und Aids gestärkt und die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> und Care24 unterstützt haben!<br />
safer sex<br />
12 points<br />
Hier ein kleiner Einblick in die vielfältigen<br />
Aktionen, Projekte und Veranstaltungen aus<br />
<strong>2011</strong> (Auszüge):<br />
›Besondere Berliner‹<br />
An Altweiber fand in der Café Bar Lounge Seitensprung<br />
ein Berliner-Essen zu Gunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
statt. Besonderer Clou: in verschiedenen Berlinern<br />
befand sich nicht die erwartete Marmelade, sondern<br />
Senf! Wer einen dieser besonderen Berliner ergatterte,<br />
gewann als "Trost" einen Preis! Beim Berliner-Essen<br />
kamen so 122,93 Euro für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> zusammen.<br />
Vielen Dank an das Team des Seitensprungs für ihre<br />
kreativen Spendensammel-Ideen!<br />
›Glitter-Pin‹<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> beteiligte sich nicht nur mit<br />
einer Präventions-Kampagne am Eurovision Song Contest<br />
(ESC), sondern lieferte den Gästen auch ein exklusives<br />
Andenken/Mitbringsel. Entworfen von der Kommunikationsagentur<br />
Kunst und Kollegen gibt es nun<br />
den Glitter-Schleifen-Pin. Restexemplare sind bei der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> noch exklusiv erhältlich. Natürlich<br />
für den guten Zweck. Alle Erlöse kommen wichtigen<br />
Projekten für Kinder, Frauen und Männer mit HIV<br />
und Aids zugute.<br />
Vielen Dank an die Mitarbeiter der Kommunikationsagentur<br />
Kunst und Kollegen für ihr großes Engagement<br />
für Menschen mit HIV und Aids!<br />
Air Berlin fliegt für den guten Zweck<br />
Am Samstag, den 26. November fand die beliebte<br />
Benefizveranstaltung ›Help & Fly‹ der Air Berlin zugunsten<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. am <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen<br />
statt. Im Mittelpunkt stand der Sonderflug<br />
mit prominentem Bordservice. Unter anderem mit
Käthe Köstlich, Merz & Pilini, Volle Kanne, Legér und<br />
den TrickBrettFahrern. Das Bühnenprogramm wurde<br />
von Ben Rüdinger, Kalle Pohl und Kay Ray, Markus Becker,<br />
den Sweethearts, Zauberer Merlin, dem Musi<strong>ca</strong>l „Dirty<br />
Dancing“ und Joana Zimmer, um nur einige zu nennen,<br />
gestaltet. Für das leibliche Wohl sorgten Stockheim,<br />
Marché, die Brauerei Füchschen und die Osteria Saitta.<br />
Am Ende freute sich Peter von der Forst, Geschäftsführer<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>, über einen Spendenscheck<br />
in Höhe von 42.000 Euro.<br />
Damit bleibt die Air Berlin der größte Unternehmensspender<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>. Allen Künstlern,<br />
Mitarbeitern und Firmen, die Help & Fly unterstützt<br />
haben ein herzliches Dankeschön!<br />
›Welt-Aids-Tag‹<br />
Anlässlich des 24. Welt-Aids-Tages am 1. Dezember <strong>2011</strong><br />
fanden wieder zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen<br />
in <strong>Düsseldorf</strong> statt. Unter anderem fand erneut der<br />
Infostand der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> mit Teddy-Verkauf und Informationen<br />
rund um das Thema HIV und Aids auf der<br />
Königsallee vor dem neueröffneten Sevens statt. Zahlreiche<br />
ehrenamtliche Spendensammler waren in der<br />
Stadt unterwegs und sammelten über 3.500 Euro für<br />
den Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>. Die Künstler des<br />
„Hape Kerkelings KEIN PARDON – Das Musi<strong>ca</strong>l“ sammelten<br />
im Capitol nach der Vorstellung über 6.300 Euro.<br />
Vielen herzlichen Dank an alle, die für den guten<br />
Zweck mit der Spendendose unterwegs waren!<br />
Für 2012 ist folgendes geplant (Auszüge):<br />
n Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> braucht die Unterstützung<br />
der <strong>Düsseldorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger.<br />
Deshalb planen wir eine Kampagne um neue Mitglieder<br />
für die wichtige Beratungsstelle zu finden.<br />
n Am Samstag, den 24. November 2012 startet<br />
Help & Fly in die nächste Runde. Infos und Buchung<br />
auf www.airberlin.com<br />
n Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember wird<br />
es wieder zahlreiche Aktivitäten geben.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
zielt darauf ab, potentiellen Klienten und Ratsuchenden<br />
Angebote bekannt zu machen und für diese niedrigschwellig<br />
erreichbar zu sein. Darüber hinaus möchten<br />
wir auch für die Allgemein bevölkerung, Politik und<br />
Kooperationspartner der erste Ansprechpartner in<br />
<strong>Düsseldorf</strong> und Umgebung sein, wenn es um den<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Themenkreis HIV und Aids geht.<br />
Inhalte der Arbeit und die Anliegen von Menschen<br />
mit HIV und Aids müssen immer wieder thematisch<br />
aufbereitet, an die Medien weitergeleitet und forciert<br />
werden. Medienkontakte müssen gepflegt und betreut<br />
werden.<br />
Hier ein kleiner Einblick in die vielfältigen<br />
Aktionen, Projekte und Veranstaltungen aus<br />
<strong>2011</strong> (Auszüge):<br />
›Safer Sex: 12 Points!‹<br />
Der Eurovision Song Contest (ESC) <strong>2011</strong> in <strong>Düsseldorf</strong><br />
war ein Riesenevent für die Stadt und auch für die<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>. Bereits seit Anfang des Jahres<br />
wurde geplant, überlegt und vorbereitet. Gemeinsam<br />
mit der schwulen Prävention und unterstützt von der<br />
Kommunikationsagentur Kunst und Kollegen wurde an<br />
einer eigenen Präventions-Kampagne für die vielen<br />
nationalen und internationalen Gäste gearbeitet. ›Safer<br />
Sex: 12 Points! Eurovision Song Contest in Düssel dorf‹.<br />
Anfang Mai starteten die Aktionen rund um den ESC.<br />
Wir danken allen Helferinnen und Helfern, der IWWIT-<br />
Kampagne, der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> NRW e.V., dem Gesundheitsamt<br />
der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>, der Kommunikationsagentur<br />
Kunst und Kollegen, dem NDR und allen<br />
Veranstaltern, die uns wunderbar unterstützt haben!<br />
Loftkantine – der Mittagstisch für den kleinen Geldbeutel<br />
Die Loftkantine bietet jeden Mittwoch<br />
zwischen 12.30 und 14.30 Uhr<br />
einen leckeren Mittagstisch für alle<br />
Menschen mit kleinem Einkommen.<br />
Insbesondere für Menschen mit HIV<br />
und Aids in <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Eröffnet wurde am 12. Oktober<br />
<strong>2011</strong>. Die Vorbereitungen liefen im<br />
letzten Jahr auf Hoch touren: die<br />
neue Profiküche wurde im Sommer<br />
geliefert und aufgebaut, die ehrenamtliche<br />
Gruppe tauschte Rezepte<br />
aus und kochte zur Probe, die Bewerbung wurde geplant<br />
und mit der Kommunikationsagentur Kunst und<br />
Kollegen umgesetzt, eine Facebook-Seite eingerichtet<br />
und die neue Homepage www.loftkantine.de programmiert<br />
und ins Netz gestellt. Auf der Seite findet man<br />
alle wichtigen Infos zu dem Projekt, insbesondere den<br />
wöchentlich wechselnden Essensplan. Schauen Sie<br />
doch mal vorbei. Wir wünschen guten Appetit!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 37
Für die Unterstützung bei der Realisierung dieses<br />
Projektes danken wir Simone Buch, der Deutschen<br />
<strong>AIDS</strong>-Stiftung, der BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong>, den<br />
Mitarbeitern der air berlin group, Harald Schüll, Hanns<br />
Friedrichs, Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> und der Kommunikationsagentur Kunst<br />
und Kollegen!<br />
38<br />
Ein Tag am Meer<br />
›Ein Tag am Meer‹<br />
Am 9. Juli feierte die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. zusammen<br />
mit ihrem Förderkreis Heartbreaker e.V. ab 15 Uhr<br />
ihr zweites Sommerfest im Hinterhof der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> e.V. Eingeladen waren alle Klienten, Mitglieder,<br />
Ehrenamtliche und Freunde des Hauses. Auch<br />
dieses Sommerfest wurde unter einem Motto gefeiert:<br />
›Ein Tag am Meer‹. Heinz und die Kreativgruppe gestalteten<br />
wieder tolle dekorative Elemente für die Wände<br />
und Tische wie Leuchttürme, Strand- und Meerlandschaften<br />
und vieles mehr. Über 120 Gäste kamen und<br />
feierten ein schönes Fest. Mit der Getränketheke, dem<br />
Grill, Essenszelt sowie vielen Biertischgarnituren und<br />
Stehtischen war der Hof gut gefüllt. Die letzten Gäste<br />
halfen um 21.00 Uhr noch beim Aufräumen.<br />
Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Helfer und<br />
Helferinnen, Unterstützer, die Praktikanten, Essensspender,<br />
die kreativen Bastler und Blumen Matthes<br />
für die Deko und die Arbeitsgruppe Sommerfest!<br />
Für 2012 ist geplant (Auszüge):<br />
n Das AHD-Magazin :info soll auch in 2012 dreimal erscheinen.<br />
Die erste Ausgabe ist im April erschienen.<br />
n Weitere Bewerbungsmaßnahmen und Materialien<br />
für die Loftkantine werden geplant und umgesetzt.<br />
n Eine neue Informationsbroschüre über die Angebote<br />
der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> soll aufgelegt werden.<br />
n Das nächste Sommerfest (16. Juni) wird geplant und<br />
vorbereitet. Wir hoffen auf gutes Wetter und gutgelaunte<br />
Gäste!<br />
Danke an alle Menschen, die mit Ihrem Engagement<br />
die Anliegen von Menschen mit HIV und Aids gestärkt<br />
und die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> und Care24<br />
unterstützt haben!
Spenden und Bußgeldakquise<br />
Heike Gröper<br />
Im Bereich Fundraising und<br />
Öffentlichkeitsarbeit der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. werden unter<br />
anderem folgende Personenkreise<br />
betreut: Interessierte an der Arbeit<br />
der Beratungsstelle und ihrer Angebote<br />
sowie an ehrenamtlicher Mitarbeit, Mitglieder<br />
und Spender.<br />
Spenden<br />
Viele Menschen unterstützten die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> zu einem<br />
besonderen Ereignis: ein Geburtstag, eine Hochzeit<br />
bzw. Verpartnerung oder auch ein Trauerfall wurden<br />
zum Anlass genommen, zu einer Spende für die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> aufzurufen. Vielen Dank dafür!<br />
Um den 24. Welt-Aids-Tag herum fanden zahlreiche<br />
Aktionen zugunsten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
statt, hier einige Beispiele:<br />
Bei der Party „joice“ im Ufer 8 gingen 1 Euro von<br />
jedem Eintritt an die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>, verdoppelt durch die<br />
Betreiber des Ufer 8 insgesamt 600 Euro.<br />
Die Phoenix Sauna veranstaltete eine Benefiz-Party<br />
mit Tombola und spendete über 3.000 Euro.<br />
Im Piranha kamen bei einer Karaoke-Party 620,80<br />
Euro für den guten Zweck zusammen.<br />
Mitarbeiter der Metro <strong>Düsseldorf</strong> sammelten<br />
Spenden und verteilten Infomaterial. Bei einer symbolischen<br />
Scheckübergabe freute sich Frau Haldimann die<br />
Summe von 355,65 Euro persönlich zu übergeben.<br />
Auch <strong>Düsseldorf</strong>s Bürgermeisterin Gudrun Hock<br />
flanierte mit der Spendendose über die Königsallee und<br />
bat dabei die <strong>Düsseldorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger<br />
erfolgreich um eine Spende.<br />
Allen Unterstützern, Helfern und Spendern sei an dieser<br />
Stelle für ihr tolles Engagement herzlich gedankt.<br />
Bußgeldakquise<br />
Die Akquirierung von Bußgeldern spielt eine erhebliche<br />
Rolle im Fundraising. Richter und Staatsanwälte wurden<br />
mehrmals im Jahr angeschrieben. Die zuweisenden<br />
Stellen wurden regelmäßig über den Stand der Zahlungen<br />
informiert. Dankesbriefe, aus denen die Verwendung<br />
der Gelder hervorgeht, rundeten die Korrespondenz<br />
mit Gerichten und Staatsanwaltschaft ab.<br />
Erstmalig wurden auch Rechtsanwälte angeschrieben<br />
in der Hoffnung auf Empfehlung einer Bußgeldzuweisung<br />
an die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> kam es zu Veränderungen. Eine Online-<br />
Registrierung wurde nötig, um die Organisation in eine<br />
Verteilerliste aufnehmen zu lassen, umso weiter mit<br />
Zuweisungen von Bußgeldern bedacht zu werden.<br />
Leider sind die Einnahme von Geldauflagen rückläufig.<br />
Dazu kommt auch, dass immer mehr Verurteilte ihre<br />
Bußgelder nicht bezahlen können und auch der Staat<br />
mehr Geldauflagen für sich beansprucht.<br />
Vielen Dank an alle Richter, Staatsanwälte und zuständigen<br />
Stellen für die Zuweisung von Bußgeldern,<br />
die die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> unterstützen.<br />
Für 2012 sind unter anderem folgende Maßnahmen<br />
geplant:<br />
n Das Fundraising mit Spendendosen soll überarbeitet<br />
und aktualisiert werden<br />
n Das Bußgeld-Fundraising muss den neuen Anforderungen<br />
angepasst werden<br />
n Von der Einführung des sogenannten „SEPA-Verfahrens“<br />
im europäischen Bankenverkehr sind auch die<br />
Spender und Mitglieder der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
betroffen. Die Umstellung auf die neuen Konto-<br />
Nummern muss dieses Jahr in Zusammenarbeit mit<br />
der Buchhaltung erfolgen.<br />
Werbung<br />
Julia Sanchez<br />
Die Gestaltung vieler Werbematerialien<br />
für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
und Care24 PflegeService<br />
wird eigenständig im Bereich<br />
Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt.<br />
So kann schnell projektbezogen<br />
und auch kurzfristig reagiert werden. Auch die Beauftragung<br />
und Kontrolle der Produktion (Druck, Herstellung)<br />
der Materialien gehört zum Arbeitsfeld. Die Umsetzung<br />
und Kontrolle nehmen viel Zeit in Anspruch.<br />
Der Schaukasten vor dem Hauseingang wird monatlich<br />
mit neuen Angeboten und Informationen bestückt.<br />
Folgende Materialien wurden in <strong>2011</strong> umgesetzt<br />
(Auswahl):<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
n Aktualisierung der Geschäftsausstattung (Briefbögen,<br />
Leit- und Wegesystem, Visitenkarten)<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 39
n Gestaltung diverser Flyer und Aufkleber für Angebote<br />
für Menschen mit HIV und Aids (Frauentag,<br />
Sommer fest, Migration, Health!angels <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Frauen und Migration, Respekt und Mut, Nikolausfeier,<br />
PerspektHIVen, Wünsch dir was)<br />
n Entwicklung und Gestaltung des ESC-Logos<br />
n Gestaltung der Kondomverpackung LifeGuards<br />
n Gestaltung der 3-mal pro Jahr erscheinenden Hauszeitschrift<br />
:info<br />
n Gestaltung des <strong>Jahresbericht</strong>es<br />
n Gestaltung des Programmflyers zum Welt-Aids-Tag<br />
Care24 PflegeService<br />
n Aktualisierung der Geschäftsausstattung (Anzeigen,<br />
Visitenkarten)<br />
n Gestaltung eines neuen Infostands mit Flyern und<br />
einem Roll-Up<br />
Für 2012 ist folgendes geplant (Auszüge):<br />
n Entwicklung und Gestaltung einer neuen Informationsbroschüre<br />
über die Angebote der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong><br />
n Erstellung des <strong>Jahresbericht</strong>es <strong>2011</strong><br />
n Gestaltung der 3-mal pro Jahr erscheinenden Hauszeitschrift<br />
:info<br />
Online-Fundraising/Social-Media<br />
Der Bereich Online-Fundraising/Social-Media (zum Beispiel<br />
Facebook) wird im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
betreut. Dazu zählen auch Einträge in andere Internet-<br />
Seiten und Online-Kommunikation.<br />
Online-Fundraising ist eine sehr niedrigschwellige<br />
und effiziente Form der Öffentlichkeitsarbeit, da sie<br />
flexibel und gegenüber traditionellen Medien sehr<br />
wirtschaftlich ist.<br />
Personen bzw. Gruppen können im Internet bis in<br />
kleinste Communities und Zielgruppenbereiche ausfindig<br />
gemacht werden und sowohl allgemein als auch<br />
individuell angesprochen werden. Dazu können Inhalte<br />
extrem schnell verbreitet und aktualisiert werden.<br />
Regelmäßig werden Informationen via Newsletter<br />
an Interessierte versendet und so schnell über Angebote<br />
und News rund um die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> berichtet.<br />
Diese Arbeit soll 2012 verbessert und ausgebaut<br />
werden.<br />
40<br />
Internetarbeit<br />
Leif Peters<br />
›Internetarbeit‹ ist ein Teil des<br />
Bereichs Fundraising und Öffentlichkeit.<br />
Es werden folgende<br />
Seiten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
und Care24 PflegeService betreut:<br />
n www.duesseldorf.aidshilfe.de<br />
n www.<strong>ca</strong>re24-pflegedienst.de<br />
n www.life-guards.de<br />
n www.duesseldorf19228.de<br />
n www.loftkantine.de<br />
Neben Programmierarbeiten liegt ein Großteil der<br />
Arbeit in der redaktionellen Betreuung der Seiten. Interessierte<br />
werden über Aktuelles informiert, finden hier<br />
schnell den richtigen Ansprechpartner für ihr Anliegen<br />
und erfahren von Vorträgen und Gruppentreffen. Aber<br />
auch Online-Mitgliedschaften und Online-Spenden über<br />
ein sicheres Bankmodul sind möglich.<br />
Neuerungen in <strong>2011</strong><br />
Die neue Seite des schwul-lesbischen Jugendzentrums<br />
›PULS‹ wurde entwickelt und online gestellt. Sie bietet<br />
den Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Interaktion.<br />
Schauen Sie mal auf www.puls-duesseldorf.de.<br />
Die Seite des Essensprojektes ›Loftkantine‹ wurde<br />
zusammen mit der Agentur Kunst und Kollegen entwickelt.<br />
Neben dem aktuellen Speiseplan und Informationen<br />
zum Projekt finden Interessierte hier auch ein<br />
kleines Spiel. Infos auf www.loftkantine.de.<br />
Planung für 2012<br />
Alle Homepages werden erneut auf ihre Funktionalität,<br />
Aktualität, Sicherheit und Datenschutz überprüft.<br />
Darüber hinaus sollen Innovationen zur Unterstützer-<br />
Darstellung entwickelt werden.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
Hannah Ross<br />
Ehrenamt<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> (AHD)<br />
lebt von dem großen ehrenamtlichen<br />
Engagement ihrer vielen<br />
Helferinnen und Helfer. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> engagierten sich wieder
250 Ehren amtliche in den unterschiedlichsten Bereichen<br />
und unterstützten mit insgesamt 5.314 Stunden<br />
die Projekte und die Arbeit der AHD.<br />
Tätigkeitsfelder waren zum Beispiel:<br />
Betreuer/Kümmerlinge<br />
Betreuung und Begleitung von Menschen mit HIV<br />
und Aids.<br />
Empfang/Telefon<br />
Entgegennehmen und Weiterleiten von Telefonaten<br />
an die entsprechenden Ansprechpartner, Empfang<br />
von Klienten, Verwaltungstätigkeiten.<br />
Frühstück für HIV-Positive/Frühstück für drogengebrauchende<br />
Menschen<br />
Vor- und Zubereitung des Frühstücks.<br />
Gottesdienstgruppe<br />
Organisation und Durchführung von Gottesdiensten<br />
und Gedenkveranstaltungen.<br />
Health!angels (Prävention bei Männern, die Sex mit<br />
Männern haben)<br />
Mitarbeit bei Aufklärungsaktionen auf schwul-<br />
lesbischen Partys und in der Szene.<br />
Heartbreaker (Förderkreis der AHD)<br />
Regelmäßige Mithilfe bei Benefizveranstaltungen.<br />
LifeGuards (Prävention bei jungen Erwachsenen)<br />
Präventionsarbeit zum Thema HIV und Aids auf<br />
Partys und Clubs in der Heteroszene.<br />
Positive Multiplikatoren<br />
Mitarbeit als HIV-Positiver bei Präventionsveranstaltungen<br />
in Schulen und Jugendeinrichtungen.<br />
SchLAu<br />
Mitarbeit als lesbische Frau, schwuler Mann oder<br />
Bisexueller bei Veranstaltungen in Schulen mit dem<br />
Ziel, Jugendlichen einen Einblick in die schwule,<br />
lesbische oder bisexuelle Lebenswelt zu geben.<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand arbeitet rein ehrenamtlich und setzt sich<br />
aus drei bis fünf Mitgliedern des Vereins zusammen.<br />
Die Ehrenamtlichen aus dem Aktivistenpool der AHD<br />
halfen bei Aktionen wie z.B. dem Welt-Aids-Tag, bei<br />
Benefizveranstaltungen (Vorbereitungen, Aufbau,<br />
Durchführung von Veranstaltungen) sowie Spendensammelaktionen.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> startete die ›Loftkantine‹ das neue<br />
Essensprojekt der AHD für den kleinen Geldbeutel. Die<br />
Essensvorbereitungen sowie der Service werden durch<br />
unsere neue Ehrenamtlichen-Crew gestemmt, die<br />
bisher tolle Rezepte umgesetzt und durch freundlichen<br />
Service überzeugt hat.<br />
Beratungsstelle – <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Dankeschön<br />
Mit dem Sommerfest im Juli <strong>2011</strong> wollte sich die AHD<br />
bei all ihren Ehrenamtlichen herzlich für die tatkräftige<br />
Unterstützung bedanken. Bei strahlendem Sonnenschein<br />
und bester Laune feierten alle getreu dem<br />
Motto ›Ein Tag am Meer‹.<br />
Ein weiteres Highlight war die Nikolausparty. Sie<br />
fand am Nikolausabend im Loft<strong>ca</strong>fé der AHD statt. Der<br />
Raum wurde wunderschön weihnachtlich von der<br />
Kreativ-Gruppe geschmückt. Einige der Gäste sorgten<br />
außerdem durch ihre Nikolausmützen für lustige Stimmung.<br />
Und lustig ging es zu! Sogar der Nikolaus ließ<br />
sich mitreißen. Es wurde auch gesungen, was für vorweihnachtliche<br />
Stimmung sorgte.<br />
Ausblick<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> (AHD) hat sich in <strong>2011</strong> besonders<br />
viele Gedanken darüber gemacht, wie sie zukünftig<br />
noch besser auf mögliche Wünsche und Bedürfnisse<br />
ihrer Ehrenamtlichen eingehen kann. Für Ehrenamtliche<br />
ist neben dem Anliegen, einer sinngebenden Tätigkeit<br />
nachgehen zu können, natürlich auch die Anerkennung<br />
für ihre Arbeit und Mühe von Bedeutung.<br />
So wurden in <strong>2011</strong> Standards in der Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />
beschlossen. Diese gelten ab Januar 2012.<br />
Zwischen neuen Ehrenamtlichen und der AHD wird<br />
eine Vereinbarung abgeschlossen. Dort sind Tätigkeitsprofile<br />
formuliert und Angebote für den Ehrenamtlichen<br />
festgehalten. Der Ehrenamtliche kann so<br />
überprüfen, ob die Tätigkeit seinen Erwartungen entspricht<br />
und ob er Spaß daran finden wird. In Reflexionsgesprächen<br />
zwischen dem Ehrenamtlichen und dem<br />
hauptamtlichen Ansprechpartner können beide Seiten<br />
überprüfen, ob alles zur beiderseitigen Zufriedenheit<br />
verläuft oder ob es Änderungs wünsche und Anregungen<br />
gibt. Es können gemeinsam Ziele gesteckt und verfolgt<br />
werden, die auf diesem Weg eine größere Transparenz<br />
erfahren.<br />
Der AHD ist besonders wichtig, auf diesem Weg ihre<br />
Wertschätzung für die Ehrenamtlichen auszudrücken.<br />
Für Fragen stehen die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
oder die Ehrenamtskoordinatorin der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong> gerne zur Verfügung.<br />
All unseren Ehrenamtlichen gilt unser besonderer<br />
Dank. Danke für eure tatkräftige Unterstützung und<br />
das Engagement in <strong>2011</strong>! Wir freuen uns, wenn wir<br />
auch in 2012 wieder auf euch zählen können!<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 41
Leistungsstatistik<br />
Die bisher genannten Zahlen haben nur einzelne<br />
Arbeitsbereiche beleuchtet und jeweils nur einen Teil<br />
der dort erbrachten Leistungen, da z. B. die von allen<br />
präventiven und psychosozialen Arbeitsbereichen<br />
erbrachte allgemeine Beratung zu HIV und Aids in<br />
diesen Zahlen nicht enthalten war.<br />
Mit dem Land Nordrhein Westfalen und der Stadt<br />
<strong>Düsseldorf</strong> ist die Erhebung bestimmter Leistungszahlen<br />
zum Nachweis unserer Leistungen vereinbart.<br />
Hier zunächst ausgewählte Zahlen aus der Erfassung<br />
für das Land Nordrhein-Westfalen:<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
250 Personen haben 5.314 Zeitstunden gearbeitet.<br />
Primärpräventive Maßnahmen<br />
30.391 unmittelbare personalkommunikative Kontakte<br />
(Gespräche mit Einzelpersonen und mit Personen in<br />
kleinen Gruppen) fanden statt.<br />
Die erreichten Menschen teilen sich wie folgt auf:<br />
69 % männlich<br />
31 % weiblich<br />
30 % bis 21 Jahre alt<br />
70 % 22 Jahre und älter<br />
19 % mit erkennbarem Migrationshintergrund<br />
Sekundär- und tertiärpräventive Maßnahmen<br />
(Beratung und Betreuung)<br />
7.448 unmittelbare personalkommunikative Kontakte<br />
(Gespräche mit Einzelpersonen und mit Personen in<br />
kleinen Gruppen) fanden statt.<br />
Die erreichten Menschen teilen sich wie folgt auf<br />
(siehe auch ›Wer nutzt unser Beratungs- und Unterstützungsangebot?‹,<br />
Seite 23):<br />
68 % männlich<br />
32 % weiblich<br />
2 % bis 21 Jahre alt<br />
98 % 22 Jahre alt und älter<br />
30 % mit erkennbarem Migrationshintergrund<br />
42<br />
Leistungsstatistik der hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
1. Januar–31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Leistungen<br />
Nur hauptamtliche Mitarbeiter<br />
1. Multiplikatorenarbeit<br />
2. Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die die Ausbreitung von HIV verhindern soll<br />
3. Primärpräventive Einzel- und Paarberatungen<br />
und telefonische Fachberatungen<br />
4. Psychosoziale, psychologische und medizinische<br />
Beratung, Betreuung, ärztliche Diagnostik, Therapie<br />
5. Gruppen- und Begegnungsangebote für Betroffene,<br />
Angehörige und Freunde<br />
6. Krisenintervention und Sterbebegleitung<br />
7. Hilfsfonds<br />
8. Klientenbezogene Kontakte mit Dritten sowie Schriftverkehr<br />
(Anträge, Berichte und Stellungnahmen)<br />
9. Fachliche Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
10. Koordination und Vernetzung<br />
11. Beratung zu Hepatitis<br />
Gesamtsumme Stunden
(Entsprechend den Vereinbarungen mit der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> – Anlage zum Rahmenvertrag zur Sicherung von sozialen<br />
Diensten und Leistungen zwischen der Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong> und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege.)<br />
Vereinbarte Kennzahlen Ist Summe<br />
Leistungen/Stunden Stunden<br />
a Gruppenveranstaltung 27/52,7<br />
b Einzelfachberatung 152/102,6<br />
c Kurzberatung 389/183,8 339<br />
a Zielgruppenspezifische Prävention 222/736,3<br />
b Vor-Ort-Arbeit (zielgruppenspezifische Prävention) 286/845<br />
c Massenmediale, nichtzielgruppenspezifische Prävention 623/1.328,7<br />
d Entwicklung und Planung von Projekten und Aktionen 764/920,8 3.831<br />
a Einzelberatung 135/70,3<br />
b Paarberatung 13/8,3<br />
c Kleingruppenberatung 26/13,2<br />
d Telefonische Fachberatung 715/204<br />
e Telefonkontakt/Informationsweitergabe 301/49,3<br />
f Online-Beratung 296/88 433<br />
a Psychosoziale Beratung und Betreuung 956/1.008<br />
b Psychologische Diagnose, Beratung und Betreuung<br />
c Hausbesuch außerhalb der Institution (erfasst unter a und b)<br />
733/716,8<br />
d Online-Beratung 82/21,9<br />
e Telefon- und Schriftkontakt mit Betroffenen 720/229,4<br />
f Rentenberatung<br />
a Gruppen- und Begegnungsangebot<br />
75/70,1 2.046<br />
237/723,7 724<br />
a Kriseninterventionen und Sterbebegleitung 40/61,7 62<br />
a Betreuung<br />
a Klientenbezogener Kontakt mit Dritten<br />
133/57,6 58<br />
705/515,9 516<br />
a Gruppenveranstaltung 19/50,7<br />
b Gruppentreffen 125/248,2<br />
c Kurzberatung 653/273,3 572<br />
Fall- und trägerübergreifende Koordination 554/840,7 841<br />
a Präventive Beratung 10/5,1<br />
b Psychosoziale Beratung 8/5,4 11<br />
An Wegezeiten zu Außenterminen sind weitere 595 Stunden aufgelaufen.<br />
43<br />
9.433<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 43
Care24 PflegeService gGmbH<br />
44<br />
Lutz Middelberg<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> wurde überschattet<br />
durch den Tod unseres Pflegedienstleiters<br />
Lawrence Dalgamoni<br />
und den Tod unserer Personalsachbearbeiterin<br />
Mona Hübner.<br />
Lawrence und Mona starben viel<br />
zu jung an den Folgen schwerer Krebserkrankungen.<br />
Wir haben mit tiefer Trauer und Bestürzung Abschied<br />
nehmen müssen.<br />
In der Nachfolge konnten wir Cornelia Stefanidis-<br />
Berndt und Marc Schlubeck für die Pflegedienstleitung<br />
und Elvira Omerbasic für die Personalsachbearbeitung<br />
gewinnen.<br />
Trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen<br />
für die Versorgung unserer Klientinnen und<br />
Klienten konnte sich Care24 PflegeService gGmbH <strong>2011</strong><br />
wirtschaftlich stabilisieren. Gelungen ist dieses durch<br />
eine bessere Steuerung der betriebswirtschaftlich<br />
relevanten Prozesse und durch die Begrenzung der<br />
Leistungserstellung auf bewilligte refinanzierte Zeiten.<br />
Als Spezialpflegedienst versorgten wir im Jahr <strong>2011</strong><br />
79 Klienten mit HIV und Aids im Stadtgebiet <strong>Düsseldorf</strong><br />
und der näheren Umgebung.<br />
Die bewilligten refinanzierten Zeiten reichen für viele<br />
Menschen in unserer Versorgung aufgrund der komplexen<br />
Bedarfslagen nicht aus. Insofern bemühen wir<br />
uns intensiv um Zuschüsse und Spenden, damit wir die<br />
ambulante Versorgung – insbesondere die der Menschen<br />
mit HIV und Aids – bedarfsgerecht gestalten<br />
können.<br />
Folgende Faktoren kennzeichnen die Lebensumstände<br />
unserer Klienten:<br />
n ein geringer sozio-ökonomischer Status mit der<br />
Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen,<br />
n Mehrfacherkrankungen [HIV-assoziierte-Erkrankungen<br />
(z.B. Demenz, neurologische Erkrankungen), Depressionen,<br />
psychiatrische Erkrankungen, Erkrankungen<br />
in Folge langjährigen Drogenmissbrauches (z.B.<br />
Leberzirrhose), Herz-Kreislauferkrankungen, Onkologische<br />
Erkrankungen, Wundheilungsstörungen, etc.],<br />
n ein nicht intaktes soziales Umfeld [z.B. mit der Folge<br />
von Vereinsamung, Isolation],<br />
n traumatisch wirkende Diskriminierungserlebnisse<br />
[HIV-Infektion, individueller Lebensstil],<br />
n die Zunahme altersbedingter Einschränkungen bzw.<br />
Erkrankungen [Osteoporose, Arthrose, Alzheimer,<br />
Demenz, Altersschwerhörigkeit, Rheuma, Arthritis, etc.].<br />
Insbesondere bei unseren Patienten mit HIV und Aids<br />
sind die Krankheitsverläufe nicht linear, sondern als<br />
spiralförmiger Prozess zu verstehen, in dem sich die<br />
unterschiedlichen Phasen (Wohlbefinden – massive<br />
gesundheitliche Einschränkung) abwechseln und<br />
wieder holen, langfristig jedoch eine Abwärtsentwicklung<br />
erfolgt, die aufzuhalten oder zu verzögern, zumindest<br />
aber unter Kontrolle zu halten das primäre Ziel<br />
unserer Interventionen ist. Für die betroffenen Menschen<br />
soll ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität in ihrem<br />
häuslichen Umfeld durch die ambulanten <strong>Hilfe</strong>n<br />
erreicht werden.<br />
Je nach momentaner Befindlichkeit, Symptomatik<br />
oder Krankheitsphase ergibt sich ein individueller<br />
Bedarf an:<br />
n <strong>Hilfe</strong>stellungen bei Verrichtungen des alltäglichen<br />
Lebens,<br />
n <strong>Hilfe</strong>stellungen zur Aufrechterhaltung von sozialen<br />
Beziehungen und bei der Tagesstrukturierung,<br />
n Unterstützung bei rechtlichen, behördlichen und<br />
finanziellen Angelegenheiten,<br />
n psychosozialer Betreuung und Begleitung, ggf.<br />
psychiatrischer Fachpflege,<br />
n medizinisch-somatischer Versorgung,<br />
n Schwerstpflege und ambulanter Intensivpflege.<br />
Ambulante Pflege, Versorgung und Betreuung<br />
<strong>2011</strong> wurden insgesamt 193 Klienten in diesen Bereichen<br />
von uns versorgt. 143 Klienten erhielten Krankenversicherungsleistungen<br />
(häusliche Krankenpflege) und<br />
77 Klienten Pflegeversicherungsleistungen. 76 Klienten<br />
erhielten Leistungen der Sozialhilfe (Hauswirtschaftliche<br />
Leistungen, Alltagsbegleitung, etc.) und sechs<br />
Familien wurden im Rahmen der Familienpflege (als<br />
Krankenversicherungsleistung) betreut.<br />
Des Weiteren wurden drei Beatmungspatienten versorgt.<br />
Zwei Beatmungspatienten wurden rund um die<br />
Uhr gepflegt und für einen Beatmungspatienten wurde<br />
die Versorgung von täglich acht Stunden organisiert.<br />
Ziel für <strong>2011</strong> war es, den Bereich ›Heimbeatmung‹<br />
auszubauen. Dieses ist nicht gelungen, da nicht ausreichend<br />
examiniertes Pflegepersonal eingestellt werden<br />
konnte. Bei einer zusätzlichen „Rund um die Uhr“-Versorgung<br />
entsteht ein Personalbedarf von 4,5 Vollzeitstellen,<br />
die zwingend mit Fachpersonal besetzt werden<br />
müssen. Es wird – aufgrund des Fachpersonalmangels<br />
in der gesamten Pflegebranche – absehbar nicht möglich<br />
sein, diesen Bereich auszubauen. Unabhängig von der<br />
›Heimbeatmung‹ wird es eine zentrale Herausforderung
für die nähere Zukunft sein, geeignete Pflegefachkräfte<br />
einzustellen. Somit wird zunächst das Ziel verfolgt, das<br />
bestehende Fachpersonal an Care24 zu binden und die<br />
Fluktuation insgesamt niedrig zu halten.<br />
Durch den Einsatz einer neuen Planungs- und Abrechnungssoftware<br />
konnten die Touren wirtschaftlicher<br />
beplant werden und es wurde ab August <strong>2011</strong><br />
möglich, mit den Kostenträgern direkt abzurechnen.<br />
Dieses hatte zur Folge, dass der Vertrag mit einer externen<br />
Abrechnungsstelle gekündigt werden konnte<br />
und somit erhebliche Kosten eingespart werden.<br />
Cornelia Stefanidis-Berndt wurde zur Qualitätsmanagementbeauftragten<br />
für Care24 ausgebildet.<br />
Durch einen kontinuierlichen Qualitätsentwicklungsprozess<br />
soll sich der Bereich Pflege weiter verbessern<br />
und auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.<br />
Die Maßnahmen umfassten in <strong>2011</strong> die Durchführung<br />
einer Qualifikationsreihe für Mitarbeiter zu den<br />
Themen: Pflegeplanung und Pflegeprozess, gezielte<br />
Dokumentation, Wundmanagement, Erste-<strong>Hilfe</strong> und<br />
Hygiene. Des Weiteren wurde ein Qualitätszirkel installiert,<br />
der die internen Prozesse optimieren soll.<br />
Im Rahmen der Personalentwicklung ist es auch ein<br />
Ziel, dass Mitarbeiter mit dem Status „Pflegehelfer“<br />
bzw. „Pflegeassistent“ sich durch Care24 unterstützt<br />
weiterbilden, um einen höheren Qualifikationsabschluss<br />
zu erreichen.<br />
Seit 2007 werden von Care24 auf Grundlage des<br />
Vertrages „<strong>Düsseldorf</strong>er Obdach Plus“ mit der Stadt<br />
<strong>Düsseldorf</strong> hauswirtschaftliche Leistungen für Wohnungslose<br />
in städtischen Unterkünften erbracht.<br />
Renovierungsarbeiten in der städtischen Unterkunft<br />
„Eisenstraße“ wurden Ende <strong>2011</strong> fertig gestellt. Seitdem<br />
erbringt Care24 auf Grundlage des Vertrages auch<br />
hauswirtschaftliche Leistungen für Wohnungslose in<br />
der Eisenstraße.<br />
Zudem wurde vom Amt für soziale Sicherung und<br />
Integration ein Nutzungskonzept für das Objekt in der<br />
Eisenstraße entwickelt, damit ältere, somatisch<br />
erkrankte und oft verwahrloste obdachlose Menschen<br />
adäquat untergebracht werden können.<br />
In Zusammenarbeit mit der Medizinischen <strong>Hilfe</strong> für<br />
Wohnungslose befindet sich auch dieses Projekt als<br />
„<strong>Düsseldorf</strong>er Obdach Versorgung“ seit Ende <strong>2011</strong> in<br />
der Umsetzung. Care24 übernimmt dabei die pflegerisch/medizinische<br />
Versorgung der Bewohner und ist<br />
montags bis freitags vormittags mit einer Mitarbeiterin<br />
in der Einrichtung präsent. Ziel ist die Verbesserung der<br />
medizinischen und pflegerischen Versorgung von obdachlosen<br />
Frauen und Männern während der Unterbringung.<br />
Projektarbeit: Aufsuchende Pflege im Wohnungslosenbereich<br />
und Psychosozialer Dienst<br />
Beide Projekte werden von der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> gefördert.<br />
Die Finanzierung der Projekte ist nach Verlängerung<br />
der Rahmenverträge bis 2015 gesichert.<br />
Zur aufsuchenden Pflege<br />
189 Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit<br />
bedroht sind, konnten in <strong>2011</strong> im Rahmen der<br />
aufsuchenden Krankenpflege versorgt werden. Die<br />
Leistungen wurden für Personen erbracht, die auf der<br />
Straße leben. Zudem wurden Personen versorgt, die in<br />
Übergangswohnheimen untergebracht sind, in städtischen<br />
Notunterkünften leben oder in Notschlafstellen<br />
übernachten. Neben der pflegerischen/medizinischen<br />
Versorgung (Überprüfung der Vitalwerte, Wundmanagement,<br />
etc.) wird psychiatrische Fachpflege für<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder<br />
Suchterkrankungen geleistet.<br />
Ziel war und ist, die psychische und physische Verelendung<br />
von Menschen auf der Straße zu vermindern<br />
und eine nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen<br />
Situation wohnungsloser Personen zu erreichen.<br />
Care24 war auch in <strong>2011</strong> in ein Netzwerk verschiedener<br />
Akteure integriert, um die Versorgung für Wohnungslose<br />
trägerübergreifend zu koordinieren.<br />
Beispielsweise hat Care24 die Gremienarbeit der<br />
bestehenden Arbeitskreise „Wohnungslosigkeit“ und<br />
„Armut und Gesundheit“ und der AG „Streetwork“ in<br />
<strong>Düsseldorf</strong> mitgestaltet.<br />
Zur psychosozialen Betreuung<br />
In diesem Bereich wurden Einzelberatungen für <strong>Hilfe</strong>suchende<br />
und Beratungen von Angehörigen und Multiplikatoren<br />
geleistet:<br />
<strong>2011</strong> wurden 464 Stunden für Beratungen und<br />
Krisenintervention geleistet. Dabei sind die Lebenssituationen<br />
der Ratsuchenden geprägt durch die Kopplung<br />
von schweren körperlichen und seelischen Problemen,<br />
einer häufig desolaten Wohnsituation, der Abhängigkeit<br />
von Sozialtransfers auch mit teilweise ungeklärten<br />
finanziellen Verhältnissen, teilweise langjährigem<br />
Drogen missbrauch, dem Fehlen sozialer familiärer<br />
Unterstützungsnetzwerke mit der Folge der Isolation<br />
und mangelhaften sozialen und kommunikativen<br />
Fähig keiten.<br />
Betroffene bzw. Angehörige/Freunde suchen häufig<br />
selbst den Kontakt zu unserer psychosozialen Beratung.<br />
Zudem verweisen gesetzliche Betreuer, Kliniken,<br />
die sozialpsychiatrischen Zentren, das Gesundheitsamt,<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 45
das Amt für Soziale Sicherung der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Krankenkassen und Ärzte Betroffene an unsere Beratungsstelle.<br />
Der Erstkontakt findet dann in der Geschäftsstelle<br />
von Care24, im häuslichen Umfeld des<br />
Ratsuchenden oder in einer anderen Einrichtung statt.<br />
Zunächst wird die Lebenssituation analysiert um<br />
gemeinsam mit dem Betroffenen und ggf. den Angehörigen/Freunden<br />
geeignete Versorgungssettings zu<br />
beraten. Ziel ist, die Klienten in das <strong>Düsseldorf</strong>er Netzwerk<br />
sowie in Regelsysteme zu integrieren, um stationäre<br />
Aufenthalte zu vermeiden bzw. auch zu verkürzen.<br />
Als besonders schwierig in <strong>2011</strong> gestaltete sich die Vermittlung<br />
von <strong>Hilfe</strong>suchenden in geeignete Wohnungen.<br />
Beratungsschwerpunkte sind:<br />
n Krisenintervention, ggf. direkt Vermittlung zu Experten,<br />
Stabilisierung des Betroffenen und des Umfeldes<br />
n Information des Klienten über seine individuellen<br />
Betreuungsmöglichkeiten<br />
n Beratung des Klienten bezüglich finanzieller, rechtlicher<br />
und gesundheitlicher Fragestellungen und<br />
Leistungsansprüchen<br />
n Vermittlung des Klienten zu entsprechenden Fachdiensten<br />
n Erstellung eines ersten Handlungsschemas mit dem<br />
Klienten und ggf. seinen Angehörigen<br />
n Ggf. zeitlich begrenzt auch Übernahme und Begleitung<br />
von/bei Tätigkeiten wie z. B. Antragstellung,<br />
Behördengänge, Geldverwaltung etc.<br />
n Evaluation des Betreuungsverlaufs<br />
n Einleitung geeigneter Maßnahmen zur gesundheitlichen<br />
Stabilisierung der Klienten<br />
n Kurzfristige sozialpädagogische Unterstützung bei<br />
der selbständigen Lebensführung<br />
n Einleitung geeigneter Maßnahmen und erste kurzfristige<br />
Intervention zur Überwindung einer sozialen<br />
Isolation und, wenn möglich, Empfehlungen zur Einleitung<br />
einer Aufnahme von Arbeit oder Beschäftigung<br />
n Gesundheitsberatung der Klienten, insbesondere im<br />
Hinblick auf Ernährung, Hygiene, Medikamenteneinnahme,<br />
fachärztliche Betreuung, Lebensweise etc.<br />
Im Rahmen der psychosozialen Beratung und Betreuung<br />
hat sich eine Sozialarbeiterin im Arbeitskreis „Armut<br />
und Gesundheit“ und im Qualitätszirkel des Gesundheitsamtes<br />
mit eingebracht. Des Weiteren wurden<br />
kollegiale Beratungen mit den Kolleginnen der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V. organisiert. Die Anbindung an<br />
46<br />
die Arbeitskreise und Fachgremien ist insbesondere<br />
wichtig, um über die aktuellen Entwicklungen in den<br />
unterschiedlichen Einrichtungen informiert zu sein und<br />
grundsätzliche Themen abstimmen zu können. Regelmäßige<br />
Treffen finden auch im AK „Sozialpsychiatrie“<br />
des DPWV NRW statt, um auch neuere Entwicklungen<br />
in der Versorgung von chronisch kranken Menschen zu<br />
beraten.<br />
Eine Sozialarbeiterin ist auch bei der Beratung und<br />
Anleitung von neuen Kollegen, Praktikanten, Pflegeschülern<br />
und Multiplikatoren beteiligt.<br />
Ambulant Betreutes Wohnen<br />
In diesem Bereich wurden in <strong>2011</strong> 72 Personen betreut.<br />
49 Klienten im Betreuten Wohnen waren Menschen<br />
mit HIV und Aids. Finanziert werden die Leistungen<br />
vom Landschaftsverband Rheinland auf Grundlage des<br />
SGB XII. Der individuelle Bedarf wird in einem <strong>Hilfe</strong>planverfahren<br />
festgestellt, so dass in der Folge Fachleistungsstunden<br />
bewilligt und von Care24 erbracht und<br />
abgerechnet werden können.<br />
Care24 ist zugelassen für die Versorgung von<br />
Menschen mit körperlichen und psychischen Behinderungen.<br />
Das ›Betreute Wohnen‹ stellt eine unterstützende<br />
Leistung dar, die insbesondere auch Menschen mit HIV<br />
und Aids hilft, dauerhaft in der eigenen Wohnung<br />
bleiben zu können und ein selbstbestimmtes und<br />
selbstständiges Leben zu führen.<br />
Unterstützung erhalten die Betroffenen beispielweise<br />
bei der Erledigung alltäglicher behördlicher Angelegenheiten,<br />
beim Umgang mit Geld, bei der Organisation<br />
der Haushaltsführung, bei der Tagesstrukturierung und<br />
beim Umgang mit Erkrankungen.<br />
In <strong>2011</strong> wurden vermehrt Leistungen für Menschen<br />
mit psychischen Erkrankungen bewilligt und von<br />
Care24 erbracht, so dass der Bereich insgesamt in <strong>2011</strong><br />
ausgebaut wurde.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> hat der Förderkreis Alle Im Dienste<br />
Solidarisch e.V. (A.I.D.S.) wieder die Kosten für das<br />
wöchentliche gemeinsame Frühstück in den Gemeinschaftsräumen<br />
übernommen. Dieses Angebot erfreut<br />
sich weiterhin einer großen Beliebtheit. Es bietet<br />
den Bewohner die Möglichkeit zu einem regen Austausch<br />
untereinander, aber auch die Gelegenheit zu<br />
Gesprächen über gemeinsame Anliegen im Haus.<br />
Dafür möchten wir uns an dieser Stelle recht herzlich<br />
bedanken.
Übersichten<br />
Gesamtpatientenzahl nach Bereichen (n gesamt = 454)<br />
Ambulante Pflege, Versorgung und Betreuung<br />
Ambulant Betreutes Wohnen<br />
<strong>Hilfe</strong>n für Wohnungslose<br />
Versorgte Patienten nach Kostenträgern<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
Krankenkassen<br />
Pflegekassen<br />
Sozialämter<br />
Landschaftsverband Rheinland<br />
Privatzahler<br />
20<br />
Zuschuss Stadt <strong>Düsseldorf</strong>/Wohnungslosenprojekt<br />
Versorgte Patienten nach Krankheitsbildern<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
Menschen mit Mehrfacherkrankungen (somatisch, psychisch, Sucht)<br />
Menschen mit HIV und Aids<br />
58<br />
Menschen mit psychiatrischer Erkrankung/Behinderung<br />
8<br />
Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen<br />
5<br />
Menschen mit Krebs<br />
12<br />
Menschen nach Schlaganfall<br />
72<br />
72<br />
28<br />
Menschen mit körperlicher Behinderung<br />
Heimbeatmung Pflege für mehr Leben<br />
58<br />
Menschen ohne bekannte Diagnose<br />
77<br />
76<br />
79<br />
Ihr Ansprechpartner für Heimbeatmung<br />
Anette Hoeft<br />
Bereichsleitung Heimbeatmung<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
Johannes-Weyer-Str. 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon: 0211-90 09 72-60<br />
Telefax: 0211-90 09 72-99<br />
anette.hoeft@<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />
Care24 PflegeService ist Teil der Arbeitsgemeinschaft<br />
Heimbeatmung und Respirationsentwöhnung.<br />
Pflege für mehr Leben<br />
Heimbeatmung Pflege für mehr Leben<br />
Ihr Ansprechpartner für Pflege<br />
Marc Schlubeck<br />
Bereichsleitung Pflege<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
JohannesWeyerStr. 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon 021190 09 7261<br />
Telefax 021190 09 7299<br />
marc.schlubeck@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />
Pflegedienst mit einer spezialisierten<br />
Angebotspalette. Fordern Sie auch unser<br />
Informationsmaterial über weitere Versorgung-<br />
sangebote an<br />
• Krankenpflege<br />
• Psychiatrische Krankenpflege<br />
• Versorgung von Wohnungslosen<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
• Familienpflege<br />
• Alltagsbegleitung<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• Wohnprojekte<br />
Versorgung und Betreuung für mehr Leben<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
Johannes-Weyer-Straße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon: 0211-90 09 72-0<br />
Telefax: 0211-90 09 72-99<br />
info@<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />
www.<strong>ca</strong>re24-pflegeservice.de<br />
Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />
Pflege für mehr Leben<br />
143<br />
Heimbeatmung<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />
Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots<br />
Pflege für mehr Leben<br />
palette. Fordern Sie auch unser Informationsma<br />
terial über weitere Versorgungsangebote an<br />
• Psychiatrische Krankenpflege<br />
• Heimbeatmung<br />
• Versorgung von Wohnungslosen<br />
• Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
• Familienpflege<br />
• Alltagsbegleitung<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• Wohnprojekte<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
für Versorgung und Betreuung<br />
Gerd Vogtmann<br />
Stellv. Pflegedienstleitung<br />
Bereichsleitung Versorgung und Betreuung<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
Johannes WeyerStraße 1<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
JohannesWeyerStraße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon 021190 09 720<br />
Telefax 021190 09 7299<br />
info@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
www.<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon 0211–90097270<br />
Telefax 0211–90097299<br />
gerd.vogtmann@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />
Versorgung und Betreuung für mehr Leben<br />
193<br />
189<br />
189<br />
206<br />
Fachpflege und Streetwork im Wohnungslosenbereich Pflege für mehr Leben<br />
Pflege für mehr Leben<br />
Kooperationspartner und Anlaufstellen<br />
in <strong>Düsseldorf</strong><br />
• AltstadtArmenküche e. V.<br />
• Ariadne<br />
• Cafe Pur<br />
• Horizont<br />
• Shelter<br />
• Trebe<strong>ca</strong>fe<br />
• AXept! Altstadt Streetwork und Zusammenarbeit<br />
• DonBoscoHaus – Caritasverband<br />
• Drogen<strong>Hilfe</strong>Centrum<br />
• fiftyfifty underdog<br />
• fiftyfifty streetwork<br />
• Flingernmobil e. V.<br />
• Gesetzliche Betreuer<br />
• Knackpunkt<br />
• Krankenhäuser<br />
• Medizinische <strong>Hilfe</strong> für Wohnungslose<br />
• Ordensgemeinschaft der<br />
Armen Brüder des heiligen Franziskus<br />
• Städtische Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Dagmar Franke<br />
Telefon 017618 00 9722<br />
dagmar.franke@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Iris OusenFoltz<br />
Telefon 017618 00 9723<br />
iris.ousenfoltz@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />
Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots<br />
palette. Fordern Sie auch unser Informationsma<br />
terial über weitere Versorgungsangebote an<br />
• Krankenpflege<br />
• Psychiatrische Krankenpflege<br />
• Heimbeatmung<br />
• Alltagsbegleitung<br />
• Versorgung von Wohnungslosen<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• Wohnprojekte<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist Mitglied<br />
im DPWV, DAH e. V., AH NRW e. V.<br />
und der LAG Hospiz NRW e. V.<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
JohannesWeyerStraße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon 021190 09 720<br />
Telefax 021190 09 7299<br />
info@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
www.<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />
Versorgung und Betreuung<br />
für mehr Leben<br />
Fachpflege und Streetwork im Wohnungslosenbereich Pflege für mehr Leben<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist ein ambulanter<br />
Pflegedienst mit einer spezialisierten Angebots<br />
palette. Fordern Sie auch unser Informationsma<br />
terial über weitere Versorgungsangebote an<br />
• Krankenpflege<br />
• Psychiatrische Krankenpflege<br />
• Heimbeatmung<br />
• Versorgung und Betreuung<br />
• Alltagsbegleitung<br />
• Betreutes Wohnen<br />
• Wohnprojekte<br />
Care24 PflegeService gGmbH ist Mitglied<br />
im DPWV, DAH e. V., AH NRW e. V.<br />
und der LAG Hospiz NRW e. V.<br />
Care24 PflegeService gGmbH<br />
JohannesWeyerStraße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon 021190 09 720<br />
Telefax 021190 09 7299<br />
info@<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
www.<strong>ca</strong>re24pflegeservice.de<br />
Amtsgericht <strong>Düsseldorf</strong> · HRB 33848 · IK 460515570<br />
Aufsuchende Fachpflege<br />
und Streetwork im<br />
Wohnungslosenbereich<br />
Pflege für mehr Leben<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V. <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 47
HEARTBREAKER,<br />
Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
Der Förderkreis der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
e.V. hat sich<br />
seit über 17 Jahren<br />
der Unterstützung<br />
von Männern, Frauen<br />
und Kindern mit HIV und Aids verpflichtet.<br />
Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Unterstützern,<br />
Spendern, Organisationen und Unternehmen<br />
wurde für Menschen mit HIV und Aids in <strong>Düsseldorf</strong><br />
und Umgebung in <strong>2011</strong> viel bewegt.<br />
Vom Benefiz-Kochkurs Hungry Hearts, über das<br />
Golfturnier Heart Open bis hin zum Teddybären-Verkauf<br />
anlässlich des Welt-Aids-Tages und der beliebten<br />
Benefiz-Kunstauk tion Heartwork im K21.<br />
Ziel ist bei allem Tun die Förderung von Akzeptanz,<br />
Toleranz und Sympathie gegenüber von HIV betroffenen<br />
Menschen sowie das Spendensammeln für wichtige<br />
Aids-Projekte.<br />
Für <strong>2011</strong> stellte Heartbreaker über 180.000 Euro<br />
für wichtige <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> Projekte zur Verfügung:<br />
Frauen und ihre Familien<br />
Seit 1996 hat der Förderkreis die Patenschaft für diesen<br />
Arbeitsbereich übernommen und finanziert ihn<br />
komplett – mit 37.500 Euro pro Jahr.<br />
Psychologische Beratung<br />
Viele Betroffene im Jahr profitieren von der psychologischen<br />
Beratung und Krisenhilfe. Heartbreaker hat das<br />
Angebot mit 20.000 Euro gesichert.<br />
Aufklärung in den Hauptbetroffenen Gruppen<br />
Die Prävention in der schwulen Szene wurde mit 23.000<br />
Euro in <strong>2011</strong> unterstützt.<br />
Frühstück für Menschen mit HIV und Aids<br />
Das Dienstagsfrühstück ist für viele Betroffene ein<br />
Wochenhöhepunkt und ermöglicht Kontakt zu anderen<br />
Betroffenen. Das Angebot wird mit 4.000 Euro pro Jahr<br />
unterstützt.<br />
HIV/Aids-Beratung bei Migranten<br />
Das Projekt "Beratung für Migranten" wird in <strong>2011</strong> mit<br />
der Finanzierung einer Personalstelle (20 Stunden/<br />
Woche) in Höhe von 20.000 Euro unterstützt.<br />
48<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> wird von Heartbreaker nicht nur mit<br />
Manpower, sondern auch finanziell unterstützt. In <strong>2011</strong><br />
mit 45.000 Euro.<br />
Sozialberatung und mobile psychosoziale Betreuung<br />
Um die finanzielle Absicherung Aidskranker zu gewährleisten,<br />
bedarf es einer Sozialberatung, die Zugang zu den<br />
Betroffenen findet und kompetent in Fragen der Sozialgesetzgebung<br />
Unterstützung leisten kann. Heartbreaker<br />
unterstützt diese wichtige Arbeit mit 19.000 Euro.<br />
Rentenberatung<br />
Eine spezialisierte Rentenberatung für Menschen mit<br />
HIV und Aids ist sehr wichtig, da sie oft als recht junge<br />
Menschen nicht mehr arbeitsfähig sind und in die<br />
Beren tung rutschen. Dieses Angebot finanziert Heartbreaker<br />
mit 2.400 Euro im Jahr komplett.<br />
Hilfsfonds<br />
Oft haben Aidskranke noch nicht einmal das Geld, um<br />
aus der Klinik heraus mit ihren Angehörigen oder<br />
Freunden zu telefonieren. Immer wieder gibt es Anfragen<br />
von Aidskranken, die nicht genug zu essen haben. Wenn<br />
andere <strong>Hilfe</strong>n nicht mehr greifen oder nicht schnell<br />
genug sind, hilft der Hilfsfonds der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> unbürokratisch<br />
und schnell. Die Soforthilfe für Menschen mit<br />
HIV und Aids wird seit Jahren von Heartbreaker mit<br />
10.000 Euro im Jahr finanziert.<br />
Loftkantine<br />
Die Loftkantine bietet einmal wöchentlich einen<br />
leckeren Mittagstisch für alle Menschen mit kleinem<br />
Einkommen. Insbesondere für Menschen mit HIV und<br />
Aids in <strong>Düsseldorf</strong>. Das Essensprojekt unterstützt<br />
Heartbreaker in <strong>2011</strong> mit 1.130 Euro.<br />
Vielen Dank an Heartbreaker, Förderkreis der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
Informationen über den Förderkreis und seine Aktionen<br />
finden Sie auf www.heartbreaker-duesseldorf.de.
Impressum<br />
Herausgeber <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e.V.<br />
Johannes-Weyer-Straße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Redaktion Yvonne Hochtritt, Peter von der Forst<br />
Gestaltung Julia Sanchez<br />
Abbildungen AHD-Archiv, Sven Albrecht, Rainer Becker, Air Berlin,<br />
Marcus Brammertz, BürgerStiftung <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
DAH, Deutsche <strong>AIDS</strong>-Stiftung, Hanns Friedrichs,<br />
Peter von der Forst, Heike Gröper, gunnar3000 by fotolia.com,<br />
Hannana by pixelio.de, Michael Krause by fotolia.com,<br />
Kunst und Kollegen, Andrew Lever by fotolia.com,<br />
Presseamt der Stadt <strong>Düsseldorf</strong>, PULS-Archiv, Julia Sanchez,<br />
Sabine Symonds, SchLAu-Archiv, XPress.de<br />
Auflage 500<br />
Mit freundlicher Unterstützung von P. Clasen Satz & Druck oHG,<br />
Spielberger Weg 58, 40474 <strong>Düsseldorf</strong><br />
<strong>Düsseldorf</strong>, Mai 2012<br />
klimaneutral<br />
natureOffice.com | DE-164-331919<br />
gedruckt
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Düsseldorf</strong> e. V.<br />
Johannes-Weyer-Straße 1<br />
40225 <strong>Düsseldorf</strong><br />
Telefon: 02 11/7 70 95-0<br />
www.duesseldorf.aidshilfe.de